[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines wendelförmigen Heizelementes
aus einem Carbonband, indem aus einem bandförmigen Ausgangsmaterials, das in einer
thermoplastischen Einbettmasse Carbonfasern umfaßt, die Einbettmasse entfernt, das
Carbonband in Form einer Wendel verformt, und die Enden der Wendel mit Kontaktmitteln
für einen elektrischen Anschluß versehen werden. Weiterhin betrifft die Erfindung
eine Vorrichtung zur Herstellung eines wendelförmigen Heizelementes mit einem Dorn,
und mit einer Zuführvorrichtung für die Zuführung von länglichem Ausgangsmaterial
zu dem Dorn, auf dessen Manteloberfläche das Ausgangsmaterial spiralförmig aufgewickelt
wird.
[0002] Infrarotstrahler sind üblicherweise mit einer Heizwendel bestückt, die aus einem
metallischen Heizdraht mit hohem elektrischen Widerstand besteht. Die Heizwendel wird
durch plastische Verformung des metallischen Drahtes hergestellt, indem dieser auf
einem Dorn in Form einer Spirale aufgewickelt und anschließend der Dorn entfernt wird.
Die Enden der so hergestellten Spirale werden anschließend mit metallischen Kontaktteilen
für den elektrischen Anschluß der Heizwendel versehen.
[0003] Bei einer bekannten Vorrichtung zur Herstellung einer derartigen metallischen Heizwendel
ist ein Dorn vorgesehen, dem der Heizdraht von einer Vorratsrolle kontinuierlich zugeführt,
und auf dessen Mantelfläche in Spiralform aufgewickelt wird. Während des Aufwickelns
wird entweder der Dorn in Richtung seiner Längsachse bewegt, oder die Zuführung des
Drahtes wird entlang der Dorn-Längsachse verschoben.
[0004] Ein Heizelement und ein Infrarotstrahler gemäß der eingangs genannten Gattung sind
aus der DE-G 90 03 181 bekannt. Bei dem darin beschriebenen Infrarotstrahler ist innerhalb
eines Hüllrohres eine auf einem Trägerrohr spiralig aufgewickelte Heizwendel vorgesehen,
die mit Anschlußleitungen für den elektrischen Anschluß verbunden ist.
[0005] Aus der GB-A 2 233 150 ist ein Infrarotstrahler bekannt, bei dem das Heizelement
in Form eines Carbonbandes ausgebildet ist, das innerhalb eines beidseitig verschlossenen
Quarzglasrohres angeordnet ist. Das Carbonband besteht aus einer Vielzahl parallel
zueinander und in Form eines Bandes angeordneter Graphitfasern. Für den elektrischen
Anschluß ist das Carbonband beidseitig mit metallischen Endkappen versehen. Üblicherweise
werden die stirnseitigen Enden des Carbonbandes in diese Endkappen eingeklemmt. Die
Kappen sind mit einem spiralig gebogenen Metalldraht verbunden, der wiederum an die
durch die verschlossenen Stirnseiten des Hüllrohres ragende, elektrische Durchführung
angreift.
[0006] Ein ähnlicher Infrarotstrahler ist in der DE-A1 44 19 285 beschrieben. Das Heizelement
besteht bei diesem Infrarotstrahler aus einem mäanderförmig angeordneten Carbonband,
das aus mehreren zusammenhängenden Teilabschnitten gebildet ist, wobei die Enden von
jedem der Teilabschnitte auf Auflagen gehaltert sind.
[0007] Das Carbonband erlaubt schnelle Temperaturwechsel, so daß die bekannten Infrarot-Carbonstrahler
sich durch hohe Reaktionsschnelligkeit auszeichnen. Allerdings geht gemäß dem Stefan-Boltzmann-Gesetz
die Strahlungsleistung eines strahlenden Körpers mit abnehmender Temperatur erheblich
zurück, so daß bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen des Heizelementes, etwa
unterhalb von 1000 °C, die Strahlungsleistung des bekannten Carbonbandes gering ist.
[0008] Das Carbonband besteht im Ausgangszustand aus einem Verbundmaterial. Eine Vielzahl
feiner Kohlefasern ist in einer thermoplastischen Einbettmasse, wie beispielsweise
einem Harz, mechanisch fixiert. Das Carbonband ist in diesem Zustand nur eingeschränkt
plastisch verformbar, so daß das bekannte Verfahren und die bekannte Vorrichtung für
die Herstellung eines spiralförmigen Heizelementes aus diesem Material nicht geeignet
sind.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung eines wedelförmigen Heizelementes aus einem Carbonfasern enthaltenden
Material anzugeben.
[0010] Hinsichtlich des Herstellungsverfahrens für das Heizelement wird diese Aufgabe ausgehend
von dem eingangs beschriebenen Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zum Verformen
das Ausgangsmaterial auf eine Temperatur, bei der die Einbettmasse erweicht, erwärmt
und dabei auf einem Dorn unter Bildung der Wendel aufgewickelt wird, und daß die Wendelform
fixiert wird, indem Einbettmasse entfernt wird.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung wendelförmiger Heizelemente
aus Carbonfasern enthaltendem Ausgangsmaterial. Infolge der Wendelform ist die Oberfläche
des daraus hergestellten Heizelementes deutlich größer als die Oberfläche eines zylinderförmigen,
gestreckten Heizelementes gleicher Länge. Die größere Oberfläche wiederum führt bei
gegebener Temperatur zu einer höheren Strahlungsleistung des Heizelementes.
[0012] Das Ausgangsmaterial liegt zunächst in länglicher Form vor, beispielsweise als Faden
oder Band. Durch das Erwärmen des Ausgangsmaterials auf eine Temperatur, bei der die
Einbettmasse erweicht, wird eine plastische Verformbarkeit des Ausgangsmaterials erreicht.
Im erwärmten Zustand wird das Ausgangsmaterial verformt, indem es spiralförmig auf
den Dorn aufgewickelt wird. Die so erzeugte Wendelform wird anschließend fixiert.
Dies wird durch ein vollständiges oder teilweises Entfernen der Einbettmasse erreicht,
wodurch eine nachträgliche plastische Verformung des Heizelementes bei seinem bestimmungsgemäßen
Einsatz in einem Infrarotstrahler vermieden oder vermindert wird. Beim vollständigen
oder teilweise Entfernen der Einbettmase bleibt die Wendelform erhalten. Das Entfernen
kann durch chemische Reaktion, beispielsweise durch Reaktion mit einem Lösungsmittel
oder durch Verdampfen oder thermische Zersetzung erfolgen.
[0013] In einer bevorzugten Verfahrensweise umfaßt das Entfernen von Einbettmasse ein Glühen
der Wendel bei einer Temperatur und in einer Atmosphäre, bei der Einbettmasse in flüchtige
Bestandteile überführt wird. Die Überführung in flüchtige Bestandteile geschieht durch
Verdampfung oder Zersetzung von Einbettmasse oder durch Reaktion mit Bestandteilen
der umgebenden Atmosphäre. Die flüchtigen Bestandteile können leicht entfernt werden.
[0014] Vorteilhafterweise erfolgt das Glühen unter Ausschluß von Sauerstoff, zum Beispiel
in einem abgeschlossenen Reaktor, unter Inertgas oder in Vakuum. Dadurch wird eine
Oxidation der Carbonfasern vermieden.
[0015] Das Ausgangsmaterial kann entweder über seine gesamte Länge erwärmt werden oder abschnittsweise.
Als günstig hat es sich erwiesen, das Ausgangsmaterial über seine Länge bereichsweise
kontinuierlich zu erwärmen, wobei der jeweils erwärmte Längenbereich auf dem Dorn
aufgewickelt wird. Das Aufwickeln des bandförmigen Ausgangsmaterials gestaltet sich
besonders einfach, wenn der Dorn währenddessen um seine Längsachse rotiert.
[0016] Dabei kann auch der Dorn - über seine gesamte Länge oder abschnittsweise - auf eine
Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur der Einbettmasse erwärmt werden.
[0017] Eine aus bandförmigem Ausgangsmaterial hergestellte Heizspirale zeichnet sich durch
eine besonders große Oberfläche und damit einhergehend durch eine hohe Strahlungsleistung
aus.
[0018] Im Hinblick hierauf hat sich der Einsatz von Bandmaterial besonders bewährt, das
eine Dicke im Bereich zwischen 0,1 mm und 0,5 mm und eine Breite im Bereich zwischen
2 mm und 20 mm aufweist.
[0019] Hinsichtlich der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird die oben angegebene
Aufgabe ausgehend von der eingangs beschriebenen Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß für die Herstellung eines wendelförmigen Heizelementes aus einem Ausgangsmaterial,
das in einer thermoplastischen Einbettmasse eingebettete Carbonfasern umfaßt, eine
auf das Ausgangsmaterial im Bereich der Manteloberfläche des Dorns einwirkende Heizeinrichtung
vorgesehen ist, die auf eine Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur der Einbettmasse
einstellbar ist.
[0020] Mittels der Heizeinrichtung wird das Ausgangsmaterial auf eine Temperatur oberhalb
der Erweichungstemperatur der Einbettmasse erwärmt. Dadurch, daß die Heizeinrichtung
auf das Ausgangsmaterial im Bereich der Manteloberfläche des Dorns einwirkt, wird
das Ausgangsmaterial jeweils in den dem Dorn zugeführten Längenbereichen so weit erweicht,
daß es plastisch verformbar ist und auf der Manteflläche des Dorns spiralförmig aufgewickelt
werden kann. Die Übertragung der Wärme von der Heizeinrichtung auf das Ausgangsmaterial
kann durch Kontakt, Strahlung, Strömung oder Konvektion erfolgen. Das Heizelement
kann unmittelbar auf das Ausgangsmaterial einwirken oder mittelbar durch Zwischenschaltung
eines Übertragungsmittels. Wesentlich ist lediglich, daß die Heizeinrichtung auf das
Ausgangsmaterial im Bereich der Manteloberfläche des Dorns einwirkt.
[0021] Als günstig hat sich eine Vorrichtung erwiesen, bei der der Dorn um seine Längsachse
rotierbar ist, und bei der die Heizeinrichtung relativ zum Dorn beweglich ist. Zum
spiralförmigen Aufwickeln des Ausgangsmaterials auf dem rotierenden Dorn wird entweder
der Dorn selbst in Richtung seiner Längsachse verschoben oder das Ausgangsmaterial
wird mittels der Zuführvorrichtung kontinuierlich an der Dorn-Mantelfläche entlanggeführt.
Im erstgenannten Fall können Heizeinrichtung und Zuführvorrichtung lokal feststehend
ausgebildet sein, im letztgenannten Fall sind Heizeinrichtung und Zuführvorrichtung
entlang der Dorn-Längsachse bewegbar ausgebildet. Durch die relative Verschiebbarkeit
von Dorn und Heizeinrichtung wird eine gezielte, lokal begrenzte Erwärmung des Ausgangsmaterials
erreicht.
[0022] Besonders einfach und genau gestaltet sich das Erwärmen des Ausgangsmaterials mit
einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der die Heizeinrichtung
mittels einer parallel zur Dorn-Längsachse verlaufenden Linearführung verschiebbar
ist.
[0023] Vorteilhafterweise ist die Zuführvorrichtung mit einem ersten Antrieb versehen, mittels
dem sie in Richtung parallel zur Dorn-Längsachse bewegbar ist, wobei für die Verschiebung
der Heizeinrichtung ein zweiter Antrieb vorgesehen ist, der mit dem ersten Antrieb
elektrisch oder mechanisch gekoppelt ist. Durch die Kopplung der beiden Antriebe sind
die Bewegungen von Heizvorrichtung und Zuführvorrichtung synchronisierbar, so daß
eine exakte lokale Erwärmung des Ausgangsmaterials ermöglicht wird.
[0024] Besonders bewährt hat sich eine Heizeinrichtung, die ein Heißluftgebläse umfaßt.
[0025] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung dafür kann
ein wendelförmigen Heizelementes hergestellt werden, das aus einer Anordnung miteinander
verbundener Carbonfasern besteht.
[0026] Bei gleicher Länge ist die Oberfläche des wendelförmigen Heizelementes deutlich größer
als die Oberfläche des bekannten, gestreckt bandförmigen Heizelementes. Es kann eine
Oberflächenvergrößerung um den Faktor drei erreicht werden. Die größere Oberfläche
führt bei gegebener Temperatur zu einer vergleichsweise höheren Strahlungsleistung.
Das Heizelement zeichnet sich daher sowohl durch geringe thermische Trägheit bei gleichzeitig
hoher Strahlungsleistung aus, was sich insbesondere bei vergleichsweise niedrigen
Temperaturen bemerkbar macht.
[0027] Für den Fall, daß das Ausgangsmaterial für die Herstellung des Heizelementes ein
Verbundmaterial ist, das eine Vielzahl feiner Kohlefasern umfaßt, die in einer thermoplastischen
Einbettmasse, wie beispielsweise einem Harz, mechanisch fixiert sind, wird das Ausgangsmaterial
bevorzugt anhand des oben erläuterten, erfindungsgemäßen Verfahrens in Wendelform
gebracht und fixiert.
[0028] Ein mit dem erfindungsgemäßen hergestelltes wendelförmiges Heizelement ist für einen
Infrarotstrahler geeignet, der ein Gehäuse umfasst, das das mit elektrischen Anschlüssen
versehene wendelförmige Heizelement umschließt, wie es oben beschrieben ist. Das wendelförmige
Heizelement wird - vorzugsweise mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens - aus einem
Carbonfasern enthaltenden Ausgangsstoff hergestellt. Ein derartiger Infrarotstrahler
zeichnet sich durch eine hohe Strahlungsleistung insbesondere im Wellenlängenbereich
von 1,5 µm bis 4,5 µm aus.
[0029] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und einer Patentzeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen in schematischer Darstellung im einzelnen:
- Figur 1:
- ein erfindungsgemäß hergestelltes wendelförmiges Carbon-Strahlungsband für einen Infrarotstrahler
und
- Figur 2:
- eine Bandwickelvorrichtung für die Herstellung eines wendelförmigen Carbon-Strahlungsbandes.
[0030] Das in
Figur 1 dargestellte wendelförmige Strahlungsband besteht aus einem Carbonband 1 mit einer
Dicke von 0,15 mm und einer Breite von 5 mm. Die Enden des Carbonbandes 1 sind mit
metallischen Anschlußkontakten 2 für den elektrischen Anschluß versehen. Die vom Carbonband
1 geformte Wendel hat einen Durchmesser von ca. 10 mm. Der Abstand benachbarter Windungen
beträgt etwa 5 mm. Das Carbonband 1 ist aus einem Kohlefaser-Harz-Verbundmaterial
hergestellt, wobei das Harz im Verlaufe des Herstellungsverfahrens entfernt wird.
[0031] Figur 2 zeigt eine Bandwickelvorrichtung für die Herstellung des wendelförmigen Carbon-Strahlungsbandes
gemäß Figur 1. Die Bandwickelvorrichtung umfaßt eine um ihre Längsachse rotierbare
Welle 4 mit einem Durchmesser von 10 mm, der mittels einer (in der Figur nicht dargestellten)
Zuführvorrichtung kontinuierlich bandförmiges Kohlefaser-Harz-Verbundmaterial 3 zugeführt
und auf der Mantelfläche der Welle 4 in Spiralform aufgewickelt wird. Um ein flächiges
Auflegen auf der Welle zu gewährleisten, wird das bandförmige Kohlefaser-Harz-Verbundmaterial
3 auf Zugspannung gehalten, wie dies der Richtungspfeil 8 andeutet. Beim Aufwickeln
auf die Welle 4 wird das Kohlefaser-Harz-Verbundmaterial 3 mittels eines Heißluftgebläses
5 bereichsweise erhitzt. Hierzu ist die Düse 6 des Heißluftgebläses 5 jeweils auf
denjenigen Längenabschnitt des Kohlefaser-Harz-Verbundmaterials 3 gerichtet, der der
Welle 3 gerade zugeführt wird. Das Heißluftgebläse 5 ist auf einer Schiene 7 montiert,
die parallel zur Längsachse der Welle 4 angeordnet ist. Auf der Schiene 7 ist das
Heißluftgebläse 5 mittels eines (in der Figur nicht dargestellten) Motors parallel
zur Mantelfläche der Welle 4 verschiebbar, wie dies der Richtungspfeil 9 zeigt.
[0032] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines wendelförmigen
Heizelementes anhand der Figuren 1 und 2 näher beschrieben:
[0033] Das bandförmige Kohlefaser-Harz-Verbundmaterial 3 wird der mit einer Geschwindigkeit
von 2 U/min rotierenden Welle 4 kontinuierlich zugeführt und darauf in Spiralform
aufgewickelt. Die Wendelform ergibt durch eine kontinuierliche seitliche Verschiebung
des Aufwickelbereiches entlang der Welle 4, wobei sich die Geschwindigkeit der Verschiebung
aus der Umdrehungsgeschwindigkeit und dem Umfang der Welle 4 und dem Abstand benachbarter
Windungen voneinander ergibt. Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 wird die gewünschte
Wendelform des des bandförmigen Kohlefaser-Harz-Verbundmaterials 3 bzw. des Carbonbandes
1 durch eine entsprechende Strukturierung der Mantelfläche der Welle 4 unterstützt.
Das Heißluftgebläse 5 erzeugt im Aufwickelbereich eine Temperatur, bei der das Harz
des Kohlefaser-Harz-Verbundmaterials 3 erweicht. Dies führt zu einer plastischen Verformbarkeit
des Materials 3, die das Aufwickeln in Spiralform erst ermöglicht. Die hierzu erforderliche
Temperatur hängt vom verwendeten Einbettmaterial ab, bei dem im Ausführungsbeispiel
verwendeten Harz liegt sie bei ca. 300 °C. Richtung und Geschwindigkeit der Bewegung
des Heißluftgebläses 5 auf der Schiene 7 entlang der Welle 4 und der Verschiebung
des Aufwickelbereiches für das bandförmige Kohlefaser-Harz-Verbundmaterial 3 stimmen
überein. Dadurch wird erreicht, daß das Heißluftgebläse 5 stets nur denjenigen Längenabschnitt
des bandförmigen Kohlefaser-Harz-Verbundmaterials 3 erwärmt, der unmittelbar danach
auf der Welle 4 aufgewickelt wird.
[0034] Nach dem Abkühlen des Kohlefaser-Harz-Verbundmaterials 3 auf der Welle 4 bleibt dessen
wendelförmige Struktur erhalten. Zur endgültigen Fixierung wird die so hergestellte
Wendel anschließend bei einer Temperatur von ca. 1000 °C in einer Stickstoffatmosphäre
geglüht. Der überwiegende Teil des Einbettmaterials, in diesem Fall Harz, verdampft
dabei oder zersetzt sich in gasförmige Bestandteile, wobei aber die wendelförmige
Anordnung der Carbonfasern erhalten bleibt, so daß nach dem Glühen das in Figur 1
dargestellte wendelförmige Carbonband 1 vorliegt.
[0035] Das wendelförmige Carbonband 1 gemäß Figur 1 zeichnet sich durch eine gegenüber einer
langgestreckten Form des Carbonbandes um etwa den Faktor 3 größere Oberfläche aus
(bei gleicher Länge). Dies führt zu einer Erhöhung der Strahlungsleistung, was sich
insbesondere bei niedrigen Temperaturen unterhalb von 1000 °C deutlich bemerkbar macht.
Das wendelförmige Carbonband ist daher besonders geeignet zur Herstellung eines Infrarotstrahlers,
insbesondere für einen Wellenlängenbereich von 1,5 bis 4,5 µm.
[0036] Nachfolgend wird eine Ausführung eines Infrarotstrahlers näher beschrieben. Bei dem
Infrarotstrahler handelt es sich um einen mittelwelligen Infarotstrahler für Wellenlängen
um 2,5 µm. Als Hüllrohr ist ein beidseitig durch Quetschungen zugeschmolzenes und
evakuiertes Quarzglasrohr vorgesehen, das ein wendelförmiges Carbonband umschließt.
Das Carbonband ist in Figur 1 dargestellt und das Verfahren für seine Herstellungsverfahren
ist oben anhand der Figuren 1 und 2 näher erläutert. Das Carbonband ist mit elektrischen
Anschlüssen versehen, die über die beidseitigen Quetschungen herausgeführt sind. Der
Infrarotstrahler zeichnet sich durch hohe Strahlungsleistung und geringe thermische
Trägheit aus.
1. Verfahren zur Herstellung eines wendelförmigen Heizelementes aus einem Carbonband,
indem aus einem bandförmigen Ausgangsmaterial, das in einer thermoplastischen Einbettmasse
eingebettete Carbonfasern umfaßt, die Einbettmasse entfernt, das Carbonband in Form
einer Wendel verformt, und die Enden der Wendel mit Kontaktmitteln für einen elektrischen
Anschluß versehen werden, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verformen das Ausgangsmaterials
auf eine Temperatur, bei der die Einbettmasse erweicht, erwärmt und dabei auf einem
Dorn unter Bildung der Wendel aufgewickelt wird, und daß die Wendelform fixiert wird,
indem Einbettmasse entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Entfernen von Einbettmasse
ein Glühen der Wendel bei einer Temperatur und in einer Atmosphäre, bei der Einbettmasse
in flüchtige Bestandteile überführt wird, umfaßt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Glühen unter Ausschluß
von Sauerstoff erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ausgangsmaterial über seine Länge bereichsweise kontinuierlich erwärmt und der jeweils
erwärmte Längenbereich auf dem Dorn aufgewickelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dorn auf eine Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur der Einbettmasse erwärmt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dorn um seine Längsachse rotiert.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Band eine Dicke im Bereich
zwischen 0,1 mm und 0,5 mm und eine Breite im Bereich zwischen 2 mm und 20 mm aufweist.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einem
Dorn (4), und mit einer Zuführvorrichtung für die Zuführung von länglichem Ausgangsmaterial
(3) zu dem Dorn (4), auf dessen Manteloberfläche das Ausgangsmaterial (3) spiralförmig
aufgewickelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß für die Herstellung eines wendelförmigen
Heizelementes aus einem bandförmigen Ausgangsmaterial (3), das in einer thermoplastischen
Einbettmasse eingebettete Carbonfasern umfaßt, eine auf das Ausgangsmaterial (3) im
Bereich der Manteloberfläche des Dorns (4) einwirkende Heizeinrichtung (5) vorgesehen
ist, die auf eine Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur der Einbettmasse einstellbar
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn (4) um seine Längsachse
rotierbar ist, und daß die Heizeinrichtung (5) relativ zum Dorn (4) beweglich ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (5) auf
einer parallel zur Dorn-Längsachse verlaufenden Linearführung (7) verschiebbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführvorrichtung
mit einem ersten Antrieb versehen ist, mittels dem sie in Richtung (9) parallel zur
Dorn-Längsachse bewegbar ist, und daß für die Verschiebung der Heizeinrichtung (5)
ein zweiter Antrieb vorgesehen ist, der mit dem ersten Antrieb elektrisch oder mechanisch
gekoppelt ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung
(5) ein Heißluftgebläse umfaßt.