[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sicherheitsverschluß mit einem zwischen
zwei Positionen längsverschiebbaten und in wenigstens einer Position sicherbaren Riegelelement.
[0002] Sicherheitsverschlüsse der gattungsgemäßen Art werden vorzugsweise benötigt für Gerätegehäuse,
Automatengehäuse, Transportbehälter, Sicherheitsbehälter, Nachfüllmagazine und dergleichen.
In allen Fällen, wo der Sicherheitsverschluß wenigstens einen Zugang in das Innere
eines Gehäuses oder eines Behälters sichern soll, kann ein Riegelelement, welches
sich versperrend vor eine Öffnung setzt oder in einer Falle einrastet, in an sich
bekannter Weise durch ein Schloß gesichert werden. Soweit dies den normalen Sicherheitsanspruch
zur Beschränkung des Zugangs zu einem Gehäuseinneren oder der Öffnung eines Behälters
und dergleichen genügen mag, sind solche Sicherheitsverschlüsse nicht zur Erfüllung
erhöhter Sicherheitsansprüche ausreichend. Insbesondere sind sie nicht dazu geeignet,
einerseits die Öffnung von Gehäusen, Behältern und dergleichen autorisiertem Personal
vorzubehalten, andererseits die Öffnung auch in Sondersituationen zu zulassen, beispielsweise
in vorgeschriebenen Einbauzuständen der Gehäuse in Automaten. So soll es möglich sein,
das Gehäuse, den Behälter oder dergleichen einerseits von autorisiertem Personal öffnen
zu lassen, andererseits eine automatische Öffnung in einem vorgesehenen Einbauzustand
vorzusehen oder gegebenenfalls eine zumindest einmalige Öffnung für einen Sonderfall
vorzusehen, den Behälter, das Gehäuse, das Nachfüllmagazin oder dergleichen jedoch
im Anschluß daran endgültig zu sichern. Solche Sondersituationen ergeben sich beispielsweise
da, wo die Befüllung von Behältern vom Transport und dem Einsatz der Behälter voneinander
getrennt sind.
[0003] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, einen Sicherheitsverschluß anzugeben, der für Gehäuse, Behälter, Magazine
und dergleichen verwendbar ist, also möglichst einfach und leicht und mit geringem
wirtschaftlichen Aufwand herstellbar, wenig anfällig und nicht manipulierbar einsetzbar
ist und darüber hinaus neben dem ungehindertem autorisierten Öffnen auch ein zumindest
einmaliges Öffnen in einer vorherbestimmten Einbausituation oder Bediensituation zuläßt.
[0004] Die
Lösung dieser Aufgabe ergibt sich durch einen Sicherheitsverschluß mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] Der erfindungsgemäße Sicherheitsverschluß umfaßt wenigstens ein zwischen zwei Positionen
längsverschiebares Riegelelement, welches in wenigstens einer der beiden Positionen
sicherbar ist, also nicht ohne Entsicherung geöffnet werden kann. Weiterhin ist mit
dem Riegelelement ein Schloß in Verbindung, welches wenigstens zwei verschiedene Sicherungszustände
aufweist. In einem ersten Sicherungszustand läßt sich das Riegelelement durch äußere
Einwirkung entsichern und in einer translatorischen Bewegung von einer Schließposition
in eine Öffnungsposition bewegen. Sobald das Riegelelement wieder in die Schließposition
zurückgeführt wird, schaltet das Schloß von dem ersten in den zweiten Sicherungszustand
um, in welchem das Riegelelement gegen eine Längsverschiebung gesperrt ist. Eine Entsicherung
und Längsverschiebung durch äußere Einwirkung ist nicht mehr möglich. Ein Rückschalten
des Schlosses von dem zweiten in den ersten Sicherungszustand ist wiederum nur durch
autorisiertes Personal möglich.
[0006] Das Riegelelement ist vorzugsweise gegenüber einer Führungsbasis gegen die Kraft
eines elastischen Elementes in einer Schließposition gehalten und in einer Bewegungsebene
in einer transiatorischen Bewegung von der Schließposition in eine Öffnungsposition
bewegbar. Die Kraft hierfür kann von außen, also von außerhalb des Sicherheitsverschlusses,
auf unterschiedliche Weise aufgebracht werden. Sowohl sind einfache mechanische Lösungen
verwendbar wie auch die Verwendung von elektrischen oder hydraulischen Stellgliedern.
Quer zu der translatorischen Bewegungsrichtung erstreckt sich eine Führungskulisse
beziehungsweise eine Nockenbahn. Diese liegt in einer im wesentlichen parallel zur
Bewegungsebene liegenden Ebene. Die Führungskulisse kann auch in dem Riegelelement
selbst ausgeführt sein. An der Führungskulisse anlegbar ist ein im wesentlichen senkrecht
zur Bewegungsebene angeordneter Steuernocken. Der Steuernocken und die Führungskulisse
sind relativ zueinander zwischen zwei Anschlagpositionen bewegbar, wobei diese Relativbewegung
im wesentlichen quer zur translatorischen Bewegung verläuft. Ist die Führungskulisse
im Riegelelement selbst ausgebildet, befindet sich der Steuernocken an einem zweiten,
querbeweglichen Element. Andererseits kann die Führungskulisse an einem vom Riegelelement
unabhängigen Bauteil, beispielsweise einer Steuerscheibe ausgebildet sein. In diesem
Fall befindet sich der Steuernocken vorzugsweise auf dem Riegelelement oder steht
mit diesem in fester Verbindung. Die zwei Anschlagpositionen sind vorzugsweise durch
die Endbegrenzungen der Nockenbahn beziehungsweise der Führungskulisse gebildet. Im
Bereich einer Anschlagposition weist die Führungskulisse eine Breite auf, die eine
Relativbewegung zwischen ihr und dem Steuernocken im wesentlichen parallel zur translatorischen
Bewegungsrichtung zuläßt. Befindet sich also der Nocken im Bereich dieser Anschlagposition,
kann das Riegelelement eine translatorische Bewegung von der Schließposition in die
Öffnungsposition durchführen. In der anderen Anschlagposition weist die Führungskulisse
eine Breite auf, die im wesentlichen der Ausdehnung des Steuernockens entspricht.
Befindet sich also der Steuernocken im Bereich dieser Anschlagposition der Führungskulisse,
ist eine Bewegung parallel zur translatorischen Bewegungsrichtung des Riegelelementes
nicht mehr möglich, das Riegelelement ist also in seiner Schließposition versperrt.
Die relative Überführung des Steuernockens von der einen in die andere Anschlagposition
- oder die Querbewegung der Führungskulisse relativ zum Steuernocken - wird einerseits
durch elastische Elemente, also beispielsweise eine Federspannung, bewirkt, andererseits
entgegen der Kraft der elastischen Elemente durch Stellglieder.
[0007] Gemäß einem vorteilhaften Vorschlag der Erfindung ist die Führungskulisse in einer
plattenförmigen Steuerscheibe ausgebildet. Vorzugsweise ist die Führungskulisse bogenförmig
und um einen außerhalb der Führungskulisse im wesentlichen im Mittelpunkt der Kulissenbahn
befindlichen Lagerpunkt drehbar. Der Steuernocken ist in diesem Fall mit dem Riegelelement
verbunden, so daß die Relativbewegung zwischen Führungskulisse und Steuernocken durch
eine Drehung der Steuerscheibe um den Mittelpunkt der Kulissenbahn bewirkt wird. Die
Steuerscheibe ist in diesem Fall durch die Kraft eines elastischen Elementes vorzugsweise
so vorgespannt, daß der Steuernocken in dem Bereich der Anschlagposition positioniert
ist, wo die Führungskulissenbreite der Ausdehnung des Nockens entspricht. Das Riegelelement
mit dem daran angeordneten Steuernocken kann sich aufgrund der Behinderung durch die
enge Führungskulisse nicht translatorisch bewegen. Das Riegelelement ist in seiner
Schließposition blockiert. Entlang der Führungskulisse ist vor dem Bereich der Anschlagposition
mit vergrößerter Breite ein Haltenocken ausgebildet. Wird die Führungskulisse gegen
die Kraft des elastischen Elementes durch Drehen der Steuerscheibe relativ zum Haltenocken
so bewegt, daß eine relative Querbewegung von der einen Anschlagposition in die andere
Anschlagposition erfolgt, wird der Steuernocken hinter dem Haltenocken verrastet und
befindet sich somit in der Anschlagposition mit vergrößerter Breite. Das Riegelelement
läßt sich in dieser Position translatorisch in eine Öffnungsposition bewegen, wobei
die Steuerscheibe mit der Führungskulisse aufgrund der Kraft des elastischen Elementes
so verdreht wird, daß der Haltenocken vor dem Bereich mit verringerter Breite gegen
einen Anschlag stößt. Wird nun das Riegelelement wieder in seiner Schließposition
zurückbewegt, bewegt sich der Steuernocken entlang der Führungskulisse in den Bereich
mit verringerter Breite, so daß das Riegelelement gegen translatorische Bewegungen
gesichert ist.
[0008] Das Stellglied zur Erzeugung der Relativbewegung zwischen dem Steuernocken und der
Führungskulisse ist vorteilhafter Weise durch ein Schloß gesichert. Damit kann nur
unter Verwendung des Sicherheitsschlosses der Steuernocken in den Bereich der Führungskulisse
mit vergrößerter Breite gelangen und gegebenenfalls hinter dem Haltenocken verrastet
werden. Das Schloß ist somit "scharf" positioniert und nach einmaliger Entriegelung
und translatorischer Bewegung des Riegelelements schaltet das Schloß automatisch in
die Sperrposition im zweiten Sicherungszustand um.
[0009] Vorteilhafter Weise weist der Sicherheitsverschluß eine weitere Sperre auf, die gegen
die Kraft eines elastischen Elementes bewegbar ist und eine zusätzliche Blockierung
des Riegelelementes in der Schließposition bewirkt. Befindet sich das Schloß im ersten
Sicherungszustand, in welchem das Riegelelement grundsätzlich eine translatorische
Bewegung durchführen kann, muß dennoch zunächst die Sperre überwunden werden, um die
translatorische Bewegung mit den oben beschriebenen Folgen durchführen zu können.
Die Sperre wird wie die Riegelbetätigung selbst von außerhalb des Sicherheitsverschlusses
bewegt und kann ihrerseits durch ein Schloß oder eine sonstige Codierung gesichert
sein. Gemäß einem weiteren vorteilhaften Vorschlag der Erfindung ist die Sperre auch
durch das Stellglied bewegbar, welches die Relativbewegung zwischen Steuernocken und
Führungskulisse zur Scharfstellung des Schlosses durchführt. Da der Steuernocken hinter
dem in der Führungskulisse ausgebildeten Haltenocken verrastet werden soll, um den
ersten Sicherungszustand des Schlosses aufrechtzuerhalten, muß bei der Scharfstellung
des Schlosses das Riegelelement zumindest so weit translatorisch bewegt werden, daß
der Steuernocken den Haltenocken passieren kann. Zu diesem Zweck ist die Sperre zur
Blockierung des Riegelelementes zu bewegen, was vorzugsweise durch das gleiche Stellglied
erfolgen kann, welches die Relativbewegung zwischen Führungskulisse und Steuernocken
durchführt.
[0010] Obwohl der erfindungsgemäße Sicherheitsverschluß nur wenige Elemente umfaßt und einfach
aufgebaut ist, ist dieser äußerst wirksam und umfaßt mehrere Sicherheitsebenen.
[0011] Wird ein Gehäuse von autorisiertem Personal verschlossen und durch Betätigung eines
Sicherheitsschlosses über das Stellglied der Steuernocken und die Führungskulisse
derart relativ bewegt, daß sich der Steuernocken in dem verbreiterten Bereich der
Führungskulisse befindet und dort verrastet wird, kann das Riegelelement durch äußeren
Eingriff einmalig geöffnet werden. Ist der äußere Eingriff beendet, schließt das Riegelelement
aufgrund der Belastung durch ein elastisches Element wieder und das Schloß schaltet
in den zweiten Sicherungszustand um, so daß eine translatorische Bewegung des Riegelelementes
ausgeschlossen ist. somit ist zumindest ein nicht autorisierter äußerer Eingriff sofort
erkennbar. Aber der erfindungsgemäße Sicherheitsverschluß eignet sich auch für den
automatisierten Einsatz, denn nach autorisierter Befüllung und Scharfstellung kann
beispielsweise ein Nachfüllmagazin einem Automaten automatisch geöffnet werden, wenn
es sich in der vorgeschriebenen Einbauposition befindet. Wird das Magazin dem Automaten
entnommen, ist das Riegelelement in seiner Schließposition und das Schloß in seinem
zweiten Sicherungszustand, so daß sich das Riegelelement nicht mehr öffnen läßt, bis
autorisiertes Personal das Schloß wieder in den ersten Sicherungszustand überführt
hat.
[0012] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Vorschlag der Erfindung ist eine Schloßzustands-Anzeige
vorgesehen. So kann beispielsweise an bewegten Gliedern des Schlosses eine von außen
sichtbare Farb- oder Formmarkierung angeordnet sein, so daß der Zustand gespannt,
gesichert, entsichert und dergleichen erkennbar ist. Die Zustandsanzeige kann auch
elektronisch auslesbar oder sonstwie signalisierbar sein.
[0013] Weiterhin wird mit der Erfindung mit Vorteil vorgeschlagen, daß das Schloß gegen
Manipulationen gesichert ist. Es ist der Fall denkbar, daß das Sperrglied nicht ganz
geschlossen hat, weil es im Schließweg behindert ist. In diesem Fall ließe es sich
aufdrücken und gegebenenfalls aufhalten. Um dies zu verhindern wird mit der Erfindung
vorgeschlagen, am Schloß einen Sperrnocken anzuordnen, welcher ein Zurückschieben
des Sperrgliedes im nicht ganz verschlossenen Zustand verhindert.
[0014] Soweit in Bezug auf den erfindungsgemäßen Sicherheitsverschluß Sicherheitsschlösser
und Stellgliedbewegungen oder auch Öffnungsbewegungen des Riegelelementes beschrieben
sind, können diese mechanische, elektromechanische, elektronische, hydraulische, pneumatische
oder sonstige Ausführungen umfassen. Sicherheitsschlösser können beispielsweise digital
ausgeführt sein, so daß eine elektronische Codierung erforderlich ist. Die Stellgliedbewegungen
können mechanisch oder durch Elektromotoren und dergleichen durchgeführt werden.
[0015] Der erfindungsgemäße Sicherheitsverschluß ist wirtschaftlich herstellbar, aufgrund
seiner einfachen und leichten Bauweise auch in vielen einfachen Gehäusen einsetzbar
und stellt eine erhöhte Sicherung gegen Öffnung dar.
[0016] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
anhand der Figuren. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Sicherheitsverschlusses in einem
ersten Sicherungszustand;
- Figur 2
- eine Darstellung des Sicherheitsverschlusses gemäß Figur 1 in einem entsicherten und
geöffneten Zustand;
- Figur 3
- eine Darstellung des Sicherheitsverschlusses gemäß Figur 1 in einem zweiten Sicherungszustand;
- Figur 4
- eine Darstellung des Sicherheitsverschlusses in der Position gemäß Figur 3 mit einem
Stellglied;
- Figur 5
- eine Darstellung des Sicherheitsverschlusses gemäß Figur 4 in einer Umschaltposition;
- Figur 6
- eine Darstellung des Sicherheitsverschlusses gemäß Figur 4 im ersten Sicherungszustand;
- Figur 7
- eine Darstellung des Sicherheitsverschlusses mit einer Sperre in einem Sperrzustand;
- Figur 8
- eine Darstellung gemäß Figur 7, wobei sich die Sperre in einem Öffnungszustand befindet;
- Figur 9
- eine Darstellung des Sicherheitsverschlusses gemäß Figur 7, wobei sich die Sperre
in einem Zwischenzustand befindet;
- Figur 10
- eine Darstellung des in den Figuren 1 bis 9 gezeigten Sicherheitsverschlusses im Gesamtzusammenbauzustand
in einer ersten Sicherungsposition;
- Figur 11
- eine Darstellung des Sicherheitsverschlusses gemäß Figur 10 während eines Öffnungsvorganges
und
- Figur 12
- eine Darstellung des Sicherheitsverschlusses gemäß Figur 10 während eines Umschaltvorganges
vom zweiten in den ersten Sicherungszustand.
[0017] In den Figuren sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
[0018] In den Figuren 1 bis 3 ist ein Ausführungsbeispiel für einen Sicherheitsverschluß
gezeigt, an welchem die Grundfunktionen erläutert werden.
[0019] Auf einer Basisplatte 1, welche beispielsweise ein Teil einer Gehäusewandung sein
kann, ist ein Riegelelement 2 translatorisch hin und her bewegbar geführt. Dies ist
durch den Doppelpfeil in Figur 1 angedeutet. Das Riegelelement 2 ist plattenförmig
dargestellt und bewegt sich in einer Führung 25 zwischen einer oberen Position 26
und einer unteren Position 27. In der oberen Position am Anschlag 26 der Führung 25
befindet sich das Riegelelement 2 in der Schließposition. An dem Riegelelement können
Verschlußriegel, Sperrstangen und dergleichen angeordnet sein, welche mit dem Riegelelement
translatorisch bewegbar oder auch über Umlenkungen schwenkbar oder drehbar sein können.
Auch Kombinationen entsprechender Bewegungen sind möglich. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
trägt das Riegelelement eine Lagerrolle 4, welche einer an der Basisplatte angeordneten
Lagerrolle 3 gegenüber liegt. Ein in einer Gehäusewandung angeordneter seitlicher
Schlitz kann, wie beispielsweise in Figur 2 angedeutet, von einem von außen eingeführten
Keilelement durchgriffen werden, welches zwischen die Rollen 3 und 4 verfährt. Dabei
wird die Rolle 4 von der Rolle 3 weggedrückt und das daran befestigte Riegelelement
2 bewegt sich von der Schließposition in die Öffnungsposition. Das Riegelelement trägt
weiterhin einen Steuernocken 5, welcher senkrecht von dem plattenförmigen Riegelelement
in der Bildebene gesehen nach vorne absteht.
[0020] Um einen an der Basisplatte 1 angeordneten Drehlagerpunkt 7 ist eine Steuerscheibe
6 drehbar angeordnet. Die Steuerscheibe 6 ist als plattenförmiges Element im gezeigten
Ausführungsbeispiel ausgebildet und weist eine bogenförmige Nockenbahn 8 auf. Der
Drehlagerpunkt 7 liegt im Mittelpunkt der Nockenbahn 8. Durch Drehen der Steuerscheibe
6 bewegt sich die Nockenbahn 8 relativ zum Steuernocken 5. Die Nockenbahn hat einen
bogenförmigen Vorderkantenverlauf mit einem Rastnocken 9 und einen erweiterten Kulissenbereich
11 sowie, am anderen Anschlagpunkt, einen verengten Kulissenbereich 10.
[0021] In den Figuren 1 und 2 sind noch zwei weitere besondere Aspekte der Erfindung verdeutlicht.
Die Steuerscheibe 6 prägt zwei Markierungsnocken 28, welche beispielsweise einen unterschiedlich
gefärbten Punkt aufweisen und durch eine nicht gezeigte Öffnung in einer Gehäuseabdeckung
in der jeweiligen Position sichtbar sind. Dadurch wird eine optische Positioniermarkierung
bereitgestellt. Weiterhin ist ein Anschlagnocken 29 gezeigt, welcher Manipulationen
bei einem nicht vollständig versperrten Sperrglied verhindert. Insbesondere gemäß
Figur 2 ist zu erkennen, daß der Anschlagnocken genau im Einführungsweg eines Öffnungsschlüssels
liegt, wenn sich das Schloß in der entriegelten, aber noch nicht wieder geschlossenen
Position befindet. Würde in dieser Position das Sperrglied offengehalten, um beispielsweise
nach Magazinentnahme aus einem Automaten wieder durch Einführen eines Schlüssels die
Öffnungsposition einzustellen, so würde dies durch den Anschlagnocken 29 verhindert
werden. Alternative Möglichkeiten liegen im Rahmen der Erfindung.
[0022] In dem in Figur 1 gezeigten Montagezustand befindet sich das Riegelelement in seiner
Schließposition, also mit seiner Vorderkante im Bereich des oberen Anschlags 26, wobei
der Steuernocken 5 hinter dem Rastnocken 9 der Nockenbahn 8 verrastet ist. Der Steuernocken
5 befindet sich an einem Anschlagpunkt der Nockenbahn 8 im erweiterten Bereich 11.
Der erweiterte Bereich hat eine Ausdehnung, die es zuläßt, daß sich der Steuernocken
über eine durch die Ausdehnung bestimmte Strecke translatorisch mit dem Riegelelement
in der Nockenbahn bewegen kann.
[0023] Wird nun, wie in Figur 2 gezeigt, ein Öffnungsschlüssel 13 mit dem Keil 14 von außen
zwischen die Rollen 3 und 4 geführt, bewegt sich das Riegelelement 2 entgegen der
Kraft einer nicht gezeigten Feder aus der Schließposition in die Öffnungsposition.
Dabei bewegt sich auch der Steuernocken 5 aus der hinter dem Rastnocken 9 liegenden
Position translatorisch in etwa in Richtung des Drehlagerpunkts 7 der Steuerscheibe
6. Die Steuerscheibe 6 ist durch ein nicht gezeigtes elastisches Element so vorgespannt,
daß sich diese in Bildebene gesehen nach rechts dreht. Dabei stößt der Steuernocken
5 gegen den Anschlag 12, der am inneren Ende des erweiterten Bereichs 11 der Nockenbahn
8 der Steuerscheibe 6 ausgebildet ist. Solange der Keil 14 zwischen den Rollen 3 und
4 verbleibt, bleibt somit das Riegelelement in seiner Öffnungsposition und die Steuerscheibe
in ihrer Anschlagposition gegenüber dem Steuernocken. Es stellt sich die in Figur
2 gezeigte Position der Teile relativ zueinander ein. Wird nun der Keil 14 zwischen
den Rollen 3 und 4 entfernt, bewegt sich aufgrund der Federkraft das Riegelelement
2 wieder in seine Schließposition, wobei das Riegelelement 2 den Steuernocken 5 translatorisch
vom Anschlag 12 wegbewegt, so daß aufgrund der Vorspannung die Steuerscheibe 6 sich
weiter in Bildebene gesehen nach rechts verdreht und der Steuernocken in den verengten
Bereich 10 der Nockenbahn 8 gelangt. Der verengte Bereich 10 der Nockenbahn hat eine
Breite, die im wesentlichen der Ausdehnung des Steuernockens 5 entspricht. Der Steuernocken
ist also gegen eine translatorische Bewegung relativ zur Steuerscheibe 6 blockiert,
so daß das Riegelelement sich nicht mehr translatorisch bewegen läßt. Es verbleibt
in seiner Schließposition. Es stellt sich der in Figur 3 gezeigte Zustand ein.
[0024] Der in Figur 1 gezeigte Zustand ist der erste Sicherungszustand des durch die beschriebenen
Bauteile gebildeten Schlosses, in welchem das Riegelelement 2 entsicherbar und in
die Öffnungsposition verfahrbar ist, während der nach einmaliger Entsicherung automatisch
eingestellte und in Figur 3 gezeigte Sicherungszustand 2 eine Bewegung des Riegelelementes
ausschließt. Die Rückschaltung des Schlosses vom zweiten in den ersten Sicherungszustand
soll erfindungsgemäß durch autorisiertes Personal erfolgen.
[0025] Die Figuren 4 bis 6 zeigen eine weitere Ausbaustufe, wobei die Figur 4 hinsichtlich
des Riegelelementes 2, der Steuerscheibe 6 und dem Steuernocken 5 die in Figur 3 gezeigte
Verschlußposition im zweiten Sicherungszustand zeigt. Eine Stellscheibe 15 ist um
einen Drehlagerpunkt 16 drehbar angeordnet und weist einen Mitnehmernocken 17, im
gezeigten Ausführungsbeispiel eine Biegekante, auf. Ein Nocken 18 dient einer später
noch beschriebenen Funktion. Die Stellscheibe 16 kann über ein nicht gezeigtes Gestänge
mit einem Schloß verbunden sein, so daß bei Drehung des Schlüssels auch die Stellscheibe
15 um den Drehlagerpunkt 16 verdrehbar ist. In der Bildebene gesehen wird die Stellscheibe
15 nach links um den Drehlagerpunkt 16 gedreht, wobei der Stellnocken 17 eine Kante
der Steuerscheibe 6 hintergreift. Die Stellscheibe 15 kann im wesentlichen plattenförmig
ausgebildet und parallel neben der im wesentlichen plattenförmigen Steuerscheibe 6
und dem plattenförmigen Riegelelement 2 positioniert sein. Bei einer Drehung der Stellscheibe
15 wird gegen die Kraft eines elastischen Elementes die Steuerscheibe 6 gedreht, so
daß der Steuernocken 5 entlang der Nockenbahn aus dem verengten Bereich herausbewegt
wird. Figur 5 zeigt die Position, wo der Steuernocken 5 den Bereich des Rastnockens
9 erreicht. Hier kann entweder mittels Schließkraft entgegen der Kraft einer Feder
der Steuernocken 5 zusammen mit dem Riegelelement 2 ein Stück nach unten bewegt werden,
oder es wird ein wie in Figur 5 gezeigter. Öffnungsschlüssel 13 mit Keil 14 zwischen
die Rollen 3 und 4 verbracht, um das Riegelelement ein Stück abzusenken. Der Steuernocken
5 passiert den Rastnocken 9 und gelangt in den Anschlagsbereich der Nockenbahn 8.
Das Riegelelement bewegt sich wieder in die Schließposition und es stellt sich der
in Figur 6 gezeigte Zustand ein, welcher dem in Figur 1 gezeigten Sicherungszustand
1 entspricht. Das Riegelelement läßt sich nunmehr einmal entsichern und öffnen.
[0026] Figuren 7 bis 9 zeigen eine weitere Ausbauform des erfindungsgemäßen Sicherheitsverschlusses.
[0027] Das Riegelelement 2 befindet sich in der geschlossenen Position. Dabei wird die am
Riegelelement angeordnete Rolle 4 von dem Sperrarm 22 einer Sperre 19 gegen eine Bewegung
blockiert. Die Sperre 19 ist mittels einer Feder 21 in der in Figur 7 gezeigten Sperrposition
vorgespannt. Die Sperre 19 ist um ein Drehlager 20 drehbar und weist einen Stellarm
23 mit einer daran ausgebildeten Nockenbahn 24 auf, deren Funktion später beschrieben
wird.
[0028] Soll nun das Riegelelement in die Öffnungsposition bewegt werden, muß zunächst die
Sperre 19 gegen die Kraftfeder 21 verdreht werden, so daß sich die Rolle 4 von der
Rolle 3 wegbewegen kann. Zu diesem Zweck kann an dem in Figur 8 gezeigten Ausführungsbeispiel
für einen Öffnungsschlüssel 13 neben dem Keil 14 auch ein Entsicherungsstift ausgebildet
sein. Dieser ist länger als der Keil 14 und erreicht somit die Sperre früher als der
Keil die Rollen 3, 4. Die Sperre wird von dem Stift um den Drehlagerpunkt 20 weggedreht
und gibt somit die Rolle 4 gegen eine Bewegung weg von der Rolle 3 frei, so daß sich
auch das Riegelelement von der Schließposition in die Öffnungsposition bewegen kann.
Wird der Öffnungsschlüssel entfernt, bewegt sich die Sperre aufgrund der Kraft der
Feder 21, wie in Figur 9 gezeigt, wieder zurück in die Sperrposition.
[0029] Die Figuren 10 bis 12 zeigen den Zusammenbauzustand aller beschriebenen Ausbaustufen.
[0030] Das Riegelelement 2 befindet sich relativ zur Basisplatte 1 in der Schließposition.
Die Rollen 3 und 4 liegen eng beieinander und die Rolle 4 ist durch den Sperrarm 22
der Sperre 19 untergriffen und gesperrt. Die Steuerscheibe ist gegen die Kraft eines
elastischen Elementes so positioniert, daß der Steuernocken hinter dem Rastnocken
9 der Nockenbahn 8 verrastet ist. Die Stellscheibe 15 befindet sich in einer neutralen
Position.
[0031] Wird nun, wie in Figur 11 angedeutet, ein Öffnungsschlüssel 13 mit Keil 14 und einem
Entsicherungsstift eingeführt, wird zunächst durch den Entsicherungsstift die Sperre
19 weggedrückt, so daß die Rolle 4 frei ist. Der Keil 14 wird dann zwischen die Rollen
3 und 4 getrieben, so daß sich, wie oben beschrieben, das Riegelelement 2 in die Öffnungsposition
bewegt, so daß der Steuernocken 5 am Anschlag 12 der Steuerscheibe 6 anschlägt. Anschließend
bewegt sich der Steuernocken 5 in den verengten Bereich 10 der Steuerscheibe 6, wenn
der Öffnungsschlüssel wieder entnommen wird. Die Sperre 19 setzt sich aufgrund der
Federkraft wieder unter die Rolle 4 und der Verschluß ist vollständig gesichert. Soll
nun mittels der Stellscheibe 15 die Steuerscheibe 6 wieder in ihre gespannte Position
gebracht werden, so daß der Steuernocken hinter dem Rastnocken 9 verrastet, so ist
dies nur dann möglich, wenn die Sperre 19 entsichert ist, da sich ansonsten in der
Position des Rastnockens 9 das Riegelelement 2 in dem darauf befindlichen Steuernocken
5 nicht wenigstens etwas öffnen könnte. Zu diesem Zweck ist der oben bereits beschriebene
Nocken 18 auf der Stellscheibe 15 angeordnet, der entlang der Nockenbahn 24 am Stellarm
23 der Sperre 19 bewegt wird und die Sperre kurzzeitig entsichert, um die Steuerscheibe
6 vollends in die Anschlagposition bewegen zu können. Anschließend wird die Stellscheibe
15 wieder in die neutrale Position verbracht und die Sperre 19 bewegt sich mit dem
Sperrarm 22 unter die Rolle 4.
[0032] Das beschriebene Ausführungsbeispiel dient der Erläuterung und ist nicht beschränkend.
Insbesondere können die Stellglieder auch anders als mechanisch bewegbar sein, also
elektrisch, elektrohydraulisch und dergleichen. Auch können die Schließelemente mechanische
oder elektronische Schlösser umfassen oder als solche ausgebildet sein. Das gleiche
gilt für den sehr vereinfacht dargestellten Öffnungsschlüssel, der auch komplizierte
Codierungen umfassen und mit einem entsprechend codierten Schloß gehäuseseitig zusammenwirken
kann.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Basisplatte
- 2
- Riegelelement
- 3
- Rolle
- 4
- Rolle
- 5
- Steuernocken
- 6
- Steuerscheibe
- 7
- Drehlager
- 8
- Nockenbahn
- 9
- Rastnocken
- 10
- verengter Anschlagbereich
- 11
- erweiterter Anschlagbereich
- 12
- Anschlag
- 13
- Öffnungsschlüssel
- 14
- Keil
- 15
- Stellscheibe
- 16
- Drehlager
- 17
- Stellnocken
- 18
- Nocken
- 19
- Sperre
- 20
- Drehlager
- 21
- Feder
- 22
- Sperrarm
- 23
- Stellarm
- 24
- Nockenbahn
- 25
- Führung
- 26
- oberer Anschlag
- 27
- unterer Anschlag
- 28
- Markierungsnocken
- 29
- Anschlagnocken
1. Sicherheitsverschluß mit einem zwischen zwei Positionen längsverschiebbaren, in wenigstens
einer Position sicherbaren Riegelelement und einem Schloß mit wenigstens zwei Sicherungszuständen
zur Sicherung des Riegelelements, wobei in einem ersten Sicherungszustand das Riegelelement
entsicherbar und längsverschiebbar ist und in einem zweiten Sicherungszustand des
Schlosses das Riegelelement gegen Längsverschiebung gesperrt ist, wobei das Schloß
nach einmaliger Entsicherung des Riegelelementes vom ersten in den zweiten Sicherungszustand
umschaltet.
2. Sicherheitsverschluß nach Anspruch 1, mit einem gegenüber einer Führungsbasis gegen
die Kraft eines elastischen Elements in einer Bewegungsebene in einer translatorischen
Bewegung von einer Schließposition in eine Öffnungsposition bewegbaren Riegelelement,
einer sich im wesentlichen quer zur translatorischen Bewegungsrichtung in einer im
wesentlichen parallel zur Bewegungsebene liegenden Ebene erstreckenden Führungskulisse
und einer an dieser anlegbaren, im wesentlichen senkrecht zur Bewegungsebene angeordneten
Steuernocken, wobei der Steuernocken und die Führungskulisse relativ zueinander zwischen
zwei Anschlagpositionen bewegbar sind, und wobei die Führungskulisse im Bereich einer
Anschlagposition eine Breite aufweist, die eine Relativbewegung zwischen ihr und dem
Nocken im wesentlichen parallel zur translatorischen Bewegungsrichtung zuläßt, und
die sich im Bereich der anderen Anschlagposition auf eine der Ausdehnung des Nockens
im wesentlichen entsprechende Breite verringert.
3. Sicherheitsverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungskulisse in einer plattenförmigen Steuerscheibe ausgebildet ist.
4. Sicherheitsverschluß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungskulisse
einen bogenförmigen Verlauf hat und die Steuerscheibe parallel zu dem den Steuernocken
aufweisenden Riegelelement um den Mittelpunkt der Kulissenbahn drehbar angeordnet
ist.
5. Sicherheitsverschluß nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungskulisse an einem Bogenende in Richtung des Mittelpunkts verbreitert und
am anderen Bogenende auf eine der Ausdehnung des Nockens entsprechende Breite verengt
ist.
6. Sicherheitsverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungskulisse im verbreiterten Bereich einen Haltenocken aufweist.
7. Sicherheitsverschluß nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungskulisse vor dem Bogenende mit verengter Breite einen Anschlag aufweist.
8. Sicherheitsverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungskulisse durch ein elastisches Element derart vorgespannt ist, daß
der Steuernocken im verengten Bereich positioniert ist.
9. Sicherheitsverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dieser ein Stellglied zur Durchführung einer Relativbewegung zwischen der Führungskulisse
und dem Steuernocken aufweist.
10. Sicherheitsverschluß nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied durch
ein Schloß gesichert ist.
11. Sicherheitsverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dieses eine gegen die Kraft eines elastischen Elementes bewegbare Sperre zur Blockierung
des Riegelelementes in der Schließposition aufweist.
12. Sicherheitsverschluß nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperre durch
das Stellglied zur Erzeugung der Relativbewegung zwischen Steuernocken und Führungskulisse
bewegbar ist.
13. Sicherheitsverschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dieser eine Zustandsanzeige aufweist.