[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Überspannungsschutzsteckdose mit einem in ein
Leergehäuse, wie eine Leerdose, einsetzbaren Sockel mit vorgegebener Einbautiefe und
mit Bauelementen für die Überspannungsschutzeinrichtung, die im Doseninnenraum zwischen
dem eingesetzten Sockel und der Wandung des Leergehäuses angeordnet sind.
[0002] Eine solche Überspannungsschutzsteckdose ist aus der deutschen Patentschrift DE 40
01 576 C2 bekannt. Die Bauteile der Überspannungsschutzeinrichtung sind hier in einem
Freiraum am Sockel untergebracht, der an der Rückseite des Sockels eingesenkt ist.
Damit die für den Sockel der Überspannungsschutzsteckdose genormte Einbautiefe nicht
überschritten wird, was allein schon eine Miniaturisierung der Bauelemente bedingt,
muß ein Spezialsockel vorgesehen werden, der gegenüber dem Sockel einer Standardsteckdose
ein verringertes Volumen hat.
[0003] Ferner geht aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 296 01 440 U1 eine Steckdose mit
Modulen für Zusatzfunktionen, insbesondere für eine Überspannungsschutzeinrichtung,
hervor, bei der diese Module seitlich neben dem aus Isolierstoff bestehenden Sockel
angeordnet sind. Bei dieser Lösung geht es darum, großvolumige Module seitlich neben
dem Sockel unterbringen zu können, weshalb auch hier der Sockel eine Spezialausführung
ist, die gegenüber einem Standardsockel asymmetrisch ausgeführt ist.
[0004] An sich bietet bei der möglichen Miniaturisierung eine Standardsteckdose im Innenraum
an der Umfangseite des Sockels genügend Platz, um die Bauteile der Überspannungsschutzeinrichtung
unterbringen zu können, wie aus dem deutschen Gebrauchsmuster 295 07 448 hervorgeht.
Das Problem liegt jedoch darin, diese Bauteile zum einen in ihrer Lage zueinander
und zum anderen in ihrer Lage relativ zum Sockel der Steckdose sicher zu fixieren.
Bei der letztgenannten, bekannten Steckdose ist hierzu ein zusätzliches, den Sockel
umgebendes Isolierstoffgehäuse vorgesehen, an dessen Innenwand Haltevorrichtungen
für eine Platine und für die von dieser Platine getragenen Bauteile vorgesehen sind.
An der nach oben offenen Öffnung des genannten Isolierstoffgehäuses sind Rastmittel
vorgesehen, die hier eine Befestigung der Überspannungsschutzeinrichtung nur an solchen
Steckdosen ermöglicht, die mit einem Tragring versehen sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Überspannungsschutzsteckdose der eingangs
genannten Art zu schaffen, die als Standardsteckdose ausgeführt ist und bei der eine
einwandfreie Fixierung der Bauteile der Überspannungsschutzeinrichtung am Sockel besteht.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Überspannungsschutzsteckdose der gattungsgemäßen Art
nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Überspannungsschutz-Bauteile an der Innenseite
eines biegsamen Gurtes angeordnet sind und dieser Gurt um den Umfang des Sockels herumgelegt
und daran befestigt ist.
[0007] Für die Erfindung ist wesentlich, daß die Bauteile der Überspannungsschutzeinrichtung
auf dem Gurt fixiert sind, der aus einem biegsamen Material besteht, das sich in an
die Umfangsseite des Sockels der Steckdose angeschmiegter Lage festlegen läßt, wobei
die Bauteile der Überspannungsschutzeinrichtung so auf dem Gurt positioniert werden
können, daß der im Doseninnenraum zur Verfügung stehende Platz an der Umfangsseite
des Sockels einer Standardsteckdose optimal für die Unterbringung dieser Bauteile
genutzt werden kann.
[0008] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung können in den Gurt Leiterbahnen integriert
sein, die der Verschaltung der Bauteile der Überspannungsschutzeinrichtung dienen.
Zusätzlich dazu oder unabhängig davon kann auf den Gurt auch noch eine Leiterplatte
aufgebracht sein, die entsprechend der Biegefähigkeit des Gurtes ebenfalls biegsam
ist.
[0009] Zur mechanischen Befestigung des Gurtes ist es weiter von Vorteil, wenn an den beiden
Gurtenden über die Bauteile der Überspannungsschutzeinrichtung vorstehende Befestigungslaschen
angeordnet sind, die an den Umfangsseiten des Sockels festgelegt sind. Insbesondere
können diese Befestigungslaschen an der Umfangsseite des Sockels verklebt werden.
Des weiteren können an der der Unterseite des Sockels benachbarten Längsseite des
Gurtes zusätzliche Klemmlaschen vorgesehen werden, die an dem Gurt abgewinkelt vorstehen
und zweckmäßig einstückig an den Gurt angeformt sind. In der Einbaulage untergreifen
diese Klemmlaschen den Sockel.
[0010] Der Gurt besteht aus einem solchem Material, das zum einen die Tragfähigkeit für
die daran befestigten Bauteile sicherstellt. Grundsätzlich kann der Gurt durchgehend
biegsam sein, in der Regel genügt es jedoch, ihn lediglich an bestimmten Stellen biegbar
auszuführen. So kann in eingebautem Zustand der Gurt eine Lage einnehmen, in der im
wesentlichen ebene Abschnitte aneinander übereck anschließen, wobei lediglich im Eckbereich
der Gurt als Filmscharnier ausgebildet ist oder aufgrund seines Materials ein Filmscharnier
bildet. So kann sich der Gurt in der Einbaulage über einen Polygonabschnitt hinweg
erstrecken, um beispielsweise in etwa die Form eines halben Sechsecks im wesentlichen
einzunehmen. Insbesondere in dieser Ausführung kann der Gurt in die Gehäuse der Bauteile
der Überspannungseinrichtung integriert sein, wo er durch Wandungsabschnitte dieser
Gehäuse gebildet sein kann, wobei in diesem Falle die den Gurt insgesamt bildenden
Gehäuse oder Gehäuseteile mittels der Filmscharniere gelenkig miteinander verbunden
sind.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
noch näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf eine Überspannungsschutzsteckdose,
- Fig. 2
- eine Ansicht der gesamten Überspannungsschutzeinrichtung für die Steckdose nach Figur
1 in abgewickelter Anordnung und
- Fig. 3
- die Überspannungsschutzeinrichtung gemäß Figur 2 in perspektivischer Darstellung entsprechend
ihrer Einbaulage.
[0012] Im einzelnen erkennt man in Figur 1 ein Leergehäuse 1, bei dem es sich entweder um
eine unter Putz anzubringende Leerdose oder um ein Gehäuse handelt, das in sogenannter
Aufputzmontage auf einer Wand anzuordnen ist. In das Leergehäuse 1 ist ein aus Isolierstoff
bestehender Sockel 2 einfügbar, der mechanisch mit dem Leergehäuse 1 mittels eines
schematisch wiedergegebenen Tragringes 3 verbunden wird. Der Sockel 2 ist Teil einer
Standard-Schutzkontaktsteckdose und weist die üblichen Einstecköffnungen 4 für Steckerstifte
und die mit einem Erdleiter zu verbindenden Schutzkontakte 5 auf.
[0013] Des weiteren ist die Steckdose mit einer Überspannungsschutzeinrichtung ausgestattet.
Hierzu gehören Bauteile 6 bis 8, nämlich ein Varistor 7, ein Akustikmelder 6 und ein
Gasableiter 8. Die Besonderheit der Steckdose liegt darin, daß diese Bauteile 6 bis
8 der Überspannungsschutzeinrichtung auf einem Gurt 9 angeordnet sind.
[0014] Einzelheiten dieses Gurtes 9 erkennt man in Figur 2. Der Gurt hat zumindest zwei
innere Knickstellen, und wenigstens an diesen Knickstellen ist der Gurt 9 biegsam.
Deshalb hat der Gurt an diesen Knickstellen Filmscharniere 10, die durch den Gurt
9 selbst gebildet sein können, der im übrigen durch die daran angebrachten Bauteile
6 bis 8 versteift ist. Mit seinen beiden Enden steht der Gurt 9 über denjenigen Bereich
relativ weit über, in welchem die Bauteile 6 bis 8 an dem Gurt 9 befestigt sind. Hier
bildet der Gurt beidendig Befestigungslaschen 11, über die primär die Festlegung des
Gurtes 9 an der Umfangsseite des Sockels 2 der Steckdose erfolgt, wie Figur 1 deutlich
macht. Die Biegsam keit des Gurtes erlaubt es nämlich, ihn mitsamt der an seiner Innenseite
angebrachten Bauteile 6 bis 8 der Überspannungsschutzeinrichtung um den Sockel 2 der
Steckdose herum anzulegen, wodurch der Sockel 2 entlang eines Teils seines Umfanges
von der Überspannungsschutzeinrichtung umgeben ist. Je nach der Umfangsform des Sockels
2 legt sich der Gurt entlang eines Abschnittes eines mehr oder weniger regelmäßigen
Polygons, wovon allerdings die Befestigungslaschen 11 dann abweichen, wenn wie beim
dargestellten Ausführungsbeispiel, die Befestigungsstellen am Sockelumfang für die
Befestigungslaschen 11 stärker zerklüftet sind. Hier werden die Befestigungslaschen
11 des Gurtes 9 dauerhaft festgelegt, insbesondere verklebt oder geklemmt. In der
Einbaulage finden die an der Innenseite des Gurtes 9 befindlichen Bauteile 6 bis 8
der Überspannungsschutzeinrichtung genügend Platz, denn der Sockel 2 weist an seiner
Umfangsseite eingebuchtete Freiräume 13 auf, in welche die Bauteile 6 bis 8 teilweise
eintauchen können. Die Kontur des Gurtes 9 ist derart gestaltet, daß die Bauteile
6 bis 8 der Überspannungsschutzeinrichtung gegen mechanische Einwirkungen und gegen
Berührungen geschützt sind.
[0015] Die Bauteile 6 bis 8 und die weiter benötigten elektrischen Elemente der Überspannungsschutzeinrichtung
sind miteinander elektrisch verschaltet, und hierzu können in den Gurt 9 selbst entsprechende
Leiterbahnen integriert sein. In anderer Ausführung, wie in Figur 2 wiedergegeben
ist, ist auf die Innenseite des Gurtes 9 eine Leiterplatte 14 aufgebracht, die ebenfalls
biegsam ist, damit sie sich in der Einbaulage nicht von dem Gurt 9 ablösen kann.
[0016] Figur 3 veranschaulicht, daß an der einen Längsseite des Gurtes 9, die in der Einbaulage
benachbart der Rückseite des Sockels 2 der Steckdose angeordnet ist, Klemmlaschen
12 angesetzt oder angeformt sind, die zumindest in der Einbaulage rechtwinklig von
dem Gurt 9 abstehen und den Sockel 2 der Steckdose untergreifen. So können diese Klemmlaschen
12 beispielsweise zwischen der Rückseite des Sockels 2 und einer rückwärtigen Wandung
des Leergehäuses 1 verspannt werden. Um die gewünschten Biege- und Klemmeigenschaften
des Gurtes 9 zu erzielen, besteht er zweckmäßig aus einem geeigneten, elektrisch isolierenden
Kunststoffmaterial.
[0017] Fig. 3 zeigt weiter, daß die Bauteile 6-8 Gehäuse 15, 16 und 17 haben, in die der
Gurt 9 entweder integriert ist oder die Teile dieses Gurtes 9 bilden. Im letzteren
Falle werden die Gehäuse 15, 16 und 17 durch die Filmscharniere 10 des Gurtes 9 miteinander
gelenkig verbunden.
1. Überspannungsschutzsteckdose mit einem in ein Leergehäuse (1), wie eine Leerdose,
einsetzbaren Sockel (2) mit vorgegebener Einbautiefe und mit Bauelementen (6-8) für
die Überspannungsschutzeinrichtung, die im Doseninnenraum zwischen dem eingesetzten
Sockel (2) und der Wandung des Leergehäuses (1) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überspannungsschutz-Bauelemente (6-8) an der Innenseite eines biegsamen Gurtes
(9) angeordnet sind und dieser Gurt (9) um den Umfang des Sockels (2) herumgelegt
und daran befestigt ist.
2. Überspannungsschutzsteckdose nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bauelemente (6-8) der Überspannungsschutzeinrichtung teilweise in Freiräume
(13) eintauchen, die als Einbuchtungen an der Umfangsseite des Sockels (2) vorhanden
sind.
3. Überspannungsschutzsteckdose nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Gurt (9) Leiterbahnen zur Verschaltung der Bauteile (6-8) der Überspannungsschutzeinrichtung
integriert sind.
4. Überspannungsschutzsteckdose nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Gurt (9) eine Leiterplatte (14) aufgebracht ist, die zur Verschaltung
der Bauteile (6-8) der Überspannungsschutzeinrichtung dient und die ebenfalls biegsam
ist.
5. Überspannungsschutzsteckdose nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den beiden Enden des Gurtes (9) über die Bauteile (6-8) der Überspannungsschutzeinrichtung
vorstehend Befestigungslaschen (11) angeordnet sind, die an den Umfangsseiten des
Sockels (2) festgelegt sind.
6. Überspannungsschutzsteckdose nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der der Unterseite des Sockels (2) benachbarten Längsseite des Gurtes (9) abgewinkelt
vorstehende, den Sockel (2) untergreifende Klemmlaschen (12) angeformt sind.
7. Überspannungsschutzsteckdose nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gurt (9) polygonartig verformbar ist und im Bereich zumindest zweier Polygonecken
Filmscharniere (10) bildet.
8. Überspannungsschutzsteckdose nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bauelemente (6-8) Gehäuse (15, 16, 17) haben, in die der Gurt (9) integriert
ist.
9. Überspannungsschutzsteckdose nach Anspruch 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gehäuse (15-17) mit Wandungsteilen und mit Filmscharnieren (10), die zwischen
diesen Gehäusen (15-17) angeordnet sind, den Gurt (9) bilden.
10. Überspannungsschutzsteckdose nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gurt (9) als mechanisches Schutzelement ausgebildet ist.