[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Entleerung eines Keilfarbkastens
von Druckmaschinen.
[0002] Beim schnellen Farbwechsel an Druckmaschinen sind Einsätze für Keilfarbkästen bekannt
(DE 43 15 595 C2). Die Einsätze werden in den Keilfarbkasten eingesetzt, in diese
Einsätze wird die zu verdruckende Farbe eingefüllt und beim Farbwechsel wird der Einsatz
einschließlich der Restfarbe entfernt.
Nachteilig ist der hohe Aufwand für die Einsätze beim Wechsel der Farbe.
[0003] Es sind auch Absaugeinrichtungen für Restfarbe aus Kammerrakel-Farbwerken bekannt
(DE 42 25 451); diese Absaugeinrichtungen sind für Farben, die üblicherweise aus Keilfarbkästen
verdruckt werden, nicht anwendbar.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens und einer Einrichtung zur
Entleerung eines Keilfarbkastens ohne großen Aufwand.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Patentansprüche gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen offenbart.
Nachfolgend werden die erfinderischen Lösungen an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert.
[0006] In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- Keilfarbkasten mit flach eingestellten Farbabstreifrakel
- Fig. 2
- Keilfarbkasten mit steil angestellten Farbabstreifrakel
- Fig. 3
- Keilfarbkasten mit als Farbdosierelement ausgebildetem Farbabstreifrakel.
[0007] Vor der Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Einrichtung, bei der
das Verfahren anwendbar ist, beschrieben.
[0008] In Fig. 1 ist ein Keilfarbkasten 1 mit einer Duktorwalze 2 dargestellt, wobei sich
in dem von einem Farbmesser 3 des Keilfarbkastens 1 gebildeten Keil die zu verdruckende
Farbe 4 befindet. Auf das Farbmesser 3 des Keilfarbkastens 1 wirken Farbdosierelemente
5, mit denen ein Spalt s zwischen Farbmesser 3 und Duktorwalze 2 einstellbar ist.
Der Duktorwalze 2 ist ein Eigenantrieb 6 zugeordnet. Dieser Eigenantrieb 6 ist als
Motor ausgebildet und drehrichtungsumkehrbar. Als Eigenantriebe sind auch mit dem
Antriebsräderzug der Druckmaschine verbundene, drehrichtungsumsteuerbare Getriebe
anwendbar.
Die Druckbetriebs-Drehrichtung 7, d.h. die Drehrichtung, mit der die Duktorwalze im
Druckbetrieb angetrieben wird, ist in Fig. 1 mit einem Pfeil gekennzeichnet Die Entleerungsbetriebs-Drehrichtung,
d.h. die Drehrichtung, mit der die Duktorwalze im Entleerungsbetrieb rotiert, ist
mit einem Doppelpfeil 8 gekennzeichnet.
Der Duktorwalze 2 ist im Farbheber 9 nachgeordnet, welcher zwischen der Duktorwalze
und einer ersten Walze 10, des nicht dargestellten Farbwerkes pendelt.
Der Duktorwalze 2 ist ein Farbabstreifrakel 11 zugeordnet Dieses Farbabstreifrakel
11 ist unter einem negativen Winkel α bezogen auf eine Horizontale 12, d.h. flach
angestellt, angeordnet. An der hinteren Kante des Farbabstreifrakels 11 ist eine Begrenzung
13 angeordnet welche mit dem Farbabstreifrakel 11 ein Farbreservoir 14 bildet.
[0009] In Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform dargestellt, wobei sich die Änderung gegenüber
Fig. 1 auf die Anordnung der Farbabstreifrakel 11 an der Duktorwalze 2 und die Bildung
des Farbreservoirs 14 beschränkt.
Das Farbabstreifrakel 11 ist steil an die Duktorwalze 2 angestellt, d.h. unter einem
kleinen Winkel β gegenüber einer Vertikalen 15. Der Rakelkante 16 des Farbabstreifrakels
11 ist ein Ableitblech 17 zugeordnet welches zum als Trog 18 ausgebildeten Farbreservoirs
14 führt.
[0010] Die Farbabstreifrakel 11 ist über die Duktorwalzenlänge reichend angeordnet. Es ist
auch möglich ein Farbabstreifrakel 11 zu verwenden, welches nicht über die Duktorwalzenlänge
reicht. In diesem Fall traversiert die Farbabstreifrakel, wobei die traversierende
Bewegung mit der traversierenden Bewegung einer Farbrühreinrichtung (nicht dargestellt)
gekoppelt sein kann.
Als Farbabstreifrakel 11 können auch die vorhandenen Farbdosierelemente 5 dienen,
wobei in diesem Fall denselben eine Leitfolie 20 zur Ableitung der Farbe in das Farbreservoir
14 zugeordnet ist (Fig. 3).
[0011] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben.
[0012] Zur Keilfarbkastenentleerung wird die Duktorwalze 2 entgegen der Druckbetriebs-Drehrichtung
7 bei geöffnetem Farbspalt s in Entleerungsbetriebs-Drehrichtung 8 gedreht, die sich
im Keilfarbkasten 1 befindliche Restfarbe aus dem Keilfarbkasten gefördert und damit
der Keilfarbkasten entleert.
Die aus dem Keilfarbkasten 1 geförderte Farbe wird von dem Farbabstreifrakel 11 von
der Duktorwalze 2 abgeschält und in das Farbreservoir 14 geleitet. Das Farbreservoir
14 einschließlich Farbabstreifrakel 11 kann nach diesem Prozess entfernt werden.
Zur Vorsäuberung der Duktorwalze 2 wird dieselbe vor Beginn des Entleerungsprozesses
bei geschlossenem Farbspalt s in Druckbetriebs-Drehrichtung 7 gedreht.
[0013] Nach einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei geschlossenem Farbspalt
die Duktorwalze 2 in Entleerungsbetriebs-Drehrichtung 8 gedreht, die Farbe aus dem
Keilfarbkasten 1 gefördert und durch die Farbdosierelemente 5 von der Duktorwalze
abgerakelt und über die an den Farbdosierelementen 5 angeordnete Leitfolie 20 in das
als Trog 18 ausgebildete Farbreservoir geleitet.
Bezugszeichenaufstellung
[0014]
- 1
- Keilfarbkasten
- 2
- Duktorwalze
- 3
- Farbmesser
- 4
- Farbe
- 5
- Farbdosierelement
- 6
- Eigenantrieb
- 7
- Druckbetriebs-Drehrichtung
- 8
- Entleerungsbetriebs-Drehrichtung
- 9
- Farbheber
- 10
- Walze
- 11
- Farbabstreifrakel
- 12
- Horizontale
- 13
- Begrenzung
- 14
- Farbreservoir
- 15
- Vertikale
- 16
- Rakelkante
- 17
- Abteilblech
- 18
- Trog
- 19
- Folie
- 20
- Leitfolie
- s
- Spalt
- α
- negativer Winkel
- β
- Winkel
1. Verfahren zur Entleerung eines Keilfarbkastens in Druckmaschinen, wobei dem Keilfarbkasten
eine Duktorwalze mit einem Eigenantrieb und Farbdosierelemente zur Einstellung eines
Farbspaltes zwischen Duktorwalze und Keilfarbkasten zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
dass die Duktorwalze bei geöffnetem Farbspalt entgegen der Druckbetriebs-Drehrichtung
in Entleerungsbetriebs-Drehrichtung gedreht, die Farbe aus dem Keilfarbkasten gefördert,
die geförderte Farbe von einem an die Duktorwalze angestellten Farbabstreifrakel abgeschält
und einem Farbreservoir zugeführt wird.
2. Verfahren zur Entleerung eines Keilfarbkastens in Druckmaschinen, wobei dem Keilfarbkasten
eine Duktorwalze mit einem Eigenantrieb und Farbdosierelemente zur Einstellung eines
Farbspaltes zwischen Duktorwalze und Keilfarbkasten zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
dass die Duktorwalze bei geschlossenem Farbspalt entgegen der Druckbetriebs-Drehrichtung
in Endeerungsbetriebs-Drehrichtung gedreht, die Farbe aus dem Keilfarbkasten gefördert,
die geförderte Farbe von den an die Duktorwalze angestellten Farbdosierelementen abgeschält
und einem Farbreservoir zugeführt wird.
3. Verfahren zur Entleerung eines Keilfarbkastens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Duktorsäuberung vor Beginn des Farbförderprozesses die Duktorwalze bei geschlossenem
Farbspalt in Druckbetriebs-Drehrichtung gedreht wird.
4. Verfahren zur Entleerung eines Keilfarbkastens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das Farbreservoir einschließlich Farbabstreifrakel nach dem Farbförderprozess
entfernt wird.
5. Einrichtung zur Entleerung eines Keilfarbkastens in Druckmaschinen mit einer dem Keilfarbkasten
zugeordneten Duktorwalze einschließlich Eigenantrieb und Farbdosierelementen zur Einstellung
eines Farbspaltes zwischen Duktorwalze und Keilfarbkasten, dadurch gekennzeichnet,
dass der Duktorwalze (2) ein drehrichtungsumsteuerbarer Eigenantrieb (6) und entgegen
der Druckbetriebs-Drehrichtung (7) gesehen nach dem Farbkeil des Keilfarbkastens (1)
eine Farbabstreifrakel (11) mit Farbreservoir (14) zugeordnet ist.
6. Einrichtung zur Entleerung eines Keilfarbkastens nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet
dass das mit einer an der hinteren Kante angeordneten Begrenzung (13) versehene Farbabstreifrakel
(11) bezogen auf eine Horizontale (12) unter einem negativen Winkel (α), das Farbreservoir
(14) bildend, angeordnet ist.
7. Einrichtung zur Entleerung eines Keilfarbkastens nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass das Farbabstreifrakel (1) unter einem kleinen Winkel β gegenüber einer Vertikalen
(15) an die Duktorwalze angestellt und im Bereich der Rakelkante (16) der Farbabstreifrakel
(11) ein in das Farbreservoir (14) führendes Ableitblech (17) angeordnet ist.
8. Einrichtung zur Entleerung eines Keilfarbkastens nach Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet
dass die Länge des Farbabstreifrakels (11) der Duktorwalzenlänge entspricht.
9. Einrichtung zur Entleerung eines Keilfarbkastens nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge des Farbabstreifrakels (11) kleiner als die Duktorwalzenlänge und das
Farbabstreifrakel traversierend angeordnet ist.
10. Einrichtung zur Entleerung eines Keilfarbkastens nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet
dass das Farbabstreifrakel (11) an einer traversierenden Farbrühreinrichtung angeordnet
ist.
11. Einrichtung zur Entleerung eines Keilfarbkastens nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet
dass das Farbmesser (3) mit einer bei Farbwechsel entfembaren Folie (19) belegt ist.