[0001] Die Erfindung betrifft eine Mauer, bestehend aus einer Vielzahl von im wesentlichen
quaderförmigen Mauersteinen,
- wobei jeder einzelne Mauerstein mindestens einen, sich entlang einer Koordinatenrichtung
des Mauersteins erstreckenden Hohlraum aufweist,
- wobei eine Vielzahl von Mauersteinen in der Mauer so angeordnet sind, daß die Achse
des jeweils mindestens einen Hohlraums im wesentlichen vertikal angeordnet ist, und
- wobei die einzelnen horizontalen Lagen von Mauersteinen mit einer Mörtelschicht verbunden
sind.
[0002] Eine Mauer der gattungsgemäßen Art ist beispielsweise aus der DE 44 05 796 A1 bekannt.
Dort ist eine Mauer und ein Verfahren zum Erstellen eines Mauerwerks beschrieben.
Dabei besteht die Mauer aus Steinen aller Art mit zumindest nach oben offenen Hohlräumen,
Kammern oder dergleichen, insbesondere aus Hochlochsteinen und Hohlkammersteinen.
Um das Vermauern von Bausteinen mit mehreren Hohlräumen, Kammern oder dergleichen
unter Verwendung von Dünnbettmörtel (d.h. Kleber) unter weitgehender Reduzierung der
Lagerfugendicke bei Erhalt der Standfestigkeit des fertigen Mauerwerks durch Laien
zu ermöglichen, sieht die dort beschriebene Erfindung vor, daß im Bereich der Lagerfuge
der Steine Gewebestreifen aufgebracht sind, die den Lochquerschnitt der Steinöffnungen
verjüngen. Diese Gewebestreifen verhindern ein Hineinfallen des Mörtelmaterials und
gewährleisten gleichzeitig die Verklebung der Steinlagen untereinander. Dadurch wird
bei Verwendung hochdämmernder Bausteine und eines Dünnbettmörtels eine homogene Wand
mit durchgehend guten Wärmedämmwerten geschaffen.
[0003] Bereits die genannte Schrift erkennt die Problematik, daß bei einer Mauer aus Hochlochsteinen
der Effekt eintreten kann, daß sich vertikale "Kamine" über die gesamte Mauerhöhe
ergeben, die nicht nur das Wärmedämmverhalten negativ beeinflussen, sondern auch die
Schalldämmung des Mauerwerks verschlechtern.
[0004] Allerdings erfordert der Einsatz der Gewebestreifen, der dort vorgesehen wird, nicht
nur erhöhten Materialbedarf und damit höhere Kosten, auch das Erstellen der Mauer
ist aufwendiger und damit teurer.
[0005] Der Erfindung liegt daher die
Aufgabe zugrunde, eine Mauer zu schaffen, mit der bzw. mit dem es möglich wird, ohne höheren
Material- und Herstellaufwand die Wärme- und Schalldämmeigenschaft der Mauer zu verbessern
und es gleichzeitig zu ermöglichen, daß die Mauer in besonders einfacher Weise erstellt
werden kann.
[0006] Die
Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Mörtelschicht
(5) eine Dünnbettmörtelschicht ist und derart auf wenigstens einen Teil der horizontalen
Lage der Mauersteine(2) aufgebracht ist, daß die Öffnungen (6) der Hohlräume (3) an
der Oberfläche (O) der Mauersteine (2) im wesentlichen vollflächig verschlossen sind.
[0007] Dies erfolgt erfindungsgemäß ohne den Einsatz weiterer Mittel, also insbesondere
ohne die vorbekannten Gewebestreifen. Durch den Verschluß der vertikalen Hohlräume
der Steine in wenigstens zwei Schichten pro Raumhöhe oder nur nach jeder vierten horizontalen
Steinlage ist gewährleistet, daß sich in der Mauer keine "Kamine" ausbilden können,
die sich über die gesamte Geschoßhöhe erstrecken. Vielmehr weist die Mauer eine gute
Wärme- und Schallisolation auf. Es ist also nicht erforderlich, daß jede Fuge erfindungsgemäß
"abgedeckelt" wird. In den anderen Fugen kann ein Dünnbettmörtel auch mit einem Tauch-
oder Rollverfahren aufgetragen werden.
[0008] Gemäß einer ersten Fortbildung ist vorgesehen, daß die Mauersteine (2) nach DIN oder
Zulassung hergestellt sind. Die einzelnen Bausteine werden dabei häufig mit Nut und
Feder ausgeführt, so daß sowohl die Ausrichtung einfacher als auch die Stabilität
höher ist. Dabei erfolgt die Nut-Feder-gestützte Anordnung stets in der Art, daß sich
die Nuten und Federn in der Stoßfuge befinden.
[0009] Verwendet werden dabei meist Bausteine, die zwecks Gewichts- und Materialeinsparung
mit Hohlräumen versehen sind. Diese sog. Mehrkammersteine weisen mitunter eine Vielzahl
von Luftkammern auf (z.B. 2, 4 oder 9 Kammern), die den Stein nicht nur leichter machen
und Material einsparen, sondern auch die Wärmedämmung erhöhen. Die Abmessungen der
Luftkammern ergeben sich dabei nach der DIN 18148, 18151 und 18153.
[0010] Vorzugsweise ist der Mehrkammerstein (2) ein Ziegel und die Enden der Hohlräume (3)
weisen im Bereich der Oberfläche (O) des Steins (2) einen Schnittgrat (7) auf. Dieser
Schnittgrat vermindert den Lochanteil des Steins an der Steinoberfläche, so daß der
Verschluß des Stein-Hohlraums an der Steinoberfläche erleichtert wird.
[0011] Vorzugsweise liegt die Dicke der Mörtelschicht (5) zwischen 1 und 3 Millimeter. Eine
besonders einfache Realisierung der erfinderischen Idee ergibt sich, wenn der Mörtel
der Mörtelschicht (5) ein Trocken-Dünnbettmörtel ist, wie im einzelnen in der gleichzeitig
eingereichten Patentanmeldung der gleichen Anmelderin mit der Bezeichnung: ,,Trocken-Dünnbettmörtel"
beschrieben ist, welcher Bindemittel, Zuschlag und Zusätze enthält, wobei der Zuschlag
aus dichtem Gestein und porigem, wassersaugendem Leichtzuschlag besteht und wobei
das Größtkorn des Zuschlags der mittleren Fugendicke entspricht und der Anteil des
dichten Gesteins im Zuschlag mindestens 85 Vol.-% beträgt.
[0012] Die Fugendicke beträgt vorzugsweise 2 Millimeter, der Anteil des dichten Gesteins
im Zuschlag zwischen 85 und 95 Vol.-%. Das Bindemittel besteht vorteilhafterweise
aus Zement.
[0013] Fortbildungsgemäß kann weiter vorgesehen werden, daß der porige, wassersaugende Leichtzuschlag
ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus Perlit, Vermiculit und Bims. Weiterhin
kann das dichte Gestein Quarzsand sein. Hierbei kann der Quarzsand eine Sieblinie
von 0 bis 1 Millimeter und der Leichtzuschlag von 0 bis 2 Millimetern aufweisen.
[0014] Der Mörtel enthält gemäß einer weiteren Fortbildung mindestens einen Zusatz zur Einstellung
des Wasserrückhaltevermögens; er kann auch Celluloseäther enthalten. Ferner enthält
der Mörtel vorzugsweise als Zusatz mindestens einen Verflüssiger, mindestens einen
Luftporenbildner, mindestens einen Stabilisator, mindestens einen Verzögerer und mindestens
einen Zusatz zur Erhöhung des Haftverbundes.
[0015] Die erfindungsgemäße Idee läßt sich besonders leicht realisieren, wenn eine Tonne
der Mörtel-Trockenmasse aus
300 - 400 kg |
Portlandzement |
10 - 50 kg |
Kalk |
510 - 800 kg |
Sand dicht 0 - 1 mm |
10 - 40 kg |
Leichtzuschlag 0 - 2 mm und |
0,5 - 10 kg |
Zusätzen besteht. |
[0016] Der Mörtel der Mörtelschicht (5) wird vorzugsweise hergestellt durch Zusammenfügung
von 100 kg eines Trocken-Dünnbettmörtels nach obiger Rezeptur mit 25 bis 30 kg Wasser
je nach Saugverhalten des Steines und anschließendem ausreichendem Mischen.
[0017] Im Verarbeitungszustand hat der Mörtel vorzugsweise eine Viskosität von 0,8 bis 1,2
Ncm.
Besonders vorteilhaft kann die erfindungsgemäße Mauer dann erstellt werden, wenn der
Mauerstein (2) ein Ziegel ist und die Höhe des Mauersteins (2) dem benötigten Mauermaß
entspricht, wobei der Mauerstein(2) ohne Nachbearbeitung, insbesondere ohne Schleifbearbeitung,
verbaut wird und wobei die Öffnungen (6) des Hohlraums (3) an der Oberfläche (0) des
Mauersteins (2) Schnittgrate (7) aufweisen. Dabei entspricht vorzugsweise ein Vielfaches
der Summe von Steinhöhe und mittlerer Fugendicke dem Baurichtmaß.
[0018] Zwecks positionsgenauer Verbauung mit einem Dünnbettmörtel hat der Mauerstein (2)
insbesondere eine Mauersteinhöhe von 123 Millimeter, 248 Millimeter oder 498 Millimeter
mit einer Toleranz von höchstens ± 2,5 Millimeter, vorzugsweise ± 1,5 Millimeter.
[0019] So wird erreicht, daß es die vollflächigen, dichten lochüberbrückenden Fugen ermöglichen,
daß die frisch vermauerten Steine ausreichend weit und lange korrigierbar sind, beliebig
viele Steine ohne Schwimmen der Steine unmittelbar nacheinander aufbringbar sind und
ein exakt ausgerichtetes, festes und tragfähiges Mauerwerk entsteht.
[0020] Bei dem Erstellen der erfindungsgemäßen Mauer kann zum Mörtelauftrag und Vermauern
eine spezielle Verarbeitungstechnik eingesetzt werden, die auf die Geometrie und das
Gewicht der Steine, das Saugverhalten des porosierten Ziegelmaterials und auf die
Hochlochausbildung abgestimmt ist.
[0021] In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel dargestellt:
- Fig. 1
- zeigt schematisch die erfindungsgemäße Mauer in perspektivischer Ansicht, wobei drei
Steinlagen dargestellt sind, in
- Fig. 2
- ist ein einzelner Mauerstein während seiner Verarbeitung zu sehen und
- Fig. 3
- stellt einen einzelnen Mauerstein mit den Schnittgraten dar.
[0022] Die Figuren 1 und 2 zeigen die erfindungsgemäße Mauer bzw. einen einzelnen erfindungsgemäßen
Stein während der Vermauerung. Die Mauer (1) in Fig.1 besteht aus einer Vielzahl von
Mauersteinen (2). Alle Steine haben Hohlräume (3), die sich entlang einer Achse (4)
durch den gesamten Stein erstrecken. Im dargestellten Fall gemäß Fig. 1 hat jeder
Stein neun Hohlräume (3).
Die Aufmauerung der einzelnen Steine (2) erfolgt dadurch, daß - nachdem mehrere Steine(2)
nebeneinander positioniert sind - in bekannter Weise eine Mörtelschicht (5) aufgebracht
wird. Auf diese Mörtelschicht wird ebenfalls in bekannter Weise die nächste Steinlage
aufgesetzt.
[0023] Die Mörtelschicht - vorzugsweise bestehend aus der oben erläuterten Rezeptur - ist
aufgrund der Bestandteile und der Konsistenz des Mörtels in der Lage, die Öffnungen
(6) an der Oberfläche (0) des jeweiligen Steins (2) abzudecken, so daß die Öffnungen
(6) verschlossen werden.
[0024] Damit wird erreicht, daß die Hohlräume (3) jedes einzelnen Steins (2) - siehe hierzu
insbesondere Fig. 3 - an ihrer Oberfläche abgeschlossen sind und sich so keine Hohlräume
ausbilden können, die sich über die gesamte Geschoßhöhe erstrecken. Dieses hätte nämlich
den Nachteil, daß sowohl das Wärme- als auch das Schalldämmverhalten der Mauer schlecht
wäre.
[0025] Das Einsacken des Mörtels in die Öffnungen (6) wird zum einen durch die Materialeigenschaften
und die Konsistenz des Mörtels verhindert und zum anderen auch dadurch erschwert,
daß die Hohlräume (3) im Bereich der Öffnungen (6) Schnittgrate (7) aufweisen, (s.
Fig. 3).
[0026] Wie im einzelnen in der gleichzeitig eingereichten Patentanmeldung der gleichen Anmelderin
mit der Bezeichnung: "Mauerstein und Verfahren zu seiner Herstellung" beschrieben
ist, werden Steine (2) zu diesem Zweck vorzugsweise nach folgendem Verfahren hergestellt:
In einem Mischbehälter wird ein Materialgemisch gemischt, das einer Strangpresse zugeführt
wird, die es mit einer Austrittsgeschwindigkeit austreibt. Die Strangpresse profiliert
das Materialgemisch derart, daß das Extrudat dem Querschnitt des gewünschten Steins
entspricht. Der Strangpresse ist eine Ablängvorrichtung mit einem Trenndraht nachgeschaltet,
die vertikal beweglich ist, mit der von dem extrudierten Profil Stücke abgetrennt
werden können. Die Ablängung erfolgt derart, daß sich Stein-Rohlinge mit der gewünschten
Mauersteinhöhe ergeben.
[0027] Um eine hohe Genauigkeit des Schnitts des Trenndrahtes zu erreichen, wird die Ablängvorrichtung
im Moment des Ablängens mit der Strangaustrittsgeschwindigkeit mitbewegt, so daß sich
- trotz der weiteren Bewegung - ein gerader Schnitt ergibt. Die Ablängung des Stranges
erfolgt in einer solchen Genauigkeit, daß die Steinhöhe innerhalb einer geringen Toleranz
liegt, wobei eine Größenordnung von ± 1,5 Millimeter angestrebt werden kann. In diesem
Fall kann der Mauerstein ohne jegliche Nachbearbeitung (Schleifen) direkt als Planziegel
verbaut werden. Durch das Abtrennen des Steins mittels des Trenndrahtes bilden sich
an der Oberfläche (O) des Steins (2), (s. Fig.3) im Bereich der Öffnungen (6) des
Hohlraums (3) Schnittgrate (7) aus.
[0028] Schnittgrate sind in der Regel zwar eher unerwünscht; bei der Schleif-Nachbearbeitung
gemäß dem Stand der Technik werden sie daher auch durch das Schleifen entfernt. Allerdings
nutzt die vorliegende Erfindung die Grate (7) bewußt: Der Grat (7) stellt eine Stütze
für den Mörtel (5) dar, der bei der Vermauerung aufgetragen wird. Damit können leichter
die Öffnungen (6) der Hohlräume (3) abgedeckt werden, so daß sich eine durchgehende
Mörtelschicht ausbildet, die die Öffnungen (6) ganz verschließt.
[0029] Die Steine (2) sind dabei vorzugsweise auf Mauermaß abgelängt. Zwecks einfachem Verbauen
der Steine sind sie auf 123 Millimeter, 248 Millimeter oder 498 Millimeter geschnitten,
wobei eine Toleranz von höchstens ± 2,5 Millimeter, vorzugsweise von ± 1,5 Millimeter,
eingehalten wird. Damit kann eine positionsgenaue Verbauung mit einem Leichtmauermörtel
erfolgen.
[0030] Zum Aufbringen der Mörtelschicht (5) auf die Steinoberfläche (O) können bekannte
Mörtelauftragsschlitten eingesetzt werden. Vorzugsweise kommen Mörtelauftragsschlitten
zum Einsatz, die in der DE 297 18 544 U1 bzw. in der DE 298 11 865.3 U1 beschrieben
sind. Dadurch kann die Aufbringung eines Dünnbettmörtels in besonders einfacher und
genauer Weise erfolgen.
[0031] Die oben beschriebene Technologie ermöglicht es, vollflächige, dichte und lochüberbrückende
Dünnbettfugen bei der Aufmauerung zu schaffen, die die beschriebene unerwünschte "Kaminwirkung"
verhindern.
[0032] Die frisch vermauerten Steine sind dabei während der Aufmauerung ausreichend weit
und lange korrigierbar, und es können beliebig viele Lagen ohne "Schwimmen" der Steine
unmittelbar nacheinander aufgebracht werden. So entsteht ein ordnungsgemäßes, exakt
ausgerichtetes, festes und tragfähiges Mauerwerk. Die überbrückenden Dünnbettfugen
schaffen bauphysikalische Vorteile bezüglich Schall- und Wärmedämmung.
Bezugszeichenliste:
[0033]
- 1
- Mauer
- 2
- Mauerstein
- 3
- Hohlraum
- 4
- Achse des Hohlraums 3
- 5
- Mörtelschicht
- 6
- Öffnung des Hohlraums 3
- 7
- Schnittgrat
- O
- Oberfläche des Mauersteins 2
1. Mauer (1), bestehend aus einer Vielzahl von im wesentlichen quaderförmigen Steinen
(2), von denen eine Vielzahl in der Mauer (1) so angeordnet sind, daß die Achse (4)
der Hohlräume (3) im wesentlichen vertikal angeordnet ist, und wobei die einzelnen
horizontalen Lagen der Steine (2) mit einer Mörtelschicht verbunden sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mörtelschicht (5) eine Dünnbettmörtelschicht ist und derart
auf wenigstens einen Teil der horizontalen Lage der Mehrkammersteine (2) aufgebracht
ist, daß die Öffnungen (6) der Hohlräume (3) an der Oberfläche (O) der Steine (2)
im wesentlichen vollflächig verschlossen sind.
2. Mauer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrkammersteine (2)
nach DIN oder Zulassung hergestellt sind.
3. Mauer nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mehrkammerstein
ein Ziegel ist und die Enden der Hohlräume (3) im Bereich der Oberfläche (O) des Steins
(2) einen Schnittgrat (7) aufweisen.
4. Mauer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der
Mörtelschicht (5) zwischen 1 und 3 Millimeter beträgt.
5. Mauer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Mörtel der
Mörtelschicht (5) ein Trocken-Dünnbettmörtel ist, welcher Bindemittel, Zuschlag und
Zusätze enthält, wobei der Zuschlag aus dichtem Gestein und porigem, wassersaugendem
Leichtzuschlag besteht und wobei das Größtkorn des Zuschlags der mittleren Fugendicke
entspricht und der Anteil des dichten Gesteins im Zuschlag mindestens 85 Vol.-% beträgt.
6. Mauer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fugendicke
2 Millimeter beträgt.
7. Mauer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des dichten Gesteins
im Zuschlag zwischen 85 und 95 Vol.-% beträgt.
8. Mauer nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel aus Zement
besteht.
9. Mauer nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der porige, wassersaugende
Leichtzuschlag ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus Perlit, Vermiculit und
Bims.
10. Mauer nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das dichte Gestein
Quarzsand ist.
11. Mauer nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Quarzsand
eine Sieblinie von 0 bis 1 Millimeter und der Leichtzuschlag von 0 bis 2 Millimetem
aufweisen.
12. Mauer nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Mörtel mindestens
einen Zusatz zur Einstellung des Wasserrückhaltevermögens enthält.
13. Mauer nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Mörtel Celluloseether enthält.
14. Mauer nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Mörtel als
Zusatz mindestens einen Verflüssiger, mindestens einen Luftporenbildner, mindestens
einen Stabilisator, mindestens einen Verzögerer und mindestens einen Zusatz zur Erhöhung
des Haftverbundes enthält.
15. Mauer nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine Tonne der
Trocken-Mörtelmasse aus
300 - 400 kg |
Portlandzement |
10 - 50 kg |
Kalk |
510 - 800 kg |
Sand dicht 0 - 1mm |
10 - 40 kg |
Leichtzuschlag 0 - 2 mm und |
0,5 - 10 kg |
Zusätzen |
besteht.
16. Mauer nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Mörtel der
Mörtelschicht (5) hergestellt ist durch Zusammenfügen von 100 kg eines Trocken-Dünnbettmörtels
nach einem der Ansprüche 6 bis 14 mit 25 bis 30 kg Wasser, je nach Saugverhalten des
Steines und anschließendem ausreichendem Mischen.
17. Mauer nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Mörtel im Verarbeitungszustand
eine Viskosität von 0,8 bis 1,2 Ncm aufweist.
18. Mauer nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Mehrkammerstein
ein Ziegel ist und die Höhe des Steins (2) dem benötigten Mauermaß entspricht, wobei
der Stein(2) ohne Nachbearbeitung, insbesondere ohne Schleifbearbeitung, verbaut wird
und wobei die Öffnungen (6) der Hohlräume (3) an der Oberfläche (O) des Ziegelsteins
(2) Schnittgrate (7) aufweisen.
19. Mauer nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß ein vielfaches der Summe von Steinhöhe
und mittlerer Fugendicke dem Baurichtmaß entspricht.
20. Mauer nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Mauerstein (2) zwecks positionsgenauer
Verbauung mit einem Dünnbettmörtel eine Mauersteinhöhe von 123 Millimeter, 248 Millimeter
oder 498 Millimeter aufweist mit einer Toleranz von höchstens ± 2,5 Millimeter, vorzugsweise
± 1,5 Millimeter.
21. Mauer nach einem der Ansprüche 1 bis 20, wobei die vollflächigen, dichten lochüberbrückenden
Fugen ermöglichen, daß die frisch vermauerten Steine ausreichend weit und lange korrigierbar
sind, beliebig viele Steine ohne Schwimmen der Steine unmittelbar nacheinander aufbringbar
sind und ein exakt ausgerichtetes, festes und tragfähiges Mauerwerk entsteht.