(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 990 573 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
05.04.2000 Patentblatt 2000/14 |
(22) |
Anmeldetag: 07.05.1999 |
|
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
|
Benannte Erstreckungsstaaten: |
|
AL LT LV MK RO SI |
(30) |
Priorität: |
30.09.1998 DE 19844813
|
(71) |
Anmelder: DaimlerChrysler AG |
|
70567 Stuttgart (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Veit-Salomon, Emil
90480 Nürnberg (DE)
- Koch, Tobias
90491 Nürnberg (DE)
|
(74) |
Vertreter: Breiter, Achim, Dipl.-Ing. (FH) et al |
|
DaimlerChrysler AG - IPM,
Sedanstrasse 10/Geb. 17 89077 Ulm 89077 Ulm (DE) |
|
|
|
(54) |
Verfahren zum Einbau eines Türrahmens |
(57) Um eine Türeinheit 6 mit ihrem Türrahmen 8 in einfacher und kostengünstiger Weise
mit einem Wagenkasten 1 verbinden zu können, ohne einen in sich biege- und verwindungssteifen
Türrahmen 8 verwenden zu müssen, ist der Türrahmen 8 in einer in sich starren Haltevorrichtung
10 gehalten, mit der zusammen die Türeinheit 6 in ihre Sollposition gegenüber dem
Wagenkasten 1 gebracht und mittels einer Kleberverbindung 13 festgesetzt wird. Danach
wird die Haltevorrichtung entfernt.
|

|
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriffs des ersten Anspruchs.
[0002] Beim Einbau eines Türrahmens einer Tür in eine begrenzte Türöffnung einer Seitenwand
wird bei Wagenkästen beispielsweise für Schienenfahrzeuge so verfahren, daß einTürrahmen
als Einzelteil in die zugehörige Türöffnung eingesetzt wird, wobei einander zugeordnete
Randzonen des Türrahmens und der Türöffnung manuell in ihre jeweilige Sollposition
gestellt und mit Schrauben- oder Nietmitteln dauerhaft verbunden werden. Hierbei kommen
die Türrahmen in selbsttragender Ausführung zur Anwendung, wobei dann auch die Möglichkeit
gegeben ist, den Rahmen bereits vor dem Einbau mit den zugehörigen Türelementen vorzumontieren.
Bei dieser Ausführungsform behindern das hohe Gewicht und großer Bauraumbedarf des
Türrahmens den Einsatz bei Fahrzeugen leichter Bauart, beispielsweise bei Niederflurfahrzeugen
des Öffentlichen Nahverkehrs.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Einbau eines Türrahmens
anzugeben, durch das Türrahmen leichter Konstruktion zum Einsatz gelangen können.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale
des ersten Anspruchs.
[0005] Bei einer Verfahrensweise gemäß der Erfindung wird durch Zuhilfenahme einer wiederverwendbaren,
in sich steifen Haltevorrichtung die Verwendung von Türrahmen in nicht selbsttragender,
biegeweicher Ausgestaltung ermöglicht Der Rahmen braucht somit nicht in solcher Festigkeit
hergestellt werden, daß er den bei der Montage üblicherweise auftretenden Verwindungskräften
standhält. Vor und während der Montage auftretende Kräfte werden durch die hilfsweise
eingesetzte Vorrichtung übernommen. Nach dem Festsetzen des Türrahmens in der entsprechend
den Abmessungen des Türrahmens angepaßten Türöffnung einer Seitenfront des Wagenkastens
eines Schienenfahrzeugs oder Autobuses wird die betriebsnotwendige Steifigkeit des
Türrahmens durch das Zusammenwirken mit den Seitenwandelementen des Wagenkastens erzielt.
Nach dem festen und dauerhaften Verbinden der einander zugeordneten Randzonen von
Türrahmen und Türöffnung kann die hilfsweise verwendete Haltevorrichtung vom Türrahmen
gelöst und vom Fahrzeug entfernt werden ; sie steht dann für das Zusammenwirken mit
einer weiteren Tür bereit. Wird als Mittel zum Festsetzen des Türrahmens in der Türöffnung
ein elastisch aushärtender Kleber verwendet dann bleibt die Haltevorrichtung bis zur
zumindest weitgehenden Aushärtung der Klebemasse mit dem Türrahmen verbunden und in
fester Zuordnung zum Wagenkasten. Dabei ist es möglich, die Klebemasse getrennt auf
die Randzonen von Türrahmen und Türöffnung aufzubringen, solange diese Teile noch
nicht in ihre Sollposition gebracht sind. Es kann jedoch auch zweckmäßig sein, den
Türrahmen in die Betriebsposition am Wagenkasten zu bringen und dann die Klebemasse
in einen hierfür freigelassenen Spalt zwischen diesen Bauteilen einzubringen. In jedem
Falle kann der Türrahmen bereite vor seiner Verbindung mit dem Wagenkasten komplett
mit den zugehörigen Türelementen und zugehörigen Steuermitteln verbunden werden, so
daß ein komplett vormontiertes, funktionsbereites Türelement in der Haltevorrichtung
für die Montage am Wagenkasten bereitgestellt und darin als Einheit festgesetzt werden
kann.
[0006] Die Erfindung ist nachfolgend anhand einer Prinzipsskizze näher erläutert.
[0007] Ein im Rohbauzustand ohne Seitenwand-, Boden- und Dachelementen dargestellter Gerippeaufbau
eines Wagenkastens 1, insbesondere für ein Schienenfahrzeug, weist zumindest zwei
parallel zueinander in vertikaler Richtung verlaufende Holme 2 auf, die zusammen mit
einem waagerechten Obergurt 3 und einem ebenfalls waagerecht verlaufenden Langträger
4 des Gerippeaufbaus eine Türöffnung 5 starr umschließen. Der Türöffnung 5 steht eine
komplett vormontierte Türeinheit 6 mit beweglichen Türelementen 7 in Einbaulage gegenüber
(siehe Figur), welche zusammen mit einer Antriebs- und Steuereinheit 8a, Haltebügeln
9 und sonstigen betriebsnotwendigen Bauteilen in einem äußeren Türrahmen 8 sind. Der
Türrahmen 8 ist in sich nicht biegesteif, insbesondere nicht verwindungssteif und
daher in einer angepaßten Haltervorrichtung 10 lösbar fixiert, die in sich biege-
und verwindungssteif ausgebildet ist. Der Türrahmen 8 und damit die gesamte Türeinheit
6 ist somit in dieser Haltevorrichtung 10 in ihrer funktionsnotwendigen Lage fixiert.
In dieser Zusammenstellung wird die Baueinheit aus Haltevorrichtung 10 und Türeinheit
6 zum Wagenkasten 1 hingeführt. Hierzu kann die Haltevorrichtung mit einer Rollvorichtung
11 versehen sein, die gegebenenfalls Justiereinrichtungen aufweist, um die Türeinheit
6 insgesamt so ausrichten zu können, daß sie in die endgültige Einbaulage gegenüber
den Holmen 2 gebracht werden kann. Der Rollvorrichtung ist dabei eine Arretiervorrichtung
12 zugeordnet, die bei Erreichen einer vorgegebenen Sollposition der Türeinheit 6
gegenüber dem Wagenkasten 1 arretiert werden kann.
[0008] Beim Zusamenfügen von Türeinheit 6 und Wagenkasten 1 kann, ausgehend von der in der
Figur dargestellten Zuordnung der beiden Bauteile 1 und 6, zunächst auf die der Türöffnung
5 benachbarten Randzonen der Holme 2 und/oder des Obergurts 3 bzw. des Langträgers
4 eine Klebemasse 13 in Dickschichttechnik vorzugsweise linienförmig im Überdeckungsbereich
mit dem Türrahmen 8 aufgetragen werden. Alternativ oder zusätzlich kann auch der Türrahmen
8 entlang derjenigen Randzonen mit einem Kleberauftrag 13 versehen werden, die mit
den betreffenden Randzonen der Türöffnung 5 in Überdeckung zu bringen sind. Danach
wird der fest in der Haltevorrichtung 10 fixierte Türrahmen 8, vorzugsweise mit darin
montierten Türelementen 7 bzw. die gesamte Türreinheit 6 soweit an den Wagenkasten
1 herangeführt, daß der Kleberauftrag 13 die sich überdeckenden Randzonen der Türöffnung
5 und des Türrahmens 8 verbindet und sich die Türeinheit 6 insgesamt in ihrer Sollposition
befindet. In dieser Lage wird die Haltevorrichtung gegenüber dem Wagenkasten 1 zumindest
solange arretiert, bis die Klebermasse des Klebeauftrags 13 wenigstens weitgehend
ausgehärtet ist und eine Veränderung der Sollposition des Bauelemente 6 gegenüber
dem Wagenkasten 1 nicht mehr eintreten kann. Danach kann die Haltevorrichtung von
der Türeinheit 6 bzw. von dem Türrahmen 8 und vom Fahrzeug entfernt und gegenbenenfalls
mit einer neuen Türeinheit 6 bestückt werden.
[0009] Es ist hier jedoch auch möglich, die Türeinheit 6 bzw. den Türrahmen 8 mittels der
Haltevorvichtung 10 zunächst in ihre endgültige Sollposition gegenüber dem Wagenkasten
1 bzw. der Türöffnung 5 zu bringen und erst dann den Klebeauftrag 13 in einen Zwischenraum
der Randzonen von Türrahmen 8 und Türöffnung 5 belassenen Spalt beispielsweise mittels
einer Spritzpistole einzubringen. Auch danach bleibt die Haltevorrichtung 10 gegenüber
dem Wagenkasten 1 zumindest solange fixiert, bis der Klebeauftrag eine ausreichende
Festigkeit zur Fixierung der Türeinheit 6 gegenüber dem Wagenkasten 1 aufweist. Danach
kann die Haltevorrichtung 10 gelöst entfernt und gegebenenfalls mit einer weiteren
Türeinheit 6 bestückt werden.
[0010] Die für den Klebeauftrag 13 verwendete Klebemasse ist auch nach dem Aushärten elastisch,
um eine dauerhafte, gegen Schwingungen und Verwindungen unempfindliche Befestigung
sicherzustellen.
Ebenfalls möglich ist es, das Verfahren zur Montage der kompletten Türeinheit 6 gleichzeitig
an allen vorgesehenen Türöffnungen des Wagenkastens 1 auszuführen. Dabei ergibt sich
insgesamt ein reduzierter Montage- und Einstellaufwand sowie eine reduzierte Durchlaufzeit
während der Herstellung. Zudem werden übliche Toleranzprobleme durch die Dickschichtverklebung
im Bereich der Randzonen vermieden.
1. Verfahren zum Einbau eines Türrahmens einer Tür in eine begrenzt Türöffnung einer
Seitenwand eines Wagenkastens, insbesondere eines Schienenfahrzeuges, wobei der Türrahmen
gegenüber angepaßten Randzonen der Türöffnung positioniert und mittels Befestigungsmitteln
daran festegesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein biegeweicher Türrahmen (8)
in einer demgegenüber starren Haltevorrichtung (10) zu den Randzonen der Türöffnung
(5) hingeführt und an den Randzonen festgesetzt wird und daß danach die Haltevorrichtung
vom Türrahmen (8) gelöst und entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf einander zugeordnete Randzonen
des Türrahmens (8) und/oder der Türöffnung (5) eine elastisch aushärtende Klebemasse
aufgebracht wird, daß der Türrahmen (8) mit der Haltevorrichtung (10) gegenüber dem
Wagenksten (1) an seine Sollposition gesetzt wird, derart, daß die Klebemasse beide
Bauteile verbindet und daß die Haltevorrichtung (10) bis zum zumindest weitgehenden
Aushärten der Klebemasse gegenüber dem Wagenkasten (1) fixiert und danach vom Türrahmen
entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Türrahmen (8) mit der Haltevorrichtung
an seine Sollposition gesetzt wird, daß zwischen einander zugeordnete Randzonen am
Türrahmen (8) und der Türöffnung (5) eine elastisch aushärtende Klebemasse eingebracht
wird, derart, daß die Klebemasse beide Bauteile verbindet und daß die Haltevorrichtung
bis zum zumindest weitgehenden Aushärten der Klebemasse gegenüber dem Wagenkasten
(1) fixiert und danach vom Türrahmen (8) gelöst und entfernt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Türrahmen (8) mit der darin fertig montierten Tür an der Türöffnung (5) des Wagenkastens
(1) positioniert und darin festgesetzt wird.
