[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung des Wasserfüllstandes im Kühlwasserkreislauf
eines Verbrennungsmotors für Kraftfahrzeuge, in dem ein Elektromotor zum Antrieb der
Wasserpumpe verwendet wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Es ist bekannt, den Wasserfüllstand über Sensoren zu überwachen, die erkennen, ob
an der betreffenden Stelle Kühlflüssigkeit steht bzw. fließt oder ob der Wasserfüllstand
zu tief abgesunken ist.
[0003] Derartige Sensoren müssen als separate Bauteile in den Kühlwasserkreislauf eingebaut
werden, was einen zusätzlichen Montageaufwand und zusätzliche Kosten verursacht. Außerdem
können Sensoren nur zwischen zwei Zuständen unterscheiden, nämlich ob Kühlwasser am
Sensor vorhanden ist oder ob Kühlwasser am Sensor nicht vorhanden ist. Für die Erfassung
bestimmter Füllstände zwischen diesen beiden Zuständen ist die Verwendung weiterer
Sensoren erforderlich.
[0004] Aus der DE 41 16 496 A1 ist eine Sicherheitsvorrichtung zum Erfassen des Ausfalls
einer elektrischen Kühlmittelpumpe einer Brennkraftmaschine bekannt, bei der der extreme
Ankerstrom beim Ausfall der Pumpe erfaßt und der Zündzeitpunkt oder die zugeführte
Kraftstoffmenge zur Begrenzung der Last oder Drehzahl der Maschine beeinflußt wird.
Eine kontinuierliche Erfassung unterschiedlicher Wasserfüllstände in einem Kühlkreissystem
eines Kraftfahrzeugverbrennungsmotors ist auf diese Weise jedoch nicht möglich.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein einfaches Verfahren der eingangs genannten
Art sowie eine konstruktiv einfache, preiswert herzustellende und leicht handhabbare
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen, das bzw. die zuverlässig
arbeitet und keine separaten Bauteile erfordert.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 bzw. durch
eine Vorrichtung gemäß Anspruch 5 gelöst.
[0007] Wesentlich ist dabei, daß die Stromaufnahme des die Wasserpumpe antreibenden Elektromotors
ermittelt wird und daß der Wert des vom Elektromotor aufgenommenen Stromes mit einem
oder mehreren vorgegebenen Sollwert(en) verglichen wird, der einem bzw. die verschiedenen
Wasserfüllständen entsprechen. So ist eine besonders einfache kontinuierliche Ermittlung
und Überwachung des Wasserfüllstandes des Kühlkreislaufsystems eines Kraftfahrzeugverbrennungsmotors
möglich. Dadurch können separate Sensoren als zusätzliche Teile und somit auch Kosten
bei der Herstellung und der Montage des Kühlwassersystems eingespart werden.
[0008] Die Funktion der Sensoren übernimmt die Wasserpumpe, die zum Betrieb des Kühlwassersystems
ohnehin erforderlich ist. Das Verfahren arbeitet einfach und zuverlässig und ermöglicht
auch die Erkennung bestimmter Zwischen-Füllstände an Kühlflüssigkeit, d.h. bestimmte
Füllstände zwischen ausreichender Füllung und einem Mindestfüllstandes, der nicht
unterschritten werden darf.
[0009] Auch ist es möglich, das erfindungsgemäße Verfahren zusätzlich zu den bekannten Sensoren
einzusetzen, wodurch eine größere Sicherheit bei der Erkennung von zu geringen Wasserfüllständen
erreicht wird.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der Wert des vom Elektromotor aufgenommenen
Stromes mit einem oder mehreren vorgegebenen Sollwert(en) verglichen wird und bei
Unterschreitung, bei Erreichen und/oder bei Überschreitung eines Sollwertes ein Signal
erzeugt wird. Die Stromaufnahme der Pumpe bei ausreichendem Wasserfüllstand kann beispielsweise
ein derartiger vorgegebener Sollwert sein. Ist der Wasserfüllstand jedoch unter ein
erforderliches Mindestmaß gesunken und kann die Wasserpumpe daher kein Kühlwasser
mehr ansaugen, so nimmt sie im Trockenlauf einen deutlich geringeren Strom auf. Dieser
Stromwert beim Trockenlauf der Wasserpumpe kann ebenfalls ein vorgegebener Sollwert
sein, bei dessen Erreichen ein Alarmsignal ausgelöst werden kann.
[0011] Zwischen den beiden zuvor beschriebenen Stromaufnahmewerten können beliebig viele
Zwischenwerte als Sollwerte vorgegeben werden, die der Stromaufnahme der Pumpe bei
verschiedenen Stufen einsetzenden Trockenlaufes entsprechen.
[0012] Auf diese Weise kann in besonders vorteilhafter Weise auch einsetzende sowie vollständige
Kavitation erkannt und entsprechende Warnsignale erzeugt werden. Bei Kavitation bilden
sich in der Kühlflüssigkeit bei örtlich begrenztem Unterdruck mit Dampf gefüllte Hohlräume,
die ebenfalls eine geringere Stromaufnahme der Wasserpumpe bewirken.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es ferner, wenn der Wert des vom Elektromotor aufgenommenen
Stromes mit einem vorgegebenen Sollwert verglichen wird und bei Unterschreiten einer
Mindestdifferenz zum Sollwert ein Alarmsignal ausgelöst wird. Auf diese Weise ist
es möglich, nicht erst bei Erreichen eines bestimmten Sollwertes, sondern schon bei
einer bestimmten Annäherung an diesen Wert ein entsprechendes Signal zu erzeugen.
[0014] Besonders vorteilhaft kann das Verfahren mit einer Wasserpumpe durchgeführt werden,
an der Mittel zur Ermittlung des vom Elektromotor aufgenommenen Stromes vorgesehen
sind. Derartige Mittel können insbesondere ein Amperemeter umfassen oder den Hall-Effekt
ausnutzen. Die Mittel können vorteilhafter Weise in die Wasserpumpe integriert sein.
[0015] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der nachfolgenden Beschreibung und dem in der Zeichnung dargestellten Diagramm.
[0016] In dem Diagramm ist der Verlauf des von der Wasserpumpe aufgenommenen Stromes I über
der Zeit t aufgezeichnet.
[0017] Im Bereich 1 ist die Stromaufnahme der Pumpe bei ausreichendem Wasserfüllstand dargestellt.
Der hierbei aufgenommene Strom I
1 bleibt dabei im wesentlichen konstant.
[0018] Bei einsetzender Kavitation nimmt die Wasserpumpe kurzzeitig einen deutlich geringeren
Strom I2 auf, was in dem Diagramm als Peak 2 dargestellt ist.
[0019] Häufen sich diese Peaks oder sinkt der aufgenommene Strom dauerhaft auf den geringeren
Wert ab, so deutet dies auf vollständige Kavitation hin, was im Bereich 3 dargestellt
ist.
[0020] Im Bereich 4 nimmt die Wasserpumpe einen noch geringeren Strom I4 auf, der dem Betrieb
der Pumpe bei Trockenlauf entspricht.
[0021] Die in den jeweiligen Betriebszuständen aufgenommenen Ströme I
1, I
2, I
4 der Wasserpumpe sind bekannt und können als Sollwerte bei Betrieb der Pumpe mit dem
tatsächlich aufgenommenen Strom vergleichen werden. Auf diese Weise können über eine
Auswerteeinheit Rückschlüsse auf den momentanen Betriebszustand der Wasserpumpe und
somit auf den Wasserfüllstand im Kühlwasserkreislauf des Verbrennungsmotors gezogen
werden.
1. Verfahren zur Erkennung verschiedener Wasserfüllstände im Kühlwasserkreislauf eines
Verbrennungsmotors für Kraftfahrzeuge, in dem ein Elektromotor zum Antrieb der Wasserpumpe
verwendet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromaufnahme des die Wasserpumpe antreibenden Elektromotors ermittelt wird
und daß der Wert des vom Elektromotor aufgenommenen Stromes (I) mit einem oder mehreren
vorgegebenen Sollwert(en) (I1, I2, I4) verglichen wird, der einem bzw. die verschiedenen Wasserfüllständen entsprechen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wert des vom Elektromotor aufgenommenen Stromes (I) mit einem oder mehreren
vorgegebenen Sollwert(en) (I1, I2, I4) verglichen wird und bei Unterschreitung, bei Erreichen und/oder bei Überschreitung
eines Sollwertes (I1, I2, I4) ein Signal erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wert des vom Elektromotor aufgenommenen Stromes (I) mit einem vorgegebenen
Mindestwert (I1) verglichen wird und bei Unterschreitung des Mindestwertes (I1) ein Alarmsignal ausgelöst wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daβ der Wert des vom Elektromotor aufgenommenen Stromes (I) mit einem vorgegebenen
Sollwert (I1, I2, I4) verglichen wird und bei Unterschreiten einer Mindestdifferenz zum Sollwert (I1, I2, I4) ein Alarmsignal ausgelöst wird.
5. Wasserpumpe zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel zur Ermittlung des vom Elektromotor aufgenommenen Stroms (I) an der Wasserpumpe
vorgesehen sind.
6. Wasserpumpe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel in die Wasserpumpe integriert sind.
7. Wasserpumpe nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel ein Amperemeter umfassen.