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(11) |
EP 0 990 070 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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07.05.2003 Patentblatt 2003/19 |
| (22) |
Anmeldetag: 04.03.1999 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)7: D21G 1/00 |
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Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP9901/412 |
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Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 9904/7750 (23.09.1999 Gazette 1999/38) |
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| (54) |
KALANDERANORDNUNG
CALENDAR ARRANGEMENT
ENSEMBLE CALANDRE
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT DE ES FI FR GB IT SE |
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Priorität: |
17.03.1998 DE 19811474
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| (43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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05.04.2000 Patentblatt 2000/14 |
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Patentinhaber: Eduard Küsters Maschinenfabrik GmbH & Co. KG |
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47805 Krefeld (DE) |
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Erfinder: |
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- BRENDEL, Bernhard
D-47929 Grefrath (DE)
- SVENKA, Peter
D-47929 Grefrath (DE)
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Vertreter: Sparing Röhl Henseler
Patentanwälte |
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Postfach 14 04 43 40074 Düsseldorf 40074 Düsseldorf (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 933 472 DE-U- 29 504 034
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DE-A- 19 650 576 GB-A- 1 156 937
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| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine aus DE-U-29504034 bekannte Kalanderanordnung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei vertikalen Kalandern mit einer Mehrzahl von Walzen ist eine der Zwischenwalzen
mit einem Hauptantrieb versehen und überträgt die Drehmomente auf alle anderen Walzen
durch Tangentialkräfte reibschlüssig von einer auf die nächste Walze und über die
zu behandelnde Bahn und die Walzenbezüge. Dies führt zu unerwünschten horizontalen
Auslenkungen, d.h. zu Deformationen der Zwischenwalzen. Ferner werden die Bahnstruktur
sowie die Walzenbezüge beeinträchtigt. Fig. 1 zeigt in schematischer Seitenansicht
einen bekannten Off-line-Kalander, bei dem eine Zwischenwalze 2, das ist die Antriebswalze
mit einem Hauptantrieb, angetrieben ist.
[0003] Bei einem On-line-Kalander werden vor dem Einziehen der Papierbahn und bei geöffneten
Nips alle mit der Papierbahn in Kontakt stehenden Walzen durch ihre Hilfsantriebe
und die Antriebswalze mit dem Hauptantrieb auf eine Drehzahl beschleunigt, bei der
die jeweilige Umfangsgeschwindigkeit der der Bahngeschwindigkeit des Papiers entspricht,
die 1000 m pro Minute und weit darüber betragen kann. Nach dem Schließen der Nips
erfolgt der Leistungseintrag ausschließlich durch den Hauptantrieb einer einzigen
Antriebswalze. Dies ist schematisch in Fig. 2 dargestellt, in der der Hauptantrieb
4 durch ein großes, die Hilfsantriebe 6 durch ein kleines Antriebsymbol dargestellt
sind. In den Fig. 1 und 2 sind die horizontalen Auslenkungen in der Walzenmitte schematisch
als Mittenversatz eingezeichnet.
[0004] Bei modernen Kalandern sind die oberste und die unterste Walze des Walzenstapels
als durchbiegungssteuerbare Walzen ausgeführt. Diese beiden Walzen benötigen aufgrund
ihrer funktionsbedingten inneren Reibungsverluste eine größere Antriebskraft als die
übrigen Kalanderwalzen. Zusätzlich erfolgt die stärkste Umformung der Papierbahn im
ersten Nip. Diese beiden Leistungsanteile müssen bei herkömmlichen Kalandern mit einem
Hauptantrieb durch den gesamten Walzenstapel geschleppt werden und beanspruchen dabei
in schädlicher Weise die Papierbahn und die Walzenbezüge durch reibschlüssige übertragung
der Tangentialkräfte. Dies hat einen erhöhten Verschleiß der Walzenoberflächen und
eine Minderung der Lebensdauer der Walzen zur Folge.
[0005] Gemäß einem älteren Vorschlag in EP-A-0886695 (DE-196 50 576.3). Stand der Technik
nach Artikel 54(3) EPU, sind alle Walzen mit eigenen (Leistungs-)Antrieben versehen,
und die Leistungen der einzelnen Antriebe werden derart aufeinander abgestimmt, daß
die horizontalen Walzendeformationen minimiert werden.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kalander zu schaffen, dessen Walzenantrieb so
ausgebildet ist, daß die geschilderten Nachteile des Standes der Technik kostengünstig
vermieden werden.
[0007] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch 1 definiert.
[0008] Gemäß der Erfindung sind die biegesteuerbaren Walzen mit jeweils einem eigenen Leistungsantrieb
versehen. Bei einer Ausgestaltung der Erfindung werden eine biegesteuerbare Oberwalze
und Unterwalze mit aufeinander abgestimmten Leistungen jeweils angetrieben. Bevorzugt
ist es, die horizontale Deformation einer Zwischenwalze zu erfassen und die Leistungsverteilung
auf die beiden Antriebe so zu steuern oder zu regeln, daß diese Deformation wenigstens
unter einer noch zulässigen Größe bleibt. Es hat sich gezeigt, daß diese Forderung
erfüllt werden kann, wenn die Oberwalze und Unterwalze mit im wesentlichen gleicher
Leistung angetrieben werden.
[0009] Zwei Ausführungsformen der Kalanderanordnung gemäß der Erfindung sind in den beigefügten
Figuren 3 und 4 schematisch in Seitenansicht wiedergegeben. Dabei zeigt Fig. 3 eine
analoge Kalanderanordnung zu Fig. 1, während Fig. 4 eine analoge Kalanderanordnung
zu Fig. 2 darstellt. Die Symbole für den Leistungsantrieb bzw. Hilfsantrieb in Fig.
3 bzw. Fig. 4 entsprechen den Symbolen für den Hauptantrieb bzw. Hilfsantrieb in den
Fig. 1 bzw. 2.
[0010] In den erfindungsgemäßen Ausführungsformen nach Fig. 3 und 4 läuft die Papierbahn
10 zunächst in den Nip ein, gebildet zwischen der oberen durchbiegungssteuerbaren
Walze 12 und der ersten Zwischenwalze 14, bei der es sich um eine beheizbare harte
Walze handelt. Danach gelangt sie in den zwischen der letzteren und einer mittleren
Zwischenwalze 16 gebildeten Nip; Walze 16 ist mit einem elastischen Bezug versehen.
Sie bildet auf der der Walze 14 abgekehrten Seite mit einer zweiten beheizbaren härten
Walze 18 den nächsten von der Papierbahn 10 durchlaufenden Nip. Ein letzter Nip wird
zwischen Walze 18 und der unteren durchbiegungssteuerbaren Walze 20 gebildet. Die
Walzen 12 und 20 sind mit Leistungsantrieben ausgestattet. In an sich bekannter Weise
sind die Zwischenwalzen 14, 16 und 18 in Hebeln 22 gelagert, über die Kräfte von Arbeitszylindern
24 eingeleitet werden können, insbesondere um die sogenannten überhängenden Lasten
zu kompensieren. Hydraulikaggregate 26 dienen dem Schließen der Nips; stattdessen
könnte man auch den inneren Hub der Walze 20 für diesen Zweck ausnutzen, während die
obere durchbiegungssteuerbare Walze 12 im Gestell ortsfest gelagert ist.
[0011] Es ist noch anzumerken, daß die erfindungsgemäße Konzeption besonders für das Umrüsten
vorhandener Kalander geeignet ist, bei denen häufig beengte Verhältnisse vorliegen
oder für schmälere Maschinen mit niedrigerer Antriebsleistung und steiferen Zwischenwalzen.
1. Vertikale Kalanderanordnung zum Behandeln einer Papierbahn, umfassend eine biegesteuerbare
Oberwalze (12), eine biegesteuerbare Unterwalze (20) und mehrere zwischen der Ober-
und Unterwalze angeordnete Zwischenwalzen (14,16,18) dadurch gekennzeichnet, daß Leistungsantriebe zum Einleiten von Drehmomenten, an der Ober- und Unterwalze (12,
20) vorgesehen sind, die mit im wesentlichen gleicher Leistung angetrieben werden.
2. Kalanderanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß drei Zwischenwalzen (14, 16, 18) vorgesehen sind und die mittlere Zwischenwalze (16)
mit einem elastischen Bezug versehen ist.
3. Kalanderanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwalzen (14, 16, 18) in Hebeln (22) gelagert sind, über die Kräfte von
Arbeitszylindern (24) einleitbar sind.
1. Vertical calender arrangement for treating a paper web, comprising a controllable-deflection
top roll (12) and a controllable-deflection bottom roll (20) and a plurality of intermediate
rolls (14, 16, 18) arranged between the top and bottom roll, characterized in that power drives for introducing torques to the top and bottom roll (12, 20) are provided
and are driven with substantially the same power.
2. Calender arrangement according to Claim 1, characterized in that three intermediate rolls (14, 16, 18) are provided, and the central intermediate
roll (16) is provided with a resilient cover.
3. Calender arrangement according to Claim 1 or 2, characterized in that the intermediate rolls (14, 16, 18) are mounted in levers (22) via which forces from
operating cylinders (24) can be introduced.
1. Agencement de calandre vertical pour traiter une bande de papier, comprenant un rouleau
supérieur (12) pouvant être commandé en flexion, un rouleau inférieur (20) pouvant
être commandé en flexion et plusieurs rouleaux intermédiaires (14, 16, 18) disposés
entre le rouleau supérieur et le rouleau inférieur, caractérisé en ce que des entraînements de puissance pour générer des couples de rotation sont prévus sur
le rouleau supérieur et le rouleau inférieur (12, 20), qui sont entraînés avec une
puissance sensiblement égale.
2. Agencement de calandre selon la revendication 1, caractérisé en ce que trois rouleaux intermédiaires (14, 16, 18) sont prévus et le rouleau intermédiaire
du milieu (16) est muni d'un revêtement élastique.
3. Agencement de calandre selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les rouleaux intermédiaires (14, 16, 18) sont logés dans des leviers (22) par l'intermédiaire
desquels des forces des vérins de travail (24) peuvent être appliquées.