TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft das Gebiet der Sitzmöbel, insbesondere eine Rückenlehne für
Stühle mit mindestens zwei Hinterbeinen, wobei die Rückenlehne aus Sperrholz besteht.
STAND DER TECHNIK
[0002] Im Geschäftsfeld der Kantinen, Cafeterien, Pausen- und Sozialräume werden Stuhlmodelle
benötigt, die nicht nur preisgünstig, und einfach und stabil in der Handhabung sind,
sondern auch hinsichtlich ihres Aussehens und Designs den ästhetischen Ansprüchen
der Benutzer voll genügen.
Eine Modellart, die diese Anforderungen gut erfüllt, sind die Vierbeinstühle mit rohrförmigen
Hinterbeinen und einer Rückenlehne aus Sperrholz, wobei die Anbindung der Rückenlehne
an die Hinterbeine durch Aufstecken der Rückenlehne auf die oberen Enden der Hinterbeine
erfolgt. Dabei müssen aus Stabilitätsgründen die Hinterbeine eine Richtung entgegegengesetzt
zur Richtung eines auf dem Stuhl sitzenden, angelehnten Benutzers aufweisen, während
die Fläche der aufgesteckten Rückenlehne parallel zum Rücken des Benutzers liegen
muß. Das hat zur Folge, daß der Bereich der Anbindung der Rückenlehne an die Hinterbeine
ein sehr kritischer Bereich ist, da die Anbindung einerseits extrem stabil sein muß,
andererseits aber auch nicht allzu klobig und damit unästhetisch gestaltet werden
darf. Hinzukommt, daß die gewählte Konstruktion selbstverständlich immer minimale
Kosten in der Produktion erzeugen soll. In einer bekannten Lösung der Firma Lammhults
Möbel AB, Lammhult/Schweden, veröffentlicht in der Zeitschrift "md 7/98", werden deshalb
bei der Herstellung der Rückenlehne zwischen die Sperrholzblätter an der Unterkante
Rundhülsen eingelegt, und beim Preßvorgang die Sperrholzblätter um die Hülsen herum
verklebt. Zum Anbinden der Rückenlehne an die Hinterbeine werden diese dann in die
an den Stellen der Rundhülsen bestehenden Ausnehmungen eingesteckt.
Diese bekannte Lösung hat jedoch unter anderem den Nachteil, daß der Herstellaufwand
nicht unbeachtlich ist, und außerdem das Holz im Bereich der Ausnehmungen eher unstabil
ist, da sich aus den kleinen Krümmungsradien der Sperrholzblätter starke Kerbspannungen
ergeben.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0003] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Rückenlehne aus Sperrholz zur Anbindung an
zwei Stuhlbeine derart zu verbessern, daß sie einerseits kostengünstig in der Herstellung
und ästhetisch ansprechend ist, andererseits aber dennoch ein Höchstmaß an Stabilität
und Robustheit aufweist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und der
Unteransprüche gelöst.
Der Kern der Erfindung ist die Idee, durch die keilförmigen Einlagen zwischen den
Sperrholzblättern in den unteren äußeren Bereichen der Rückenlehne Verdickungen mit
sanften Uebergängen zu schaffen, in die stabile, zur Fläche der Rückenlehne parallele
Ausnehmungen für die Verbindungsbolzen gebohrt werden können, und über den konischen
Teil des Verbindungsbolzens die notwendige Kippung der Rückenlehne zu den Stuhlbeinen
zu ermöglichen.
Die erfindungsgemäße Konstruktion ist nicht nur optimal ansprechend, da die Anbindung
unsichtbar ist und die Lehne durch die geringen Dicken in den Mittelbereichen sehr
leicht wirkt, sondern auch kostengünstig in Produktion und Montage, aber dennoch stabil
und robust beim bestimmungsgemäßen Gebrauch.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0004] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- die Gesamtdarstellung eines Stuhles mit einer nach der Erfindung gestalteten Rückenlehne,
- Fig.2
- in Explosionsdarstellung einen Schnitt durch den oberen Teil eines Stuhlbeines und
des zugehörigen Verbindungsbolzens,
- Fig.3
- eine Draufsicht auf eine Rückenlehne nach der Erfindung im Zustand eines Rohlings,
und
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf die Unterkante einer Rückenlehne nach der Erfindung mit kreiszylindrischer
Ausnehmung.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0005] In Fig. 1 ist ein Stuhl mit Hinterbeinen 1 und Rückenlehne 2 dargestellt, sowie konventionellen,
und daher nicht eigens bezeichneten Vorderbeinen und der am horizontalen Teil des
Untergestells befestigten Sitzplatte. Der Bereich A mit dem Verbindungsbolzen 14 ist
oberhalb der Stuhl-Ansicht nochmals im Detail dargestellt.
[0006] Wie ersichtlich, ist der Verbindungsbolzen 14 in das obere Ende des kreiszylindrischen
Hinterbeins 1 des Stuhles eingesteckt . Der Verbindungsbolzen 14 sitzt mit seinem
kugelförmigen Teil auf der oberen Kante des Hinterbeins 1 auf, und ist entgegen der
Richtung des Hinterbeins 1 nach hinten geneigt. Diese Neigung wird durch den Anschlag
des konischen Teils des Verbindungsbolzens an der vorderen Innenwand des Hinterbeins
1 bestimmt.
In Fig. 2 ist die in Fig. 1 dargestellte Anbindung der Rückenlehne 2 an das Stuhlbein
1 nochmals in Explosionsdarstellung und noch mehr im Detail gezeigt: Hier ist insbesondere
der Teil der Rückenlehne 2 zu sehen, in dem die Ausnehmungen 7,8 vorgesehen sind.
Darunter ist der Verbindungsbozen 14 dargestellt, der einen kreiszylindrischen Teil
15 mit Leimrillen 16, den kugelförmigen Teil 18, und den konischen Teil 17 umfaßt.
Außerdem ist der obere Teil des Stuhlbeins 1 im Schnitt gezeigt, wobei die Schrägflächen
19 und die vordere Innenwand des Hinterbeins 1 zu erkennen sind.
In der praktischen Ausführung der Erfindung wird der Verbindungsbolzen 14 in das rohrförmige
Hinterbein 1 so eingesteckt, daß der Konus 17 an der vorderen Innenwand 20 des Stuhlbeines
1 anschlägt. Dann wird der Verbindungsbolzen 14 an der Schrägfläche 20 mit dem Bein
1 verlötet. Die Ansatznaht wird dann verschliffen, sodaß sich ein das Bein 1 und den
Verbindungsbolzen 14 umfassendes einstückiges Bauteil mit ästhetisch ansprechender
glatter Uebergangsnaht ergibt.
Für die Montage wird der Verbindungsbolzen 14 auf seinem kreiszylindrischen Teil 15
mit Leim bestrichen, in die Ausnehmungen 7,8 der Rückenlehne 1 eingesteckt und dort
verklebt.
In der Fig.3 ist die Rückenlehne 2 mit Unterkante 3, Außenkanten 4,5, und Oberkante
6 dargestellt. Ferner sind die keilförmigen Einlagen 11,12 angedeutet, die vom dicken
zum dünnen Ende von außen nach innen verlaufen.
[0007] In Fig.4 ist unten ein Blick auf die Unterkante 3 der Lehne 2 gezeigt, und oben der
Bereich B in Vergrößerung. Aus der Darstellung ist gut zu erkennen, wie die keilförmige
Einlage 11 bzw. 12 zwischen den Sperrholzblättern 9,10 liegt. Wie ersichtlich ergibt
sich dadurch eine Verdickung der Rückenlehne mit sanften Uebergängen der Sperrholzblätter
9,10, in welche Verdickung eine kreiszylindrische Ausnehmung 7 bzw. 8 eingebohrt werden
kann.
Da die Ausnehmungen 7,8 wegen des aufgrund seines konischen Teils 17 nach hinten geneigt
in das Stuhlbein 1 eingesetzten Verbindungsbolzens 14 parallel zur Fläche der Rückenlehne
2 verlaufen können, müssen die Wandstärken um die Ausnehmungen 7 bzw. 8 herum nicht
übermäßig dick ausgeführt werden, sodaß sich trotz großer Stabilität mit der nach
innen dünner werdenden Wandstärke ein elegantes Aussehen der Rückenlehne ergibt.
Bezeichnungsliste
[0008]
- 1
- Hinterbeine des Stuhls
- 2
- Rückenlehne
- 3
- Unterkante der Rückenlehne
- 4,5
- Außenkanten der Rückenlehne
- 6
- Oberkante der Rückenlehne
- 7,8
- Ausnehmungen
- 9,10
- Sperrholzblätter der Rückenlehne
- 11,12
- keilförmige Einlagen
- 13
- dicke Enden der Keile
- 14
- Verbindungsbolzen
- 15
- kreiszylindrischer Teil
- 16
- Leimrillen
- 17
- konischer Teil
- 18
- kugelförmiger Teil
- 19
- Schrägflächen
- 20
- vordere Innenwand des Hinterbeins
1. Rückenlehne für einen mindestens zwei Hinterbeine (1) umfassenden Stuhl, welche aus
Sperrholz besteht und an ihrer Unterkante (4) zwei Ausnehmungen (7,8) für die Anbindung
an die Hinterbeine (1) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rückenlehne (2) zwischen den Sperrholzblättern (9,10) zwei keilförmige Einlagen
(11,12) aus Massivholz aufweist, wobei die beiden Einlagen (11,12) sich symmetrisch
von den Außenkanten (4,5) zur Mitte der Rückenlehne (2) hin erstrecken und das dicke
Ende (13) des Keils außen liegt, derart, daß sich bei den Ausnehmungen (7,8) die größte
Dicke der Rückenlehne (2) befindet.
2. Rückenlehne nach Anspruch 1, wobei die Ausnehmungen (7,8) einen kreisförmigen Querschnitt
aufweisen, und die Hinterbeine (1) des Stuhls rohrförmig mit kreisrundem Querschnitt
ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß für die Anbindung der Rückenlehne (2)
an die Hinterbeine (1) jeweils ein Verbindungsbolzen (14) vorgesehen ist, der einen
kreiszylindrischen Teil (15) zur Aufnahme in den Ausnehmungen(7,8) der Rückenlehne
(2), und einen konischen Teil (17) zum Einstecken in die rohrförmigen Hinterbeine
(1) aufweist, und zwischen kreiszylindrischen (16) und konischem (17) Teil ein kugelförmiger
Teil (18) vorgesehen ist.
3. Rückenlehne nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkanten der Hinterbeine
(1) nach innen abfallende Schrägflächen (19) aufweisen, deren Neigung der Neigung
der Fläche des kugelförmigen Teils (18) des Verbindungsbolzens (14) entspricht.
4. Rückenlehne nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung des konischen
Teils (17) des Verbindungsbolzens (14) derart ist, daß beim Anschlag des Konus (17)
an die vordere Innenwand (20) des Hinterbeins (1) die Rückenlehne (2) parallel zum
Rücken des Benutzers des Stuhls liegt.
5. Rückenlehne nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der kugelförmige Teil (18)
des Verbindungsbolzens (14) mit den Schrägflächen (19) der Hinterbeine (1) verlötet
sind.
6. Rückenlehne nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der kreiszylindrische Teil
(15) des Verbindungsbolzens (14) auf seiner Außenseite Leimrillen (16) aufweist.