Stand der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Übergang zwischen zwei um eine gemeinsame
Längsachse um 45° gegeneinander verdrehten Quadrathohlleitern. Mit einem solchen Übergang
wird ein in einen Quadrathohlleiter eingespeister Grundwellentyp einer horizontalen
oder vertikalen Polarisation in zwei gleich große Signalanteile der Grundwellentypen
am anderen um 45° gedrehten Quadrathohlleiter aufgeteilt. Wie aus dem Buch " Waveguide
Components for Antenna Feed Systems: Theory and CAD" , Artech House, Boston-London,
1993, Seite 423 hervorgeht, bewirkt ein solcher Übergang eine 3dB Leistungsteilung
und er kann z.B. daher mit einem zusätzlichen Polarisator für die Umwandlung einer
linearen Polarisation in eine zirkulare Polarisation verwendet werden. Gemäß der genannten
Veröffentlichung erfolgt der Übergang zwischen den beiden Quadrathohlleitern durch
eine gegenseitige Querschnittsverschneidung. Diese Form des Übergangs zwischen zwei
gegeneinander um 45° verdrehten Quadrathohlleitern ist nur durch spezielle, aufwendige,
mit hohen Kosten verbundene Fertigungsverfahren (z.B. Galvanoplastik oder Erodieren)
herstellbar.
[0002] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Übergang der eingangs genannten
Art anzugeben, der mit möglichst geringem Aufwand herstellbar ist.
Vorteile der Erfindung
[0003] Die genannte Aufgabe wird alternativ entweder mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder
des Anspruchs 3 oder des Anspruchs 5 gelöst.
[0004] Nach Anspruch 1 ist zwischen den beiden Quadrathohlleitern ein Rundhohlleiterabschnitt
vorhanden, der einen die Innenquerschnittsabmessungen beider Quadrathohlleiter nicht
überschreitenden Innendurchmesser aufweist. In einer Weiterbildung kann sich in Richtung
der Längsachse an den Rundhohlleiterabschnitt mindestens ein weiterer Rundhohlleiterabschnitt
mit einem anderen Innendurchmesser anschließen, der ebenfalls die Innenquerschnittsabmessungen
beider Quadrathohlleiter nicht überschreitet.
[0005] Gemäß dem Anspruch 3 sind zwischen den beiden Quadrathohlleitern zwei in Richtung
der Längsachse aneinandergereihte Quadrathohlleiterabschnitte mit abgerundeten Ecken
vorhanden. Dabei ist jeder der beiden Quadrathohlleiterabschnitte um die Längsachse
so gedreht, daß seine Seitenwände parallel zu den Seitenwänden des ihm direkt benachbarten
Quadrathohlleiters ausgerichtet sind, und die Innenquerschnittsabmessungen jedes Quadrathohlleiterabschnitts
überschreiten nicht die Innenquerschnittsabmessungen des ihm direkt benachbarten Quadrathohlleiters.
In einer Weiterbildung kann zwischen den beiden Quadrathohlleiterabschnitten mindestens
ein Rundhohlleiterabschnitt eingefügt sein, dessen Innendurchmesser die Innenquerschnittsabmessungen
der beiden Quadrathohlleiterabschnitte nicht überschreitet.
[0006] Gemäß dem Anspruch 5 sind zwischen den beiden Quadrathohlleitern in Richtung der
Längsachse ein Rundhohlleiterabschnitt und ein Quadrathohlleiterabschnitt mit abgerundeten
Ecken aneinandergereiht. Der Quadrathohlleiterabschnitt ist um die Längsachse so gedreht,
daß seine Seitenwände parallel zu den Seitenwänden des ihm direkt benachbarten Quadrathohlleiters
ausgerichtet sind, und der Rundhohlleiterabschnitt weist einen die Innenquerschnittsabmessungen
des ihm direkt benachbarten Quadrathohlleiters nicht überschreitenden Innendurchmesser
auf.
[0007] Wie aus weiteren Unteransprüchen hervorgeht, können spezielle Weiterbildungen darin
bestehen, daß die beiden Quadrathohlleiter gleiche Innenquerschnittsabmessungen aufweisen
und daß der (die) Rundhohlleiter- bzw. Quadrathohlleiterabschnitt(e) eine Länge von
ca. nλ/4 (n = 1,3, 5, ....) hat (haben), wobei λ die Hohlleiterwellenlänge des jeweiligen
Hohlleiterabschnitts ist.
[0008] Der Übergang zwischen den beiden um 45° gegeneinander verdrehten Quadrathohlleitern
kann z.B. für eine Polarisationswandlung oder als 3dB Leistungsteiler verwendet werden.
[0009] Die verschiedenen Varianten eines Übergangs zwischen zwei um 45° gegeneinander verdrehten
Quadrathohlleitern sind sehr reflexionsarm und sie erlauben es, daß die einzelnen
Abschnitte des Übergangs von den Stirnseiten her mittels einer Fräsmaschine bearbeitet
werden können. Das Fräsen ist mit einem erheblich geringeren Aufwand verbunden als
Galvanoplastik- oder Erodierprozesse.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0010] Anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele wird nachfolgend
die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 a bzw. b Umwandlung einer vertikal bzw. einer horizontal polarisierten Grundwelle
in zwei orthogonale Signalanteile,
Figur 2 einen Übergang zwischen zwei um 45° gegeneinander verdrehten Quadrathohlleitern,
bestehend aus einem Rundhohlleiterabschnitt,
Figur 3 einen Übergang, bestehend aus 2 Rundhohlleiterabschnitten,
Figur 4 einen Übergang, bestehend aus zwei Quadrathohlleiterabschnitten mit abgerundeten
Ecken,
Figur 5 einen Übergang mit zwei Quadrathohlleiterabschnitten mit abgerundeten Ecken
und einem Rundhohlleiterabschnitt und
Figur 6 einen Übergang, bestehend aus einem Rundhohlleiterabschnitt und einem Quadrathohlleiterabschnitt
mit abgerundeten Ecken.
[0011] Die Figuren 1a und 1b verdeutlichen, daß eine in einen Quadrathohlleiter 1 eingespeiste
vertikal polarisierte (Figur 1a) bzw. horizontal polarisierte (Figur 1b) Grundwelle
durch den Übergang auf einen Quadrathohlleiter 2, der gegenüber dem Quadrathohlleiter
1 um seine Längsachse um 45° gedreht ist, in zwei gleich große orthogonal zueinander
polarisierte Signalanteile vom Grundwellentyp aufgeteilt wird. Die Pfeile in den Figuren
1a und 1b deuten die Polarisationsrichtungen der Signalanteile an. Würde man an den
zweiten Quadrathohlleiter 2 eine Weiche anschließen, welche die beiden orthogonal
zueinander polarisierten gleich großen Signalanteile voneinander trennt, hätte man
einen 3dB-Leistungsteiler.
[0012] Würde man in den zweiten Quadrathohlleiter 2 ein auf einen der beiden Signalanteile
einwirkendes phasenschiebendes Medium einfügen, welches eine 90° Phasendifferenz zwischen
den beiden Signalanteilen hervorriefe, so ließe sich ein Polarisator realisieren,
der eine lineare Polaristation in eine zirkulare Polarisation umwandelt.
[0013] In den Figuren 2 bis 6 sind einige Ausführungsbeispiele für die Realisierung eines
Übergangs zwischen den beiden um 45° um deren gemeinsame Längsachse gegeneinander
verdrehten Quadrathohlleitern 1 und 2 dargestellt. Die Übergänge sind so gestaltet,
daß sie möglichst reflexionsarm sind und einen möglichst geringen Fertigungsaufwand
erfordern.
[0014] In den Figuren 2 bis 6 ist jeweils auf der linken Seite eine Ansicht von der Stirnseite
des ersten Quadrathohlleiters 1 her in den Übergang hinein dargestellt. Und auf der
rechten Seite der Figuren 2 bis 6 ist ein Längsschnitt A-A, B-B, C-C, D-D und E-E
durch den Übergang dargestellt. Die Linien in den Figuren 2 bis 6 geben jeweils nur
die Konturen der Innenquerschnitte bzw. Längsschnitte der einzelnen Hohlleiterabschnitte
wieder. Die in den einzelnen Hohlleiterabschnitten auf der rechten Seite der Figuren
2 bis 6 eingezeichneten Quadrat- bzw. Kreissymbole deuten die Querschnittsform des
jeweiligen Hohlleiterabschnitts an.
[0015] Die in der Figur 2 dargestellte Ausführung eines Übergangs zwischen dem ersten Quadrathohlleiter
1 und dem ihm gegenüber um 45° verdrehten zweiten Quadrathohlleiter 2 besteht aus
einem Rundhohlleiterabschnitt 3, der einen die Innenquerschnittsabmessungen beider
Quadrathohlleiter 1 und 2 nicht überschreitenden Innendurchmesser aufweist. In den
gezeigten Ausführungsbeispiel entspricht der Innendurchmesser des Rundhohlleiterabschnitts
3 genau der Seitenlänge der Quadrathohlleiter 1 und 2.
[0016] Bei der Ausführung des Übergangs in der Figur 3 ist an den Rundhohlleiterabschnitt
3 noch ein weiterer Rundhohlleiterabschnitt 4 mit einem kleineren Durchmesser als
der Hohlleiterabschnitt 3 angeschlossen. Man kann auch mehr als nur zwei solcher Transformationsstufen
hintereinander schalten, um den Übergang reflexionsärmer zu gestalten.
[0017] Der in der Figur 4 dargestellte Übergang zwischen dem ersten Quadrathohlleiter 1
und dem zweiten Quadrathohlleiter 2 besteht aus zwei in Richtung der Längsachse hintereinander
angeordneten Quadrathohlleiterabschnitten 5 und 6 mit abgerundeten Ecken. Der dem
ersten Quadrathohlleiter 1 direkt benachbarte Quadrathohlleiterabschnitt 5 jeder der
beiden Quadrathohlleiterabschnitte 5 und 6 ist gleich ausgerichtet wie der ihm jeweils
direkt benachbarte Quadrathohlleiter 1 und 2. Das heißt, der Quadrathohlleiterabschnitt
5 ist bezüglich des ersten Quadrathohlleiters 1 50 gedreht, daß seine Seitenwände
parallel zu den Seitenwänden des Quadrathohlleiters 1 ausgerichtet sind, und der Quadrathohlleiterabschnitt
6 ist um die allen Hohlleiterabschnitten gemeinsame Längsachse so gedreht, daß seine
Seitenwände parallel zu den Seitenwänden des Quadrathohlleiters 2 ausgerichtet sind.
Wie der Ansicht im linken Teil der Figur 4 zu entnehmen ist, ist der Innenquerschnitt
des Quadrathohlleiterabschnitts 5 nicht größer als der Innenquerschnitt des ihm benachbarten
Quadrathohlleiters 1. Ebenso ist der Innenquerschnitt des Quadrathohlleiterabschnitts
6 nicht größer als der Innenquerschnitt des ihm benachbarten Quadrathohlleiters 2.
Es können auch zwischen den beiden Quadrathohlleiterabschnitten 5, 6 mit abgerundeten
Ecken ein oder mehrere weitere Quadrathohlleiterabschnitte mit abgerundeten Ecken
eingefügt werden, dess Innenquerschnitte nicht größer sein dürfen als jeweils der
auf einer Seite benachbarte Hohlleiterabschnitt.
[0018] Der Übergang in Figur 5 unterscheidet sich von dem in Figur 4 dadurch, daß zwischen
den beiden Quadrathohlleiterabschnitten 5 und 6 noch ein Rundhohlleiterabschnitt 7
eingefügt ist.
Mit dieser zusätzlichen Transformationsstufe lassen sich die Reflexionseigenschaften
des Überganges noch weiter verbessern. Anstelle des Rundhohlleiterabschnitts kann
auch ein Quadrathohlleiterabschnitt mit abgerundeten Ecken eingesetzt werden, dessen
Innenquerschnitt kleiner ist als der der beiden benachbarten Hohlleiterabschnitte.
[0019] Der in Figur 6 dargestellte Übergang setzt sich aus einem Rundhohlleiterabschnitt
8 und einem Quadrathohlleiter 9 zusammen. Der sich an den Quadrathohlleiter 1 anschließende
Rundhohlleiterabschnitt hat einen Durchmesser, der nicht über die Seitenlänge des
Quadrathohlleiters 1 hinausgeht. Im speziellen Fall ist der Durchmesser des Rundhohlleiterabschnitts
8 gleich der Seitenlänge des Quadrathohlleiters 1. An den Rundhohlleiterabschnitt
8 schließt sich ein Quadrathohlleiterabschnitt 9 mit abgerundeten Ecken an. Dieser
Quadrathohlleiterabschnitt 9 ist um die Längsachse so gedreht, daß seine Seitenwände
parallel zu den Seitenwänden des ihm direkt benachbarten Quadrathohlleiters 2 ausgerichtet
sind. Außerdem überschreiten die Innenquerschnittsabmessungen des Quadrathohlleiterabschnitts
9 nicht die Innenquerschnittsabmessungen des Quadrathohlleiters 2.
[0020] Dadurch, daß bei allen zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen des Übergangs die
zwischen die beiden Quadrathohlleiter 1 und 2 eingefügten Hohlleiterabschnitte mit
ihren Innenquerschnittsabmessungen nicht die Innenquerschnittsabmessungen der ihnen
benachbarten Quadrathohlleiter 1, 2 überschreiten, ist eine Bearbeitung der Hohlleiterabschnitte
von den Stirnseiten der Quadrathohlleiter 1 und 2 her mittels einer Fräsmaschine möglich.
Durch Fräsen lassen sich auch die runden bzw. quadratischen Querschnittsformen mit
abgerundeten Ecken der Hohlleiterabschnitte einfach herstellen.
[0021] In den dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Innenquerschnitte der Quadrathohlleiter
1 und 2 gleich groß. Sie können sich aber auch von einander unterscheiden. Damit die
einzelnen Hohlleiterabschnitte des Übergangs wie Transformationsstufen wirken, sollten
sie eine Länge von ca. nλ/4 (n = 1, 3, 5,....) haben, wobei λ die Hohlleiterwellenlänge
des jeweiligen Hohlleiterabschnitts ist.
1. Übergang zwischen zwei um eine gemeinsame Längsachse um 45 ° gegeneinander verdrehten
Quadrathohlleitern, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen beiden Quadrathohlleitern
(1, 2) eine Rundhohlleiterabschnitt (3) vorhanden ist, der einen die Innenquerschnittsabmessungen
beider Quadrathohlleiter (1, 2) nicht überschreitenden Innendurchmesser aufweist.
2. Übergang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich in Richtung der Längsachse
an den Rundhohlleiterabschnitt (3) mindestens ein weiterer Rundhohlleiterabschnitt
(4) mit einem anderen Innendurchmesser anschließt, der ebenfalls die Innenquerschnittsabmessungen
beider Quadrathohlleiter (1, 2) nicht überschreitet.
3. Übergang zwischen zwei um eine gemeinsame Längsachse um 45° gegeneinander verdrehten
Quadrathohlleitern, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Quadrathohlleitern
(1, 2) zwei in Richtung der Längsachse aneinandergereihte Quadrathohlleiterabschnitte
(5, 6) mit abgerundeten Ecken vorhanden sind, daß jeder der beiden Quadrathohlleiterabschnitte
(5, 6) um die Längsachse so gedreht ist, daß seine Seitenwände parallel zu den Seitenwänden
des ihm direkt benachbarten Quadrathohlleiters (1, 2) ausgerichtet sind und daß die
Innenquerschnittsabmessungen jedes Quadrathohlleiterabschnitts (5, 6) die Innenquerschnittsabmessuungen
des ihm direkt benachbarten Quadrathohlleiters (1, 2) nicht überschreiten.
4. Übergang nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Quadrathohlleiterabschnitten
(5, 6) mindestens ein Rundhohlleiterabschnitt (7) eingefügt ist, dessen Innendurchmesser
die Innenquerschnittsabmessungen der beiden Quadrathohlleiterabschnitte (5, 6) nicht
überschreitet.
5. Übergang zwischen zwei um eine gemeinsame Längsachse um 45° gegeneinander verdrehten
Quadrathohlleitern, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Quadrathohlleitern
(1, 2) in Richtung der Längsachse ein Rundhohlleiterabschnitt (8) und ein Quadrathohlleiterabschnitt
(9) mit abgerundeten Ecken aneinander gereiht sind, daß der Quadrathohlleiterabschnitt
(9) um die Längsachse so gedreht ist, daß seine Seitenwände parallel zu den Seitenwänden
des ihm direkt benachbarten Quadrathohlleiters (2) ausgerichtet sind, und daß der
Rundhohlleiterabschnitt (8) einen die Innenquerschnittsabmessungen des ihm direkt
benachbarten Quadrathohlleiters (1) nicht überschreitenden Innendurchmesser aufweist.
6. Übergang nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Quadrathohlleiter (1, 2) gleiche Innenquerschnittsabmessungen aufweisen.
7. Übergang nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der (die) Rundhohlleiter-
bzw. Quadrathhohlleiterabschnitt(e) (3, 4, 5, 6, 7, 8, 9) eine Länge von ca. nλ/4
(n=1, 3, 5,...) hat (haben), wobei λ die Hohlleiterwellenlänge des jeweiligen Hohlleiterabschnitts
ist.
8. Übergang nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß er für einen
Polarisationswandler verwendet wird.
9. Übergang nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß er für einen
3dB-Leistungsteiler verwendet wird.