(19)
(11) EP 0 987 596 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.03.2000  Patentblatt  2000/12

(21) Anmeldenummer: 99118416.9

(22) Anmeldetag:  16.09.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7G03D 3/13
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 16.09.1998 DE 29816636 U

(71) Anmelder: Kümmerl, Klaus
90443 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Kümmerl, Klaus
    90443 Nürnberg (DE)

(74) Vertreter: Tergau & Pohl Patentanwälte 
Mögeldorfer Hauptstrasse 51
D-90482 Nürnberg
D-90482 Nürnberg (DE)

   


(54) Film-Entwicklungsmaschine


(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Filmentwicklungsmaschine mit mehreren Chemikalienbadtanks (3,4,5,6) durch die ein zu entwickelnder Filmstreifen (8a,8b) mäanderförmig hindurchtransportierbar ist, und mehreren zum Antrieb und zur Umlenkung des Filmstreifens dienenden kalanderartigen Antriebswalzenpaaren (15,16,17), wobei sich der Durchmesser einer ersten Walze (13a) von deren Rändern hier zur Walzenmitte hin kontinuierlich verjüngt, während die zweite Walze (13b) eine zylindrische Oberfläche aufweist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Film-Entwicklungsmaschine für belichtete Film-Negativstreifen. Eine solche Entwicklungsmaschine ist in DE 296 16 932 U1 beschrieben. Auf den Offenbarungsgehalt dieser Druckschrift wird Bezug genommen. Bei der bekannten Film-Entwicklungsmaschine - im folgenden kurz Entwicklungsmaschine genannt - sind in einem Gehäuse mehrere Chemikalientanks in einer Reihe hintereinander angeordnet. Der zu entwickelnde Filmstreifen wird mäanderförmig durch die verschiedenen Chemikalienbäder und abschließend durch eine Trockenkammer geführt. Zur Führung bzw. zum Transport des Filmstreifens ist in jedem Chemikalienbad ein Rack mit Transportrollen angeordnet.

[0002] Ein Rack umfaßt im wesentlichen zwei parallel und mit Abstand zueinander angeordnete Gestelle, in die mehrere Transport- und Führungswalzen eingespannt sind. Sämtliche Walzen sind überjeweils stirnseitige Zahnräder antriebsmäßig miteinander verbunden. In jedem Rack wird der Filmstreifen wenigstens einmal umgelenkt. Dazu wird er um eine Antriebswalze größeren Durchmessers herumgeführt, an die eine zweite Antriebswalze kleineren Durchmessers drückt. Das Entwicklerbad der vorliegenden Entwicklungsmaschine ist etwa doppelt so groß wie die anderen Bäder. Hier finden insgesamt drei Umlenkungen statt. Der Filmstreifen wird zunächst zum unteren Ende des Racks und dann mäanderartig nach oben, nach unten und schließlich wieder nach oben geführt.

[0003] An ihrer Oberseite sind die einzelnen Racks durch Übergaberacks miteinander verbunden. Letztere befinden sich oberhalb der Chemikalienbäder und dienen dazu, den Filmstreifen jeweils in das in Transportrichtung nachfolgende Chemikalienbad und am Schluß in die Trockenkammer zu transportieren und dabei am Filmstreifen haftende Flüssigkeiten abzustreifen. Durch dieses Abstreifen wird verhindert, daß die Chemikalie eines Chemikalienbades in das nächste verschleppt wird. Bei den bekannten Entwicklungsmaschinen sind die Racks den jeweiligen Filmstreifenbreiten angepaßt. Für Kleinbildfilme mit einer Breite von 35 mm sind andere Racks notwendig, wie für Rollfilme mit einer Breite von 61 mm. Zur Entwicklung der unterschiedlichen Filme waren bisher entweder zwei unterschiedliche Maschinen oder zumindest zwei Rack-Sätze mit entsprechenden Breiten notwendig.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Entwicklungsmaschine vorzuschlagen, mit der sowohl Kleinbild- als auch Rollfilme entwickelbar sind.

[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß sich der Durchmesser einer ersten Walze eines Antriebswalzenpaares von deren Rändern zur Walzenmitte hin kontinuierlich verjüngt, während die zweite Walze eine zylindrische Oberfläche aufweist. Die Walzenbreite ist der Rollfilmbreite angepaßt. Der Randbereich eines solchen Rollfilmes ist in seitlichen Führungsnuten des Racks geführt. Wird jedoch ein Kleinbildfilm entwickelt, ist eine solche Führung allenfalls nur an einer Filmkante möglich. Die vorgeschlagene Ausgestaltung insbesondere der größeren Antriebswalzen gewährleistet jedoch, daß der Kleinbildfilm entweder zur Mitte der Antriebswalzen hin zentriert wird oder, falls der Kleinbildfilm mit nur einer Kante in einer Führungsnut geführt werden soll, stets zu dieser Kante hin ausgerichtet wird. In beiden Fällen ergibt sich somit ein paralleler Verlauf des Filmstreifens, d. h. dessen Kanten bewegen sich während des Entwicklungsprozesses im Wesentlichen auf zwei ortfesten parallelen Ebenen. Eine besonders gute Führung eines Kleinbildstreifens wird erreicht, wenn die Randstreifen der ersten Walze einen gleichbleibenden Durchmesser bzw. eine zylindrische Oberfläche aufweisen. Vorzugsweise ist der verjüngten Bereich der ersten Walze im Querschnitt gesehen kreisbogenförmig ausgebildet. Weiterhin ist der Durchmesser der zweiten Antriebswalze kleiner als der kleinste Durchmesser der ersten Walze.

[0006] Die genannte Ausgestaltung eines Antriebswalzenpaares kann prinzipiell auch für die Übergaberacks angewendet werden. Die Übergaberacks haben jedoch, wie bereits oben erwähnt, die Aufgabe, Badflüssigkeit vom Filmstreifen abzuquetschen. Im allgemeinen ist dafür keine besondere Vorrichtung, etwa in die Filmbahn hineinragende Abstreifer o.dgl. notwendig. Das Zurückhalten von Badflüssigkeit erfolgt durch ein Antriebswalzenpaar mit zylindrischen Walzen. Würde die Oberfläche einer Walze konkav ausgebildet, so wäre die

Abstreiferfunktion" nicht mehr gewährleistet. Diese Funktion könnte aber durch eine separate Vorrichtung, etwa in die Filmbahn hineinragende Abstreifer übernommen werden.

[0007] Erfindungsgemäß wird jedoch für die Übergaberacks eine Lösung vorgeschlagen, bei der die Antriebswalzen ihre zylindrische Umfangsform beibehalten können und dennoch eine exakte Führung eines Kleinbildfilmes möglich ist. Vor einem oberhalb eines Chemikalienbadtanks bzw. in einem Übergaberack angeordneten Antriebspaar mit zylindrischen Walzen befindet sich eine Führungseinrichtung, die bei Anwesenheit eines Kleinbildfilmstreifens aktiv ist und dessen eine Seitenkante führt und die bei Anwesenheit eines die gesamte Walzenbreite benötigenden Rollfilmstreifens oder allgemein eines Streifens mit Rollfilmbreite inaktiv ist. Die Aktivierung bzw. Deaktivierung der seitlichen Kantenführung des Kleinbildstreifens kann beispielsweise mit Hilfe von elektronischen, mechanischen oder optischen Sensoren erfolgen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird ein selbsttätig arbeitender Mechanismus bevorzugt. Die Führungseinrichtung weist dabei einen etwa stab- oder quaderförmigen Schieber auf, der vertikal bzw. quer zu dem Walzenachsen zwischen einer Aktiv- und einer Inaktivstellung verschiebbar geführt ist, wobei er in seiner Aktivstellung derart in die Filmbewegungsbahn ragt, daß er mit seiner einen Seite den Kleinbildstreifen seitlich führt und von einem Rollfilm größerer Breite in seine Inaktivstellung angehoben wird. Um das Anheben zu erleichtern, ist die Unterseite des Schiebers zur Bildung einer Auflaufschräge für die Vorderkante des Rollfilms hohlkehlenartig ausgerundet. Um das Einfädeln eines Kleinbildstreifens zwischen die beiden Walzen des Antriebspaares zu erleichtern, ist vor dem Walzenpaar ein Führungsteil angeordnet, das die sich unmittelbar vor dem Walzenpaar erstreckende Filmbewegungsbahn oberseits begrenzt. Auch bei den der Übergabe dienenden Antriebswalzenpaaren hat vorzugsweise eine Walze einen größeren Durchmesser als die andere, wobei die kleinere Walze oberseits federnd auf der größeren Walze aufliegt.

[0008] Die Erfindung wird nun anhand von in den beigefügten Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische Querschnittsdarstellung einer Film-Entwicklungsmaschine,
Fig. 2
ein für ein Entwicklerbad vorgesehenes Rack mit aufgesetztem Übergaberack,
Fig. 3
eine Draufsicht auf eine Antriebsrolle mit konkaver Oberfläche,
Fig. 4
einen schematischen Querschnitt durch ein Übergaberack mit einer Einrichtung zur Kantenführung eines Kleinbildfilmes,
Fig. 5
eine Schnittdarstellung entsprechend der Linie V-V in Fig. 4,
Fig. 6
eine schematisierte Draufsicht auf die Entwicklungsmaschine entsprechend dem Pfeil VI in Fig. 1 bei abgenommenem bzw. aufgeklapptem Gehäusedeckel und
Fig. 7
ein der Filmstreifen-Umlenkung dienendes Antriebswalzenpaar.


[0009] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, umfaßt eine erfindungsgemäße Entwicklungsmaschine ein Gehäuse 1 mit mehreren Chemikalienbadtanks, die in Förderrichtung 2 gesehen hintereinander angeordnet einen Entwicklerbadtank 3, einen Bleichbadtank 4, zwei Fixierbadtanks 5 sowie zwei Stabilisatorbadtanks 6 umfassen. An die Chemikalienbadtanks schließt sich, ebenfalls in Förderrichtung 2 gesehen, eine Trockenkammer 7 an. Im Betrieb wird durch die genannten Tanks und durch die Trockenkammer ein Filmstreifen 8 eines Kleinbild- oder eines Rollfilms mäanderartig hindurchgeführt. Der Film wird dabei in sogenannten Racks geführt bzw. durch diese weitertransportiert.

[0010] Ein dem Filmtransport dienendes Rack 9 ist in Fig. 2 dargestellt. Dieses Rack liegt im Entwicklerbadtank 4 ein, der etwa doppelt so groß als die anderen Chemikalienbadtanks ist. Dementsprechend weist auch das Rack 9 größere Abmessungen auf als die übrigen (nicht dargestellten) Racks. Das Rack 9, wie auch die übrigen Racks, weist mehrere Antriebswalzen 13 auf, die mit stirnseitigen Lagerzapfen 10 in zwei parallel und mit Abstand zueinander angeordneten Gestellen 11 gelagert sind. In der den Antriebswalzen 13 zugewandten Seite der Gestelle ist jeweils eine Führungsnut 12 vorhanden, in der der Filmstreifen 8 (Fig. 4-7) mit seinen Rändern geführt ist, sofern es sich um einen Rollfilm handelt. Die Antriebswalzen 13 sind untereinander über Zahnräder 14 (in Fig. 2 nur teilweise sichtbar) antriebsmäßig miteinander verbunden. Zur Umlenkung des Filmstreifens innerhalb des Racks 9 sind insgesamt drei Walzenpaare vorhanden, wobei ein erstes Walzenpaar 15 im oberen Bereich des Racks 9 und ein zweites und ein drittes Walzenpaar parallel nebeneinanderliegend im unteren Teil des Racks 9 angeordnet sind. Der Aufbau eines der Umlenkung des Filmstreifens 8 dienenden Walzenpaares ist in Fig. 7 deutlich erkennbar. Ein Walzenpaar umfaßt eine erste Walze 13a größeren und eine zweite Walze 13b kleineren Durchmessers. Die Walzenkörper dieser Walzen sowie auch der übrigen Walzen eines Racks sowie dessen Gestelle sind aus einem chemisch resistenten Kunststoff gefertigt. Während die zweite Walze 13b zylindrisch ist, sind nur die Randbereiche 20 der ersten Walze 13a zylindrisch. Die Umfangsfläche der Randbereiche 20 verläuft also auf einem zur Mittellängsachse 21 der Walze 13a konzentrischen Zylindermantelfläche. Der sich zwischen den Randbereichen 20 befindliche Walzenabschnitt ist konkav ausgebildet, sein Durchmesser nimmt also von den Randbereichen 20 zur Walzenmitte hin ab. Der Durchmesser 22 der Randbereiche 20 beträgt 28,6 mm, während der Durchmesser 23 der Walzenmitte 27 mm beträgt. Der zwischen den Randbereichen 20 angeordnete eingeschnürte Walzenabschnitt weist einen Radius 24 von 263 mm auf. Die zweite Walze 13b ist mit Hilfe von Federn 25 (Fig. 2) gegen die erste Walze 13a gedrückt. Im Betrieb läuft zwischen die beiden Walzen 13a,13b der Filmstreifen 8 hindurch. Im Falle eines Rollfilms mit einer Breite von 61 mm ragt der Filmstreifen 8 mit seinen beiden Rändern in die Führungsnuten 12a,12b der Gestelle 11 hinein. Im Falle eines Kleinbildfilmes mit einer Breite von 35 mm kann der Film entweder mittig auf den Walzen oder seitlich geführt sein. Letztere Situation ist in Fig. 7 dargestellt. Der Filmstreifen 8 ragt mit seinem in Fig. 7 linken Rand in die Führungsnut 12a hinein, während sich sein rechter Rand etwas über die Walzenmitte hinaus erstreckt. Die Walze 13b wird auf der linken Seite der Filmdicke entsprechend etwas in Pfeilrichtung 26 gegen die Wirkung der Feder 25 (Fig.1) nach unten bewegt, so daß ihre Mittellängsachse 27 in eine leichte Schräglage zur Mittellängsachse 21 der Walze 13a gelangt. Durch die geschilderte Ausgestaltung und Anordnung der Walzen 13a und 13b wird der Filmstreifen 8 in der in Fig. 7 dargestellten Stellung gehalten bzw. mit leichter Kraft in die Führungsnut 12a hineinbewegt. Der Filmstreifen 8 läuft während der gesamten Entwicklungsdauer stets auf der gleichen Axialposition der Walzen 13a,13b. Ein Hin- und Herwandern des Filmstreifens 8 in Richtung der Mittellängsachse 21 ist dadurch unterbunden.

[0011] Auf der Oberseite des in Fig. 2 dargestellten Racks 9 ist ein Übergaberack 28 fixiert. In diesem Rack ist ein Walzenpaar 29 angeordnet. Das Walzenpaar 29 ist prinzipiell aufgebaut wie die weiter oben beschriebenen Walzenpaare, es weist also eine erste Walze 30 größeren und eine zweite Walze 31 kleineren Durchmessers auf. Die Walze 31 ist mit Federn 32 (Fig. 2) gegen die Walze 30 gedrückt. In den Gestellen 11a des Übergaberacks 28 sind Führungsnuten 12c angeordnet. Das Übergaberack 28 ist so auf dem Rack 9 angeordnet, daß die gegen die Förderrichtung 2 weisende Mündung 33 der Führungsnuten mit den entsprechenden Mündungen (nicht dargestellt) der Führungskanäle 12a,12b des Racks 9 fluchtet. Die Mündung 33 ist trichterförmig aufgeweitet, um das Einfädeln eines Filmstreifens 8 in die Führungsnuten 12c des Übergaberacks 28 zu erleichtern. In Förderrichtung 2 gesehen vor dem Walzenpaar 29 ist eine Einrichtung zur Kantenführung von Kleinbildfilmen angeordnet. Die Einrichtung umfaßt ein Führungsteil 34, das an den Innenseiten der Gestelle 11a des Racks befestigt ist und das sich quer zur Förderrichtung 2 bzw. quer zur Längserstreckung des Gehäuses 1 erstreckt. Das Führungsteil 34 ist von einer sich im wesentlichen vertikal erstreckenden Durchgangsöffnung 35 durchsetzt, in der ein Schieber 36 in Vertikalrichtung bzw. in Richtung des Doppelpfeiles 37 bewegbar einliegt. Die Unterseite 34a des Führungsteils 34 ist konkav etwa nach Art einer Hohlkehle ausgebildet und weist im Querschnitt der Fig. 5 gesehen einen kurvigen, etwa kreisförmigen Verlauf auf. Dieser Verlauf entspricht in etwa der Bewegungsbahn des Filmstreifens 8 bzw. des Führungskanals 12c. Der Schieber 36 ragt aus der Unterseite 34a des Führungsteils 34 heraus und steht in die Bewegungsbahn des Filmstreifens 8 hinein. Wie Fig. 2 zeigt, ist der Schieber 36 oberseits von einem sich quer zur Gehäuselängsrichtung bzw. in Walzenlängsrichtung erstreckenden Anschlagzapfen 38 durchsetzt. Der Anschlagzapfen 36 liegt an der Oberseite des Führungsteiles 34 an. Der Schieber 36 ist im Querschnitt gesehen etwa rechteckig und ist in Querrichtung gesehen so angeordnet, daß der Abstand seiner einen Seite 39 zum Nutgrund 40 der Führungsnut 12c der Breite 41 des Filmstreifens 8a eines Kleinbildfilmes entspricht. In der in Fig. 4 dargestellten Situation bietet der Schieber 36 somit eine Führung der Kante 42 des Filmstreifens 8a, die andere Kante 43 des Filmstreifens 8a ist in der Nut 12c des Gestelles 11a geführt. Wenn der Filmstreifen 8 eines Rollfilmes entwickelt wird, ist der Schieber 36 nicht notwendig. Er kann aber im Führungsteil 34 bleiben. Ein Filmstreifen 8b eines Rollfilms, der sich zwischen den Nuten 12c der Gestelle 11a und 11b erstreckt, hebt nämlich den Schieber 36 in Richtung des Pfeiles 44 an. Der Filmstreifen 8b kann somit ungehindert das Führungsteil 34 passieren. Um das Anheben des Schiebers 36 zu erleichtern, ist dessen Unterseite 45 entsprechend der Unterseite 34a des Führungsteils 34 hohlkehlenartig abgeschrägt bzw. abgerundet. Damit diese Abschrägung der Unterseite 45 stets so angeordnet ist, wie in Fig. 5 dargestellt, weist der Schieber 36 eine Positionscodierung auf. Diese kann dadurch gegeben sein, daß der Anschlagzapfen 38 auf der dem Gestell 11a zugewandten Seite des Schiebers 36 mit einer Länge 46 hervorsteht, die größer ist als der Abstand 47 zwischen dem Schieber 36 und dem Gestell 11b. Beim Versuch, den Schieber 36 um 180° verdreht in die Durchgangsöffnung 35 einzusetzen, stößt der Anschlagzapfen an der Oberseite des Gestells 11b an, so daß ein weiteres Vorschieben in die Durchgangsöffnung 35 unmöglich ist. Eine Positionskodierung kann auch auf andere Weise, etwa über die Querschnittsform des Schiebers 36 und der Durchgangsöffnung 35 erfolgen.

[0012] Bei der Bearbeitung eines Kleinbild-Filmes muß dessen vorlaufendes Ende 48 (Fig. 1,6) erst einmal durch sämtliche Racks und Übergaberacks hindurchgefädelt werden. Dabei besteht zum einen die Gefahr, daß aufgrund des Fehlens einer oder auch beider Kantenführungen der Filmstreifen zwischen zwei Walzenpaaren die vorgegebene Bewegungsbahn verläßt und an einem Rackgestellteil anstößt. Weiterhin besteht die Gefahr, daß das vorlaufende Ende 48 von der vorgegebenen Bewegungsbahn abweicht, indem es sich quer zur Förderrichtung 2 bzw. In Walzenlängsrichtung bewegt. Um ein ordnungsgemäßes Einfädeln eines Kleinbildfilmes zu gewährleisten, wird daher wie folgt vorgegangen:

[0013] Das aus einer Filmpatrone 49 (Fig. 6) herausragende Streifenende 50 wird mit einem Führungsstreifen 51 verbunden, der Rollfilmbreite aufweist. Der etwa 15-20 cm lange Führungsstreifen wird mit dem Streifenende 50 des Kleinbildfilmes etwa mit einem Klebestreifen 52 verbunden (Fig. 6). Die Filmpatrone liegt in üblicher Weise in einer Gehäuseausnehmung, nämlich einem Patronenfach 52 ein. Nachdem der Führungsstreifen mit seinem Vorderende an einem ersten Antriebswalzenpaar (nicht dargestellt) ansteht, wird er in Förderrichtung 2 weiterbewegt und dabei mit seinen Rändern in den Führungsnuten 12 geführt. Dementsprechend wird auch der an den Führungsstreifen 51 angehängte Filmstreifen 8a des Kleinbildfilmes geführt. Wenn ein Kleinbildfilm bearbeitet wird, muß der Schieber 36 in seiner Arbeitsposition gemäß Fig. 5 sein, damit der Filmstreifen 8a bei der Umlenkung in den Übergaberacks 28 seitlich geführt wird. Die Walzen 31,30 der Übergaberacks 28 sind zylinderförmig und berühren sich deshalb auf ihrer gesamten Länge. Die Walze 31 ist zudem durch die Federn 32 gegen die Walze 30 gedrückt. Dadurch wird mit dem Filmstreifen 8a bzw. mit dem Führungsstreifen 51 aus dem Entwicklungsbadtank 3 mitgeführte Entwicklungsflüssigkeit abgequetscht und läuft in den genannten Tank zurück. Eine konkave Einschnürung der Walze 30 würde die genannte Abstreiferfunktion des Walzenpaares 29 verhindern. Die Führungsfunktion wird jedoch von dem Führungsteil 34 bzw. dem Schieber 36 übernommen. Wenn der Führungsstreifen 51 mit seinem vorauseilenden Ende die Mündung 33 der Führungskanäle 12c erreicht, wird der Schieber 36 in Pfeilrichtung 44 nach oben bewegt, so daß der Führungsstreifen 51 praktisch ungehindert passieren kann. Wenn der Führungsstreifen 51 vollständig am Schieber 36 vorbeigelaufen ist, fällt dieser in seine Ausgangsposition zurück, wobei seine dem Gestell 11a zugewandte Seite 39 die Kante 42 des Filmstreifens 8a seitlich führt.

Bezugszeichenliste



[0014] 
1
Gehäuse
2
Förderrichtung
3
Entwicklerbadtank
4
Bleichbadtank
5
Fixierbadtank
6
Stabilisatorbadtank
7
Trockenkammer
8
Filmstreifen
9
Rack
10
Lagerzapfen
11
Gestell
12a
Führungsnut
12b
Führungsnut
12c
Führungsnut
13
Antriebswalze
13a
erste Walze
13b
zweite Walze
14
Zahnrad
15
erstes Walzenpaar
16
zweites Walzenpaar
17
drittes Walzenpaar
20
Randbereich
21
Mittellängsachse
22
Durchmesser
23
Durchmesser
24
Radius
25
Federn
26
Pfeilrichtung
27
Mittellängsachse
28
Übergaberack
29
Walzenpaar
30
erste Walze
31
zweite Walze
32
Federn
33
Mündung
34
Führungsteil
34a
Unterseite
35
Durchgangsöffnung
36
Schieber
37
Doppelpfeil
38
Anschlagzapfen
39
Seite
40
Nutgrund
41
Breite
42
Kante
43
Kante
44
Pfeil
45
Unterseite
46
Länge
47
Abstand
48
Ende
49
Filmpatrone
50
Streifenende
51
Führungsstreifen
52
Klebestreifen
53
Patronenfach



Ansprüche

1. Filmentwicklungsmaschine mit mehreren Chemikalienbadtanks (3,4,5,6) durch die ein zu entwickelnder Filmstreifen (8a,8b) mäanderförmig hindurchtransportierbar ist, und mehreren zum Antrieb und zur Umlenkung des Filmstreifens dienenden kalanderartiger Antriebswalzenpaare (15,16,17),
   dadurch gekennzeichnet, daß sich der Durchmesser einer ersten Walze (13a) von deren Rändern hier zur Walzenmitte hin kontinuierlich verjüngt, während die zweite Walze (13b) eine zylindrische Oberfläche aufweist.
 
2. Filmentwicklungsmaschine nach Anspruch 1,
   dadurch gekennzeichnet, daß die erste Walze (13a) Randstreifen mit gleichbleibenden Durchmesser bzw. mit zylindrischer Oberfläche aufweist.
 
3. Filmentwicklungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
   dadurch gekennzeichnet, daß der verjüngte Bereich der ersten Walze (13a) im Querschnitt einen kreisbogenförmigen Verlauf hat.
 
4. Filmentwicklungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
   dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der zweiten Walze (13b) kleiner ist als der kleinste Durchmesser der ersten Walze (13a).
 
5. Filmentwicklungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
   dadurch gekennzeichnet, daß sich die zweite Walze (13b) federnd an der ersten Walze (13a) abstützt.
 
6. Filmentwicklungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
   gekennzeichnet durch wenigstens ein Paar (29) zylindrischer, kalanderartig zusammenwirkender Antriebswalzen (30,31), das oberhalb eines Chemikalienbadtanks angeordnet ist und zum Weitertransport des Filmstreifens in ein nachfolgendes Chemikalienbadtank oder in eine Trockenkammer dient,
   gekennzeichnet durch eine in Förderrichtung (2) vor dem Walzenpaar (29) angeordnete Führungseinrichtung (34,36), die bei Anwesenheit eines Kleinbildfilmstreifens aktiv ist und dessen eine Seitenkante führt und die bei Anwesenheit eines die gesamte Walzenbreite benötigenden Rollfilmstreifens inaktiv ist.
 
7. Filmentwicklungsmaschine nach Anspruch 6,
   dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung einen etwa stab- oder quaderförmigen Schieber (36) aufweist, der vertikal bzw. quer zu den Walzenachsen zwischen einer Aktiv- und einer Inaktivstellung geführt ist, wobei er in seiner Aktivstellung derart in die Filmbewegungsbahn hineinragt, daß er mit seiner einen Seite (39) den Kleinbildfilmstreifen (8a) seitlich führt und daß er von einem Rollfilmstreifen (8b) in seine Inaktivstellung anhebbar ist, in der er sich außerhalb der Filmbewegungsbahn befindet.
 
8. Filmentwicklungsmaschine nach Anspruch 7,
   dadurch gekennzeichnet, daß die mit einem Rollfilmstreifen (8b) zusammenwirkende Unterseite (45) des Schiebers (36) zur Bildung einer Anlaufschräge für die Vorderkante des Rollfilms hohlkehlenartig ausgerundet ist.
 
9. Filmentwicklungsmaschine nach Anspruch 7 oder 8
   dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung ein Führungsteil (34) umfaßt, in dem der Schieber (36) vertikal verschiebbar gelagert ist und das die sich unmittelbar vor dem Walzenpaar (29) erstreckende Filmbewegungsbahn oberseits begrenzt.
 
10. Filmentwicklungsmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
   dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (30,31) eines Walzenpaares (29) unterschiedliche Durchmesser aufweisen, wobei die Walze kleineren Durchmessers federnd an der Oberseite der einen größeren Durchmesser aufweisenden Walze (30) anliegt.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht