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EP 0 987 387 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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22.03.2000 Patentblatt 2000/12 |
(22) |
Anmeldetag: 30.08.1999 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
(30) |
Priorität: |
15.09.1998 AT 155398
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Anmelder: ROTO FRANK EISENWARENFABRIK AKTIENGESELLSCHAFT |
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8401 Kalsdorf bei Graz (AT) |
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Erfinder: |
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- Hötzl, Manfred
8055 Graz (AT)
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Vertreter: Müllner, Erwin, Dr. et al |
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Patentanwälte
Dr. Erwin Müllner
Dipl.-Ing. Werner Katschinka
Postfach 159
Weihburggasse 9 1010 Wien 1010 Wien (AT) |
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Schloss, insbesondere Mehrriegelschloss |
(57) Ein Schloss mit austauschbarer Falle (2, 12) weist am jeweiligen Fallenschaft (4,
13) einen Angriffspunkt für die im Schlossgehäuse (1) ortsfest angeordnete Fallenfeder
(11) bzw. Fallenfedern (11, 16) auf, wobei zur Zuordnung einer bestimmten Federkraft
auf die jeweilige Falle (2, 12) bzw. den jeweiligen Fallentyp (z.B. Keilfalle (2),
Rollfalle (12)) die Angriffspunkte von Fallenschaft (4) zu Fallenschaft (13) in unterschiedlichen
Positionen vorgesehen sind. Eine zusätzliche Feder (16) kann an einem Mitnehmer, z.B.
Stift (14) des Fallenschaftes (13) der Rollfalle (12) anliegen, jedoch mit dem Fallenschaft
(4) einer Keilfalle (2) außer Eingriff stehen.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss, insbesondere Mehrriegelschloss mit einer Keilfalle,
die gegen eine oder mehrere andere Fallen, insbesondere gegen eine Rollfalle austauschbar
ist, wobei der jeweilige Fallenschaft mit einem z.B. von der Nuss betätigbaren Hebel
kuppelbar ist und eine Fallenfeder am Fallenschaft, vorzugsweise an einem Verbindungsstift
zwischen den Hebel und Fallenschaft oder am Hebel angreift. Zum Lösen einer Falle
bzw. Abkuppeln von der Schlossmechanik sind eine Vielzahl von Konstruktionen bekannt.
Die Kraft der Fallenfeder, welche die Falle in Richtung der aus dem Schlossgehäuse
ausgeschobenen Stellung vorspannt, ist auf die Falle abgestimmt. So ist es zweckmäßig,
Rollfallenschlösser mit einer stärkeren Fallenfeder auszustatten, als reine Keilfallenschlösser.
Bei den in Rede stehenden Schlössern mit austauschbarer Falle hat man sich bisher
meist mit einer Fallenfeder begnügt, deren Federkraft für die Keilfalle bemessen war.
[0002] Die Erfindung zielt darauf ab, bei Schlössern mit austauschbarer Falle hinsichtlich
jeder Falle eine optimale Fallenfederung zu schaffen. Dies wird dadurch erreicht,
dass am jeweiligen Schaft der austauschbaren Fallen Angriffspunkte für die Fallenfeder
bzw. zusätzliche Fallenfedern in unterschiedlichen Positionen zur individuellen Beaufschlagung
der Falle mit einer dieser zugeordneten, vorbestimmbaren Federkraft vorgesehen sind.
Damit paßt sich die wirksame Federkraft der Fallenfeder bzw. Fallenfedern automatisch
an die jeweils eingesetzte Falle an. Es können Keilfallen unterschiedlicher Einlaufschrägen,
Doppelkeilfallen mit Schnapperfunktion, Rollfallen oder dergleichen verwendet werden.
Eine besondere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft der Rollfalle
einen Mitnehmer aufweist, der an einer zusätzlichen gehäuseseitigen Feder, insbesondere
an einem freien Schenkel einer Spiralfeder zur Verstärkung der Rollfallenfederung
angreift und dass die Feder, insbesondere der freie Schenkel der Spiralfeder, außerhalb
der Projektion des Schaftquerschnittes der Keilfalle in Verschieberichtung liegt.
Damit ist sichergestellt, dass die Rollfalle mit größerer Federkraft ausgeschoben
wird, als die Keilfalle. Die zusätzliche gehäuseseitige Feder kommt nur dann zur Wirkung,
wenn sie an dem Fallenschaft angreifen kann. Je nach der Position des Mitnehmers auf
dem Fallenschaft kann die Federkraft unterschiedlich bemessen werden. Dies gilt auch
für Ausführungen mit einer einzigen Fallenfeder, die am Schaftende für höchste Federkraft
(Rollfalle) oder im Mittelteil, dem Fallenkopf näher liegend (Keilfalle), abgestützt
ist. Es ist bei der Ausführung mit zusätzlicher Feder auch möglich, diese in technischer
Umkehr am Fallenschaft anzuordnen und ihr freies Ende gegen einen gehäuseseitigen
Anschlag abzustützen. Bei der Ausführung des Fallenschaftes mit einem seitlichen Stift
ist es zweckmäßig, wenn dieser die seitliche Führungsfläche des Rollfallenschaftes
überragt und im Inneren des Schlossgehäuses an der Feder, insbesondere an dem freien
Schenkel der Spiralfeder, anliegt und beim Einschieben der Rollfalle in das Schlossgehäuse
die Feder spannt.
[0003] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Fig. 1
zeigt eine Prinzipdarstellung eines Mehrriegelschlosses mit austauschbarer Falle,
wobei eine Keilfalle eingesetzt ist und Fig. 2 das Schloss nach Fig. 1, jedoch mit
einer Rollfalle.
[0004] In einem Schlossgehäuse 1 eines Mehrriegelschlosses ist gemäß Fig. 1 eine Keilfalle
2 vorgesehen, die den Stulp 3 des Schlossgehäuses 1 überragt. An dem Fallenkopf der
Keilfalle 2, schließt ein Fallenschaft 4 an, dessen Ende von einem gabelförmig ausgebildeten
Winkelhebel 5 übergriffen wird. Der Winkelhebel 5 wird entweder mittels einer Nuss
und eines Drückers oder über ein Getriebe 6 des Mehrriegelschlosses und einen Zylinder
7 mit Zylinderschlüssel, beispielsweise auch über einen Wechsel (nicht dargestellt)
bestätigt. Zur lösbaren Verbindung zwischen dem Winkelhebel 5 und dem Fallenschaft
4 ist ein Stift 8 vorgesehen, der in einer Bohrung im Fallenschaft 4 steckt und die
Gelenkverbindung mit dem Winkelhebel 5 herstellt. Dazu ist im Winkelhebel 5 ein Langloch
9 angeordnet.
[0005] Der Winkelhebel 5 ist um eine im Schlossgehäuse 1 feststehenden Achse 10 drehbar.
Eine Feder 11 windet sich um diese Achse 10. Der eine Schenkel der Feder 11 stützt
sich ortsfest ab, während der andere Schenkel der Feder 11 gegen den Stift 8 drückt
und damit zwei Funktionen erfüllt. Er bewirkt die Fallenfederung und sichert den Stift
8 vor einem seitlichen Herausfallen. Der Stift 8 trägt eine Ringnut, in die der Schenkel
der Feder 11 einrastet. Wenn im Schlossgehäuse 1 beiderseits der Stiftenden 8 eine
axial fluchtende Bohrung vorgesehen ist, dann kann der Stift 8, z.B. mittels eines
Schraubendrehers herausgedrückt und so der Winkelhebel 5 von dem Fallenschaft 4 entkuppelt
werden. Die Keilfalle 2 kann aus dem Schlossgehäuse herausgezogen werden.
[0006] Wenn eine Rollfalle 12 an Stelle der Keilfalle 2 eingeschoben wird, dann muss der
Stift 8 wieder in die Kuppelstellung zurückgedrückt werden (Fig. 2) Zum Unterschied
zu Fig. 1 trägt der Fallenschaft 13 der Rollfalle 12 einen Stift 14, der die seitliche
Führungsfläche des Fallenschafts 13 überragt. In seine Bewegungsbahn greift der Schenkel
15 einer im Schlossgehäuse 1 fixierten Spiralfeder 16, wobei bereits bei dem Einsetzen
der Rollfalle 12 eine Vorspannung erfolgt. Gemäß Fig. 2 kommen bei der Rollfalle 12
somit beide Federn 16 und 11 zur Wirkung, während bei Fig. 1 die Feder 16 wirkungslos
bleibt, da der Schaft 4 mangels eines Stiftes 14 oder eines Vorsprungs, einer Nase
oder eines Mitnehmers außer Eingriff mit der Feder 16 bleibt. Wenn der Stift 14 in
Fig. 2 etwas näher zum Ende des Schafts 13 gerückt wird, dann erhöht sich die Federkraft.
Wird der Stift nach links zum Fallenkopf gedrückt, dann schwächt sich die Federkraft
ab. Durch die entsprechende Positionierung kann dem Erfordernis je nach der eingesetzten
Fallentype Rechnung getragen werden.
1. Schloss, insbesondere Mehrriegelschloss mit einer Keilfalle, die gegen eine oder mehrere
andere Fallen, insbesondere gegen eine Rollfalle austauschbar ist, wobei der jeweilige
Fallenschaft mit einem z.B. von der Nuss betätigbaren Hebel kuppelbar ist und eine
Fallenfeder am Fallenschaft, vorzugsweise an einem Verbindungsstift zwischen den Hebel
und Fallenschaft oder am Hebel angreift, dadurch gekennzeichnet, dass am jeweiligen Schaft (4, 13) der austauschbaren Fallen (2, 12) Angriffspunkte
für die Fallenfeder (11) bzw. zusätzliche Fallenfedern (16) in unterschiedlichen Positionen
zur individuellen Beaufschlagung der Falle (2, 12) mit einer dieser zugeordneten,
vorbestimmbaren Federkraft vorgesehen sind.
2. Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (13) der Rollfalle (12) einen Mitnehmer (Stift 14) aufweist, der
an einer zusätzlichen gehäuseseitigen Feder (16), insbesondere an einem freien Schenkel
(15) einer Spiralfeder zur Verstärkung der Rollfallenfederung angreift und dass die
Feder (16), insbesondere der freie Schenkel (16) der Spiralfeder, außerhalb der Projektion
des Schaftquerschnittes der Keilfalle (2) in Verschieberichtung liegt.
3. Schloss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollfallenschaft (13) als Mitnehmer einen Stift (14) aufweist, der die
seitliche Führungsfläche des Rollfallenschaftes (13) überragt und im Inneren des Schlossgehäuses
an der Feder (16), insbesondere an dem freien Schenkel (15) der Spiralfeder, anliegt
und beim Einschieben der Rollfalle (12) in das Schlossgehäuse (1) die Feder (16) spannt.
