[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Speichereinrichtung für Fotomaterial, insbesondere
Fotopapier oder Film, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Speichereinrichtungen für Fotomaterial werden zur Pufferung von bandartigem Fotomaterial
beim Herstellungsprozeß oder Verarbeitungsprozeß, z. B. bei der Fotopapierentwicklung
oder Filmverarbeitung benötigt. Auch werden sie zur Anzeige der gepufferten Fotomaterialbandlänge
und zur Steuerung z. B. der Fotomaterialtransportgeschwindigkeit außerhalb der Speicherung
in Abhängigkeit von der gepufferten Materialbandlänge eingesetzt. Derartige Anzeigen
oder Steuerungen sind z. B. als Tänzer oder Tänzersteuerung bekannt.
[0003] Herkömmlicherweise werden zur Speicherung sogenannte Rollenspeichereinrichtungen
verwendet. Bei diesen Rollenspeichereinrichtungen windet sich ein Fotomaterialband
zwischen Umlenkrollen entlang eines Transportpfades zwischen einem Einlaß und einem
Auslaß des Speichers. Durch Verlagerung der Umlenkrollen gegeneinander wird der Transportpfad
in der Speichereinrichtung verlängert, wenn sich die Umlenkrollen voneinander entfernen,
oder verkürzt, wenn sie sich einander nähern. Umlenkrollen werden z. B. in mehreren
Ebenen, insbesondere zwei Ebenen, angeordnet, und durch Änderung des Achsabstandes
der Umlenkrollen in den verschiedenen Ebenen wird die Länge des Transportpfades verändert.
Insbesondere kann durch Verlängerung des Transportweges im Speicher die Transportgeschwindigkeit
des Fotomaterialbandes am Speicherauslaß verringert oder vollständig gestoppt werden.
[0004] Üblicherweise führen die Umlenkrollen der untersten Ebene eine Auf- und Abbewegung
durch, um die Transportpfadlänge zu verändern. Dabei befinden sich diese unteren Umlenkrollen
auf einem Schlitten und sind so miteinander verbunden. Dieser Schlitten dient zusammen
mit den unteren Umlenkrollen weiter als Gewichtsglied, das das Fotomaterial entlang
seines Pfades im Speicher durch die Gewichtskraft gespannt hält, wobei sich die unteren
Umlenkrollen bei Verkürzung des Fotomaterialbandes gegen die Gewichtskraft durch den
Zug des Fotomaterials nach oben bewegen.
[0005] Falls das Ende eines Fotomaterialbandes den Speicher erreicht und diesen durchläuft
oder falls das Fotomaterialband reißt, kann es zu einem freien Fall der unteren Umlenkrollen
mit dem Schlitten kommen. Um dies zu verhindern, muß eine Führung für den Schlitten
vorgesehen werden, die Bremsen aufweist, die in einem derartigen Fall ansprechen,
aber ansonsten eine freie Aufwärts- und Abwärtsbewegung des Schlittens und der unteren
Umlenkrollen zulassen.
[0006] Zum Einfädeln des Fotomaterialbandes werden die im Speicherbetrieb unteren Umlenkrollen
oberhalb der im Speicherbetrieb oberen Umlenkrollen geführt, so daß das Fotomaterialband
zwischen diesen Umlenkrollen beim Einfädeln geradlinig durchlaufen kann. Um in die
Ausgangslage zum Einfädeln zu kommen, muß demnach der Schlitten mit den unteren Umlenkrollen
hochgefahren werden. Hierfür sind Hubeinrichtungen vorgesehen, die z. B. mittels Ketten,
Riemen oder Spindeln arbeiten.
[0007] Ein Schlitten für eine Speichereinrichtung muß somit dazu in der Lage sein, drei
verschiedene Betriebszustände einnehmen zu können, nämlich erstens "Schlitten hochfahren"
(zum Einfädeln), zweitens "Schlitten abbremsen" (bei Bandriß oder Bandende) und drittens
"Schlitten frei beweglich unter Eigengewicht" (bei Speicherbetrieb).
[0008] Damit der Schlitten bzw. die unteren Umlenkrollen die oben genannten drei verschiedenen
Betriebszustände erfüllen können, werden in dem Stand der Technik hierfür Bremsen
und Kupplungen in Verbindung mit aufwendigen elektrischen Steuerungen vorgesehen.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Speichereinrichtung bereitzustellen, die im Betriebszustand
eine freie Bandlängenänderung im Speicher bei durch ein Gewichtsglied gestrafftem
Fotomaterialband ermöglicht und im Fall eines Bandrisses oder Bandendes einen freien
Fall des Gewichtsgliedes verhindert, ohne dabei auf aufwendige elektrische Steuerungen
zurückzugreifen.
[0010] Vorstehende Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0011] Die erfindungsgemäße Speichereinrichtung dient zur Aufnahme und Abgabe eines Fotomaterialbandes,
das über einen Einlaß der Speichereinrichtung zugeführt wird und über einen Auslaß
aus dieser herausgegeben wird. Das zwischen dem Einlaß und Auslaß verlaufende Fotomaterialband
wird über ein Gewichtsglied gespannt, das auf das Fotomaterialband drückt bzw. auf
diesem aufliegt. Auf diese Art und Weise wird, wenn mehr Band zugeführt als abgeführt
wird, das Band gespannt gehalten. Wird umgekehrt mehr Band abgeführt als zugeführt,
wird das Gewicht durch den Zug des Bandes angehoben. Vorteilhaft wird das Gewichtsglied
so gestaltet, daß es in etwa an derselben vertikalen Position bleibt und somit eine
Lageänderung des Gewichtsgliedes nur mit einer Höhenänderung des Gewichtsgliedes einhergeht.
Hierzu wird das Gewichtsglied z. B. mit einer Führung versehen, unterhalb derer das
Band mit einer geringen Reibung an der Führung vorbeigleitet, wobei die Führung aufgrund
ihrer Trägheit ihre Position in der Horizontalen nicht oder nicht wesentlich ändert.
Alternativ kann z. B. das Gewichtsglied eine Rolle, z. B. die aus dem Stand der Technik
bekannte Umlenkrolle, aufweisen. Diese Rolle dreht sich vorzugsweise frei bei Transport
des Fotomaterialbandes und bleibt somit bei Transport des Fotomaterialbandes zumindest
in etwa bei ihrer Position in der Horizontalen. Weiter können Schlitten und Führungen
vorgesehen werden, die das Gewichtsglied zumindest in etwa bei einer bestimmten horizontalen
Position halten, aber eine vertikale Bewegung des Gewichts erlauben. Über diese Führungen
oder Schlitten können insbesondere mehrere Gewichte miteinander verbunden werden.
Auch können mehrere separate Gewichtsglieder vorgesehen sein. Im folgenden wird aber
aus Gründen der Einfachheit überwiegend nur von einem Gewichtsglied gesprochen.
[0012] Die Speichereinrichtung wird vorteilhaft mit einer erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung
versehen, die eine Höhenänderung des Gewichtsgliedes oder eventuell auch mehrerer
Gewichtsglieder mittels einer richtungsgeschalteten Kupplung, auch Freilauf oder Freilaufkupplung
genannt, je nach Zustand frei erlaubt oder aktiv bewirkt. Bei einer richtungsgeschalteten
Kupplung bzw. bei einem Freilauf hängt der Schaltvorgang, also der Übergang zwischen
einem Sperrzustand, in dem Antriebsglied und Abtriebsglied der Kupplung verbunden,
z. B. geklemmt sind, und einem Freilaufzustand, in dem sich Antriebsglied und Abtriebsglied
unabhängig voneinander bewegen können, von der Richtung der relativen Drehbewegung
zwischen Antriebsglied und Abtriebsglied ab. In einer Richtung der Relativdrehung
wird diese verhindert (Sperrzustand), in der anderen Richtung nicht (Freilaufzustand).
Für Freiläufe gibt es die verschiedensten Bauformen, z. B. Klinkenfreiläufe (Sperräder,
Ratschen) oder z. B. Freilaufnaben. Im Freilaufzustand kann das Gewichtsglied frei
seine Höhe ändern, im Sperrzustand kann eine Höhenänderung, insbesondere ein Anheben,
über die richtungsgeschaltete Kupplung erfolgen.
[0013] Vorteilhaft wird die Höhenänderung des Gewichtsgliedes, wie sie sich z. B. im Speicherbetrieb
ergibt, über eine Mechanik, z. B. einem Riemen, mit der Drehbewegung des Abtriebsgliedes
derartig gekoppelt, daß eine Höhenänderung des Gewichts eine Drehung des Abtriebsgliedes
bewirkt und umgekehrt eine Drehung des Abtriebsgliedes eine Höhenänderung des Gewichts.
[0014] Vorteilhaft wird das Antriebsglied, insbesondere während des normalen Speicherbetriebs,
in dem der Speicher als Puffer arbeitet, in Freilaufrichtung gedreht. Die Drehung
erfolgt vorzugsweise ständig während des Speicherbetriebs und besonders bevorzugt
mit vorgegebener, insbesondere konstanter Geschwindigkeit.
[0015] Durch die Drehung des Antriebsgliedes in Freilaufrichtung wird eine freie Bewegung
des Gewichtsgliedes nicht nur nach oben, sondern auch nach unten ermöglicht. Überschreitet
die Sinkgeschwindigkeit des Gewichtsgliedes jedoch einen gewissen Grenzwert, bei der
das Abtriebsglied sich mit einer schnelleren Geschwindigkeit in die gleiche Richtung
drehen möchte wie das Antriebsglied, geht die richtungsabhängige Kupplung von dem
Freilaufzustand in den Sperrzustand über. Auf diese Art und Weise wird bei einem Reißen
des Bandes oder bei einem Bandende verhindert, daß sich das Abtriebsglied mit einer
übermäßigen Geschwindigkeit entsprechend dem freien Fall des Gewichtsgliedes drehen
kann. Somit kann auch bei einem Bandende oder bei einem Reißen des Bandes das Gewichtsglied
höchstens mit der durch die Drehung des Antriebsgliedes als maximal vorgegebenen Geschwindigkeit
sinken.
[0016] Erfindungsgemäß kann die Sinkbewegung nach einem Bandende oder Bandriß z. B. so lange
erfolgen, bis ein Anschlag erreicht wird, bei dem der Antrieb z. B. gestoppt wird
und/oder z. B. veranlaßt wird, das mindestens eine Gewicht in die Einfädelposition
zu bringen.
[0017] Um die Sinkgeschwindigkeit im Falle eines Bandrisses oder Bandendes möglichst gering
zu halten, wird das Antriebsglied vorzugsweise mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit
betrieben, die etwas größer oder gleich wie eine Grenzgeschwindigkeit ist, die sich
aus der maximalen Bandaufnahmegeschwindigkeit des Speichers und der damit gekoppelten
Drehung des Abtriebsgliedes ergibt. Die sich so ergebende maximale Geschwindigkeit
des Abtriebsgliedes im Speicherbetrieb ist somit vorzugsweise kleiner oder gleich
der vorgegebenen Geschwindigkeit mit der das Antriebsglied in Freilaufrichtung gedreht
wird. Die maximale Bandaufnahmegeschwindigkeit, die von einem Speicher gefordert wird,
hängt von seinem Einsatzgebiet ab. Typischerweise ergibt sie sich daraus, daß kein
Fotomaterialband mehr abgegeben wird, und Fotomaterialband mit einer maximalen Geschwindigkeit
dem Speicher zugeführt wird. Jedenfalls bestimmt die maximale Bandaufnahmegeschwindigkeit
eine maximale Sinkgeschwindigkeit des Gewichts, die wiederum mit einer maximalen Drehgeschwindigkeit
des Abtriebsgliedes gekoppelt ist. Das Antriebsglied sollte somit mit einer Drehgeschwindigkeit
gedreht werden, so daß auch in diesem Fall zumindest gerade noch die richtungsgeschaltete
Kupplung in einem Freilaufzustand ist.
[0018] Zum Treiben des Antriebsgliedes wird vorzugsweise ein Antrieb vorgesehen, der im
abgeschalteten Zustand eine Drehung des Antriebsgliedes verhindert. Dazu weist der
Antrieb z. B. eine Bremse auf oder ist selbstgehemmt (z. B. durch Verwendung eines
Schneckengetriebes). Vorteilhaft wird dadurch beim Hochfahren des Gewichts durch Drehen
des Antriebsgliedes in Mitnahmerichtung bzw. Sperrichtung, insbesondere zum Einfädeln
nach Erreichen der Endposition, das Gewicht auf der gewünschten Höhe gehalten, ohne
daß dem Antrieb weiter Energie zugeführt werden muß.
[0019] Wird ein vorgegebener Tiefpunkt erreicht, so schaltet der Antrieb vorzugsweise ab,
wodurch ein weiteres Absinken des Gewichts verhindert wird. Dies ist insbesondere
dann vorteilhaft, wenn das Bandende erreicht wird oder das Band reißen sollte.
[0020] Bevor der Tiefpunkt erreicht wird, kann durch eine Steuerung ein stetiges Abbremsen
erreicht werden, indem die Geschwindigkeit mit der das Antriebsglied gedreht wird,
verlangsamt wird. Dies kann insbesondere dann erfolgen, wenn das Bandende erreicht
wird oder das Band reißt.
[0021] Erfindungsgemäß kann die Detektion eines freien Falls des mindestens einen Gewichts
durch Detektion des Sperrzustandes der Freilaufkupplung erfolgen. Denn im Speicherbetrieb
bei ständiger Drehung des Antriebsgliedes befindet sich die Kupplung im Freilaufzustand
und geht erst bei freiem Fall des Gewichts in den Sperrzustand über. Diese Detektion
kann steuerungstechnisch weiterverwertet werden und insbesondere für ein Warnsignal
oder zur Steuerung des Bandtransports, z. B. Stoppen des Bandtransports, verwendet
werden. Durch parallele Detektion, ob ein Bandende den Speicher erreicht hat, kann
bestimmt werden, ob der freie Fall des Gewichts auf ein normales Bandende zurückzuführen
ist oder auf ein Reißen des Fotomaterialbandes. Je nachdem können unterschiedliche
steuerungstechnische Konsequenzen gezogen werden, z. B. kann das Band nur bei einem
Reißen angehalten werden, wobei bei Bandende der Transport ungehindert weiterläuft
und lediglich ein Warnsignal ausgegeben wird.
[0022] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren
beschrieben. Dabei werden weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung offenbart.
- Figur 1
- zeigt eine Rollenspeichereinrichtung.
- Figur 2
- zeigt eine Rollenspeichereinrichtung mit dem erfindungsgemäßen Antrieb.
[0023] In Figur 1 ist schematisch eine Rollenspeichereinrichtung gezeigt, die drei obere
Rollen 110 und zwei untere Rollen 120 aufweist. Zwischen den oberen und unteren Rollen
windet sich ein Band 130 von einem Einlaß 140 zu einem Auslaß 150 (jeweils schematisch
als Pfeilspitze gezeichnet). Wird am Auslaß 150 weniger Bandmaterial zugeführt als
beim Einlaß 140, so verlängert sich das Band 130 wie strichpunktiert angedeutet ist
und die unteren Umlenkrollen 120 verlagern sich zu den Positionen 120'. Die unteren
Umlenkrollen werden durch einen Schlitten 160 verbunden.
[0024] Neben einer Speicherfunktion kann der erfindungsgemäße Speicher auch als eine Anzeige
und/oder Steuerelement verwendet werden. Die Höhe der unteren Rollen 120 zeigt an,
wieviel Band noch im Speicher verfügbar ist. Die Höhe der Rollen kann somit mit einer
Steuerung gekoppelt werden, die z. B. die Geschwindigkeit des Materialbandes beim
Einlaß oder Auslaß steuert. Ist der Hauptzweck des Speichers als Anzeige bzw. Steuerelement
zu dienen, so dient als bewegliches Element vorzugsweise nur eine untere Umlenkrolle.
[0025] Figur 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Speicher mit dem erfindungsgemäßen Antrieb.
Dabei sind gleiche Elemente wie in Figur 1 mit gleichen Bezugszeichen versehen, so
daß deren Beschreibung nun weggelassen wird.
[0026] Der Schlitten 160 wird über ein Rollenlager 162 und eine Führungsstange 164 bei seiner
Aufwärts- und Abwärtsbewegung geführt. Der Schlitten 160 ist an einem Zugmittel 210,
wie z. B. einem Riemen, fixiert. Das Zugmittel 210 verläuft über eine Umlenkscheibe
bzw. Umlenkrolle 220 und über das Abtriebsglied 310 des Freilaufs 300. Es ist also
zwischen der Umlenkscheibe 220 und dem Freilauf 300 gespannt.
[0027] Wenn sich die unteren Umlenkrollen 120 heben, dreht sich das Abtriebsglied des Freilaufs
in die mit dem Doppelpfeil A angezeigte Richtung. Wenn sich die unteren Umlenkrollen
senken, dreht sich das Abtriebsglied in die durch den Doppelpfeil B angezeigte Richtung.
[0028] Zum Heben der Umlenkrollen wird das Antriebsglied 320 des Freilaufs 300 mittels eines
Antriebs 400 z. B. mittels einer Kette oder eines Riemens 410 in Mitnahmerichtung
also in die Richtung des Doppelpfeils A gedreht. Dabei befindet sich der Freilauf
300 im gesperrten Zustand, so daß das Abtriebsglied 310 sich mit dem Antriebsglied
320 in die Richtung A mitdreht und die unteren Umlenkrollen hebt.
[0029] Im Speicherbetrieb heben und senken sich die Umlenkrollen zusammen mit dem Schlitten
beim Verkürzen oder Verlängern des Freilautbandes 130.
[0030] Ein Heben der unteren Umlenkrollen wird im Speicherbetrieb grundsätzlich nicht durch
den Freilauf verhindert, da sich das Abtriebsglied relativ zum Antriebsglied beim
Heben der Umlenkrollen in die Richtung A dreht und sich somit die Freilaufkupplung
300 im Freilaufzustand befindet. Ein Sinken der unteren Umlenkrollen bewirkt eine
Drehung des Abtriebsgliedes in die Richtung B. Bei einem sich nicht in Freilaufrichtung
drehenden Antriebsglied hätte dies zur Folge, daß die Freilaufkupplung sich im Sperrzustand
befindet und somit ein Absinken der Umlenkrollen verhindert. Erfindungsgemäß wird
deshalb, um ein freies Absinken der Umlenkrollen im normalen Speicherbetriebszustand
des Speichers zu ermöglichen, das Antriebsglied mit einer vorgegebenen Drehgeschwindigkeit
in die Richtung B gedreht. Diese vorgegebene Drehgeschwindigkeit wird so eingestellt,
daß sie schneller ist als die Drehgeschwindigkeit des Abtriebsgliedes 310 in die Richtung
B, die im normalen Speicherbetrieb maximal möglich ist. Auf diese Art und Weise dreht
sich im normalen Speicherbetrieb das Abtriebsglied relativ zum Antriebsglied immer
in die Richtung A, so daß eine freie Bewegung des Schlittens nach oben und unten ungehindert
erfolgen kann.
[0031] Die maximale Drehgeschwindigkeit des Abtriebsgliedes in Richtung B im normalen Betriebszustand
ergibt sich aus der maximalen Geschwindigkeit, mit der das Fotomaterialband 130 am
Einlaß 140 dem Speicher zugeführt wird, wenn am Auslaß 150 kein Fotomaterialband abgezogen
wird. Bei diesem Zustand ergibt sich eine gewisse maximale Sinkgeschwindigkeit der
unteren Umlenkrollen und somit des Schlittens 160, die wiederum mit einer maximalen
Drehgeschwindigkeit des Abtriebsgliedes in die Richtung B gekoppelt ist.
[0032] Im Falle eines Bandrisses oder falls das Ende des Bandes erreicht ist, Fällt der
Schlitten 160 mit den unteren Umlenkrollen 120 im freien Fall nach unten, bis die
freie Fallgeschwindigkeit eine Grenzgeschwindigkeit erreicht hat, die durch die Drehgeschwindigkeit
des Antriebsgliedes 320 in die Richtung B vorgegeben ist. Vorzugsweise wird deshalb
die Drehgeschwindigkeit des Antriebsgliedes in die Richtung B im Speicherbetrieb so
eingestellt, daß sie der maximalen Sinkgeschwindigkeit im Speicherbetrieb entspricht
oder leicht darüber liegt. Auf diese Art und Weise kann ein freier Fall des Schlittens,
ohne daß eine besondere elektronische Steuerung vorgesehen ist, auf die maximale Sinkgeschwindigkeit
im Speicherbetrieb begrenzt werden. Dadurch können Beschädigungen des Schlittens und
der unteren Umlenkrollen, also des Gewichtsgliedes vermieden werden. Wenn ein unterer
Anschlag (nicht gezeigt) erreicht wird, schaltet der Antrieb ab.
1. Speichereinrichtung zur Aufnahme und Abgabe eines Fotomaterialbandes (130), insbesondere
zur Pufferung von Fotomaterial und/oder als Anzeige oder Steuerelement,
mit einem Einlaß (140) und einem Auslaß (150) für das Fotomaterialband;
mit einem Gewichtsglied (120, 160), das zwischen Einlaß (140) und Auslaß (150) auf
dem Fotomaterialband zum Straffen desselben drückt und bei Änderung der gespeicherten
Bandlänge durch Wechselwirkung zwischen Bandzug und Eigengewicht seine Höhe ändert;
dadurch gekennzeichnet, daß
die Höhenänderung des Gewichtsgliedsgliedes (120, 160) mit einer Drehung (A, B) eines
Abtriebsgliedes (310) einer richtungsgeschalteten Kupplung (300) gekoppelt ist, deren
Antriebsglied (320) in Freilaufrichtung (B) gedreht wird.
2. Speichereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehung des Antriebsgliedes (320) in Freilaufrichtung mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit
erfolgt, die etwas größer als oder gleich einer Grenzgeschwindigkeit gewählt wird,
bei der bei einer vorgegebenen maximalen Fotomaterialaufnahmegeschwindigkeit die richtungsgeschaltete
Kupplung (300) gerade noch entsperrt ist, so daß ein durch die Aufnahme von Fotomaterial
mit der maximalen Geschwindigkeit bewirktes Sinken des Gewichtsgliedes (120, 160)
noch frei erfolgen kann.
3. Speichereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Antrieb (400) zum Treiben des Antriebsgliedes (320), der das Antriebsglied (320)
in Mitnahmerichtung (A) dreht, und der vorzugsweise im abgeschalteten Zustand eine
Drehung des Antriebsgliedes (320) verhindert.
4. Speichereinrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß
wenn das Gewichtsglied (120, 160) einen vorgegebenen Tiefpunkt erreicht, der Antrieb
(400) in Freilaufrichtung (B) gestoppt wird.
5. Speichereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehgeschwindigkeit des Antriebsgliedes abgebremst wird, wenn bei Drehung des
Antriebsgliedes (320) in Freilaufrichtung (B) ein Einlaufen eines Fotomaterialbandendes
(130) in den Speicher, ein Überschreiten der maximalen Sinkgeschwindigkeit und/oder
ein Sperren der richtungsgeschalteten Kupplung detektiert wird.
6. Speichereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Warnsignal ausgegeben und/oder der Transport des Fotomaterialbandes (130) gestoppt
wird, wenn bei Drehung des Antriebsgliedes (320) in Freilaufrichtung ein Überschreiten
der maximalen Sinkgeschwindigkeit und/oder ein Sperren der richtungsgeschalteten Kupplung
(300) detektiert wird, und wenn nicht detektiert wird, daß ein Fotomaterialbandende
in den Speicher eingelaufen ist.
7. Speichereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gewichtsglied (120, 160) mindestens eine Umlenkrolle (120) aufweist, die sich
frei beim Bandtransport dreht, sich in horizontaler Richtung nicht mit dem Band mitbewegt
und auf dem Fotomaterialband aufliegt.
8. Speichereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gewichtsglied mehrere Umlenkrollen (120) und einen Schlitten (160) aufweist, der
die Umlenkrollen verbindet.
9. Speichereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gewichtsglied (120, 160) über eine Höhenänderungsmechanik (162, 164, 220, 210)
mit dem Abtriebsglied (310) verbunden ist, die die Drehung des Abtriebsgliedes je
nach Drehrichtung in ein Absenken oder Anheben des Gewichtsgliedsgliedes (120, 160)
und umgekehrt ein Anheben und Absenken in eine entsprechende Drehung umsetzt.
10. Speichereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Höhenführung (162, 164) für das Gewichtsglied (120, 160) vorgesehen ist, die
das Gewichtsglied bei seiner Aufwärts- und Abwärtsbewegung führt.