[0001] Die Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung zum Ein- und Auslagern von Kraftfahrzeugen,
insbesondere PKWs, in einem Regallager, mit einem verfahrbaren, das Fahrzeug aufnehmenden
Schlitten, der unter das Fahrzeug bringbar ist und vier Aufnahmen für jeweils ein
Rad des Fahrzeuges aufweist, wobei jede Aufnahme zwei scherenartig zusammenwirkende,
schwenkbar gelagerte Tragfinger umfaßt, die in eine seitlich vom Schlitten vorstehende
Stellung bringbar sind, in der sie von den entgegengesetzten Seiten das zugeordnete
Rad des Fahrzeuges untergreifen.
[0002] Um den zum Abstellen von Kraftfahrzeugen, insbesondere PKWs vorhandenen Raum besser
ausnutzen zu können, ist es besonders in Großstädten bekannt, automatisierte Regallager
vorzusehen, in deren Regalfächern jeweils ein PKW abgestellt werden kann. Ein Benutzer,
der seinen PKW in dem Regallager abstellen möchte, fährt in eine Übergabestation auf
vorbestimmte Tragflächen. Das Fahrzeug wird von Aufnahmen eines Schlittens selbsttätig
an den Rädern untergriffen und der Schlitten verfährt dann in ein freies Regalfach,
in dem das Fahrzeug abgestellt wird. Wenn der Benutzer sein Fahrzeug wieder zurückhaben
möchte, erfolgt der Auslagerungsvorgang in umgekehrter Richtung.
[0003] Für den Dauerbetrieb eines entsprechenden Fahrzeug-Regallagers ist es unabdingbar,
daß die Übernahme des Fahrzeug auf den Schlitten schnell und in zuverlässiger Weise
erfolgt. Aus der EP 0 430 892 A1 ist es bekannt, die Tragflächen, auf die das Fahrzeug
in der Übergabestation auffährt, von einer Vielzahl und in Abstand hintereinander
angeordneten, frei auskragenden Stangen in Form eines Kammes zu bilden, wobei auch
Schlitten eine entsprechende kammartige Stangenanordnung ausgebildet ist, die in die
Zwischenräume zwischen den Stangen der Tragflächen eingreift. Wenn ein Fahrzeug auf
den Stangen der Tragflächen steht, kann der Schlitten aus einer unterhalb der Tragflächen
angeordneten Positon angehoben werden, wobei seine Stangen die Stangen der Tragflächen
passieren und dabei das Fahrzeug übernehmen. Dabei muß jedoch jede Stange so stabil
ausgebildet sein, daß sie zumindest eine Radlast des größtmöglichen in das Regallager
einzulagernden Fahrzeugs aufnehmen kann, wodurch der konstruktive Aufwand sehr hoch
ist. Darüber hinaus müssen die Stangen so lang sein, daß sowohl Fahrzeuge mit einer
kleinen Spurweite und einer geringen Breite als auch Fahrzeuge mit einer relativ großen
Spurweite von dem Schlitten übernommen werden können. Dies führt dazu, daß die Stangen
relativ lang sind, wodurch sich ungünstige Hebel- und Lastabtragsverhältnisse ergeben.
[0004] Der Schlitten ist in seiner Breite an die Breite des größtmöglichen Fahrzeuges oder
eines schrägstehenden Fahrzeuges angepaßt. Da der Schlitten beim Ein- bzw. Auslagern
des Fahrzeuges in ein Regalfach einfahren muß, ist auch das Regalfach auf die Breite
des größtmöglichen Fahrzeuges ausgelegt. Auf diese Weise benötigt ein Kleinwagen den
gleichen Lagerraum in dem Regallager wie ein Großfahrzeug, wodurch eine optimale Raumausnutzung
nicht gegeben ist.
[0005] Aus der EP 0 292 537 B1, von der im Oberbegriff des Anspruchs 1 ausgegangen wird,
ist eine Transportvorrichtung mit einem Schlitten bekannt, der schmaler als ein einzulagerndes
Fahrzeug ist und unter dieses gefahren werden kann. Am Schlitten sind die Aufnahmen
für jeweils ein Rad des Fahrzeuges vorgesehen, wobei jede Aufnahme zwei schwenkbar
am Schlitten gelagerte Tragfinger umfaßt, die scherenartig zusammenwirken und zwischen
einer eingezogenen, im wesentlichen in Längsrichtung des Schlittens liegenden Nicht-Gebrauchsstellung
und einer ausgefahrenen, im wesentlichen in Querrichtung des Schlittens vorstehenden
Gebrauchsstellung verstellbar sind, in der sie von entgegengesetzten Seiten an der
Unterseite des Rades anliegen und dieses zwischen sich aufnehmen. Um Fahrzeuge unterschiedlichen
Radstandes mit dem Schlitten aufnehmen zu können, sind die beiden vorderen Aufnahmen,
die die Vorderräder des Fahrzeuges anheben, relativ zu den hinteren Aufnahmen, die
die Hinterräder des Fahrzeuges anheben, in Längsrichtung des Schlittens verstellbar.
Fahrzeuge unterschiedlicher Spurweite werden dadurch berücksichtigt, daß die Tragfinger
solang sind, daß sie auch das Fahrzeug mit der größtmöglichen Spurweite aufnehmen
können. Bei der Ausgestaltung gemäß der EP 0 292 537 B1 müssen somit nur die insgesamt
8 Tragfinger für die Lastaufnahme des Fahrzeugs ausgelegt werden, wodurch eine konstruktive
Vereinfachung gegenüber der EP 0 430 892 A1 gegeben ist. Jedoch ist auch hier der
Nachteil gegeben, daß unabhängig von der Breite des einzulagernden Fahrzeuges immer
der dem größtmöglichen Fahrzeug entsprechende Lagerraum belegt wird, da die Gesamtbreite
des Schlittens mit ausgefahrenen Tragfingern für das Fahrzeug maximaler Breite ausgelegt
ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tragvorrichtung der genannten Art
zu schaffen, mit der der zur Verfügung stehende Lageraum besser ausgenutzt werden
kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Transportvorrichtung der genannten Art
dadurch gelöst, daß die Tragfinger jeder Aufnahme an einem seitlich zu Schlitten aus-
und einfahrbaren Lagerteil gelagert sind und daß die Lagerteile an einem Tragteil
verschieblich gelagert sind, das mittels einer Versteilvorrichtung relativ zum Schlitten
verlagerbar ist. Erfindungsgemäß sind die Tragfinger somit nicht direkt am Schlitten
schwenkbar gelagert, sondern es ist ein Lagerteil vorgesehen, das in Querrichtung
des Schlittens ausfahrbar ist, wodurch die Breite des Schlittens an die Spurweite
des aktuelle einzulagernden Fahrzeuges angepaßt werden kann. Um ein Fahrzeug aufzunehmen,
wird der Schlitten unter das Fahrzeug gefahren und in vorbestimmter Position angeordnet,
woraufhin die Lagerteile ausgefahren werden, bis sie von innen an dem zugeordneten
Rad anliegen, was beispielsweise mittels einer Detektoreinrichtung erfaßt werden kann.
Sodann werden die Tragfinger in die nach außen vorstehende Position geschwenkt, wodurch
das Rad untergriffen wird. Anschließend wird das Fahrzeug angehoben. Die Tragfinger
können dabei relativ kurz ausgebildet sein, da sie lediglediglich unterschiedliche
Rad- bzw. Reifenbreiten berücksichtigen müssen.
[0008] Um den Lagerraum in einem Regallager optimal nutzen zu können, muß das Fahrzeug in
vorbestimmter Weise ausgerichtet sein, insbesondere auf dem Schlitten zentriert angeordnet
werden. Dies kann erfindungsgemäß dadurch erreicht werden, daß die Lagerteile an dem
Tragteil gelagert sind, das mittels der Verstellvorrichtung relativ zum Schlitten
verlagert werden kann. Über die ausfahrenden Lagerteile ist feststellbar, ob und in
welchem Ausmaß ein Fahrzeug schräg auf dem Schlitten steht. Nachdem das Fahrzeug angehoben
wurde, wird die Verstellvorrichtung des Tragteils derart aktiviert, daß dieses relativ
zum Schlitten in eine Position verstellt wird, in der das Fahrzeug zentriert auf dem
Schlitten steht.
[0009] Die an die Breite des jeweils einzulagernden Fahrzeugs angepaßte Breite des Schlittens
und die vorbestimmte, zentrierte Position des Fahrzeuges auf dem Schlitten ermöglichten
es, den im Regallager zur Verfügung stehenden Lagerraum optimal zu unten, in dem Regalfächer
unterschiedlicher Größe vorhanden sind. Eine Steuervorrichtung ermittelt die notwendige
Größe eines Regalfachs, in das ein einzulagerndes Fahrzeug eingebracht werden kann,
und fährt beim Einlagerungsvorgang ein entsprechendes Regalfach an, falls dieses noch
frei sein sollte. Somit ist es möglich, Kleinwagen in relativ kleine Regalfächer einzuordnen,
und für die größtmöglichen Fahrzeuge, die nur einen relativ geringen Anteil aller
einzulagernden Fahrzeuge ausmachen, einige wenige relativ große Lagerfächer vorzuhalten.
[0010] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Tragteil über
eine Lagervorrichtung am Schlitten gelagert ist, die in einem ersten Zustand eine
freie seitliche Verschiebbarkeit des Tragteils relativ zu dem Schlitten ermöglicht
und in einem zweiten Zustand das Tragteil in vorbestimmter Ausrichtung zu dem Schlitten
hält. Insbesondere kann eine derartige Lagervorrichtung von mehreren zwischen den
Schlitten und dem Tragteil wirksamen Hydraulikzylindern gebildet sein. Bei der Ausfahrbewegung
der Lagerteile befindet sich das Tragteil in seinem ersten, frei seitlich verschiebbaren
Zustand, in dem die Hydraulikzylinder drucklos sind. Wenn die beiden den Vorderrädern
zugeordneten Tragteile ausfahren, legt sich bei einem schrägstehenden Fahrzeug zunächst
eines der Tragteile an der Innenseite eines Vorderrades an, während das andere Tragteil
sein zugeordnetes Rad noch nicht erreicht hat. Die Ausfahrbewegung beider Lagerteile
geht jedoch weiter, wobei das bereits am Rad anliegende Lagerteil eine Verschiebung
des frei beweglichen Tragteils bewirkt, da das Rad feststeht. Erst wenn beide Lagerteile
an dem jeweils zugeordneten Rad anliegen, wird die Ausfahrbewegung gestoppt, wobei
in diesem Zustand das Tragteil aus seiner mittigen Soll-Lage verschoben ist. Durch
Aktivierung der Hydraulikzylinder kann dann das Tragteil wieder in seine mittige Soll-Lage
gebracht werden, in der das Fahrzeug relativ zum Schlitten zentriert und ausgerichtet
ist.
[0011] Vorzugsweise sind die jeweils zu zwei entgegengesetzten Seiten des Schlittens ausfahrbaren
Lagerteile, d.h. die einerseits den Vorderrädern und andererseits den Hinterrädern
zugeordneten Lagerteile in ihrer Aus- und Einfahrbewegung synchronisiert, was beispielsweise
mittels eines gemeinsamen Antriebs erfolgen kann.
[0012] Um die Aufnahmen des Schlittens an den Radstand eines einzulagernden Fahrzeugs anpassen
zu können, muß der Radstand ermittelt werden. Zu diesem Zweck ist vorgesehen, daß
das Fahrzeug in einer Übergabestation auf zwei jeweils eine Fahrspur bildenden Tragflächen
angeordnet wird, zwischen die der Schlitten einfahrbar ist. In zumindest einer der
Tragflächen ist eine Sensorvorrichtung angeordnet, die den Radstand des auf den Tragflächen
stehenen Fahrzeugs erfaßt und an eine Steuervorrichtung die entsprechenden Daten übermittelt.
Dabei ist der Abstand zwischen den den Vorderrädern eines Fahrzeuges zugeordneten
Lagerteilen des Schlittens und den den Hinterrädern des Fahrzeuges zugeordneten Lagerteilen
derart verstellbar, daß der Abstand genau dem ermittelten Radstand des einzulagernden
Fahrzeuges entspricht. Dies kann entweder durch eine teleskopartige Ausbildung des
die Lagerteile tragenden Tragteil erreicht werden, alternativ ist es jedoch auch möglich,
die Lagerteile längsverschieblich auf dem Tragteil anzubringen und bei Bedarf entlang
diesem zu verstellen.
[0013] Vorzugsweise sind in der Übergabestation weitere Sensorvorrichtungen zur Erfassung
der Länge und/oder der Breite des Fahrzeuges angeordnet, wobei die Breitenerfassung
beispielsweise über Lichtschranken erfolgt, die in Abstufungen entsprechend der vorhandenen
Regalfächer erfolgen kann und in der Regel bereits beim Einfahren in die Übergabestation
erfolgt. Die Längenerfassung des Fahrzeuges erfolgt ebenfalls über Lichtschranken
oder Lichtgitter, wobei vorzugsweise der Anfang und das Ende des auf dem Schlitten
befindlichen Fahrzeuges bei dessen Ausfahrbewegung aus der Übergabestation erfaßt
und aus den so gewonnenen Daten bezüglich des zeitlichen Abstandes zusammen mit der
bekannten Schlittengeschwindigkeit die Länge ermittelt wird.
[0014] Die Längenerfassung des einzulagernden Fahrzeugs ermöglicht es darüber hinaus, den
zur Verfügung stehenden Parkraum optimal zu nutzen. Dies ist insbesondere der Fall,
wenn nicht für jedes Fahrzeug ein eigenes Regalfach vorgesehen ist, sondern die Regalfächer
so lang sind, daß mehrere Fahrzeuge hintereinander in das Regaltach eingesetzt werden
können. In der Praxis hat sich für eine derartigen Ausgestaltung eine Regalfachlänge
von beispielsweise 12,5 m bewährt, so daß drei Fahrzeuge mittlerer Länge hintereinander
in dem Regalfach abgestellt werden können.
[0015] Eine Steuereinheit hat den maximal vorhandenen Parkraum sowie den aktuell belegten
Parkraum im Detail intern gespeichert, so daß daraus auch der freie, noch zu belegende
Parkraum bekannt ist bzw. ermittelt werden kann. Nachdem die Länge eines einzulagernden
Fahrzeugs in genannter Weise ermittelt wurde, errechnet die Steuereinheit dasjenige
Regaltach, in das das Fahrzeug unter optimaler Ausnutzung des vorhandenen Platzes
einzulagern ist. Auf diese Weise können beispielsweise in das genannte Regalfach mit
einer Länge von 12,5 m entweder drei Fahrzeuge mit einer Länge von jeweils 4,15 m
oder auch ein sehr langes Fahrzeug mit einer Länge von 5,5 m und zusätzlich zwei Kleinwagen
mit einer Länge von jeweils 3,5 m eingelagert werden. Somit ist es vermieden, alle
Regalfächer in ihrer Länge auf die maximale Länge eines einzulagernden Fahrzeugs von
ca. 6,0 m auszurichten, wie es bei Einzelfachbelegung der Fall ist.
[0016] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Aufsicht auf eine Übergabestation vor dem Einfahren eines Fahrzeuges und des
Schlittens,
- Figur 2
- die Übergabestation gemäß Figur 1 nach dem Einfahren des Fahrzeuges,
- Figur 3
- die Übergabestation gemäß Figur 2 nach Einfahren des Schlittens,
- Figur 4
- die Übergabestation gemäß Figur 3 nach seitlichem Ausfahren der Aufnahmen,
- Figur 5
- eine vergrößerte Darstellung der ausgefahrenen Aufnahmen gemäß Figur 4,
- Figur 6
- die Übergabestation gemäß Figur 4 nach Anheben des Fahrzeuges und
- Figur 7
- die Ubergabestation gemäß Figur 6 nach Ausrichtung des Fahrzeuges.
[0017] Eine in Figur 1 dargestellte Übergabestation 10 besteht aus einem Gebäude 13, das
ein erstes Tor 12, durch das ein Benutzer mit seinem Wagen in die Übergabestation
10 einfahren bzw. aus dieser ausfahren kann, und ein in der gegenüberliegenden Wand
ausgebildetes zweites Tor 14 umfaßt, durch das der Wagen mittels eines Schlittens
20 (Figur 3) aus der Übergabestation 10 in ein Regallager eingebracht werden kann.
Zwischen den beiden Toren 12 und 14 erstrecken sich zwei gradlinige, seitlich beabstandete
Tragflächen 11, die jeweils eine Fahrspur bilden und zwischen sich einen Zwischenraum
18 freilassen. In einer der Fahrspuren 11 ist eine Sensorvorrichtung zur Erfassung
des Radstandes des einzulagernden Fahrzeuges angeordnet. Die Sensorvorrichtung umfaßt
ein vorderes, beispielsweise in Form einer Mulde ausgebildetes Auflager 16, auf das
der Benutzer mit einem Vorderrad seines Fahrzeuges auffahren muß, wobei ihm das Erreichen
der Soll-Position in an sich bekannter Weise optisch und/oder akustisch signalisiert
wird. Im Bereich der Hinterräder ist ein Sensorfeld 15 vorgesehen, auf dem das Hinterrad
aller gängiger PKW-Typen angeordnet ist, wenn das jeweilige Vorderrad auf dem Auflager
16 steht. Das Sensorfeld 15 erfaßt, wo das jeweilige Hinterrad steht und ermittelt
daraus den Radstand des Fahrzeuges.
[0018] In dem zweiten Tor 14, das dem Regallager zugewandt ist, sind mehrere Lichtschranken
19 eingebaut, über die die Länge des einzulagernden Fahrzeuges ermittelt wird, was
später beschrieben wird.
[0019] Ein Mittelabschnitt der Tragflächen 11 ist auf einer Drehscheibe 17 angeordnet, um
die Ausrichtung eines Fahrzeuges innerhalb der Übergabestation 10 umkehren zu können,
so daß ein Benutzer beim Einfahren bzw. Einlagern des Fahrzeuges vorwärts in die Übergabestation
10 einfahren und beim Auslagern des Fahrzeuges auch wieder vorwärts aus der Übergabestation
10 ausfahren kann.
[0020] Figur 1 zeigt die Übergabestation 10 vor dem Einfahren des Fahrzeuges und des Schlittens
20. Wenn ein Benutzer sein Fahrzeug einlagern möchte, fährt er mit seinem Fahrzeug
F (Figur 2) durch das Tor 12 auf die Tragflächen 11 auf, wie durch den Pfeil E in
Figur 2 angedeutet ist. Sobald er mit dem linken Vorderrad das Auflager 16 erreicht
hat, wird ihm das Erreichen der Soll-Position angezeigt und er verläßt die Übergabestation
10, woraufhin das Tor 12 wieder geschlossen wird. Dieser Zustand ist in Figur 2 dargestellt,
wobei ersichtlich ist, daß das Fahrzeug F schräg sowie seitlich versetzt auf den Tragflächen
11 steht, d.h. eine deutliche Abweichung von einer zentrierten Soll-Mittellage besitzt.
[0021] Nachdem das Tor 12 geschlossen ist, fährt durch das Tor 14 der Schlitten 20 in den
Zwischenraum 18 zwischen den Tragflächen 11 unterhalb des Fahrzeuges F ein, wie in
Figur 3 durch den Pfeil S angedeutet ist. Der Schlitten 20 besitzt einen ebenen, steifen
Rahmen 21, der über vier Radpaare 22 auf entsprechenden Schienen abgestützt ist. In
der Mitte des Rahmens 21 ist ein Tragteil in Form eines in Längsrichtung des Rahmens
21 verlaufenden Trägers 30 vorgesehen, der an zwei in Längsrichtung beabstandeten
Abschnitten über jeweils zwei querverlaufende Hydraulikzylinder 24 am Rahmen 21 abgestützt
ist. Der Träger 30 umfaßt zwei ausgerichtete Trägerabschnitte, die mittels einer in
Figur 3 nur angedeuteten Teleskopvorrichtung 23 relativ zueinander verstellbar sind,
wodurch die Länge des Trägers 30 veränderbar ist.
[0022] Wie Figur 5 zeigt, ist an jedem Trägerabschnitt eine Halteplatte 31 angebracht, auf
der zwei Lagerteile 26 verschieblich gelagert sind, die eine seitlich nach außen,
d.h. senkrecht zur Längserstreckung des Rahmens 21 gerichtete lineare Ausfahrbewegung
ausführen können, bei der sie über in Führungsnuten 26a, 26b eingreifende Führungselemente
31a, 31b der Halteplatte 31 geführt sind. Die beiden einer Halteplatte 31 zugeordneten
Lagerteile 26 fahren zu entgegengesetzten Richtungen aus und sind dabei über ein gemeinsames
angetriebenes Zahnrad 32, das in entsprechende Zahnungen 26c der Lagerteile 26 eingreift,
in ihren Aus- und Einfahrbewegungen synchronisiert.
[0023] Am vorderen, äußeren Ende jedes Lagerteils 26 sind zwei scherenartig zusammenwirkende
Tragfinger 28, 29 schwenkbar gelagert, die in eine seitlich vorstehende, ein Rad R
des Fahrzeuges von entgegengesetzten Seiten untergreifende Stellung geschwenkt werden
können und somit eine Aufnahme 25 für das Rad R bilden. Die Schwenkbewegung der beiden
Tragfinger 28, 29 wird jeweils über einen an der Halteplatte 31 abgestützten Hydraulikzylinder
27 erreicht, der an dem Tragfinger 28 angreift, dessen Schwenkbewegwng über Zahnräder
28a, 29a auf den anderen Tragfinger 29 übertragen wird.
[0024] Vor dem Einfahren des Schlittens 20 in die Übergabestation 10 ist der axiale Abstand
zwischen den Halteplatten 31 bzw. den dort jeweils gelagerten Aufnahmen 25 aufgrund
der Informationen hinsichtlich des Radstandes des einzulagernden Fahrzeuges, die durch
die Sensoren 15 und 16 ermittelt wurden, auf eine axiale Länge eingestellt, die dem
Radstand entspricht. Wie Figur 3 zeigt, befinden sich die Aufnahmen 25 im eingefahrenen
Zustand des Schlittens 20 jeweils auf der Innenseite der Räder R des Fahrzeuges in
Abstand zu diesem. Zur Übernahme des Fahrzeuges F werden dann durch Aktivierung der
angetriebenen Zahnräder 32 die Lagerteile 26 seitlich ausgefahren. Da das Fahrzeug
F schräg steht und hinsichtlich der Mittelachse der Tragflächen 11 seitlich versetzt
ist, kommen die Lagerteile 26 zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit der Innenseite
des jeweils zugeordneten Rades R in Anlage. Die Ausfahrbewegung der miteinander synchronisierten
Lagerteile 26 geht jedoch solange weiter, bis beide Lagerteile an dem jeweils zugeordneten
Rad anliegen, was über Anlagesensoren 33 erfaßt wird. Beim Ausfahren der Lagerteile
26 sind die den Träger 30 am Rahmen 21 abstützenden Hydraulikzylinder 24 deaktiviert.
Wenn eines der Lagerteile 26 an einem Rad R anliegt und die Verstellbewegung aufgrund
des gemeinsamen Antriebs 32 noch weitergeht, führt dies zu einer Verschiebung des
Trägers 30 quer zur Schlittenlängsachse, wobei der Träger 30 bei Anlage aller Lagerteile
26 an dem zugehörigen Rad R mittig unter dem Fahrzeug, jedoch schräg zum Schlitten
20 steht, wie in Figur 4 gezeigt ist. Sodann werden die Tragfinger 28, 29 durch Aktivierung
der Hydraulikzylinder 27 geschlossen, wodurch sie das jeweils zugeordnete Rad untergreifen
(Figur 6), woraufhin mittels einer nicht dargestellten Hydraulik der Träger 30 und
damit auch die Tragfinger 28, 29 mit dem Fahrzeug von den Tragflächen 11 abgehoben
werden. Anschließend werden die Hydraulikzylinder 24 aktiviert, die den Träger 30
und damit auch das auf den Aufnahmen 25 stehende Fahrzeug F relativ zum Rahmen 21
des Schlittens 20 in die ausgerichtete Mittelposition bringen, wodurch das Fahrzeug
F relativ zum Schlitten zentriert ist. Dieser Zustand ist in Figur 7 gezeigt. Anschließend
kann der Schlitten durch das Tor 14 die Übergabestation verlassen, wie durch den Pfeil
A angedeutet ist, und das Fahrzeug in ein Regalfach einlagern. Beim Verlassen der
Übergabestation 14 passiert das Fahrzeug die Lichtschranken oder die Fotodetektoren
19 am Tor 14, wodurch einerseits die Breite des Fahrzeuges bestimmt wird, um ein optimal
auf die Breite des Fahrzeugs ausgerichtetes Regalfach auswählen zu können. Andererseits
wird der Zeitpunkt bestimmt, an dem das vordere Ende des Fahrzeuges die Lichtschranke
unterbricht. Entsprechend wird der Zeitpunkt erfaßt, an dem das hintere Ende des Fahrzeuges
die Lichtschranke durchläuft. Aus der bekannten, gleichmäßigen Geschwindigkeit des
Schlittens und den beiden Zeitpunkten läßt sich die Länge des Fahrzeuges errechnen,
die ebenfalls bei der Auswahl eines geeigneten Regalfachs in vorgenannter Weise berücksichtigt
wird.
1. Transportvorrichtung zum Ein- und Auslagern von Kraftfahrzeugen, insbesondere PKWs,
in einem Regallager, mit einem verfahrbaren, das Fahrzeug aufnehmenden Schlitten (20),
der unter das Fahrzeug (F) bringbar ist und vier Aufnahmen (25) für jeweils ein Rad
(R) des Fahrzeuges (F) aufweist, wobei jede Aufnahme (25) zwei scherenartig zusammenwirkende,
schwenkbar gelagerte Tragfinger (28, 29) umfaßt, die in eine seitlich vom Schlitten
(20) vorstehende Stellung bringbar sind, in der sie von entgegengesetzten Seiten das
zugeordnete Rad (R) des Fahrzeugs (F) untergreifen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tragfinger (28, 29) jeder Aufnahme (25) an einem seitlich zum Schlitten (20) aus-
und einfahrbaren Lagerteil (26) gelagert sind und daß die Lagerteile (26) an einem
Tragteil (30) verschieblich gelagert sind, das mittels einer Verstellvorrichung (24)
relativ zum Schlitten (20) verlagerbar ist.
2. Transportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragteil (30)
über eine Lagervorrichtung (24) am Schlitten (20) gelagert ist, die in einem ersten
Zustand eine freie seitliche Verschiebbarkeit des Tragteils (30) relativ zu dem Schlitten
(20) ermöglicht und in einem zweiten Zustand das Tragteil (30) in vorbestimmter Ausrichtung
zu dem Schlitten (20) hält.
3. Transportvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagervorrichtung
mehrere zwischen dem Schlitten (20) und dem Tragteil (30) wirksame Hydraulikzylinder
(24) umfaßt.
4. Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die jeweils zu zwei entgegengesetzten Seiten des Schlittens (20) ausfahrbaren Lagerteile
(26) in ihrer Aus- und Einfahrbewegung synchronisiert sind.
5. Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlitten (20) in einer Übergabestation (10) zwischen zwei jeweils eine Fahrspur
bildende Tragflächen (11) einfahrbar ist und daß in zumindest einer der Tragflächen
(11) eine Sensorvorrichtung (15, 16) zur Erfassung des Randstandes eines auf den Tragflächen
(11) stehenden Fahrzeuges (F) angeordnet ist.
6. Transportvorrichtng nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand zwischen den den Vorderachsen eines Fahrzeuges zugeordneten Lagerteilen
(26) und den den Hinterachsen des Fahrzeuges zugeordneten Lagerteilen (30) verstellbar
ist.
7. Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Übergabesta-. tion (10) Sensorvorrichtungen (19) zur Erfassung der Länge und/oder
der Breite des Fahrzeuges angeordnet sind.