[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Raumsystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Die derzeit bekannten Raumsysteme weisen häufig starre Strukturen auf. Dies ist insbesondere
im gewerblichen Bereich von Bedeutung, wo zum Beispiel in Bürogebäuden eine Vielzahl
von Einzelbüros ausgebildet sind, welche durch strarre Zwischenwände aus Mauerwerk
oder Gipsplatten voneinander getrennt sind. Derartige Büroräumlichkeiten können jedoch
kaum oder gar nicht an sich verändernde Bedingungen wie zum Beispiel anwachsende Arbeitsgruppen
angepaßt werden. Hier spielen zudem gesetzliche Vorschriften über Mindestabmessungen
für Büros eine Rolle. Da sich in den Unternehmungen jedoch immer wieder strukturelle
Veränderungen ergeben, sind Umzugsaktionen in kleinerem oder größerem Maße unabdingbar.
Um diesen Aufwand zu vermeiden, werden zum Teil auch Arbeitsgruppen räumlich gesplittet,
was jedoch dem Informationsfluß im Unternehmen abträglich ist.
[0003] Weiter sind inbesondere für die Verwendung in Großraumbüros sogenannte Raumteiler
bekannt, wie sie beispielhaft im deutschen Gebrauchsmuster G 84 29 055 U 1 gezeigt
sind. Bei diesem System werden horizontal verlaufende Energieversorgungsschienen mit
vertikal angeordneten Tragpfosten gekoppelt. Dadurch soll sich ein eigenstabiles Tragskelett
ausbilden, an welchem Wandelemente angeordnet werden können. Hierbei ist die Lage
der Energieversorgungsschienen bzw. der Tragpfosten systembedingt vorgegeben. Eine
Veränderung der Raumgröße ist bei diesem bekannten Raumteilersystem durch Anbringen
oder Entfernen einiger Wandelemente an den Energieversorgungsschienen möglich, d.h.
durch Kombinieren oder Trennen von Parzellen mit vorgegebener Größe.
[0004] Diese Bauform hat weiter den Nachteil, daß das sich ergebende Traggerüst entweder
sehr instabil ist oder die Tragpfosten umständlich nicht nur im Bodenbereich, sondern
auch an der Raumdecke befestigt werden müssen. Da Gewerberäume häufig eine Höhe von
drei Metern und mehr aufweisen, ist dies mit einem gewissen Aufwand verbunden. Zudem
sollten wenigstens einige Seitenwandteile am Traggerüst angebracht werden, um eine
ausreichende Diagonalversteifung herstellen zu können. Dies begrenzt die Variationsmöglichkeiten
dieses Raumteilersystems.
[0005] Von weiterem Nachteil bei dieser Bauweise ist, daß die als Querverbindungen dienenden
Energieversorgungsschienen auf die Abstände zwischen vorbestimmten Tragpfosten angepaßt
sind und eine Veränderung der jeweiligen Raumgröße eines einzelnen Raumes nur über
eine Demontage des Traggerüsts möglich ist.
[0006] Eine individuelle Anpassung eines Raumes zum Beispiel von einem Zwei-Personen-Büro
zu einem Drei-Personen-Büro ist auch mit dieser Bauweise nur schwer realisierbar.
Insbesondere ist jede Raumerweiterung wieder an das vorgegebene Rastermaß der Tragpfosten
gebunden, wenn aufwendige Montagearbeiten vermieden werden sollen.
[0007] Ein weiterer Nachteil dieser Ausgestaltungsweise auf Basis eines Tragskeletts liegt
darin, daß dieses häufig als unbehaglich empfunden wird.
[0008] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Raumsystem bereitzustellen, mit
dem mit geringem Aufwand verbesserte Variationsmöglichkeiten für die Größe eines Raumes
erzielbar sind.
[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Raumsystem mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0010] Damit wird erstmals ein wirklich flexibles Raumsystem bereitgestellt. Die vorliegende
Erfindung basiert dabei auf der Erkenntnis, daß es für das Empfinden eines Menschen
nicht erforderlich ist, tatsächlich geschlossene Wandbereiche zu schaffen. Bereits
eine definierte Abgrenzung eines Raumes durch zum Beispiel vier Eckbereiche bei ein
bis vier offenen Seitenwandbereichen gibt dem Nutzer dieses Raumes ein behagliches
Gefühl. Wie Versuche ergeben haben, empfindet der Mensch ein derartiges Raumsystem
auch bei einer Anordnung in einem großen Raum bzw. einer Halle als individuellen Komplex,
der eine gewisse Abschottung gegenüber dem Umfeld und damit eine Art

Wohnkultur" schafft.
[0011] Hierbei ist von besonderem Vorteil, daß die Eckteile als echte Eckeinrichtungen mit
begrenzter Flächenerstreckung an die angrenzenden Seitenbereiche des umfaßten Raumes
ausgebildet sind, weshalb diese Eckeinrichtungen in sich bereits standfeste Gebilde
darstellen. Dabei sind die Querverbindungen so gestaltet, daß der Abstand zwischen
den einzelnen Eckeinrichtungen eingestellt werden kann, wodurch mit einfachen Mitteln
eine Variation der Raumgröße möglich ist. Hieraus ergibt sich der weitere Vorteil,
daß zur Veränderung der Raumgröße lediglich einzelne Befestigungseinrichtungen zu
lösen und Eckeinrichtungen zu verschieben sind. Eine gänzliche Demontage mit einem
Neuaufbau der Bestandteile des Raumsystems ist nicht erforderlich. Daher ist das erfindungsgemäße
Raumsystem sehr schnell und mit nur geringem Aufwand veränderbar.
[0012] Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß das erfindungsgemäße Raumsystem aus sehr wenigen
und konstruktiv einfach gehaltenen Bestandteilen besteht. Dadurch kann sowohl der
Herstellungs- als auch der Montageaufwand gering gehalten werden.
[0013] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
[0014] Wenn jede Eckeinrichtung in vorbestimmten Stufen oder stufenlos an eine Querverbindung
ankoppelbar ist, kann mit einem einfachen Lösen dieser Verbindung eine schnelle und
unproblematische Veränderung der Raumgröße bewirkt werden. Die Eckeinrichtungen sind
hierzu lediglich zu verschieben, wobei insbesondere keine mechanischen Nachbearbeitungen
wie im Stand der Technik erforderlich sind.
[0015] Alternativ oder ergänzend können auch die Querverbindungen in sich längeneinstellbar
sein. Eine Verlängerung bzw. ein Verkürzen einer Seitenlänge eines Raumes kann hierbei
zum Beispiel über eine teleskopartige Ausgestaltung der Querverbindungen oder ein
Anfügen bzw. Weglassen von einzelnen Querverbindungsteilen erfolgen, wodurch hierzu
ebenfalls nur ein sehr geringer Montageaufwand erforderlich ist.
[0016] Dadurch, daß die Eckeinrichtungen Seitenteile aufweisen, welche mittels einem Winkelteil
über Eck miteinander verbunden sind, ergibt sich eine besonders stabile Ausgestaltung.
Grundlage hierfür ist die Eigenstabilisierung aufgrund der festgelegten räumlichen
Ausdehnung über Eck, welche durch das Winkelteil noch besser fixiert wird. Das Winkelteil
verhindert daher noch zuverlässiger eine unerwünschte Veränderung der Winkelzuordnung
der Seitenteile.
[0017] Wenn ein Winkelteil im Fußbereich der Seitenteile und/oder ein Winkelteil im Bereich
der Oberkanten angeordnet ist, verbessert sich die Stabilität der Eckeinrichtung weiter.
Diese stellt somit über ihre ganze Höhe ein in sich stabiles Gebilde dar.
[0018] Von weiterem Vorteil ist es, wenn die Winkelteile in Nuten, vorzugsweise stirnseitige
Nuten der Seitenteile eingefügt sind. Dann ergibt sich ein Formschluß, der die Stabilität
weiter erhöht. Darüber hinaus können die Winkelteile so gewissermaßen in den Seitenteilen
versenkt werden, wodurch sie das äußere Erscheinungsbild des Raumsystems nicht beeinträchtigen.
[0019] Dadurch, daß die Seitenteile als vollflächiger Körper ausgebildet sind, ergibt sich
eine stabile Bauweise mit einem geschlossenen Eckbereich, was das Empfinden als Individualraum
weiter bessert.
[0020] Wenn die Seitenteile alternativ als Rahmenkörper ausgebildet sind, kann das Gewicht
der Anordnung wesentlich verringert werden, ohne daß Abstriche hinsichtlich der Stabilität
erforderlich sind. Darüber hinaus haben Versuche ergeben, daß der Mensch auch leere
Rahmenkörper als Abgrenzung gegenüber einem Außenbereich und damit als Verbesserung
des

Wohnempfindens" erkennt.
[0021] Indem an die Querverbindungen Wandteile, Schiebetüren, Fensterelemente etc. vorzugsweise
hängend ankoppelbar sind, können die zwischen den Eckeinrichtungen freibleibenden
Seitenbereiche des umfaßten Raumes abgeschlossen werden, wenn dies gewünscht sein
sollte. Dabei sind den Gestaltungsmöglichkeiten kaum Grenzen gesetzt, wodurch sich
die Variationsmöglichkeiten an diesem Raumsystem weiter erhöhen. So können zum Beispiel
zwei benachbarte Räume über Schiebetüren miteinander verbunden werden, wodurch wahlweise
zwei separate Räume oder miteinander verbundene und zusammenwirkende Räume herstellbar
sind.
[0022] Dadurch, daß an die Querverbindungen weitere Verbindungselelmente ankoppelbar sind,
an welche ein Stoffbezug als Zimmerdecke, elektrische Einrichtungen wie z.B. Lampen
etc. anbringbar sind, kann der durch das Raumsystem umschlossene Bereich sehr flexibel
und individuell gestaltet werden. Die Anbringung z.B. eines Stoffbezuges als Zimmerdecke
verbessert das

Raumklima" wesentlich. Dies ist insbesondere bei industriellen Gebäuden von Vorteil,
da hier üblicherweise Raumhöhen von mehr als drei Metern auftreten. Gleichzeitig können
an derartigen Verbindungselementen zudem auch Lampen, Bilder u.v.m. angekoppelt werden,
wodurch eine Vielzahl von individuellen Gestaltungsmöglichkeiten gegeben ist.
[0023] Wenn jede Eckeinrichtung wenigstens drei Füße aufweist, kann zudem die Stand- bzw.
Rutschfestigkeit der Eckeinrichtung verbessert werden, da somit wenigstens drei definierte
Auflagepunkte jeder Eckeinrichtung auf dem Boden vorgegeben sind, welche zudem im
Winkel zueinander vorliegen. Diese gewinkelte Anordnung der Auflagepunkte verbessert
somit die Stabilität der gesamten Anordnung weiter.
[0024] Von weiterem Vorteil ist es, wenn wenigstens eine Eckeinrichtung als Mehrfacheck
ausgebildet ist. Dann können weitere Räume unmittelbar angebunden werden, so daß ein
Verbund von einzelnen Räumen herstellbar ist. Die Variation der Größe eines Raumes
kann dabei dann zum Beispiel so erfolgen, daß die gemeinsamen Eckeinrichtungen zweier
benachbarter Räume entlang der Querverbindungen derart verschoben werden, daß sich
ein Raum verkleinert, während sich der andere Raum um das entsprechende Maß vergrößert.
Das erfindungsgemäße Raumsystem erlaubt somit wahlweise oder in Kombination die Anordnung
von miteinander gekoppelten Räumen oder mehreren individuellen Einzelräumen in einem
Großraum. Die Variationsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Raumsystems erhöhen sich
somit weiter.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der Figuren der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Raumsystems;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines Eckbereichs des erfindungsgemäßen Raumsystems;
- Fig. 3
- einen Eckbereich mit an die Eckeinrichtung angekoppelten Wandteilen;
- Fig. 4
- eine Detailansicht des unteren Bereichs in Fig. 3;
- Fig. 5
- eine Explosionsdarstellung eines Eckbereichs im oberen Bereich des Raumsystems gemäß
einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf den Eckbereich gemäß Fig. 5;
- Fig. 7
- eine Detailansicht im Fußbereich einer Eckeinrichtung; und
- Fig. 8
- eine Detailansicht der Klemmverbindung zwischen einer Querverbindung und einem Verbindungsteil.
[0026] Gemäß der Darstellung in Fig. 1 weist ein Raumsystem 1 vier Eckeinrichtungen 2 auf,
welche über vier Querverbinder 3 miteinander gekoppelt sind. An die Querverbinder
3 sind ferner weitere Stangen 4 gekoppelt, welche als zusätzliche Verbindungselemente
zum Ankoppeln von Lampen etc. dienen.
[0027] Jede Eckeinrichtung 2 weist zwei in 90° zueinander angeordnete Seitenteile 21 auf.
Diese sind so dimensioniert, daß sie eine ausreichende Stabilität der Eckeinrichtung
2 herstellen können, ohne daß jedoch die angrenzenden Seitenbereiche des durch das
Raumsystem 1 umfaßten Raumes geschlossen werden. Die beiden Seitenteile 21 sind im
Eck mit einem schräg angeordneten Blech 22 verbunden.
[0028] Wie insbesondere aus den Figuren 3 bis 6 ersichtlich ist, wird die Stabilität der
Seitenteile 21 durch Winkelteile 23 und 24 hergestellt, welche aus einem gebogenen
Metallrohr bestehen und in Nuten an den oberen und unteren Stirnflächen der Seitenteile
21 eingefügt sind. Die Winkelteile 23 und 24 stellen zum einen die winkelgerechte
Ausrichtung der Seitenteile 21 sicher und stabilisieren zudem die Anordnung. Die übergreifen
die gesamte Breite der Seitenteile 21 mit ihren Schenkeln, wodurch sich eine erhöhte
Stabilität der Eckeinrichtung 2 ergibt.
[0029] Aus Fig. 6 ist zudem ersichtlich, daß das Blech 22 als äußerer Abschluß im Eckbereich
der Eckeinrichtung 2 dient und dabei Versorgungsleitungen, zum Beispiel für eine Beleuchtung
tragen kann. Auf der Innenseite des Ecks ist in dieser Ausführungsform ein weiteres
Blechteil 25 als Verldeidungselement angeordnet sein.
[0030] Am bodenseitigen Abschluß der Eckeinrichtungen 2 sind ferner jeweils vier Füße 5
angeordnet, welche in Fig. 7 dargestellt sind. Die Füße 5 sind von unten in die Seitenteile
21 eingeschraubt, wobei eine Abstandshülse 51 verwendet wird, um den gewünschten Bodenabstand
in der Eckeinrichtung 2 einzustellen. Die Füße 5 sind konstruktiv so gestaltet, daß
sie rutschfest auf dem Untergrund vorliegen. Zudem sind sie somit gemäß der Darstellung
in Fig. 1 über Eck angeordnet, wodurch sich die Rutschfestigkeit verbessert.
[0031] Die Querverbinder 3 sind gemäß der Fig. 1 und 2 als durchgehende Rohre zwischen den
Eckeinrichtungen 2 ausgebildet. In Fig 2 ist dargestellt, wie jeder Querverbinder
3 über eine Klemmeinrichtung 6 an eine Oberkante der Seitenteile 21 angekoppelt und
die Ankoppelstelle in Stufen oder stufenlos veränderbar ist.
[0032] Zur Veränderung der Raumgröße ist es daher lediglich erforderlich, die Klemmeinrichtungen
6 zu lösen und die Eckeinrichtungen 2 gegenüber den Querverbindem 3 zu verschieben.
Hierbei eventuell entstehende Uberstände von Querverbindern 3 bei Raumverkleinerungen
sind in der Regel unproblematisch, da diese in einem Bereich vorliegen, der außerhalb
der Körpergröße eines Menschen ist.
[0033] Das Raumsystem 1, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, vermittelt einer sich darin befindlichen
Person bereits ein angenehmes Gefühl, da durch die ausgebildeten Eckbereiche ein echter
optischer Abschluß gegenüber dem Außenbereich erzielt wird. Um eine weitere Abschottung
gegenüber der Umgebung herzustellen, können an den Querverbindern Wandteile, Schiebetüren,
Fensterelemente u.ä. angekoppelt werden, wodurch die Seitenbereiche des umfaßten Raumes
zwischen den Eckeinrichtungen 2 verschließbar sind.
[0034] In den Fig. 3 und 4 sind jeweils an die Seitenteile 21 angekoppelte Wandteile 7 dargestellt.
Hierzu sind Verbindungselemente 71 vorgesehen, welche ebenfalls in die Nuten der Seitenteile
21 und an den Stirnflächen der Wandteile 7 eingefügt werden. Die Wandteile 7 können
alternativ oder ergänzend auch mittels Klemmeinrichtungen 6 an einen Querverbinder
3

angehängt" werden. Zur Montage bzw. Demontage eines Wandteils 7 müssen die Querverbinder
3 und die Eckeinrichtungen 2 bei dieser Bauweise aufgrund der aufgesetzten Klemmeinrichtungen
6 nicht voneinander gelöst werden.
[0035] Um das wohnliche Empfinden weiter zu steigern, kann an den Stangen 4 ein Stoffbezug
8 angebracht werden, der sich horizontal über dem vom Raumsystem 1 umfaßten Raum erstreckt
und so eine Decke simuliert. Auch die Seitenwandbereiche können mit einem Stoffbezug
verschlossen werden. Weiter können Bilder, Lampen u.ä. an den Querverbindern 3, den
Stangen 4 und/oder an Seilen hängend angekoppelt werden.
[0036] In Fig. 8 ist ein Beispiel für geeignete Klemmeinrichtungen 6 gezeigt, mit der auch
die Querverbinder 3 und die Stangen 4 miteinander verbunden werden können. Auf beide
Rohre 3 und 4 zugerichtet ist je eine Klemmeinrichtung 6 angeordnet. Diese weisen
jeweils eine Aufnahme 61 auf, die zusammen mit einem Klemmstück 62 eine zuverlässige
und dennoch schnell lösbare Ankopplung ermöglicht. Um Höhenvariationen bei mehreren
sich kreuzenden Rohren auszugleichen, kann ferner wenigstens ein Zwischenstück 63
zwischen den Aufnahmen 61 angeordnet sein. Aufgrund dieser Klemmeinrichtung 6 kann
die Lage der Querverbinder 3 bzw. der Stangen 4 auf einfache Weise schnell variiert
werden.
[0037] Die Erfindung läßt neben den hier aufgezeigten Ausführungsformen weitere Gestaltungsansätze
zu.
[0038] Die Querverbinder können auch als mehrstückige, miteinander gekoppelte Rohre ausgebildet
sein wie in Fig. 5 dargestellt ist. In dieser Ausführungsform wird ein erstes Rohr
31 eines Querverbinders 3 starr an die Oberkante der Seitenteile 21 angefügt. Uber
ein Zwischenstück 32 kann dann ein Abstandsrohr 33 mit vorbestimmter Lange angefügt
werden. Soll nun die Größe eines derartigen Raumsystems 1 verändert werden, so ist
es lediglich erforderlich, die Länge der Querverbinder 3 zu verändern und die betroffenen
Eckeinrichtungen 2 entsprechend zu verschieben. Die Längenveränderung der Querverbinder
3 kann im gezeigtem Ausführungsbeispiel durch Austausch des Abstandsrohrs 33 erfolgen.
Wenn das Abstandsrohr 33 so ausgebildet ist, daß es eine teleskopartige Verschiebung
in sich zuläßt, so kann die Langenvariation noch einfacher durchgeführt werden.
[0039] Ferner können auch die einstückigen Querverbinder 3 gemäß Fig. 1 direkt an die Seitenteile
21 angekoppelt werden, d.h. anstelle der Klemmeinrichtungen 6 eine Schraubverbindung
u.ä. treten.
[0040] Die Seitenteile 21 können auch als bloße Rahmenkörper ausgebildet sein.
[0041] Jedes Winkelteil 23 und 24 kann auch als T-Winkel oder X-Winkel ausgebildet sein,
wenn zwei, drei oder vier benachbarte Raumsysteme 1 unmittelbar aneinander gekoppelt
werden sollen.
[0042] Weiter ist die Anzahl der Eckeinrichtungen 2 nicht auf vier beschränkt. Es können
mit dem erfindungsgemäßen Raumsystem auch dreieckige Räume oder Räume mit einer anderen
Anzahl an Ecken gestaltet werden. Der von den Seitenteilen 21 eingeschlossene Winkel
variiert dann entsprechend.
[0043] Das Blech 22 kann als geschlossenes Blech, Lochblech oder auch als Holzblende etc.
vorgesehen sein.
[0044] Die Winkelteile 23 und 24 können wie in Fig. 5 dargestellt, auch nur einen Teilbereich
der Seitenteile 21 übergreifen.
[0045] Weiter können die Winkelteile 23 und 24 auch auf den Stirnflächen oder an den Seitenflächen
der Seitenteile 21 aufgesetzt sein, so daß auf die Ausbildung der Nut verzichtet werden
kann.
[0046] Die Breite der Seitenteile 21 ist bevorzugt so gewählt, daß eine ausreichende Stabilität
der Eckeinrichtung 2 erzielt wird. Andererseits sollen diese Seitenteile 21 nicht
als seitlicher Abschluß für den vom Raumsystem 1 umfaßten Raum dienen. Die Breite
der Seitenteile 21 wird sich dabei in der Praxis meist in einem Bereich zwischen ½
m und 1 m und vorzugsweise bei ca. 50-60 cm belaufen.
[0047] Zur weiteren Stabilisierung des Raumsystems 1 können zusätzlich Verstrebungsseile
oder -stäbe vorgesehen sein. In der Regel sind sie jedoch nicht erforderlich.
[0048] Die Querverbinder 3 bzw. die Stangen 4 und alle weiteren verwendeten Verstrebungen
können wahlweise als Rundrohr, Mehrkantrohr, Vollstange usw. ausgebildet sein.
[0049] Das erfindungsgemäße Raumsystem 1 kann in großer Anzahl als eine Summe von autarken
Einzelsystemen in einer Halle angeordnet werden, oder es können einzelne Komplexe
von unmittelbar miteinander abgekoppelten Raumsystemen gebildet werden.
[0050] Die vorliegende Erfindung schafft somit ein Raumsystem 1 mit sich räumlich über einen
begrenzten Bereich in die angrenzenden Seitenbereiche des umfaßten Raumes erstreckenden
Eckeinrichtungen 2. Die Eckeinrichtungen 2 sind dabei über an den Oberkanten angekoppelte
Querverbinder 3 derart miteinander verbunden, daß mit einfachen Mitteln eine Variation
des Abstandes zwischen zwei benachbarten Eckeinrichtungen 2 möglich ist. Damit ist
mit geringem montagetechnischem Aufwand auf sehr schnelle Weise eine vorzugsweise
stufenlose Variation der Raumgröße möglich. Zudem werden die Eckeinrichtungen 2 als
echte Abgrenzung gegenüber der Umgebung wahrgenommen, so daß der Aufenthalt im Raumsystem
1 als angenehm empfunden wird.
1. Raumsystem (1) mit Eckteilen für einen einzugrenzenden Raum und mit Querverbindungen
(3), welche die Eckteile im Bereich von deren Oberkanten miteinander verbinden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Eckteile als Eckeinrichtungen (2) mit begrenzter Flächenerstreckung in die
angrenzenden Seitenbereiche des umfaßten Raumes ausgebildet sind, und
daß der Abstand zwischen zwei benachbarten Eckeinrichtungen (2) veränderbar ist.
2. Raumsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Eckeinrichtung (2) in
vorbestimmten Stufen oder stufenlos an eine Querverbindung (3) ankoppelbar ist.
3. Raumsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querverbindungen
(3) längeneinstellbar sind.
4. Raumsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Eckeinrichtungen
(2) Seitenteile (21) aufweisen, welche mittels einem Winkelteil (23, 24) über Eck
miteinander verbunden sind.
5. Raumsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Winkelteil (23, 24) im
Fußbereich der Seitenteile (24) und/oder ein Winkelteil (23, 24) im Bereich der Oberkanten
der Seitenteile (24) angeordnet ist.
6. Raumsystem nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelteile (23,
24) in Nuten, vorzugsweise stirnseitige Nuten der Seitenteile (21) eingefügt sind.
7. Raumsystem nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile
(21) als vollflächiger Körper ausgebildet sind.
8. Raumsystem nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile
(21) als Rahmenkörper ausgebildet sind.
9. Raumsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an die Querverbindungen
(3) Wandteile, Schiebetüren, Fensterelemente, etc. vorzugsweise hängend ankoppelbar
sind.
10. Raumsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an die Querverbindungen
(3) weitere Verbindungselemente (4) ankoppelbar sind, an welche ein Stoftbezug als
Zimmerdecke, elektrische Einrichtungen wie z.B. Lampen, etc. anbringbar sind.
11. Raumsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß jede Eckeinrichtung
(2) wenigstens drei Füße (5) aufweist.
12. Raumsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine Eckeinrichtung (2) als Mehrfacheck ausgebildet ist.