Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Turbine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Bei der Auslegung axial durchströmter Stufen von Turbinen werden heute im wesentlichen
zwei Ansätze verfolgt. So wird einerseits bei einem hohen Arbeitsumsatz in der Stufe
die Sehnenlänge der Schaufeln und der Nabenschnitt-Durchmesser gross gewählt, bei
gleichzeitig geringer Schaufelhöhe. Diese Auslegung jedoch widerspricht der fluidmechanischen
Erkenntnis, dass zur Verminderung von Leckage- und Wandreibungsverlusten die Schaufelhöhe
gross gewählt werden sollte, bei gleichzeitig kleinem Nabendurchmesser, und weiterhin,
dass bei einem kleinen Verhältnis von Schaufelhöhe zu Sehnenlänge die Sekundärströmungsverluste
drastisch ansteigen.
[0003] Bei dieser Anordnung der Schaufeln auf grossen Nabendurchmessern wird die Turbine
meist in Kammerbauweise gebaut, um bei der geringen Schaufelhöhe die Spaltverluste
an den Schaufelspitzen zu begrenzen. Damit allerdings steigen die Radreibungsverluste
stark an. Weiterhin ist die Kammerbauweise sehr kostenintensiv. Andererseits lassen
sich gerade bei Impulsturbinen grosse Nabendurchmesser kaum vermeiden, da ansonsten
die Umlenkung in Nabennähe derart ansteigt, dass die Strömung ablösen und nicht zu
verantwortende Verluste generieren würde.
[0004] Daher wird als weiterer Ansatz der gewählt, den Arbeitsumsatz relativ gering zu halten,
und grosse Schaufellängen auf kleinen Durchmessern zu plazieren, wobei die Schaufeln
bei kleinerer Strömungsumlenkung eine geringe Sehnenlänge erhalten. Bedingt durch
den wesentlich kleineren Nabendurchmesser kann die weitaus kostengünstigere Trommelbauart
Verwendung finden. Allerdings resultiert für eine Maschine mit gegebenen Ein-und Austrittszuständen
des Arbeitsmediums eine grosse Stufenzahl. Somit wird wiederum die Baulänge einer
Maschine in die Höhe getrieben, was einerseits die Rotordynamik negativ beeinflusst;
andererseits wird auch der Vorteil der geringeren Verluste eines einzelnen Schaufelgitters
durch die notwendige hohe Stufenanzahl zumindest teilweise wieder aufgehoben. Zudem
treibt eine Bauweise mit einer hohen Stufenzahl die Kosten wiederum nach oben.
[0005] Aus den angeführten Gründen werden beispielsweise in real ausgeführten Dampfturbosätzen
meist beide Ausführungsvarianten kombiniert. Weit verbreitet ist beispielsweise der
Einsatz einer oder mehrerer Stufen geringer Reaktion und mit hohem Arbeitsumsatz bei
höchsten Drücken, und gering belasteten Repetierstufen hoher Reaktion im weiteren
Verlauf der Expansion des Arbeitsmittels. Durch diese Bauweise wird ein hoher Druck
in den ersten Stufen schnell abgebaut, ohne nennenswerten Axialschub auf den Läufer
zu übertragen, wobei für ein bestimmtes Mass an Expansion eine geringere Länge des
Läufers notwendig ist. Hierbei wird aus Gründen insbesondere der aerodynamischen Belastung
die Sehnenlänge der Schaufeln gross gewählt, um die zur Erzielung des hohen Arbeitsumsatzes
notwendige Strömungsumlenkung nicht zu krass ausfallen zu lassen. Ebenso werden die
Schaufeln auf grossen Durchmessern plaziert, um die Umlenkung im Nabenschnitt zu begrenzen.
Der weitere Enthalpieabbau erfolgt dann in Stufen hoher Reaktion.
[0006] Damit werden in heute üblichen real ausgeführten Maschinen die Vorteile, aber insbesondere
auch die Nachteile, beider Bauweisen kombiniert. Eine Beschaufelung, welche die Merkmale
der Auslegungsvarianten so kombiniert, dass deren Vorteile uneingeschränkt zum Tragen
kommen, ist bis anhin in der Technik nicht bekannt.
Darstellung der Erfindung
[0007] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer
Wärmekraftmaschine der eingangs genannten Art eine Beschaufelung anzugeben, die einen
hohen Stufen-Enthalpieumsatz mit geringen Verlusten kombiniert.
[0008] Erreicht wird dies durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
[0009] Kern der Erfindung ist es also, bei einer im wesentlichen axial durchströmten Turbine
die Beschaufelung so auszulegen, dass bei einem vorgegebenen Massenstrom und vorgegebenen
Ein- und Austrittszuständen des Arbeitsmediums eine möglichst geringe Stufenzahl benötigt
wird, und der Enthalpieumsatz mit geringen Verlusten vor sich geht. Hierzu wird eine
grosse Strömungsumlenkung vorgesehen, und gleichzeitig die Sehnenlänge der Schaufeln
klein gehalten. Weiterhin werden Schaufeln grosser Höhe gewählt, und auf einem grossen
Durchmesser plaziert. Für den Fachmann ist ohne weiteres ersichtlich, dass diese Grössen
bei der Beurteilung eines Grades der Aufgabenerfüllung in einem sehr komplexen Zusammenhang
miteinander stehen, so dass die einfache Angabe geometrischer Kennzahlen für sich
genommen zur Charakterisierung der erfindungsgemässen Beschaufelung ungeeignet ist.
Daher werden die Merkmale des Erfindungsgegenstandes auf eine unten zu erläuternde,
vorab RSH genannte, dimensionslose Kennzahl bezogen.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Verwendungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Nachfolgend soll die Bedeutung einer sogenannten HRSH-Turbine (Hohe Relative Schaufelbelastungs-Höhe)
anhand der Zeichnung erläutert werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0012]
Fig. 1 zeigt exemplarisch eine Turbine mit vier axial durchströmten Stufen, und erläutert
die zur Bildung des Belastungsparameters RSH massgeblichen geometrischen Grössen.
Fig. 2 charakterisiert unterschiedliche Maschinentypen anhand typischer RSH-Bereiche.
Fig. 3 illustriert exemplarisch die Umlenkungs- und Abströmwinkel einer Leit-und einer
Laufschaufel.
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0013] Fig. 1 zeigt eine Turbine mit vier Stufen, deren Laufschaufeln LA auf einer Welle
20 und deren Leitschaufeln LE in einem Gehäuse 30 befestigt sind. Die Stufen sind
zwischen einem Einströmabschnitt 31 und einem Ausströmabschnitt 32 angeordnet, in
denen der Druck p
0 respektive p
1 herrscht. Die Schaufelreihen sind vom Einströmabschnitt 31 zum Ausströmabschnitt
32 des Gehäuses 30 numeriert; wenn z die Anzahl der Stufen ist, existieren 2z Schaufelreihen,
also im dargestellten Fall bei vier Stufen acht Schaufelreihen. Weiterhin gehen aus
Fig. 1 erfindungsrelevante geometrische Grössen hervor. Es sind dies die Schaufelhöhe
h, der Mittelschnittdurchmesser D
M, sowie die axiale Sehnenlänge einer Schaufel s
ax.
[0014] Die hier dargestellte einflutige Turbine ist keinesfalls in einem einschränkenden
Sinne zu verstehen, insbesondere könnte es sich auch um einen Teil eines grossen Dampfturbosatzes
handeln. Ebenso könnten auch mehrere Turbinen mit eigenen oder gemeinsamen Ein- und
Ausströmabschnitten in einem Gehäuse untergebracht sein.
[0015] Selbstverständlich ist auch wie oben erwähnt bei der Beurteilung einer erfindungsgemässen
Turbinenbeschaufelung die Strömungsumlenkung in den Schaufelkanälen von grosser Bedeutung;
diese kann zunächst jedoch vollkommen äquivalent auch über deren massenstrom- und
drehzahlspezifischen Enthalpieumsatz, respektive bei einer vorgegebenen Maschine auch
durch eine stufen- und massenstromspezifische Leistung, ausgedrückt werden, wie für
den Fachmann ohne weiteres ersichtlich ist.
[0016] Zum Vergleich der Schaufeln unterschiedlicher Turbinen oder Stufen ist nun eine Kennzahl
notwendig, die es ermöglicht, solche Schaufeln in Maschinen unterschiedlicher Leistungs-
und Massenstromklassen, sowie bei unterschiedlichen Druckniveaus zu charakterisieren.
Weiterhin müssen bei der oben beschriebenen Optimierungsaufgabe Schaufelbelastungs-
und Verlustparameter sinnvoll in Beziehung gesetzt werden.
[0017] Eine im wesentlichen axial durchströmte Stufe oder Turbine wird im Hinblick auf die
Erfindung wesentlich durch die folgenden Grössen beschrieben:
- Leistung P
- Drehzahl N
- Stufenanzahl z
- Druck p
- Massenstrom ṁ
- Schaufelhöhe h
- axiale Sehnenlänge sax
- Mittelschnittdurchmesser DM, definiert als Mittelwert von Gehäuse-Innen- und Naben-Aussendurchmesser
[0018] Diese dimensionsbehafteten Grössen sind zunächst in sinnvoller Weise zu entdimensionieren.
[0019] Hier wird zunächst die spezifische Leistung als Schaufelbelastungsparameter behandelt.
Die Leistung einer Turbomaschine ist proportional dem Massenstrom und dem Quadrat
der Drehzahl. Für die dimensionslose stufenspezifische Leistung erhält man somit die
Beziehung

L ist dabei ein charakteristischer Längenmasstab einer oder mehrerer Turbinenstufen,
oder einer Turbine. Die Stufenkinematik legt hierbei nahe, den Mittelschnittdurchmesser
als charakteristischen Längenmasstab zu wählen; damit wird die dimensionslose spezifische
Leistung zu

[0020] Als weitere charakteristische Grösse ist das mittlere Druckniveau zu nennen, das
nunmehr ebenso in einen dimensionslosen Belastungsparameter zu überführen ist. Die
physikalische Einsicht lehrt hierbei, dass insbesondere das Druckgefälle über eine
Schaufelreihe oder Stufe im vorliegenden Zusammenhang eine signifikante Einflussgrösse
darstellt. Damit wird für den Druck

[0021] Die dargestellte Dimension zeigt, welche Grössen weiterhin notwendig sind, um den
Druck zu entdimensionieren. Es sind dies eine charakteristische Masse, ein Zeitmasstab,
sowie ein Längenmasstab. Daher werden hier der Massenstrom und die Drehzahl verwendet,
um die Grösse bezüglich Masse und Zeit zu entdimensionieren. Weiterhin zeigt die physikalische
Einsicht, dass mit dem Ziel der Bildung eines Belastungsparameters als Längenmasstab
ein Hebel zu wählen ist, über den die Druckkräfte an der Schaufel angreifen. Letztlich
wird der dimensionslose Druckgradient damit zu

[0022] Ein der Erfindung wesentlich zugrundeliegender Aspekt ist die Minimierung der Sekundärströmungsverluste,
die in hohem Ausmasse vom Verhältnis der Schaufelhöhe zur axialen Sehnenlänge bestimmt
werden. Daher muss auch die geometrische Kenngrösse

berücksichtigt werden, die auch als Kenngrösse für die Sekundärverluste aufgefasst
werden kann.
[0023] Wie oben erwähnt, ist die Erhöhung der Stufenbelastung und die damit verbundene Reduktion
der Stufenzahl kein Selbstzweck; hingegen werden durch eine Reduktion der Rotorlänge
die Rotorschwingungen leichter beherrschbar. Dabei ist das Schwingungsverhalten massgeblich
vom Verhältnis der Rotormasse und Biegelänge, wesentlich widergegeben durch z·s
ax, und dem Flächenträgheitsmoment des Rotors, bei ansonsten gegebener Geometrie, wesentlich
charakterisiert durch D
M2, abhängig. Damit wird eine dimensionslose Grösse definiert, die das Rotor-Schwingungsverhalten
beschreibt:

S' gibt in gewisser Weise die Steifigkeit des Rotors wieder.
[0024] Zur Kennzeichnung der erfindungsgemässen Turbinenschaufeln mit hoher Gitterbelastung
und geringen Verlusten, bei gleichzeitig günstigem resultierendem Rotor-Schwingungsverhalten
wird somit die Grösse RSH ("Relative Schaufelbelastungs-Höhe") in der Form

aus den dimensionslosen Belastungs-, Verlust-, und Schwingungskenngrössen gebildet.
K ist eine Konstante, mit der RSH auf eine sinnvolle Grössenordnung anzupassen ist.
[0025] Die Exponenten A, B, C und D sind nunmehr so zu wählen, dass der Parameter RSH eine
erfindungsgemässe Beschaufelung mit hohem Stufen-Enthalpieumsatz und geringen Sekundärströmungsverlusten,
bedingt durch ein grosses Verhältnis von Schaufelhöhe zu Sehnenlänge, bestmöglich
charakterisiert. Es wird gewählt

[0026] Diese Wahl der Exponenten erfolgt, um eine grosse Umfangsarbeit bei gleichzeitig
grossem Verhältnis von Schaufelhöhe zu Sehnenlänge hoch zu gewichten, was ja den Kern
der Erfindung darstellt. In den dimensionsbehafteten Basisgrössen ausgedrückt, ergibt
sich RSH als

[0027] Für die Charakterisierung einer Turbine, bei der naturgemäss der Druck wie auch die
geometrischen Daten stark variieren, wird erfindungsgemäss zugrundegelegt

[0028] Dabei ist

das arithmetische Mittel von Ein- und Austrittsdruck, und die geometrischen Daten
werden über alle Schaufelreihen aufsummiert. Der Mittelschnittdurchmesser und die
Schaufelhöhe werden dabei jeweils an der Abströmseite einer Schaufel bestimmt, während
für die axiale Sehnenlänge jeweils der Wert der maximalen Profilsehnenlänge genommen
wird. Mit dem gewählten konstanten Vorfaktor liegt RSH unter Verwendung von SI-Basiseinheiten
in der Grössenordnung 1.
[0029] Die Beurteilung der Beschaufelung einer Maschine mittels der Kennzahl RSH kann sinnvoll
für jede im wesentlichen axial durchströmte Turbine vorgenommen werden. Dabei ist
die Turbine definiert als alle in einem gemeinsamen Gehäuse zwischen einem Einströmabschnitt
und einem Abströmabschnitt abwechselnd als Leit- und Laufreihen angeordneten Schaufeln;
es kann sich also ohne weiteres auch um eine Teilturbine eines Dampfturbosatzes, wie
beispielsweise die Mitteldruckturbine einer Dreidruckanlage, handeln.
[0030] Fig. 2 zeigt die RSH-Bereiche, in denen heute üblicherweise ausgeführte Turbinen
typischerweise liegen. Der RSH-Bereich, in dem heutige Gasturbinen typischerweise
arbeiten, ist mit GT gekennzeichnet, und ist kleiner als 0.1. Ausgeführte Dampfturbinen
finden sich im mit DT gekennzeichneten Bereich, von etwa 0.1 bis 0.7. Die Ausführung
einer Turbine mit der erfindungsgemässen hochbelasteten HRSH-Beschaufelung führt zu
einem RSH, das grösser als 1 ist.
[0031] Das Wesen der Erfindung ist somit darin zu sehen, bei vorgegebenen thermodynamischen
Daten am Turbinenein- und -austritt, sowie vorgegebener Leistung, Massenstrom und
Drehzahl, die Schaufelgeometrie so auszulegen, dass RSH der Turbine grösser als 1
ist. Dies bedingt im Gegensatz zu anhin ausgeführten Turbinen den Einsatz langer schlanker
Schaufeln mit gleichzeitig grosser Umlenkung.
[0032] Wesentliche Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, dass die Stufenzahl und damit
die Baulänge bei gleicher massenstromspezifischer Leistung und vorgegebenem Druckniveau
deutlich kleiner wird als bei herkömmlichen Bauweisen. Durch die erfindungsgemäss
auch bei geringem Reaktionsgrad grossen Schaufelhöhen auf vergleichweise kleinem Nabendurchmesser
kann bei Einsatz der erfindungsgemässen Beschaufelung auch beim Übergang zu grossen
Stufen-Enthalpieumsätzen die verlustarme und kostengünstige Trommelbauweise beibehalten
werden. Zudem werden durch das grosse Verhältnis von Schaufelhöhe und axialer Sehnenlänge
die bei konventioneller Schaufelauslegung mit dem Enthalpieumsatz stark ansteigenden
Sekundärströmungsverluste in Grenzen gehalten.
[0033] Es sei allerdings auch darauf verwiesen, dass beim Einsatz der erfindungsgemässen
HRSH-Beschaufelung die mechanische wie auch die aerodynamische Belastung der Schaufeln
in einem bislang noch nicht realisierten Masse an die zulässigen Grenzen getrieben
wird, so, dass der vorgesehene Toleranzbereich, in dem eine fehlerhafte Auslegung
ohne schädliche Folgen bleibt, sehr eng begrenzt wird. Wie aus der Rechenvorschrift
für RSH ersichtlich, müssen sehr schlanke Schaufeln mit einer hohen Umlenkung auf
kurzem axialem Strömungsweg realisiert werden. Die erfindungsgemässe Beschaufelung
verlangt also nach den derzeit höchsten und bis vor kurzem unvorstellbaren Standards
bei der Auslegung, insbesondere bei der Berechnung der mechanischen Schaufelbelastung
und der aerodynamischen Strömungsbelastung, wenn sie mit Erfolg eingesetzt werden
soll.
[0034] Fig. 3 zeigt die Draufsicht auf eine Leit- und eine Laufschaufel, im Nabenschnitt.
Bei der Auslegung einer erfindungsgemässen Beschaufelung wird mit Vorteil -- trotz
der angestrebten grossen Strömungsumlenkung γ-- der Abströmwinkel β zur Umfangsrichtung
U grösser als 8° gehalten, was sowohl für den Abströmwinkel einer Leitschaufel β
LE als auch für den Abströmwinkel einer Laufschaufel β
LA gilt. Dies ist einerseits vorteilhaft, um den Drall der Gitterabströmung zu begrenzen,
andererseits auch, um keine übermässige Versperrung der Strömungskanäle zu erhalten.
Weiterhin ist es von Vorteil, bei der Schaufelauslegung die maximale Umlenkung γ
LE und γ
LA einer Leit- bzw. Laufschaufel im Nabenschnitt aufjeweils weniger als 150° zu begrenzen,
um starke Verluste generierende Strömungsablösungen in diesem Bereich zu vermeiden.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 20
- Turbinenwelle
- 30
- Turbinengehäuse
- 31
- Einströmabschnitt
- 32
- Ausströmabschnitt
- h
- Schaufelhöhe
- i
- Indizierung der Schaufelreihen
- p0
- Turbineneintrittsdruck
- p1
- Turbinenaustrittsdruck
- sax
- grösste axiale Sehnenlänge einer Schaufel
- z
- Stufenanzahl
- DM
- Mittelschnittdurchmesser einer Schaufelreihe
- U
- Umfangsrichtung
- βLE, βLA
- Abströmwinkel einer Leit- bzw. Laufschaufel gegen Umfang
- γLE, γLA
- Strömungsumlenkungswinkel einer Leit- bzw. Laufschaufel
1. Turbine mit mindestens einer im wesentlichen axial durchströmten Stufe, welche Stufe
aus einer Leitschaufelreihe (LE) und einer Laufschaufelreihe (LA) besteht, welche
in einem gemeinsamen Gehäuse (30) untergebracht sind, welches Gehäuse mindestens einen
Einströmabschitt (31) und mindestens einen Ausströmabschnitt (32) aufweist, und wobei
weiterhin der Reaktionsgrad einer Stufe grösser als 0.15 ist, dadurch gekennzeichnet,
dass für einen Teil der Turbine, der zwischen einem Einströmabschnitt (31) und einem
Ausströmabschnitt (32) des Gehäuses (30) liegt, für die wesentlich axial durchströmten
Schaufelreihen (LE, LA) das Verhältnis ihrer axialen Sehnenlänge (s
ax) und ihrer Höhe (h) so gewählt ist, dass eine Kennzahl RSH grösser als 1 ist, wobei
RSH definiert ist durch

in welcher Rechenvorschrift bedeuten
• P [W] Leistung der Turbine
•

[Pa] arithmetisches Mittel zwischen Eintritts- und Austrittsdruck der Turbine
• z [-] Stufenzahl
• ṁ [kg/s] Massenstrom des Arbeitsmediums, welches durch die Turbine strömt
• N [1/s] Drehzahl
• hi [m] Schaufelhöhe einer Schaufel der Schaufelreihe i, an der Abströmseite der Schaufel
gemessen
• DM,i [m] Mittelwert von Nabenaussendurchmesser und Gehäuseinnendurchmesser and der Abströmseite
einer Schaufel der Schaufelreihe i gemessen
• sax,i [m] axiale Sehnenlänge einer Schaufel der Schaufelreihe i, an der Stelle der grössten
axialen Sehnenlänge gemessen
2. Turbine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abströmwinkel (βLE, βLA) jeder Schaufel zu einer Umfangsrichtung (U) grösser als 8° ist.
3. Turbine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Turbine in Trommelbauart
gebaut ist.
4. Turbine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine maximale Strömungsumlenkung
(γLE, γLA) im Nabenschnitt jeder Schaufelreihe kleiner als 150° ist.