[0001] Die Erfindung betrifft eine Anode für Plasma-Auftragsbrenner zur Bodenbeschichtung
enger und tiefer Sacklöcher, bestehend aus einem schlank-zylindrischen Anodenkörper
mit Anschlußflansch, von dem aus um eine die Kathodennadel aufnehmende Zentralbohrung
weitere, im wesentlichen axial orientierte Betriebsmittelbohrungen zur Anodenspitze
geführt sind, die als separater Spitzenansatz in bohrungsfluchtender Position und
mit Radialführung am mit einer entsprechenden Radialführung versehenen Ende des Anodenkörpers
angeordnet ist.
[0002] Derartige Anoden für Plasma-Auftragsbrenner sind hinlänglich bekannt und in Benutzung,
so daß es diesbezüglich an sich keines besonderen druckschriftlichen Nachweises bedarf.
Hingewiesen sei jedoch auf die Vergleichsfigur 7, die eine Anode der eingangs genannten,
also bekannten Art zeigt, und auf einen Plasma-Auftragsbrenner nach der DE - A - 196
08 554 C1.
[0003] Um Auftragsbeschichtungen am Boden auch enger und tiefer Sacklöcher oder an tieferen
Rezessen von Bohrungen vornehmen zu können, müssen diese Anoden schlank-zylindrisch
ausgebildet sein, d.h., Anoden bekannter Art haben bspw. einen Außendurchmesser von
10 mm und eine maximale Länge von ca. 100 mm, wobei die maximale Länge, die bislang
nicht überschritten werden konnte, ihren Grund darin hat, daß die notwendigen Bohrungen
für die Betriebsmittel (Schutzgas, Brenngas, Kühlmittel, Auftragspulver) bei größeren
Längen des Anodenkörpers selbst mit besonderen Hilfsmitteln und Werkzeugen nicht mehr
verlaufsgenau in den Anodenkörper eingebracht werden können.
Hohe Verlaufsgenauigkeit ist jedoch nicht nur wegen der notwendigen genauen Bohrungsfluchtung
zwischen Ende Anodenkörper und Spitzenansatz erforderlich, sondern auch mit Rücksicht
auf den geringen Querschnitt des Anodenkörpers, auf den die Bohrungen verteilt untergebracht
werden müssen, wobei zu berücksichtigen ist, daß als Restwandstärken zum Teil nur
wenige zehntel Millimeter zur Verfügung stehen, was bedeutet, daß erwartbare Bohrungsverläufe
bei Anodenkörperlängen von 100 mm und mehr nicht hingenommen werden können. Die Direktaufbringung
verschleißfester Beschichtungen mittels Plasma-Auftragsbrennern auf Böden von engen
Sacklöchern, wie auch immer diese im einzelnen gestaltet und für welche konstruktiven
Zwecke diese bestimmt sein mögen, fand also bislang ihre Grenze in der bzgl. exakter
Bohrungsanbringung noch herstellbaren Länge der Anodenkörper von Plasma-Auftragsbrennern.
Um überhaupt tiefere Sacklöcher am Boden beschichten zu können, mußte deshalb mit
das Auftragsmaterial darstellenden, per se entsprechend langen Elektroden gearbeitet
werden, wobei aber praktisch der Auftrag "blind" und ohne Schutzgas durchgeführt werden
mußte.
[0004] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, Anoden der eingangs genannten
Art und für den genannten Zweck dahingehend zu verbessern und auszubilden, daß trotz
größerer d.h., bisherige Längen überschreitender Längen exakte Bohrungsverläufe im
Anodenkörper gewährleistet sind.
[0005] Diese Aufgabe ist mit einer Anode der eingangs genannten Art nach der Erfindung dadurch
gelöst, daß wobei zwischen dem Ende des Anodenkörpers und dem Spitzenansatz mindestens
ein entsprechende Bohrungen aufweisendes Verlängerungsstück angeordnet ist, das an
einem Ende eine Positivradialführung und anderen Ende eine Negativradialführung aufweist
und an beiden Enden Mittel zur bohrungsge rechten Zuordnung des Verlängerungsstückes
zum Anodenkörper und des Spitzenansatzes zum Verlängerungsstück.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich nach den Unteranspruchen, die im Rahmen
der speziellen Beschreibung mit erläutert werden.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Lösung und den damit allerdings etwas größeren Mehraufwand,
nämlich Separatherstellung mindestens eines Verlängerungsstückes, können Anoden zur
Verfügung gestellt werden, die wesentlich größere Längen haben können als die bislang
verfügbaren Anoden für Plasma-Auftragsbrenner.
[0007] Was den Plasmabrenner nach der vorerwähnten DE-A-196 08 554 C1 betrifft, so ist dieser
bezgl. seiner Gesamtlänge zwar auch aus drei Teilen gebildet, wobei es sich aber beim
Mittelteil nicht um ein Verlängerungsstück handelt, sondern um ein Isolierzwischenstück,
das dort nicht in der Absicht einer Verlängerung eingebunden ist, sondern lediglich
aus Gründen der elektrischen Isolation, um das stromversorgte Unterteil vom Oberteil
des Brenners zu isolieren, ganz abgesehen davon, daß das fast die Hälfte der gesamten
Brennerlänge einnehmend Unterteil dieses Brenners nicht mit dem Spitzenansatz des
vorliegenden erfindungsgemäßen Brenners gleichgesetzt werden kann, und das ferner
am Oberteil sogar Gas- und Kühlmittelzuleitungen außen angesetzt sind, was der Einbringung
eines solchen Brenners in enge Sacklöcher absolut entgegensteht.
[0008] Die erfindungsgemäße Anode wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch die Anode mit eingesetzter Kathodennadel;
- Fig. 2
- eine Flanschansicht des Anodenkörpers;
- Fig. 3
- eine Einzeldarstellung des Zwischenstückes im Schnitt;
- Fig. 4
- einen Schnitt durch die Kathodennadel längs Linie III - III in Fig. 2
- Fig. 5
- die Anschlußseite des Spitzenansatzes;
- Fig. 6A,B
- Schnitte durch den Spitzenansatz längs Linien A - B und A - C und
- Fig. 7A-C
- eine Vergleichsdarstellung einer bekannten Anode in Flanschansicht (A) und als Schnitte
längs der Linien A - C und B - C.
[0009] Unter Verweis auf Fig. 7 A bis Fig. 7 C besteht die Anode nach wie vor aus einem
schlank-zylindrischen Anodenkörper 1 mit Anschlußflansch 2, von dem aus um eine die
Kathodennadel aufnehmende Zentralbohrung 4 weitere, im wesentlichen axial orientierte
Betriebsmittelbohrungen 5 zur Anodenspitze 6 geführt sind, die als separater Spitzenansatz
6' in bohrungsfluchtender Position und mit Radialführung 7 am mit einer entsprechenden
Radialführung 7' versehenen Ende 8 des Anodenkörpers 1 angeordnet ist.
[0010] Für diese Anode ist nun unter Bezug auf Fig. 1 wesentlich, daß zwischen dem Ende
8 des Anodenkörpers 1 und dem Spitzenansatz 6' mindestens ein entsprechende Bohrungen
4, 5 aufweisendes Verlängerungsstück 9 angeordnet ist, das an einem Ende 9' eine Positivradialführung
10 und am anderen Ende 9'' eine Negativradialführung 10' aufweist und an beiden Enden
9',9'' Mittel 11 zur bohrungsgerechten Zuordnung des Verlängerungsstückes 9 zum Anodenkörper
1 und des Spitzenansatzes 6' zum Verlängerungsstück 9.
[0011] Das problemlos bezüglich "verlaufsfreier" Bohrungen 4, 5 herstellbare Verlängerungsstück
9 ist in Fig. 3 nochmals separat dargestellt, bei dem in bevorzugter Ausführungsform
die Mittel 11 zur bohrungsgerechten Zuordnung aus Sackbohrungen 11' und darin angeordneten
Stiften 11'' (siehe Fig. 1) gebildet sind. Bevorzugt wird diese Ausführungsform deshalb,
weil sie am einfachsten herstellbar ist, denn andere, ohne weiteres vorstellbare "Fluchtungsmittel",
bspw. Nut- und Federausbildungen mit Kleinstabmessungen, würden einen wesentlich größeren
Aufwand verlangen.
[0012] Der eigentliche Anodenkörper 1, den es zu verlängern gilt, ist, wie bisher auch schon,
ebenso bzgl. verlaufsfreier Bohrungen problemlos herzustellen, was aber nicht mehr
gewährleistet wäre, wenn der Anodenkörper 1 die in Fig. 1 dargestellte Gesamtlänge
der Anode hätte.
[0013] Nach dem Zusammenstecken der Einzelteile, d.h., des Anodenkörpers 1, des Verlängerungsstückes
9 und des Spitzenansatzes 6' mit Hilfe entsprechender Verstiftung der Sackbohrungen
11'. was keiner näheren Erläuterung bedarf, werden diese Teile einem Lötprozeß unterworfen,
und die ganze Anode wird überdreht und gegf. Überschliffen.
[0014] Insbesondere mit Rücksicht auf die damit erreichte relativ große Länge, die besonders
leicht dazu führt, daß die Anode bei ihrer Handhabung mit den Bohrungswandungen oder
Öffnungsrändern in Berührung kommt, ist vorteilhaft vorgesehen, den Anodenkörper 1
einschließlich seines mindestens einen Verlängerungsstückes 9 und seines Flansches
2 mit einer elektrisch- und wärmeisolierenden Außenbeschichtung 12 auszustatten, wie
in Fig.1 strichpunktiert angedeutet. Dafür kommen keramische Legierungen wie Aluminiumoxid,
Aluminiumtitanoxid, Zirkonoxid usw. in Frage. Dadurch wird verhindert, daß beim Berühren
der Plasma-Anode mit dem Werkstück der Plasmalichtbogen erlischt, d.h., der Schweißprozeß
kann unbeeinflußt weitergeführt werden.
[0015] Durch die per Verlängerungsstück 9 verlängerte Anode muß natürlich auch eine entsprechend
lange Kathodennadel 3 vorgesehen bzw. in die Zentralbohrung 4 der Anode eingeführt
werden. Derartige in der Regel aus Wolfram bestehende Nadeln sind aufgrund ihres Herstellungsprozesses
nicht absolut gerade, werden aber im Brenner geführt und gespannt gehalten, was bei
relativ kurzen Anoden auch ausreicht und zu einer weitgehend zentralen Positionierung
der Kathodenspitze führt. Bei den nunmehr wesentlich längeren Anoden besteht nun die
Gefahr, daß die Wolframnadelspitze nicht mehr im Zentrum der Plasma-Anodenspitze plaziert
ist. Der Lichtbogen brennt dann einseitig zwischen Wolframnadel und Plasma-Anode und
verkürzt damit erheblich die Lebensdauer der Plasma-Anode.
[0016] Aus diesem Grunde besteht eine vorteilhafte und bevorzugte Weiterbildung unter Verweis
auf Fig. 1 und 4 darin, daß die in der Zentralbohrung 4 angeordnete Kathodennadel
3 in mindestens einem Teilbereich ihrer Länge mit einer thermisch aufgetragenen, zu
Zentrierstützen 13 ausgebildeten Keramikbeschichtung 14 versehen ist. Diese Zentrierstützen
13 entstehen einfach durch entsprechendes Formbeschleifen einer zunächst rundum aufgetragenen
Keramikschicht, was wesentlich kostengünstiger zu verwirklichen ist, als paßgerechte,
kurze Zentrierhülsen aus Keramik herzustellen und zu verwenden. Die durch das Beschleifen
entstehenden Freiräume 13' zwischen den Zentrierstützen 13 sind erforderlich, um das
durch die Zentralbohrung 4 zugeführte Plasmagas passieren lassen zu können.
[0017] Unter Verweis auf die Fig. 5 und 6 A, B besteht ferner eine Weiterbildung darin,
daß im axial verstärkt bemessenen Spitzenansatz 6' ein mit Kühlmittelbohrungen 5'
in Verbindung stehender Kühlkanal 15 angeordnet ist.
[0018] Bezüglich "axial verstärkt bemessen" wird auf die Vergleichsfig. 7 B bzw. 7 C verwiesen,
die deutlich machen, daß bislang der Kühlkanal 15 am Ende 8 des Anodenkörpers 1 eingeschnitten
und durch eine relativ dünne Scheibe als Spitzenansatz 6' verschlossen war. Demgegenüber
ist nunmehr der Spitzenansatz 6' in axialer Erstreckung wesentlich stärker bemessen,
so daß nunmehr der Kühlkanal 15 im Spitzenansatz 6' angeordnet werden kann und nicht
etwa im Verlängerungsstück 9 angeordnet werden muß, zumal zu berücksichtigen ist,
daß erforderlichenfalle in einer Anode zwei Verlängerungsstücke 9 vorzusehen sind.
1. Anode für Plasmaauftragsbrenner zur Bodenbeschichtung enger und tiefer Sacklöcher,
bestehend aus einem schlank-zylindrischen Anodenkörper (1) mit Anschlußflansch (2),
von dem aus um eine die Kathodennadel (3) aufnehmende Zentralbohrung (4) weitere,
im wesentlichen axial orientierte Betriebsmittelbohrungen (5) zur Anodenspitze (6)
geführt sind, die als separater Spitzenansatz (6') in in bohrungsfluchtender Position
und mit Radialführung (7) am mit einer entsprechenden Radialführung (7') versehenen
Ende (8) des Anodenkörpers (1) angeordnet ist,
wobei zwischen dem Ende (8) des Anodenkörpers (1) und dem Spitzenansatz (6') mindestens
ein entsprechende Bohrungen (4,5) aufweisendes Verlängerungsstück (9) angeordnet ist,
das an einem Ende (9') eine Positivradialführung (10) und am anderen Ende (9'') eine
Negativradialführung (10') aufweist und an beiden Enden (9',9'') Mittel (11) zur bohrungsgerechten
Zuordnung des Verlängerungsstückes (9) zum Anodenkörper (1) und des Spitzenansatzes
(6') zum Verlängerungsstück (9).
2. Anode nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anodenkörper (1) einschließlich seines mindestens einen Verlängerungsstückes
(9) und seines Flansches (2) mit einer elektrisch- und wärmeisolierenden Außenbeschichtung
(12) versehen ist.
3. Anode nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in der Zentralbohrung (4) angeordnete Kathodennadel (3) in mindestens einem
Teilbereich ihrer Länge mit einer thermisch aufgetragenen, zu Zentrierstützen (13)
ausgebildeten Keramikbeschichtung versehen ist.
4. Anode nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel (11) zur bohrungsgerechten Zuordnung aus Sackbohrungen (11') und darin
angeordneten Stiften (11'') gebildet sind.
5. Anode nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß im axial verstärkt bemessenen Spitzenansatz (6') ein mit Kühlmittelbohrungen (5')
in Verbindung stehender Kühlkanal (15) angeordnet ist.