[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anordnen, Spannen oder Schrumpfen
eines ringförmigen Festhalteorganes, ein Verfahren zum Anordnen, Spannen oder Schrumpfen
eines ringförmigen Festhalteorganes sowie eine Vorrichtung zum Anordnen von Klemm-,
Spann- oder Schrumpfringen, wie insbesondere von sogenannten Multi Crimp-Ringen.
[0002] Zum Anordnen von weitgehendst kreisrunden Festhalteorganen, wie Klemm-, Press- oder
Schrumpfringen, wie insbesondere die im Markt bestens bekannten sogenannten ohrlosen
"Oetiker"-Klemmen, welche keine nach aussen vorstehenden Organe zum Ansetzen eines
entsprechenden Montagewerkzeuges aufweisen, werden aufwendige und steuerungsintensive
Montageanordnungen verwendet. Insbesondere aus der Automobilindustrie sind Einrichtungen
bekannt zum Schrumpfen von sogenannten Multi Crimp-Ringen bei Gelenkwellen und Lenkgetrieben,
zum Anordnen von Schutzgummibälgen für die Gewährleistung der Schmierung der Gelenke.
[0003] So werden beispielsweise Pressringe mittels einer Anzahl von kreisrund angeordneten
Verpressbacken, welche vorzugsweise hydraulisch oder pneumatisch betätigbar sind,
geschrumpft, um beispielsweise über eine Gelenkwelle gestülpte Gummibälge fest anzuordnen.
Diese bekannten Montageanordnungen sind geeignet für die automatisierte Montage von
Gelenkwellen bzw. Lenkgetrieben im Automobil-Montageablauf.
[0004] Im Zusammenhang mit Reparaturen an Gelenkwellen, Lenkgetrieben oder sogenannten Klemmverbindungen,
die beispielsweise mit den sogenannten Multi Crimp-Ringen als Verbindungselemente
ausgerüstet sind, besteht bis dato auf dem Markt keine Vorrichtung, die in Form eines
Handwerkzeuges ausgeführt ist, um jederzeit vor Ort für das Schrumpfen von den erwähnten
Multi Crimp-Ringen (MCR) eingesetzt zu werden. Auch Montageanordnungen für die Montage
von Gelenkwellen und Lenkgetrieben bei Kleinstserie-Montagen sind nicht bekannt. Es
ist auch wichtig, dass eine derartige Montageeinrichtung ohne zusätzliche hydraulische
oder pneumatische Peripheriegeräte betreibbar ist, um auf die dazu notwendige Infrastruktur
verzichten zu können.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Anordnen,
Spannen oder Schrumpfen eines ringförmigen Festhalteorganes zu schaffen, welche vorzugsweise
handbetreibbar ist und insbesondere auch geeignet ist für die Durchführung von Reparaturen
bzw. für die Montage nur einzelner Festhalteorgane bzw. für individuelle Montagen.
[0006] Erfindungsgemäss wird die gestellte Aufgabe mittels einer Vorrichtung insbesondere
nach Anspruch 1 gelöst.
[0007] Vorgeschlagen wird eine Vorrichtung zum Anordnen, Spannen oder Schrumpfen eines ringförmigen
Festhalteorganes, welches gekennzeichnet ist durch:
- einen offenen Spannring bzw. ein Spannband mit je endständig einem Festhalteabschnitt,
- mindestens zwei innerhalb des Spannringes angeordnete, ringsegmentförmig gebogene,
weitgehendst seitlich aneinanderstossende Klemmbacken bzw. -segmente, welche mit ihrer
äusseren ringsegmentartigen Kontur am Spannring anliegen und welche mit ihrer inneren
ringförmigen Oberfläche insgesamt wenigstens nahezu eine kreisrunde Ringöffnung bilden,
- je mindestens ein federartiges Organ zwischen je den seitlich aneinanderstossenden
Klemmbacken, um diese voneinanderzutreiben bzw., um den Spannring im nicht gespannten
Zustand in Durchmesser-vergrössernde Richtung auseinanderzutreiben und die Klemmbacken
fest im Spannring zu halten und
- ein Spannorgan mit mindestens zwei Eingreifabschnitten, vorgesehen, um an den Festhalteabschnitten
eingreifend den offenen Spannring in Durchmesser-verkleinernder Richtung zu spannen.
[0008] Bevorzugte Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Vorrichtung sind in den abhängigen
Ansprüchen charakterisiert.
[0009] Weiter beansprucht wird ein Verfahren zum Anordnen, Spannen oder Schrumpfen eines
ringförmigen Festhalteorgans, wie beispielsweise eines Spann-, Press- oder Schrumpfringes,
welches dadurch gekennzeichnet ist, dass das Festhalteorgan innerhalb einer Mehrzahl
von weitgehendst kreisrund angeordneten Klemmbacken angeordnet wird, welche Klemmbacken
mit ihrer inneren Oberfläche insgesamt eine weitgehendst kreisrunde Ringöffnung bilden
und welche je seitlich, zwischen zwei Klemmbacken einen Abstand bildend, durch ein
federartiges Organ voneinandergetrieben werden, worauf ein die Klemmbacken aussen
umgreifender und diese haltender offener Spannring mittels eines Spannorgans in Durchmesser-verkleinernder
Richtung gespannt wird, um die Klemmbacken weitgehendst radial senkrecht nach innen
treibend zu bewegen und das Festhalteorgan, gegebenenfalls auf einem anzuordnenden
bzw. zu montierenden Objekt, zu spannen oder zu schrumpfen.
[0010] Weitere bevorzugte Ausführungsvarianten des erfindungsgemässen Verfahrens sind in
abhängigen Ansprüchen charakterisiert.
[0011] Die erfindungsgemäss definierte Vorrichtung wie auch das Verfahren sind insbesondere
geeignet zum Schrumpfen von Klemm-, Press- oder Schrumpfringen, wie beispielsweise
sogenannten Multi Crimp-Ringen.
[0012] Die Erfindung wird nun anschliessend beispielsweise und unter Bezug auf die beigefügten
Figuren näher erläutert.
[0013] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemässe Anordnung in Seitenansicht, im nicht gespannten Zustand, vorgesehen,
um einen Schrumpfring zu montieren,
- Fig. 2
- die Anordnung aus Fig. 1 in gespanntem Zustand, mit geschrumpftem Schrumpfring,
- Fig. 3
- eine Klemmbacke der Vorrichtung aus den Fig. 1 und 2 in Seitenansicht,
- Fig. 4
- im Schnitt, die Klemmbacke aus Fig. 3 entlang der Linie I-I,
- Fig. 4a
- einen Ausschnitt aus Fig. 4,
- Fig. 5
- im Schnitt, die Klemmbacke aus Fig. 3 entlang der Linie II-II,
- Fig. 6
- einen Spannring einer Anordnung gemäss den Fig. 1 und 2, geeignet für das Durchmesser-verkleinernde
Zusammentreiben der Klemmbacken,
- Fig. 7
- ein Spannwerkzeug, geeignet für das Spannen des Spannringes bzw. Spannbandes der Vorrichtung
gemäss den Fig. 1 oder 2,
- Fig. 8
- in Seitenperspektive, einen Ausschnitt einer Gelenkwelle, aussen umfasst mit einem
flexiblen Gummibalg, angeordnet mit sogenannten Schrumpfringen, und
- Fig. 9
- in Perspektive, schematisch den Montagevorgang eines Schrumpfringes bei der Montage
eines Faltenbalges für das Abbinden eines Wellenendes einer Gelenkwelle.
[0014] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Spannanordnung, beispielsweise zum Anordnen bzw.
Schrumpfen eines Press- oder Schrumpfringes, in Seitenansicht. Dabei wird der auf
irgendeinem zu montierenden Objekt anzuordnende Spann- bzw. Press- oder Schrumpfring
1 im Innern der erfindungsgemässen Vorrichtung angeordnet, wobei der Spann- bzw. Press-
oder Schrumpfring den Durchmesser D aufweist. Die Spannvorrichtung ist im nicht gespannten
Zustand und weist die folgenden Einzelteile auf:
[0015] Einen äusseren, umfassenden, offenen Spannring bzw. ein Spannband 1 mit den offenen,
gebogenen Enden 5 und 7, geeignet für das An- bzw. Eingreifen eines Spannwerkzeuges.
[0016] Mehrere ringförmig angeordnete Klemmbacken bzw. Klemmsegmente 11, welche mit ihren
äusseren Oberflächen 12 an der Innenseite des Spannringes bzw. Spannbandes 3 an- bzw.
aufliegen, bilden mit ihrer inneren Oberfläche 19 eine weitgehendst kreisrunde Ringöffnung.
Die einzelnen Spannbacken bzw. Spannelemente 11 sind je seitlich durch einen Spalt
voneinander beabstandet, welcher durch je zwischen den Klemmbacken bzw. Klemmsegmenten
angeordnete Federn 15 gebildet wird, durch welche Federn die Klemmbacken voneinandergetrieben
werden. Diese Federn 15 sind je in lochartigen Vertiefungen 17 in den Seitenflächen
13 der Klemmbacken bzw. -segmente 11 angeordnet bzw. gehalten. Durch diese Federn
wird weiter sichergestellt, dass die - gemäss Darstellung in Fig. 1 acht - angeordneten
Klemmbacken bzw. -segmente fest innerhalb des Spannringes bzw. Spannbandes 3 gehalten
sind.
[0017] Durch Eingreifen eines Spannwerkzeuges, beispielsweise aufweisend die beiden zangenartigen
Schenkel 31 und 33, in den aufgebogenen Enden 5 und 7, wird nun der Spannring bzw.
das Spannband 3 in Durchmesser-verkleinernder Richtung gespannt, wodurch die Klemmbacken
einerseits je seitlich gegen die Federkraft der Feder 15 getrieben werden und zudem
radial senkrecht nach innen bewegt werden. Durch diese Einwärts-Bewegung der einzelnen
Klemmbacken bzw. Klemmsegmente 11 wird selbstverständlich auch die innere, durch die
Klemmbacken gebildete Ringöffnung in ihrem Durchmesser verkleinert, wodurch nun der
Press- bzw. Schrumpfring 1 zusammengepresst bzw. geschrumpft wird, neu aufweisend
einen Durchmesser D', welcher kleiner ist als der ursprüngliche Durchmesser D. In
der Praxis hat es sich gezeigt, dass Durchmesser-Reduzierungen von ca. 3 mm erreicht
werden können, wobei selbstverständlich die Grösse der Reduzierung auch von der Grösse
der Spannvorrichtung abhängig ist. Mittels grösserer Spannvorrichtungen können selbstverständlich
auch grössere Durchmesser-Reduzierungen erreicht werden.
[0018] Beim Spannvorgang ist der Kreis erst dann geschlossen resp. der Durchmesser D' erreicht,
wenn die Backen vollständig aneinanderliegend angeordnet sind, resp. die Backen geschlossen
sind. Dabei hat es sich gezeigt, dass beim Spannen des Spannringes zunächst die unten
liegenden Backen geschlossen werden und erst nachfolgend sukzessive die oben liegenden
Backen zur Bildung des schlussendlich geschlossenen Kreises.
[0019] Um zu zeigen, wie einerseits der Schrumpf- bzw. Pressring 1 bzw. 1' im Innern der
Spannvorrichtung gehalten wird und andererseits, wie die Klemmbacken bzw. Klemmsegmente
11 innerhalb des Spannringes bzw. Spannbandes 3 gehalten werden, wird auf die Fig.
3 bis 5 verwiesen. Dabei zeigt Fig. 3 eine einzelne Klemmbacke bzw. ein Klemmelement
11, Fig. 4 einen Schnitt durch das Segment aus Fig. 3, entlang der Linie I-I und Fig.
5 einen Schnitt entlang der Linie II-II des Segmentes bzw. der Klemmbacke aus Fig.
3.
[0020] In Fig. 4 ist nun deutlich erkennbar, dass sowohl die äussere Oberfläche 12 wie auch
die innere Oberfläche 19 der Backe bzw. des Segmentes 11 derart ausgebildet sind,
dass einerseits die Klemmbacke 11 seitlich verrutschfest im Innern des Spannringes
3 gehalten wird und andererseits der Press- bzw. Schrumpfring 1 seitlich verrutschfest
innerhalb der ringförmigen Öffnung der Klemmvorrichtung. So weist die innere Oberfläche
19 je seitlich Führungsschienen bzw. Ränder 21 auf, innerhalb welcher der zu verpressende
Press- bzw. Schrumpfring gehalten wird. Dabei ist insbesondere in Fig. 4a deutlich
erkennbar, dass die gegen die innere Oberfläche 19 gerichtete Seitenflanke je der
beiden Ränder 23 konisch schräg verlaufend ausgebildet ist, um beim Schrumpfen eine
Verbreiterung des Ringes zu verhindern. Durch diese Ränder wird eher erreicht, dass
die Dicke des Ringes beim Schrumpfprozess leicht zunimmt, was vorteilhaft ist. Die
äussere Oberfläche 12 weist wiederum je seitlich Führungsschienen bzw. Ränder 23 auf
sowie eine innere Gleitfläche 27, welche gegenüber den seitlichen Führungsschienen
23 durch nach innen ragende Längsnuten 25 beabstandet ist. Durch die Ausbildung der
äusseren Oberfläche durch Reduktion der Auflagefläche wird zudem ein besseres Gleiten
des Spannringes 3 auf der äusseren Oberfläche 12 der Klemmbacken bzw. Klemmelemente
11 erreicht. Die mittig bandartig ausgebildete Oberfläche 27 kann zudem mit einer
reibungsvermindernden Beschichtung versehen sein, um ein gutes Gleiten während des
Press- bzw. Spannvorgangs zu ermöglichen. Selbstverständlich kann die bessere Gleitung
auch durch das Anordnen von Schmiermitteln, Schmierölen usw. erreicht werden.
[0021] Fig. 5 zeigt die seitliche Stirnfläche 13 einer Klemmbacke bzw. eines Klemmsegmentes
11, in welcher Stirnfläche die Vertiefung 17 erkennbar ist, in welcher die zwischen
zwei Klemmbacken angeordneten Federn gehalten werden.
[0022] Fig. 6 wiederum zeigt einen Spannring bzw. ein Spannband 3 mit den nach auswärts
gebogenen Enden 5 und 7, vorgesehen für das Eingreifen eines Spannwerkzeuges.
[0023] In Fig. 7 ist nun dargestellt, wie eine Spannvorrichtung mittels eines Spannwerkzeuges
gespannt werden kann, für das Anordnen des Press- bzw. Schrumpfringes. Wie bereits
ansatzweise in Fig. 2 dargestellt, kann mittels eines Spannwerkzeugs 30 und entsprechenden
zangenartigen Schenkeln 31 und 33 in den Endabschnitt 5 und 7 des Spannringes 3 eingegriffen
werden. Damit die aufgebogenen Enden 5 und 7 sicher im Spannwerkzeug gehalten werden,
können in den endständigen Partien der Schenkel 31 und 33 auch Schlitze angeordnet
sein, in welche die Bandenden eingreifen.
[0024] Gemäss Fig. 7 besteht das Spannwerkzeug einerseits aus den Endpartien 31 und 33,
vorgesehen, um in den Enden 5 und 7 des Spannringes einzugreifen, sowie den beiden
Schenkeln 35 und 37, welche um eine Verbindungsachse 39 schwenkbeweglich miteinander
verbunden sind.
[0025] Mittels einer Gewindespindel 41, aufweisend das Gewinde 43, welches in einer entsprechenden
Gewindebohrung im Schenkel 37 eingreift, können die beiden Schenkel 35 und 37 durch
Betätigung beispielsweise eines Schraubgriffes oder falls erwünscht mittels eines
Drehmomentschlüssels 45 betätigt werden. Die Kraft, mittels welcher die beiden Schenkel
35 und 37 gegeneinander getrieben werden und damit der Spannring 3 der Vorrichtung
gespannt wird, hängt ab von der Dimensionierung des Spannwerkzeuges bzw. der Einstellung
des Drehmomentschlüssels.
[0026] Selbstverständlich handelt es sich beim Spannwerkzeug unter Verwendung eines Drehmomentschlüssels
oder Schraubgriffes mit Gelenk nur um ein Beispiel, um die Spannvorrichtung gemäss
den Fig. 1 und 2 zu spannen. Irgendwelche andere geeignete, beispielsweise zangenartige
Spannwerkzeuge oder gar hydraulisch oder pneumatisch betriebene Spannwerkzeuge, können
für das Spannen des Spannringes verwendet werden. Auch die in Fig. 7 dargestellte
Spindel kann selbstverständlich durch irgendwelche andere, geeignete Betätigungsmechanismen
wie beispielsweise hydraulisch oder pneumatisch betätigbare Zylinder ersetzt werden.
Ein derartiges Betätigungsorgan kann sowohl handbetätigbar wie auch mittels eines
Motors angetrieben werden. Mit anderen Worten ist die vorliegende Erfindung selbstverständlich
nicht auf die in Fig. 7 dargestellte Spindel eingeschränkt.
[0027] Fig. 8 zeigt ein Anwendungsbeispiel, bei welchem vermehrt sogenannte Press- oder
Schrumpfringe verwendet werden, welche keine nach aussen vorstehenden Partien bzw.
Angriffsflächen aufweisen. Der Vorteil derartiger "ohrloser" bzw. "stufenloser" Press-
bzw. Schrumpfringe liegt darin, dass sie bei Rotation nicht zu Unwucht führen können.
[0028] Dabei zeigt Fig. 8 eine Halbachse bzw. eine Gelenkwelle zwischen Antriebswelle 51
und Radnabe 52, welche durch zwei Gummibälge geschützt ist. Auf einer inneren Antriebswelle
51 ist ein Schrumpf- bzw. Pressring 1 angeordnet, um den Balg 53 auf dem Wellenende
zu halten. Deutlich erkennbar am Schrumpf- bzw. Pressring 1. ist die Verbindungsnaht
2, welche entweder bereits vor Aufbringen des Schrumpf- bzw. Pressringes fest verbunden
ist, oder aber welche beim Verpressvorgang verfestigt wird.
[0029] Am anderen Ende ist der Gummibalg 53 auf der Verbindungswelle bzw. Gelenkwelle 54
mittels eines Press- bzw. Schrumpfringes 1 gehalten. Analog ist das zwischen Verbindungswelle
54 und Radnabe 52 angeordnete Verbindungsgelenk wiederum mittels eines Gummibalges
53 geschützt, der erneut mittels Schrumpf- bzw. Pressringen 1 befestigt bzw. gesichert
ist. Gerade bei derartigen Gelenkwellen ist es nun möglich, dass bei allfälligen Reparaturarbeiten
oder beim Auswechseln einer ganzen Gelenkwelle irgendwelche Informationen, wie insbesondere
Reparaturangaben, Montagedaten usw. auf einem erfindungsgemäss aufgeschrumpften Press-
bzw. Schrumpfring eingestanzt werden können, so dass jeder Zeit spätere an Ort und
Stelle diese Informationen verfügbar sind. Gegebenenfalls kann auch ein bereits montierter
Schrumpf- oder Pressring entfernt und durch einen neuen ersetzt werden, ohne dass
die gesamte Gelenkwelle bzw. der Balg entfernt werden muss. Somit können jederzeit
bereits montierte Press- bzw. Schrumpfringe ausgewechselt werden, falls beispielsweise
die darauf angebrachten Informationen aufdatiert oder ersetzt werden müssen.
[0030] Fig. 9 schlussendlich zeigt den Montagevorgang eines Schrumpf- bzw. Pressringes 1
(nicht erkennbar) auf einem Wellenende 51 mittels einer erfindungsgemässen Spannvorrichtung.
Dabei wird das Spannband bzw. Klemmband 3 mittels eines Klemmwerkzeuges 30 gespannt,
indem die beiden Enden 5 und 7 des Spannbandes bzw. Klemmbandes gespannt werden. Wie
bereits unter Bezug auf Fig. 7 erwähnt, erfolgt der Spannvorgang mittels einer Gewindespindel
41, welche mit einem Gewinde 43 in einer entsprechenden Gewindebohrung in einem der
beiden Schenkel des Spannwerkzeuges 33 eingreift.
[0031] Insbesondere im Zusammenhang mit Reparaturen an Gelenkwellen, Lenkgetrieben oder
sonstigen Klemmverbindungen, die beispielsweise mit sogenannten Multi Crimp-Ringen
(MCR) als Verbindungselemente ausgerüstet sind, ist die erfindungsgemäss dargestellte
Spann- bzw. Klemmvorrichtung geeignet, welche insbesondere in Form eines Handwerkzeuges
ausgeführt sein kann, um jederzeit vor Ort für das Schrumpfen von MCR eingesetzt zu
werden. Die erfindungsgemässe Vorrichtung findet auch mögliche Anwendung für Kleinserienmontagen.
Es ist auch wichtig, dass eine solche erfindungsgemässe Vorrichtung in der Basisausführung
ohne zusätzliche hydraulische oder pneumatische Peripheriegeräte betrieben werden
kann. Um jeweils eine je MCR-festgelegte Schliesskraft bei einem handbetriebenen Schrumpfvorgang
überwachen zu können, besteht die Möglichkeit, anstelle des Schraubgriffes auch einen
für die Vorrichtung abgestimmten Drehmomentschlüssel zu verwenden. Somit besteht auch
bei dieser einfachen Vorrichtung die Möglichkeit, die Schrumpfkraft in vergleichbarer
Art und Weise wie diejenige bei industriellen Schrumpfanlagen zu überwachen. Zudem
kann auch der je MCR-Grösse unterschiedliche Schrumpfweg kontrolliert werden, da die
erfindungsgemässe Vorrichtung auf die verschiedenen Durchmesser abgestimmt, d.h. mit
verschiedenen Schliesssegmenten ausgerüstet werden kann, die im kleinstmöglichen Durchmesser
durch die Vorrichtung und das Spannband zusammengezogen werden. Wie bereits oben erwähnt,
lassen sich leicht Durchmesser-Reduzierungen von ca. 3 mm und mehr erreichen.
[0032] Das Spannwerkzeug weist vorzugsweise ein Spannschenkelpaar mit Scharnier und rechts-
bzw. linkswirkender Gewindespindel sowie Aufnahmeschlitzen für die Spannbandenden
5 und 7 auf. Das Spannwerkzeug wird mittels Schraubgriff oder vorzugsweise mit einem
Drehmomentschlüssel über die Gewindespindel angetrieben. Auch in bezug auf Fig. 9
ist wiederholt zu betonen, dass selbstverständlich anstelle einer Gewindespindel auch
irgendein anderer geeigneter Antrieb zum Spannen des Spannwerkzeuges verwendet werden
kann, wie beispielsweise ein hydraulischer oder pneumatischer Zylinder. Der Spannvorgang
selbst kann entweder handbetätigt oder mittels eines Motorantriebes erfolgen.
[0033] Die Spannvorrichtung selbst besteht aus zwei oder mehr Klemmbacken bzw. Schliesssegmenten,
wobei gemäss den Beispielen in den Fig. 1 bis 9 acht derartige Segmente dargestellt
sind. Die Segmente sollten derart dimensioniert bzw. ausgewählt werden, dass sie einen
Schliessweg von ca. 3 mm im Durchmesser ermöglichen. Die einzelnen Segmente verfügen
über Seitenränder, welche den MCR beim Schliessvorgang seitlich positionieren. Das
Spannband bzw. der Spannring hält die Schliesssegmente, wie die acht Segmente in den
Fig. 1 bis 9, als Einheit zusammen. Die Anpassung auf die einzelnen MCR-Durchmesser
kann durch Auswechseln der Schliesssegmente erfolgen.
[0034] Das Spannwerkzeug bzw. die Schliessvorrichtung ist durch ihre Konstruktion so konzipiert,
dass es bzw. sie im Bereich einer der Spannbackenschenkel in einem Schraubstock sicher
gespannt werden kann, um den beim Schliessvorgang durch die Bewegung des Schraubgriffes
entstehenden seitlichen Kräften entgegenzuwirken.
[0035] Bei den in den Fig. 1 bis 9 dargestellten Klemmvorrichtungen handelt es sich selbstverständlich
nur um Beispiele, welche in x-beliebiger Art und Weise abgeändert, ergänzt oder modifiziert
werden können. So ist es grundsätzlich eine Frage der Optimierung, ob zwei, drei,
fünf, acht oder gar mehr Klemmbacken bzw. Klemmsegmente verwendet werden. Auch die
in den Figuren dargestellten Federn zwischen den einzelnen Klemmsegmenten können durch
andere federartige Organe ersetzt werden, welche ein Auseinandertreiben der seitlich
aneinanderstossenden Klemmbacken bewirken. Auch das Material steht nicht primär im
Vordergrund, wohl dürfte in der Regel gehärteter Stahl im Vordergrund stehen, doch
sind auch Aluminium oder gar verstärkte Kunststoffe je nach Einsatzgebiet durchaus
denkbar.
[0036] Auch für das Spannen der Spannvorrichtung können verschiedenste Spannwerkzeuge verwendet
werden, beispielsweise irgendwelche zangenartigen Werkzeuge oder gar pneumatisch oder
hydraulisch betätigbare Elemente, welche geeignet sind, um die offenen Enden des Spannringes
zueinanderzutreiben.
1. Vorrichtung zum Anordnen, Spannen oder Schrumpfen eines ringartigen Festhalteorganes,
gekennzeichnet durch
- einen offenen Spannring (3) mit je endständig einem Festhalteabschnitt (5, 7),
- mindestens zwei innerhalb des Spannringes angeordnete, ringartig gebogene, weitgehendst
seitlich aneinanderstossende Klemmbacken (11), welche mit ihrer äusseren Kontur (12)
am Spannring anliegen und welche mit ihrer inneren Oberfläche (19) insgesamt wenigstens
nahezu eine kreisrunde Ringöffnung bilden,
- je mindestens ein federartiges Organ (15) zwischen je den seitlich aneinanderstossenden
Klemmbacken, um diese voneinanderzutreiben bzw. den Spannring im nicht gespannten
Zustand in Ringöffnungsdurchmesser-vergrössernder Richtung auseinanderzutreiben und
die Klemmbacken fest im Spannring zu halten, und
- ein Spannorgan (30) mit mindestens zwei Eingreifabschnitten (31, 33), vorgesehen,
um an den Festhalteabschnitten eingreifend den offenen Spannring in Durchmesser-verkleinernder
Richtung zu spannen.
2. Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmbacken
eine äussere Oberfläche aufweisen, vorgesehen, um innen am Spannring an- bzw. aufzuliegen
mit je seitlichen Führungsrändern (23), zum seitlich geführten Halten der Klemmbacken
am Spannring, wobei die Führungsränder derart voneinander beabstandet sind, dass der
Spannring auf der äusseren Oberfläche der Klemmbacken frei gleiten kann.
3. Vorrichtung, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass je die innere Oberfläche (19) der Klemmbacken, welche insgesamt eine nahezu kreisrunde
Ringöffnung bilden, je seitlich vorstehende Führungsränder (21) aufweisen, deren je
innere gegen die innere Oberfläche gerichtete Seitenflanke (20) schräg bzw. konisch
einwärts verlaufend ausgebildet ist, um beim Schrumpfen bzw. Spannen des ringartigen
Festhalteorganes eine Verbreiterung der Bandbreite des Organes zu verhindern.
4. Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Auflagefläche für die Innenseite des Spannringes auf der äusseren Oberfläche der Klemmbacken
in Spannring-Längsrichtung je seitlich in die Klemmbacken hineinragende Rillen (25)
aufweist und/oder die Oberfläche bzw. Auflagefläche (27) mit einem reibungsvermindernden
Material beschichtet bzw. versehen ist.
5. Vorrichtung, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Klemmbacken in oder an der Stirn- bzw. Seitenfläche (13), gerichtet gegen
je die benachbart angeordnete Klemmbacke, eine oder mehrere Vertiefung(en) bzw. Lochung(en)
(17) aufweist für die Aufnahme der federartigen Organe (15), wobei von je zwei aneinanderstossenden
Klemmbacken je zwei Vertiefungen bzw. Lochungen derart aufeinander ausgerichtet angeordnet
sind, dass das oder die jeweils angeordnete(n) federartige(n) Organ(e) eine weitgehendst
senkrechte Kraft auf die Seitenfläche der jeweiligen Klemmbacke ausübt (ausüben).
6. Vorrichtung, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens drei Klemmbacken bzw. Klemmsegmente bzw. vorzugsweise vier bis acht
Klemmbacken bzw. Klemmsegmente vorgesehen sind.
7. Vorrichtung, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass das Spannorgan (30) mindestens zwei zangenartige Klemmschenkel (35, 37) mit je
einem Eingreifabschnitt zum Eingreifen an den Festhalteabschnitten aufweist sowie
ein eine Kraftkomponente erzeugendes Organ (41, 43), um die beiden Schenkel zueinanderzutreiben
zum Spannen des Spannringes.
8. Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das die Kraftkomponente
erzeugende Organ beispielsweise eine Gewindespindel oder ein anderes geeignetes Mittel
aufweist, mittels welchem die beiden Schenkel voneinander bzw. zueinander bewegbar
sind sowie ein Organ zum Bewegen der beispielsweise Gewindespindel bzw. des geeigneten
anderen Mittels, wie beispielsweise ein Schraubgriff, ein Drehmomentschlüssel und
dergleichen.
9. Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das
Spannorgan pneumatisch und/oder hydraulisch betätigbar ist.
10. Verfahren zum Anordnen, Spannen oder Schrumpfen eines ringförmigen Festhalteorganes,
wie insbesondere eines Press-, Klemm- oder Schrumpfringes, dadurch gekennzeichnet,
dass das Festhalteorgan innerhalb einer Mehrzahl von weitgehendst kreisrund angeordneten
Klemmbacken bzw. -segmenten angeordnet wird, welche Backen bzw. Segmente mit ihren
inneren Oberflächen insgesamt eine weitgehendst kreisrunde Ringöffnung bilden und
welche je seitlich zwischen je zwei Klemmbacken bzw. Klemmsegmenten durch ein federartiges
Organ, einen Abstand bildend, voneinander getrieben werden, worauf ein die Klemmbacken
bzw. Klemmsegmente aussen umgreifender und diese haltender offener Spannring mittels
eines Spannorgans in Durchmesser-verkleinernder Richtung gespannt wird, um die Klemmbacken
weitgehendst radial senkrecht nach innen treibend zu bewegen und das Festhalteorgan,
wie den Press-, Klemm- oder Schrumpfring, gegebenenfalls auf einem anzuordnenden bzw.
festzulegenden Objekt zu spannen bzw. zu schrumpfen.
11. Verfahren, insbesondere nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zum Spannen
des Spannorganes zwei zangenartige Schenkel mittels einer Gewindespindel zueinander
in zangenschliessender Richtung bewegt werden, wobei die Gewindespindel beispielsweise
mittels eines Schraubgriffes oder eines Drehmomentschlüssels betätigt wird.
12. Verfahren, insbesondere nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannorgan
pneumatisch oder hydraulisch betätigt wird.
13. Anordnung zum Schrumpfen bzw. Spannen von Klemm-, Press- oder Schrumpfringen, wie
insbesondere von sogenannten Multi Crimp-Ringen, mit einer Vorrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 9.