[0001] Die Erfindung betrifft eine Speichereinrichtung zur Aufnahme eines Schlaufenabschnitts
wenigstens einer bewegten flexiblen Materialbahn, insbesondere einer Prägefolienbahn,
zwischen einem der Speichereinrichtung vorgeschalteten Zufuhrbereich, in dem die Materialbahn
mit einer Zufuhrbahngeschwindigkeit bewegt wird, und einem nachgeschalteten Abfuhrbereich,
in dem die wenigstens eine Materialbahn mit einer mindestens zeitweise von der Zufuhrbahngeschwindigkeit
abweichenden Abfuhrbahngeschwindigkeit bewegt wird.
[0002] Derartige Speichereinrichtungen können nach Art von Ausgleichsbehältern oder Materialpuffern
dazu dienen, in einer Einrichtung zur Verarbeitung des in Form wenigstens einer flexiblen
Materialbahn vorliegenden Materials Bereiche zumindest zeitweise unterschiedlicher
Materialbahngeschwindigkeiten voneinander zu trennen. Die Anpassung der unterschiedlichen
Geschwindigkeiten kann dadurch erfolgen, daß die Speichereinrichtung einen mehr oder
weniger langen Schlaufenabschnitt der Materialbahn aufnimmt und auf diese Weise Geschwindigkeitsdifferenzen
zwischen Zufuhrseite und Abfuhrseite ausgleicht, ohne daß es zur Stauchung oder zu
unzulässiger Zugbeanspruchung der Materialbahn kommt.
[0003] Bekannte Speichereinrichtungen dieser Art haben einen Unterdruckbehälter, in den
ein Schlaufenabschnitt der Materialbahn hineingesogen wird. Am Eingangsbereich des
Unterdruckbehälters wird der Schlaufenabschnitt an zwei Stellen, beispielsweise an
Umlenkrollen gehalten, während der dazwischenliegende Schlaufenabschnitt durch Unterdruck
gestrafft wird. Dabei wirkt der mehr oder weniger tief eingesogene Schlaufenabschnitt
wie ein Kolben, während der zugehörige Zylinder durch die glattwandigen Behälterwände
gebildet wird. Zur Vermeidung des Einziehens von Nebenluft müssen die den Bahnkanten
zugewandten Behälterwände möglichst nahe zum Rand der Materialbahn angeordnet sein,
so daß die Breite einer Unterdruckkammer zweckmäßig die Breite der gespeicherten Materialbahn
nur geringfügig übersteigt. Weil die Saugkammerbreite sehr genau an die Breite der
Materialbahn angepaßt werden muß, müssen beim Wechsel von einer Materialbahnbreite
auf eine andere Speichereinrichtungen entsprechend ausgetauscht oder umgerüstet werden,
indem Kammerwände manuell versetzt werden, um die Kammerbreite an die Breite der neuen
Materialbahn anzupassen. Derartige Unterdruckspeicher sind beispielsweise aus den
europäischen Patentanmeldungen 0 176 905 oder EP 0 623 432 bekannt und haben sich
bei relativ steifem bzw. festem Material, wie Papier oder fotografischem Filmmaterial,
gut bewährt. Aus der EP 0 718 099 ist bekannt, daß derartige Unterdruckspeicher auch
als Folienspeicher zur Speicherung von Prägefolienbahnabschnitten in einer Präge-Rotationsmaschine
verwendet werden können. Bei relativ dünnem, empfindlichen Prägefolienmaterial ist
jedoch zur Vermeidung von Beschädigungen des Folienmaterial ggf. erhöhter konstruktiver
und/oder steuerungstechnischer Aufwand erforderlich. Bei unzureichendem Bahnzug kann
es zu einem Flattern des sehr leichten, biegeschlaffen Folienmaterials im Luftstrom
der eingesaugten Luft kommen, wodurch eine Prägefolienbahn beschädigt und/oder die
Einzugskraft der Speichereinrichtung unkontrollierbar beeinträchtigt werden kann.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Speichereinrichtung zu schaffen, die
die Nachteile des Standes der Technik vermeidet. Insbesondere soll die Speichereinrichtung
eine problemlose Speicherung von dünnem, empfindlichen Prägefolienmaterial ggf. in
mehreren parallel zueinander verlaufenden Materialbahnen ermöglichen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Speichereinrichtung mit den
Merkmalen von Anspruch 1 vor.
[0006] Bei einer erfindungsgemäßen Speichereinrichtung gemäß dem Anspruch 1 ist zufuhrseitig
eine erste Zugeinrichtung zum Ziehen der wenigstens einen Materialbahn Richtung Speichereinrichtung
und abfuhrseitig eine gesonderte, zweite Zugeinrichtung zum Ziehen der wenigstens
einen Materialbahn Richtung Speichereinrichtung vorgesehen. Zwischen den bezogen auf
die Bahnlaufrichtung einander entgegengesetzt bzw. aufeinander zu wirkenden Zugeinrichtungen,
die auf einem großen Teil der Länge des Schlaufenabschnitts flächig und schonend an
diesem angreifen können, verbleibt ein freier Schlaufenteilabschnitt, der im wesentlichen
frei von Zugkräften ist. Er kann im Verhältnis zur Gesamtlänge des Schlaufenabschnittes
sehr kurz sein und durch die Eigenspannung des Materialbahnmaterials gehalten ruhig
und flatterfrei verbleiben. Die an den freien Schlaufenteilabschnitt angrenzenden
Schlaufenteilabschnitte, an denen die Zugeinrichtungen flächig angreifen, können durch
die Zugeinrichtungen in einem Abstand zueinander aktiv auseinandergehalten werden.
Dadurch kann insbesondere die Gefahr einer gegenseitigen Berührung dieser Schlaufenschenkel
beispielsweise aufgrund elektrostatischer Kräfte vermieden werden. Diese Gefahr kann
bei Unterdruckspeichern auftreten, bei denen die gesamte Länge des Schlaufenabschnittes
ungeführt bzw. frei ist und sich entsprechend die Schlaufenform aus der Wechselwirkung
zwischen Bahnspannungskräften und durch Unterdruck verursachten Einsaugkräften ergibt.
[0007] Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß die erste Zugeinrichtung
und/oder die zweite Zugeinrichtung mindestens eine in eine Einzugrichtung bewegbare,
vorzugsweise abschnittsweise ebene Antriebsfläche sowie Andruckmittel zum flächigen
Andrücken der Materialbahn an die Antriebsfläche aufweist. Die Zugkraft einer Zugeinrichtung
kann somit über einen großen bzw. langgestreckten Flächenbereich schonend auf die
wenigstens eine Materialbahn übertragen werden. Durch das Anliegen an den mit Abstand
zueinander angeordneten Antriebsflächen können die entsprechenden Schlaufenschenkel
aktiv sicher auseinander gehalten werden. Dabei wird vorzugsweise unter Aufbau von
Gleitreibung zwischen der wenigstens einen Materialbahn und Antriebsfläche ein Schlupfantrieb
gebildet. Der Aufbau von Gleitreibung unter Vermeidung von Haftreibung fördert ein
sanftes, ruckfreies und das Materialbahnmaterial schonendes Fördern der wenigstens
einen Materialbahn und kann zweckmäßig dadurch erreicht werden, daß die Geschwindigkeit
der Antriebsfläche in Einzugsrichtung größer ist als die durch die Transportmittel
vorgegebene Geschwindigkeit der Materialbahn in diese Richtung. Vorzugsweise weist
die erste Zugeinrichtung und/oder die zweite Zugeinrichtung mindestens ein umlaufendes,
mit jeweils einem ebenen Abschnitt seiner Außenfläche die Antriebsfläche bildendes
Transportband auf.
[0008] Zur Erzeugung des erforderlichen Andrucks der wenigstens einen Materialbahn auf die
Antriebsfläche ist vorzugsweise vorgesehen, daß die Andruckmittel eine Saugeinrichtung
zur Ansaugung der wenigstens einen Materialbahn an die Antriebsfläche umfassen, die
zwischen Materialbahn und Antriebsfläche einen Unterdruck erzeugt.
[0009] Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, beispielsweise durch ein Gebläse
über eine Luftströmung die wenigstens eine Materialbahn von der antriebsflächenabgewandten
Seite auf die Antriebsfläche zu drücken. Derartige berührungslos arbeitende Andruckmittel
sind wegen der dadurch erreichbaren Schonung der wenigstens einen Materialbahn bevorzugt.
Eine derartige Luftströmung kann insbesondere durch eine Gebläseschiene erfolgen,
die zwischen den beiden Zugeinrichtungen angeordnet ist und quer zu der Förderrichtung
der wenigstens einen Materialbahn in diesem Bereich verläuft. Die wenigstens eine
Materialbahn wird zwischen Gebläseschiene und den beiden Zugeinrichtungen hindurchgeführt.
Der Luftstrom tritt aus der Gebläseschiene in Richtung auf die beiden Zugeinrichtungen
hin aus, wodurch die wenigstens eine Materialbahn an die Zugeinrichtungen angedrückt
wird. Die Verwendung einer Gebläseschiene ist dann von besonderem Vorteil, wenn mehrere
gegebenenfalls unterschiedlich breite Materialbahnen in ein und derselben Speichereinrichtung
zwischengespeichert werden sollen. Es ist dabei nicht erforderlich, eng an die Materialbahn
anliegende Leitflächen vorzusehen, um die Druckdifferenz zwischen Antriebsflächen
abgewandter Ausblasseite der Gebläseschiene und Antriebsflächen zugewandter Seite
der Zugeinrichtungen aufrecht zu erhalten. Dies verringert unter anderem die Umrüstzeiten,
wenn neue Materialbahnen anderer Breite durch den Speicher hindurchgeführt werden
sollen. In einfachster Ausführung sind die Zugeinrichtungen dann als feststehende
Seitenwände ausgebildet, an die sich die wenigstens eine Materialbahn anlegt und entlanggleitet.
[0010] Die Andruckmittel können aber auch über Berührung arbeitende Andruckelemente, beispielsweise
Andruckbürsten o. dgl. aufweisen.
[0011] Für eine besonders schonende und gleichzeitig sichere Führung der wenigstens einen
Materialbahn in der Speichereinrichtung können mit Vorteil Mittel zur Einstellung
der Zugkraft für die erste Zugeinrichtung und/oder die zweite Zugeinrichtung vorgesehen
sein, über die sich beispielsweise in Abhängigkeit von der mittleren Transportgeschwindigkeit
in Haupttransportrichtung und/oder dem Materialbahnmaterial die Zugkräfte optimieren
lassen. Eine Steuerung der Stärke der Gleitreibung zwischen Materialbahn und Antriebsfläche
kann beispielsweise über die Vorschubgeschwindigkeit des Transportbandes und/oder
über die Saugkraft der Saugeinheit und/oder den Luftstrom der Gebläseschiene erfolgen.
[0012] Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß die Antriebsflächen
der ersten Zugeinrichtung und der zweiten Zugeinrichtung einander zugewandt sind und/oder
im wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Die Antriebsflächen können also als
in Einzugsrichtung bewegliche Wände wirken, zwischen denen der Schlaufenabschnitt
etwa U-förmig mit im wesentlichen geraden Schenkeln verläuft. Ein den Abstand der
Schlaufenschenkel bestimmender Abstand zwischen den Antriebsflächen kann zweckmäßig
derart groß gewählt werden, daß der freie Schlaufenteilabschnitt, in dem die wenigstens
eine Materialbahn an keiner Antriebsfläche anliegt, durch die Eigenspannung des Materials
selbst gehalten wird und das Material knickfrei ausschließlich elastisch gekrümmt
wird. Andererseits kann ggf. der Abstand derart klein gewählt werden, daß sich Änderungen
der Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Zufuhr- und Abfuhrbereich in einer deutlichen,
ggf. durch eine Sensoreinreichtung zuverlässig erfaßbaren Verlagerung des freien Schlaufenteilabschnittes
innerhalb der Speichereinrichtung parallel zur Einzugsrichtung bemerkbar macht.
[0013] Die Speicherkapazität kann so ausgelegt sein, daß für alle Betriebsbedingungen ausreichend
Speicherraum vorhanden ist und weder eine Überfüllung, noch eine vollständige Entleerung
des Speichers eintritt. Vorzugsweise kann jedoch der Grad der Speicherfüllung überwacht
werden, um ggf. zufuhrseitig und/oder abfuhrseitig durch entsprechende Ansteuerung
der Bahntransportmittel Materialbahngeschwindigkeitsänderungen vornehmen zu können.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist zur Erfassung der Speicherfüllung eine Sensoreinrichtung
vorgesehen, die mindestens einen Abstandssensor zur Erfassung eines insbesondere parallel
zur Einzugsrichtung gemessenen Abstandes zwischen einem freien Schlaufenteilabschnitt
und einer Bezugsposition aufweist. Ein Abstandssensor ermöglicht nicht nur eine einfache
Erfassung des absoluten Füllgrades einer Speichereinrichtung, sondern insbesondere
auch eine problemlose Erfassung der Dynamik der Speicherfüllung, also eine Erfassung
der Geschwindigkeit, mit der sich ein Speicher füllt oder entleert. Es ist auch möglich,
eine der beiden Zugeinrichtungen oder beide Zugeinrichtungen aus transparentem Material
- beispielsweise aus einer durchsichtigen Folie, die um zwei Rollen herumgeführt ist
und im Kreis läuft, wobei wenigstens eine der beiden Rollen angetrieben ist und die
in dem Bereich zwischen den zwei Rollen transparent ist - zu fertigen, und die Lage
der wenigstens einen Materialbahn über eine Kamera zu erfassen, die auf der Materialbahn
abgewandten Seite der transparenten Zugeinrichtung angeordnet ist. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn die Lage mehrerer Materialbahnen in der selben Speichereinrichtung
gleichzeitig überwacht werden soll. Die Erfassung der Speicherfülldynamik ermöglicht
eine "vorausschauende" Steuerung von Materialzufuhr und/oder Materialabfuhr zur Speichereinrichtung,
indem nicht erst bei Erreichen eines zulässigen maximalen Füllgrades entsprechende
Steuersignale an eine Steuereinheit abgegeben werden, sondern auch schon bei schneller
Annäherung an einen Extremzustand der Speicherfüllung.
[0014] Eine bevorzugt berührungslos arbeitende Sensoreinrichtung zeichnet sich dadurch aus,
daß sie mindestens einen Wellenerzeuger zur Erzeugung elektromagnetischer und/oder
akustischer Wellen aufweist und daß vorzugsweise mindestens eine Empfangseinrichtung
zum Empfang von durch den freien Schlaufenteilabschnitt reflektierten Wellen vorgesehen
ist. Insbesondere kann die Abstandsmessung mit Hilfe mindestens einer Laserlichtquelle
vorgenommen werden, wobei insbesondere mindestens eine Fotodiode als Empfänger dienen
kann. Bei einer Abstandsmessung über Wellen läßt sich besonders einfach über Nutzung
des Doppeleffekts auch die Geschwindigkeit des Füllens bzw. Leerens der Speichereinrichtung
ableiten und berücksichtigen.
[0015] Zur Erzielung höherer Produktivität ist es häufig erwünscht, in einer das Materialbahnmaterial
nutzenden Einrichtung mehrere Materialbahnen parallel zu verarbeiten. Eine entsprechende
Speichereinrichtung kann vorzugsweise zur Speicherung mehrerer paralleler, vorzugsweise
unabhängig voneinander bewegbarer Materialbahnen ausgebildet sein. Während bei herkömmlichen
Unterdruckspeichern hierzu zwischen den einzelnen Materialbahnen Trennwände in geeigneten
Abständen vorgesehen sein müssen, um ein sicheres Einsaugen unter Vermeidung des Einziehens
von Nebenluft zu gewährleisten, ist dies bei erfindungsgemäßen Speichereinrichtungen
nicht erforderlich, da insbesondere eine Zugeinrichtung mit Schlupfantrieb an mehreren,
ggf. mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegten Materialbahnen gleichzeitig
ziehen kann, wobei sich ggf. die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen einer Antriebsfläche
und der gezogenen Materialbahn von Bahn zu Bahn unterscheiden.
[0016] Obwohl es möglich ist, für jede Materialbahn eine gesonderte Sensoreinrichtung zur
Erfassung der Speicherfüllung vorzusehen, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Sensoreinrichtung
zur zeitlich aufeinanderfolgenden Erfassung der Speicherfüllung bei mindestens zwei
parallel zueinander und vorzugsweise unabhängig voneinander bewegbaren Materialbahnen
zwischen den Materialbahnbereichen verfahrbar ist. Diese nicht nur bei erfindungsgemäßen
Speichern, sondern auch bei herkömmlichen Speichereinrichtungen, beispielsweise Saugluftspeichern
sehr vorteilhafte Maßnahme spart auf Seiten der verwendeten Hardware, also der Sensorik,
Kosten und konstruktiven Aufwand, da ggf. ein einziger Sensor ausreichen kann, um
eine Vielzahl von Materialbahnen zu überwachen. Ein Sensor ist zweckmäßig signalübertragend
mit einer Steuer- und Auswerteeinheit verbunden, über die die Materialbahngeschwindigkeit
zufuhrseitig und/oder abfuhrseitig gesteuert werden kann. Bei mehreren durch einen
Sensor überwachten Materialbahnen kann die Zuordnung der Füllgradmeßwerte, insbesondere
der Abstandsmeßwerte, innerhalb der Steuereinrichtung kostengünstig durch entsprechende
Software vorgenommen werden.
[0017] Speichereinrichtungen der genannten Art können bei allen Einrichtungen eingesetzt
werden, bei denen eine Speicherung von Abschnitten durchlaufender Materialbahnen erforderlich
ist, also beispielsweise bei Druckmaschinen, Verpackungsmaschinen, Prägemaschinen
o. dgl. Da sowohl einfuhrseitig, als auch abfuhrseitig Material unter geeigneter Zugkraft
in die Speichereinrichtung eingezogen werden kann, lassen sich selbst komplizierte
Geschwindigkeitsverhältnisse zwischen Zufuhr- und Abfuhrseite jederzeit einfach kompensieren.
So kann beispielsweise zufuhrseitig Material kontinuierlich zugeführt und abfuhrseitig
intermittierend oder mit wechselnder Geschwindigkeit abgeführt werden. Es ist auch
möglich, eine diskontinuierliche Materialzufuhr an eine diskontinuierliche oder kontinuierliche
Materialabfuhr anzupassen.
[0018] Mit besonders großen Vorteilen können erfindungsgemäße Speichereinrichtungen bei
Prägevorrichtungen, insbesondere Heißprägevorrichtungen eingesetzt werden. Eine derartige
Prägevorrichtung hat ein Prägewerk, bei dem zwischen einem Prägezylinder und einem
Gegendruckelement, insbesondere einem Gegendruckzylinder, ein Prägespalt gebildet
ist. Weiterhin ist eine Transporteinrichtung zum Transport einer Prägefolienbahn von
einem Folienvorrat durch den Prägespalt zu einer Foliensammeleinrichtung vorgesehen,
wobei die Transportvorrichtung Folienbeschleunigungsmittel aufweist, die derart ausgebildet
sind, daß sich die Prägefolienbahn zumindest während eines Prägeintervalls geschwindigkeitsgleich
mit einer zu beprägenden Materiallage durch den Prägespalt bewegt. Dies ist erforderlich,
damit das Prägegut, beispielsweise diskrete hintereinanderliegende Prägeeinheiten
wie Bilder oder Texte, oder aber ein aufzuprägender Teil einer Farbschicht, unverzerrt
bzw. unverschmiert auf die zu beprägende Materiallage übertragen werden kann und damit
die Prägefolienbahn während des Prägeintervalls nicht reißt. Eine erfindungsgemäße
Prägevorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß zwischen dem Folienvorrat und den
Folienbeschleunigungsmitteln und/oder zwischen den Folienbeschleunigungsmitteln und
der Foliensammeleinrichtung mindestens eine Speichereinrichtung der beschriebenen
Art angeordnet ist.
[0019] Bei Prägefolienbahnen mit diskreten Prägeeinheiten wird eine möglichst gute Registerhaltigkeit,
also eine Lagegenauigkeit der Prägeeinheit zum vorgesehenen Prägeort, angestrebt.
Bei Prägefolien mit Farbschichten dagegen strebt man zur Minimierung von Ausschuß
mit nicht benutzten Farbschichtbereichen einen möglichst geringen Abstand nachfolgender,
noch zu prägender Farbschichtbereiche von vorhergehenden, bereits durch Prägung entfernten
Farbschichtbereichen an. Um Material zu sparen, wird angestrebt, daß hintereinander
liegende zu prägende Farbschichtbereiche bzw. Prägeeinheiten auf der Prägefolienbahn
enger zusammenliegen als hintereinander liegende Prägeorte auf der Materiallage. Dies
macht es erforderlich, daß die Prägefolienbahn außerhalb des Prägeintervalls langsamer
als die normalerweise gleichförmig bewegte Materiallage geführt wird, vor dem Prägeintervall
auf die Materiallagengeschwindigkeit beschleunigt wird und anschließend wieder abgebremst
und ggf. auch zurückgezogen wird. Diese Geschwindigkeitsänderungen werden durch die
Folienbeschleunigungsmittel bewirkt, wobei unter Folienbeschleunigung sowohl eine
Geschwindigkeitssteigerung, als auch eine Geschwindigkeitsverringerung, als auch eine
Richtungsumkehr der Bewegung der Prägefolienbahn verstanden wird. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform sind entsprechend die Folienbeschleunigungsmittel zur Erzeugung einer
ungleichmäßigen Bewegung der Materialbahn ausgebildet, vorzugsweise zur Erzeugung
einer Vorwärts/Rückwärtsbewegung, bei der die Materialbahn zeitweise in einer der
Haupt-Transportrichtung entgegengesetzten Rückwärtsrichtung bewegt wird. Hier machen
sich die Vorteile erfindungsgemäßer Speichereinrichtungen besonders bemerkbar, da
durch die Möglichkeit des beidseitigen, unabhängigen Einzugs von Bahnmaterial in den
Folienspeicher sowie die durch den Schlupf gegebene Möglichkeit, Material entgegen
der Einzugsrichtung im wesentlichen verzerrungsfrei aus der Speichereinrichtung herauszuziehen,
auch Materialbahnbewegungen entgegen der Haupt-Transportrichtung problemlos akkomodiert
werden können.
[0020] Insbesondere bei Rückwärtsbewegung der wenigstens einen Materialbahn kann es auf
der Zufuhrseite der Folienbeschleunigungsmittel zu Speicherfüllproblemen kommen, wenn
Material von Folienvorrat kontinuierlich nachgeliefert wird. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform ist daher vorgesehen, daß der Folienvorrat, der vorzugsweise eine
Abwickelspeicherrolle für die Prägefolienbahn umfassen kann, bzgl. der Abgaberate
für Prägefolie steuerbar ist. Die Steuerung kann insbesondere in Abhängigkeit des
Füllgrades und/oder der Füllgeschwindigkeit der dem Folienvorrat nachgeschalteten
Speichereinrichtung erfolgen, wobei diese Steuergrößen vorteilhaft über die beschriebene
Sensoreinrichtung erfaßt werden können.
[0021] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und der Zeichnung hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein können.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform einer mit erfindungsgemäßen
Speichereinrichtungen ausgestatteten Präge-Rotationsmaschine,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch eine erfindungsgemäße Speichereinrichtung
und
- Fig. 3
- eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Speichereinrichtung mit
einer Kamera zur Erfassung der Lage von Speicherbahnen.
[0023] In Fig. 1 ist schematisch eine Heißpräge-Rotationsmaschine 1 gezeigt, die beispielsweise
zum Beprägen von aufeinanderfolgenden Bogen oder einer Bahn aus Papier, Karton oder
Kunststoff mit Prägegut dienen kann, das in einer Transferschicht einer Prägefolienbahn
vorliegt. Die Rotationsmaschine hat ein Prägewerk 2 mit einem horizontalen Prägezylinder
3 und einem etwa gleich großen, darunter liegenden Gegendruckzylinder 4, zwischen
denen ein Prägespalt 5 gebildet ist. Der Prägezylinder 3 hat entlang seines Umfangs
mindestens eine beheizbare Prägematritze 6, die in der gezeigten Position während
eines Prägeintervalls auf eine mit gleichförmiger Geschwindigkeit durch den Prägespalt
durchlaufende Materiallage 7 eine der auf der Prägefolienbahn 8 vorliegenden Prägeeinheiten
auf die Materiallage aufprägt. Die Prägefolienbahn 8 hat eine dem Prägezylinder 3
zugewandte Rückseite 9 und eine empfindliche, eine Schicht eines thermisch aktivierbaren
Heißklebers aufweisende Vorderseite 10. Fig. 1 zeigt die Vorrichtung während eines
Prägeintervalls, während dem die Materiallage 7 und die Prägefolienbahn 8 im Bereich
des Prägespaltes 5 die gleiche Bewegungsrichtung 11 aufweisen und gleich schnell mit
einer Geschwindigkeit durch den Prägespalt laufen, die der Umfangsgeschwindigkeit
der gegenläufig drehenden Zylinder 3, 4 entspricht.
[0024] Die Materialbahn der noch unverbrauchten Prägefolie liegt in einem Folienvorrat 15
in Form einer Abwickel-Speicherrolle vor, die durch einen nicht gezeigten, bzgl. seiner
Geschwindigkeit steuerbaren Motor gedreht wird, bei anderen Ausführungen aber auch
passiv bzw. nicht angetrieben sein kann. Vom Folienvorrat wird die Prägefolie schlaufenförmig
durch eine später erläuterte Folienzufuhr-Speichereinrichtung 16 zu einer Folienbeschleunigungseinrichtung
17 geführt, die sowohl die Geschwindigkeit als auch die Richtung der Prägefolienbewegung
im Prägespalt 5 steuert. In Haupt-Transportrichtung 11 hinter der Folienbeschleunigungseinrichtung
ist eine Folienabfuhr-Speichereinrichtung 19 angeordnet, durch die hindurch die Prägefolienbahn
schlaufenförmig zu einer als Foliensammeleinrichtung für die verbrauchte Prägefolienbahn
dienenden Aufwickel-Speicherrolle 20 gezogen wird, die durch einen nicht gezeigten
Elektromotor in Zugrichtung mit gleichmäßiger Drehgeschwindigkeit angetrieben wird.
Durch die übereinander liegend gezeichneten Speicherrollen 15, 15' bzw. 20, 20' ist
angedeutet, daß die Heißpräge-Rotationsmaschine 1 zur Verarbeitung mehrerer parallel
geführter Prägefolienbahnen ausgelegt ist, deren Folientransport separat steuerbar
ist.
[0025] Die Folienbeschleunigungseinrichtung 17 ähnelt im Aufbau der in der EP 0 718 099
beschriebenen Folienbeschleunigungseinrichtung, deren Merkmale durch Bezugnahme zum
Gegenstand dieser Anmeldung gemacht werden. Die Folienbeschleunigungseinrichtung hat
eine in Transportrichtung 18 dem Prägespalt 5 nachgeschaltete Zugeinrichtung 22 mit
einem über einen Elektromotor 23 mit gleichförmiger Geschwindigkeit angetriebenen,
umlaufenden Saugband 24, dessen der Prägefolienbahn 8 zugewandte Oberseite sich in
Transportrichtung 18 bewegt. Im Transportband 24 sind durchgehende Perforationen vorgesehen,
die derart dimensioniert und angeordnet sind, daß sie durch die an der ebenen Anlagefläche
anliegenden Prägefolienbahnen je nach deren Breite gruppenweise abgedeckt werden.
Alle parallel geführten Prägefolienbahnen laufen über das gleiche Saugband. Vorzugsweise
arbeitet die Zugeinrichtung 22 im Bereich der Gleitreibung zwischen Saugband und Prägefolienbahn,
was dadurch erreicht wird, daß sich das Saugband 24 in Transportrichtung 18 schneller
bewegt als die Prägefolienbahn. Die Zugeinrichtung erzeugt damit einen permanenten
Zug an der Prägefolienbahn in Richtung 18, ermöglicht jedoch auch eine Bewegung der
Prägefolienbahn entgegen Richtung 18.
[0026] Dem Prägespalt 5 vorgeschaltet ist eine die Folienzufuhr steuernde Folienzufuhreinrichtung
28 angeordnet. Ein bzgl. Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit programmierbarer Antriebsmotor
29 treibt eine entsprechend in Drehgeschwindigkeit und/oder Drehrichtung steuerbare
Steuerwalze 30 an, über die die Prägefolienbahn 8 mittels vor- bzw. nachgeschalteter
Umlenkrollen 31, 32 so geführt wird, daß die Steuerwalze etwa auf einer Hälfte ihres
Umfanges von der Prägefolienbahn umschlungen ist. Die in Abrollkontakt mit der Prägefolienbahn
stehende Steuerwalze ist als Saugwalze ausgebildet, die in dem umschlungenen Bereich
wirksame Saugöffnungen hat, durch die die Prägefolienbahn unter Aufbau von Haftreibung
verrutschsicher angesaugt wird. Es wird vorteilhaft ein fester, für den Antrieb der
Prägefolienbahn geeigneter und insbesondere gegen die Zugkraft der Zugeinrichtung
ausreichender Haftkontakt zur Steuerwalze hergestellt, ohne daß die empfindliche Vorderseite
10 berührt wird.
[0027] Durch die Folienbeschleunigungseinrichtung 17 wird insbesondere ein aus Gründen der
Folienmaterialersparnis sehr vorteilhafter Vorwärts/Rückwärtsbetrieb der Prägefolienbahn
ermöglicht. Dabei wird, wie erwähnt, die Prägefolienbahn so beschleunigt, daß sie
während des Prägeintervalls geschwindigkeitsgleich mit der Materialbahn 7 durch den
Prägespalt läuft. Nach dem Prägeintervall wird die Materialbahn durch Abbremsung der
Steuerwalze 30 abgebremst und durch Richtungsumkehr der Steuerwalze 30 ein Stück weit
durch den Prägespalt zurückgezogen, um eine ausreichende "Anlaufstrecke" für die Beschleunigung
der nächsten Prägeeinheit auf die während des Prägeintervalls erforderliche Durchlaufgeschwindigkeit
durch den Prägespalt zu erzeugen. Im Bereich der Folienbeschleunigungseinrichtung
17 treten somit sowohl schnelle wie langsame Bahnbewegungen in Transportrichtung 18,
als auch schnelle und langsame Materialbahnbewegungen entgegen dieser Haupttransportrichtung
auf.
[0028] Dagegen erfolgen die Materialzufuhr vom Vorrat 15 sowie die Materialabfuhr auf die
Aufwickelrolle 20 in der Regel mit abweichender, ggf. kontinuierlicher Bahngeschwindigkeit.
Die sich ergebenden Bahngeschwindigkeitsunterschiede zwischen Vorrat 15 und Beschleunigungseinrichtung
17 bzw. Beschleunigungseinrichtung 17 und Sammeleinrichtung 20 werden durch die Speichereinrichtungen
16 bzw. 19 ausgeglichen, die als Puffer zwischen Folienvorrat 15 und Folienbeschleunigungseinrichtung
17 bzw. Folienbeschleunigungseinrichtung 17 und Foliensammeleinrichtung 20 wirken.
[0029] Der Aufbau einer Speichereinrichtung wird am Beispiel der Zufuhr-Speichereinrichtung
16 erläutert, auf deren Zufuhr-Seite die durch die Abwickelgeschwindigkeit der Speicherrolle
15 gegebene Zufuhrbahngeschwindigkeit herrscht, während auf ihrer Abfuhrseite die
in Betrag und Richtung im Takt der Prägeintervalle variierende Bahngeschwindigkeit
im Folienbeschleunigungsbereich 17 herrscht. Die Speichereinrichtung 16 hat auf ihrer
dem Folienvorrat 15 zugewandten Seite eine erste Zugeinrichtung 35 in Form eines langgestreckten
Saugbandes und auf ihrer der Folienbeschleunigungseinrichtung 17 zugewandten Abfuhrseite
eine zweite Zugeinrichtung 36, die ebenfalls durch ein langgestrecktes Saugband gebildet
ist. Die beiden Saugbänder 35, 36 sind im Aufbau identisch, mit ihren Längsachsen
parallel zueinander spiegelbildlich zu einer gestrichelt angedeuteten Mittelebene
37 angeordnet und haben senkrecht zur Mittelebene einen Abstand zueinander.
[0030] Jede der Zugeinrichtungen hat ein um zwei Umlenkrollen umlaufendes, perforiertes
Transportband 38 bzw. 39, wobei die Transportbänder durch einen gemeinsamen Motor
40 derart gegenläufig drehend angetrieben werden, daß ihre einander zugewandten, ebenen
Antriebsflächen 41, 42 in einer von der unteren Einzugsöffnung nach oben verlaufenden
Einzugsrichtung 43 (Pfeile) mit gleicher Geschwindigkeit bewegt werden. Zwischen den
geraden Abschnitten der Transportbänder sind jeweils an ein gemeinsames Sauggebläse
44 angeschlossene Unterdruckkästen 45, 46 angeordnet, durch die Luft durch die in
den Transportbändern vorgesehenen Perforationen eingesaugt werden kann. Die Breite
der Transportbänder 38, 39 entspricht einem Vielfachen einer Folienbahnbreite, so
daß mehrere mit geringem Abstand parallel zueinander durch die Speichereinrichtung
geführte Prägefolienbahnen gemeinsam in den Speicher eingezogen werden können.
[0031] Ein in einer Speichereinrichtung aufgenommener U-förmiger Schlaufenabschnitt 47 hat
zwei parallel zueinander verlaufende gerade Schlaufenschenkel 48, die durch die Saugbänder
35, 36 auf ihrer gesamten Länge sicher geführt und auf Abstand zueinander gehalten
werden, indem sie auf die in Richtung 43 bewegten Antriebsflächen gezogen werden,
sowie einen im Vergleich zu den Schlaufenschenkeln normalerweise kurzen, gekrümmten
freien Schlaufenteilabschnitt 49, der nicht in Berührung mit den Saugbändern steht,
sondern sich entsprechend der zufuhr- und abfuhrseitigen Geschwindigkeitsverhältnisse
parallel zur Richtung 43 im Bereich zwischen den gestrichelt angedeuteten Positionen
maximaler bzw. minimaler Speicherfüllung hin- und herbewegen kann.
[0032] Am der Einzugsöffnung gegenüberliegenden Endseite ist im Bereich der Mittelebene
37 eine Sensoreinrichtung 50 zur Erfassung der Speicherfüllung angeordnet. Die schematisch
gezeigte Sensoreinrichtung 50 hat einen Sensorkopf 51, der in den Zwischenraum zwischen
den Zugeinrichtungen 35, 36 gerichtet ist und an einer quer zu den parallelen Prägefolienbahnen
senkrecht zur Papierebene verlaufenden Schiene 52 derart verfahrbar ist, daß der Sensorkopf
51 nacheinander bei den nebeneinanderliegenden Folienbahnen den jeweiligen Füllzustand
erfaßt. Der Sensorkopf hat eine auf die Mitte des U-förmig gebogenen freien Schlaufenteilabschnitts
49 gerichtete Laserlichtquelle und mindestens eine Fotozelle, die das in diesem Bereich
von der Folienbahnrückseite 9 reflektierte Licht erfaßt. Eine zugeordnete Auswerteeinrichtung
ermittelt hieraus den Längsabstand zwischen dem freien Schlaufenteilabschnitt und
dem als Bezugspunkt dienenden Sensorkopf. Insbesondere wenn die Abstandsmessung über
ein geeignetes Zeitintervall durchgeführt wird, in dem beispielsweise der Sensorkopf
über der jeweils zu messenden Folienbahn kurz angehalten wird, ist aus der zeitlichen
Entwicklung des Abstandes auch die für die jeweilige Prägefolienbahn vorliegende Füll-
bzw. Entleerungsgeschwindigkeit des Speichers ableitbar. Die Geschwindigkeit ist auch
aus den Füllgraden zeitlich definiert aufeinanderfolgender bahnbezogener Einzelmessungen
ableitbar. Der Sensorkopf kann dazu kontinuierlich bewegt werden.
[0033] Die Folienabfuhr-Speichereinrichtung 19 ist identisch aufgebaut, wobei ihre Zugeinrichtungen
55, 56 über den gleichen Motor 40 geschwindigkeitsgleich mit den Zugeinrichtungen
35, 36 angetrieben werden und die den Saugbändern zugeordneten Unterdruckkästen an
das gemeinsame Sauggebläse 44 angeschlossen sind. Im Unterschied zur zufuhrseitigen
Speichereinrichtung herrscht hier auf der Zufuhrseite 55 der durch die Folienbeschleunigungseinrichtung
17 vorgegebene ungleichmäßige Bandvorschub mit Vor/Rückbewegung, während auf der Abfuhrseite
56 eine gleichförmige Abförderung zur Aufwickel-Speicherrolle 20 erfolgt.
[0034] Die Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung einen Schnitt durch eine Speichereinrichtung
60, die geeignet ist, als Folienzufuhrspeichereinrichtung 16 oder als Folienabfuhrspeichereinrichtung
19 verwendet zu werden. Die Speichereinrichtung 60 wird gebildet aus den beiden Zugeinrichtungen
61 und 62 sowie der Gebläseschiene 70. Die wenigstens eine Materialbahn 65 wird auf
der Anlaufseite 66 der Speichereinrichtung 60 zugeführt und verläßt diese an der Ablaufseite
67. Jede der beiden Zugeinrichtungen 61, 62 besteht aus einem Paar Laufrollen 64 von
denen wenigstens eine angetrieben ist, und einem Transportband 63. Das Transportband
63 läuft um die beiden Laufrollen 64 der Zugeinrichtung herum. Dabei entspricht die
Laufrichtung des Transportbandes 63 der anlaufseitigen Zugeinrichtung 61 der Förderrichtung
der Materialbahn, während die Laufrichtung der ablaufseitigen Zugeinrichtung 62 der
Förderrichtung der Materialbahn 65 entgegenläuft. Aufgrund der Tatsache, daß eine
Relativgeschwindigkeit zwischen Materialbahn 65 und den Transportbändern 63 der Zugeinrichtungen
61, 62 bestehen kann, muß die Beschaffenheit des Transportbandes 63 so gestaltet sein,
daß eine Beschädigung der Materialbahn 65 aufgrund dieser Relativbewegung nicht erfolgt.
Zwischen den Laufrollen 64, die sich anlaufseitig bzw. ablaufseitig an der Zugeinrichtung
61 bzw. 62 befinden, ist eine Gebläseschiene 70 angeordnet. Die Gebläseschiene 70
erstreckt sich in ihrer Breite über die Breite der Transportbänder 63 und legt somit
die Breite fest, die die wenigstens eine Materialbahn 65 aufweisen darf, um durch
die Speichereinrichtung 60 hindurch förderbar zu sein. Die Gebläseschiene 70 weist
auf ihrer gesamten Breite Luftaustrittsöffnungen 72 auf, aus denen ein Luftstrom austritt,
der die Materialbahn an die Transportbänder 63 der Zugeinrichtungen 61, 62 andrückt.
Aufgrund des Luftstromes 71 wird die Materialbahn 65 so an die Transportbänder 63
angedrückt, daß die Materialbahn 65 in die Speichereinrichtung hineinbewegt wird,
wobei ein gleichmäßiger Zug ausgeübt wird, der sich aus Strömungsgeschwindigkeit des
Luftstromes 71, Bewegungsgeschwindigkeit der Transportbänder 63 und Reibung zwischen
Transportband 63 und Materialbahn 65 ergibt. Durch geeignete Materialauswahl der Transportbänder
63 sowie durch Abstimmung der Umlaufgeschwindigkeit der Transportbänder 63 in den
Zugeinrichtungen 61, 62 sowie der Strömungsgeschwindigkeit 71 des Luftstroms wird
es ermöglicht, die Materialbahn beschädigungsfrei im Bereich der Speichereinrichtung
60 zu führen. Dabei können unterschiedliche Materialbahngeschwindigkeiten zwischen
Anlaufseite 66 und Ablaufseite 67 ausgeglichen werden. Dabei ist es nicht erforderlicht,
daß die Umlaufgeschwindigkeit der Transportbänder 63 der Zugeinrichtungen 61, 62 einander
entsprechen. Vielmehr kann es günstig sein, die Umlaufgeschwindigkeit des Transportbandes
63 der Zugeinrichtung 61 auf der Anlaufseite 66 möglichst an die Geschwindigkeit der
Materialbahn 65 auf der Anlaufseite 66 anzupassen.
[0035] Um die Relativgeschwindigkeit zwischen Transportband 63 und Materialbahn 65 bei der
Zugeinrichtung 62 auf der Ablaufseite 67 möglichst gering zu halten, muß man die Umlaufgeschwindigkeit
des Transportbandes 63 der Zugeinrichtung 62 ebenfalls gering halten. Je geringer
diese Geschwindigkeit ist, desto mehr muß die Materialbahn 65 durch den Luftstrom
71 in Richtung auf den Zwischenraum zwischen den Zugeinrichtungen 61 und 62 hin beaufschlagt
werden. Die Stärke des Luftstroms 71 wiederum ist durch die Materialeigenschaften
der Materialbahn 65 begrenzt. Hierbei spielen die Breite der wenigstens einen durch
die Speichereinrichtung 60 hindurch zu fördernden Materialbahn ebenso eine Rolle,
wie die Eigensteifigkeit der Materialbahn 65. Daher ist in der Abstimmung dieser Faktoren
ein geeigneter Kompromiß in Bezug auf die jeweils spezifischen Gegebenheiten zu finden.
[0036] Die Luftaustrittsöffnungen 72 der Gebläseschiene 70 können in unterschiedlicher Weise
ausgebildet sein. Es kann sich dabei beispielsweise um Luftaustrittslöcher oder um
Luftaustrittsschlitze handeln. Die Luftaustrittsöffnungen 72 müssen dabei aber so
gestaltet werden, daß sich in dem Bereich zwischen den Zugeinrichtungen 61 und 62
eine möglichst gleichmäßige, laminare Luftströmung ergibt. Ferner muß die Luftströmung
nicht nur auf den Zwischenraum zwischen den Zugeinrichtungen 61, 62 hin ausgerichtet
sein, sondern auch auf die Transportbänder der Zugeinrichtungen hingerichtet sein
um eine ausreichende Anpreßkraft für die Materialbahn 65 auf die Transportbänder 63
hin zu erreichen.
[0037] An der der Materialbahn Zu- bzw. Ablaufseite abgewandten Seite der Zugeinrichtungen
61, 62 ist zwischen diesen eine Erfassungseinrichtung 69 vorgesehen, die den Abstand
zu dem zwischen den Zugeinrichtungen 61, 62 freien Schlaufenteilabschnitt 68 der Materialbahn
65 erfaßt. Werden mehrere Materialbahnen 65 gleichzeitig in der Speichereinrichtung
60 gespeichert, so ist die Erfassungseinrichtung 69 vorzugsweise so auszubilden, daß
sie den Abstand zu den freien Schlaufenteilabschnitten 68 jeder Materialbahn entweder
gleichzeitig oder mit hinreichender Geschwindigkeit zyklisch nacheinander erfaßt.
Dazu kann es erforderlich sein, in der Erfassungseinrichtung 69 mehrere Sensoren zur
Abstandsmessung vorzusehen.
[0038] Die Fig. 3 zeigt eine weitere beispielhafte Ausführung einer Speichereinrichtung
60. Auch diese Speichereinrichtung 60 wird im wesentlichen aus zwei Zugeinrichtungen
61 und 62 sowie einer Gebläseschiene 70 gebildet. Im Unterschied zu der Speichereinrichtung
der Fig. 2 weist die Zugeinrichtung 62 auf der Ablaufseite 67 der wenigstens einen
Materialbahn 65 zusätzlich einen Saugkasten 73 auf. Die wenigstens eine Materialbahn
65 wird der Speichereinrichtung 60 auf der Anlaufseite 66 zugeführt. Durch den Luftstrom
71, der von der Gebläseschiene 70 erzeugt wird, wird die Materialbahn an das Transportband
76 der Zugeinrichtung 61 angedrückt. Das Transportband 76 der Zugeinrichtung 61 bewegt
sich ebenso wie das Transportband 63 der Zugeinrichtung 62 parallel zur Strömungsrichtung
des Luftstroms. Dadurch wird die wenigstens eine Materialbahn 65 mit dem Transportband
76 soweit mitbewegt, bis die Materialbahn 65 aufgrund der Geschwindigkeit der Materialbahn
auf der Ablaufseite 67 nicht aus der Speichereinrichtung 60 hinausgezogen wird. Um
eine verbesserte Führung der Materialbahn 65 an dem Transportband 63 der Zugeinrichtung
62 auf der Ablaufseite 67 der Materialbahn 65 zu erreichen, ist an der der Materialbahn
65 abgewandten Seite der Zugeinrichtung 62 ein Saugkasten 73 angeordnet. Über den
Saugkasten 73 wird Luft durch das luftdurchlässig ausgebildete Transportband 63 hindurch
angesaugt, wodurch die Druckdifferenz zwischen dem Luftdruck im Bereich der Luftströmung
71 und der der Materialbahn abgewandten Seite des Transportbandes 63 vergrößert wird.
Die Vergrößerung der Druckdifferenz entspricht einer Erhöhung der Anpreßkraft der
Materialbahn 65 an das Transportband 63 der Zugeinrichtung 62. Diese Maßnahme kann
zusätzlich dazu beitragen, die Relativbewegung zwischen dem Transportband 63 der Zugeinrichtung
62 und der wenigstens einen Materialbahn 65 zu reduzieren. Eine Relativgeschwindigkeit
zwischen dem Transportband 63 und der wenigstens einen Materialbahn 65 besteht allein
schon deshalb, da die Bewegungsrichtung des Transportbandes 63 gegenläufig zur Bewegungsrichtung
der Materialbahn 65 entlang des Transportbandes 63 gerichtet ist.
[0039] Um eine möglichst gleichmäßige Baufschlagung der Materialbahn 65 durch den Luftstrom
71 zu erreichen, kann es vorteilhaft sein der Gebläseschiene 70 an mehreren Stellen
Ausblasluft zuzuführen. Die Gebläseschiene 70 kann auch in eine Anzahl von Segmente
unterteilt werden, wobei jedes Segment über eine eigene Luftzufuhr verfügen kann,
so daß der Luftstrom 71 der durch die Luftaustrittsöffnungen 72 der Gebläseschiene
in Richtung auf die Materialbahn 65 hin austritt an jedem Segment ein anderer sein
kann. Dies kann beispielsweise dann vorteilhaft sein, wenn in der Speichereinrichtung
60 mehrere Materialbahnen 65 unterschiedlicher Beschaffenheit zwischengespeichert
werden.
[0040] Auf der der Materialbahn 65 abgewandten Seite der Zugeinrichtung 61 ist als Erfassungseinrichtung
69 für den freien Schlaufenteilabschnitt 68 der Materialbahn 65 eine Kamera 75 angeordnet.
Damit die Kamera 75 die Lage des freien Schlaufenteilabschnitts zwischen den beiden
Zugeinrichtungen 61 und 62 erfassen kann, ist das Transportband 76 transparent ausgebildet.
Die Kamera muß dabei in Abhängigkeit ihres Beobachtungsöffnungswinkels 77 so angeordnet
sein, daß sie die Lage des freien Schlaufenteilabschnitts 68 der wenigstens einen
Materialbahn 65 zwischen den Laufrollen 64 des Transportbandes 63 bzw. des durchsichtigen
Transportbandes 76 erfassen kann. Ebenso kann die Kamera in Erstreckungsrichtung der
Gebläseschiene 70 einen solchen Öffnungswinkel bzw. einen solchen Abstand zum durchsichtigen
Transportband 76 aufweisen, daß die gesamte Breite in dem wenigstens eine Materialbahn
65 geführt werden kann. Dadurch ist die Kamera in der Lage, gleichzeitig die Lage
der freien Schlaufenteilabschnitte 68 mehrerer Materialbahnen 65 zu erfassen. Über
eine geeignete, nicht dargestellte Bildauswerteeinrichtung kann dann somit die Lage
als auch die Lageveränderung der freien Schlaufenteilabschnitte 68 ausgewertet werden.
Die Kamera 75 ist somit ein Beispiel für eine Erfassungseinrichtung 69, die in der
Lage ist, gleichzeitig die Lage mehrerer Materialbahnen 65 in der Speichereinrichtung
60 zu erfassen.
[0041] Die Funktion der in Fig. 1 dargestellten Anlage, insbesondere der jeweils mit Doppelsaugband
ausgerüsteten Speichereinrichtungen 16, 19 wird im folgenden zunächst beispielhaft
für den Fall erläutert, daß die Bahnabgabegeschwindigkeit vom Folienvorrat 15 im wesentlichen
der Bahnaufnahmegeschwindigkeit der Sammeleinrichtung 20 entspricht und im wesentlichen
gleichförmig ist, während die Folienbeschleunigungsmittel 17 die oben beschriebene
Vor/Rückzugsbewegung der Prägefolienbahn mit den Folienbeschleunigungsphasen erzeugen.
Die Geschwindigkeit der Transportbänder in Einzugsrichtung ist zweckmäßig so eingestellt,
daß sowohl einfuhrseitig, als auch abfuhrseitig die Antriebsfläche eines Saugbandes
gegenüber der Folie eine Überschußgeschwindigkeit hat, so daß es nicht zur Ausbildung
von Haftreibung zwischen Prägefolienbahn und Transportband kommt, sondern im Gleitreibungsbereich
mit Schlupf gearbeitet wird. Dies fördert ein folienschonendes sanftes, ruckfreies
Ziehen der Zugeinrichtungen an der Prägefolienbahn in Einzugrichtung. In den Phasen,
in denen die zufuhrseitige Bahngeschwindigkeit bei einem Speicher die abfuhrseitige
übersteigt, wird sich der Speicher füllen, indem der freie Schlaufenabschnitt in Richtung
der zugeordneten Sensoreinrichtung nach oben wandert. Bei dieser Wanderung bleibt
die im wesentlichen durch die Eigenspannung der Folienbahn und den Abstand der Saugbänder
vorgegebene Form des freien Schlaufenteilabschnitts im wesentlichen unverändert, während
sich die parallel zueinander verlaufenden, geraden Schenkel des Schlaufenabschnittes
verlängern. Dabei werden die geraden Schenkel unabhängig von der Gesamtlänge der Schlaufe
über ihre gesamte Länge durch die Saugbänder festgehalten und damit aktiv auf einem
Abstand auseinandergehalten, der dem Abstand der einander zugewandten Antriebsflächen
entspricht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Unterdruckspeichern wird also der Schlaufenteilabschnitt
über den wesentlichen Teil seiner Länge, mit Ausnahme des freien Schlaufenabschnitts,
lagesicher geführt und gehalten, so daß insbesondere eine Berührung der Schlaufenschenkel,
beispielsweise wegen elektrostatischer Anziehungskräfte, zuverlässig vermieden wird.
Der nicht geführte, freie Schlaufenteilabschnitt dagegen steht ruhig und flatterfrei
zwischen den Saugbändern und kann als gut zu detektierende Referenzfläche für die
Abstandsmessung mittels der auf ihn gerichteten Sensoreinrichtung dienen. Die lagesichere
Bahnführung kann ohne besondere Abdichtungsmaßnahmen gewährleistet werden, wie sie
bei Unterdruckspeichern erforderlich sind. Insbesondere ist auch ein Wechsel zu Folienbahnen
anderer Breiten ohne Aufwand möglich, da keine bahnbegrenzenden Seitenwände vorgesehen
werden müssen.
[0042] Bei Anlagen mit gleichförmiger vorratsseitiger Zufuhrgeschwindigkeit und/oder gleichförmiger
sammelseitiger Abfuhrgeschwindigkeit ist die die Speicherkapazität der Folienspeicher
bestimmende Gesamt-Einzugslänge der Speicher so auszulegen, daß es nicht zur Speicherüberfüllung
oder zur völligen Entleerung des Speichers kommen kann. Die Speicherdimension kann
verringert werden, indem der Füllgrad und/oder die Füll- bzw. Entleerungsgeschwindigkeit
eines Speichers mittels der Sensoreinrichtung 50 überwacht und beispielsweise die
Abrollgeschwindigkeit der Abwickel-Speicherrolle 15 in Abhängigkeit von Füllgrad und/oder
Füllgeschwindigkeit gesteuert wird. Ein Abstandssensor ist hierzu besonders vorteilhaft,
da nicht nur die absoluten Füllstände, gegeben durch die (vertikale) Position des
freien Schlaufenteilabschnittes, detektiert werden können, sondern durch Beobachtung
des zeitlichen Verlaufs des Abstandes insbesondere auch Füll- bzw. Entleerungsgeschwindigkeiten.
Damit kann bei schneller Annäherung des Füllgrades an ein Füllgradextremum z.B. die
Zufuhrgeschwindigkeit frühzeitig langsam reduziert bzw. erhöht werden anstatt, wie
herkömmlich, den Steuervorgang erst bei Erreichen eines Füllgradextremums einzuleiten.
Diese "vorausschauende" Steuerung ermöglicht auch z.B. den Einsatz größerer bzw. schwererer
Folienvorratsrollen, die sich trägheitsbedingt nur langsam beschleunigen lassen. Größere
Folienvorräte bedeuten weniger Maschinenstillstandszeiten, da ein Rollenwechsel weniger
häufig durchgeführt werden muß. Ein in Speicherlangsrichtung wirkender Abstandssensor
ist gegenüber herkömmlichen in Speicherquerrichtung wirkenden Lagesensoren auch insofern
vorteilhaft, als ein einziger Sensor ausreicht, um sowohl Füllgradmaxima, als auch
Füllgradminima zu detektieren.
1. Speichereinrichtung zur Aufnahme eines Schlaufenabschnitts wenigstens einer bewegten,
flexiblen Materialbahn, insbesondere einer Prägefolienbahn, zwischen einem der Speichereinrichtung
vorgeschalteten Zufuhrbereich, in dem die wenigstens eine Materialbahn mit einer Zufuhrbahngeschwindigkeit
bewegt wird, und einem nachgeschalteten Abfuhrbereich, in dem die Materialbahn mit
einer mindestens zeitweise von der Zufuhrbahngeschwindigkeit abweichenden Abfuhrbahngeschwindigkeit
bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Speichereinrichtung (16, 19, 60) zufuhrseitig
eine erste Zugeinrichtung (35, 55) zum Einziehen der Materialbahn in die Speichereinrichtung
und abfuhrseitig eine gesonderte, zweite Zugeinrichtung (35, 56) zum Einziehen der
Materialbahn in die Speichereinrichtung aufweist.
2. Speichereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Zugeinrichtung
(35, 55) und/oder die zweite Zugeinrichtung (35, 56) mindestens eine in eine Einzugrichtung
(43) bewegbare, vorzugsweise abschnittsweise ebene Antriebsfläche (41, 42) sowie Andruckmittel
(44, 45, 46) zum flächigen Andrücken der Materialbahn an die Antriebsfläche aufweist,
wobei vorzugsweise eine Geschwindigkeit der Antriebsfläche in Einzugsrichtung größer
ist als die Geschwindigkeit der anliegenden Materialbahn (8) in Einzugsrichtung.
3. Speichereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Zugeinrichtung (35, 55) und/oder die zweite Zugeinrichtung (35, 56) mindestens ein
umlaufendes, mit jeweils einem ebenen Abschnitt seiner Außenfläche die Antriebsfläche
(41, 42) bildendes Transportband (38, 39) aufweist.
4. Speichereinrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Andruckmittel mindestens eine Saugeinrichtung (44, 45, 46) zur Ansaugung der wenigstens
einen Materialbahn (8) an die Antriebsfläche (41, 42) umfassen.
5. Speichereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der ersten und der zweiten Zugeinrichtung eine Gebläseschiene (70) angeordnet
ist, wobei die Gebläseschiene (70) wenigstens eine Luftaustrittsöffnung (72) für einen
Luftstrom (71) zum Andrücken der wenigstens einen Materialbahn (65) an die Zugeinrichtungen
(35, 55, 61; 36, 56, 62) aufweist.
6. Speichereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrom (71)
eine laminare Strömung aufweist.
7. Speichereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Zugeinrichtung (35, 36) und die zweite Zugeinrichtung (55, 56) einander
zugewandte und/oder im wesentlichen parallel zueinander verlaufende Antriebsflächen
(41, 42) aufweisen.
8. Speichereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel zur Einstellung der durch die erste Zugeinrichtung und/oder die zweite
Zugeinrichtung auf die wenigstens eine Materialbahn bewirkten Zugkraft vorgesehen
sind, wobei vorzugsweise die Saugstärke einer Saugeinrichtung und/oder die Bewegungsgeschwindigkeit
einer Antriebsfläche steuerbar ist.
9. Speichereinrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, insbesondere nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erfassung der Speicherfüllung
eine Sensoreinrichtung (50) vorgesehen ist, die mindestens einen Abstandssensor zur
Erfassung eines Abstandes zwischen einem freien Schlaufenteilabschnitt (49, 68) des
Schlaufenabschnitts und einer Bezugsposition aufweist.
10. Speichereinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung
(50) zur Erfassung einer Änderungsgeschwindigkeit der Speicherfüllung ausgebildet
ist.
11. Speichereinrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung
mindestens eine auf einen freien Schlaufenteilabschnitt (49) ausrichtbare Sendeeinrichtung
(51) zur Erzeugung elektromagnetischer und/oder akustischer Wellen, und vorzugsweise
mindestens eine Empfangseinrichtung zum Empfang von durch den freien Schlaufenteilabschnitt
(49) reflektierten Wellen aufweist.
12. Speichereinrichtung nach Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet, daß die Sendeeinrichtung
(51) mindestens eine Laserlichtquelle und/oder die Empfangseinrichtung mindestens
eine Fotodiode aufweist.
13. Speichereinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung
(50, 69) durch eine Kamera (75) gebildet wird.
14. Speichereinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportband
(76) der Zugeinrichtung (61) transparent ist und daß die Kamera (75) auf der der wenigstens
einen Materialbahn (65) abgewandten Seite der Zugeinrichtung (61) angeordnet ist.
15. Speichereinrichtung nach einem der vorhergehenden Anspüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sie zur Speicherung mehrerer paralleler, vorzugsweise unabhängig voneinander bewegbarer
Materialbahnen ausgebildet ist und daß die Sensoreinrichtung (50) mindestens einen
Sensor aufweist, der zur zeitlich aufeinanderfolgenden Erfassung der Speicherfüllung
bei mindestens zwei parallel bewegbaren Materialbahnen zwischen den Materialbahnbereichen
verfahrbar ist.
16. Prägevorrichtung, insbesondere Heißprägevorrichtung, mit einem Prägewerk (2), bei
dem zwischen einem Prägezylinder (3) und einem Gegendruckelement, insbesondere einem
Gegendruckzylinder (4), ein Prägespalt (5) gebildet ist, und mit einer Transportvorrichtung
zum Transport wenigstens einer Prägefolienbahn von einem Folienvorrat (15) durch den
Prägespalt (5) zu einer Foliensammeleinrichtung (20), wobei die Transportvorrichtung
Folienbeschleunigungsmittel (17) aufweist, die derart ausgebildet sind, daß sich die
Prägefolienbahn zumindest während eines Prägeintervalls geschwindigkeitsgleich mit
einer zu beprägenden Materialbahn durch den Prägespalt bewegt, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Folienvorrat (15) und den Folienbeschleunigungsmitteln (17) und/oder
zwischen den Folienbeschleunigungsmitteln (17) und der Foliensammeleinrichtung (20)
mindestens eine Speichereinrichtung (16, 19) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 angeordnet
ist.
17. Prägevorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Folienbeschleunigungsmittel
(17) zur Erzeugung einer ungleichmäßigen Bewegung der wenigstens einen Materialbahn
(8) ausgebildet sind, vorzugsweise zur Erzeugung einer Vorwärts/Rückwärtsbewegung,
bei der die Materialbahn zeitweise in einer der Haupt-Transportrichtung (18) entgegengesetzten
Rückwärtsrichtung bewegt wird.
18. Prägevorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienvorrat,
der vorzugsweise eine Abwickelspeicherrolle (15) für die Prägefolienbahn umfaßt, bzgl.
der Abgaberate der Prägefolie steuerbar ist, vorzugsweise in Abhängigkeit des Füllgrades
und/oder einer Änderungsgeschwindigkeit des Füllgrades einer ihm nachgeschalteten
Speichereinrichtung (16)