[0001] Die Erfindung betrifft einen Hydraulikzylinder mit von einem Hydraulikmedium beaufschlagten
Stellkolben. - Der erfindungsgemäße Hydraulikzylinder wird insbesondere zum Spannen
von Erdankern und Erdphälen im Grundbau sowie zum Spannen von Spanngliedern im Hochbau
eingesetzt.
[0002] Aus der Praxis sind eine Mehrzahl von Hydraulikzylindern bekannt, die einen Druckzylinder
aufweisen, in dem ein oder mehrere Stellkolben geführt sind. In der Regel bestehen
die Druckzylinderwandungen dieser Hydraulikzylinder aus Metall. Üblicherweise sind
die Stellkolben sowie die Kolbenstangen massiv ausgeführt und bestehen ebenfalls aus
einem Metall. Diese bekannten Hydraulikzylinder weisen ein nachteilhaft hohes Gewicht
auf. Es wurden bereits Hydraulikzylinder im Hinblick auf eine Gewichtsreduzierung
entwickelt. Dabei werden Leichtmetallkomponenten oder auch Kunststoffkomponenten für
den Hydraulikzylinder eingesetzt. Diese bekannten Hydraulikzylinder weisen jedoch
den Nachteil auf, daß bei hohen Drücken des Hydraulikmediums Verformungen des Druckzylinders
resultieren können, die zu einer Beeinträchtigung der Dichtigkeit führen können. Zur
Erzielung hoher Stellkräfte sind diese bekannten Hydraulikzylinder daher wenig geeignet.
Es sind fernerhin Hydraulikzylinder bekannt (DE 44 30 502), bei denen die Druckzylinderwandung
aus einem metallischen Liner in Form eines kreiszylindrischen Innenrohres und einem
darauf aufgesetzten faserverstärkten Kunststoffrohr besteht. Diese Hydraulikzylinder,
die insbesondere für Stelltriebe der Hochdruckhydraulik eingesetzt werden, haben sich
bestens bewährt. Nichtsdestoweniger sind insbesondere für bestimmte Einsatzzwecke
von Hydraulikzylindern Verbesserungen möglich.
[0003] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen Hydraulikzylinder der
eingangs genannten Art anzugeben, der einerseits ein sehr geringes Gewicht aufweist,
bei dem nichtsdestoweniger eine funktionssichere und effektive Kraftübertragung gewährleistet
ist und der sich zugleich durch eine hohe mechanische Widerstandsfähigkeit auszeichnet.
[0004] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung einen Hydraulikzylinder
mit von einem Hydraulikmedium beaufschlagten Stellkolben,
wobei der Hydraulikzylinder aus einer Mehrzahl von Druckzylindern besteht, welche
Druckzylinder parallel zueinander zu einem zylindermantelförmigem Aggregat angeordnet
sind,
wobei in jedem Druckzylinder zumindest ein Stellkolben mit Kolbenstange geführt ist,
wobei die Druckzylinderwandungen kreiszylindrische faserverstärkte Kunststoffrohre
aufweisen
und wobei an den beiden Stirnseiten des Hydraulikzylinders jeweils ein an die Stirnseiten
der Druckzylinder angeschlossenes Abschlußbauteil vorgesehen ist und wobei die Kolbenstangen
der Druckzylinder in Ausnehmungen zumindest eines Abschlußbauteils geführt sind.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Hydraulikzylinder handelt es sich also um ein Druckzylinderaggregat,
bei dem die einzelnen Druckzylinder ringförmig angeordnet sind und somit gleichsam
den Zylindermantel des Hydraulikzylinders bilden. Zweckmäßigerweise wird durch diese
ringförmige Anordnung der Druckzylinder ein zylinderförmiger Hohlraum im inneren des
Druckzylinderaggregates bzw. im inneren des Hydraulikzylinders gebildet. Grundsätzlich
ist die Anzahl der Druckzylinder des erfindungsgemäßen Hydraulikzylinders beliebig,
wenn die Maßgabe beachtet wird, daß die Druckzylinder ringförmig bzw. zylindermantelförmig
angeordnet werden müssen. Vorzugsweise beträgt die Anzahl der Druckzylinder in dem
erfindungsgemäßen Hydraulikzylinder 6 bis 14, bevorzugt 8 bis 12.
[0006] Nach sehr bevorzugter Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung ganz besondere
Bedeutung zukommt, sind die Druckzylinder als Hohlkolbenzylinder ausgeführt. Hohlkolbenzylinder
meint im Rahmen der Erfindung insbesondere, daß die Kolbenstangen der Druckzylinder
innen hohl ausgebildet sind. Dabei sind die Kolbenstangen zweckmäßigerweise über zumindest
zwei Drittel ihrer Länge hohl ausgeführt. Vorzugsweise sind die Kolbenstangen zumindest
zur Hälfte, bevorzugt zumindest zu zwei Drittel ihres Durchmessers (bezogen auf den
Außendurchmesser) hohl ausgebildet. Die Kolbenstangen können aus Stahl bestehen. Nach
einer Ausführungsform der Erfindung bestehen die Kolbenstangen aus einem Leichtmetall.
Grundsätzlich liegt es auch im Rahmen der Erfindung, den Stellkolben innen hohl auszubilden.
Der Stellkolben besteht zweckmäßigerweise aus einem Leichtmetall.
[0007] Gemäß Patentanspruch 1 sind die Druckzylinderwandungen als kreiszylindrische faserverstärkte
Kunststoffrohre ausgebildet. Faserverstärkte Kunststoffrohre meint nach bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung insbesondere mit Kohlenstoffasern verstärkte Kunststoffrohre
(sogenannte CFK-Rohre). Nach sehr bevorzugter Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung
besondere Bedeutung zukommt, sind die Druckzylinderwandungen jeweils als Verbundaggregat
aus einem metallischen Liner in Form eines kreiszylindrischen Innenrohres und dem
darauf aufgesetzten faserverstärkten Kunststoffrohr ausgebildet. Bevorzugt besteht
ein erfindungsgemäßer Druckzylinder bzw. die Druckzylinderwandung lediglich aus dem
genannten Verbundaggregat von metallischem Liner und faserverstärktem Kunststoffrohr.
Der Ausdruck Liner bedeutet, daß das Innenrohr sehr dünnwandig ausgeführt ist. Vorzugsweise
weist der metallische Liner eine Wanddicke unter 2 mm, sehr bevorzugt unter 1 mm auf.
Zweckmäßigerweise ist der metallische Liner ein gezogenes Rohr in Form eines Präzisionsrohres
mit einer Wanddicke von unter 1 mm. Der metallische Liner besteht bevorzugt aus Stahl
oder aus einer Legierung der Gruppe "Stahllegierung, Aluminiumlegierung, Magnesiumlegierung,
Aluminium/Magnesiumlegierung". Das faserverstärkte Kunststoffrohr kann über eine Schrumpfverbindung
oder über eine Klebeverbindung mit dem metallischen Liner verbunden sein. Es liegt
auch im Rahmen der Erfindung, den Verbund dadurch zu verwirklichen, daß das Kunststoffaußenrohr
auf den metallischen Liner direkt aufgewickelt ist.
[0008] Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist das Hydraulikmedium über das erste
Abschlußbauteil kolbenseitigen Druckzylinderräumen der Druckzylinder zuführbar. Zweckmäßigerweise
sind in dem ersten Abschlußbauteil entsprechende Kanäle und/oder Kammern für die Zuführung
und/oder Abführung des Hydraulikmediums vorgesehen. Es liegt im Rahmen der Erfindung,
daß das Hydraulikmedium den kolbenseitigen Druckzylinderräumen aller Druckzylinder
gleichmäßig zuführbar ist. Vorzugsweise ist das Hydraulikmedium über das zweite Abschlußbauteil
auch kolbenstangenseitigen Druckzylinderräumen der Druckzylinder zuführbar. Das zweite
Abschlußbauteil weist zweckmäßigerweise entsprechende Kanäle und/oder Kammern für
die Zuführung und/oder Abführung des Hydraulikmediums auf. Es liegt im Rahmen der
Erfindung, daß das Hydraulikmedium den kolbenstangenseitigen Druckzylinderräumen aller
Druckzylinder gleichmäßig zuführbar ist. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung,
der besondere Bedeutung zukommt, ist zwischen dem kolbenseitigen Druckzylinderraum
und dem kolbenstangenseitigen Druckzylinderraum eines Druckzylinders zumindest ein
Sicherheits-Überströmventil angeordnet. Wenn beispielsweise die Kolbenstangen voll
ausgefahren sind, kann zweckmäßigerweise Hydraulikmedium über die Sicherheits-Überströmventile
in das zweite Abschlußbauteil abfließen. Eine solche Öffnung eines Sicherheits-Überströmventils
kann nach einer Ausführungsform der Erfindung dadurch erreicht werden, daß eine mechanische
Auslöseeinrichtung betätigt wird, wenn sich der Stellkolben dem zweiten Abschlußbauteil
nähert oder wenn der Stellkolben das zweite Abschlußbauteil erreicht. Die mechanische
Auslöseeinrichtung kann dabei am Stellkolben und/oder an der zugeordneten Kolbenstange
angeordnet sein. Bei der mechanischen Auslöseeinrichtung kann es sich beispielsweise
um einen entsprechenden Auslösestift handeln. Nach einer anderen Ausführungsform der
Erfindung kann ein Sicherheits-Überströmventil bei Erreichen eines bestimmten Druckes
in dem zugeordneten kolbenseitigen Druckzylinderraum öffnen. Wenn gemäß dieser Ausführungsform
die Kolbenstangen voll ausgefahren sind und der Stellkolben das zweite Abschlußbauteil
erreicht, können die Sicherheits-Überströmventile öffnen, wenn der Druck in den kolbenseitigen
Druckzylinderräumen weiter erhöht wird. Sind andererseits die Kolbenstangen voll eingefahren,
kann Hydraulikmedium über die Sicherheits-Überströmventile in das erste Abschlußbauteil
abfließen. Auch in diesem Fall kann ein Sicherheits-Überströmventil entweder mit Hilfe
einer vorstehend beschriebenen mechanischen Auslöseeinrichtung geöffnet werden oder
das Sicherheits-Überströmventil öffnet bei Erreichen eines bestimmten Druckes in den
kolbenstangenseitigen Druckzylinderräumen. - Als Hydraulikmedium wird vorzugsweise
Öl eingesetzt. Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, als Hydraulikmedium Wasser
zu verwenden.
[0009] Nach bevorzugter Ausführungsform besteht zumindest ein Abschlußbauteil, sehr bevorzugt
beide Abschlußbauteile, aus einem Leichtmetall und/oder einer Leichtmetallegierung,
vorzugsweise aus zumindest einem Material der Gruppe "Aluminium, Aluminiumlegierung,
Magnesiumlegierung, Aluminium/Magnesiumlegierung". Wenn nach sehr bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung für die Druckzylinder jeweils ein Verbundaggregat aus faserverstärktem
Kunststoffaußenrohr und metallischem Innenliner eingesetzt wird, sind vorzugsweise
die Abschlußbauteile des Hydraulikzylinders mit dem metallischen Innenliner jeweils
formschlüssig verbunden. Mit anderen Warten greifen zweckmäßigerweise Abschlußbauteilfortsätze
bevorzugt an jeder Stirnseite der Druckzylinder in die Druckzylinder ein und liegen
formschlüssig und abdichtend an dem metallischen Innenliner an. Dann kann auf aufwendige
Abdichtungen der Druckzylinder verzichtet werden.
[0010] Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind die beiden Abschlußbauteile durch
Zugstangen miteinander verbunden. Durch Einstellung der Zugkraft der Zugstangen können
die erfindungsgemäßen Druckzylinder effektiv gegen hochdruckmittelbedingte Verformungen
stabilisiert werden. - Wenn nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung in jedem
Druckzylinder ein Sicherheits-Überströmventil zwischen kolbenseitigem Druckzylinderraum
und kolbenstangenseitigen Druckzylinderraum angeordnet ist, werden die Zugstangen
im Betrieb des Hydraulikzylinders in der Regel nicht übermäßig belastet.
[0011] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß der erfindungsgemäße Hydraulikzylinder
im Vergleich zu anderen bekannten Hydraulikzylindern mit beachtlich reduziertem Gewicht
ausgeführt werden kann und er dennoch im Hinblick auf seine Funktionsfähigkeit allen
Anforderungen genügt. Dies gilt insbesondere für die Ausführungsform, nach der die
Druckzylinder als Hohlkolbenzylinder ausgebildet sind. Das gilt fernerhin vor allem
für die Ausführungsform, bei der die Druckzylinder als Verbundaggregate aus faserverstärktem
Kunstoffaußenrohr und metallischem Innenliner ausgeführt sind. Von besonderer Bedeutung
ist in diesem Zusammenhang auch die Ausführungsform, bei der die Abschlußbauteile
aus einem Material gemäß Patentanspruch 9 bestehen. Bei beachtlich reduziertem Gewicht
kann mit dem erfindungsgemäßen Hydraulikzylinder nichtsdestoweniger eine sehr funktionssichere
und vor allem überraschend effektive Kraftübertragung erreicht werden. Das Gewicht
des erfindungsgemäßen Hydraulikzylinders kann gegenüber bekannten Hydraulikzylindern,
die vergleichbar hohe Kräfte übertragen, bis auf ein Viertel reduziert werden. Nichtsdestoweniger
können mit dem erfindungsgemäßen Druckzylinderaggregat hohe Stellkräfte produziert
werden. Dabei weist der erfindungsgemäße Hydraulikzylinder eine hohe mechanische Widerstandsfähigkeit
auf, so daß druckmittelbedingte Verformungen der Druckzylinder nicht auftreten. Dies
gilt insbesondere für die bevorzugte Ausführung der Erfindung, bei der die Druckzylinder
aus einem Verbundaggregat eines faserverstärkten Kunststoffaußenrohres und eines metallischen
Innenliners bestehen. Diese Druckzylinder des erfindungsgemäßen Hydraulikzylinders
können sehr hohe Drücke eines Druckmittels aufnehmen, ohne daß beulende Verformungen
der Druckzylinder auftreten. Insoweit bleibt auch die Dichtigkeit der Druckzylinder
gewährleistet. Besondere Bedeutung kommt hierbei auch der Ausführungsform zu, nach
der zwischen den kolbenseitigen Druckzylinderräumen und den kolbenstangenseitigen
Druckzylinderräumen der Druckzylinder jeweils ein Sicherheits-Überströmventil angeordnet
ist. Im Ergebnis wird ein extrem leichter Hydraulikzylinder geschaffen, mit dem nichtsdestoweniger
auf funktionssichere Weise hohe Stellkräfte erzeugt werden können. Die einzelnen zylindermantelförmig
angeordneten Druckzylinder können auf überraschend effektive Weise die geforderte
Gesamtkraft des Hydraulikzylinders aufbringen. Die von den einzelnen Druckzylindern
aufgebrachten Kräfte addieren sich dabei zu der von dem Hydraulikzylinder aufgebrachten
Gesamtkraft.
[0012] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Hydraulikzylinders,
- Fig. 2
- den Gegenstand nach Fig. 1, teilweise aufgebrochen und ohne Abschlußplatte,
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch den Gegenstand nach Fig. 1 und
- Fig. 4
- einen Schnitt A-A durch den Gegenstand nach Fig. 3.
[0013] Der in den Figuren darstellte erfindungsgemäße Hydraulikzylinder besteht aus einer
Mehrzahl von Druckzylindern 1, welche Druckzylinder 1 parallel zueinander zu einem
zylindermantelförmigen Aggregat angeordnet sind. Die Druckzylinder 1 sind also gleichsam
kreisringförmig zusammengestellt und schließen im Ausführungsbeispiel einen zylinderförmigen
Hohlraum ein.
[0014] In jedem Druckzylinder 1 ist zumindest ein Stellkolben 2 mit Kolbenstange 3 geführt,
wozu insbesondere auf die Fig. 2 und 3 verwiesen wird. Der Stellkolben 2 besteht vorzugsweise
aus einem Leichtmetall. Bevorzugt besteht der Stellkolben aus Aluminium oder aus einer
Legierung der Gruppe "Aluminiumlegierung, Magnesiumlegierung, Aluminium/Magnesiumlegierung".
- Nach bevorzugter Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel sind die Druckzylinder
1 als Hohlkolbenzylinder ausgeführt. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel sind
dabei die Kolbenstangen 3 fast über ihre ganze Länge hohl ausgeführt (Fig. 3). - Nach
bevorzugter Ausführungsform der Erfindung und im Ausführungsbeispiel sind die Druckzylinderwandungen
4 jeweils als Verbundaggregat aus einem metallischen Liner in Form eines kreiszylindrischen
metallischen Innenrohres 5 und einem darauf aufgesetzten faserverstärkten Kunststoffrohr
6 ausgebildet.
[0015] An den beiden Stirnseiten des Hydraulikzylinders ist jeweils ein an die Stirnseiten
der Druckzylinder 1 angeschlossenes Abschlußbauteil 7, 8 vorgesehen. Ein erstes Abschlußbauteil
7 bildet im Ausführungsbeispiel gleichsam den Boden des Hydraulikzylinders. Ein zweites
Abschlußbauteil 8 ist am oberen Ende des Hydraulikzylinders angeordnet. In diesem
zweiten Abschlußbauteil 8 werden die Kolbenstangen 3 der Druckzylinder in Ausnehmungen
9 geführt. Die Abschlußbauteile 7, 8 bestehen vorzugsweise aus Aluminium. Die Abschlußbauteile
7, 8 greifen bevorzugt und im Ausführungsbeispiel mit Abschlußbauteilfortsätzen 10
in die Druckzylinder 1 ein und diese Abschlußbauteilfortsätze 10 sind formschlüssig
und somit abdichtend an das kreiszylindrische Innenrohr des metallischen Liners angeschlossen.
[0016] Im Ausführungsbeispiel ist das Hydraulikmedium über das erste Abschlußbauteil 7 den
kolbenseitigen Druckzylinderräumen 11 der Druckzylinder 1 zuführbar. Hierfür weist
das erste Abschlußbauteil 7 entsprechende in den Figuren nicht dargestellte Kanäle
und/oder Kammern auf. In den Fig. 1 und 2 ist eine Zuführungsöffnung 12 für die Zufuhr
(und/oder Abführung) des Hydraulikmediums in dem ersten Abschlußbauteil 7 ausgebildet.
Es versteht sich, daß das Hydraulikmedium allen kolbenseitigen Druckzylinderräumen
11 der Druckzylinder 1 gleichermaßen zuführbar ist. Dabei wird der Stellkolben 2 in
Richtung auf das Abschlußbauteil 8 bewegt und die Kolbenstangen 3 fahren aus. Vorzugsweise
und im Ausführungsbeispiel ist an die Kolbenstangen 3 der Druckzylinder 1 eine Abschlußplatte
13 angeschlossen, die mit den Kolbenstangen 3 bewegt wird. - Im Ausführungsbeispiel
ist das Hydraulikmedium über das zweite Abschlußbauteil 8 den kolbenstangenseitigen
Druckzylinderräumen 14 der Druckzylinder 1 zuführbar. Hierzu weist das zweite Abschlußbauteil
8 in den Figuren nicht dargestellte Kanäle und/oder Kammern auf. Im Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 1 und 2 ist eine zweite Zuführungsöffnung 15 für die Zufuhr (und/oder
Abfuhr) von Hydraulikmedium in dem zweiten Abschlußbauteil 8 angeordnet. Es versteht
sich, daß das Hydraulikmedium allen kolbenstangenseitigen Druckzylinderräumen 14 der
Druckzylinder 1 gleichermaßen zuführbar ist. Bei einer solchen Zufuhr werden die Stellkolben
2 in Richtung auf das erste Abschlußbauteil 7 bewegt und die Kolbenstangen 3 fahren
ein.
[0017] Nach bevorzugter Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel ist zwischen den kolbenseitigen
Druckzylinderräumen 11 und den kolbenstangenseitigen Druckzylinderräumen 14 der Druckzylinder
1 jeweils ein Sicherheits-Überströmventil 16 angeordnet. Wenn beispielsweise die Kolbenstangen
3 voll ausgefahren sind und ein Stellkolben 2 sich dem zweiten Abschlußbauteil 8 nähert,
wird nach einer Ausführungsform der Erfindung eine nicht dargestellte mechanische
Auslöseeinrichtung betätigt, die das Sicherheits-Überströmventil 16 öffnet, so daß
das Hydraulikmedium über das zweite Abschlußbauteil 8 abfließen kann. Bei der mechanischen
Auslöseeinrichtung kann es sich beispielsweise um einen Auslösestift handelt, der
durch Kontakt mit dem zweiten Abschlußbauteil 8 betätigt wird, so daß das Sicherheits-Überströmventil
16 öffnet. Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, daß das Sicherheits-Überströmventil
bei weiterer Druckerhöhung in den kolbenseitigen Druckzylinderräumen 11, das heißt
bei Erreichen eines bestimmten Druckes, öffnet. Umgekehrt kann, wenn der Stellkolben
2 sich dem ersten Abschlußbauteil 7 nähert, das Sicherheits-Überströmventil 16 öffnen,
so daß das Hydraulikmedium über das erste Abschlußbauteil 7 abfließen kann. Auch hier
kann eine nicht dargestellte entsprechende mechanische Auslöseeinrichtung, beispielsweise
ein oben genannter Auslösestift, vorgesehen sein, die das Sicherheits-Überströmventil
16 beim Erreichen des ersten Abschlußbauteiles 7 öffnet. Andererseits liegt es auch
hier im Rahmen der Erfindung, daß bei voll eingefahrenen Kolbenstangen 3 das Sicherheits-Überströmventil
16 öffnet, wenn ein bestimmter Druck in dem zugeordneten kolbenstangenseitigen Druckzylinderraum
14 überschritten wird.
[0018] Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel sind die beiden Abschlußbauteile 7, 8 durch
Zugstangen 17 miteinander verbunden. Die Zugstangen 17 bestehen zweckmäßigerweise
aus einem Leichtmetall oder aus einer Leichtmetallegierung. Im Ausführungsbeispiel
mögen die Zugstangen 17 als Aluminium-zugstangen ausgeführt sein. Durch die Einstellung
der Zugkraft der Zugstangen 17 können die Druckzylinder 1 sehr wirksam gegen hochdruckmittelbedingte
Verformungen stabilisiert werden.
1. Hydraulikzylinder mit von einem Hydraulikmedium beaufschlagten Stellkolben (2), wobei
der Hydraulikzylinder aus einer Mehrzahl von Druckzylindern (1) besteht, welche Druckzylinder
(1) parallel zueinander zu einem zylindermantelförmigen Aggregat angeordnet sind,
wobei in jedem Druckzylinder (1) zumindest ein Stellkolben (2) mit Kolbenstange (3)
geführt ist,
wobei die Druckzylinderwandungen (4) kreiszylindrische faserverstärkte Kunststoffrohre
(6) aufweisen,
und wobei an den beiden Stirnseiten des Hydraulikzylinders jeweils ein an die Stirnseiten
der Druckzylinder (1) angeschlossenes Abschlußbauteil (7, 8) vorgesehen ist und wobei
die Kolbenstangen (3) der Druckzylinder (1) in Ausnehmungen (9) zumindest eines Abschlußbauteils
(8) geführt sind.
2. Hydraulikzylinder nach Anspruch 1, wobei die Druckzylinder (1) als Hohlkolbenzylinder
ausgeführt sind.
3. Hydraulikzylinder nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Druckzylinderwandungen
(4) jeweils als Verbundaggregat aus einem metallischen Liner in Form eines kreiszylindrischen
Innenrohres (5) und dem darauf aufgesetzten faserverstärkten Kunststoffrohr (6) ausgebildet
sind.
4. Hydraulikzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Hydraulikmedium über
das erste Abschlußbauteil (7) kolbenseitigen Druckzylinderräumen (11) der Druckzylinder
(1) zuführbar ist.
5. Hydraulikzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Hydraulikmedium über
das zweite Abschlußbauteil (8) kolbenstangenseitigen Druckzylinderräumen (14) der
Druckzylinder (1) zuführbar ist.
6. Hydraulikzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei zwischen dem kolbenseitigen
Druckzylinderraum (11) und dem kolbenstangenseitigen Druckzylinderraum (14) der Druckzylinder
(1) jeweils zumindest ein Sicherheits-Überströmventil (16) angeordnet ist.
7. Hydraulikzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die beiden Abschlußbauteile
(7, 8) durch Zugstangen miteinander verbunden sind.
8. Hydraulikzylinder nach Anspruch 7, wobei die Zugstangen (17) aus einem Leichtmetall
und/oder einer Leichtmetallegierung, vorzugsweise aus einem Material der Gruppe "Aluminium,
Aluminiumlegierung, Magnesiumlegierung, Aluminium/Magnesiumlegierung", bestehen.
9. Hydraulikzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei zumindest ein Abschlußbauteil
(7, 8) aus einem Leichtmetall und/oder einer Leichtmetallegierung, vorzugsweise aus
zumindest einem Material der Gruppe "Aluminium, Aluminlumlegierung, Magnesiumlegierung,
Aluminium/Magnesiumlegierung", besteht.
10. Hydraulikzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei an die Stirnseiten der Kolbenstangen
(3) eine Abschlußplatte (13) angeschlossen ist.