[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Tube und die Verwendung eines Kunststoffbeutels
mit einem Folienmaterial aus Kunststoff, das eine Stirnwand und zwei Seitenwände der
Tube bildet.
[0002] Wiederverschliessbare Beutel zur Aufnahme von flüssigem oder pastösem Gut werden
meist aus Kunststoffmaterial mit sehr dünnen Wandstärken gefertigt. Diese Beutel sind
deshalb sehr instabil und flexibel. Sie eignen sich deshalb nicht als Tuben.
[0003] Vor allem besteht bei Tuben die Anforderung, dass sie mit der Verschlusskappe nach
unten gerichtet aufgestellt werden können. Dabei besteht die Gefahr, dass die Tube
umkippt, wenn sich das Folienmaterial unter dem Gewicht des Inhalts der Tube verformt.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht vor allem darin, eine Tube so auszubilden, dass
die vorstehend geschilderte Gefahr eines Umkippens, wenn die Tube wie angegeben auf
die Verschlusskappe gestellt wird, verringert ist.
[0005] Die Aufgabe wird gemäss den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhaft ist
das Folienmaterial ein Laminat, das wenigstens eine 60 bis 200 µm dicke innere Siegelschicht
aus Polyolefin und eine 10 bis 25 µm dicke Aussenschicht aus Polyester aufweist, wobei
die streifenförmigen Seitenrandabschnitte je eine Breite von wenigstens 6,5 % der
Gesamtbreite der Seitenwände haben, jedoch in jedem Fall wenigstens 4 mm breit sind.
[0006] Die Seitenwände sind längs zwei streifenförmigen Seitenrandabschnitten und längs
eines streifenförmigen Endrandabschnittes flächig miteinander verbunden und mit einem
im Vergleich zum Folienmaterial steifen Schulterstück versehen, das einen verschliessbaren
Auslassstutzen und einen an der Stirnwand befestigten Flansch aufweist.
[0007] Vorteilhaft lässt sich so eine einfache Beutel-Konstruktion mit Beutelmaterial auf
einfachste Weise so abwandeln, dass eine Tube entsteht.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Beuteltube,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 2-2 in Fig. 1 und
Fig. 3 in grösserem Massstab einen Querschnitt durch das Folienmaterial der Beuteltube,
etwa im Bereich des Kreises A in Fig. 2.
[0009] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Beuteltube besitzt zwei Seitenwände 11 und 12
und eine Stirnwand 13, die alle von einem Stück Folienmaterial aus Kunststoff gebildet
sind. Das Folienmaterial ist vorzugsweise dünn, leicht und flexibel. Es ist erfindungsgemäss
vor allem ein Laminat mit einer inneren Siegelschicht 14 (Fig. 3), deren Dicke d
1 60 bis 200 µm beträgt, und mit einer Aussenschicht 15, deren Dicke d
2 10 bis 25 µm beträgt. Die innere Siegelschicht 14 besteht aus Polyolefin, vorzugsweise
Polypropylen, Polyethylen oder einem Mischpolymer. Sie kann auch aus mehreren Lagen
unterschiedlicher Polyolefine bestehen. Die Aussenschicht 15 besteht aus Polyester,
vorzugsweise Polyethylenterephthalat oder Polyethylennaphthalat oder einem Mischpolymer
von z.B. 90% bis 95% PET und 10% bis 5% PEN. Zwischen der inneren Siegelschicht 14
und der Aussenschicht 15 kann zweckmässig eine Barriereschicht 16 angeordnet sein.
Die Barriereschicht 16 kann etwa aus Aluminium mit einer Dicke d
3 von 7 bis 12 µm oder aus Para-Aramid (insbesondere "Kevlar®") bestehen.
[0010] Die beiden Seitenwände 11 und 12 sind längs zwei streifenförmigen Seitenrandabschnitten
17 und 18 und längs eines Endrandabschnittes 19 flächig dicht miteinander verbunden,
insbesondere verschweisst. Die Breite B der Seitenwände 11, 12 beträgt beim Ausführungsbeispiel
je etwa 100 mm. Die Seitenrandabschnitte 17 und 18 haben je eine Breite b, die beim
Ausführungsbeispiel etwa 7 %, generell aber etwa 6,5 % bis 10 % beträgt. Bei kleineren
Tuben beträgt die Breite b wenigstens 4 mm. Die Breite b der Schweissnähte beider
Seitenrandabschnitte 17, 18 gewährleistet dabei optimal eine wesentliche Versteifung
des Tubenkörpers.
[0011] An der Stirnwand 13 ist ein Schulterstück befestigt, das eine verschliessbare Oeffnung
in der Form eines Auslassstutzens 19 besitzt. Der Auslassstutzen 19 ist mit einer
Schraubkappe 20 verschlossen dargestellt. Von dem Auslassstutzen 19 geht ein Flansch
21 aus, der innen an der Stirnwand 13 anliegt und daran dicht abschliessend befestigt
ist, vorzugsweise festgeschweisst. Das Schulterstück kann im übrigen verschiedene
Formen haben, und es könnte auch aussen auf der Stirnwand 13 angebracht sein. Das
Schulterstück 19, 21 ist im Vergleich zum Folienmaterial der Seitenwände 11, 12 und
der Stirnwand 13 relativ steif.
[0012] In Verbindung mit der Versteifung durch die Seitenrandabschnitte 17 und 18 wird dadurch
ein für alle praktischen Belange ausreichend steifer Tubenkörper geschaffen. Eine
zusätzliche Erhöhung der Stabilität der Tube gegen seitliches Kippen ergibt sich im
dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch, dass die einander zugekehrten inneren Begrenzungen
der beiden Seitenrandabschnitte 17 und 18 im Bereich der Stirnwand 13 wie bei 22 und
23 gezeigt nach innen - aufeinander zu - abgewinkelt sind. Gleichzeitig sind dadurch
die Schulterecken - zwischen den Teilen 22, 23 und der Stirnwand 13 - weniger tief,
und das Volumen der darin beim Füllen der Tube allenfalls eingeschlossenen Luft ist
kleiner. Ferner steht auch ein grösserer Teil der axialen Länge des Auslassstutzens
19 über die Schulterecken hinaus nach unten vor. Statt wie dargestellt abgewinkelt
könnten die inneren Begrenzungen der Seitenrandabschnitte 17, 18 auch entsprechend
abgebogen sein.
[0013] Im Ablauf der Herstellung und des Füllens, werden zunächst die beiden Seitenwände
11 und 12 längs der Seitenrandabschnitte 17 und 18 miteinander verschweisst und es
wird das Schulterstück mit Auslassstutzen 19 und Schraubkappe 20 befestigt. Sodann
kann der Tubenkörper von einem dem Auslassstutzen 19 gegenüberliegenden Ende her gefüllt
werden. Daraufhin wird der Endrandabschnitt 19 verschweisst, sodass die Tube geschlossen
ist.
[0014] Die Handhabung der Tube wird durch die mittels der breiten Seitenrandabschnitte 17
und 18 erreichte Versteifung des Tubenkörpers wesentlich erleichtert.
1. Tube mit einem Folienmaterial aus Kunststoff, das eine Stirnwand (13) und zwei Seitenwände
(11, 12) der Tube bildet, wobei die Seitenwände (11, 12) längs zwei streifenförmigen
Seitenrandabschnitten (17, 18) und längs eines streifenförmigen Endrandabschnittes
(19) flächig miteinander verbunden sind, und mit einem im Vergleich zum Folienmaterial
(11, 12, 13) steifen Schulterstück (19, 21), das einen verschliessbaren Auslassstutzen
(19) und einen an der Stirnwand (13) befestigten Flansch (21) aufweist, wobei das
Folienmaterial (11, 12, 13) ein Laminat ist, das wenigstens eine 60 bis 200 µm dicke
innere Siegelschicht (14), vorzugsweise aus Polyolefin, und eine 10 bis 25 µm dicke
Aussenschicht (15), vorzugsweise aus Polyester, aufweist, und wobei die streifenförmigen
Seitenrandabschnitte (17, 18) je eine Breite (b) haben, die wenigstens gleich 6,5
% der Gesamtbreite (B) der Seitenwände (11, 12) ist, jedenfalls aber wenigstens 4
mm beträgt.
2. Tube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Siegelschicht (14) aus
Polypropylen und/oder Polyethylen besteht.
3. Tube nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenschicht (15) aus
Polyethylenterephthalat und/oder aus Polyethylennaphthalat besteht.
4. Tube nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die einander zugekehrten
inneren Begrenzungen der beiden Seitenrandabschnitte (17, 18) im Bereich der Stirnwand
(13) nach innen - aufeinander zu - abgewinkelt oder abgebogen sind.
5. Tube nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der inneren
Siegelschicht (14) und der Aussenschicht (15) eine Barriereschicht (16) angeordnet
ist.
6. Tube nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Barriereschicht (16) aus Aluminium
mit einer Dicke von 7 bis 12 µm besteht.
7. Tube nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Barriereschicht (16) aus Para-Aramid
besteht.
8. Verwendung eines Kunststoff-Beutels mit einem Folienmaterial aus Kunststoff, das eine
Stirnwand (13) und zwei Seitenwände (11, 12) bildet, wobei die Seitenwände (11, 12)
längs zwei streifenförmigen Seitenrandabschnitten (17, 18) und längs eines streifenförmigen
Endrandabschnittes (19) flächig miteinander verbunden sind, und mit einem im Vergleich
zum Folienmaterial (11, 12, 13) steifen Schulterstück (19, 21), das einen verschliessbaren
Auslassstutzen (19) und einen an der Stirnwand (13) befestigten Flansch (21) aufweist,
wobei das Folienmaterial (11, 12, 13) ein Laminat ist, das wenigstens eine 60 bis
200 µm dicke innere Siegelschicht (14), vorzugsweise aus Polyolefin, und eine 10 bis
25 µm dicke Aussenschicht (15), vorzugsweise aus Polyester, aufweist und wobei die
streifenförmigen Seitenrandabschnitte (17, 18) je eine Breite (b) von wenigstens 6,5
% der Gesamtbreite (B) der Seitenwände (11, 12), jedenfalls aber von wenigstens 4
mm, haben, als Tube.
9. Verfahren zum Herstellen einer Tube aus einem Folienmaterial aus Kunststoff, das eine
Stirnwand (13) und zwei Seitenwände (11, 12) der Tube bildet, wobei die Seitenwände
(11, 12) längs zwei streifenförmigen Seitenrandabschnitten (17, 18) flächig miteinander
verbunden werden und wobei ein im Vergleich zum Folienmaterial (11, 12, 13) steifes
Schulterstück (19, 21), mit einem verschlossenen Auslassstutzen (19) mit der Stirnwand
(13) verbunden wird, wobei das Folienmaterial (11, 12, 13) ein Laminat ist, das wenigstens
eine 60 bis 200 µm dicke innere Siegelschicht (14), vorzugsweise aus Polyolefin, und
eine 10 bis 25 µm dicke Aussenschicht (15), vorzugsweise aus Polyester, aufweist und
wobei die streifenförmigen Seitenrandabschnitte (17, 18) in je einer Breite (b) von
wenigstens 6,5 % der Gesamtbreite (B) der Seitenwände (11, 12), jedenfalls aber von
wenigstens 4 mm, verschweisst werden, dass sodann die Tube von ihrer der Stirnwand
(13) gegenüberliegenden Seite her gefüllt und sodann längs eines streifenförmigen
Endrandabschnitts (19) verschlossen, vorzugsweise verschweisst wird.