(19)
(11) EP 0 987 159 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.03.2000  Patentblatt  2000/12

(21) Anmeldenummer: 99117335.2

(22) Anmeldetag:  03.09.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B61D 17/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 16.09.1998 DE 29816609 U

(71) Anmelder: Siemens Duewag Schienenfahrzeuge GmbH
47829 Krefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Hubert
    47803 Krefeld (DE)

   


(54) Wagenkasten für Schienenfahrzeuge


(57) Ein Wagenkasten für Schienenfahrzeuge besteht aus einem Untergestell (1), Seitenwänden (2), Stirnwänden und einem Dach (3), wobei die vorgenannten Baugruppen aus Strangpreßprofilen gebildet und durch Schweißen miteinander verbunden sind. Um auf einfache Weise unterschiedlich breite Wagenkästen realisieren zu können, ist in das Untergestell (1), in die Stirnwände sowie in das Dach (3) jeweils ein Mittelteil (1', 1''; 3', 3'') eingefügt, das durch seine Baubreite die Breite des Wagenkastens bestimmt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Wagenkasten für Schienenfahrzeuge mit einem Untergestell, Seitenwänden, Stirnwänden und einem Dach, wobei die vorgenannten Baugruppen aus Strangpreßprofilen gebildet und durch Schweißen miteinander verbunden sind.

[0002] Der Wagenkasten moderner Schienenfahrzeuge wird insbesondere aus Gewichtsgründen in einer Aluminiumbauweise erstellt, bei der größere Strangpreßprofile miteinander durch Schweißen verbunden sind. Für den Betrieb der Schienenfahrzeuge auf verschiedenen Gleisstrecken ist es in der Regel erforderlich, die Wagenkästen hinsichtlich ihrer Abmessungen - vor allem in ihrer Länge und Breite - den Gegebenheiten der jeweiligen Strecke anzupassen. Übliche Wagenkastenbreiten liegen im Maßbereich von 2700 mm bis 3200 mm. Für die Hersteller von Schienenfahrzeugen sind unterschiedlich breite Wagenkästen, bei denen es sich ja um die tragende Struktur handelt, mit erheblichen Aufwand in bezug auf Konstruktion, Berechnung und Fertigung verbunden.

[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Wagenkasten der gattungsgemäßen Art so zu gestalten, daß im Sinne einer kostengünstigen Standardisierung unterschiedlich breite Wagenkästen auf einfache Weise realisierbar sind.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in das Untergestell, in die Stirnwände sowie in das Dach jeweils ein Mittelteil eingefügt ist, das durch seine Baubreite die Breite des Wagenkastens bestimmt.

[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0006] Im weiteren wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben, das in der Zeichnung schematisch dargestellt ist. Die Zeichnung zeigt einen Wagenkasten eines Schienenfahrzeuges im Schnitt quer zu Fahrzeuglängsachse.

[0007] Der Wagenkasten besteht im wesentlichen aus einem Untergestell 1, zwei Seitenwänden 2, hier nicht dargestellten Stirnwänden sowie einem Dach 3. Die vorgenannten Baugruppen sind jeweils aus Aluminium-Strangpreßprofilen gebildet und durch Schweißen miteinander verbunden. Um auf besonders einfache Weise unterschiedlich breite Wagenkästen herstellen zu können, wird in das Untergestell 1, in die Stirnwände sowie in das Dach 3 jeweils ein Mittelteil 1' oder 1'' bzw. 3' oder 3'' eingefügt und angeschweißt. Diese Mittelteile, die wie ersichtlich eine unterschiedliche Baubreite aufweisen, bestimmen die Breite des gesamten Wagenkastens.

[0008] Die in das Untergestell 1 einzufügenden Mittelteile 1' oder 1'' und/oder die in das Dach 3 einzufügenden Mittelteile 3' oder 3'' können in Länge des Wagenkastens durchlaufend ausgebildet sein. Die besagten Mittelteile definieren dadurch nicht nur die Breite, sondern auch die Länge des Wagenkastens.

[0009] Falls das Untergestell 1 mit Vorbauten versehen ist, die sich in der Regel im Bereich von Drehgestellen befinden, sollten die in das Untergestell 1 einzufügenden Mittelteile 1' oder 1'' zwischen diesen Vorbauten durchlaufend ausgebildet sein, wobei in diese Vorbauten jeweils ein weiteres Mittelstück eingeschweißt wird. Bei stets gleichlangen Vorbauten können dann durch unterschiedlich lange Mittelteile 1' oder 1'' jeweils gewünschte Wagenkastenlängen erzielt werden.

[0010] Es empfiehlt sich, den als tragende Röhre ausgelegten Wagenkasten in seiner Statik unter Berücksichtigung von Mittelteilen 1'' und 3'' mit maximaler Baubreite zu dimensionieren, also beispielsweise für eine Breite von 3200 mm. Zusätzlich sollte bei der statischen Berechnung ein Wagenkasten mit maximaler Länge - z. B. mit einem Drehgestell-Mittenabstand von 19000 mm - berücksichtigt werden. Im Falle schmalerer und ggf. auch kürzerer Wagenkästen ist daher vorteilhaft keine neue statische Auslegung erforderlich.

[0011] Der Wagenkasten kann auch eine anderes Umgrenzungsprofil aufweisen, das beispielsweise in der Zeichnung strichpunktiert dargestellt ist.

Liste der Bezugszeichen



[0012] 
1
Untergestell des Wagenkastens
1'
schmaleres Mittelteil
1''
breiteres Mittelteil
2
Seitenwand des Wagenkastens
3
Dach des Wagenkastens
3'
schmaleres Mittelteil
3''
breiteres Mittelteil



Ansprüche

1. Wagenkasten für Schienenfahrzeuge mit einem Untergestell (1), Seitenwänden (2), Stirnwänden und einem Dach (3), wobei die vorgenannten Baugruppen aus Strangpreßprofilen gebildet und durch Schweißen miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß in das Untergestell (1), in die Stirnwände sowie in das Dach (3) jeweils ein Mittelteil (1', 1''; 3', 3'') eingefügt ist, das durch seine Baubreite die Breite des Wagenkastens bestimmt.
 
2. Wagenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in das Untergestell (1) und/oder das in das Dach (3) eingefügte Mittelteil (1', 1'' bzw. 3', 3'') in Länge des Wagenkastens durchlaufend ausgebildet ist.
 
3. Wagenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in das Untergestell (1) eingefügte Mittelteil (1', 1'') zwischen Untergestell-Vorbauten durchlaufend ausgebildet ist, wobei in diese Vorbauten jeweils ein weiteres Mittelstück eingesetzt ist.
 
4. Wagenkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der als tragende Röhre ausgelegte Wagenkasten in seiner Statik unter Berücksichtigung von Mittelteilen (1', 1''; 3', 3'') mit maximaler Baubreite dimensioniert ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht