[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur Befestigung von gebäudeaußenseitig angeordneten
Hochbau-Wandelementen an anderen gleichartigen Wandelementen und/oder an Gebäudeaußenwänden
und/oder an der Gebäudeaußenseite von tragenden Stützelementen.
[0002] Mechanische Befestigungssysteme mit fixierten Befestigungspunkten, wie beispielsweise
auf einer Unterkonstruktion aufschraubbare oder an festen Punkten einhängbare Außenwandelemente,
beispielsweise Fassadenplatten, Dämmstoffschichten oder Fertigwandteile sowie gegeneinander
verschraubte oder vernagelte Bretterwände, sind im Außenbereich des Hochbauwesens
allgemein bekannt.
[0003] Beispielsweise in der DE 40 02 512 A1 ist ein Befestigungssystem für Fassadenplatten
beschrieben, bei dem die Fassadenplatten an ihrer Rückseite Bohrungen mit Hinterschneidungen
aufweisen, in welche Befestigungselemente formschlüssig verankerbar sind. Ein ähnliches
System zur Befestigung einer Verbundplatte für Wandverkleidungen ist in der DE 42
33 695 A1 beschrieben, wobei die Verbundplatte bestehend aus einer Tragplatte und
einer die Außenseite der Verbundplatte bildenden, an der Tragplatte mittels Hinterschnittdübeln
gehaltenen Sichtplatte für Wandbekleidungen im Außenbereich des Hochbaus bestimmt
ist. Als Befestigungselemente sind Schrauben bzw. Bolzen angegeben. Außerdem ist eine
Verklebung der Sichtplatte mit der Tragplatte vorgesehen.
[0004] Nachteilig bei allen diesen bekannten mechanischen Befestigungssystemen ist die Starrheit
der Befestigung durch räumlich fest vorgegebene Befestigungspunkte. Dadurch ist kaum
eine geometrische Ausgleichsmöglichkeit selbst bei geringfügigem Überschreiten von
Toleranzen gegeben. Außerdem können durch diese starren Befestigungen betriebsbedingte
Bewegungen und Bauteilverformungen, wie sie beispielsweise im Außenbereich durch Windkräfte
hervorgerufen werden, nicht flexibel aufgefangen werden. Weiterhin nachteilig ist
bei den bekannten Befestigungssystemen die Verteilung der Betriebslasten auf wenige
Fixpunkte. Außerdem ergibt sich bei diesen mechanischen Befestigungssystemen ein relativ
hohes Gesamtgewicht der einzelnen Befestigungselemente wie Schrauben, Bolzen, Haken,
Rahmenteile etc. Schließlich sind auch die Montage und Demontage von Wandelementen
bei den bekannten Befestigungssystemen relativ arbeitsaufwendig und nachträgliche
Lagekorrekturen nur mit erheblichem Aufwand möglich.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, ein mechanisches Befestigungssystem
von gebäudeaußenseitig angeordneten Hochbau-Wandelementen der eingangs genannten Art
vorzustellen, mit dem eine flexible, lagekorrigierbare, lediglich durch einfaches
Anpressen erzielbare, reversible Befestigung mit nahezu beliebig groß ausgestaltbarer
Haftfläche und entsprechend verbesserter Lastenverteilung bei möglichst geringem Eigengewicht
der Haftelemente ermöglicht wird, wobei eine einfache Demontage möglich ist und die
Montage und Demontage der Wandelemente viele male wiederholt werden kann.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe auf ebenso überraschend einfache wie wirkungsvolle
Art und Weise dadurch gelöst, daß die Hochbau-Wandelemente an anderen gleichartigen
Wandelementen und/oder an einer Gebäudeaußenwand und/oder an gebäudeaußenseitigen
Stützelementen mittels einer Vielzahl von flächig an jedem Hochbau-Wandelement und
dem entsprechenden Gegenstück angeordneten, haken- und/oder pilz- und/oder ösenförmigen
Haftelementen, die nach dem Mikro-Einhak-Prinzip der in der Natur vorkommenden Kletten
wirken, befestigt sind, und daß die Haftelemente aus hochtemperaturbeständigen, insbesondere
unbrennbaren Materialien bestehen, vorzugsweise aus Keramik, Sinterwerkstoffen, Bor,
Kohlenstoff oder Metallen wie Stahl, insbesondere Edelstahl, Molybdän, Titan, Wolfram,
Iridium und/oder Tantal.
[0007] Mit dem erfindungsgemäßen Befestigungssystem können funktionell adäquate Bauteile
im Außenbereich ohne weiteres, insbesondere ohne Werkzeugeinsatz ausgetauscht werden,
wobei Toleranzen der zu befestigenden Hochbau-Wandelemente kaum eine Rolle spielen.
Außerdem ist beispielsweise der Sitz schief angebrachter Wandelemente nachträglich
ganz einfach zu korrigieren.
[0008] Zur Befestigung kleinerer Teile, hauptsächlich im Textilbereich und zur Innenverkleidung
beispielsweise von Fahrzeugen sind sogenannte "Klettverschlüsse" an sich bekannt (siehe
beispielsweise Firmenprospekt der G. Binder GmbH & Co. gemeinsam mit der Schulte GmbH,
D-71088 Holzgerlingen, 1998). Dabei werden die zu verbindenden Teile jeweils mit Haftelementen
versehen, die nach dem Naturprinzip der Kletten wirken.
[0009] Aus der DE 196 40 633 A1 ist ein Befestigungssystem für Leichtbauelemente im Innenausbau,
wie nicht-tragende Zwischenwände, Beplankungen für den Innenausbau oder Wandverkleidungen
an festen Strukturelementen der Gebäudestruktur bekannt, bei dem die Leichtbauelemente,
beispielsweise Trennwände, die selbst keine tragende Funktion erfüllen, aber auch
im Bereich der Möbelherstellung oder des Maschinenbaus für Verkleidungsteile und Schallschutzelemente
mittels Klettmaterial an entsprechenden tragenden Strukturelementen befestigt werden.
Damit soll eine leicht wieder lösbare Befestigung ohne Beschädigung oder Zerstörung
und ohne größere Schmutzentwicklung sowie eine leichte Nachrüstbarkeit von entsprechenden
Teilen ermöglicht werden.
[0010] Bisher wurde allerdings diese bekannte Hafttechnik noch nie im besonders sicherheitsrelevanten
Außenbereich des Hochbauwesens zur dauerhaften Fixierung von größeren Teilen wie Außenwandelementen
angewandt. Im Gegensatz zu Innenanwendungen müssen nämlich für gebäudeaußenseitig
angeordnete Hochbau-Wandelemente besondere, baupolizeilich eigens überwachte Sicherheitsvorschriften
und Normen eingehalten werden, damit beispielsweise im Falle von starkem Wind oder
gar Sturm Passanten, die sich in der Nähe des entsprechenden Gebäudes bewegen, nicht
von herunterfallenden Teilen verletzt werden. Ebenso muß sichergestellt werden, daß
beispielsweise im Brandfall Fassadenelemente, die nach dem erfindungsgemäßen Befestigungssystem
an der Gebäudewand oder einem Tragegerüst fixiert sind, nicht herunterfallen und die
Löscharbeiten behindern. Schließlich müssen die im Außenbereich von Hochbauten verwendeten
Wandelemente einschließlich ihrer Befestigungssysteme derart beschaffen sein, daß
auch bei starken Temperaturwechseln im Jahres- und im Tagesgang das Material insbesondere
im Bereich der Befestigung sich nicht lockert, so daß auch Jahrzehnte nach der Baufertigstellung
keine Teile im Außenbereich herabfallen. Aus diesen Gründen wurde der Einsatz der
oben erwähnten Klett-Haftelemente im Außenbereich des Hochbauwesens bisher nie ernsthaft
erwogen. Durch die erfindungsgemäße Modifikation der Materialwahl der Haftelemente
wird daher eine ganz neue Einsatzmöglichkeit von Verbindungen nach dem Mikro-Einhak-Prinzip
eröffnet.
[0011] Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befestigungssystems, sind die Hochbau-Wandelemente
selbsttragende Gebäudebauteile, insbesondere Gerüst- oder Gestellteile. Voraussetzung
hierfür ist lediglich, daß die Haftelemente entsprechend stark ausgebildet und in
genügend großer Anzahl an den Wandelementen und deren Gegenstücken flächig verteilt
vorgesehen sind, um eine sichere Haftung des Wandelements an seinem Gegenstück zu
gewährleisten.
[0012] Bei einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befestigungssystems
sind die Hochbau-Wandelemente Fassadenplatten. Auf diese Weise sind Außenfassaden
von Gebäuden besonders leicht montierbar und demontierbar.
[0013] Insbesondere können die Hochbau-Wandelemente bei besonderen Ausführungsformen auch
Fenster und/oder Türen sowie deren Beschläge enthalten. Auf diese Weise können derartige
Funktionsbauelemente im Hochbau problemlos durch Anpressen von außen an entsprechende
Gegenstücke montiert und hinterher leicht lagekorrigiert werden.
[0014] Besonders bevorzugt ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befestigungssystems,
bei der die Hochbau-Wandelemente Dämmelemente sind bzw. Dämmmaterial zur Wärmeisolation
und/oder zur Feuchteisolation und/oder zur Schallisolation und/oder strahlungsabweisende
oder strahlungsabsorbierende Materialien enthalten.
[0015] Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn radarabweisende Materialien verwendet werden,
so daß mit derartigen Hochbau-Wandelementen ausgerüstete Gebäude binnen kürzester
Zeit beispielsweise für radargelenkte Luft-Boden-Raketen "unsichtbar" gemacht werden
können.
[0016] Bei Weiterbildungen weisen die Hochbau-Wandelemente auf ihrer gebäudeabgewandten
Außenfläche optische Schichten auf, die entweder zur Verschönerung der Gebäude oder
zu Tarnzwecken bei militärischen Bauten dienen können.
[0017] Vorteilhafterweise können die Hochbau-Wandelemente auf ihrer gebäudeabgewandten Außenfläche
auch Solarzellen enthalten, die aufgrund des erfindungsgemäßen Befestigungssystems
ohne weiteres nachrüstbar oder im Reparaturfall leicht austauschbar sind.
[0018] Außerdem können die erfindungsgemäßen Hochbau-Wandelemente mehrschichtig aufgebaut
sein, so daß beispielsweise in der Ausbildung der Wandelemente als Dämmelemente Kombinationen
von Lärm-, Feuchtigkeits- und Wärmedämmung durch das gleiche Bauelement ermöglicht
werden.
[0019] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Hochbau-Wandelemente beschußfeste
bzw. beschußhemmende Bauelemente, wie sie beispielsweise aus dem DE-GM 298 06 111.2
bekannt sind, auf welches bezüglich Details derartiger beschußsicherer Bauelemente
vollinhaltlich hingewiesen wird. Von besonderem Vorteil ist die Anwendung des erfindungsgemäßen
Befestigungssystems bei derartigen beschußfesten Außenwandelementen schon deshalb,
weil beispielsweise in Krisengebieten damit besonders zu schützende Gebäude wie beispielsweise
Krankenhäuser, UN-Quartiere, Regierungsgebäude etc. schnell und einfach nachgerüstet
werden können. Allein der Zeitfaktor für die Herstellung einer erhöhten Beschußsicherheit
bei einem unmittelbar bevorstehenden Angriff wiegt eventuelle Nachteile des erfindungsgemäßen
Befestigungssystems auf, die dadurch entstehen könnten, daß das klettenartige Haftsystem
möglicherweise eine geringere Dauerbelastung verträgt, als herkömmliche starre Verbindungstechniken.
Nach Beendigung des Beschusses können beschädigte Wandelemente aufgrund des erfindungsgemäßen
Haftsystems ganz einfach entfernt und durch neue Bauteile ersetzt werden.
[0020] Die Befestigung von beschußhemmenden Bauteilen mittels Klettverschluß ist zwar aus
der DE 195 12 582 A1 für den Innenbereich als Auskleidung von Raumschießanlagen an
sich bekannt, nicht jedoch, wie beim erfindungsgemäßen Befestigungssystem, im Außenbereich
des Hochbauwesens.
[0021] Außerdem werden die als beschußhemmende Bauteile ausgestalteten Hochbau-Wandelemente
vorteilhaft einen mehrschichtigen Aufbau aufweisen, wie er ausführlich in dem oben
zitierten Deutschen Gebrauchsmuster DE-GM 298 06 111.2 beschrieben ist.
[0022] Die Haftelemente können einseitig oder beidseitig in streifenförmigen Randbereichen
der Hochbau-Wandelemente, vorzugsweise umlaufend angeordnet sein. Durch entsprechende
randseitige Überlappung des jeweiligen Hochbau-Wandelements mit seinem Gegenstück
kann dadurch eine flächige Haftung aufgebaut werden. Der Vorteil der randseitigen
streifenförmigen Anordnung der Haftelemente besteht allerdings darin, daß einerseits
nur ein Bruchteil der Fläche mit Haftelementen belegt sein muß, andererseits durch
überlappende Bauweise von Wandelement mit Wandelement als Gegenstück ganze Gebäudehüllen
für fliegende Aufbauten errichtet werden können. Ebenso wird durch die streifenförmige
Anordnung auch ein leichter Anbau der Hochbau-Wandelemente im erfindungsgemäßen Befestigungssystem
an Tragepfosten oder Gerüstteilen mit entsprechenden Haftelementen als Gegenstücken
ermöglicht.
[0023] Alternativ können die Hochbau-Wandelemente allerdings auch vollflächig mit Haftelementen
belegt sein, wodurch beispielsweise Fassadenplatten absolut verrutschsicher an einem
entsprechenden Untergrund, in der Regel einer Gebäude-Außenwand, die ebenfalls mit
klettenartigen Haftelementen versehen ist, befestigt werden können.
[0024] Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befestigungssystems,
bei der die Haftelemente aus Fasermaterial, insbesondere Kunststoff-, Metall-, Glas-,
Kohle-, Mineral- und/oder Pflanzenfasern aufgebaut sind. Dadurch erhält die Fixierung
von Hochbau-Wandelement und Gegenstück eine gewisse Flexibilität, was z.B. für Lagekorrekturen
von Vorteil ist.
[0025] Bei einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Haftelemente durch
Einlegen und Anpressen auf einem Haftuntergrund wie frischem Beton, Mörtel, Gießharz
etc. und anschließendes Abbinden bzw. Verfestigen des Haftungsgrundes dauerhaft und
ablösesicher mit den Hochbau-Wandelementen oder ihren Gegenstücken verbunden.
[0026] Besonders bevorzugt ist eine Weiterbildung dieser Ausführungsform, bei der die Haftelemente
elastische Werkstoffe enthalten, die sich nach dem Wegfall des Anpreß- oder Verarbeitungsdruckes,
z.B. nach dem Einbetten in frischen Beton, Mörtel, Gießharz etc., wieder aufrichten
können. Dadurch wird sichergestellt, daß die Haftelemente nach der Verfestigung des
Haftuntergrundes ihre Funktion im erfindungsgemäßen Befestigungssystem erfüllen können.
[0027] Alternativ können die Haftelemente aber auch durch Aufkleben mittels organischer
oder anorganischer Bindemittel mit den Hochbau-Wandelementen und/oder ihren Gegenstücken
verbunden werden. Es ist auch möglich, die Haftelemente zunächst auf Streifen zu fixieren,
welche ihrerseits dann mittels Bindemitteln, insbesondere Klebstoffen mit den Hochbau-Wandelementen
und ihren Gegenstücken verbunden werden. Eine ähnliche Technik der Aufbringung von
klettenartigen Haftelementen ist beispielsweise in der Textilindustrie bekannt.
[0028] Auch ist es möglich, die Haftelemente durch Anschweißen oder Anlöten mit den Hochbau-Wandelementen
und/oder deren Gegenstücken zu verbinden. Diese Variante kommt insbesondere bei der
Verwendung metallischer Haftelemente in Frage.
[0029] Bei einer Weiterbildung können die Haftelemente in streifenförmigen Vertiefungen
mit den Hochbau-Wandelementen und/oder ihren Gegenstücken verbunden sein. Beispielsweise
zur Befestigung von Fassadenplatten auf Mauer- oder Betonwerk können im entsprechenden
Untergrund die streifenförmigen Vertiefungen durch Fräsen, Schleifen oder andere Bearbeitungstechniken
erzeugt werden. In diese Vertiefungen werden dann passende Streifen mit Haftelementen
eingelegt und beispielsweise mittels der oben aufgeführten Verbindungstechniken wie
Eingießen, Verkleben oder Verfestigen in frischem Beton oder Mörtel befestigt.
[0030] Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befestigungssystems,
bei der die Haftelemente eines Hochbau-Wandelements mit denen seines jeweiligen Gegenstückes
durch Injektion von Bindemittel, insbesondere Klebstoff in den Bereich der mechanisch
miteinander verbundenen Haftelemente von Wandelement und Gegenstück unlösbar fixiert
sind. Dadurch kann eine endgültige, dauerhafte Fixierung der klettenartigen Verbindungen
im Hochbauwesen erreicht werden.
[0031] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform schließlich sind die Haftelemente
mittels einer zusätzlichen Befestigung durch mechanische Verbindungselemente wie Nieten,
Schrauben, Druckknöpfe etc. abschälsicher mit den Hochbau-Wandelementen und/oder ihren
Gegenstücken verbunden. Dazu werden die Haftelemente zunächst auf einer flächigen
Unterlage, beispielsweise Gewebestreifen fixiert, welche ihrerseits dann mit den Hochbau-Wandelementen
und deren Gegenstücken beispielsweise durch Verklebung verbunden werden. Die flächige
Unterlage wird dann zusätzlich mittels der genannten mechanischen Verbindungselemente
am Wandelement bzw. einem Gegenstück dazu befestigt, so daß insbesondere in den Randbereichen
der Wandelemente und Gegenstücke ein Abschälen der Haftelemente am jeweiligen Überlappungsende
sicher verhindert werden kann. Diese Ausführungsform eignet sich insbesondere für
anspruchsvollere Anwendungen im Außenbereich eines Hochbaus, wobei die mechanischen
Verbindungselemente form- und/oder kraftschlüssige zusätzliche Fixierungen bewirken.
[0032] Bei einer ganz besonders bevorzugten Weiterbildung der oben beschriebenen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Befestigungssystems mit als Dämmelementen ausgebildeten Hochbau-Wandelementen
sind die Wandelemente aus faserigen filzartigen, gewebeartigen und/oder schaumstoffartigen
Dämmstoffen und/oder Isoliermaterialien aufgebaut und wirken selbst als ösenförmige
Haftelemente für die Befestigung mit dem jeweiligen Gegenstück nach dem Mikro-Einhak-Prinzip.
Dadurch entfallen separate Haftelemente und die erfindungsgemäße Befestigung wirkt
direkt zwischen dem Hochbau-Wandelement und dem jeweiligen Gegenstück.
[0033] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, daß die Gegenstücke
der Hochbau-Wandelemente lanzettenartige und/oder harpunenartige Haftelemente mit
Spitzen und Widerhaken aufweisen, deren Länge so gewählt ist, daß sie genügend tief
in Dämmelemente eindringen können, um eine feste Verankerung zu bewirken. Zur Befestigung
müssen die Hochbau-Wandelemente dabei lediglich gegen die entsprechenden Gegenstücke
gedrückt werden, deren längliche Haftelemente sich in das weiche Dämmstoff- bzw. Isoliermaterial
spießen und dieses aufgrund der Widerhaken festhalten.
[0034] Die Lanzetten und/oder Harpunen der Haftelemente können so lang gewählt werden, daß
sie die Dämm- und/oder Isolierstoffe soweit durchdringen, daß an den überstehenden
Enden weitere Funktionsschichten aufgespießt und/oder Sicherungselemente gegen ein
Abfallen der aufgespießten Dämmelemente angebracht werden können.
[0035] Generell können die lanzettenartigen und/oder harpunenartigen Haftelemente aus hitzebeständigem
Kunststoff oder aus Metall aufgebaut sein.
[0036] Außerdem können die lanzetten- und/oder harpunenartigen Haftelemente auf flächigen
Trägern in Form von Platten, Streifen und/oder Bändern oder aber direkt auf den jeweiligen
Gegenstücken zu den zu befestigenden Dämmelementen angeordnet sein.
[0037] Besonders bevorzugt ist eine Weiterbildung, bei der die lanzettenartigen und/oder
harpunenartigen Haftelemente am Gegenstück derart beweglich befestigt sind, daß sie
bis zur Befestigung des Hochbau-Wandelements am Gegenstück im wesentlichen parallel
zur Oberfläche des Gegenstückes angeordnet sind und zur Befestigung des Hochbau-Wandelements
aufgerichtet werden können, so daß sie von der Oberfläche des Gegenstuckes weggerichtet
sind. Dadurch können Unfälle durch unbeabsichtigte Berührung der spitzen Haftelemente
während der Rohbauphase vor dem Anbringen der Hochbau-Wandelemente vermieden werden.
[0038] Um dies zu erreichen, können beispielsweise die flächigen Träger, auf denen die lanzettenartigen
und/oder harpunenartigen Haftelemente angebracht sind, an ihrer Oberfläche mit abziehbaren
Deckschichten, insbesondere Klebefolien versehen sein, welche bis zur Verwendung die
spitzen Haftelemente niederhalten.
[0039] Die lanzettenartigen und/oder harpunenförmigen Haftelemente können bei Ausführungsformen
direkt auf dem Gegenstück beispielsweise durch "Tuckern" mit einem entsprechenden
Schußapparat befestigt sein, wobei entweder das komplette Haftelement oder ein spezielles
Dübelelement, in das der lanzetten- und/oder harpunenartige Haken mit seinem Fuß eingesetzt
werden kann, im Gegenstück befestigt wird.
[0040] Möglich ist auch eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Befestigungssystems dadurch,
daß die flexiblen Weichschichten des als Dämmelement ausgeführten Hochbau-Wandelements
an einer Stelle die für das Mikro-Einhak-Prinzip erforderlichen Ösen, an einer anderen
Stelle die entsprechenden Haken enthalten, so daß die Dämmelemente auch um andere
Bauelemente herumgeschlungen oder in sich selbst geschlossen werden können.
[0041] Da die als Dämmelemente ausgebildeten Hochbau-Wandelemente in der Regel nur ein geringes
Gewicht aufweisen, sind sie problemlos dauerhaft auch gegen Windkräfte und Sogkräfte
am Gebäude zu befestigen. Ohnehin sind die Dämmelemente meist Bestandteil einer kompletten
Fassadenkonstruktion und zwischen der Gebäudeaußenwand und den Fassaden-Sichtplatten
in geschützter Lage angebracht.
[0042] Besonders bevorzugt ist auch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befestigungssystems,
bei der Haftelemente an den Hochbau-Wandelementen randseitig überstehend auf einem
flexiblen Träger, beispielsweise einem Textilband, angeordnet sind und um eine feste
Gerüstkonstruktion, insbesondere um ein stangenartiges Tragegestell herumgeschlungen
werden können. So ist beispielsweise eine sichere Befestigung von Dämmelementen, aber
auch schweren Fassadenplatten an einem tragenden Gerüst dadurch möglich, daß das randseitig
überstehende flexible Trägerband um Stangen oder Ausläufer der Gerüstkonstruktion
herumgeschlungen und mit einem entsprechenden Gegenstück mikro-verhakt wird.
[0043] Besonders vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, wenn auf dem flexiblen Träger
sowohl haken- bzw. pilzförmige als auch ösenförmige Haftelemente als entsprechende
Gegenstücke für das Mikro-Einhak-Prinzip vorhanden sind, so daß das "Klettband" nach
dem Umschlingen der Trägerstange in sich selbst geschlossen werden kann.
[0044] Mit dem erfindungsgemäßen Befestigungssystem können einerseits Gebäudewände oder
Tragkonstruktionen mit Fassadenplatten belegt werden, andererseits aber auch, wie
bereits oben erwähnt, durch Fixierung von gleichartigen Hochbau-Wandelementen aneinander
ganze Gebäudehüllen für fliegende Aufbauten bzw. Schutzzäune errichtet werden. Weiterhin
kann das erfindungsgemäße Befestigungssystem auch zum Einbau von Dachabdeckungen und
dergleichen eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Befestigungssystem
bei Ausbildung der Hochbau-Wandelemente als Dämmelemente mit den oben beschriebenen
Weiterbildungen, wodurch zumindest wandelementseitig die Haftelemente eingespart werden
können.
[0045] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfindungsgemäß
jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
[0046] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a
- einen schematischen Vertikalschnitt durch ein erfindungsgemäßes Befestigungssystem
mit einer Dämmstoffplatte und einer Wand als Gegenstück;
- Fig. 1b
- einen schematischen Vertikalschnitt durch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Befestigungssystems mit einer Fassadenplatte und einem Stützelement als Gegenstück,
wobei die Haftelemente jeweils in Ausnehmungen der entsprechenden Bauteile eingebracht
sind;
- Fig. 2a
- eine schematische Draufsicht auf die Rückseite eines vollflächig mit Haftelementen
belegten Hochbau-Wandelements;
- Fig. 2b
- wie Fig. 2a, aber mit Haftelementen nur in umlaufenden streifenförmigen Randbereichen
des Hochbau-Wandelements;
- Fig. 2c
- wie Fig. 2a, aber mit Haftelementen nur in zwei vertikalen streifenförmigen Randbereichen
des Hochbau-Wandelements;
- Fig. 3a
- einen schematischen Querschnitt durch ein Mikro-Einhaksystem mit pilzförmigen Haftelementen;
- Fig. 3b
- wie Fig. 3a, aber mit haken- und ösenförmigen Haftelementen;
- Fig. 3c
- wie Fig. 3a, aber nur mit hakenförmigen Haftelementen;
- Fig. 4
- eine schematische Schrägansicht auf ein teilweise mit erfindungsgemäßen Hochbau-Wandelementen
in Form von Fassadenplatten belegtes Tragegerüst eines Gebäudes;
- Fig. 5a
- eine schematische Schrägsicht auf ein erfindungsgemäßes Befestigungssystem, bei dem
Wandelemente mit anderen Wandelementen als "fliegender Aufbau" verbunden sind;
- Fig. 5b
- eine schematische Draufsicht von oben auf das Befestigungssystem nach Fig. 5a; und
- Fig. 6
- eine schematische Schrägansicht eines als Dämmelement ausgebildeten Hochbau-Wandelements
mit lanzettenförmigen Haftelementen auf dem entsprechenden Gegenstück.
[0047] Das in Fig. 1a schematische dargestellte Befestigungssystem umfaßt ein beispielsweise
als Dämmstoffplatte ausgebildetes Hochbau-Wandelement 11a, das auf einer Seite Haftelemente
12a trägt, welche nach dem Mikro-Einhak-Prinzip der in der Natur vorkommenden Kletten
mit Haftelementen 13a in Eingriff stehen, die ihrerseits an einer Gebäudeaußenwand
14a fixiert sind. Dadurch wird das Hochbau-Wandelement ha an der Gebäudeaußenwand
14a verrutschsicher befestigt.
[0048] In Fig. 1b ist eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befestigungssystems
gezeigt, bei der als Gegenstück 14b zu einem beispielsweise als Fassadenplatte ausgeführten
Hochbau-Wandelement 11b ein Stützelement bzw. ein weiteres Wandelement vorgesehen
ist. Die Besonderheit der Ausführungsform nach Fig. 1b besteht darin, daß das Hochbau-Wandelement
11b in einer Ausnehmung 15, die insbesondere als streifenförmige Vertiefung ausgebildet
sein kann, eine mit einer Vielzahl von flächig angeordneten Haftelementen 12b versehene
Unterlage 16 trägt, die beispielsweise aus Gewebe, Kunststofffolie oder anderen flächigen
Materialien ausgebildet sein kann. Ebenso weist das z.B. als Stützelement ausgebildete
Gegenstück 14b eine streifenförmige oder flächige Vertiefung 17 auf, in der ebenfalls
eine flächige Unterlage 18 befestigt ist, welche ihrerseits flächig verteilt eine
Vielzahl von Haftelementen 13b trägt, die wiederum in Eingriff mit den Haftelementen
12b des Hochbau-Wandelements 11b stehen. Die Verankerung der Unterlagen 16, 18 in
den Ausnehmungen 15, 17 kann durch Verkleben, Verschweißen, Verschrauben oder eine
sonstige Befestigungsart erfolgen. Bei Verklebung empfiehlt sich allerdings, in den
Randbereichen zusätzlich eine mechanische Befestigung durch Verbindungselemente wie
Nieten, Schrauben, Druckknöpfe etc. zur Abschälsicherung vorzusehen.
[0049] Bei nicht eigens in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Befestigungssystems können die Hochbau-Wandelemente 11b auch als beschußfeste oder
beschußhemmende Bauelemente ausgebildet sein, strahlungsabweisende und/oder strahlungsabsorbierende
Materialien enthalten und auf ihrer gebäudeabgewandten Außenfläche optische Schichten,
insbesondere Tarnschichten aufweisen. Auf der gebäudeabgewandten Außenfläche der Hochbau-Wandelemente
11b können auch Solarzellen und andere Funktionseinheiten angebracht sein.
[0050] In den Figuren 2a bis 2c sind erfindungsgemäße Hochbau-Wandelemente 21a bis 21c schematisch
in Draufsicht dargestellt, wobei ihre flächige Belegung mit Haftelementen 22a bis
22c unterschiedlich ausgestaltet ist:
[0051] In Fig. 2a ist das Wandelement 21a vollflächig mit Haftelementen 22a belegt. Wenn
das in der Figur nicht dargestellte Gegenstück ebenfalls vollflächig mit Haftelementen
belegt ist, ergibt sich eine besonders hohe Haltekraft des Befestigungssystems.
[0052] In der Regel wird man aber die Haftelemente nur in einem streifenförmigen Überlappungsbereich
vorsehen, was beispielsweise für eine Befestigung an Tragegerüsten sinnvoll ist, wo
zwischen den einzelnen Gerüstelementen, die ihrerseits Haftelemente tragen, freier
Raum ist. Eine solche Ausführungsform ist in Fig. 2b dargestellt, wo das Wandelement
21b einen im Randbereich umlaufenden streifenförmigen Besatz mit Haftelementen 22b
aufweist.
[0053] Bei anderen Ausführungsformen wiederum kann es sinnvoll sein, nur beispielsweise
vertikale Streifen von Haftelementen 22c randseitig vorzusehen, wie bei dem in Fig.
2c dargestellten Wandelement 21c angedeutet ist.
[0054] Übrigens müssen auch die Hochbau-Wandelemente selbst nicht vollflächig ausgeführt
sein, sondern können durchaus Durchbrüche, beispielsweise für Fenster, Türen oder
Tore aufweisen, wie weiter unten gezeigt ist.
[0055] Die Figuren 3a bis 3c stellen schematisch Ausführungsformen von Haftelementen 32a
bis 32c und 33a bis 33c dar, die nach dem klettenartigen Mikro-Einhak-Prinzip wirken:
[0056] In Fig. 3a trägt ein Hochbau-Wandelement 31a pilzförmige Haftelemente 32a, die in
ebenfalls pilzförmige Haftelemente 33a des entsprechenden Gegenstücks 34a eingreifen.
[0057] In Fig. 3b ist ein Wandelement 31b dargestellt, das hakenförmige Haftelemente 32b
trägt, welche in ösenförmige Haftelemente 33b eines entsprechenden Gegenstücks 34b
eingehakt sind.
[0058] Eine weitere Möglichkeit ist in Fig. 3c dargestellt, wo ein Wandelement 31c hakenförmige
Haftelemente 32c trägt, welche in ebenfalls hakenförmige Haftelemente 33c eines entsprechenden
Gegenstücks 34c eingehakt sind.
[0059] In Fig. 4 ist in schematischer Darstellung eine perspektivische Ansicht auf eine
teilweise mit erfindungsgemäßen Hochbau-Wandelementen 41, 41', 41'', 41''' belegte
skelettartige, tragende Primärkonstruktion 44 gezeigt, die der Einfachheit halber
durchgängig gezeichnet ist, aber in der Praxis aus vielen Einzelteilen aufgebaut sein
wird. Die Primärkonstruktion 44 trägt als Gegenstück zu den Wandelementen 41, 41',
41'', 41''' an geeigneten Stellen flächig angeordnete Haftelemente, die aber in Fig.
4 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt sind. Während die Wandelemente 41
durchgehende Fassadenplatten sind, erfüllen die Wandelemente 41', 41'', 41''' bestimmte
Funktionen. Die Wandelemente 41' tragen Durchbrüche für Fensterelemente, die entweder
über herkömmliche Beschläge oder wiederum nach dem Mikro-Einhak-Prinzip auf die Wandelemente
41' aufgebracht werden können. Das Wandelement 41'' trägt bereits ein fertiges Fensterelement
im Zentrum seiner Fläche. Im Wandelement 41''' ist ein Durchbruch für eine Tür vorgesehen.
[0060] Des weiteren können auch noch viele andere Funktionen in die Hochbau-Wandelemente
integriert sein, beispielsweise Solarzellen, Beleuchtungseinheiten, Warnanlagen, Durchbrüche
für Installationseinrichtungen etc., die in der Zeichnung aber nicht im einzelnen
dargestellt sind.
[0061] Eine weitere Anwendung des erfindungsgemäßen Befestigungssystems im Hochbaubereich
ist in den Figuren 5a und 5b dargestellt. Fig. 5a zeigt schematisch eine Schrägsicht
auf einen fliegenden Aufbau, bei der die Hochbau-Wandelemente 51, 51' eine Bauumzäunung
oder eine tragende Gebäudehülle bilden. Nach einer gewissen vorgesehenen Nutzungsdauer
kann die Konstruktion aufgrund der größtenteils reversiblen Befestigung nach dem Mikro-Einhak-Prinzip
ohne großen Aufwand wieder in ihre Einzelteile zerlegt werden. In Fig. 5b ist eine
Draufsicht von oben auf die Konstruktion nach Fig. 5a gezeigt.
[0062] Während die Hochbau-Wandelemente 51 als flache Platten ausgelegt sind, die gegeneinander
fixiert sind, werden an den Ecken der Konstruktion abgewinkelte Wandelemente 51' verwendet,
die als Gerüst bzw. Gestellteile für den Aufbau dienen. In der Praxis wird man einen
derartigen fliegenden Aufbau zunächst ausgehend von selbststehenden Eckteilen 51'
errichten, die an die flachen Wandelemente 51 angeschlossen werden. Bei dem in den
Figuren 5a und 5b dargestellten Rundumaufbau übernehmen die Eckteile 51' auch einen
Kraftschluß der gesamten Hüllenkonstruktion.
[0063] Die Haftelemente im erfindungsgemäßen Befestigungssystem sind in den Darstellungen
der Figuren 5a und 5b der Übersichtlichkeit halber wieder weggelassen. Für diesen
Aufbau eignen sich insbesondere streifenförmige flächige Verteilungen der Haftelemente
entsprechend Fig. 2c. Demgegenüber bieten sich für die Wandelemente 41, 41', 41''
aus Fig. 4 flächige Verteilungen der Haftelemente entsprechend Fig. 2b an. Das Wandelement
41''' in Fig. 4, welches einen Türrahmen trägt, wird dagegen in seinem Randbereich
eine in der Zeichnung nicht eigens dargestellte "hufeisenförmige" Belegung mit Haftelementen
aufweisen.
[0064] Bei weiteren in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungsformen können die erfindungsgemäßen
Hochbau-Wandelemente auch in Sichtrichtung eines Gebäudes übereinander angeordnet
sein, so daß sich ein mehrschichtiger Aufbau ergibt. Dies kann insbesondere bei der
Ausbildung der Hochbau-Wandelemente als beschußhemmende Bauelemente vorteilhaft sein.
Nach einer Geschoßeinwirkung können dann beschädigte Außenschichten ohne weiteres
demontiert und durch unbeschädigte neue Schichten ersetzt werden. Die sogenannten
"Liner-Schichten" einer geschoßhemmenden Platte können vorteilhafterweise auch als
Rundum-Schürzen mit dem klettenartigen Befestigungsprinzip der Mikro-Einhakung auf
eine Grundplatte, beispielsweise eine herkömmliche Fassadenplatte, aufgebracht werden.
[0065] Bei ebenfalls in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungsformen können die erfindungsgemäßen
Hochbau-Wandelemente auch zum Aufbau von Dachkonstruktionen eingesetzt werden.
[0066] Dauerhafte und unlösbare Fixierungen können dadurch erreicht werden, daß in den Bereich
der Haftelemente zwischen den Hochbau-Wandelementen und ihren jeweiligen Gegenstücken
Bindemittel, insbesondere Klebstoff, Zement oder Mörtel eingespritzt wird, welches
sich dann verfestigt und die zunächst reversible mechanische Befestigung beständig
irreversibel macht.
[0067] Für die vorgesehenen Hochbauanwendungen ist es erforderlich, daß die klettenartigen
Haftelemente beim erfindungsgemäßen Befestigungssystem aus hochtemperaturbeständigen,
insbesondere unbrennbaren Materialien bestehen. Um die mechanischen Eigenschaften
zu verbessern, insbesondere zur Herstellung einer gewissen Flexibilität, können die
Haftelemente aus Fasermaterial aufgebaut sein, wobei durch entsprechende Stoffauswahl
auch eine Hochtemperaturbeständigkeit sowie eine für Hochbauzwecke erforderliche Festigkeit
erreicht werden kann.
[0068] Ein vorteilhaftes Herstellungsverfahren für erfindungsgemäße Hochbau-Wandelemente
und deren Gegenstücke besteht darin, daß die Haftelemente durch Einlegen und Anpressen
auf einen Haftuntergrund wie frischen Beton, Mörtel, Gießharz und dergleichen mit
den Wandelementen bzw. deren Gegenstücken verbunden werden. Bei Verwendung elastischer
Werkstoffe für die Haftelemente können sich diese nach Wegfall des Anpreß- und Verarbeitungsdrucks
nach dem Verfestigen des Haftuntergrunds wieder aufrichten, um ihre spätere Mikro-Verhakungs-Funktion
übernehmen zu können.
[0069] Alternativ können die Haftelemente aber auch durch Aufkleben mittels anorganischer
Bindemittel an den Hochbau-Wandelementen bzw. deren Gegenstücken angebracht werden.
Eine weitere vorteilhafte Variante besteht darin, daß die Haftelemente auf einer geeigneten,
beispielsweise streifenförmigen Unterlage, die in der Regel aus Gewebematerial bestehen
wird, befestigt werden, und die Unterlage dann ihrerseits auf die Wandelemente bzw.
deren Gegenstücke aufgeklebt, aufgeschweißt und/oder mechanisch fixiert wird. Bei
metallischen Haftelementen ist eine Fixierung an den Wandelementen und Gegenstücken
durch direktes Anschweißen oder Anlöten ebenfalls denkbar.
[0070] In Fig. 6 schließlich ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Befestigungssystems gezeigt, bei der das Hochbau-Wandelement als Dämmelement 61 ausgeführt
und aus faserigen, filzartigen, gewebeartigen und/oder schaumstoffartigen Dämmstoffen
und/oder Isoliermaterialien aufgebaut ist. Das Gegenstück 64 des Dämmelements 61 trägt
lanzetten- bzw. harpunenartige Haftelemente 63, die Spitzen und Widerhaken aufweisen,
und deren Länge so gewählt ist, daß sie genügend tief in das Dämmelement 61 eindringen
können, um eine feste Verankerung zu bewirken.
[0071] Zur Montage wird das Dämmelement 61 ganz einfach in Richtung des Pfeils gegen die
Haftelemente 63 des Gegenstücks 64 gedrückt, deren Widerhaken das Dämmelernent 61
dann lagefixiert festhalten.
[0072] Bei in der Zeichnung nicht dargestellten Weiterbildungen können die Haftelemente
63 am Gegenstück 64 derart beweglich befestigt sein, daß sie bis zur Montage des Dämmelements
61, beispielsweise mittels einer später abziehbaren Klebefolie, parallel zur Oberfläche
des Gegenstücks 64 angeordnet sind und erst zur Montage des Dämmelementes 61 aufgerichtet
werden.
[0073] Bei ebenfalls in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungsformen können die Haftelemente
auf flexiblem Trägermaterial, beispielsweise Textilband, randseitig überstehend an
den Hochbau-Wandelementen angeordnet sein. Zur Befestigung können die Haftelemente
dann um eine feste Gerüstkonstruktion, beispielsweise ein stangenartiges Tragegestell,
herumgeschlungen werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn in diesem Fall das flexible
Trägerband sowohl haken- bzw. pilzförmige als auch ösenförmige Haftelemente aufweist,
so daß nicht eigens ein Gegenstück für die Mikro-Einhakung erforderlich ist, sondern
das flexible Trägerband mit den Haftelementen sozusagen in sich selbst geschlossen
werden kann.
1. System zur Befestigung von gebäudeaußenseitig angeordneten Hochbau-Wandelementen (11a;
11b; 21a; 21b; 21c; 31a; 31b; 31c; 41; 41'; 41''; 41'''; 51; 51'; 61) an anderen gleichartigen
Wandelementen und/oder an Gebäudeaußenwänden und/oder an der Gebäudeaußenseite von
tragenden Stützelementen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hochbau-Wandelemente (11a; 11b; 21a; 21b; 21c; 31a; 31b; 31c; 41; 41'; 41'';
41'''; 51; 51'; 61) an anderen gleichartigen Wandelementen (34a; 34b; 34c; 51) und/oder
an einer Gebäudeaußenwand (14a) und/oder an gebäudeaußenseitigen Stützelementen (14b;
44; 51'; 64) mittels einer Vielzahl von flächig an jedem Hochbau-Wandelement und dem
entsprechenden Gegenstück angeordneten, haken- und/oder pilz- und/oder ösenförmigen
Haftelementen (12a, 13a; 12b, 13b; 22a; 22b; 22c; 32a, 33a; 32b, 33b; 32c, 33c; 61,
63), die nach dem Mikro-Einhak-Prinzip der in der Natur vorkommenden Kletten wirken,
befestigt sind, und daß die Haftelemente (12a, 13a; 12b, 13b; 22a; 22b; 22c; 32a,
33a; 32b, 33b; 32c, 33c; 61, 63) aus hochtemperaturbeständigen, insbesondere unbrennbaren
Materialien bestehen, vorzugsweise aus Keramik, Sinterwerkstoffen, Bor, Kohlenstoff
oder Metallen wie Stahl, insbesondere Edelstahl, Molybdän, Titan, Wolfram, Iridium
und/oder Tantal.
2. Befestigungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochbau-Wandelemente
(51, 51') selbsttragende Gebäudebauteile, insbesondere Gerüst- oder Gestellteile sind.
3. Befestigungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochbau-Wandelemente
(11b; 41, 41', 41'', 41''') Fassadenplatten sind.
4. Befestigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hochbau-Wandelemente (41', 41'', 41''') Fenster und/oder Türen enthalten.
5. Befestigungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochbau-Wandelemente
(11a; 61) Dämmelemente zur Wärmeisolation und/oder zur Feuchteisolation und/oder zur
Schallisolation sind und/oder strahlungsabweisende oder strahlungsabsorbierende Materialien
enthalten.
6. Befestigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hochbau-Wandelemente (11a; 11b; 21a; 21b; 21c; 31a; 31b; 31c; 41; 41'; 41'';
41'''; 51; 51') beschußfeste oder beschußhemmende Bauelemente umfassen.
7. Befestigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haftelemente (12a, 13a; 12b, 13b; 22a; 22b; 22c; 32a, 33a; 32b, 33b; 32c,
33c; 61) aus Fasermaterial, insbesondere Kunststoff-, Metall-, Glas-, Kohle-, Mineral-
und/oder Pflanzenfasern aufgebaut sind.
8. Befestigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haftelemente (12a, 13a) durch Einlegen und Anpressen auf einem Haftuntergrund
wie frischem Beton, Mörtel, Gießharz etc. mit den Hochbau-Wandelementen (11a) oder
ihren Gegenstücken (14a) verbunden sind.
9. Befestigungssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftelemente (12a,
13a) elastische Werkstoffe enthalten, die sich nach dem Wegfall des Anpreß- oder Verarbeitungsdruckes,
z.B. nach dem Einbetten in frischen Beton, Mörtel, Gießharz etc., wieder aufrichten
können.
10. Befestigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haftelemente (12a, 13a; 12b, 13b; 22a; 22b; 22c; 32a, 33a; 32b, 33b; 32c,
33c) eines Hochbau-Wandelements (11a; 11b; 21a; 21b; 21c; 31a; 31b; 31c; 41; 41';
41''; 41'''; 51; 51') mit denen seines jeweiligen Gegenstückes durch Injektion von
Bindemittel, insbesondere Klebstoff in den Bereich der mechanisch miteinander verbundenen
Haftelemente von Hochbau-Wandelement und Gegenstück unlösbar fixiert sind.
11. Befestigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haftelemente (12a, 13a; 12b, 13b; 22a; 22b; 22c; 32a, 33a; 32b, 33b; 32c,
33c; 63) mittels einer zusätzlichen Befestigung durch mechanische Verbindungselemente
wie Nieten, Schrauben, Druckknöpfe etc. abschälsicher mit den Hochbau-Wandelementen
(11a; 11b; 21a; 21b; 21c; 31a; 31b; 31c; 41; 41'; 41''; 41'''; 51; 51') und/oder ihren
Gegenstücken verbunden sind.
12. Befestigungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochbau-Wandelemente
(61) aus faserigen, filzartigen, gewebeartigen und/oder schaumstoffartigen Dämmstoffen
und/oder Isoliermaterialien aufgebaut sind, und selbst als ösenförmige Haftelemente
für die Befestigung mit dem jeweiligen Gegenstück (64) nach dem Mikro-Einhak-Prinzip
wirken.
13. Befestigungssystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenstücke (64)
der Hochbau-Wandelemente (61) lanzettenartige und/oder harpunenartige Haftelemente
(63) mit Spitzen und Widerhaken aufweisen, deren Länge so gewählt ist, daß sie genügend
tief in Dämmelemente eindringen können, um eine feste Verankerung zu bewirken.
14. Befestigungssystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die lanzettenartigen
und/oder harpunenartigen Haftelemente (63) am Gegenstück (64) derart beweglich befestigt
sind, daß sie bis zur Befestigung des Hochbau-Wandelements (61) am Gegenstück (64)
im wesentlichen parallel zur Oberfläche des Gegenstückes (64) angeordnet sind und
zur Befestigung des Hochbau-Wandelements (61) aufgerichtet werden können, so daß sie
von der Oberfläche des Gegenstückes (64) weggerichtet sind.
15. Befestigungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haftelemente an den Hochbau-Wandelementen randseitig überstehend auf einem
flexiblen Träger, beispielsweise einem Textilband, angeordnet sind und um eine feste
Gerüstkonstruktion, insbesondere um ein stangenartiges Tragegestell herumgeschlungen
werden können.