TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Brenner, insbesondere der
Brenner zur Verwendung in Gasturbinen. Sie betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Betrieb eines Brenners, bei welchem ein Verbrennungsluftstrom Brennstoff in eine
Brennkammer transportiert, wo der Brennstoff verbrannt wird.
STAND DER TECHNIK
[0002] Bei modernen Brennern, insbesondere bei Brennern wie sie in Gasturbinen eingesetzt
werden, wird es zunehmend wichtiger, die Verbrennung sowohl möglichst effizient, als
auch möglichst frei von Schadstoffen zu halten. Schadstoffgrenzwerte werden u.a. von
den Behörden vorgeschrieben, und die Richtlinien betreffend CO und NO
x Ausstoss werden immer strenger. Die entsprechende Optimierung der Verbrennung kann
auf vielfältige Weise geschehen, so z.B. durch Beimischung von Additiven wie Wasser
zum Brennstoff, durch Einsatz von Katalysatoren, oder auch durch die Sicherstellung
von für die Verbrennung idealen Brennstoff-Luft-Gemischen. Optimale Brennstoff-Luft-Verhältnisse
können dadurch erzeugt werden, dass Brennstoff und Verbrennungsluft vorgemischt werden
(sog. Vormischbrenner) oder indem Brennstoff und Verbrennungsluft zusammen auf spezielle
Weise in den Verbrennungsraum eingedüst werden.
[0003] Aus der EP-B1-0 321 809 ist ein Brenner für flüssige und gasförmige Brennstoffe ohne
Vormischstrecke bekannt geworden, bei welchem von aussen zugeführte Verbrennungsluft
durch wenigstens zwei Eintrittsschlitze tangential zwischen verschoben angeordnete,
hohle Halbkonusse eintritt und dort in Richtung der Brennkammer strömt, und bei welchem
auf der der Brennkammer abgewandten, verjüngten Seite der Halbkonusse der flüssige
Brennstoff zentral eingedüst wird. Der Brennstoff wird so gewissermassen von der Verbrennungsluft
erfasst und

eingehüllt", so dass sich zwischen den Halbkonussen ein kegeliges Flüssigbrennstoffprofil
ausbildet, welches sich in Richtung der Brennkammer ausweitet und dort verbrennt.
Gasförmiger Brennstoff wird aus Brennstoffzufuhrrohren, die den Lufteintrittsschlitzen
entlang verlaufen, durch Bohrungsreihen quer in die eintretende Luft eingedüst.
[0004] Problematisch bei solchen Brennern, und allgemein bei Brennern, bei welchen ein Verbrennungsluftstrom
auf ähnliche Weise in eine Brennkammer strömt, ist der Austritt der Verbrennungsluft
in die Brennkammer. Während die Verbrennungsluft im Brenner an den Wänden der Halbkonusse
entlang streicht und von diesen geführt wird, bildet sich in Strömungsrichtung der
Verbrennungsluft hinter der Vorderkante der Halbkonusse sofort eine Scherschicht.
Diese Scherschicht liegt zwischen den sich in der Brennkammer befindenden, im wesentlichen
stationären und heissen Verbrennungsgasen, und dem austretenden, strömenden Gemisch
von Brennstoff und Verbrennungsluft. Es liegt nun in der Natur von solchen Scherschichten,
dass sich diese irgendwann Aufrollen und Verwirbelungen resultieren. Dieses Aufrollen
verläuft derart, dass sich zunächst auf den Scherschichten sogenannte Kelvin-Helmholtz-Wellen
ausbilden, deren Wellenkämme quer zur Strömungsrichtung verlaufen, und welche danach
in Wirbel erzeugen.
[0005] Es zeigt sich, dass diese Instabilitäten auf Scherschichten in Kombination mit dem
ablaufenden Verbrennungsprozess hauptverantwortlich sind für eine wichtige Klasse
von von Reaktionsratenschwankungen ausgelösten, thermoakkustischen Oszillationen.
Diese weitgehend kohärenten Wellen führen bei einem Brenner der obengenannten Art
bei typischen Betriebsbedingungen zu Schwingungen mit Frequenzen von etwa 100 Hz.
Da diese Frequenz mit typischen fundamentalen Eigenmoden von von vielen Ringbrennern
von Gasturbinen zusammenfallen, stellen die thermoakkustischen Oszillationen ein Problem
dar.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung bzw. einen Brenner,
sowie ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, welches die Ausbildung von kohärenten
Strömungsinstabilitäten des Verbrennungsluftstroms nach Austritt in die Brennkammer
verhindert.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung bzw. einem Verfahren der eingangs genannten
Art gelöst, indem Störungsluft in den Verbrennungsluftstrom eingedüst wird. Der Kern
der Erfindung liegt also darin, dass die eingedüste Störungsluft gezielt das Autschaukeln
von thermoakkustischen Oszillationen schon bei deren ursächlicher Bildung verhindert.
[0008] Eine erste bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
die kohärenten Strömungsinstabilitäten nach Austritt des Verbrennungsluftstroms in
die Brennkammer infolge Scherschichten zwischen dem Verbrennungsluftstrom und im wesentlichen
stationären Heissgasen in der Brennkammer auftreten, und dass die Störungsluft an
diesen Scherschichten angreift. Bevorzugt wird dann die Störungsluft im wesentlichen
senkrecht zu einer Hauptströmungsrichtung des Verbrennungsluftstroms und im wesentlichen
parallel zu den Scherschichten, bevorzugt sogar in die Scherschichten, in den Verbrennungsluftstrom
eingedüst. Dadurch wird die Ausbildung von Kelvin-Helmholz-Wellen in Strömungsrichtung
gezielt im Kern erstickt.
[0009] Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es sich
beim Brenner um einen Doppelkegelbrenner handelt, dass die Eindüsung der Störungsluft
durch Störungsdüsen erfolgt, und dass die Störungsluft unmittelbar bei den Vorderkanten
der Halbkonusse erfolgt, dort, wo sich die Scherschichten ausbilden. Werden weiterhin
bevorzugt die Störungsdüsen gleichmässig in bestimmten Abständen auf den Umfängen
der Vorderkanten der Halbkonusse verteilt, so wird die Periodizität der Wellen auf
den Scherschichten gestört, was die Verhinderung der thermoakkustischen Oszillationen
gezielt im Keime ihrer Bildung bewirkt.
[0010] Weitere Ausführungsformen des Verfahrens und der Vorrichtung ergeben sich aus den
abhängigen Ansprüchen.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0011] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
den Zeichnungen näher erläutert werden.
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Darstellung einer Scherschicht und die in der Beschreibung
verwendeten Grössen inkl. Koordinatensystem;
- Fig. 2
- zeigt den dimensionslosen Wachstumskoeffizienten als Funktion der dimensionslosen
Wellenlänge;
- Fig. 3
- zeigt die dimensionslose Wellenzahl mit maximalem Wachstum als Funktion der dimensionslosen
transversalen Komponente des Wellenvektors;
- Fig. 4
- zeigt den dimensionslosen Wachstumsfaktor als Funktion der dimensionslosen transversalen
Komponente des Wellenvektors; und in
- Fig. 5
- sind schematische Darstellungen eines Doppelkegelbrenners mit Störungsdüsen abgebildet.
a) perspektivische Ansicht, b) Schnitt senkrecht zur Hauptströmungsrichtung durch
Störungsdüse, c) Ansicht von oben, d) Ansicht von vorn.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0012] Das Wirkprinzip des geschilderten Ansatzes soll zunächst aufgrund einiger theoretischer
Überlegungen rationalisiert und erläutert werden, anschliessend werden die technischen
Ausführungsbeispiele geschildert.
[0013] Figur 1 zeigt einen Schnitt durch eine idealisierte Scherschicht 10, wie sie für
die nachfolgenden Berechnungen vorausgesetzt wird. Die Scherschicht 10 ist von einer
Dicke h, und das Koordinatensystem ist derart gelegt, dass die Achsen x und z in der
Scherschicht liegen, die Achse y senkrecht dazu, und dass die Hauptströmungsrichtung
(longitudinal) entlang x verläuft. Zur Vereinfachung der Rechnungen ist der Ursprung
des Koordinatensystems derart gelegt, dass sich die Dicke der Scherschichten 10 entlang
y von -h/2 bis +h/2 erstreckt, und dass sich die in der Figur oben liegende Schicht
mit einer Geschwindigkeit U
o entlang x nach rechts bewegt, während die in Figur 1 unten dargestellte Schicht sich
mit einer Geschwindigkeit -U
o entlang x nach links bewegt. Übertragen auf die Situation beim Austritt aus einem
Brenner 26 bedeutet das, dass die obere Schicht die austretende Verbrennungsluft 15
mit einer Geschwindigkeit 2 U
o entlang x nach rechts darstellt, und dass die untere Schicht die idealisiert stationäre
Luft in der Brennkammer repräsentiert. In der Scherschicht 10 wird ein lineares Geschwindigkeitsprofil
entlang y angenommen, welches die folgende mathematische Form aufweist:
v = 0, w = 0
wobei
H die folgende Heaviside-Funktion ist

und u, v, und w die Geschwindigkeiten entlang x,y, und z sind.
[0014] Geht man von varikosen Störungen entlang der Scherschicht 10 aus, und verwendet nun
die Gleichungen für Fluss bei konstantem Volumen (gültig für niedrige Mach-Zahlwerte),
sowie Massen- und Drehmomenterhaltung, so resultiert ein Gleichungssystem mit folgender,
an den Punkten

stetigen Lösung:

[0015] Dabei ist α der Wachstumsexponent der Störung in 1/s,
U0 die Randgeschwindigkeit an der Scherschicht 10, k ist die Wellenzahl entlang x und
z, definiert als

, und
kz ist die Komponente des Wellenvektors entlang z, d.h. in transversaler Richtung.
[0016] Die obige Lösung reduziert sich für den Fall
kz → 0 auf den Fall der zweidimensionalen Kelvin-Helmholtz-Wellen. Trägt man den dimensionslosen
Wachstumsexponenten (linke Seite der obigen Gleichung) für den zweidimensionalen Fall
als Funktion der dimensionslosen Wellenlänge der Kelvin-Helmholtz-Wellen, definiert
als

auf, so erhält man den in Figur 2 dargestellten funktionellen Zusammenhang. Interessanterweise
zeigt es sich, dass für Wellenlängen λ < 4.91
h (Bereich 13) die Störung stabil ist, während sie für λ > 4.91
h (Bereich 12) wächst. Maximales Wachstum erhält man für λ = 7.89
h(11).
[0017] Das bemerkenswerte Resultat des allgemeinen, dreidimensionalen Falls der obigen Lösung
ist nun, dass die Scherschicht 10 stabil ist für alle Werte der x-Komponente des Wellenvektors
kx (in Strömungsrichtung), sofern gilt: |
kzh| > 1.278 ! Es ist mit anderen Worten so, dass eine genügend starke transversale Welligkeit
mit einer transversalen Wellenlänge λ
z, welche der Bedingung λ
z <4.91
h genügt, die Ausbildung von Kelvin-Helmholtz-Wellen verhindern kann. Figur 3 zeigt
entsprechend die Norm des Wellenvektors für grösstes Wachstum als Funktion der dimensionslosen
transversalen Komponente des Wellenvektors. Die zugehörige Beziehung zwischen dem
dimensionslosen Wachstumskoeffizienten und der dimensionslosen transversalen Komponente
des Wellenvektors ist in Figur 4 dargestellt. Wie oben erwähnt zeigt es sich, dass
für |
kzh| > 1.278 jegliches Wachstum der longitudinalen Welligkeit unterbunden ist.
[0018] Die Idee ist nun, zur Verhinderung der Kelvin-Helmholtz-Wellen eine geeignete transversale
Störung in der Scherschicht zu induzieren. Eigentlich müsste zur Berechnung der idealen
Art dieser Störung die Dicke der Scherschicht 10 an der Stelle der Wellenbrechung
berechnet werden. Einfacher ist es aber, sich gleich an den vorliegenden Verhältnissen
der Praxis zu orientieren, und die tatsächlich auftretende Frequenz der Ablösung der
Wirbel, hier mit
f bezeichnet, in die Rechnung einzubeziehen. Da die Wirbel in der Hauptströmungsrichtung
x mit der halben Hauptströmungsgeschwindigkeit propagieren, kann man folgende Beziehung
aufstellen:

wobei
U die absolute Strömungsgeschwindigkeit direkt neben der Scherschicht 10 ist. Nimmt
man nun an, dass die Frequenz
f der Wellenlänge mit maximalem Wachstum entspricht, so ergibt sich die Stabilitätsbedingung

[0019] Nimmt man nun eine für Doppelkegelbrenner eher niedrig angesetzte Strömungsgeschwindigkeit
von
U =20 m/s an und eine konservativ hohe Frequenz von
f =125Hz, so erhält man als Abstand zwischen den Störungen

[0020] In der Praxis bedeutet dies nun folgendes: Stört man, beispielsweise vermittels Eindüsen
von Störungsluft 22 in transversaler Richtung, d.h. senkrecht zur Hauptströmungsrichtung
und in der Scherschicht 10 unter einer Beabstandung der Störungsdüsen 16 von ca. 5
cm in x Richtung, die Ausbildung von Kelvin-Helmholtz-Wellen in Strömungsrichtung,
so bilden sich auch keine thermoakkustischen Oszillationen der oben angenommenen Frequenz
von 125Hz aus.
[0021] Figur 5 zeigt verschiedene Ansichten eines Doppelkegelbrenners, anhand derer die
technische Realisierung des oben geschilderten Prinzips gezeigt werden soll. Figur
5a zeigt eine perspektivische Ansicht eines Doppelkegelbrenners. Die Verbrennungsluft
14 tritt seitlich durch die Eintrittsschlitze 23 der mit leicht verschobenen Achsen
angeordneten, hohlen Halbkonusse 18 und 21 ein, strömt zum vorderen Ende des Brenners
unter Beschreibung eines leichten Bogens, und tritt nach Passieren der Vorderkanten
24 der Halkonusse aus dem Brenner 26 in die Brennkammer. Am verjüngten Ende der Halkonusse
18 und 21 befindet sich ein zylindrischer Teil 20, in welchem eine Brennstoffdüse
angeordnet ist, welche den in diesem Fall flüssigen Brennstoff zentral zwischen die
zwei Halbkonusse 18 und 21 eindüst. Der Verbrennungsluftstrom 14 umhüllt den eingedüsten
Brennstoff, und es bildet sich ein Brennstoffkegel, welcher sich nach vorne hin aufweitet,
und welcher nach Austritt in die Brennkammer 28 bei der Brennermündung 27 in der Flamme
17 verbrennt.
[0022] In den Halbkonussen 18 und 21 sind nun in regelmässigen Abständen Störungsdüsen 16
unmittelbar bei den Vorderkanten 24 angeordnet. Sie düsen, jede für sich, einen Störungsluftstrom
22 senkrecht zur Verbrennungsluftströmungsrichtung 15 in den Verbrennungsluftstrom
15. Dies geschieht so, wie in Figur 5b) angedeutet: Die Störungsdüsen 16, welche von
Leitungen 25 versorgt werden, düsen die Störungsluft 22 unter flachem Winkel unter
die Halbkonusse. Dies unmittelbar bei den Vorderkanten 24, so dass die Störungsluft
22 im wesentlichen in die sich hinter der Kante bildende Scherschicht 10 zwischen
dem Verbrennungsluftstrom 15 und der im wesentlichen stationären Luft in der Brennkammer
28 einströmt. Die Eindüsung erfolgt senkrecht zur Richtung des Verbrennungsluftstromes
15 (Kreis mit Punkt in der Mitte steht für einen Pfeil, der nach oben gerichtet aus
der Papierebene herausschaut) und erzeugt deshalb die von der Theorie geforderte Störung
in der Scherschicht 10.
[0023] Figur 5c) zeigt eine Ansicht von oben auf den Doppelkegelbrenner 26. Hier ist die
Beabstandung der Stördüsen 16 gut nachvollziehbar. Die transversale Störung muss,
damit die im obigen Zahlenbeispiel genannten 5cm als Wellenlänge λ
z resultiert, so erfolgen, dass die Störungsdüsen 16 Störungsluftströme 22 erzeugen,
welche in x-Richtung, d.h. in Strömungsrichtung des Verbrennungsluftstromes 15 um
5cm auseinanderliegen. Figur 5d) zeigt eine schematische Frontansicht eines Doppelkegelbrenners
26. Wiederum erkennbar ist das orthogonale Ineinanderströmen der beiden Luftströme
15 und 22. Es ist wichtig, das die eingedüste Luft 22 keine starken, nach innen gerichteten
Komponenten aufweist, damit der Hauptluftstrom 15 nicht gestört wird. Ausserdem muss
der Totaldruck der Eindüsung der Störungsluft 22 wenigstens so gross sein, wie der
Totaldruck der vorbeiströmenden Verbrennungsluft 15, damit sich überhaupt signifikante
transversale Störungen ausbilden können.
BEZEICHNUNGSLISTE
[0024]
- 10
- Scherschicht
- 11
- Maximum des dimensionslosen Wachstumskoeffizienten
- 12
- Bereich ohne Wachstum
- 13
- Bereich mit Wachstum
- 14
- Verbrennungsluftstrom bei Eintritt
- 15
- Gemisch von Verbrennungsluft und Brennstoff nach Austritt
- 16
- Störungsdüsen
- 17
- Flamme
- 18
- erster Halbkonus
- 19
- Brennstoffdüse
- 20
- zylindrischer Teil des Brenners
- 21
- zweiter Halbkonus
- 22
- Störungsluft
- 23
- Eintrittsschlitz
- 24
- Vorderkante des Halbkonus
- 25
- Leitung zu 16
- 26
- Brenner
- 27
- Brennermündung
- 28
- Brennkammer
1. Verfahren zum Betrieb eines Brenners (26), bei welchem ein Verbrennungsluftstrom (14)
Brennstoff in eine Brennkammer (28) transportiert, wo der Brennstoff verbrannt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
Störungsluft (22) in den Verbrennungsluftstrom (15) eingedüst wird, um die Ausbildung
von kohärenten Strömungsinstabilitäten des Verbrennungsluftstroms (15) nach Austritt
in die Brennkammer (28) zu verhindern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Brenner (26) ein Brenner
(26) ohne Vormischstrecke ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Brenner
(26) mit flüssigem oder gasförmigem Brennstoff betrieben wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die
kohärenten Strömungsinstabilitäten nach Austritt des Verbrennungsluftstroms (15) in
die Brennkammer (28) infolge Scherschichten (10) zwischen dem austretenden Gemisch
von Verbrennungsluft und Brennstoff (15) und im wesentlichen stationären Heissgasen
in der Brennkammer (28) bilden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsinstabilitäten
infolge Kelvin-Helmholtz-Wellen auf den Scherschichten (10) auftreten.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Störungsluft
(22) im wesentlichen senkrecht zu einer Hauptströmungsrichtung des Verbrennungsluftstroms
(15) und im wesentlichen parallel zu den Scherschichten (10) in den Strom des Gemisches
von Verbrennungsluft und Brennstoff (15) eingedüst wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Störungsluft im wesentlichen
in die Scherschichten (10) zwischen Verbrennungsluftstrom (15) und im wesentlichen
stationären Heissgasen in der Brennkammer (28) eingedüst wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Störungsluft
(22) im wesentlichen kurz vor dem Austritt des Verbrennungsluft-Brennstoff-Gemisches
(15) in die Brennkammer (28) ins Gemisch (15) eingedüst wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Brenner (26) ein Doppelkegelbrenner
ist, bei welchem Verbrennungsluft (14) durch wenigstens zwei Eintrittsschlitze (23)
tangential zwischen verschoben angeordnete, hohle Halbkonusse (18,21) eintritt und
dort in Richtung der Brennkammer (28) strömt, dass auf der der Brennkammer abgewandten,
verjüngten Seite der Halbkonusse (18,21) der Brennstoff zentral eingedüst wird, und/oder
dass gasförmiger Brennstoff aus zwei den Lufteintrittsschlitzen entlang verlaufenden
Gaszufuhrrohren durch Bohrungsreihen quer in die eintretende Luftströmung eingedüst
wird, dass die Halbkonusse (18,21) brennkammerseitig von Vorderkanten (24) begrenzt
werden, und dass Eindüsung von Störungsluft (22) durch Störungsdüsen (16) erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Störungsdüsen (16) im
wesentlichen unmittelbar vor den Vorderkanten (24) in den Halbkonussen (18,21) eingelassen
sind, und dass die Störungsdüsen (16) die Störungsluft (22) in den Verbrennungsluftstrom
(15) und im wesentlichen in die unmittelbar hinter den Vorderkanten (24) entstehenden
Scherschichten (10) eindüsen.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Störungsdüsen
(16) angeordnet sind, und dass die Störungsdüsen (16) gleichmässig auf den Umfängen
der Halbkonusse (18,21) verteilt die Störungsluft (22) eindüsen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Beabstandung der gleichmässig
auf den Halbkonussen (18,21) verteilten Störungsdüsen (16) Störungen erzeugt, welche
ein Anwachsen der kohärenten Strömungsinstabilitäten des Verbrennungsluftstroms (15)
verhindern, indem eine dimensionslose Komponente des Wellenvektors senkrecht zur Hauptströmungsrichtung
der Verbrennungsluft (22) erzeugt wird, die betragsmässig grösser als ein kritischer
Wert ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der kritische Wert 1.278
ist, und dass entsprechend die Beabstandung der Störungsdüsen (16) als Funktion einer
ohne Störungsdüsen (16) auftretenden Frequenz der kohärenten Strömungsinstabilitäten
des Verbrennungsluftstroms (15) gewählt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Totaldruck der Eindüsung
der Störungsluft (22) wenigstens so gross ist, wie der Totaldruck der vorbeiströmenden
Verbrennungsluft (14,15).
15. Brenner (26) zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Brenner (26) als Doppelkegelbrenner ausgebildet ist, bei welchem Verbrennungsluft
(14) durch wenigstens zwei Eintrittsschlitze (23) tangential zwischen verschoben angeordnete,
hohle Halbkonusse (18,21) eintritt und dort in Richtung der Brennkammer (28) strömt,
dass die Halbkonusse (18,21) brennkammerseitig von Vorderkanten (24) begrenzt werden,
und dass die Eindüsung von Störungsluft (22) durch Störungsdüsen (16) erfolgt, welche
unmittelbar vor der Vorderkante (24) der Halbkonusse (18,21) in den Halbkonussen (18,21)
derart eingelassen sind, dass sie Störungsluft (22) senkrecht zur Hauptströmungsrichtung
der Verbrennungsluft (15) von der Aussenseite der Halbkonusse (18,21) her in die zur
Brennkammer (28) strömende Verbrennungsluft (15) eindüsen.
16. Brenner nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Störungsdüsen (16) derart
in den Halbkonussen (18,21) angeordnet sind, so dass sie die Störungsluft (22) im
wesentlichen in die hinter der Vorderkante auftretenden Scherschichten (10) eindüsen.
17. Brenner nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Störungsdüsen
(16) angeordnet sind, und dass die Störungsdüsen (16) gleichmässig auf den Umfängen
der Halbkonusse (18,21) verteilt sind.
18. Brenner nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die gleichmässige Beabstandung
der Störungsdüsen (16) derart gewählt ist, dass sie gleich oder kleiner ist als ein
kritischer Wert, und dass sich der kritische Wert aus der Strömungsgeschwindigkeit
der Verbrennungsluft und der beim Brenner ohne Störungsdüsen (16) auftretenden Frequenz
der kohärenten Strömungsinstabilitäten des Verbrennungsluftstroms (15) ergibt.
19. Brenner (26) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass sich der kritische Wert
als mit 0.312 multiplizierter Quotient der Strömungsgeschwindigkeit der Verbrennungsluft
(15) und der beim Brenner ohne Störungsdüsen (16) auftretenden Frequenz der kohärenten
Strömungsinstabilitäten des Verbrennungsluftstroms (15) ergibt.
20. Brenner (26) nach einem der Ansprüche 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass bei
einer beim Brenner (26) ohne Störungsdüsen (16) auftretenden Frequenz der kohärenten
Strömungsinstabilitäten des Verbrennungsluftstroms (15) im Bereich von 100 bis 125
Hz und einer Strömungsgeschwindigkeit der Verbrennungsluft (15) im Bereich von 20
bis 30 m/s die Störungsdüsen (16) auf den Halkonussen (18,21) eine Beabstandung im
Bereich von 3 bis 5 cm, insbesondere im Bereich von 4.5 bis 5cm aufweisen.