[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gaskochgerät mit einer Glas-/Glaskeramikplatte
als Kochfläche, die mindestens eine Kochstelle mit einem Gasbrenner mit offener Flamme
aufweist, dem eine Öffnung/Bohrung in der Glas-/Glaskeramikplatte in Verbindung mit
einem Topfträger zugeordnet ist, und dessem Brennerkranz ein Gemisch aus Gas und Primärluft
zuführbar ist.
[0002] Kochgeräte mit einer Glaskeramikplatte als Kochfläche und Kochzonen, die elektrisch
beheizt werden, sind seit mehr als zwei Jahrzehnten auf dem Markt. Diese Glaskeramik-Kochfelder
werden in erster Linie geschätzt wegen der ansprechenden Optik, der ebenen Fläche
und der leichten Reinigung. Wegen der deutlichen und geschätzten Vorteile, die die
Glaskeramik als Kochflächenmaterial mit sich bringt, wird nun seit einigen Jahren
auch versucht, dieses Material bei Gaskochgeräten bzw. bei Kochgeräten mit elektrisch
beheizten Kochzonen kombiniert mit Gasbrennern, sogenannten Mixed- oder Duo-Geräten,
einzusetzen.
[0003] Dabei werden typischerweise übliche atmosphärische Gasbrenner, d.h. solche mit offener
Flamme, durch Bohrungen in der Glaskeramikplatte weitgehend dichtend eingesetzt. Das
jeweilige Kochgeschirr wird dabei auf sogenannte Topfträger gestellt, die ihrerseits
auf der Glaskeramikplatte aufstehen.
[0004] Von einem Gaskochgerät mit einem Gasbrennertyp mit offenen Flammen, wie er beispielsweise
durch die DE 195 05 469 C 1 bekannt geworden ist, geht die Erfindung aus.
[0005] Die konventionellen atmosphärischen Gasbrenner besitzen einen zylindrischen Gasraum,
der in der Bohrung der Glas-/Glaskeramikplatte eingesetzt ist, und der oben von einem
Brennerkranz abgeschlossen wird, aus dem die Flammen heraustreten. Dieser Brennerkranz
liegt dabei typischerweise oberhalb der Glas-/Glaskeramikkochfläche, wobei die Flammen
typischerweise von innen nach außen brennen. Bei einer derartigen Flammenführung der
konventionellen atmosphärischen Gasbrenner fehlt die Energiezufuhr im mittleren Bereich
des Gasbrenners. Für den speziellen Anwendungsbereich des asiatischen Wokkochens,
das immer stärker auf den modernen Küchenmarkt drängt und das, bedingt durch die Formgebung
des Wok-Kochgeschirres, eine konzentrierte Wärmeverteilung im inneren Bereich erfordert,
sind daher teure und aufwendige Spezialbrenner erforderlich, die im Prinzip aus zwei
ineinander geschachtelten Gasbrennern (Mehrkreisbrenner) bestehen, und so das Manko
der fehlenden Energiezufuhr im mittigen Gasbrennerbereich ausgleichen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von dem eingangs bezeichneten
Kochgerät mit einer Glas-/Glaskeramikplatte als Kochfläche, die mindestens eine Kochstelle
mit einem Gasbrenner mit offener Flamme aufweist, dem eine Öffnung in der Glas-/Glaskeramikplatte
in Verbindung mit einem Topfträger zugeordnet ist, und dessen Brennerkranz ein Gemisch
aus Gas und Primärluft zuführbar ist, wobei die Zufuhr im wesentlichen aller zur Verbrennung
notwendigen Primär- und Sekundärluft von dem Raum unterhalb der Glas-/Glaskeramikplatte
an den Flammenbereich des Gasbrenners erfolgt, dieses so auszubilden, daß mit einer
relativ einfachen Brennerkonstruktion eine konzentrierte Wärmeverteilung im inneren
Brennerbereich möglich ist.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß der Erfindung dadurch, daß der Gasbrenner,
ausgebildet als atmosphärischer Ringbrenner, unterhalb oder auf gleicher Höhe der
Öffnung in der Glas-/Glaskeramikplatte angeordnet ist und die Zufuhr der Sekundärluft
zu dem Flammenbereich von der Seite und/oder von unterhalb des Ringbrenners erfolgt.
[0008] Die erfindungsgemäße Ringbrenneranordnung unterscheidet sich in seiner Flammenführung
wesentlich von den konventionellen atmosphärischen Gasbrennern, die über der Glas-/Glaskeramikkochfläche
eingebaut sind. Beim Ringbrenner ist die Flammenführung von außen nach innen gerichtet.
Die Flammenführung bewirkt eine konzentriertere Wärmeverteilung im inneren Bereich,
was besonders vorteilhaft für das asiatische Kochen in einem Wokgefäß ist.
[0009] Dabei ist im Gegensatz zu den bekannten Wok-Gasbrennerkonstruktionen der Ringbrenner
eine sehr simple und kostengünstige Brennerkonstruktion, was einen wesentlichen preislichen
Vorteil gegenüber den aufwendigen herkömmlichen Wok-Brennern ergibt.
[0010] Die Glas-/Glaskeramikplatte kann gemäß einer ersten Ausgestaltung im Bereich der
Öffnung eben ausgebildet und mit einem Überlaufkragen eingefaßt sein.
[0011] Alternativ kann gemäß einer zweiten Ausgestaltung zum Verhindern des Eintrittes eines
Überlaufgutes oder von Reinigungsflüssigkeit durch die Öffnung in das Kochgerät der
Rand der Öffnung nach oben hochgewölbt sein, ggf. auch unter Ausbildung einer abgesenkten
Auffangrinne, was eine verformte Kochfläche bedingt.
[0012] Durch die gewählte Luftzufuhr, die ggf. durch ein Gebläse unterstützt werden kann,
ist es möglich, einen Topfträger zu schaffen, bei dem die Topfträgerhöhe kleiner als
25 mm, vorzugsweise kleiner als 10 mm ist; dadurch bedingt kann das Risiko des Abkippens
des Kochgeschirres deutlich reduziert werden.
[0013] Ein weitgehend einheitliches Erscheinungsbild mit der Kochfläche kann erzielt werden,
wenn die Aufstellfläche für das Kochgeschirr auf dem Topfträger durch eine Glas-/Glaskeramikscheibe
gebildet ist.
[0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung einer
in der Zeichnung in Form einer Längsschnitt-Darstellung gezeigten Ausführungsform
der Erfindung.
[0015] Die einzige Fig. zeigt eine Gasbrennstelle eines Kochgerätes mit einer Glaskeramikplatte
1 als Kochfläche, die eine Öffnung/Bohrung 2 aufweist, unterhalb der ein atmosphärischer
Brenner, ausgebildet als Ringbrenner 19 mit symbolisch angedeuteten Flammen 19 a,
aufgenommen ist.
[0016] Dem Ringbrenner 19 ist ein konventioneller Topfträger 5 mit einer definierten Topfträgerhöhe
"h" zugeordnet, auf dem das jeweilige, schematisch dargestellte Kochgeschirr 6 steht.
[0017] Die Fig. zeigt dabei nur eine einzige Gasbrennstelle eines Kochgerätes und es versteht
sich, daß das Kochgerät mehrere solcher Gasbrennstellen aufweisen kann. Es können
auch sogenannte Duo-Kochgeräte vorgesehen werden, mit einer Kombination von mindestens
einer Gasbrennstelle nach der Fig. und mindestens einer elektrobeheizten Kochzone.
[0018] Dem Ringbrenner 19 wird über ein Zuleitungsrohr 7 je nach Ausführung des Brenners
ein reines Gas 8, das später mit der sogenannten Primärluft gemischt wird oder bereits
ein Gemisch 8 aus Gas und Primärluft zugeführt. Dieses Gasgemisch verbrennt in dem
Raum 9 zwischen Glaskeramikplatte 1 und Boden des Kochgeschirres 6, wobei die Abgase
10 zwischen den Beinen des Topfträgers 5 hindurch nach außen abströmen.
[0019] Zwischen dem Ringbrenner 19 und der Öffnung 2 befindet sich ein Luftspalt 11, durch
den die für die Verbrennung notwendige Sekundärluft 12 aus dem Raum unterhalb der
Glaskeramikplatte 1 nach oben in den Verbrennungsraum 9 zwischen dem Boden des Kochgeschirres
6 und der Glaskeramikplatte 1 eintreten kann.
[0020] Durch diese Luftführung kann der Abstand von Glaskeramikplatte 1 zum Kochgeschirrboden
mit großem Vorteil erheblich reduziert werden. Bei heutigen Brennersystemen liegt
die Topfträgerhöhe "h" zwischen 30 und 60 mm. In der dargestellten Ausführungsform
kann die Topfträgerhöhe "h" auf unter 15 mm bei gleichen Abgaswerten und gleicher
Energieausnutzung verringert werden. Damit kann das Risiko des Abkippens des Kochgeschirres
6 deutlich reduziert werden.
[0021] Die Zuführung der Sekundärluft 12 kann zur Verbesserung der Regel- und Verbrennungscharakteristik
der Flamme noch gezielt durch ein Gebläse 13 unterstützt werden. Dieses Gebläse 13
kann zum einen aktiv den Verbrennunsprozeß unterstützen, aber auch nach dem Ausschalten
der Brennflamme den Abkühlprozeß beschleunigen, und damit das Reaktionsverhalten des
Kochsystems noch weiter erhöhen.
[0022] Zur Gewährleistung eines Überlaufschutzes, d.h. zur Sicherstellung, daß überlaufendes
Kochgut oder Reinigungsflüssigkeit nicht in das Innere des Kochgerätes eindringen
kann, ist der Rand 1a der Öffnung 2 in der Glaskeramikplatte 1 aus der Kochfläche
heraus nach oben hochgebogen. Dadurch kann auf eine die Öffnung einfassende, mit einem
Randwulst versehene Ringmanschette verzichtet werden.
[0023] Der dargestellte hochgeformte Rand 1a kann noch deutlicher unter Ausbildung einer
Ringmulde ausgeprägt sein, so daß das Überkochgut oder Reinigungsflüssigkeit nicht
über die gesamte Kochfläche verläuft.
[0024] Bei der dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Idee befindet sich der
ringförmige Brenner 19 unterhalb der Kochfläche 1. Dieser Ringbrenner kann in einer
Variante der Ausführungsform auch auf gleicher Höhe wie die Bohrung/Öffnung 2 der
Kochfläche liegen.
[0025] Die Flammen 19a des Ringbrenners 19 brennen kreisförmig nach innen gerichtet und/oder
senkrecht nach oben gerichtet und/oder in einem bliebigen Winkel dazwischen.
[0026] Dadurch entsteht eine konzentriertere Wärmeverteilung im inneren Bereich des Gasbrenners,
was sich insbesondere vorteilhaft für das asiatische Kochen in einem Wok-Gefäß auswirkt.
[0027] Die Sekundärluft 12 wird von unterhalb der Kochfläche 1 an die Flammen 19 a herangeführt.
Dies kann zum einen von außen, d.h. direkt unterhalb der Glaskeramikplattenunterseite
erfolgen. Zum anderen ist aber auch denkbar, daß die Sekundärluft 12 von innerhalb
des Ringbrenners 19 zugeführt wird.
[0028] In den Innenbereich des Brennerringes kann eine von oben zugängliche Auffangschale
20 hineingestellt sein, die Überkochgut oder Reinigungsmittel aufnehmen kann, das
ggf. den hochgebogenen Rand 1 a überwinden sollte.
1. Kochgerät mit einer Glas-/Glaskeramikplatte (1) als Kochfläche, die mindestens eine
Kochstelle mit einem Gasbrenner (19) mit offener Flamme (19 a) aufweist, dem eine
Öffnung (2) in der Glas-/Glaskeramikplatte (1) in Verbindung mit einem Topfträger
(5) zugeordnet ist, und dessem Brennerkranz ein Gemisch aus Gas und Primärluft zuführbar
ist, wobei die Zufuhr im wesentlichen aller zur Verbrennung notwendigen Primär- und
Sekundärluft (12) von dem Raum unterhalb der Glas-/Glaskeramikplatte (1) an den Flammenbereich
(19 a) des Gasbrenners (19) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasbrenner, ausgebildet als atmosphärischer Ringbrenner (19), unterhalb oder
auf gleicher Höhe der Öffnung (2) in der Glas-/Glaskeramikplatte (1) angeordnet ist
und die Zufuhr der Sekundärluft (12) zu dem Flammenbereich (19 a) von der Seite und/oder
von unterhalb des Ringbrenners (19) erfolgt.
2. Kochgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand der Öffnung (2) in der Glas-/Glaskeramikplatte (1) eben ausgebildet
ist und mit einem Überlaufkragen eingefaßt ist.
3. Kochgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand (1 a) der Öffnung (2) in der Glas-/Glaskeramikplatte (1) gegenüber der
Kochfläche nach oben hochgebogen ist.
4. Kochgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem hochgebogenen Rand (1 a) und der ebenen Kochflächen-Glas-/Glaskeramikplatte
(1) eine abgesenkte Auffangrinne ausgeformt ist.
5. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen der Aufstellfläche des Topfträgers (5) und der Kochfläche
≤ 25 mm, vorzugsweise ≤ 10 mm ist.
6. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufstellfläche für das Kochgeschirr (6) auf dem Topfträger (5) durch eine
Glas-/Glaskeramikscheibe gebildet ist.
7. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gebläse (13) zur Unterstützung der Sekundärluftzufuhr im Raum unterhalb der
Glas-/Glaskeramikplatte (1) angeordnet ist.