(19)
(11) EP 0 990 744 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.04.2000  Patentblatt  2000/14

(21) Anmeldenummer: 99890308.2

(22) Anmeldetag:  28.09.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04C 5/08, D07B 1/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 02.10.1998 AT 165198

(71) Anmelder: Thal, Hermann, Dipl.-Ing.
5310 Mondsee (AT)

(72) Erfinder:
  • Thal, Hermann, Dipl.-Ing.
    5310 Mondsee (AT)

(74) Vertreter: Köhler-Pavlik, Johann, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Sonn, Pawloy, Weinzinger & Köhler-Pavlik Riemergasse 14
1010 Wien
1010 Wien (AT)

 
Bemerkungen:
Die Bezugnahmen auf die Zeichnung 7 gelten als gestrichen (Regel 43 EPÜ).
 


(54) Spannglied


(57) Die Erfindung betrifft ein Spannglied mit einer Monolitze 1, welche zum Zweck der Möglichkeit eines Austausches in einem Hüllrohr 7 allenfalls mit Abstand zwischen Monolitze 1 und Hüllrohr 7 angeordnet ist, wobei der Zwischenraum 8 durch ein Korrosionsschutzmittel, z.B. eine dauerplastische Masse ausgefüllt ist. Hiebei sind mehrere Hüllrohre 7 zu einem Band zusammenfasst.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Spannglied nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Diese Spannglieder sind vorzugsweise zur Verwendung für Tragwerke im Bauwesen, insbesondere solche, bei denen verbundlose Vorspannung gefordert wird. die nicht extern verbundlos vorgespannt werden können, bestimmt.

[0002] Das neue Spannglied erfüllt die Bedingungen der externen verbundlosen Vorspannung, obwohl die neuen Spannglieder auch im Inneren der Betonquerschnitte angeordnet werden können. Es sind dies:
  • höchstwertiger Korrosionsschutz
  • Ausbaubarkeit und dann Kontrollierbarkeit der Qualität der Kabel
  • Niedrige Reibungsgröße
  • Als Vorteil gegenüber der externen verbundlosen Vorspannung kann genannt werden, dass die Kabelführung im Inneren der Querschnitte stetige Krümmung ermöglicht. Im Gegensatz dazu wird externe verbundlose Vorspannung immer polygonal geführt.


[0003] Um dieses Ziel zu erreichen, wird erfindungsgemäss ein Spannglied der eingangs erwähnten Art vorgeschlagen, welches erfindungsgemäss durch die Maßnahme nach dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 aufgebaut ist.

[0004] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung berühren sich die Hüllrohre eines Bandes entlang einer Erzeugenden.

[0005] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Hüllrohre entlang der sich berührenden Erzeugenden durch Punkt, Abschnittsweise oder entlang der gesamten Länge vorhandenen Schweißung verbunden.

[0006] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind aufeinander folgende Hüllrohre durch Kupplungsmuffen untereinander verbunden.

[0007] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die aufeinander folgenden Hüllrohre zu einem einstückigen Körper verbunden.

[0008] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist zwischen den Monolitzen und dem Hüllrohr ein Abstand vorhanden.

[0009] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Zwischenraum zwischen Monolitze und Hüllrohr durch ein Korrosionsschutzmittel, z.B. Fett, ausgefüllt.

[0010] Weitere Merkmale der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert, in welchen Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt sind.

[0011] Es zeigen
Fig. 1
einen Querschnitt eines an sich bekannten Spanngliedes mit einer einzigen Monolitze,
Fig. 2
einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen bandförmigen Spanngliedes,
Fig. 3
eine Ausführungsform eines Hüllrohrbündels mit Monolitzen, teils im einbetonierten Zustand,
Fig. 4
zwei Hüllrohrbändergruppen mit Monolitzen unter Verwendung von Abstandhaltern.
Fig. 5
eine Kupplungsmuffe, durch die aufeinanderfolgende Hüllrohre verbunden werden,
Fig. 6
einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 5, und
Fig. 7
eine Kupplungsmuffe in schaubildlicher Darstellung.


[0012] Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform eines Spanngliedes besitzt eine Monolitze 1 bestehend aus einer von einem vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden Mantel 2 umschlossenen Litze 3, welche im vorliegenden Fall aus einem mittigen Draht 4 und sechs diesen zopfartig umschließenden Drähten 5 besteht. Die Litze 3 ist in einem Korrosionsschutzmittel 6 eingebettet, welches z.B. aus einer dauerplastische Masse, Fett, od. dgl. bestehen kann. Die Monolitze 1 ist von einem vorzugsweise aus Metall oder Kunststoffen bestehenden Hüllrohr 7 umschlossen, wobei zwischen Monolitze 1 und Hüllrohr 7 ein Zwischenraum 8 vorhanden sein kann, welcher leer oder ebenfalls durch ein Korrosionsschutzmittel, wie zuvor erwähnt, ausgefüllt sein kann. Dieses Spannglied hat den Vorteil, dass im Bedarfsfall die ganze Monolitze 1 aus dem Hüllrohr 7 herausgezogen und durch eine andere ersetzt werden kann.

[0013] Spannglieder der beschriebenen Bauart werden erfindungsgemäß zu Bändern zusammengefasst, wobei, wie Fig. 2 zeigt, die Hüllrohre 7 entlang der berührenden Erzeugenden durch Schweißung miteinander verbunden sein können. Die mit 9 angedeutete Schweißung kann punktförmig, abschnittsweise oder entlang der gesamten Länge des Hüllrohres 7 durchgeführt werden. Hiebei ist es möglich, mehrere Bänder, z.B. wie Fig. 3 zeigt, Mann an Mann an der Baustelle einzubetonieren, wobei der Beton, wie mit 10 angedeutet, auch in den Räumen zwischen den Hüllrohren 7 eingefüllt sein kann. Die Schweißung, welche auch als termische Klebung ausgeführt sein kann, kann an allen Berührungsstellen zwischen den Hüllrohren 7 vorhanden sein.

[0014] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher Gruppen von Bändern nach Fig. 2 verlegt werden. Hiebei besteht die Möglichkeit, dass zwischen den Bändern einer jeden Gruppe ein Abstandhalter 11 und zwischen je zwei Bandgruppen im Abstand voneinander Haltebügel 12 U-förmig gebogen die einzelnen Gruppen voneinander trennen und alle Gruppen auf Tragstäben 13 aufgesetzt sind.

[0015] Die Herstellung und Verlegung der Spannglieder kann in folgender Weise erfolgen:

[0016] Die Hüllrohre können im Werk zu Bändern verbunden, z.B. geschweißt, auf Trommeln aufgerollt und zur Baustelle gebracht werden. Die Hüllrohrbänder werden vertikal bzw. stehend betoniert, worauf die Monolitzen eingeschoben und nach Verankerung des einen Endes derselben in einem oder mehreren Ankerköpfen am anderen Ende einzeln oder in Gruppen oder in der Gesamtheit vorgespannt werden. Im Bereich der Verankerung werden die Bänder in die einzelnen Hüllrohre 7 aufgetrennt.

[0017] Für bestimmte Zwecke, z.B. im freien Vorbau, ist es erforderlich, die Hüllrohre 7 auf bestimmte Längen abzulängen und im Zug des abschnittsweisen Herstellen des Tragwerkes, z.B. einer Brücke, die aufeinanderfolgenden Rohrabschnitte durch eine Kupplungsmuffe 14 zu verbinden, wie aus den Fig. 5 und 6 ersichtlich ist. Die Kupplungsmuffe 14 hat Löcher 14', in welche die Enden der aufeinanderfolgenden Spannglieder eingesetzt werden.

[0018] Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung verschiedene konstruktive Abänderungen vorgenommen werden. So ist es beispielsweise möglich, eine Mehrzahl von Hüllrohren oder alle Hüllrohre als einstückigen Körper auszubilden, in welchen die Monolitzen bzw. Spannglieder eingeschoben bzw. eingefädelt werden können. Weiters besteht die Möglichkeit, die Spannglieder bündelweise in verschiedenen Konfigurationen zusammen zu fassen und die Hüllrohre 7, wie beschrieben, zu schweißen. Hiebei kann die Schweißung fortlaufend bzw. im Durchlaufverfahren erfolgen.


Ansprüche

1. Spannglied mit mindestens einer Monolitze zur Verwendung für Tragwerke im Bauwesen, welche in einem aus Metall, Kunststoff od. dgl. bestehenden Hüllrohr (7) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Hüllrohre (7) zu einem Band zusammengefasst sind.
 
2. Spannglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Hüllrohre (7) eines Bandes entlang einer Erzeugenden berühren.
 
3. Spannglied nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hüllrohre (7) entlang der sich berührenden Erzeugenden durch eine punktweise, abschnittsweise oder entlang der gesamten Länge derselben vorhandene Schweißung (9) miteinander verbunden sind.
 
4. Spannglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Reihen von Bändern, vorzugsweise parallel zueinander dicht aneinander angeordnet sind, sodass daraus ein rechteckiges Hüllrohrpaket entsteht.
 
5. Spannglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Hüllrohren (7) dicht aneinander gereiht sind und ein Hüllrohrpaket bilden.
 
6. Spannglied nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Hüllrohrpaket als einstückiger Körper ausgebildet ist.
 
7. Spannglied nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Bänder, allenfalls unter Zwischenschaltung von Abstandhaltern (11) in Abstand voneinander angeordnet sind.
 
8. Spannglied nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet. dass bei Anordnung mehrerer nebeneinander angeordneter Hüllrohre (7) die zwischen ihnen vorhandenen Zwischenräume offen bleiben.
 
9. Spannglied nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenraum zwischen den Hüllrohren (7) mit Zement oder Kunststoff ausgefüllt ist.
 
10. Spannglied nach mindestens einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere aufeinanderfolgende Hüllrohre (7) bzw. Hüllrohrbänder durch ein gemeinsames Kupplungsstück bzw. eine gemeinsame Kupplungsmuffe (14) verbunden sind.
 
11. Spannglied nach mindestens einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Monolitzen (1) in den Hüllrohren (7) mit einer dauerplastischen Masse, einer Gleitmittelschicht einem Korrosionsschutzmittel od. dgl. umschlossen sind.
 
12. Spannglied nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Monolitze (1) und Hüllrohr (7) ein Spalt vorhanden ist, welcher mindestens 1mm breit ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht