[0001] Die Erfindung betrifft einen kraftgetriebenen Schrauber, umfassend:
- eine Gehäuse,
- eine im Gehäuse drehbar gelagerte axial verschiebbare Werkzeugantriebswelle, die an
einem ersten Ende im Gehäuse gelagert ist und an ihrem zweiten Ende eine Aufnahme
für ein Werkzeug aufweist,
- eine auf der Werkzeugantriebswelle drehbar gelagertes und motorisch angetriebenes
Antriebsrad, das gehäuseseitig gegen ein axiales Verschieben gesichert ist,
- einen Nockenring, der auf der Werkzeugantriebswelle axial festgelegt und gegen Axialverschiebungen
nach außen gesichert ist,
- ein Federelement, um die Werkzeugantriebswelle nach außen in Richtung auf die Aufnahme
vorzuspannen,
- erste Kupplungselemente am Antriebsrad,
- zweite Kupplungselemente am Nockenring, die mit den ersten Kupplungselementen zusammenwirken,
um eine drehmomentabhängige Auslösekupplung zu bilden und
- eine Stelleinrichtung zur axialen Verstellung der Werkzeugantriebswelle.
[0002] Derartige Schrauber mit einer einstellbaren, drehmomentabhängigen Abschaltkupplung,
die in der Regel miteinander zusammenwirkende Nockenelemente mit schrägen Flanken
aufweisen, sind seit Jahren gebräuchlich.
[0003] Ein Beispiel für einen derartigen Schrauber stellt der unter der Bezeichnung "ASse639"
vertriebene Schrauber dar (vergleiche Gesamtkatalog der Anmelderin "Fein Hochleistungs-Elektrowerkzeuge
1995/96, Seite 78, 79, 224).
[0004] In manchen Fällen ist es erwünscht, die drehmomentabhängige Abschaltkupplung hierbei
außer Funktion zu setzen, beispielsweise wenn der Schrauber zum Bohren verwendet werden
soll. Hierzu ist es bekannt, die beiden Kupplungselemente, die Nocken mit schrägen
Mitnahmeflanken aufweisen, gegeneinander zu verspannen, so daß eine drehmomentabhängige
Auslösung vermieden wird. In diesem Fall spricht man vom sogenannten "starren Durchtrieb".
[0005] Der Nachteil einer derartigen Ausführung besteht darin, daß durch die schrägen Nocken
sehr starke Axialkräfte auftreten, die von der Lagerung aufgenommen werden müssen.
[0006] Es sind zwar im Stand der Technik verschiedene Lösungen bekannt, um eine Antriebswelle
und eine Abtriebswelle starr miteinander zu koppeln (vergleiche US-A-5 016 501, US-A-3
243 023 und EP-A-0 792 723), jedoch sind derartige Koppelmechanismen kompliziert aufgebaut
und für die Verwendung in einem einfachen Schrauber mit drehmomentabhängiger Auslösekupplung
(Einfach-Klauenkupplung) kaum geeignet.
[0007] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Schrauber anzugeben,
bei dem mit einfachen Mitteln eine drehmomentabhängig auslösende Kupplung außer Funktion
gesetzt werden kann, so daß ein starrer Durchtrieb erreicht wird.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Schrauber gemäß der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß erste Mitnahmeelemente am Antriebsrad vorgesehen sind, die
mit zweiten Mitnahmeelementen am Nockenrad zur einer formschlüssigen Kraftübertragung
zusammenwirken, und daß die Stelleinrichtung eine axiale Verstellung der Werkzeugantriebswelle
derart erlaubt, daß in einer ersten Stellung die ersten und zweiten Mitnahmeelemente
formschlüssig miteinander in Eingriff sind, und daß in einer zweiten Stellung die
Mitnahmeelemente außer Eingriff sind, während die Kupplungselemente miteinander im
Eingriff sind.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
[0010] Durch die Verwendung von zusätzlichen Mitnahmeelementen am Antriebsrad und am Nockenring
wird eine formschlüssige Kraftübertragung vom Antriebsrad auf den Nockenring und damit
auf die Werkzeugantriebswelle in einfacher Weise bewirkt, wobei zur Umstellung die
ohnehin vorhandene Stelleinrichtung zur axialen Verstellung der Werkzeugantriebswelle
verwendet wird, so daß in einer ersten Stellung die Mitnahmeelemente am Antriebsrad
und am Nockenring formschlüssig miteinander im Eingriff sind und in einer zweiten,
axial verschobenen Stellung der Werkzeugantriebswelle lediglich die Kupplungselemente
miteinander im Eingriff sind, so daß die Auslösekupplung drehmomentabhängig auslösen
kann.
[0011] Auf diese Weise wird eine besonders zuverlässige Möglichkeit zur Umstellung zwischen
drehmomentabhängiger Abschaltung und starrem Durchtrieb mit einfachen Mitteln erreicht,
wobei die Nachteile des Standes der Technik, wie etwa hohe Axialkräfte, vermieden
werden.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Kupplungselemente und die
Mitnahmeelemente auf den jeweils zugewandten Seiten des Antriebsrades angeordnet.
[0013] Hierdurch ergibt sich ein besonders einfacher Aufbau.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Kupplungselemente
in der ersten Stellung außer Eingriff.
[0015] Durch diese Maßnahme wird gewährleistet, daß bei der Einstellung des Schraubers auf
die erste Stellung (starrer Durchtrieb) die Kupplungselemente außer Eingriff sind
und somit auch keine Axialkräfte mehr ausüben können. Dies vereinfacht den Aufbau
und entlastet die Lagerung.
[0016] In zusätzlicher Weiterbildung der Erfindung sind die Kupplungselemente als Nockenelemente
mit schrägen Flanken ausgebildet.
[0017] Auf diese Weise ergibt sich ein besonders einfacher Aufbau der miteinander zusammenwirkenden
Kupplungselemente. In alternativer Weise wäre es jedoch auch denkbar, beispielsweise
gekrümmte Mitnahmeflanken an einer Kupplungshälfte vorzusehen, die mit geeigneten
Mitnahmelementen, z.B. einem geraden Stift an der anderen Kupplungshälfte zusammenwirken.
[0018] In zusätzlicher Weiterbildung der Erfindung sind die Mitnahmeelemente als Klauenelemente
mit geraden, zur Drehachse achsparallelen Flanken ausgebildet.
[0019] Auf diese Weise ist ein besonders einfacher Aufbau der Mitnahmeelemente gewährleistet.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung sind mindestens zwei, vorzugsweise
drei erste Kupplungselemente in gleichmäßigen Winkelabständen zueinander auf dem Antriebsrad
angeordnet, und mindestens zwei, vorzugsweise drei erste Mitnahmeelemente in gleichmäßigen
Winkelabständen zueinander auf dem Antriebsrad angeordnet, denen jeweils entsprechend
angeordnete und geformte zweite Kupplungselemente und Mitnahmeelemente auf dem Nockenring
zugeordnet sind, wobei sich die ersten und zweiten Mitnahmeelemente jeweils über einen
Mittelpunktswinkel erstrecken, der größer als der Mittelpunktswinkel ist, über den
sich die Kupplungselemente erstrecken.
[0021] Auf diese Weise wird mit einfachen Mitteln gewährleistet, daß in der ersten Stellung
(starrer Durchtrieb) die Kupplungselemente außer Funktion sind und somit keine Axialkräfte
ausüben können. Gleichzeitig wird erreicht, daß die ersten und zweiten Mitnahmeelemente
in der zweiten Stellung (drehmomentabhängige Abschaltung) außer Funktion sind.
[0022] Bei dieser Ausführung sind die ersten und zweiten Kupplungselemente vorzugsweise
so aufgebaut, daß sie in Axialrichtung gesehen eine größere Höhe aufweisen, als die
Höhe der ersten und zweiten Mitnahmeelemente.
[0023] In zusätzlicher Weiterbildung dieser Ausführung sind die Kupplungselemente auf einem
zu den Mitnahmeelementen konzentrisch nach außen versetzten Kreis angeordnet, wobei
vorzugsweise je ein Kupplungselement einem Mitnahmeelement in einer radial nach außen
versetzten Position zugeordnet ist.
[0024] Durch diese Maßnahmen wird ein besonders stabiler Aufbau der Kupplungselemente und
Mitnahmeelemente ermöglicht und eine großzügige Auslegung der Kupplungselemente ermöglicht,
da diese aufgrund der radial nach außen versetzten Lage höhere Kräfte übertragen können.
Dabei wird gleichzeitig erreicht, daß auch im Dauerbetrieb möglichst geringe Abnutzungserscheinungen
auftreten.
[0025] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung umfaßt die Stelleinrichtung eine Stellhülse,
die am Gehäuse über ein Gewinde in Axialrichtung verstellbar geführt ist, wobei an
der Stellhülse ein Rastring axial verschiebbar und gegenüber dieser verdrehgesichert
festgelegt ist, der gegenüber dem Gehäuse verdrehbar und in verschiedenen Winkelpositionen
verrastbar festgelegt ist.
[0026] Auf diese Weise läßt sich eine Verstellung des Auslösemomentes der drehmomentabhängig
auslösenden Auslösekupplung in einfacher Weise erreichen und mit einer entsprechenden
Verstellung kombinieren, um den starren Durchtrieb zu gewährleisten.
[0027] In zusätzlicher Weiterbildung der Erfindung ist ein Axiallager zur Abstützung des
Antriebsrades vorgesehen, das über ein nachgiebiges Element, vorzugsweise über einen
O-Ring am Gehäuse abgestützt ist.
[0028] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine möglicherweise beim Übergang zwischen der
ersten und zweiten Stellung der Werkzeugantriebswelle insbesondere beim Anlaufen bestehende
Tendenz zur Verklemmung durch die nachgiebige Lagerung des Antriebsrades vermieden
wird und gleichzeitig eine gewisse Dämpfung für den Fall erreicht wird, daß während
des Betriebs eine Verstellung des Stellrings erfolgt. Auf diese Weise werden Abnutzungserscheinungen
durch Verstellung des Stellringes während des Betriebes deutlich reduziert.
[0029] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch
in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
Erfindung zu verlassen.
[0030] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Teil-Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Schrauber;
- Fig. 2
- eine Aufsicht des Nockenrings gemäß Fig. 1 in vergrößerter Darstellung und
- Fig. 3
- einen Schnitt durch den Nockenring gemäß Fig. 2 längs der Linie III-III.
[0031] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Schrauber insgesamt mit der Ziffer 10 bezeichnet.
[0032] Der Schrauber 10 umfaßt ein Gehäuse 11, in dem ein Elektromotor (nicht dargestellt)
aufgenommen ist, der über ein Zahnrad 51 ein damit kämmendes Antriebsrad 40 antreibt.
Weitere Teile des so gebildeten Getriebes sind nicht dargestellt. Das Antriebsrad
40 ist auf einer Werkzeugantriebswelle 30 frei drehbar gelagert, die an ihrem ersten
Ende 37 mittels eines Radiallagers 58 im Gehäuse 11 gelagert ist und an ihrem zweiten
Ende 38 eine Aufnahme 26 für ein Werkzeug 24, z.B. ein Schraubendreher-Bit aufweist.
[0033] Auf der Werkzeugantriebswelle 30 ist ein Nockenring 45 festgelegt, der formschlüssig
mit dieser verbunden ist. Zwischen dem Nockenring 45 und dem Antriebsrad 40 ist eine
insgesamt mit der Ziffer 50 bezeichnete Auslösekupplung gebildet. Diese Auslösekupplung
50 weist erste Kupplungselemente 41 an einer dem Nockenring 45 zugewandten Seite des
Antriebsrads 40 auf, der zweite Kupplungselemente 46 an einer dem Antriebsrad 40 zugewandten
Seite des Nockenrings 45 zugeordnet sind.
[0034] Zwischen dem Nockenring 45 und dem Antriebsrad 40 ist ferner ein Federelement 43
in Form einer spiralförmigen Druckfeder angeordnet, durch das der Nockenring 45 und
damit auch die Werkzeugantriebswelle 30, die gemeinsam mit dem Nockenring 45 axial
verschieblich angeordnet ist, in einer Richtung nach außen, also in Richtung zur Aufnahme
26 hin, beaufschlagt ist.
[0035] Das Drehmoment vom Antriebsrad 40 kann also somit bei geschlossener Auslösekupplung
50 vom Antriebsrad 40 über den Nockenring 45 auf die Werkzeugantriebswelle 30 übertragen
werden, um das Werkzeug 24 anzutreiben.
[0036] Die Kupplungselemente 41 und 46 am Antriebsrad 40 bzw. am Nockenring 45 sind als
Nockenelemente mit ebenen, schrägen Flanken ausgebildet, deren Form nachfolgend noch
anhand der Fig. 2 und 3 näher erläutert wird.
[0037] Der Nockenring 45 liegt an einem werkzeugseitigen Absatz 53 der Werkzeugantriebswelle
30 an und ist auf der Seite des Antriebsrads 40 durch einen Sicherungsring 48 gesichert.
Um eine formschlüssige Kraftübertragung vom Nockenring 45 auf die Werkzeugantriebswelle
30 zu gewährleisten, weist der Nockenring 45 eine zentrale Ausnehmung 49 auf, die
an zwei einander gegenüberliegenden Seiten mit Abflachungen 49 versehen ist, die mit
entsprechenden Abflachungen an der Werkzeugantriebswelle 30 einen Formschluß bilden.
[0038] Durch eine insgesamt mit der Ziffer 20 bezeichnete Stelleinrichtung kann die Werkzeugantriebswelle
30 gemeinsam mit dem Nockenring 45 in Richtung auf das Antriebsrad 40 axial verstellt
werden, um so die Überdeckung zwischen den schrägen Flanken der Kupplungselemente
41, 46 zu verändern.
[0039] In Verbindung mit der Vorspannkraft durch das Federelement 43 ergibt sich so je nach
der eingestellten Überdeckung zwischen den Kupplungselementen 41, 46 ein drehmomentabhängiges
Auslösemoment für die Auslösekupplung 50, das zusätzlich noch von der Anpreßkraft
beim Andrücken des Schraubers 10 mit dem Werkzeug 24 beeinflußt wird.
[0040] Die Stelleinrichtung 20 zur Verstellung der Werkzeugantriebswelle 30 in Richtung
auf das Antriebsrad 40 umfaßt eine die Werkzeugantriebswelle 30 umschließende Stellhülse
13, die mit dem Gehäuse 11 über ein Gewinde 12 axial verstellbar verbunden ist. Auf
einem äußeren Bereich der Stellhülse 13 ist eine Hülse 16 aufgepreßt, die somit mit
der Stellhülse 13 drehfest und axial unverschieblich verbunden ist.
[0041] Um nun eine Verdrehung der Stellhülse 13 und somit eine axiale Verstellung der Werkzeugantriebswelle
30 zu ermöglichen, ist ein von außen umgreifbarer Rastring 14 vorgesehen, der auf
der Hülse 16 axial verschieblich angeordnet ist. Der Rastring 14 ist über eine Axialführung
17 in Form eines Keilprofils zwischen der Hülse 16 und dem Rastring 14 axial verschieblich,
jedoch verdrehgesichert an der Hülse 16 geführt. Dabei ist der Rastring 14 durch eine
Spiralfeder 18, die zwischen einem Absatz 21 der Hülse 16 und einem Absatz 22 des
Rastrings 14 in einem Hohlraum eingeschlossen ist, in Richtung auf das Antriebsrad
40 vorgespannt. Am gehäuseseitigen Ende weist der Rastring 14 eine Mehrzahl von Rastnocken
auf, die lediglich mit der Ziffer 15 angedeutet sind, in die entsprechende Rastnocken
am Gehäuse 11 eingreifen.
[0042] Der Rastring 14 kann somit gegen die Spannung der Spiralfeder 18 nach außen gezogen
werden, gemeinsam mit der Werkzeugantriebswelle 30 verdreht werden und dann in einer
anderen Winkelstellung verrastet werden.
[0043] Insgesamt erlaubt so die Stelleinrichtung 20 eine axiale Verstellung der Werkzeugantriebswelle
30 und Sicherung in verschiedenen, vorgegebenen Axialpositionen.
[0044] Die Werkzeugantriebswelle 30 ist mittels eines Festlagers 34 gelagert, das zwischen
Scheiben 33 und 35 eingeschlossen ist und mittels eines Sicherungsrings 36 an der
Stellhülse 13 fest eingebaut ist. An der Stellhülse 13 ist ein Einstich vorgesehen,
so daß zwischen der Werkzeugantriebswelle 30 und der Stellhülse 13 ein Hohlraum 55
gebildet ist, der werkzeugseitig durch einen Absatz 31 und gehäuseseitig durch die
Scheibe 33 begrenzt ist. Innerhalb dieses Hohlraums 55 ist ein Sicherungsring 32 auf
der Werkzeugantriebswelle 30 festgelegt. Der axiale Verstellbereich der Werkzeugantriebswelle
30 in Richtung auf das Antriebsrad 40 ist somit durch den Anschlag des Sicherungsrings
32 an der Scheibe 33 begrenzt. In der entgegengesetzten Richtung ist der axiale Verstellbereich
der Werkzeugantriebswelle 30 durch einen Sicherungsring 39 begrenzt, der an der Stellhülse
13 festgelegt ist und gehäuseseitig an einem Absatz 57 anschlägt.
[0045] In der in Fig. 1 dargestellten Position befindet sich die Werkzeugantriebswelle in
der maximal nach außen verstellten Position, die durch den Anschlag des Stellrings
39 an dem Absatz 57 des Gehäuses 11 begrenzt ist. Es ergibt sich somit eine minimale
Überdeckung der Flanken der ersten und zweiten Kupplungselemente 41, 46 am Antriebsrad
40 und am Nockenring 45 und somit ein minimales Auslösemoment der Auslösekupplung
50.
[0046] Erfindungsgemäß sind nun zusätzlich zu den Kupplungselementen 41, 46 am Antriebsrad
40 erste Mitnahmeelemente 42 und am Nockenring 45 zweite Mitnahmeelemente 47 vorgesehen,
die in Form und Größe aufeinander abgestimmt sind. Bei diesen Mitnahmeelementen 42
bzw. 47 handelt es sich um Klauen mit geraden, achsparallelen Flanken.
[0047] Die Form und Anordnung der Kupplungselemente und Mitnahmeelemente wird nunmehr anhand
der Fig. 2 und 3 näher erläutert.
[0048] In den Fig. 2 und 3 ist der Nockenring 45 in der Aufsicht und im Schnitt gemäß der
Linie III-III vergrößert dargestellt. Auf eine zusätzliche Darstellung des Antriebsrads
40, an dem die entsprechenden ersten Kupplungselemente 41 und erste Mitnahmeelemente
42 vorgesehen sind, wurde verzichtet, da diese komplementär zu den zweiten Kupplungselementen
46 und zweiten Mitnahmeelementen 47 am Nockenring 45 ausgebildet sind.
[0049] Aus der Aufsicht gemäß Fig. 2 ist erkennbar, daß jeweils drei zweite Kupplungselemente
46 und drei zweite Mitnahmeelemente 47 auf der Oberfläche des Nockenrings 45 um Winkel
von jeweils 120° zueinander versetzt angeordnet sind. Dabei sind die zweiten Kupplungelemente
46 außenliegend angeordnet, während die zweiten Mitnahmeelemente 47 in der jeweils
gleichen Winkelposition, jedoch radial nach innen versetzt angeordnet sind. Die zweiten
Kupplungselemente 46 sind als Nockenelemente mit ebenen, schrägen Flanken 60 ausgeführt.
Dagegen sind die zweiten Mitnahmeelemente 47 als Klauenelemente mit ebenen, in Axialrichtung
verlaufenden Flanken 62 ausgeführt. Die zweiten Kupplungselemente 46 erstrecken sich
über einen Mittelpunktswinkel α, der geringer als der Mittelpunktswinkel β ist, über
den sich die zweiten Mitnahmeelemente 47 erstrecken.
[0050] Aus Fig. 3 ist zu ersehen, daß die Kupplungselemente 46, von der Oberfläche des Nockenrings
45 aus gesehen, eine Höhe h
1 aufweisen, die größer ist als die entsprechend gemessene Höhe h
2 der Mitnahmeelemente 47.
[0051] Durch diese Ausgestaltung wird es ermöglicht, die Werkzeugantriebswelle 30 mittels
der Stelleinrichtung 20 in einem Bereich so einzustellen, daß lediglich die Kupplungselemente
41 bzw. 46 mit den schrägen Flanken wirksam sind, wenn der Schrauber in Betrieb genommen
wird und die Werkzeugantriebswelle 30 durch Muskelkraft mit ihrem Werkzeug 24 entgegen
der Wirkung des Federelementes 43 angedrückt wird, so daß die Kupplungselemente 41,
46 in Eingriff gelangen.
[0052] Je nach der eingestellten Axialposition der Werkzeugantriebswelle 30 ergibt sich
damit entweder eine große Überdeckung der schrägen Flanken der Kupplungselemente 41
bzw. 46 und somit ein großes Auslösemoment oder aber - wie in der in Fig. 1 dargestellten
Position - eine geringe Überdeckung zwischen den schrägen Flanken der Kupplungselemente
41 bzw. 45, so daß sich ein geringes Auslösemoment ergibt.
[0053] Wird nun die Werkzeugantriebswelle 30 mittels der Stelleinrichtung 20 so weit in
Richtung auf das Antriebsrad 40 verstellt, daß die Mitnahmeelemente 42 bzw. 47 am
Antriebsrad 40 bzw. am Nockenring 45 miteinander formschlüssig in Eingriff gelangen,
so sind die Kupplungselemente 41 bzw. 46 außer Funktion, und es wird der starre Durchtrieb
erreicht. Durch die geraden, in Achsrichtung verlaufenden Flanken der Mitnahmeelemente
42 bzw. 47 treten dabei keinerlei Axialkräfte auf. Da sich die Mitnahmeelemente 47
am Nockenring 45 und auch die komplementär ausgebildeten Mitnahmeelemente 42 am Antriebsrad
40 über einen größeren Mittelpunktswinkel β erstrecken als die Kupplungselemente 41
bzw. 46, sind in dieser Stellung die Kupplungselemente 41 bzw. 46 vollständig außer
Funktion.
[0054] Das Antriebsrad 40 ist über ein Axiallager 52 und eine dahinter angeordnete Buchse
56 mit einem dazwischenliegenden elastischen Element 54 in Form eines O-Rings gehäuseseitig
abgestützt.
[0055] Durch diese leicht nachgiebige Lagerung des Antriebsrads 40 kann eine in ungünstigen
Fällen nicht vollständig ausschließbare Klemmtendenz zwischen den Kupplungselementen
41 und 46 abgebaut bzw. vermieden werden. Obwohl eine Verstellung der Stelleinrichtung
20 während des Arbeitens grundsätzlich nicht erfolgen sollte, können auch solche Verstellungen
während des Betriebes durch die nachgiebige Lagerung toleriert werden. Auch wenn eine
Umstellung von der drehmomentabhängigen Auslösung auf den starren Durchtrieb während
des Stillstands der Maschine durch eine Verdrehung des Rastrings 14 erfolgte, so gelangen
die Mitnahmeelemente 42 bzw. 47 erst beim nachfolgenden Einschalten des Schraubers
10 in Eingriff. Auch hierdurch entstehende Stöße werden durch die nachgiebige Lagerung
aufgefangen.
1. Kraftgetriebener Schrauber, umfassend:
- ein Gehäuse (11),
- eine im Gehäuse (11) drehbar gelagerte und axial verschiebbare Werkzeugantriebswelle
(30), die an einem ersten Ende im Gehäuse (11) gelagert ist und an ihrem zweiten Ende
eine Aufnahme (26) für ein Werkzeug (24) aufweist,
- ein auf der Werkzeugantriebswelle (30) drehbar gelagertes und motorisch angetriebenes
Antriebsrad (40), das gehäuseseitig gegen ein axiales Verschieben gesichert ist,
- einen Nockenring (45), der auf der Werkzeugantriebswelle (30) axial festgelegt und
gegen Axialverschiebungen nach außen gesichert ist,
- ein Federelement (43), um die Werkzeugantriebswelle (30) nach außen in Richtung
auf die Aufnahme vorzuspannen,
- erste Kupplungselemente (41) am Antriebsrad (40),
- zweite Kupplungselemente (46) am Nockenring (45), die mit den ersten Kupplungselementen
(41) zusammenwirken, um eine drehmomentabhängige Auslösekupplung (50) zu bilden und
- eine Stelleinrichtung (20) zur axialen Verstellung der Werkzeugantriebswelle (30),
dadurch gekennzeichnet, daß
- erste Mitnahmeelemente (42) am Antriebsrad (40) vorgesehen sind, die mit zweiten
(47) Mitnahmeelementen am Nockenring (45) zu einer formschlüssigen Kraftübertragung
zusammenwirken, und daß
- die Stelleinrichtung (20) eine axiale Verstellung der Werkzeugantriebswelle (30)
derart erlaubt, daß in einer ersten Stellung die ersten und zweiten Mitnahmeelemente
(42, 47) formschlüssig miteinander im Eingriff sind, und daß in einer zweiten Stellung
die Mitnahmeelemente (42, 47) außer Eingriff sind, während die Kupplungselemente (41,
46) miteinander im Eingriff sind.
2. Schrauber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungselemente (41,
46) und die Mitnahmeelemente (42, 47) auf den jeweils zugewandten Seiten des Antriebsrades
(40) angeordnet sind.
3. Schrauber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungselemente
(41, 46) in der ersten Stellung außer Eingriff sind.
4. Schrauber nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungselemente
(41, 46) als Nockenelemente mit schrägen Flanken (60) ausgebildet sind.
5. Schrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mitnahmeelemente (42, 47) als Klauenelemente mit geraden, zur Drehachse (19) achsparallen
Flanken (62) ausgebildet sind.
6. Schrauber nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
zwei, vorzugsweise drei erste Kupplungselemente (41) in gleichmäßigen Winkelabständen
zueinander auf dem Antriebsrad (40) angeordnet sind, daß mindestens zwei, vorzugsweise
drei erste Mitnahmeelemente (42) in gleichmäßigen Winkelabständen zueinander auf dem
Antriebsrad (40) angeordnet sind, denen jeweils entsprechend angeordnete und geformte
zweite Kupplungselemente (46) und Mitnahmeelemente (47) auf dem Nockenring (45) zugeordnet
sind, und daß sich die ersten und zweiten Mitnahmeelemente (42, 47) jeweils über einen
Mittelpunktswinkel (β) erstrecken, der größer als der Mittelpunktswinkel (α), über
den sich die Kupplungselemente (41, 46) erstrecken.
7. Schrauber nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten Kupplungselemente
(41, 46) in Axialrichtung gesehen eine größere Höhe (h1) aufweisen als die Höhe (h2) der ersten und zweiten Mitnahmeelemente (42, 47).
8. Schrauber nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungselemente
(41, 46) auf einem zu den Mitnahmeelementen (42, 47) konzentrisch nach außen versetzten
Kreis angeordnet sind.
9. Schrauber nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Kupplungselement
(41, 46) einem Mitnahmeelement (42, 47) in einer radial nach außen versetzten Position
zugeordnet ist.
10. Schrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stelleinrichtung (20) eine Stellhülse (13) umfaßt, die am Gehäuse (11) über ein Gewinde
(12) in Axialrichtung verstellbar geführt ist, und daß an der Stellhülse (13) ein
Rastring (14) axial verschiebbar und gegenüber dieser verdrehgesichert festgelegt
ist, der gegenüber dem Gehäuse (11) verdrehbar und in verschiedenen Winkelpositionen
verrastbar festgelegt ist.
11. Schrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Axiallager (52) zur Abstützung des Antriebsrades (40) vorgesehen ist, das über ein
nachgiebiges Element (54), vorzugsweise über einen O-Ring am Gehäuse (11) abgestützt
ist.