[0001] Die Erfindung betrifft eine Spinnvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE 40 36 119 ist eine Vorrichtung zur Herstellung eines gedrehten Fadens
bekannt, bei der ein Führungsglied innerhalb eines Düsenblockes angeordnet ist. Das
aus einem Streckwerk auslaufende Faserband wird in den Düsenblock eingezogen und nahe
der Einlaßöffnung einer Spindel einem um das Faserband rotierenden Luftstrom ausgesetzt
und dadurch gedreht. Eine Faserstrangführung nimmt als sogenannter Falschkern den
Platz der inneren Fasern des Faserbandes ein, wodurch sich die Fasern auf der äußeren
Umfangsfläche der Faserstrangführung entlang auf die Einlaßöffnung zu bewegen müssen.
Dabei werden die Fasern unkontrolliert der Wirkung des rotierenden Luftstromes ausgesetzt.
Einem störenden, aus dem Drehbereich an der Spindel in Richtung auf die Austrittsstelle
des Faserbandes zwischen den Vorderwalzen des Streckwerkes fortlaufenden Falschdraht
wirkt lediglich die im Innern des Faserbandes angeordnete Faserstrangführung entgegen.
Das Faserband wird anschließend mittels eines Saugluftstromes in die Spindel gesaugt,
um so einen Faden zu erzeugen.
[0003] An moderne Spinnmaschinen werden ständig steigende Anforderungen in Bezug auf Produktivität
und Garneigenschaften gestellt.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Einrichtung zur
Faserbandführung so zu verbessern, daß ein verbesserter Herstellungsprozeß möglich
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Erfindungsgemäß ist die Faserbandführung außerhalb einer gedachten Mittellinie des
laufenden Faserbandes so angeordnet, daß zumindest ein Teil der Fasern an der nach
innen liegenden Oberfläche der Faserbandführung vorbeigeführt wird, wobei die Faserbandführung
aus zueinander beabstandeten Faserführungselementen besteht, die den freien Durchtritt
eines Teiles der Fasern als Kernfaserbündel gestatten. Dabei kann die Spinnvorrichtung
so ausgeführt sein, daß das Kernfaserbündel beim Durchlauf des Faserbandes durch die
Faserbandführung nicht ausgelenkt wird. Mit einer derartigen Ausbildungsform können
hohe Produktionsgeschwindigkeiten erreicht werden. Vorteilhaft umfaßt das Kernfaserbündel
mindestens 10%, vorzugsweise 20% bis 40%, der Fasern. Durch die mit dem Faserband
in Berührung stehende, innenliegende Oberfläche der Faserführungselemente wird ein
guter Halt bzw. eine gute Führung des Faserbandes zwischen den Faserführungselementen
bewirkt. Die Anteile der Kern- und Mantelstrukturen können damit gesteuert in parallel
in Längsrichtung orientierte und in gedrehte Fasern aufgeteilt werden, wobei die Kernfasern
nur einen bestimmten Anteil bilden. Das unkontrollierte Abspreizen von Fasern und
Faserenden ebenso wie das Fortsetzen der Drehung in Richtung auf die Austrittsstelle
des Faserbandes zwischen den Vorderwalzen des Streckwerkes wird effektiv verhindert.
[0008] Mit Faserführungselementen, die das Kernfaserbündel formen, läßt sich die Anordnung
der parallel in Längsrichtung orientierten Fasern und damit der Garneigenschaften
verbessern. Gleichzeitig wird eine Steigerung der Produktionsgeschwindigkeit ermöglicht.
[0009] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung ist mindestens ein Teil der Faserführungselemente
als flache Platte ausgebildet, wodurch sich eine stärkere Wirkung auf das Faserband
erzielen läßt. Alternativ ist vorzugsweise mindestens ein Teil der Faserführungselemente
nadelförmig ausgebildet. Dies erlaubt das Aufbringen besonders geringen Druckes auf
das Faserband. Faserführungselemente, die als flache Platte oder nadelförmig ausgebildet
sind, lassen sich einfach herstellen. Eine Ausbildung der Faserführungselemente als
Teile eines einzigen Körpers, wobei die Faserführungselemente aus einem Hohlkegel
durch Einbringen von Öffnungen erzeugt sind, läßt sich ebenfalls einfach und damit
kostengünstig herstellen und erlaubt eine Verbesserung von Garnwerten insbesondere
bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten. Das Einbringen der Öffnungen kann durch Erodieren
oder Bohren erfolgen.
[0010] Die Ausbildung kann auch in Form einer kompakten Faserband-Führungseinrichtung mit
Faserbandkanal und Faserführungselementen erfolgen, wobei die Faserband-Führungseinrichtung
aus einem Stück besteht. Durch die kompakte, einstückige Ausführung wird eine einfache
Handhabung und eine leichte und schnelle Austauschbarkeit ermöglicht.
[0011] In bevorzugter Ausführungsform sind die Faserführungselemente gleichmäßig um das
Faserband herum verteilt angeordnet, insbesondere konzentrisch bzw. symmetrisch, und
der Mindestabstand der Faserführungselemente von der gedachten Mittellinie des laufenden
Faserbandes ist etwas geringer als der halbe Durchmesser des Faserbandes. Vorteilhaft
wirken auf ein einziges Faserband mindestens drei Faserführungselemente ein. Solche
Anordnungen erlauben eine gezielte Dosierung bzw. Erhöhung der Führungs- und Haltewirkung.
Bevorzugt weisen die Faserführungselemente jeweils die gleiche Form auf, um eine möglichst
annähernd gleichmäßige Wirkung über den Umfang des Faserbandes verteilt zu erreichen.
[0012] Bevorzugt ist die Einlaßöffnung zumindest an der Austrittsseite des Faserbandes als
schlitzförmiger Faserbandkanal ausgebildet, an dessen gegenüberliegenden Längsseiten
die Faserführungselemente angeordnet sind, wobei sich die Faserführungselemente zumindest
annähernd parallel zu der gedachten Mittellinie des Faserbandes erstrecken, so daß
sie einen Teil des Faserstromes vom Kanal bis in die Nähe zur Eingangsöffnung der
Spindel überdecken und damit weitestgehend der Einwirkung des drehenden Luftstromes
entziehen. Dadurch ist der Verbleib eines Kernfaserbündels mit vorwiegend parallel-
und längsorientierten Fasern in weitgehend ungestörter Anordnung ermöglicht. Mit der
erfindungsgemäßen Spinnvorrichtung lassen sich Fadengeschwindigkeiten von 300 m/min
und mehr und damit eine hohe Produktivität erzielen. Eine erhöhte Garnfestigkeit und
somit eine Werterhöhung des fertigen Garns ist ebenfalls möglich. Für den Druck der
von der Druckluftquelle zugeführten Druckluft kann ein niedriger Wert gewählt werden.
Bei der Vielzahl von Spinnstellen einer modernen Spinnmaschine führt ein niedriger
Luftdruck zu beträchtlichen Kostenminderungen bei der Garnherstellung.
[0013] Vorteilhaft folgen die Faserführungselemente in Faserflußrichtung unmittelbar auf
den Faserbandkanal und sind über die Breite des Faserbandkanals gesehen jeweils mittig
an den Längsseiten des Faserbandkanals angeordnet. Die dem Faserband zugewandten Innenflächen
der Faserführungselemente laufen in Faserflußrichtung beziehungsweise in Richtung
des jeweiligen freien Endes der Faserführungselemente auf das Zentrum des Faserbandes
zu und haben den geringsten Abstand voneinander an ihren freien Enden, wodurch die
Einführung erleichtert und die Führung des durchlaufenden Faserbandes verbessert wird.
[0014] Bevorzugt sind die Faserführungselemente derart elastisch ausgebildet, daß sie bei
einem Anstieg des durch das Faserband auf die Innenflächen der Faserführungselemente
aufgebrachten Drucks quer zur Erstreckung ausgelenkt werden können. Vorzugsweise laufen
die Faserführungselemente mit ihren freien, in Bewegungsrichtung des Faserbandflusses
weisenden Enden aufeinander zu und haben den geringsten Abstand voneinander an ihren
freien Enden, ohne sich dabei zu berühren. Die Faserführungselemente sind vorteilhaft
so ausgebildet, daß ihr Querschnitt zu den freien Enden hin zunimmt. Dabei kann das
Kernfaserbündel mittig auf der der gedachten Achse der Vorrichtung verlaufen und dabei
die gedachte Mittellinie des Faserbandes und die Achse der Vorrichtung zusammenfallen.
Durch derartige Ausbildungen wird die Einführung und der Durchlauf des Faserbandes
erleichtert sowie die Führung des durchlaufenden Faserbandes verbessert.
[0015] Die Lage der Faserführungselemente ist vorzugsweise einstellbar und kann den jeweiligen
Erfordernissen entsprechend gewählt werden. Insbesondere beträgt der Abstand zwischen
den freien Enden der Faserführungselemente und der Eingangsöffnung der Spindel 0,2
mm bis 0,7 mm. Dadurch wird eine gezielte Steuerung sowohl in der Wirkung wie auch
im Wirkungsbereich auf besonders einfache Weise möglich. Mittels derartiger Ausbildung
und Veränderung der Lage der Faserführungselemente kann die Fadenbildung vorteilhaft
beeinflußt und variiert werden.
[0016] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine hohe Produktivität bei hohen Fadengeschwindigkeiten
von über 300 m/min und bei erhöhter Garnfestigkeit möglich. Die Spinnvorrichtung läßt
sich kostengünstig herstellen und betreiben.
[0017] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen entnehmbar.
[0018] Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in schematischer Darstellung im Längsschnitt,
Fig. 2 die Ansicht des Spindelkopfes in Längsrichtung,
Fig. 3 eine Teilansicht des Spinnvorganges im Bereich der Faserführungselemente und
des Spindelkopfes,
Fig. 4 die Teilansicht der Fig. 3 mit Längsschnitt des Spindelkopfes und gesponnenem
Fadenabschnitt,
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung des Prinzips des Spinnvorganges,
Fig. 6 die schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Faserführungselemente,
Fig. 7 die Ausführungsform der Fig. 6 in der Ansicht I-I,
Fig. 8 und 9 die schematische Darstellung weiterer Ausführungsformen der Faserführungselemente.
Fig. 10 Faserführungselemente, die mit einem Faserbandleitkörper eine Einheit bilden,
in eine Spinnstelle eingebaut und im Längsschnitt dargestellt,
Fig. 11 eine Ausbildung einer Faserbandführung mit schlitzförmigem Faserbandkanal
in schematischer Darstellung,
Fig. 12 eine Ausführungsform gemäß Fig. 11 mit Faserführungselementen im Längsschnitt,
vergrößert dargestellt,
Fig. 13 die Ausführungsform der Fig. 11 im Schnitt I-I,
Fig. 14 die Ausführungsform der Fig. 13 in der Ansicht II-II.
[0019] Die in Fig. 1 dargestellte Spinnstelle 1 weist ein Gehäuse 2 auf, an dessen einem
Ende eine Scheibe 3 angeordnet und den zwei Vorderwalzen 4,4' eines Streckwerkes zugewandt
ist. Im Innern des Gehäuses 2 zwischen der Scheibe 3 und einem Aufnahmekörper 5 ist
eine von einem Haltering 6 gehalterte Düseneinrichtung 7 um eine Achse 8 ausgebildet.
Die Achse 8 fällt in der Darstellung der Fig. 1 mit der Mittellinie 9 des durchlaufenden
Faserbandes 10 zusammen. Von der Einlaßseite des Gehäuses 2 führt ein Faserbandkanal
11 entlang der Mittellinie 9 mittig durch die Scheibe 3. Vom Faserbandkanal 11 erfolgt
ein Übergang durch einen sich erweiternden konischen Abschnitt in einen zunächst zylindrischen
und dann sich ebenfalls konisch erweiternden Bereich innerhalb der Düseneinrichtung
7 und des Aufnahmekörpers 5. In den konisch ausgebildeten Hohlraum 12 des Aufnahmekörpers
5 und der Düseneinrichtung 7 ragt eine hohle Spindel 13 mit einem sich zur Spindeleingangsöffnung
14 konisch verjüngenden Spindelkopf 15 hinein. Zwischen der Spindel 13 und der Düseneinrichtung
7 sowie dem Aufnahmekörper 5 verbleibt ein ringförmiger Teil des Hohlraums 12.
[0020] An der Scheibe 3 ist die aus den Faserführungselementen 16 gebildete Faserführung
befestigt, wobei die Faserführungselemente 16 schräg nach innen zur Faserbewegungsrichtung
geneigt auf die Mittellinie 9 zu verlaufen. Zwischen dem Gehäuse 2 und dem Haltering
6 befindet sich eine Luftkammer 17. Die Luftkammer 17 ist nach außen über eine Bohrung
18 mit einer aus Vereinfachungsgründen nicht dargestellten Luftquelle und nach innen
über weitere Bohrungen 19 mit einem ringförmigem Luftkanal 20 verbunden. Die Düseneinrichtung
7 ist mit vier Luftdüsen 21 versehen, die den Luftkanal 20 mit dem Faserbandkanal
11 verbinden und an der Mündung in den Faserbandkanal 11 in tangentialer Ausrichtung
auf einen zwischen den Faserführungselementen 16 und der Spindeleingangsöffnung 14
liegenden Bereich gerichtet sind. Die von der Luftquelle zugeführte Druckluft fließt
über die Luftkammer 17 in den ringförmigen Luftkanal 20, wird anschließend aus den
Luftdüsen 21 ausgestrahlt und erzeugt so einen mit großer Geschwindigkeit um das Faserband
10 drehenden Luftstrom unmittelbar an der Spindeleingangsöffnung 14. Dieser Luftstrom
wird nach dem rotierenden Durchlaufen des ringförmigen Teiles des Hohlraums 12 in
die Kammer 22 und weiter zu einer ebenfalls nicht dargestellten Öffnung im Gehäuse
2 geleitet, durch die er austritt. Gleichzeitig erzeugt dieser Luftstrom einen Saugluftstrom,
der sich mit dem an einem Klemmpunkt 23 der Vorderwalzen 4,4' austretenden Faserband
10 durch die Einlaßöffnung 24 und den Faserbandkanal 11 in den Hohlraum 12 bewegt
und im Hohlraum 12 durch einen von einer nicht dargestellten Unterdruckquelle erzeugten
Saugluftstrom fortgesetzt wird.
[0021] Das im Streckwerk verstreckte Faserband 10 wird von den Vorderwalzen 4,4' der Spinnstelle
1 zugeführt und, unterstützt von dem vor dem Führungskanal wirkenden Saugluftstrom,
in die zentrisch angeordnete Einlaßöffnung 24 der Scheibe 3 und weiter in den Faserbandkanal
11 eingezogen. Die nach innen auf die Achse 8 beziehungsweise auf das Faserband 10
zu gerichtete Neigung der nadelförmig ausgebildeten Faserführungselemente 16 erleichtert
die Einführung und die Führung des laufenden Faserbandes 10.
[0022] Weitere Einzelheiten sind den Fig. 2 bis 5 zu entnehmen. Die Faserführungselelemente
16 können einen leichten Druck auf das Faserband 10 ausüben, das sich in diesem Fall
etwas verformt, wie in Fig. 2 dargestellt. Mit dieser in der Art eines Formschlusses
wirkenden Führung des Faserbandes 10 wird ein Fortpflanzen der Drehung im Faserband
10 über den zwischen den Faserführungselementen 16 und der Spindeleingangsöffnung
14 liegenden Bereich hinaus in Richtung auf die Vorderwalzen 4,4' des Streckwerkes
wirkungsvoll unterbunden.
[0023] Bewegt sich das rückwärtige Ende einer Faser 25 im Bereich des um das fortbewegte
Faserband 10 umlaufenden Luftstromes außerhalb der Abdeckwirkung der Faserführungselemente
16, so ist es der Kraft des aus den Luftdüsen 21 austretenden Luftstromes voll ausgesetzt
und wird von der Oberfläche des Faserbandes 10 abgehoben beziehungsweise gelöst. Das
andere Ende der Faser 25 wird nicht abgelöst. Es ist einer Drehung unterworfen sowie
bereits in die hohle Spindel 13 eingeführt und damit es der unmittelbaren Wirkung
des Luftstromes entzogen. Abgelöste freie Faserenden werden durch den rotierenden
Luftstrom und, unterstüzt durch den im Hohlraum 12 wirkenden Saugluftstrom, um die
Spindeleingangsöffnung 14 sowie um den kegeligen Spindelkopf 15 geschlungen wie in
Fig. 3 dargestellt. Die Umschlingung kann in mehreren Windungen erfolgen.
[0024] Durch die Bewegung des Faserbandes 10, die in der Darstellung der Figuren 1 und 2
von links nach rechts erfolgt, werden die rückwärtigen freien Enden der Fasern 25
fortlaufend eingezogen, wobei eine schraubenförmige Umschlingung des Faserbandes 10
durch die freien Enden stattfindet. Das Herstellungsprinzip für einen derartigen Faden
26 verdeutlicht die Fig. 4. Die Anteile der Kern- und Mantelstrukturen im Querschnitt
des Fadens 26 sind auf diese Weise in parallel in Längsrichtung orientierte und in
gedrehte Fasern aufgeteilt, wobei die in Längsrichtung orientierten Kernfasern nur
einen kleinen Teil des Fadens 26 bilden. Im Faden 26 verbleibt eine echte Drehung.
[0025] Das Prinzip des geschilderten Spinnvorganges ist auch aus der Fig. 5 in vereinfachter
perspektivischer Darstellung ersichtlich. Der Weg des Faserbandes 10 beziehungsweise
des gesponnenen Fadens 26 verläuft in der Darstellung der Fig. 5 linear und horizontal
und ist durch die Mittellinie 9 angedeutet. Nach Durchlaufen der Düseneinrichtung
7 und der Faserführungselemente 16 wird das Faserband 10 der Wirkung des in Pfeilrichtung
gerichteten Luftstromes unterworfen und als gesponnener Faden 26 durch die Spindel
13 abgezogen.
[0026] Fig. 6 und 7 zeigen Faserführungselemente 27, die als dreieckige Platten ausgebildet
sind. Mit der der Mittellinie 9 zugewandten Spitze wirken die symmetrisch um die Mittellinie
9 angeordneten Faserführungselemente 27 auf das in den Fig. 6 und 7 nicht dargestellte
Faserband 10 ein.
[0027] Fig. 8 zeigt ebenfalls eine plattenförmige Ausbildung von Faserführungselementen
28 , wobei sich die der Mittellinie 9 zugewandte Kante der Faserführungselemente 28
bogenförmig auf die Mitte zubewegt und das in Fig. 8 ebenfalls nicht dargestellte
Faserband 10 über einen im Vergleich zur Fig. 6 längeren Bereich von den Faserführungselementen
28 geführt und abgedeckt wird.
[0028] Die in Fig. 9 dargestellten Faserführungselemente 29 sind aus einem Stück hergestellt,
wobei ein Hohlkörper 30 sowohl einen Faserbandleitkörper 31 wie auch die durch das
Einbringen der Öffnungen 32 erzeugten Faserführungselemente 29 aufweist. Das Einbringen
der Öffnungen 32 kann beispielsweise auf einfache Weise durch Erodieren oder Bohren
erfolgen. Die Faserführungselemente 29 verbreitern sich zu ihren freien, auf die Rotationsachse
des Hohlkörpers 30 zulaufenden Enden hin. Dadurch formen und führen sie das nicht
dargestellte, längs der Rotationsachse des Hohlkörpers 30 bewegte Faserband besonders
wirkungsvoll.
[0029] In der Fig. 10 ist eine Faserbandführung gezeigt, deren Faserführungselemente 33
ebenfalls Teil eines einzigen Hohlkörpers 34 entsprechend der in der Fig. 9 dargestellten
Ausführung sind. Der teilweise konisch ausgebildete Hohlkörper 34 umfaßt einen Faserbandleitkörper
35 mit einem Faserbandkanal 36 sowie die konzentrisch um die Rotationsachse 37 des
Hohlkörpers 34 angeordneten Faserführungselemente 33, die mit ihren freien Enden auf
die Rotationsachse 37 zulaufen. Die in der Fig. 10 gezeigte Faserbandführung ist in
eine Spinnstelle integriert, die weitgehend der in Fig. 1 dargestellten und bereits
ausführlich beschriebenen Ausbildung der Spinnstelle 1 entspricht. Die in der Fig.
10 gezeigte Spinnstelle weist eine Scheibe 38 auf, die den Faserbandleitkörper 35
zentrisch haltert.
[0030] Die Spinnvorrichtung der Fig. 11 entspricht ebenfalls weitgehend den bereits beschriebenen
Spinnvorrichtungen der Fig. 1 und 10. Die Scheibe 39 haltert jedoch eine alternative
Ausbildungsform der Faserbandführung. Der Faserbandleitkörper 40 umgibt einen schlitzfömigen
Faserbandkanal 41. Die an den Faserbandkanal 41 in Faserflußrichtung anschließenden
und mit dem Faserbandleitkörper 40 eine Einheit bildenden Faserführungselemente 42,43
sind derart an den Längsseiten des schlitzförmigen Faserbandkanals 41 angeordnet,
daß das Faserführungselement 42 das durchlaufende Faserband 44 mittig von oben und
das Faserführungselement 43 mittig an der dem Faserführungselement 42 gegenüberliegenden
unteren Seite des Faserbandes 44 mit einer Führungswirkung beaufschlagt und die Oberfläche
des Faserbandes 44 partiell abgedeckt wird. Die jeweils mit dem Faserband 44 in Berührung
kommende nach innen liegende Oberfläche der Faserführungselemente 42,43 verläuft leicht
schräg nach innen zur Faserflußrichtung geneigt auf die Mittellinie 45 des Faserbandes
44 zu, ohne diese zu erreichen. Der etwas größere Abstand von der Mittellinie 45 der
nach innen auf das Faserband 44 zu gerichteten Oberfläche des direkt an den Faserbandleitkörper
40 angrenzenden Teils der Faserführungselemente 42,43 gegenüber der in Faserflußrichtung
an den freien Enden 46,47 liegenden Oberfläche der Faserführungselemente 42,43 erleichtert
die Einführung und verbessert die Führung des durchlaufenden Faserbandes 44.
[0031] Eine weitere alternative Ausbildung ist den Fig. 12 bis 14 zu entnehmen.
[0032] Diese Figuren zeigen in unterschiedlichen Ansichten einen Faserbandleitkörper 48
mit einem Faserbandkanal 49, wobei der Faserbandleitkörper 48 mit zwei Faserführungselementen
50,51 eine Einheit bildet, die aus einem Stück besteht. Die jeweils zur gedachten
Mittellinie 52 des nicht dargestellten Faserbandes liegende Oberfläche der Faserführungselemente
50,51 verläuft leicht schräg nach innen zur Faserflußrichtung geneigt auf die Mittellinie
52 zu, ohne diese zu erreichen, wobei der Winkel α etwa 89° beträgt. Der Faserkanal
ist schlitzförmig mit einer Höhe 53 von beispielsweise 0,6 mm und einer Breite 54
von beispielsweise 3,6 mm ausgeführt. Während des laufenden Spinnprozesses wird der
Querschnitt des Faserbandkanals 49 vom durchlaufenden Faserband ausgefüllt. Am in
Faserflußrichtung gesehen hinteren Ende des Faserbandleitkörpers 48 schließt jeweils
an der oberen und an der unteren Endkante der Längsseite des schlitzförmigen Faserbandkanals
49 ein Faserführungselement 50,51 mittig an. Die Enden 55,56 der Faserführungselemente
50,51 sind auf die Mittellinie 52 zu gerichtet konkav ausgebildet.
[0033] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
begrenzt. So kann die Spindel 13 neben der dargestellten feststehenden Ausführungsform
auch drehbar ausgebildet sein. Die Drehrichtung der Spindel 13 und die Ausblasrichtung
der Luftdüsen 21 bewirken die Umhüllrichtung der Fasern. Bevorzugt stimmen die Drehrichtung
der Spindel 13 und die Ausblasrichtung der Luftdüsen 21 für eine ungestörte Umhüllungsrichtung
der Hüllfaserenden überein. Die Mittellinie 9 des Faserbandes 10 muß nicht durchgehend
fluchtend auf der Verlängerung der Achse 8 der Spindel 13 liegen, sondern kann zum
Beispiel streckenweise unter einem spitzen Winkel zur Achse 8 verlaufen.
[0034] Der Antrieb und die Lagerung von Vorrichtungsteilen sowie die Steuerung und die Verknüpfung
mit vorhergehenden oder nachfolgenden Aggregaten erfolgt, soweit hier nicht näher
erläutert, in an sich bekannter Weise.
1. Spinnvorrichtung mit einer Einlaßöffnung für ein verstrecktes Faserband (10,44), einer
Faserbandführung und einer hohlen Spindel (13) zum Führen des gebildeten und abgezogenen
Fadens (26), wobei Mittel zum Erzeugen eines Luftstromes im Bereich der Faserbandführung
und der Spindel (13) vorhanden sind, der auf die Fasern des verstreckten Faserbandes
(10,44) einwirkt, um dieses zu drehen,
dadurch gekennzeichnet
daß die Faserbandführung außerhalb einer gedachten Mittellinie (9,45,52) des laufenden
Faserbandes (10,44) so angeordnet ist, daß zumindest ein Teil der Fasern an der nach
innen liegenden Oberfläche der Faserbandführung entlanggeführt wird, wobei die Faserbandführung
aus zueinander beabstandeten Faserführungselementen (16,27,28,29,33,42,43,50,51) besteht,
die den freien Durchtritt eines Kernfaserbündels gestatten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kernfaserbündel mindestens
10%, vorzugsweise 20% bis 40%, der Fasern umfaßt.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserführungselemente
(29,50,51) mindestens teilweise so ausgebildet sind, daß sie das Kernfaserbündel formen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Teil der Faserführungselemente (27,28,42,43) als flache Platte ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Teil der Faserführungselemente (16) nadelförmig ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserführungselemente
(33) Teile eines einzigen Körpers bilden und aus einem Hohlkegel durch Einbringen
von Öffnungen erzeugt sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Faserführungselemente (16,27,28,29,33,42,43,50,51) gleichmäßig um das Faserband (10,44)
herum verteilt angeordnet sind, insbesondere konzentrisch bzw. symmetrisch, und der
Mindestabstand der Faserführungselemente (16,27,28,29,33,42,43,50,51) von der gedachten
Mittellinie (9,45,52) des lautenden Faserbandes (10,44) etwas geringer als der halbe
Durchmesser des Faserbandes (10,44) ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Faserbandführung mindestens drei auf ein einziges Faserband (10) wirkende Faserführungselemente
(16,27,28) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßöffnung
zumindest an der Austrittsseite des Faserbandes (44) als schlitzförmiger Faserbandkanal
(41,49) ausgebildet ist, an dessen gegenüberliegenden Längsseiten die Faserführungselemente
(42,43,50,51) angeordnet sind und daß sich die Faserführungselemente (42,43,50,51)
zumindest annähernd parallel zu der gedachten Mittellinie (45,52) des Faserbandes
(44) erstrecken, so daß sie einen Teil des Faserstromes vom Faserbandkanal (41,49)
bis annähernd zur Eingangsöffnung (14) der Spindel (13) überdecken und damit weitestgehend
der Einwirkung des drehenden Luftstromes entziehen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserführungselemente
(42,43,50,51) in Faserflußrichtung unmittelbar auf den Faserbandkanal (41,49) folgen
und über die Breite (54) des Faserbandkanals (41,49) gesehen jeweils mittig an den
Längsseiten des Faserbandkanals (41,49) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Faserführungselemente (16,27,28,29,33,42,43,50,51) die gleiche Form aufweisen.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Faserführungselemente (16,27,28,29,33,42,43,50,51) jeweils mindestens ein freies,
in Faserflußrichtung weisendes Ende (46,47,55,56) aufweisen, mit der dem Faserband
(10,44) zugewandten Innenfläche in Faserflußrichtung auf das Zentrum des Faserbandes
(10,44) zulaufen und den geringsten Abstand voneinander an ihren freien Enden (46,47,55,56)
haben.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Faserführungselemente (16, 29,33,42,43,50,51) derart elastisch ausgebildet sind, daß
sie bei einem Anstieg des durch das Faserband (10,44) auf die Innenflächen der Faserführungselemente
(16,29,33,42,43,50,51) aufgebrachten Drucks quer zur Erstreckung ausgelenkt werden
können.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserführungselemente
(29) so ausgebildet sind, daß ihr Querschnitt zu den freien Enden hin zunimmt.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand zwischen den freien Enden der Faserführungselemente (16,27,28,29,33,42,43,50,51)
und der Eingangsöffnung (14) der Spindel (13) 0,2 mm bis 0,7 mm beträgt.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, daß
die Lage der Faserführungselemente (16,27,28,29,33,42,43, 50,51) einstellbar ist.