[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Erkennen und Ausscheiden
von Fremdmaterial mit den Merkmalen des Oberbegriffs der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Derartige Vorrichtungen und Verfahren werden z.B. in Spinnereien zum Reinigen von
Rohbaumwolle eingesetzt. Rohbaumwolle ist häufig mit Fremdstoffen wie Schnüren, Jute
oder anderen Gewebefetzen, Kunststoffteilen usw. durchsetzt, welche im Spinnprozess
wie die Baumwollfasern selbst zu Garn verarbeitet werden und welche nur mit erheblichem
Aufwand wieder entfernt werden können. Es wird daher versucht, diese Fremdstoffe bereits
in der Putzerei möglichst vollständig auszuscheiden.
[0003] Das Reinigen von Fasermaterial kann aber auch in anderen Verarbeitungsprozessen,
beispielsweise bei der Verarbeitung mineralischer, synthetischer oder tierischer Fasern
eine Rolle spielen.
[0004] Aus der WO 89/01832 ist es beispielsweise bekannt, das Fasermaterial pneumatisch
durch einen Kanal zu fördern. Die Anwesenheit von Fremdmaterial wird dabei mit optischen
Detektoren aufgrund unterschiedlicher optischer Eigenschaften detektiert. Bei Detektion
wird ein transversaler Druckstoss ausgelöst, wodurch das Fremdmaterial quer zur Förderrichtung
durch eine Ausstossöffnung aus dem Kanal herausgedrückt und in einem Sammelbehälter
gesammelt wird. Der Inhalt von WO 89/01832 wird hiermit ausdrücklich zum Gegenstand
der vorliegenden Anmeldung gemacht.
[0005] Die Länge der Ausstossöffnung in Förderrichtung soll dabei so gewählt werden, dass
Fremdmaterial aufgrund des transversalen Druckstosses ausgeschieden wird, dass aber
ohne solchen Druckstoss das zu fördernde Material aufgrund des pneumatischen Förderstroms
im Kanal verbleibt. Zu diesem Zweck wird die Länge der Ausstossöffnung in Abhängigkeit
der Fördergeschwindigkeit entsprechend gewählt.
[0006] Bei dieser bekannten Vorrichtung besteht aber das Problem, dass das Geschwindigkeitsprofil
im Förderkanal nicht homogen ist. Im Bereich der Kanalwand ist die Geschwindigkeit
des geförderten Materials aufgrund der Reibung mit der Kanalwand geringer. Während
das im Zentrum des Kanals geförderte Material eine ausreichende Geschwindigkeit aufweist,
um die Ausstossöffnung zu überbrücken, besteht bei im Bereich der Kanalwand und der
Ausstossöffnung gefördertem Material die Gefahr, dass das Material auch ohne transversalen
Druckstoss (aufgrund der Gravitation oder aufgrund von Strömungsturbulenzen) durch
die Ausstossöffnung in den Auffangbehälter fällt. Dabei geht unter Umständen wertvolles
Material verloren.
[0007] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Bekannten
zu vermeiden, insbesondere also eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Erkennen und
Ausscheiden von Fremdmaterial zu schaffen, bei welchem Fremdmaterial zuverlässig ausgeschieden
wird, ohne dass im normalen Betrieb ein Verlust an gefördertem Material zu verzeichnen
ist. Die Vorrichtung und das Verfahren sollen ausserdem in Herstellung und Betrieb
einfach und wirtschaftlich sein und zuverlässig arbeiten.
[0008] Erfindungsgemäss werden diese Aufgaben mit einer Vorrichtung und mit einem Verfahren
mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0009] Die Vorrichtung zum Erkennen und Ausscheiden von Fremdmaterial besteht im wesentlichen
aus einem Kanal. Der Materialstrom wird durch einen in einer Förderrichtung durch
den Kanal geführten Fördergasstrom bewegt.
[0010] Der Kanal ist mit Mitteln zum Detektieren von Fremdmaterial versehen. Solche Mittel
können z.B. aus optischen Sensoren, beispielsweise einer CCD-Kamera bestehen.
[0011] Zum Ausscheiden des Fremdmaterials ist der Kanal mit einer Ausstossöffnung versehen.
Der Kanal weist ausserdem Mittel zum Erzeugen eines transversalen Druckstosses auf.
Transversal bedeutet quer zur Förderrichtung, d.h. nicht parallel, vorzugsweise etwa
senkrecht. Die Mittel zum Erzeugen des Druckstosses sind auf der der Ausstossöffnung
gegenüberliegenden Seite des Kanals angeordnet. Sobald die Mittel zum Detektieren
die Anwesenheit von Fremdmaterial erkennen, wird ein Druckstoss erzeugt und das Fremdmaterial
wird durch die Ausstossöffnung aus dem Kanal entfernt. Die Mittel zum Detektieren
von Fremdmaterial und die Mittel zum Erzeugen des Druckstosses, sind in Förderrichtung
in einem Abstand zueinander angeordnet. Dieser ist so gewählt, dass die zeitliche
Verzögerung der Glieder (Elektronik, Ventile usw.) beim Auslösen des Druckstosses
relativ zur Fördergeschwindigkeit berücksichtigt wird.
[0012] Um zu vermeiden, dass das geförderte Material im Normalbetrieb auch ohne Druckstoss
durch die Ausstossöffnung austreten kann, sind erfindungsgemäss Mittel zum Erzeugen
eines Hilfsgasstroms vorgesehen. Der Hilfsgasstrom verläuft im wesentlichen parallel
zum Fördergasstrom und überstreicht die Ausstossöffnung wenigstens teilweise. Der
Hilfsgasstrom vermeidet in der Art eines Luftvorhangs das Herausfallen von Material
aus der Ausstossöffnung. Der Materialstrom wird dabei im unteren Randbereich etwa
auf die Geschwindigkeit des Fördergasstroms im Zentrum des Kanals beschleunigt. Die
unteren Begrenzungsflächen des im Querschnitt vorzugsweise rechteckigen Kanals sind
auf den beiden Seiten der Ausstossöffnung bezogen auf die Förderrichtung derart versetzt
zueinander angeordnet, dass der Kanalquerschnitt nach der Ausstossöftnung vorzugsweise
grösser ist als vor der Ausstossöffnung. Insbesondere ist die untere Kanalwand in
Förderrichtung gesehen nach der Ausstossöffnung vorzugsweise weiter unten angeordnet
als vor der Ausstossöffnung. Der Kanal nimmt nach der Ausstossöffnung den mit dem
Hilfsgasstrom vereinigten Fördergasstrom auf.
[0013] Der Kanal der erfindungsgemässen Vorrichtung wird vorzugsweise horizontal geführt,
wobei die Ausstossöffnung an der unteren Seite des Kanals angebracht ist. Auf diese
Weise unterstützt die Gravitation das Entfernen von Fremdstoffen. Gerade bei einer
solchen Konstruktion ist die Wirkung des Hilfsgasstroms vorteilhaft. Der Hilfsgasstrom
führt dazu, dass die Geschwindigkeit des Fördergasstroms an derjenigen Kanalwand,
die die Ausstossöffnung aufweist, grösser als Null bleibt. Die entlang der Wand des
Kanals mit geringerer Geschwindigkeit geförderten Teile des zu fördernden Materials
werden durch den Hilfsgasstrom auf eine Geschwindigkeit beschleunigt, die im wesentlichen
der Geschwindigkeit des Materials in der Mitte des Fördergasstroms entspricht.
[0014] Der erfindungsgemässe Hilfsgasstrom ist auch bei anderen Anordnungen der Vorrichtung
nützlich. Auch bei auf der Oberseite des Kanals angeordneter Ausstossöffnung oder
bei einem vertikal geführten Kanal ist die Wirkung des Hilfsgasstroms vorteilhaft
- in diesen Situationen vermeidet der luftvorhangartige Hilfsgasstrom ein Austreten
von transportiertem Material in den Randbereich aufgrund von Turbulenzen, welche sich
an der Innenwand des Kanals im Bereich der Ausstossöffnung bilden können.
[0015] Damit eine möglichst homogene Verteilung der Geschwindigkeit im unteren Teil des
Kanals erzielt wird, wird die Geschwindigkeit des Hilfsgasstroms vorteilhaft etwa
gleich gross wie die mittlere Geschwindigkeit des Fördergasstroms gewählt. Es ist
aber auch denkbar, eine höhere Geschwindigkeit des Hilfsgasstroms zu verwenden.
[0016] Die Mittel zum Erzeugen des Hilfsgasstroms weisen vorteilhaft wenigstens eine Luftöffnung
auf, welche bezogen auf die Förderrichtung vor der Ausstossöffnung angeordnet ist.
[0017] In der Praxis ist es möglich, dass der Fördergasstrom im Kanal durch einen Ventilator
erzeugt wird, welcher in Förderrichtung gesehen nach der Ausstossöffnung angeordnet
ist und welcher im Kanal einen Unterdruck erzeugt - das zu fördernde Material also
ansaugt. Dabei ist die Luftöffnung als wenigstens eine Einlassöffnung ausgebildet,
welche in Förderrichtung vor der Ausstossöffnung angeordnet ist. Aufgrund des Unterdrucks
im Kanal wird ein Luftstrom durch die Einlassöffnung angesaugt, wobei der Hilfsgasstrom
erzeugt wird.
[0018] Es ist aber auch denkbar, dass ein Ventilator in Förderrichtung gesehen vor der Ausstossöffnung
angeordnet ist. Damit wird im Kanal ein Überdruck erzeugt, und das zu fördernde Material
wird geblasen. In diesem Fall sind die Mittel zum Erzeugen des Hilfsgasstroms ebenfalls
als Luftöffnung ausgebildet, welche in Förderrichtung gesehen vor der Ausstossöffnung
angeordnet ist. Die Luftöffnung steht in Wirkverbindung mit einer Druckquelle und
bläst Luft in Förderrichtung über die Ausstossöffnung und erzeugt so einen Hilfsgasstrom.
[0019] Die Luftöffnung kann mit einem separaten Ventilator versehen sein. Anstelle eines
Ventilators können auch andere druckerzeugende Mittel wie beispielsweise Kompressoren
eingesetzt werden. In bestimmten Fällen ist es denkbar, dass die Luftöffnung an eine
Druckquelle angeschlossen wird und dass gleichzeitig nach der Ausstossöffnung stromabwärts
ein Unterdruck erzeugt wird.
[0020] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Vorrichtung ausserdem mit Mitteln
zum Steuern der Gasmenge des Hilfsgasstroms versehen. Die Mittel können insbesondere
aus einer Klappe bestehen mit welcher der Hilfsgasstrom in der Art einer Drosselklappe
eingestellt werden kann.
[0021] In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Mittel zum Erzeugen des
Hilfsgasstroms derart ausgebildet, dass sich der Fördergasstrom und der Hilfsgasstrom
vor der Ausstossöffnung vereinigen. Die Vorrichtung kann im Bereich vor der Ausstossöffnung
mit einer Leitfläche versehen sein. Die Leitfläche bildet eine Verlängerung der unteren
Seite der Luftöffnung zum Erzeugen des Hilfsgasstroms. Der Hilfsgasstrom ist dabei
über die dem Kanal zugewandte Seite der Leitfläche führbar. Auf diese Weise wird gewährleistet,
dass der Hilfsgasstrom sich mit dem gasstrom möglichst gut vereinigt.
[0022] Wenn Fremdmaterial durch die Ausstossöffnung aus dem Kanal ausgeschieden wird, wird
das Fremdmaterial in einem Sammelbehälter gesammelt, welcher sich an die Ausstossöffnung
anschliesst. Es ist wichtig, dass der Sammelbehälter im wesentlichen luftdicht ausgebildet
ist. Damit können Störungen der Strömung im Transportkanal vermieden werden. Die Ausbildung
von solchen Sammelbehältern ist im Stand der Technik bereits beschrieben.
[0023] Beim erfindungsgemässen Verfahren zum Erkennen und Ausscheiden von Fremdmaterial
wird ein Strom von Material, beispielsweise Baumwollfasern, kontinuierlich pneumatisch
durch einen Kanal gefördert. Dazu wird ein Fördergasstrom erzeugt, welcher das Fasermaterial
ansaugt oder bläst.
[0024] Im Kanal wird allfälliges Fremdmaterial mit Detektionsmitteln dektektiert. Sobald
Fremdmaterial detektiert wird, wird ein transversaler Druckstoss im Kanal erzeugt.
Transversal bedeutet in diesem Zusammenhang etwa senkrecht zur Förderrichtung. Mit
dem Druckstoss wird Fremdmaterial durch eine Ausstossöffnung im Kanal ausgestossen.
[0025] Erfindungsgemäss wird im Bereich der Ausstossöffnung ein im wesentlichen zur Förderrichtung
paralleler Hilfsgasstrom erzeugt.
[0026] Üblicherweise wird der Hilfsgasstrom permanent erzeugt. Die Geschwindigkeit wird
dabei im wesentlichen gleich der mittleren Geschwindigkeit des Hauptgasstroms gewählt.
Dabei wird eine etwa homogene Geschwindigkeitsverteilung im unteren Kanalteil erzielt.
[0027] Es ist aber auch denkbar, den Hilfsgasstrom im Moment der Erzeugung des Druckstosses
zu unterbrechen. Die Ausscheidung des Fremdmaterials erfolgt dabei noch einfacher.
Bei einer solchen Konfiguration ist es besonders vorteilhaft, die Geschwindigkeit
des Hilfsgasstromes auch grösser zu wählen. Dabei beschleunigt der Hilfsgasstrom das
Material am unteren Rand des Kanals über die mittlere Transportgeschwindigkeit, wodurch
weniger Material herausfällt. Bei Unterbruch des Hilfsgasstromes kann Fremdmaterial
leichter durch die Ausstossöffnung ausgestossen werden.
[0028] Die Erfindung wird im folgenden in Ausführungsbeispielen und anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Vorrichtung,
- Figur 2
- vergrösserte Darstellung der Ausstossöffnung eines ersten Ausführungsbeispiels der
Erfindung,
- Figur 3
- vergrösserte Darstellung der Ausstossöffnung eines zweiten Ausführungsbeispiels der
Erfindung und
- Figuren 4a und 4b
- Geschwindigkeitsprofil in einem Kanal gemäss Stand der Technik und gemäss der vorliegenden
Erfindung.
[0029] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemässe Vorrichtung 1 zum Erkennen und Ausscheiden von
Fremdmaterial F aus einem Strom von Material M. Als Material M werden beispielsweise
Baumwollfasern gefördert.
[0030] Die Vorrichtung 1 besteht im wesentlichen aus einem Kanal 2, in welchem ein Fördergasstrom
G zum pneumatischen Fördern des Materials M erzeugt wird. Gemäss Figur 1 wird der
Fördergasstrom G durch einen Ventilator 9 erzeugt, der am Anfang 8 des Kanals 2 angeordnet
ist. Zum Detektieren von Fremdmaterial im durch den Kanal 2 geführten Material M sind
Mittel 3 zum Detektieren von Fremdmaterial im Kanal 2 angeordnet. Die Mittel zum Detektieren
von Fremdmaterial sind als optische Sensoren, beispielsweise als CCD-Kamera ausgebildet.
Es sind dem Fachmann verschiedene Möglichkeiten für solche Sensoren bekannt, welche
grundsätzlich alle in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können.
[0031] In Förderrichtung R beabstandet zu den Mitteln 3 zum Detektieren von Fremdmaterial
ist eine Düse 5 zum Erzeugen eines Druckstosses in etwa senkrechter (d.h. transversaler)
Richtung zur Förderrichtung R angeordnet. Der Kanal 2 weist eine Ausstossöffnung 4
auf. Die Düse 5 ist an der der Ausstossöffnung 4 gegenüberliegenden Innenseite 6 des
Kanals 2 angeordnet. Ausserhalb der Ausstossöffnung wird das Material M vom Fördergasstrom
G getragen. Die Länge d der Ausstossöffnung 4 ist einerseits so gewählt, dass bei
normalem Förderbetrieb das Material M durch den Fördergasstrom G über die Ausstossöffnung
4 getragen wird und anschliessend im Kanal 2 weitergefördert wird. Andererseits muss
die Länge d ausreichend sein, um ein Ausblasen des Materials bei transversalem Druckstoss
zu gewährleisten.
[0032] Unter der Ausstossöffnung 4 ist ein Sammelbehälter 15 zur Aufnahme von allfällig
durch die Ausstossöffnung 4 ausgeschiedenem Fremdmaterial vorgesehen.
[0033] Der Kanal 2 ist im wesentlichen horizontal geführt, sodass Gravitationskräfte dazu
tendieren, das mit geringerer Geschwindigkeit geförderte Material im Bereich der Ausstossöftnung
auch ohne Druckstoss in den Sammelbehälter 15 zu ziehen.
[0034] Um zu vermeiden, dass das im unteren Randbereich des Kanals 2 langsamer geförderte
Material M (aufgrund von Wandreibung) ungewollt durch die Ausstossöffnung 4 tritt,
ist (in Förderrichtung gesehen) vor der Ausstossöffnung 4 eine mit Druck beaufschlagbare
Luftöffnung 21 angeordnet, welche einen Hilfsgasstrom H erzeugt. Der Hilfsgasstrom
H verläuft parallel zum Fördergasstrom G und wirkt im Bereich der Ausstossöffnung
4 in der Art eines Luftvorhangs. Die Geschwindigkeit des Fördergasstroms G im Kanal
2 wird durch den Hilfsgasstrom im unteren Randbereich des Kanals 2 erhöht, sodass
über die ganze untere Querschnittshälfte des Kanals 2 etwa eine gleiche Geschwindigkeit
herrscht. Damit wird vermieden, dass Material M fälschlicherweise in den Sammelbehälter
15 gerät. Der Sammelbehälter 15 ist im übrigen mit einer Schleuse 16 versehen, welche
das Entfernen von Fremdmaterial erlaubt, ohne die Luftdichtheit des Sammelbehälters
15 zu beeinträchtigen.
[0035] In Figur 2 ist ein vergrösserter Ausschnitt des Kanals 2 im Bereich der Ausstossöffnung
4 gezeigt.
[0036] In Figur 2 ist schematisch die Düse 5 zum Erzeugen eines transversalen Druckstosses
aktiviert dargestellt. Dadurch wird Fremdmaterial F in den Sammelbehälter 15 umgelenkt.
[0037] Im normalen Betrieb ist die Düse 5 nicht aktiviert, wodurch das Material M in Förderrichtung
R vom Fördergasstrom G getragen wird. In Figur 2 ist am Ende 7 des Kanals 2 schematisch
ein Ventilator 9 gezeigt. Der Ventilator 9 erzeugt einen Unterdruck in Kanal 2 und
saugt somit das zu fördernde Material an.
[0038] Zum Erzeugen eines Hilfsgasstromes H ist (in Förderrichtung R gesehen) vor der Ausstossöffnung
4 eine Einlassöffnung 11 für ein Gas, insbesondere Luft vorgesehen. Aufgrund des Unterdrucks
im Kanal 2 wird Luft durch die Einlassöffnung 11 angesaugt und es wird ein Hilfsgasstrom
H erzeugt. Der Hilfsgasstrom H verläuft parallel zu der Förderrichtung R und erstreckt
sich über die Ausstossöffnung 4. Zum Verbessern der Geschwindigkeitsangleichung ist
ausserdem eine Leitfläche 13 vorgesehen, welche sich auf der unteren Seite der Einlassöffnung
11 in Förderrichtung R von dieser weg parallel zur Förderrichtung erstreckt. Der Hilfsgasstrom
H streicht über die dem Kanal 2 zugewandte Oberfläche 14 der Leitfläche 13. Die untere
Kanalwand 26 nach der Ausstossöffnung 4 ist bezüglich der unteren Kanalwand 25 vor
der Ausstossöffnung quer zur Förderrichtung versetzt angeordnet. Der Versatz V ist
derart, dass der Kanalquerschnitt nach der Ausstossöffnung ausreichend zur Aufnahme
des vereinigten Gasstroms aus Fördergasstrom und Hilfsgasstrom ist.
[0039] Die Einlassöffnung 11 ist ausserdem mit einer Drosselklappe 10 versehen, mit welcher
die Stärke des Hilfsgasstroms H einstellbar ist. Der Querschnitt des Kanals 2 beträgt
etwa 60 cm x 12 cm (Breite x Höhe). Die Länge d der Ausstossöffnung 4 in Förderrichtung
R beträgt etwa 30 cm. Die Leitfläche 13 erstreckt sich dabei in Förderrichtung R etwa
über eine Länge 1 von ca. 20 cm.
[0040] Im Fördergasstrom G werden ca. 2500 - 7500 m
3/h Gas gefördert, im Hilfsgasstrom H etwa 200 - 1000 m
3/h. Die mittlere Geschwindigkeit von Fördergasstrom G und Hilfsgasstrom H ist etwa
gleich gross gewählt, nämlich ca. 10 - 20 Meter/Sekunde.
[0041] Die Düse 5 ist über eine Verbindung 17 so mit den Mitteln 3 zum Detektieren von Fremdmaterial
verbunden, dass der transversale Druckstoss zu dem Zeitpunkt ausgelöst wird, in dem
sich das Fremdmaterial im Bereich der Ausstossöffnung 4 befindet.
[0042] Die Drosselklappe 10 kann manuell oder auch automatisch steuerbar sein. Beispielsweise
ist es auch denkbar, zu bestimmten Zeiten (vor allem wenn ein transversaler Druckstoss
zum Ausscheiden von Fremdmaterial F erzeugt wird) die Klappe komplett zu schliessen,
sodass der Hilfsgasstrom H zeitweise nicht aktiv ist.
[0043] In Figur 3 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel gezeigt. Das Ausführungsbeispiel
gemäss Figur 3 unterscheidet sich von Figur 2 durch die Anordnung des Ventilators
9 am Anfang 8 des Kanals 2. Dadurch wird das Material M durch den Kanal 2 geblasen.
Im Kanal 2 herrscht also ein Überdruck. Die Mittel zum Erzeugen eines Hilfsgasstromes
H sind im Ausführungsbeispiel gemäss Figur 3 als mit Druck beaufschlagbare Luftöffnung
21 ausgebildet. Die Luftöffnung 21 ist in Förderrichtung R vor der Ausstossöffnung
4 angeordnet. Ein zweiter Ventilator 9' dient zum Erzeugen des Hilfsgasstroms H in
der Luftöffnung 21.
[0044] In Figuren 4a und 4b sind schematisch die Geschwindigkeitsprofile im Kanal 2' einer
Vorrichtung mit einer Ausstossöffnung 4' gemäss Stand der Technik (Figur 4a) und in
einer Vorrichtung gemäss der Erfindung (Figur 4b) gezeigt.
[0045] Der Fördergasstrom G' in einem Kanal 2' in einer Vorrichtung gemäss Stand der Technik
weist entlang der Innenfläche 19' des Kanals 2' eine gegen Null gehende Geschwindigkeit
auf. Der Fördergasstrom G' hat im Zentrum des Kanals 2' eine maximale Geschwindigkeit
v'.
[0046] In Figur 4b ist ein Ausschnitt aus dem erfindungsgemässen Kanal 2 gezeigt. Dank einem
Hilfsgasstrom H, welcher parallel zum Fördergasstrom G über die Auslassöffnung 4 streicht,
wird das Geschwindigkeitsprofil im unteren Teil des Kanals 2 vergleichmässigt. Vor
allem im Bereich der Ausstossöffnung 4 ist anders als in Figur 4a gemäss Stand der
Technik keine Reduktion der Geschwindigkeit des Fördergasstroms G zu beobachten, vielmehr
kann sogar eine Erhöhung erzeugt werden.
[0047] Der Querschnitt des Kanals 2 ist im allgemeinen rechteckig. Der Kanal kann wie in
WO 89/01832 vorgeschlagen ebenfalls in mehrere Teilkanäle unterteilt sein. In diesem
Fall kann auch der Hilfsgasstrom H in mehrere Kanäle unterteilt sein - es wäre aber
auch denkbar, einen durchgehenden Hilfsgasstrom H zu erzeugen. Bei mehreren Teilhilfsgasströmen
ist es denkbar selektiv beim Ausstoss von Fremdmaterial an einer bestimmten Stelle
im Kanal 2 nur einen oder wenige Teilhilfsgasströme zu unterbrechen.
1. Vorrichtung (1) zum Erkennen und Ausscheiden von Fremdmaterial aus einem Strom von
pneumatisch gefördertem Material (M),
mit einem Kanal (2) zum Fördern des Materials (M) in einer Förderrichtung (R) mittels
einem durch den Kanal (2) geführten Fördergasstrom (G),
mit Mitteln (3) zum Detektieren von Fremdmaterial (F),
mit wenigstens einer Ausstossöffnung (4) im Kanal (2) zum Ausscheiden von Fremdmaterial
(F) und
mit Mitteln (5) zum Erzeugen eines transversalen Druckstosses quer zur Förderrichtung
(R) zum Ausstossen des Fremdmaterials (F) durch die Ausstossöffnung (4), wobei die
Mittel (5) zum Erzeugen eines Druckstosses auf der der Ausstossöffnung (4) gegenüberliegenden
Seite (6) des Kanals (2) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) Mittel (11, 21) zum Erzeugen eines
Hilfsgasstromes (H) aufweist, der im wesentlichen parallel zum Fördergasstrom (G)
verläuft, wobei die Mittel (11, 21) derart ausgebildet sind, dass der Hilfsgasstrom
(H) die Ausstossöffnung (4) wenigstens teilweise überstreicht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Erzeugen
des Hilfsgasstromes (H) wenigstens eine Luftöffnung (21) aufweisen, welche bezogen
auf die Förderrichtung (R) vor der Ausstossöffnung (4) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftöffnung (21) mit
einer Druckquelle (9') in Wirkverbindung steht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftöffnung als Einlassöffnung
(11) zum Ansaugen von Luft bei einem unter dem Atmosphärendruck liegenden Druck im
Kanal (2) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit
Mitteln zum Steuern des Hilfsgasstroms (H), insbesondere mit einer Drosselklappe (10),
versehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel
(11, 21) zum Erzeugen des Hilfsgasstroms (H) derart ausgebildet sind, dass sich der
Fördergasstrom (G) und der Hilfsgasstrom (H) vereinigen, wozu vorzugsweise eine Leitfläche
(13) angeordnet ist, wobei der Hilfsgasstrom (H) über die dem Kanal (2) zugewandte
Seite (14) der Leitfläche (13) führbar ist.
7. Verfahren zum Erkennen und Ausscheiden von Fremdmaterial (F) aus einem Strom von pneumatisch
gefördertem Material (M), bestehend aus den Schritten
- pneumatisches Fördern des Materials in einem Kanal (2) mit einem Fördergasstrom
(G) in einer Förderrichtung (R),
- Detektieren von Fremdmaterial (F) im Kanal (2) mittels Detektionsmitteln (3),
- Erzeugen eines transversalen Druckstosses im Kanal (2) bei Detektion von Fremdmaterial
(F) zum Ausstossen des Fremdmaterials (F) durch eine Ausstossöffnung (4),
dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Ausstossöffnung (4) ein im wesentlichen
zur Förderrichtung (R) paralleler Hilfsgasstrom (H) erzeugt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsgasstrom (H) mit
dem Födergasstrom (G) vereinigt wird und über ein Leitfläche (13) geführt wird, welche
vor der Ausstossöffnung (4) angeordnet ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsgasstrom
(H) während der Erzeugung des transversalen Druckstosses wenigstens teilweise unterbrochen
wird.