[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wandler für teil- oder vollimplantierbare
Hörgeräte zur direkten mechanischen Anregung des Mittel- oder Innenohres, versehen
mit einem am Implantationsort fixierbaren Gehäuse und einem mit Bezug auf das Gehäuse
beweglichen, mechanisch steifen Koppelelement, wobei in dem Gehäuse ein piezoelektrisches
Element untergebracht ist, mit dem sich das Koppelelement in Schwingungen versetzen
läßt, die nach erfolgter Implantation des Wandlers auf ein Mittelohr-Ossikel oder
direkt auf das Innenohr übertragen werden.
[0002] Ein derartiger Wandler ist aus EP 0 499 940 bekannt. Hierbei wird vorgeschlagen,
eine Wand des Gehäuses als schwingfähige Membran auszuführen, die mit einer auf der
Innenseite aufgebrachten piezoelektrischen Keramikscheibe ein elektromechanisch aktives
Heteromorph-Verbundelement darstellt. Obschon sich mit einem derart aufgebauten Hörgerätewandler
allgemein gute Ergebnisse erzielen lassen, hat sich jedoch gezeigt, daß das über die
piezoelektrisch Keramikscheibe angetriebene Koppelelement bei niedrigen auf das Mittelohr-Ossikel
oder direkt auf das Innenohr zu übertragenden Frequenzen Auslenkungen bewirkt, die
für einen adäquaten Lautstärkepegel bei mittleren und größeren Hörverlusten unzureichend
sein können. Dies gilt insbesondere bei den für ein Implantat vorgegebenen, geringen
elektrischen Spannungen.
[0003] Aus US 5 624 376 ist ein auf dem elektromagnetischen Prinzip beruhender Wandler für
teil- oder vollimplantierbare Hörgeräte bekannt, bei welchem ein Permanentmagnet in
einem hermetischen Gehäuse fest mit diesem verbunden ist, während eine mit dem Magneten
zusammenwirkenden Induktionsspule fest mit einer Gehäusewand verbunden ist, die als
schwingfähige Membran ausgebildet ist. Die Membran ist auf ihrer Außenseite mit einem
Klip-Element versehen, mittels welchem der Wandler an dem
Incus befestigt wird. Die träge Masse des Magneten mit dem Gehäuse bewirkt bei Beaufschlagung
der Spule mit Wechselspannung eine Schwingungsanregung des
Incus.
[0004] Nachteilhaft bei solchen elektromagnetischen Wandlern ist, daß die Auslenkung bei
hohen Frequenzen zu gering sein kann, um einen ausreichenden Lautstärkepegel zu erzielen.
Bei elektromagnetischen Systemen erhöht sich bei höheren Frequenzen zudem die elektrische
Impedanz aufgrund der induktiven Komponente. Breitbandige elektromagnetische Systeme,
zum Beispiel Systeme, die eine Übertragung bis 10 kHz erlauben, haben daher einen
im Vergleich zu piezoelektrischen Systemen hohen Energiebedarf.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Hörgerätewandler der eingangs genannten
Art zu schaffen, der über ein breites Frequenzband Schwingungen zur Übertragung auf
ein mit dem Wandler direkt mechanisch gekoppeltes Mittelohr-Ossikel oder direkt auf
das Innenohr mit ausreichender Amplitude erzeugen kann und gleichwohl mit relativ
geringer Energie auskommt.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Hörgerätewandler der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß in dem Gehäuse zusätzlich zu dem piezoelektrischen Element eine
Elektromagnetanordnung vorgesehen ist, die ein mit Bezug auf das Gehäuse fixiertes
Bauteil sowie ein schwingfähiges Bauteil aufweist, welches mit dem Koppelelement derart
in Verbindung steht, daß Schwingungen des schwingfähigen Bauteils auf das Koppelelement
übertragen werden.
[0007] Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß der Frequenzgang des Wandlers sowohl
gegenüber rein piezoelektrischen als auch gegenüber rein elektromagnetischen Systemen
verbessert werden kann, so daß ein adäquater Höreindruck bei ausreichendem Lautstärkepegel
ermöglicht wird. Insbesondere kann ein weitgehend ebener Frequenzgang der Auslenkung
des Koppelelements in einem weiten Frequenzband bei ausreichend hohen Stimulationspegeln
und geringer Leistungsaufnahme verwirklicht werden.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Insbesondere kann eine Wand des Gehäuses als schwingfähige, insbesondere kreisförmige
metallische, Membran ausgeführt sein, auf deren Innenseite das piezoelektrische Element
aufgebracht ist und mit deren Außenseite das Koppelelement verbunden ist. Der Verbund
aus der passiven Membran und dem aktiven, vorzugsweise scheibenförmigen, Piezoelement
bildet einen heteromorphen, piezoelektrischen Biegeschwinger, bei dem die durch Anlegen
einer elektrischen Spannung an die Piezoplatte sich ergebende theoretische Radiusänderung
der Piezoscheibe in eine Verbiegung des Verbundelements senkrecht zur Plattenebene
transformiert wird. Dies erlaubt die Erzielung großer Auslenkungen bei kleinen Spannungen,
insbesondere wenn das piezoelektrische Element als dünne Scheibe ausgebildet ist.
[0010] Des weiteren kann mit der von der Membran abgewandten Seite des piezoelektrischen
Elements ein Dauermagnet verbunden sein, der das schwingfähige Bauteil der Elektromagnetanordnung
bildet, wobei eine elektromagnetische Spule ortsfest in dem Gehäuse angebracht ist,
um den Dauermagneten in Schwingungen zu versetzen. Dies stellt eine besonders zweckmäßige
Koppelung der Elektromagnetanordnung und des piezoelektrischen Elements dar.
[0011] Entsprechend einer abgewandelten Ausführungsform kann auch mit der dem piezoelektrischen
Element zugewandten Seite der Membran ein Dauermagnet verbunden sein, der sich durch
eine vorzugsweise zentrische Öffnung des piezoelektrischen Elements hindurcherstreckt
und der das schwingfähige Bauteil der Elektromagnetanordnung bildet, wobei eine elektromagnetische
Spule ortsfest in dem Gehäuse angebracht ist, um den Dauermagneten in Schwingungen
zu versetzen.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann eine Steueranordnung vorgesehen sein,
die wahlweise das piezoelektrische Element und/oder die Elektromagnetanordnung zu
Schwingungen veranlaßt. Dies erlaubt eine Optimierung des Frequenzgangs des Wandlers.
[0013] Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachstehend unter
Bezugnahme aufdie beigefügten Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigen:
- FIG. 1
- eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Wandlers in einer ersten
Ausführungsform;
- FIG. 2
- schematisch die Beschaltung des Wandlers aus FIG. 1 in zwei Ausführungsformen;
- FIG. 3A und 3B
- schematisch die Verschaltung eines Wandlers in einer dritten bzw. vierten Ausführungsform;
- FIGN. 4 und 5
- zwei Ansichten ähnlich zu FIG. 1, wobei jedoch alternative Ausführungsformen des mechanischen
Aufbaus des Wandlers dargestellt sind; und
- FIG. 6
- einen schematischen Schnitt durch ein menschliches Ohr mit einem implantierten Hörgerät,
das mit einem Wandler gemäß FIG. 1, 4 oder 5 ausgestattet sein kann.
[0014] In FIG. 1 ist ein implantierbarer Wandler 10 eines Hörgeräts zur direkten mechanischen
Anregung des Mittel- oder Innenohrs dargestellt. Zur Schallaufnahme dient gemäß FIG.
2 ein nicht näher dargestellter, als Mikrofon 12 ausgebildeter Aufnehmer, der vorzugsweise
implantierbar ist. Der Wandler 10 weist ein hermetisch dichtes, biokompatibles, zylindrisches
Gehäuse 14 aus elektrisch leitendem Material, beispielsweise Titan, auf, das mit Inertgas
16 befüllt ist. Eine Stirnwand des Gehäuses 14 ist als schwingungsfähige, elektrisch
leitende Membran 18 ausgebildet, die an ihrer Außenseite mit einem Koppelelement 20
zur mechanischen Schwingungsankopplung an ein Mittelohr-Ossikel oder direkt an das
Innenohr versehen ist. Auf ihrer Innenseite ist die Membran 18 mittels einer elektrisch
leitenden Klebeverbindung mit einer dünnen Scheibe 22 aus piezoelektrischem Material,
z.B. Blei-Zirkonat-Titanat (PZT), versehen, die mit einem dünnen flexiblen Draht 24
kontaktiert ist, der über eine hermetische Durchführung 26 zu einem außerhalb des
Gehäuses 14 liegenden Anschluß 28 geführt ist. Der Massepol des Anschlusses 28 ist
über die Durchführung 26 an die Innenseite des Gehäuses 14 geführt. Das Anlegen einer
elektrischen Spannung an den Anschluß 28 bewirkt ein Durchbiegen des Hetero-Verbunds
aus Membran 18 und Piezoscheibe 22 und führt somit zu einer Auslenkung der Membran
18, die über das Koppelelement 20 auf ein Mittelohr-Ossikel bzw. direkt auf des Innenohr
übertragen wird. Das Koppelelement 20 kann insbesondere als Koppelstange ausgebildet
und beispielsweise über einen dünnen Draht- oder Hohldrahtbügel oder einen Bügel aus
einem kohlefaserverstärkten Verbundwerkstoff mit der Ossikelkette verbunden sein.
Geeignete Anordnungen dieser Art sind in der älteren DE-Patentanmeldung 197 38 587.7
näher erläutert.
[0015] Die bisher beschriebene Anordnung ist im übrigen aus EP 0 499 940 bekannt und ist
dort detaillierter beschrieben.
[0016] Bei niedrigen und mittleren Frequenzen kann die mit einem piezoelektrischen System
erzielbare Auslenkung für einen adäquaten Höreindruck zu gering sein. Um den Frequenzgang
in diesem Bereich zu verbessern, ist die Piezoscheibe 22 auf ihrer von der Membran
18 abgewandten Seite z.B. mittels einer Klebe-, Schweiß- oder Lötverbindung fest mit
einem Permanent-Magnet 30 verbunden, der in eine Spule bzw. Spulenwicklung 32 eintaucht
und darin verschiebbar ist. Die Spule 32 ist mit dem Gehäuse 14 fest verbunden. Über
durch die Durchführung 26 nach außen geführte Drähte 34 ist die Spule 32 mit einem
außerhalb des Gehäuses 14 liegenden Anschluß 36 verbunden. Eine Erregung der Spule
32 durch Anlegen einer Wechselspannung an den Anschluß 36 bewirkt eine Verschiebung
des Permanent-Magneten 30 relativ zu der gehäusefesten Spule 32 und damit eine Auslenkung
der Membran 18, die sich gegebenfalls mit einer durch das gleichzeitige Anlegen einer
Spannung an die Piezoscheibe 22 bewirkten Membranauslenkung überlagert. Insbesondere
im Bereich niedriger Anregungsfrequenzen läßt sich der Frequenzgang des Wandlers 10
durch das alleinige oder zusätzliche Anlegen einer entsprechenden Signal-Spannung
an die Spule 32 über die Anschlüsse 36 verbessern.
[0017] Zu diesem Zweck ist eine in FIG. 2 schematisch dargestellte Beschaltung vorgesehen.
Das zu übermittelnde Schallsignal wird durch ein Mikrofon 12 in ein elektrisches Signal
umgewandelt, welches in einer Signalbearbeitungsstufe 38 gefiltert und verstärkt wird.
Das Ausgangssignal der Stufe 38 wird auf zwei parallele Filterstufen 40, 42 gegeben,
die jeweils einem Endverstärker 44 bzw. 46 vorgeschaltet sind. Die Endverstärker 44,
46 sind mit den Anschlüssen 36 bzw. 28 der Spule 32 bzw. der Piezoscheibe 22 verbunden.
Ein Micro-Controller 48 ist zur Steuerung der Stufen 38 bzw. 40 42 vorgesehen, wobei
der Micro-Controller 48 von der Stufe 38 Informationen bezüglich der spektralen Zusammensetzung
des dort momentan verarbeiteten Signals erhält. Zur Energieversorgung des Mikrofons
12, der Stufen 38, 40, 42, des Micro-Controllers 48 sowie der Endverstärker 44, 46
ist vorzugsweise eine implantierbare Batterie- oder Akkumulator-Einheit 50 vorgesehen.
[0018] Der Micro-Controller 48 steuert die Filterstufen 40, 42 derart, daß in Abhängigkeit
von der Frequenz bzw. dem Frequenzschwerpunkt des in der Stufe 38 momentan verarbeiteten
Signals wahlweise die Piezoscheibe 22 und/oder die Spule 32 mit dem zu übertragen
Signal angeregt werden. Dabei kann der Micro-Controller 48 derart ausgelegt sein,
daß in einem ersten Frequenzband, das von einer ersten Frequenz f
1 der an dem Koppelelement 20 zu erzeugenden Schwingungen bis zu einer Trennfrequenz
f
T reicht, die Spule 32 angeregt wird, und in einem zweiten Frequenzband, das von der
Trennfrequenz f
T bis zu einer zweiten Frequenz f
2 der an dem Koppelelement zu erzeugenden Schwingungen reicht, die größer als die erste
Frequenz f
1, ist, die Piezoscheibe 22 anregt wird. Der Micro-Controller 48 ist vorzugsweise bezüglich
der Trennfrequenz f
T programmierbar.
[0019] Bei der in FIG. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform sind der elektromagnetische
Wandler (Spule 32) und der Piezowandler (Scheibe 22) galvanisch entkoppelt. Dies erlaubt
beispielsweise den Einsatz von Zweifach-Brückenverstärkern zur Ansteuerung der beiden
Wandler 22 und 32.
[0020] Grundsätzlich kann jedoch eine getrennte Ansteuerung des elektromagnetischen Wandlers
und des Piezowandlers auch dann erzielt werden, wenn, wie dies in FIG. 2 durch gestrichelte
Linien angedeutet ist, statt der in durchgezogenen Linien dargestellten separaten
Masseanschlüsse nur ein gemeinsamer Masseanschluß 52 für den elektromagnetischen Wandler
und den Piezowandler vorgesehen ist.. Dabei ist ein Anschlußdraht 34 der Spule 32
dann nicht nach außen geführt, sondern innen mit dem Gehäuse 14 verbunden. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, daß an dem Wandler 10 nur drei Anschlußpole vorgesehen sein müssen,
was auch die hermetische Durchführung vereinfacht.
[0021] Der Vorteil von Ausführungsformen mit getrennter Ansteuerung des elektromagnetischen
Wandlers und des Piezowandlers liegt in der hohen Flexibilität bezüglich der Optimierung
des Frequenzgangs des Wandlers.
[0022] In FIG. 3A und 3B sind zwei Ausführungsformen dargestellt, bei welchen auf eine getrennte
Ansteuerung des elektromagnetischen Wandlers und des Piezowandlers zugunsten einer
Vereinfachung des Gesamtwandlers verzichtet ist. In diesem Fall müssen nur zwei Anschlüsse
160 aus dem Wandler 10, d.h. dem Gehäuse 14, herausgeführt werden. Der elektromagnetische
Wandler und der Piezowandler können dabei in einer Parallelschaltung (FIG. 3A) oder
einer Serienschaltung (FIG. 3B) geschaltet sein. Wie in den Ausführungsformen gemäß
FIG. 2 wird das von dem Mikrofon 12 erzeugte elektrische Signal in der von dem Micro-Controller
48 gesteuerten Stufe 38 gefiltert und verstärkt. Das Ausgangssignal kann nun jedoch
ohne weitere Filterstufen direkt einem Endverstärker 162 zugeführt werden, der an
die Anschlüsse 160 angeschlossen ist. Es kann also auf die Filterstufen 40 und 42
sowie den zweiten Verstärker verzichtet werden. Durch eine elektrische Parallel- oder
Serienschaltung entsteht ein elektrischer Resonanzkreis, der den Frequenzgang des
Wandlers ungünstig beeinflussen kann. Durch adäquate Wahl der mechanischen Komponenten
des Systems kann dies aber ausgeglichen werden. Sowohl in der Parallelschaltung als
auch in der Serienschaltung werden immer sowohl der elektromagnetische Wandler, d.h.
dessen Spule 32, als auch der Piezowandler, d.h. die Piezoscheibe 22, erregt, so daß
sich die durch die beiden Wandler erzeugten Auslenkungen der Membran 18 bzw. des Koppelelements
20 überlagern. Der Frequenzgang des Wandlers 10 ergibt sich somit aus der Überlagerung
der Frequenzgänge des Piezowandlers und des elektromagnetischen Wandlers, wodurch
bei entsprechender Wahl der Auslegung der mechanischen Wandlerkomponenten sowohl bei
niedrigen Frequenzen als auch bei hohen Frequenzen eine hinreichend starke Auslenkung
der Membran 18 erzielt werden kann.
[0023] In FIG. 4 ist schematisch eine alternative mechanische Kopplung des elektromagnetischen
Wandlers und des Piezowandlers dargestellt. Dabei ist parallel zu einer eine Stirnwand
des Gehäuses 214 bildenden ersten Membran 218 eine zweite Membran 270 innerhalb des
Gehäuses 214 vorgesehen, an deren Unterseite, d.h. der von der ersten Membran 218
abgewandten Seite, eine Piezoscheibe 222 angebracht ist, um die zweite Membran 270
zu erregen. Auf der Oberseite der zweiten Membran 270 ist ein Ende eines Permanent-Magneten
230 befestigt, dessen anderes Ende an der ersten Membran 218 angebracht ist, so daß
der Permanent-Magnet 230 für eine mechanische Koppelung der beiden Membranen 218 und
270 sorgt. Der Permanent-Magnet 230 ist wie bei allen anderen Ausführungsformen verschiebbar
innerhalb einer Spule 232 angeordnet, von welcher er bei Erregung der Spule 232 zu
einer Schwingungsbewegung angetrieben wird. Dabei lenkt der Magnet 230 beide Membranen
218 und 270 aus. Bei Erregung der Piezoscheibe 222 durch Anlegen einer Spannung bewirkt
diese eine Auslenkung der zweiten Membran 270. Diese Auslenkung wird mittels der mechanischen
Koppelung über den Magneten 230 auf die erste Membran 218 übertragen, wodurch diese
entsprechend ausgelenkt wird und ihrerseits eine Auslenkung des Koppelelements 20
bewirkt.
[0024] Die Beschaltung bzw. Verschaltung der Piezoscheibe 222 und der Spule 232 kann in
der gleichen Weise wie oben dargestellt erfolgen, d.h. frequenzabhängige getrennte
Ansteuerung in galvanischer Trennung oder mit gemeinsamer Masse oder gemeinsame Ansteuerung
in Parallel- oder Serienschaltung.
[0025] Die Ausführungsform gemäß FIG. 5 unterscheidet sich von derjenigen der FIG. 1 nur
dadurch, daß der Permanentmagnet 30 durch eine Mittelöffnung 23 der Piezoscheibe 22
hindurchreicht und mit der der Piezoscheibe 22 zugewandten Seite der Membran 18 im
Zentrum der Membran fest verbunden ist.
[0026] FIG. 6 zeigt ein insgesamt mit 51 bezeichnetes implantiertes Hörgerät, das mit einem
Wandler 10 der vorstehend erläuterten Art ausgestattet ist.
[0027] Das Hörgerät 51 weist ferner eine Akkumulatoreinheit 53, eine Ladeempfangsspule 54
und ein Elektronikmodul 55 auf Die Komponenten 53, 54 und 55 sind in einem hermetisch
dichten Gehäuse 56 untergebracht, das im Mastoid 57 implantierbar ist. An das Elektronikmodul
55 sind der Wandler 10 und ein Mikrofon 58 über Leitungen 59 beziehungsweise 60 angeschlossen.
Das Koppelelement 20 ist mit der Ossikelkette 62 gekoppelt. Zu einer tragbaren Ladeeinheit
63 gehört eine Ladesendespule 64, die zum transkutanen Laden der Akkumulatoreinheit
53 mit der Ladeempfangsspule 54 induktiv gekoppelt werden kann. Eine Fernsteuereinheit
ist bei 65 angedeutet. Ein solches Hörgerät ist beispielsweise aus US-PS 5,277,694
bekannt und bedarf daher keiner näheren Beschreibung.
1. Wandler für teil- oder vollimplantierbare Hörgeräte zur direkten mechanischen Anregung
des Mittel- oder Innenohres, versehen mit einem am Implantationsort fixierbaren Gehäuse
(14) und einem mit Bezug auf das Gehäuse beweglichen, mechanisch steifen Koppelelement
(20), wobei in dem Gehäuse ein piezoelektrisches Element (22, 222) untergebracht ist,
mit dem sich das Koppelelement in Schwingungen versetzen läßt, die nach erfolgter
Implantation des Wandlers auf ein Mittelohr-Ossikel oder direkt auf das Innenohr übertragen
werden, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (14) ferner eine Elektromagnetanordnung (30, 32; 230, 232) vorgesehen
ist, die ein mit Bezug auf das Gehäuse fixiertes Bauteil (32, 232) sowie ein schwingfähiges
Bauteil (30, 230) aufweist, welches mit dem Koppelelement (20) derart in Verbindung
steht, daß Schwingungen des schwingfähigen Bauteils auf das Koppelelement übertragen
werden.
2. Wandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wand des Gehäuses (14) als
schwingfähige Membran (18) ausgeführt ist, auf deren Innenseite das piezoelektrische
Element (22) aufgebracht ist und mit deren Außenseite das Koppelelement (20) verbunden
ist.
3. Wandler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit der von der Membran (18)
abgewandten Seite des piezoelektrischen Elementes (22) ein Dauermagnet (30) verbunden
ist, der das schwingfähige Bauteil der Elektromagnetanordnung bildet, wobei eine elektromagnetische
Spule (32) ortsfest in dem Gehäuse (14) angebracht ist, um den Dauermagneten in Schwingungen
zu versetzen.
4. Wandler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit der dem piezoelektrischen
Element (22) zugewandten Seite der Membran (18) ein Dauermagnet (30) verbunden ist,
der sich durch eine Öffnung des piezoelektrischen Elements (22) hindurcherstreckt
und der das schwingfähige Bauteil der Elektromagnetanordnung bildet, wobei eine elektromagnetische
Spule (32) ortsfest in dem Gehäuse (14) angebracht ist, um den Dauermagneten in Schwingungen
zu versetzen.
5. Wandler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(14) als hermetisch dichtes und biokompatibles Gehäuse ausgeführt ist.
6. Wandler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Steuereinheit
(40, 42, 48), die wahlweise das piezoelektrische Element (22) und/oder die Elektromagnetanordnung
(30, 32; 230, 232) zu Schwingungen veranlaßt.
7. Wandler nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (40, 42, 48)
derart ausgelegt ist, daß sie in Abhängigkeit von der Frequenz der an dem Koppelelement
(20) zu erzeugenden Schwingung entweder das piezoelektrische Element (22) oder die
Elektromagnetanordnung (30, 32; 230, 232) anregt.
8. Wandler nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (40, 42, 48)
derart ausgelegt ist, daß sie in einem ersten Frequenzband, das von einer ersten Frequenz
(f1) der an dem Koppelelement (20) zu erzeugenden Schwingungen bis zu einer Trennfrequenz
(fT) reicht, die Elektromagnetanordnung (30, 32; 230, 232) anregt, und in einem zweiten
Frequenzband, das von der Trennfrequenz (fT) bis zu einer zweiten Frequenz (f2) der an dem Koppelelement zu erzeugenden Schwingungen reicht, das piezoelektrische
Element (22) anregt.
9. Wandler nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das die Elektromagnetanordnung
(30, 32; 230, 232) anregende erste Frequenzband frequenzmäßig niedriger liegt als
das für das Anregen des piezoelektrischen Elementes (22) herangezogene zweite Frequenzband.
10. Wandler nach Anspruch 8 oder 9, ferner versehen mit einer programmierbaren Einheit
(48) zum Festlegen der Trennfrequenz(fT).
11. Wandler nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektromagnetanordnung
(30, 32; 230, 232) und das piezoelektrische Element (22) galvanisch voneinander entkoppelt
sind.
12. Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektromagnetanordnung
(30, 32; 230, 232) und das piezoelektrische Element (22) in elektrischer Serienschaltung
oder in elektrischer Parallelschaltung verschaltet sind.
13. Wandler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das piezoelektrische
Element (22) als dünne Scheibe ausgebildet ist.
14. Voll- oder teilimplantierbares Hörgerät mit einem Wandler nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.