[0001] Die Erfindung betrifft eine Pflasterfläche aus einzelnen einander zugeordneten Steinen,
vorzugsweise Betonsteinen, wobei die Pflasterfläche Einrichtungen zum Abführen von
sich auf der Oberfläche der Steine ansammelnder Flüssigkeit, insbesondere Regenwasser,
aufweist und wobei die Einrichtungen von der Oberfläche zu der Bodenfläche der Pflasterfläche
reichende mit einem Füllelement ausgefüllte Freiräume sind.
[0002] Eine derartige Pflasterfläche ist aus der DE 42 03 340 A1 bekannt. Diese Pflasterfläche
besteht aus Betonsteinen, die zu einem Verband zusammengefügt werden. Dabei ist die
Form der Betonsteine so gewählt, daß die zusammengefügten Betonsteine regelmäßig angeordnete
Freiräume aufweisen. In diese Freiräume können entweder Kies bzw. Sand eingefüllt
oder aber hutartig ausgebildete Formelemente eingesetzt werden. Dabei weisen die hutartig
ausgebildeten Formelemente ein Lochmuster auf, durch das das Regenwasser hindurchfließen
kann. Gefertigt werden die Formelemente aus Blech, Edelstahl, Aluminium, Keramik oder
Kunststoff. Gemeinsames Merkmal all dieser Formelemente ist, daß diese aus einem massiven
Material hergestellt sind und zunächst einmal durch beispielsweise Schweißen oder
Löten in die hutförmige Form gebracht werden müssen. Sodann müssen die notwendigen
Löcher durch Bohren oder Stanzen in diese Formelemente eingebracht werden. Dieses
Herstellungsverfahren ist insgesamt aufwendig und darüber hinaus müssen die Formelemente
in den Freiräumen zwischen den Betonsteinen durch entsprechende konstruktive Maßnahmen
festgeklemmt werden. Eine hierzu im übrigen sehr ähnliche konstruktive Ausbildung
ist in der DE 44 13 285 A1 beschrieben.
[0003] Weiterhin ist aus der DE 296 07 359 U1 eine insgesamt wasserdurchlässige Platte zum
Erstellen einer Oberflächenabdeckung von Gehwegen, Plätzen und dergleichen bekannt.
Diese Platte ist aufgrund der Tatsache, daß sie insgesamt wasserdurchlässig ist und
somit entsprechende Freiräume und Kanäle aufweist, insbesondere bei größeren Formaten
und hohen Belastungen bruchgefährdet und aufwendig in der Herstellung.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Füllelement für Freiräume in oder an
Steinen, insbesondere Betonsteinen anzugeben, das wasserdurchlässig, gegenüber dem
Stand der Technik einfach herstellbar und ohne besondere Halteeinrichtungen verlegbar
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Füllelement ein vorgefertigtes, den Freiraum
zumindest eines Steines einstückig und vollständig ausfüllendes Formelement ist, wobei
das Formelement entweder selbst flüssigkeitsdurchlässig oder dessen Bestandteile zusammenwirkend
flüssigkeitsdurchlässig ist. Durch ein derartiges Formelement wird die gestellte Aufgabe
in allen Punkten gelöst. Einerseits ist das erfindungsgemäße Formelement einfach herstellbar
und andererseits sind dadurch, daß es den jeweiligen Freiraum ausfüllt, keine besonderen
Befestigungsvorrichtungen nötig. Das Formelement wird also wie ein normaler Stein
verlegt, so daß auch keine besonderen Anforderungen an den Untergrund gestellt werden.
Es wird nach dem Einsetzen bzw. Verlegen wie die Steine auch vorzugsweise mit Sand
verfugt. Die Formelemente können aber auch je nach Ausgestaltung den vorgesehenen
Freiraum vollständig und fugenlos ausfüllen.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung weist das Formelement als Bestandteil Splitt auf,
der kunstharzharzgebunden ist. Die Splittkörner werden folglich zu einem wasserdurchlässigen
Verbund zusammengeklebt. Dabei beträgt in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die
Splittgröße 1 mm bis 3 mm. Die Durchlässigkeit von Wasser kann durch die Splittgröße
variiert werden, da bei einer vorgegebenen Größe des Formelementes sich dadurch die
Anzahl von wasserabführenden Kanälen verändert.
[0007] In alternativer Ausgestaltung weist das Formelement als Bestandteile ein Zementmörtel-Splitt-Gemisch
auf, das lose gerüttelt und/oder von Zusätzen durchsetzt ist. Dabei wird insbesondere
ein nur wenig angefeuchteter Zementmörtel lose gerüttelt in die nachfolgend erläuterten
Schalform oder Schalung gegeben und diese zum Aushärten weggelegt. Alternativ oder
zusätzlich werden dem vorzugsweise auch nur wieder wenig angefeuchteten Zementmörtel
Zusätze, beispielsweise harzförmige Zusätze zugegeben, die dem Gemisch eine lose Struktur
geben. Auch diese Ausbildung weist bei hoher Festigkeit eine hohe Wasserdurchlässigkeit
auf und ist einfach herstellbar.
[0008] Alternativ ist das Formelement ein wasserdurchlässiger Hartschaum. Auch diese Ausbildung
weist die zuvor geschilderten Vorteile auf.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung sind die zuvor angegeben Formelemente in festen Schalformen
oder aber alternativ in verlorenen Schalungen vorgefertigt. Werden die Formelemente
in festen Schalformen vorgefertigt, werden sie nach dem Erhärten aus den Schalformen
entfernt und einzeln oder in Gebinden beispielsweise zu einer Baustelle befördert.
Die festen Schalformen können nahezu beliebig häufig wieder verwendet werden. Werden
die Formelemente in einer verlorenen Schalung hergestellt, erübrigt sich der Arbeitsgang
des Herauslösens der Formelemente aus der festen Form. Insbesondere mit der verlorenen
Schalung können beliebig geformte Formelemente hergestellt werden.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden Zeichnungsbeschreibung
zu entnehmen, in der in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiele näher beschrieben
sind.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Pflasterfläche mit verschiedenen Anordnungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen
Formelemente und
- Fig. 2:
- eine Detailansicht eines Betonsteines mit Formelementen
[0012] Die Steine 1, insbesondere Betonsteine, nach Fig. 1 weisen eine rechtwinklige Grundform
auf, wobei zumindest eine Kante der Steine 1 mit einer Abschrägung versehen ist. Somit
werden beim Verlegen von derartigen Steinen Freiräume 2 gebildet, die bezogen auf
die Grundform des einzelnen Steins 1 die Form rechtwinkliger Dreiecke haben. Grundsätzlich
können aber diese Freiräume 2 beliebige Ausgestaltungen haben und auch ggf. mehrere
Freiräume an oder in einem Stein 1 angeordnet sein. So kann beispielsweise auch mittig
in einem Stein 1 beispielsweise ein rechteckiger Freiraum 2a vorhanden sein. Mit diesen
Steinen 1, die ggf. unterschiedliche Freiräume 2, 2a aufweisen, lassen sich verschiedenartige
Pflasterflächen realisieren. In die Freiräume 2, 2a werden vorzugsweise während des
Verlegens der Steine 1 direkt die erfindungsgemäßen Formelemente 3, 3a eingesetzt.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, daß die Formelemente 3, 3a die Freiräume 2, 2a
vollständig ausfüllen, so daß beim Verlegen der Steine 1 und der Formelemente 3, 3a
keine besonderen Arbeitsgänge, wie beispielsweise ein Anpassen der Bodenfläche an
unterschiedliche Höhen der Steine 1 und der Formelemente 3, 3a notwendig sind. Auch
ergeben sich dadurch, daß die in festen Schalformen oder verlorenen Schalungen hergestellten
Formelemente 3, 3a ebenso wie die Steine 1 sehr formgenau sind, keine Probleme hinsichtlich
unterschiedlicher Maßgenauigkeiten. Zudem wird durch das vollständige Ausfüllen der
Freiräume 2, 2a ein fester Verbund mit den benachbarten Betonsteinen 1 erreicht, insbesondere
wenn die Verlegefugen mit einem feinkörnigen normalen Fugenmittel verfüllt werden
oder sich im Laufe der Zeit diese mit Flugsand zusetzen.
[0013] In Fig. 2 ist ein einzelner Stein 1 dargestellt, der zusätzlich einen rechteckigen
mittleren Freiraum 2a aufweist. In diesen mittleren Freiraum 2a ist ein entsprechendes
Formelement 3a eingesetzt. Dieses gleiche Formelement 3a kann - wie in Fig. 1 gezeigt
- auch in vier zusammenfallende Freiräume 2 eingesetzt werden.
[0014] Durch unterschiedliche farbliche Gestaltungen der Steine 1 und der Formelemente 3,
3a lassen sich nahe beliebige farbliche Akzente bei einer entsprechend gestalteten
Pflasterfläche erreichen. Insgesamt sind bei einer mit den erfindungsgemäßen Formelementen
3, 3a erstellten Pflasterfläche die Erstellungskosten, die Wasserabführung und auch
die Festigkeit gegenüber dem Stand der Technik wesentlich verbessert.
[0015] Die erfindungsgemäß erstellte Pflasterfläche kann im übrigen im Freien zur Gestaltung
von Plätzen, Abstellplätzen, Wegen und Terassen oder sonstigen Flächen verwendet werden.
In diesen Fällen wird dann vornehmlich Regenwasser durch die Formelemente 3, 3a abgeführt.
Genauso ist aber die Verwendung auch in Räumen oder Hallen möglich, wobei dann hier
anfallende Flüssigkeiten abgeführt und ggf. unterhalb der Steine 1 und der Formelemente
3, 3a wieder aufgefangen werden.
1. Pflasterfläche aus einzelnen einander zugeordneten Steinen, vorzugsweise Betonsteinen,
wobei die Pflasterfläche Einrichtungen zum Abführen von sich auf der Oberfläche der
Steine ansammelnder Flüssigkeit, insbesondere Regenwasser, aufweist und wobei die
Einrichtungen von der Oberfläche zu der Bodenfläche der Pflasterfläche reichende mit
einem Füllelement ausgefüllte Freiräume sind,
dadurch gekennzeichnet, daß das Füllelement ein vorgefertigtes, den Freiraum (2, 2a) zumindest eines Steines
(1) einstückig und ausfüllendes Formelement (3, 3a) ist, wobei das Formelement (3,
3a) entweder selbst flüssigkeitsdurchlässig oder dessen Bestandteile zusammenwirkend
flüssigkeitsdurchlässig ist.
2. Pflasterfläche nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formelement (3, 3a) Splitt aufweist, der mit Kunstharz,der mit einem Härter
versetzt ist, gebunden ist.
3. Pflasterfläche nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formelement (3, 3a) zementmörtelgebundene Splitte aufweist.
4. Pflasterfläche nach einem der Ansprüche 1oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Splittgröße 1 bis 5 mm beträgt.
5. Pflasterfläche nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zementmörtel-Splitt-Gemisch lose gerüttelt ist.
6. Pflasterfläche nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zementmörtel-Splitt-Gemisch chemische Zusatzmittel, z.B. Epoxydharz, enthält.
7. Pflasterfläche nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formelement (3, 3a) Hartschaum ist.
8. Pflasterfläche nach einem der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formelement (3, 3a) in einer festen Schalform vorgefertigt ist.
9. Pflasterfläche nach einem der Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formelement (3, 3a) in einer verlorenen Schalung vorgefertigt ist.