[0001] Die Erfindung betrifft granulare Waschmittel mit Schüttgewichten oberhalb 600 g/l,
welche separat bzw. nachträglich zugemischte organische Säuren, insbesondere Citronensäure,
aufweisen und besonders zur Reinigung von farbigen Textilien geeignet sind, und ein
Verfahren zur Herstellung der granularen Waschmittel. Weiterhin wird die Verwendung
der Mittel in maschinellen Waschverfahren bei Temperaturen bis maximal 60 °C beansprucht.
[0002] Citronensäure ist seit langer Zeit als Waschmittelinhaltsstoff bekannt. Sie diente
vor allem zur Herabsetzung des pH-Werts der zumeist stark alkalischen Mittel in der
wäßrigen Flotte, wobei der Zusatznutzen erzielt wurde, daß sowohl die Citronensäure
als auch das durch die Neutralisation der Citronensäure erhaltene Citrat (Co-)Buildereigenschaften
aufweisen.
[0003] So beschreibt bereits die deutsche Patentanmeldung DE-A-28 27 571 (Akzo) allgemein
Waschmittel, welche eine granulare alkalische, insbesondere Carbonat-haltige sich
langsamer lösende Komponente sowie 5 bis 30 Gew.-% einer separaten organischen Säure,
vorzugsweise Citronensäure, enthalten. Dabei wird im Rahmen einer "sauren Vorwäsche"
in handelsüblichen Haushaltswaschmaschinen bereits bei Temperaturen von 25 °C durch
die sich bei diesen Temperaturen bereits lösende Citronensäure eine Enthärtung der
Flotte erreicht, so daß bei Temperaturen um 40 °C bei Lösebeginn der alkalischen Komponente,
die Flotte bereits derart enthärtet ist, daß die Gefahr der Bildung von Calciumcarbonat
und damit der Bildung von Calciumcarbonatrückständen auf den Textilien weitgehend
minimiert wird. Es werden hierbei weder das Schüttgewicht noch die Teilchengrößenverteilung
der zugesetzten organischen Säuren genannt. Zu den weiteren Bestandteilen der Mittel
zählen u.a. Peroxybleichmittel wie Perborate.
[0004] Auch in der internationalen Patentanmeldung WO-A-91/17232 (P&G) werden Waschmittel
beschrieben, welche als Builder 20 bis 30 Gew.-% Zeolith, 5 bis 20 Gew.-% Alkalimetallcarbonat
sowie 1 bis 3 Gew.-% Alkalimetallsilikat und 4 bis 10 Gew.-% Citronensäure aufweisen.
Weitere Inhaltsstoffe sind beispielsweise Peroxybleichmittel wie Perborat. Während
die granularen Mittel zur Ausbildung eines Schüttgewichts von 500 bis 600 g/l üblicherweise
sprühgetrocknet werden und auch das Carbonat im sprühgetrockneten Anteil enthalten,
wird die Citronensäure, welche den pH-Wert in 1%iger Lösung in Wasser bei 20 °C auf
Werte zwischen 7 und 9,3 absenken soll, nachträglich zugemischt, da bei Mitversprühung
der Citronensäure im sprühzutrocknenden Slurry die Neutralisation der Citronensäure
bereits im Slurry und nicht - wie gewünscht - in der wäßrigen Waschflotte vonstatten
gehen würde. Die Teilchengrößenverteilung der separat zugesetzten Citronensäure spielt
dabei wiederum keine Rolle. Aufgrund des relativ niedrigen pH-Werts in der wäßrigen
Flotte sollen die Farben von farbigen Textilien besser erhalten bleiben.
[0005] Granuläre Wasch- oder Reinigungsmittel mit einer Schüttdichte von 650 bis 1100 g/l,
welche anionische und/oder nichtionische Tenside sowie als Buildermaterialien u.a.
5 bis 30 Gew.-% Natriumcarbonat und/oder -bicarbonat und/oder -sesquicarbonat enthalten,
zeigen gemäß der Lehre des europäischen Patents EP-B-0 534 525 (Henkel) gute Dispergiereigenschaften
in der wäßrigen Flotte, wenn sie als weitere Komponente 1 bis 15 Gew.-% nachträglich
zugesetzte Citronensäure enthalten, wobei diese Citronensäure zu mindestens 80 Gew.-%
Teilchen einer Teilchengröße von 350 und 1500 µm aufweisen muß. Sowohl geringere Teilchengrößen
als auch gröbere Granulate führen nicht zu dem gewünschten Effekt der erhöhten Dispergierung
in wäßriger Flotte. Als weitere übliche Bestandteile sind in den Mitteln Peroxybleichmittel
enthalten.
[0006] So wie zur Herabsetzung des pH-Werts in der wäßrigen Flotte und zur Wasserenthärtung
organische Säuren und insbesondere Citronensäure in Waschmitteln eingesetzt werden,
so werden üblicherweise - wie auch oben angegeben - Bleichmittel und insbesondere
Peroxybleichmittel wie Perborat oder Percarbonat in Waschmitteln normalerweise in
Mengen von 15 Gew.-% und darüber eingesetzt, um bleichbare Anschmutzungen aus Textilien
zu entfernen.
[0007] Bleichmittel haben jedoch nicht nur die Wirkung, daß bleichbare Anschmutzungen aus
Textilien entfernt werden, sie greifen auch häufig - insbesondere bei oxidationsempfindlichen
Qualitäten von Textilfarbstoffen - farbige Textilien an, so daß im Laufe der Zeit
die Intensität der Textilfarben nachläßt und die Textilien "verwaschen" aussehen.
Auch kann die Anwendung von Bleichmitteln zu punktartigen Farbentfernungen auf den
Textilien, dem sogenannten pinhole spotting-Effekt, führen. Seit geraumer Zeit sind
deshalb Waschmittel im Handel, die explizit für farbige Textilien angewendet werden
und die deshalb keine oder nur geringe Mengen, beispielsweise weniger als 10 Gew.-%,
bezogen auf das gesamte Mittel, an Bleichmitteln aufweisen. Bei derartig geringen
Mengen dient das Bleichmittel lediglich zu hygienischen Zwecken; die Gefahr der Farbentfernung
oder Verfleckung der Textilien durch das Bleichmittel sind dann nahezu auszuschließen.
Nichtsdestotrotz stellt gerade die Fleckentfernung aus farbigen Textilien bis heute
ein Problem dar.
[0008] Es wurde nun gefunden, daß der Einsatz von separat bzw. nachträglich zugemischten
organischen Säuren/organischen Säureanhydriden, insbesondere von Citronensäure, zur
Unterstützung der Entfernung von bleichbaren Anschmutzungen auf Textilien führt, wenn
das eingesetzte Waschmittel im wesentlichen bleichmittelfrei ist.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist daher ein granulares Waschmittel wie im Anspruch 1 definiert.
[0010] Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung eines granularen
Waschmittels mit den in Anspruch 4 definierten Merkmalen.
[0011] Als organische Säuren werden vorzugsweise solche eingesetzt, von denen bekarmt ist,
daß sie auch eine signifikante Builderwirkung aufweisen. Zu diesen organischen Säuren
gehören alle, welche bereits in der deutschen Patentanmeldung DE 28 27 571 aufgeführt
sind. Auch die in der internationalen Patentanmeldung WO-A-94/04650 genannten Polyhydroxydicarbonsäuren
können verwendet werden. Insbesondere bevorzugt sind dabei Citronensäure, Weinsäure,
Bernsteinsäure, Maleinsäure und/oder Äpfelsäure. Aber auch Säureanhydride zählen im
Rahmen der vorliegenden Erfindung zu den organischen Säuren; hier werden vor allem
Bernsteinsäureanhydrid und Maleinsäureanhydrid bevorzugt. Unter besonderer Bevorzugung
wird Citronensäure eingesetzt. Im Gegensatz zur Lehre der intemationalen Patentanmeldung
WO-A-94/06450 weist Citronensäure über die verschiedensten Anschmutzungen gesehen
eine bessere Bleichleistung auf als beispielsweise Weinsäure, obwohl Weinsäure an
gezielten Anschmutzungen auch im Bleichbereich bessere Ergebnisse erzielen kann als
Citronensäure.
[0012] Die organischen Säuren/organischen Säureanhydride werden als Rohstoff, also nicht
in Form eines verarbeiteten Compounds verwendet und liegen daher in den erfindungsgemäßen
Mitteln als separate bzw. nachträglich zugemischte Komponente vor. Unter "separat
zugemischt" wird dabei verstanden, daß die organische Säure als eine von mehreren
Komponenten mit den übrigen Komponenten zum Waschmittel vermischt wird. Je nach Herstellungsverfahren
ist es dabei auch möglich, daß zunächst alle anderen Komponenten hergestellt und gegebenenfalls
miteinander vorgemischt sowie möglicherweise weitere Formgebungsschritte der vermischten
Komponenten erfolgen und die organische Säure erst danach, also "nachträglich zugemischt"
wird. Die organischen Säuren können dabei in ihrer handelsüblichen Form mit den anderen
Komponenten vermischt werden. Feinteiligere Qualitäten mit mindestens 80 Gew.-% kleiner
als 350 µm oder gröbere Qualitäten mit mindestens 80 Gew.-% größer als 1500 µm sind
erhältlich. Die gröbere Ware mit Teilchendurchmessern von mindestens 80 Gew.-% größer
als 1500 µm wird in den erfindungsgemäßen Mitteln ohne Leistungseinbußen verwendet.
Diese gröbere Ware kann sogar aus ästhetischer Sicht von Vorteil sein, wenn sie zu
Komponenten zugemischt wird, welche ebenfalls ein gröberes Kornspektrum aufweisen,
beispielsweise Granulate oder Extrudate, die gegebenenfalls verrundet sein können
und zu mindestens 80 Gew.-% aus Teilchen mit einem Teilchendurchmesser oberhalb 400
µm und insbesondere solche, die einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser um 0,8
bis 1,4 mm aufweisen. Eine gröbere Ware an organischen Säuren, wie im Anspruch 4 definiert,
insbesondere Citronensäure, besteht zu mindestens 80 Gew.-% aus Teilchen einer Teilchengröße
zwischen 1500 und 2000 µm. Auch feinteiligere Ware (80 Gew.-% kleiner als 350 µm)
kann im Prinzip eingesetzt werden. Sie dient dann aber vorzugsweise zum Abpudern der
granularen Komponenten und soll vorteilhafterweise nicht als separate Komponente in
den Mitteln vorliegen. Gemäß Anspruch 1 wird zusätzlich zu der obengenannten grobkörnigen
Qualität mit mindestens 80 Gew.-% Teilchen mit einem Teilchendurchmesser größer als
1500 µm auch diese feinteilige Ware mit Teilchendurchmessern von mindestens 80 Gew.-%
kleiner als 350 µm verwendet.
[0013] Unter granularen Waschmitteln werden teilchenförmige Waschmittel verstanden, welche
zu mindestens 60 Gew.-% aus Teilchen mit einer Teilchengröße oberhalb 350 µm bestehen
und vorzugsweise mindestens eine Komponente enthalten, welche zu mindestens 80 Gew.-%
eine Teilchengröße oberhalb 350 µm aufweisen. Insbesondere bestehen die granularen
Mittel zu mindestens 60 Gew.-%, vorzugsweise zu 70 bis 100 Gew.-% aus Komponenten,
welche zu mindestens 80 Gew.-% eine Teilchengröße oberhalb 350 µm aufweisen.
[0014] Das Schüttgewicht der Mittel ist von geringerer Bedeutung, da der erfindungsgemäße
Effekt nicht vom Schüttgewicht abhängig ist. Bevorzugt werden jedoch Kompaktwaschmittel
oder sogenannte Konzentrate mit Schüttgewichten oberhalb von 600 g/l. Erfindungsgemäß
beansprucht werden granulare Waschmittel mit Schüttgewichten zwischen 650 und 1100
g/l, wobei Schüttgewichte oberhalb von 700 g/l und insbesondere oberhalb von 750 g/l
besonders bevorzugt sind.
[0015] Die organischen Säuren/organischen Säureanhydride werden in den erfindungsgemäßen
Mitteln in Mengen von 1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise jedoch in Mengen von weniger als
10 Gew.-% und insbesondere in Mengen von 2 bis 6 Gew.-% eingesetzt. Feinteilige Qualitäten
mit Teilchendurchmessern von mindestens 80 Gew.-% kleiner als 350 µm betragen bezogen
auf das gesamte Mittel vorzugsweise nicht mehr als 2 Gew.-% und insbesondere nicht
mehr als 1 Gew.-%. Bei den erfindungsgemäßen Waschmitteln wie im Anspruch 1 definiert
die sowohl grobkörnige (mindestens 80 Gew.-% größer als 1500 µm) und feinteilige (mindestens
80 Gew.-% kleiner als 350 µm) organische Säuren enthalten, beträgt der Anteil der
feinteiligen organischen Säuren an der Gesamtmenge der eingesetzten organischen Säuren
vorzugsweise maximal 50 Gew.-% und insbesondere 5 bis 30 Gew.-%.
[0016] Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten weniger als 10 % Bleichmittel und sind insbesondere
im wesentlichen frei von Peroxybleichmitteln, wobei im Rahmen dieser Erfindung unter
"im wesentlichen frei von" 0 bis 10 Gew.% verstanden wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Mittel absolut frei von Bleichmitteln. Falls jedoch in untergeordneten Mengen,
beispielsweise in Mengen von 2 bis 8 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, Bleichmittel
eingesetzt werden sollten, so sind die üblichen Peroxybleichmittel wie, Perborattetrahydrat
und/oder Percarbonat bevorzugt.
[0017] Zu den wesentlichen Inhaltsstoffen der erfindungsgemäßen Mittel zählen außerdem anionische
und/oder nichtionische Tenside, wobei es besonders bevorzugt ist, wenn die Mittel
sowohl anionische als auch nichtionische Tenside enthalten.
[0018] Als Aniontenside vom Sulfonat-Typ kommen vorzugsweise C
9-C
13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten
sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C
12-C
18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem
Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Dabei ist der Einsatz der genannten Alkylbenzolsulfonate besonders
bevorzugt.
[0019] Geeignet sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z.B. die α-sulfonierten
Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren.
[0020] Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester, welche Mono-,
Di- und Triester sowie deren Gemische darstellen, wie sie bei der Herstellung durch
Veresterung durch ein Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Umesterung
von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden.
[0021] Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester
der C
12-C
18-Fettalkohole beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C
10-C
20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlänge bevorzugt.
Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen
synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten,
die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis
von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind C
12-C
16-Alkylsulfate und C
12-C
15-Alkylsulfate sowie C
14-C
15-Alkylsulfate insbesondere bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche beispielsweise
gemäß den US-Patentschriften 3,234,258 oder 5,075,041 hergestellt werden und als Handelsprodukte
der Shell Oil Company unter dem Namen DAN(R) erhalten werden können, sind geeignete
Aniontenside.
[0022] Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen
oder verzweigten C
7-C
21-Alkohole, wie 2-Methylverzweigte C
9-C
11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C
12-C
18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Sie werden in Waschmitteln aufgrund ihres
hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise in Mengen von
1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.
[0023] Bevorzugte Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch
als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die Monoester
und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen
und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten C
8- bis C
18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet,
die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten).
Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten
Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso
ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen
in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
[0024] Als weitere anionische Tenside kommen Fettsäure-Derivate von Aminosäuren, beispielsweise
von N-Methyltaurin (Tauride) und/oder von N-Methylglycin (Sarkoside) in Betracht.
Insbesondere bevorzugt sind dabei die Sarkoside bzw. die Sarkosinate und hier vor
allem Sarkosinate von höheren und gegebenenfalls einfach oder mehrfach ungesättigten
Fettsäuren wie Oleylsarkosinat.
[0025] Die anionischen Tenside werden vorzugsweise in relativ hohen Mengen, d.h. in Mengen
oberhalb 15 Gew.-%, eingesetzt. Aniontenside sind dabei vorteilhafterweise in Mengen
zwischen 16 und 30 Gew.-%, bezogen auf die fertigen Mittel, in den Mitteln enthalten.
[0026] Zu den geeigneten anionischen Tensiden zählen auch Seifen, die vorzugsweise in Mengen
von 0,5 bis 3 Gew.-%, bezogen auf die fertigen Mittel, enthalten sind. Geeignet sind
insbesondere gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure,
Palmitinsäure, Stearinsäure, hydrierten Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere
aus natürlichen Fettsäuren, z.B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete
Seifengemische. Zusammen mit diesen Seifen oder als Ersatzmittel für Seifen können
auch die bekannten Alkenylbernsteinsäuresalze eingesetzt werden. Der Anteil der Seifen
und Alkenylbernsteinsäuresalze am Gesamttensidsystem liegt vorzugsweise unterhalb
von 10 Gew.-% und insbesondere bei maximal 5 Gew.-%.
[0027] Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-,
Kaliumoder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di-
oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form
ihrer Natrium- und/oder Kaliumsalze vor.
[0028] Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte,
insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich
1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest
linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte
Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen.
Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen
Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z.B. aus Kokos-, Palm-, Palmkern-, Talgfett- oder
Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten
ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C
12-C
14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C
9-C
11-Alkohole mit 7 EO, C
13-C
15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-C
18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12-C
14-Alkohol mit 3 EO und C
12-C
18-Alkohol mit 7 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte
dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können.
Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch
Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind (Talg-)
Fettalkohole mit 14 EO, 16 EO, 20 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
[0029] Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der allgemeinen
Formel RO(G)
x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten,
insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise
12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit
5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der
die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl
zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
[0030] Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als
alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden,
insbesondere zusammen mit alkoxylierten Fettalkoholen und/oder Alkylglykosiden, eingesetzt
werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte
Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette,
insbesondere Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen Patentanmeldung
JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der internationalen
Patentanmeldung WO-A-90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Besonders
bevorzugt sind C
12-C
18-Fettsäuremethylester mit durchschnittlich 3 bis 15 EO, insbesondere mit durchschnittlich
5 bis 12 EO.
[0031] Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid
und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet
sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als
die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
[0032] Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I),

in der R
2CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
3 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Vorzugsweise leiten sich die Polyhydroxyfettsäureamide
von reduzierenden Zuckern mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere von der Glucose
ab.
[0033] Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (II),

in der R
3 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen,
R
4 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit
2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R
5 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder
einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C
1-C
4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind, und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest,
dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte,
vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes steht. [Z] wird
auch hier vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines Zuckers wie Glucose, Fructose,
Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose erhalten. Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxysubstituierten
Verbindungen können dann beispielsweise nach der Lehre der internationalen Patentanmeldung
WO-A-95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids
als Katalysator in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.
[0034] Als weitere Tenside kommen sogenannte Gemini-Tenside in Betracht. Hierunter werden
im allgemeinen solche Verbindungen verstanden, die zwei hydrophile Gruppen und zwei
hydrophobe Gruppen pro Molekül besitzen. Diese Gruppen sind in der Regel durch einen
sogenannten "Spacer" voneinander getrennt. Dieser Spacer ist in der Regel eine Kohlenstoffkette,
die lang genug sein sollte, daß die hydrophilen Gruppen einen ausreichenden Abstand
haben, damit sie unabhängig voneinander agieren können. Derartige Tenside zeichnen
sich im allgemeinen durch eine ungewöhnlich geringe kritische Micellkonzentration
und die Fähigkeit, die Oberflächenspannung des Wassers stark zu reduzieren, aus. In
Ausnahmefällen werden jedoch unter dem Ausdruck Gemini-Tenside nicht nur dimere, sondern
auch trimere Tenside verstanden.
[0035] Geeignete Gemini-Tenside sind beispielsweise sulfatierte Hydroxymischether gemäß
der deutschen Patentanmeldung DE-A-43 21 022 oder Dimeralkohol-bis- und Trimeralkohol-trissulfate
und -ethersulfate gemäß der älteren deutschen Patentanmeldung P 195 03 061.3. Endgruppenverschlossene
dimere und trimere Mischether gemäß der älteren deutschen Patentanmeldung P 195 13
391.9 zeichnen sich insbesondere durch ihre Bi- und Multifunktionalität aus. So besitzen
die genannten endgruppenverschlossenen Tenside gute Netzeigenschaften und sind dabei
schaumarm, so daß sie sich insbesondere für den Einsatz in maschinellen Wasch- oder
Reinigungsverfahren eignen.
[0036] Eingesetzt werden können aber auch Gemini-Polyhydroxyfettsäureamide oder Poly-Polyhydroxyfettsäureamide,
wie sie in den internationalen Patentanmeldungen WO-A-95/19953, WO-A-95/19954 und
WO95-A-/19955 beschrieben werden.
[0037] Gegebenenfalls können auch weitere Tenside wie Amphotenside, Kationtenside und/oder
zwitterionische Tenside in den erfindungsgemäßen Mitteln enthalten sein. Beispielsweise
können Kationtenside mit avivierenden Eigenschaften verwendet werden, um die Weichheit
der Textilien nach dem Waschgang bzw. nach dem Trocknen zu erhöhen.
[0038] Der Gehalt der erfindungsgemäßen Mittel an anionischen und/oder nichtionischen Tensiden
beträgt vorzugsweise 15 bis 40 Gew.-%, insbesondere 20 bis 35 Gew.-%, wobei vorteilhafterweise
mindestens ein Aniontensid, das nicht aus Seife besteht, und mindestens ein Niotensid
sowie gegebenenfalls Seife in den Mitteln enthalten sind.
[0039] Als besonders leistungsstark haben sich Mittel erwiesen, welche einen Gehalt an nichtionischen
Tensiden von mindestens 2 Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 4 Gew.-%, beispielsweise
von mindestens 5 Gew.-% aufweisen, wobei Gehalte der fertigen Mittel an nichtionischen
Tensiden zwischen 5 und 12 Gew.-% besonders bevorzugt sind, insbesondere dann, wenn
die Mittel bei niederen Temperaturen unterhalb von 50 °C angewendet werden. Ein Gehalt
der Mittel an nichtionischen Tensiden oberhalb von 12 Gew.-% kann zwar im Prinzip
zu einer weiteren Leistungssteigerung der Mittel führen, jedoch hat es sich in mehreren
Fällen erwiesen, daß die granularen Mittel bei derart hohen Niotensidgehalten zunehmend
an Rieselfähigkeit verlieren und zum Verkleben bis hin zum Verklumpen neigen können.
Aus diesem Grunde sind Mengen an Niotensiden oberhalb 12 Gew.-% nicht besonders bevorzugt.
[0040] Gewichtsverhältnisse Aniontenside : Niotenside von mindestens 1:1, vorzugsweise von
2,5:1 bis 1,1:1, haben sich als besonders vorteilhaft erwiesen, insbesondere dann,
wenn der Seifengehalt, bezogen auf den Gesamttensidgehalt, maximal 5 Gew.-% beträgt.
[0041] Zusätzlich zu den genannten Tensiden und insbesondere zusätzlich zu den organischen
Säuren enthalten die erfindungsgemäßen Mittel normalerweise übliche weitere anorganische
und/oder organische Buildersubstanzen in üblichen Mengen. Dabei können beispielsweise
10 bis 30 Gew.-% an zusätzlichen Buildersubstanzen in den Mitteln enthalten sein.
[0042] Zu den anorganischen Buildersubstanzen gehören vor allem Zeolithe, kristalline Schichtsilikate,
Carbonate, amorphe Silikate und mit geringerer Bedeutung auch Phosphate.
[0043] Der eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith
ist vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P kann beispielsweise Zeolith MAP
(R) (Handelsprodukt der Firma Crosfield) in den Mitteln enthalten sein. Geeignet sind
jedoch auch Zeolith X sowie Mischungen aus A, X und/oder P. Der Zeolith kann als sprühgetrocknetes
Pulver oder auch als ungetrocknete, von ihrer Herstellung noch feuchte, stabilisierte
Suspension zum Einsatz kommen. Für den Fall, daß der Zeolith als Suspension eingesetzt
wird, kann diese geringe Zusätze an nichtionischen Tensiden als Stabilisatoren enthalten,
beispielsweise 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Zeolith, an ethoxylierten C
12-C
18-Fettalkoholen mit 2 bis 5 Ethylenoxidgruppen, C
12-C
14-Fettalkoholen mit 4 bis 5 Ethylenoxidgruppen oder ethoxylierten Isotridecanolen.
Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 µm (Volumenverteilung;
Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere
20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.
[0044] Geeignete Substitute bzw. Teilsubstitute für Phosphate und Zeolithe sind kristalline,
schichtförmige Natriumsilikate der allgemeinen Formel NaMSi
xO
2x+1·yH
2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Derartige kristalline
Schichtsilikate werden beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 164
514 beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate der angegebenen Formel sind
solche, in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere
sind sowohl β- als auch δ-Natriumdisilikate Na
2Si
2O
5·yH
2O bevorzugt.
[0045] Zu den bevorzugten Buildersubstanzen gehören auch amorphe Natriumsilikate mit einem
Modul Na
2O : SiO
2 von 1:2 bis 1:3,3, vorzugsweise von 1:2 bis 1:2,8 und insbesondere von 1:2 bis 1:2,6,
welche löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die Löseverzögerung
gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf verschiedene Weise,
beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/Verdichtung
oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird
unter dem Begriff "amorph" auch "röntgenamorph" verstanden. Dies heißt, daß die Silikate
bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie für
kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der
gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels
aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften
führen, wenn die Silikatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder
sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, daß die Produkte
mikrokristalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte
bis max. 50 nm und insbesondere bis max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte
röntgenamorphe Silikate, welche ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen
Wassergläsern aufweisen, werden beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung DE-A-44
00 024 beschrieben. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Silikate,
compoundierte amorphe Silikate und übertrocknete röntgenamorphe Silikate.
[0046] Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersubstanzen
möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden werden
sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate, der Pyrophosphate
und insbesondere der Tripolyphosphate. Ihr Gehalt im allgemeinen nicht mehr als 25
Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das fertige Mittel.
In einigen Fällen hat es sich gezeigt, daß insbesondere Tripolyphosphate schon in
geringeren Mengen, beispielsweise bis maximal 10 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel,
in Kombination mit anderen Buildersubstanzen zu einer synergistischen Verbesserung
des Sekundärwaschvermögens führen.
[0047] Als Carbonate können sowohl die Monoalkalimetallsalze als auch die Dialkalimetallsalze
der Kohlensäure als auch Sesquicarbonate in den Mitteln enthalten sein. Bevorzugte
Alkalimetallionen stellen Natrium- und/oder Kaliumionen dar. Der Carbonatgehalt bzw.
der Bicarbonatgehalt der Mittel beträgt vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-%, wobei es in
einer Ausführungsform bevorzugt sein kann, das Carbonat und/oder Bicarbonat zumindest
teilweise als weitere Komponente separat bzw. nachträglich zuzumischen. Auch Compounds
aus beispielsweise Carbonat, Silikat und gegebenenfalls weiteren Hilfsstoffen wie
beispielsweise Aniontensiden oder anderen, insbesondere organischen Buildersubstanzen,
können als separate Komponente in den fertigen Mitteln vorliegen. Eine weitere Komponente,
welche nachträglich zugemischt werden kann, ist Silikat, beispielsweise Metasilikat
und/oder kristallines schichtförmiges Disilikat. Insgesamt ist es bevorzugt, die genannten
nachträglich zugemischten Bestandteile, insbesondere aber Carbonat, Bicarbonat, Metasilikat
- wie oben auch für die Citronensäure beschrieben - in grobkörniger Form zuzumischen,
wobei es besonders vorteilhaft ist, wenn Carbonat, Bicarbonat und/oder Metasilikat
zu mindestens 50 Gew.-% eine Teilchengröße oberhalb von 1 mm und insbesondere zu mindestens
50 Gew.-% oberhalb von 1,2 mm aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung liegen die in wäßriger Flotte alkalisch reagierenden, nachgemischten bzw.
separat zugemischten Bestandteile, insbesondere Carbonat, Bicarbonat und/oder Metasilikat
und/oder kristallines schichtförmiges Disilikat, in Mengen von 1 bis 15 Gew.-%, vorteilhafterweise
in Mengen von 2 bis 10 Gew.-% vor.
[0048] Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze
einsetzbaren Polycarbonsäuren, wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Weinsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein
derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen
aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure,
Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus
diesen. Die Salze der Polycarbonsäuren können zusätzlich zu den organischen Säuren
in den Mitteln enthalten sein; ihre Anwesenheit in den Mitteln ist jedoch weniger
bevorzugt.
[0049] Weitere geeignete organische Buildersubstanzen, deren Einsatz zusätzlich zu den organischen
Säuren durchaus Vorteile erbringen kann, sind Dextrine, beispielsweise Oligomere bzw.
Polymere von Kohlenhydraten, die durch partielle Hydrolyse von Stärken erhalten werden
können. Die Hydrolyse kann nach üblichen, beispielsweise säure- oder enzymkatalysierten
Verfahren durchgeführt werden. Vorzugsweise handelt es sich um Hydrolyseprodukte mit
mittleren Molmassen im Bereich von 400 bis 500000. Dabei ist ein Polysaccharid mit
einem Dextrose-Äquivalent (DE) im Bereich von 0,5 bis 40, insbesondere von 2 bis 30
bevorzugt, wobei DE ein gebräuchliches Maß für die reduzierende Wirkung eines Polysaccharids
im Vergleich zu Dextrose, welche ein DE von 100 besitzt, ist. Brauchbar sind sowohl
Maltodextrine mit einem DE zwischen 3 und 20 und Trockenglucosesirupe mit einem DE
zwischen 20 und 37 als auch sogenannte Gelbdextrine und Weißdextrine mit höheren Molmassen
im Bereich von 2000 bis 30000.
[0050] Weitere geeignete Cobuilder sind Oxydisuccinate und andere Derivate von Disuccinaten,
vorzugsweise Ethylendiamindisuccinat.
[0051] Weitere brauchbare organische Cobuilder sind beispielsweise acetylierte Hydroxycarbonsäuren
bzw. deren Salze, welche gegebenenfalls auch in Lactonform vorliegen können und welche
mindestens 4 Kohlenstoffatome und mindestens eine Hydroxygruppe sowie maximal zwei
Säuregruppen enthalten. Derartige Cobuilder werden beispielsweise in der internationalen
Patentanmeldung WO-A-95/20029 beschrieben.
[0052] Geeignete polymere Polycarboxylate sind beispielsweise die Natriumsalze der Polyacrylsäure
oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche mit einer relativen Molekülmasse
von 800 bis 150000 (auf Säure bezogen). Geeignete copolymere Polycarboxylate sind
insbesondere solche der Acrylsäure mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure
mit Maleinsäure. Als besonders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure
erwiesen, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten.
Ihre relative Molekülmasse, bezogen auf freie Säuren, beträgt im allgemeinen 5000
bis 200000, vorzugsweise 10000 bis 120000 und insbesondere 50000 bis 100000.
[0053] Die (co-)polymeren Polycarboxylate können entweder als Pulver oder als wäßrige Lösung
eingesetzt werden, wobei 20 bis 55 Gew.-%ige wäßrige Lösungen bevorzugt sind.
[0054] Insbesondere bevorzugt sind auch Polymere aus mehr als zwei verschiedenen Monomereinheiten,
beispielsweise solche, die gemäß der DE-A-43 00 772 als Monomere Salze der Acrylsäure
und der Maleinsäure sowie Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Derivate oder gemäß der DE-C-42
21 381 als Monomere Salze der Acrylsäure und der 2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker-Derivate
enthalten.
[0055] Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die in den deutschen Patentanmeldungen
DE-A-43 03 320 und DE-A-44 17 734 beschrieben werden und als Monomere vorzugsweise
Acrolein und Acrylsäure/Acrylsäuresalze bzw. Acrolein und Vinylacetat aufweisen.
[0056] Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Oxidationsprodukte von carboxylgruppenhaltigen
Polyglucosanen und/oder deren wasserlöslichen Salzen, wie sie beispielsweise in der
internationalen Patentanmeldung WO-A-93/08251 beschrieben werden oder deren Herstellung
beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung WO-A-93/16110 beschrieben wird.
Ebenfalls geeignet sind auch oxidierte Oligosaccharide gemäß der deutschen Patentanmeldung
DE 196 00 018.
[0057] Ebenso sind als weitere bevorzugte Buildersubstanzen polymere Aminodicarbonsäuren,
deren Salze oder deren Vorläufersubstanzen zu nennen. Besonders bevorzugt sind Polyasparaginsäuren
bzw. deren Salze und Derivate.
[0058] Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Polyacetale, welche durch Umsetzung von
Dialdehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome und mindestens 3 Hydroxylgruppen
aufweisen, beispielsweise wie in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 280 223 beschrieben,
erhalten werden können. Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialdehyden wie Glyoxal,
Glutaraldehyd, Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus Polyolcarbonsäuren
wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure erhalten.
[0059] Zusätzlich können die Mittel auch Komponenten enthalten, welche die Öl- und Fett-auswaschbarkeit
aus Textilien positiv beeinflussen. Dieser Effekt wird besonders deutlich, wenn ein
Textil verschmutzt wird, das bereits vorher mehrfach mit einem erfin-dungsgemäßen
Waschmittel, das diese öl- und fettlösende Komponente enthält, gewaschen wurde. Zu
den bevorzugten öl- und fettlösenden Komponenten zählen beispielsweise nicht-ionische
Celluloseether wie Methylcellulose und Methylhydroxy-propylcellulose mit einem Anteil
an Methoxyl-Gruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropoxyl-Gruppen von 1 bis
15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtionischen Celluloseether, sowie die aus dem
Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder der Terephthalsäure
bzw. von deren Derivaten, insbesondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder
Polyethylenglykolterephthalaten oder anionisch und/oder nichtionisch modifizierten
Derivaten von diesen. Besonders bevorzugt von diesen sind die sulfonierten Derivate
der Phthalsäure- und der Terephthalsäure-Polymere.
[0060] Außer den genannten Inhaltsstoffen können die Mittel bekannte in Waschmitteln üblicherweise
eingesetzte Zusatzstoffe, beispielsweise Schauminhibitoren, Salze von Polyphosphonsäuren,
optische Aufheller, Enzyme, Enzymstabilisatoren, Vergrauungsinhibitoren, geringe Mengen
an neutralen Füllsalzen sowie Farb- und Duftstoffe enthalten.
[0061] Beim Einsatz in maschinellen Waschverfahren kann es von Vorteil sein, den Mitteln
übliche Schauminhibitoren zuzusetzen. Als Schauminhibitoren eignen sich beispielsweise
Seifen natürlicher oder synthetischer Herkunft, die einen hohen Anteil an C
18-C
24-Fettsäuren aufweisen. Geeignete nichttensidartige Schauminhibitoren sind beispielsweise
Organopolysiloxane und deren Gemische mit mikrofeiner, ggf. silanierter Kieselsäure
sowie Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse und deren Gemische mit silanierter
Kieselsäure oder Bistearylethylendiamid. Mit Vorteilen werden auch Gemische aus verschiedenen
Schauminhibitoren verwendet, z.B. solche aus Silikonen, Paraffinen oder Wachsen. Vorzugsweise
sind die Schauminhibitoren, insbesondere Silikon- und/oder Paraffin-haltige Schauminhibitoren,
an eine granuläre, in Wasser lösliche bzw. dispergierbare Trägersubstanz gebunden.
Insbesondere sind dabei Mischungen aus Paraffinen und Bisstearylethylendiamiden bevorzugt.
[0062] Als Salze von Polyphosphonsäuren werden vorzugsweise die neutral reagierenden Natriumsalze
von beispielsweise 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat, Diethylentriaminpentamethylenphosphonat
oder Ethylendiamintetramethylenphosphonat in Mengen von 0,1 bis 1,5 Gew.-% verwendet.
[0063] Als Enzyme kommen insbesondere solche aus der Klasse der Hydrolasen, wie der Proteasen,
Esterasen, Lipasen bzw. lipolytisch wirkenden Enzyme, Amylasen, Cellulasen bzw. andere
Glykosylhydrolasen und Gemische der genannten Enzyme in Frage. Alle diese Hydrolasen
tragen in der Wäsche zur Entfernung von Verfleckungen, wie protein-, fett- oder stärkehaltigen
Verfleckungen, und Vergrauungen bei. Cellulasen und andere Glykosylhydrolasen können
durch das Entfernen von Pilling und Mikrofibrillen zur Farberhaltung und zur Erhöhung
der Weichheit des Textils beitragen. Zur Bleiche bzw. zur Hemmung der Farbübertragung
können auch Oxidoreduktasen eingesetzt werden.
[0064] Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie Bacillus subtilis,
Bacillus licheniformis, Streptomyces griseus und Humicola insolens gewonnene enzymatische
Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen,
die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind Enzymmischungen, beispielsweise
aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen
oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden
Enzymen oder aus Protease, Amylase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder
Protease, Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen und Cellulase, insbesondere jedoch
Protease- und/oder Lipase-haltige Mischungen bzw. Mischungen mit lipolytisch wirkenden
Enzymen von besonderem Interesse. Beispiele für derartige lipolytisch wirkende Enzyme
sind die bekannten Cutinasen. Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen
Fällen als geeignet erwiesen. Zu den geeigneten Amylasen zählen insbesondere α-Amylasen,
Iso-Amylasen, Pullulanasen und Pektinasen. Als Cellulasen werden vorzugsweise Cellobiohydrolasen,
Endoglucanasen und β-Glucosidasen, die auch Cellobiasen genannt werden, bzw. Mischungen
aus diesen eingesetzt. Da sich die verschiedenen Cellulase-Typen durch ihre CMCase-
und Avicelase-Aktivitäten unterscheiden, können durch gezielte Mischungen der Cellulasen
die gewünschten Aktivitäten eingestellt werden.
[0065] Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet
sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen
oder Enzymgranulate kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis
etwa 2 Gew.-% betragen.
[0066] Als Enzymstabilisatoren können die Mittel beispielsweise 0,5 bis 1 Gew.-% Natriumformiat
enthalten. Möglich ist auch der Einsatz von Proteasen, die mit löslichen Calciumsalzen
und einem Calciumgehalt von vorzugsweise etwa 1,2-Gew.-%, bezogen auf das Enzym, stabilisiert
sind. Außer Calciumsalzen dienen auch Magnesiumsalze als Stabilisatoren. Besonders
vorteilhaft ist jedoch der Einsatz von Borverbindungen, beispielsweise von Borsäure,
Boroxid, Borax und anderen Alkalimetallboraten wie den Salzen der Orthoborsäure (H
3BO
3), der Metaborsäure (HBO
2) und der Pyroborsäure (Tetraborsäure H
2B
4O
7).
[0067] Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Faser abgelösten Schmutz in
der Flotte suspendiert zu halten und so das Wiederaufziehen des Schmutzes zu verhindern.
Hierzu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur geeignet, beispielsweise
die wasserlöslichen Salze polymerer Carbonsäuren, Leim, Gelatine, Salze von Ethercarbonsäuren
oder Ethersulfonsäuren der Stärke oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern
der Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen enthaltende Polyamide
sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen sich lösliche Stärkepräparate und
andere als die obengenannten Stärkeprodukte verwenden, z.B. abgebaute Stärke, Aldehydstärken
usw.. Auch Polyvinylpyrrolidon ist brauchbar. Bevorzugt werden jedoch Celluloseether,
wie Carboxymethylcellulose (Na-Salz), Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Mischether,
wie Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Methylcarboxymethylcellulose
und deren Gemische, sowie Polyvinylpyrrolidon beispielsweise in Mengen von 0,1 bis
5 Gew.-%, bezogen auf die Mittel, eingesetzt.
[0068] Die Mittel können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure
bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z.B. Salze der 4,4'-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stilben-2,2'-disulfonsäure
oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine
Diethanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe
tragen. Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend
sein, z.B. die Alkalisalze des 4,4'-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls,
oder 4-(4-Chlorstyryl)-4'-(2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorgenannten
Aufheller können verwendet werden.
[0069] Die Herstellung der erfindungsgemäßen granularen Waschmittel kann nach jedem bekannten
Verfahren wie Sprühtrocknung, Granulierung, Kompaktierung, Pelletierung, Extrusion
in Kombination mit einem oder mehreren nachgeschalteten Aufbereitungsvorgängen, welche
Formgebungsschritte, Trocknen oder Oberflächenmodifizierung mit flüssigen bis wachsartigen
oder festen Stoffen und Mischvorgänge umfassen, durchgeführt werden, wobei zumindest
die organische Säure, insbesondere die Citronensäure, gegebenenfalls aber auch weitere
Komponenten separat bzw. nachträglich zugemischt werden und damit ein Mittel hergestellt
wird, das die organischen Säuren im Fertigprodukt als separate Komponente enthält.
Vorteilhafterweise werden zum Erreichen des hohen Schüttgewichts Granulier- und Extrusionsmethoden
angewendet. Insbesondere bevorzugt ist hierbei ein Extrusionsverfahren, welches beispielsweise
in den europäischen Patenten und internationalen PatentanmeldungenEP-B-0 486 592,WO-A-94/09111,
WO-A-96/38530 beschrieben wird. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung werden die Granulate oder Extrudate gemäß der Lehre der EP-A-0931137 hergestellt,
wobei das Granulier- oder Extrusionsverfahren derart modifiziert ist, daß zunächst
ein festes Vorgemisch hergestellt wird, welches Einzelrohstoffe und/oder Compounds
enthält, die bei Raumtemperatur und einem Druck von 1 bar als Feststoff vorliegen
und einen Schmelzpunkt bzw. Erweichungspunkt nicht unter 45 °C aufweisen, sowie gegebenenfalls
bis zu 10 Gew.-% bei Temperaturen unter 45 °C und einem Druck von 1 bar flüssige nichtionische
Tenside enthält, und unter Einsatz von Verdichtungskräften bei Temperaturen von mindestens
45 °C in ein Korn überführt sowie gegebenenfalls anschließend weiterverarbeitet oder
aufbereitet wird, mit den Maßgaben, daß
- das Vorgemisch im wesentlichen wasserfrei ist und
- im Vorgemisch mindestens ein Rohstoff oder Compound, der bzw. das bei einem Druck
von 1 bar und Temperaturen unterhalb von 45 °C in fester Form vorliegt, unter den
Verarbeitungsbedingungen aber als Schmelze vorliegt, wobei diese Schmelze als polyfunktioneller,
in Wasser löslicher Binder dient, welche bei der Herstellung der Mittel sowohl die
Funktion eines Gleitmittels als auch eine Kleberfunktion für die festen Wasch- oder
Reinigungsmittelcompounds- bzw. -rohstoffe ausübt, bei der Wiederauflösung des Mittels
in wäßriger Flotte hingegen desintegrierend wirkt und
- im Aufbereitungsschritt zumindest die organischen Säuren als separate Komponente zugemischt
werden.
[0070] Die erfindungsgemäßen Mittel bzw. die erfindungsgemäß hergestellten Mittel weisen
insbesondere an bleichbaren Anschmutzungen signifikante Vorteile auf. Weitere Vorteile
können aber beispielsweise auch an enzymatischen Anschmutzungen gefunden werden, während
die Primärwaschleistung gegenüber fetthaltigen und pigmenthaltigen Anschmutzungen
im Durchschnitt als gleich einzustufen ist. Überraschenderweise treten die Vorteile
insbesondere an den bleichbaren Anschmutzungen auch schon bei Waschtemperaturen von
60 °C und darunter auf. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird daher die Verwendung der erfindungsgemäßen Mittel bzw. der erfindungsgemäß hergestellten
Mittel in einem maschinellen Waschverfahren bei Temperaturen bis maximal 60 °C, vorzugsweise
bei Temperaturen unterhalb 60 °C und insbesondere in Waschprogrammen mit Temperaturen
bis 40 °C beansprucht. Auch bei der Handwäsche bei 30 °C oder bis 40 °C zeigen die
erfindungsgemäßen Mittel Vorteile.
Beispiele
[0071] Die anwendungstechnische Prüfung des Primärwaschvermögens erfolgte unter praxisnahen
Bedingungen in Haushaltswaschmaschinen (Miele Novotronic W918). Hierzu wurden die
Maschinen mit 3,5 kg sauberer Füllwäsche und 0,5 kg Testgewebe beschickt. Die Testgewebe
bestanden aus Baumwolle und waren mit den unten näher erläuterten natürlichen und
künstlichen Anschmutzungen imprägniert. Die Anschmutzungen wiesen eine Alterung von
5 bis 6 Tagen auf.
Waschbedingungen für Primärwaschvermögen:
[0072] Leitungswasser von 16 °d (äquivalent 160 mg CaO/l), eingesetzte Waschmittelmenge
pro Mittel und Maschine 76 g, Waschtemperatur 40 °C oder 60 °C (Buntwaschprogramm,
60minütige Waschzeit), 5fach-Bestimmung.
[0073] Auswertung (künstliche Anschmutzungen): Die Messung der Remission %R (460 nm/FL46;
Ausblendung des Aufheller-Effekts) erfolgte mit dem Gerät Spectraflash 503.
[0074] Auswertung (natürliche Anschmutzungen): Die Messung der Farbabstandswerte dE(w)(AW-Waschwert)
(1-Punktmessung) erfolgte mit dem Gerät Minolta CR200/310.
[0075] Neben fetthaltigen und pigmenthaltigen Anschmutzungen wurden insbesondere die folgenden
künstlichen bleichbaren und enzymatischen Anschmutzungen auf Baumwolle getestet: Rotwein
(R), Tee (T), Kakao (K), Waldbeere (W) sowie Milch-Kakao (MK).
[0076] Neben fetthaltigen, pigmenthaltigen und enzymatischen Anschmutzungen wurden insbesondere
die folgenden natürlichen bleichbaren Anschmutzungen getestet: Rotwein (R), Tee (Messmer,
TEE), Instant-Kaffee (Nescafé, IK), Johannisbeersaft (Eden, J) sowie Heidelbeersaft
(Eden, H).
[0077] Die Mittel besaßen die nun folgenden Zusammensetzungen (in Gew.-Teilen).
| |
M1 |
V |
V1 |
M2 |
V2 |
V3 |
| Basisgranulat 1 |
88,0 |
92,0 |
88,0 |
---- |
---- |
---- |
| Basisextrudat 2 |
---- |
---- |
---- |
86,0 |
86,0 |
86,0 |
| Enzymgranulat |
2,5 |
2,5 |
2,5 |
2,5 |
2,5 |
2,5 |
| Citronensäure (grob) |
4,0 |
---- |
---- |
4,0 |
---- |
--- |
| Citrat (grob) |
---- |
---- |
---- |
---- |
6,1 |
---- |
| Natriumhydrogensulfat |
---- |
---- |
4,0 |
---- |
---- |
--- |
| Natriumcarbonat |
---- |
---- |
---- |
5,0 |
5,0 |
---- |
| Natrium-Bicarbonat |
---- |
---- |
---- |
---- |
---- |
10,0 |
| Schauminhibitor-Granulat |
4,0 |
4,0 |
4,0 |
4,0 |
4,0 |
4,0 |
[0078] Das Basisgranulat 1 wurde gemäß der Lehre des europäischen Patents EP-B-0 486 592
hergestellt und wies im wesentlichen folgende Zusammensetzung auf: 14 Gew.-% Aniontenside
(Alkylbenzolsulfonat und Fettalkylsulfat), zusätzlich 2 Gew.-% Seife, 8 Gew.-% ethoxylierte
Fettalkohole, 40 Gew.-% Zeolith (bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz), 7 Gew.-%
Trinatriumcitrat-Dihydrat, 5,5 Gew.-% Copolymeres der Acrylsäure und der Maleinsäure,
8 Gew.-% Natriumcarbonat, 2 Gew.-% Polyvinylpyrrolidon (Rest: Wasser und Salze aus
Lösungen). Das Schüttgewicht betrug 780 bis 800 g/l. Ein Basisgranulat, welches durch
herkömmliche GranulationNerdichtung hergestellt worden war und etwa dieselbe Zusammensetzung
und dasselbe Schüttgewicht aufwies, ergab vergleichbare Ergebnisse.
[0079] Das Basisextrudat 2 wurde gemäß der Lehre der EP-A-0931137 hergestellt und wies im
wesentlichen folgende Zusammensetzung auf: 23 Gew.-% Aniontenside (Alkylbenzolsulfonat
und Fettalkylsulfat), zusätzlich 1 Gew.-% Seife, 8 Gew.-% ethoxylierte Fettalkohole,
27,5 Gew.-% Zeolith (bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz), 12 Gew.-% Trinatriumcitrat-Dihydrat,
5,5 Gew.-% Copolymeres der Acrylsäure und der Maleinsäure, 6,5 Gew.-% Natriumcarbonat
und 5 Gew.-% Polyethylenglykol mit einer relativen Molekülmasse von 4000. Das Schüttgewicht
betrug etwa 800 g/l.
[0080] Das Enzymgranulat enthielt Protease, Amylase und Cellulase im Gewichtsverhältnis
1:1:1.
[0081] Die als "grob" bezeichneten Qualitäten der Citronensäure und von Citrat wiesen zu
mehr 50 Gew.-% Teilchen mit einem Teilchendurchmesser oberhalb von 1,5 mm auf.
[0082] Das Schauminhibitor-Granulat war ein Paraffinentschäumer auf Soda als Träger.
[0083] Die Primärwaschergebnisse sind (auszugsweise) in den Tabellen 1 bis 6 zusammengestellt.
Die Abkürzung AW bedeutet dabei immer "Anfangswert der Testanschmutzung". Alle Tabellen
zeigen, daß die erfindungsgemäßen Mittel gegenüber den Vergleichsmitteln deutliche
Vorteile an bleichbaren Anschmutzungen (insbesondere bei 40 °C), teilweise auch an
enzymatischen Anschmutzungen aufweisen. An fetthaltigen Anschmutzungen und pigmenthaltigen
Anschmutzungen waren die Ergebnisse im Durchschnitt sowohl bei 40 °C als auch bei
60 °C vergleichbar. Bei Kosmetikanschmutzungen wurden in bestimmten Fällen wiederum
für die erfindungsgemäßen Mittel deutliche Vorteile erzielt (nicht in Tabellen aufgeführt).
[0084] Die Beispiele M1 und V1 wurden mit anderen organischen Säuren als Citronensäure wiederholt:
Bernsteinsäureanhydrid, Weinsäure und Äpfelsäure. Auch hier waren deutlich Vorteile
gegenüber V1 zu sehen; Citronensäure lieferte jedoch über alle Anschmutzungen die
besten Ergebnisse.
Tabelle 1:
| Primärwaschvermögen von M1 (Remission in %) bei 40 °C |
| Anschmutzung |
Mittel |
| |
AW |
M1 |
V1 |
| R |
26,3 |
44,8 |
42,0 |
| T |
26,6 |
34,9 |
31,6 |
| K |
21,3 |
62,7 |
61,2 |
Tabelle 2:
| Primärwaschvermögen von M1 (Remission in %) bei 60 °C |
| Anschmutzung |
Mittel |
| |
AW |
M1 |
V1 |
V |
| R |
26,0 |
45,5 |
42,2 |
41,5 |
| T |
25,8 |
35,5 |
32,8 |
30,9 |
| K |
21,4 |
66,0 |
64,6 |
65,0 |
Tabelle 3:
| Primärwaschvermögen von M1 (Farbabstandswerte dE(w)(AW)) bei 40 °C |
| Anschmutzung |
Mittel |
| |
AW |
M1 |
V1 |
| R |
27,0 |
16,1 |
14,3 |
| TEE |
23,7 |
7,3 |
5,1 |
| IK |
42,3 |
24,6 |
21,1 |
| J |
33,4 |
17,0 |
13,5 |
| H |
29,1 |
16,3 |
12,3 |
Tabelle 4:
| Primärwaschvermögen von M1 (Farbabstandswerte dE(w)(AW)) bei 60 °C |
| Anschmutzung |
Mittel |
| |
AW |
M1 |
V1 |
V |
| R |
27,7 |
17,6 |
15,3 |
14,5 |
| TEE |
23,5 |
7,8 |
6,5 |
5,9 |
| IK |
41,7 |
26,7 |
23,9 |
24,0 |
| J |
33,7 |
16,4 |
13,3 |
15,3 |
| H |
39,1 |
25,6 |
22,3 |
23,4 |
Tabelle 5:
| Primärwaschvermögen von M2 (Remission in %) bei 40 °C |
| Anschmutzung |
Mittel |
| |
AW |
M2 |
V2 |
V3 |
| T |
29,6 |
37,2 |
29,4 |
30,4 |
| K |
20,1 |
61,8 |
60,3 |
60,1 |
| W |
21,0 |
54,1 |
49,5 |
48,1 |
| |
|
|
|
|
| MK |
21,1 |
72,9 |
70,9 |
71,3 |
Tabelle 6:
| Primärwaschvermögen von M2 (Farbstandswerte dE(w)(AW)) bei 40 °C |
| Anschmutzung |
Mittel |
| |
AW |
M2 |
V2 |
V3 |
| R |
26,2 |
14,0 |
10,7 |
10,8 |
| TEE |
25,0 |
5,7 |
1,7 |
2,9 |
| IK |
43,8 |
27,6 |
26,0 |
25,7 |
| J |
31,9 |
15,6 |
13,9 |
12,4 |
| H |
30,0 |
16,5 |
12,0 |
11,4 |