[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher mit einer Vielzahl von Rohren, deren Enden
in um die Öffnungen in den Rohrböden, zum Wärmetauschernetz hinweisenden Durchzügen
stecken, deren Querschnitt nach innen gewölbt ist, und die darin flüssigkeitsdicht
metallisch verbunden sind, wobei durch die Rohre und um die Rohre herum getrennte
wärmeaustauschende Medien strömen.
[0002] Mit diesen Merkmalen ausgestattete Wärmetauscher sind aus dem EP 798 531 bekannt.
Weil der Druckverlust der wärmeaustauschenden Medien stets gering sein soll, sind
in diesem Dokument die Durchzüge vorteilhafterweise zum Wärmetauschernetz hin angeordnet
worden. Dadurch wird erreicht, daß die Enden der Rohre keinen Überstand haben müssen,
der sich in den Sammelraum hinein erstreckt. Der Querschnitt der Durchzüge besitzt
eine nach innen weisende Wölbung, um das Einführen der Rohrenden zu erleichtern. Nachteilig
ist, daß die Enden der Rohre tulpenförmig aufgeweitet werden müssen, um die durch
die Wölbung reduzierte Verbindungsfläche mit den Durchzügen wieder zu vergrößern und
um dadurch eine dichte metallische Verbindung durch Löten zu erreichen.
[0003] Das Aufweiten erfordert einen zusätzlichen Arbeitsgang.
[0004] Die einzelnen Rohrenden sind bis auf das Niveau der Rohrbodenebene oder sogar bis
über dieses Niveau in die Durchzüge hineingesteckt worden, wodurch die einzelnen Rohre
bei gleicher Baugröße des Wärmetauschers etwas länger sein müssen, was sich bei einer
Vielzahl solcher Rohre als zusätzliches Gewicht und zusätzliche Kosten niederschlägt.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung ist die weitere Verbesserung des angegebenen Standes der
Technik hinsichtlich der metallischen Verbindung zwischen den Rohren und den Rohrböden
bei einem Wärmetauscher, der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entspricht.
[0006] Erfindungsgemäß ist dazu vorgesehen, daß sich die Rohrenden bis unterhalb des Niveaus
der Rohrbodenoberfläche erstrecken und mit den Durchzügen eine umlaufende Kontaktfläche
ausbilden, die beidseitig in je einen Lötspalt zwischen Rohr und Durchzug ausläuft.
[0007] Bevorzugt sind die Rohrenden nicht aufgeweitet oder eingezogen, obwohl nach der erfinderischen
Lehre auch diese Varianten möglich sind.
[0008] Die beidseitigen Lötspalte führen dazu, daß das Lot beim Lötprozeß durch Adhäsion
in diesen Lötspalten anhaftet und dadurch eine perfekte, dichte Lötverbindung entsteht.
Die zu lötenden Wärmetauscher müssen nicht mehr in einer solchen Position in den Lötofen
gebracht werden, daß das Lot in die Fugen fließen kann. Die Adhäsionskräfte halten
das Lot auch entgegen der Schwerkraft, d.h. die Lage der zu lötenden Wärmetauscher
ist unerheblich, wodurch wesentliche Vereinfachungen des Herstellungsprozesses möglich
sind.
[0009] Obwohl die Verbindungsfläche deutlich kleiner ist, als beim Stand der Technik sind
nach der erfindungsgemäßen Lehre Lötverbindungen herstellbar, die in jeder Beziehung
den Forderungen entsprechen.
[0010] Die Rohre sind bevorzugt als Flachrohre ausgebildet, wobei die gleichen positiven
Wirkungen auch bei allen anderen Querschnittsformen der Rohre auftreten.
[0011] Weiterhin bevorzugt befinden sich die Rohrenden etwa um die Dicke des Rohrbodens
unterhalb der einen Rohrbodenoberfläche. Somit ist der auftretende Druckverlust denkbar
gering.
[0012] Der Öffnungswinkel der ebenfalls umlaufenden, spitzwinkligen Lötspalte liegt im Vorzugsbereich
von 10 bis 25°, weil sich herausgestellt hat, daß bei diesem Öffnungswinkel mit Blick
auf die Adhäsionskräfte, die besten Resultate zu erreichen sind. Dabei kann der Öffnungswinkel
der beiden Lötspalte unterschiedlich sein oder es können gleich große Öffnungswinkel
an beiden Lötspalten vorgesehen werden. Die umlaufende Verbindungsfläche sollte eine
Breite haben, die etwa im Dickenbereich der Rohrböden liegt oder größer ist, die jedoch
deutlich kleiner als bei dem EP 798 531 ist.
[0013] Wärmetauscher der gattungsgemäßen Art können als Massenprodukte bezeichnet werden,
bei denen bereits vermeintlich geringfügige Verbesserungen bzw. Unterschiede zum bekannten
Stand der Technik zu erheblichen Vorteilen führen.
[0014] Gerade die Verbindung zwischen Rohren und Rohrböden war seit jeher Gegenstand von
umfangreichen Untersuchungen und vielen kleinen Verbesserungsschritten, wie durch
eine unglaublich hohe Zahl von Veröffentlichungen belegt werden kann.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Figuren beschrieben.
Fig. 1 zeigt die Verbindung Rohr/Rohrboden einer ersten Ausführungsform
Fig. 2 zeigt eine der Fig. 1 ähnliche Ausführungsform
Fig. 3 zeigt den Ausschniit aus einem Wärmetauscher
[0016] Der Wärmetauscher besteht aus einer Vielzahl von Rohren 1, deren Enden 2 in Öffnungen
4 der Rohrböden 3 angeordnet und mit den Durchzügen 5 flüssigkeitsdicht durch Löten
verbunden sind. Es wurde in den Fig. 1 und 2 nur ein einziges Rohr 1 dargestellt,
weil sämtliche Rohre 1 des Wärmetauschers in gleicher Weise in den Öffnungen 4 der
Rohrböden 3 befestigt sind. Die Rohre 1 sind Flachrohre. Unterhalb des Rohrbodens
3 befindet sich das Kühlnetz, gewöhnlich bestehend aus der genannten Vielzahl von
Rohren 1 und zwischen den Rohren 1 angeordneten nicht gezeigten Lamellen bzw. Wellrippen.
Durch die Wellrippen hindurch strömt gewöhnlich Kühlluft und innerhalb der Rohre 1
Kühlwasser oder Luft, beispielsweise Ladeluft, die zu kühlen ist. Die Rohrenden 2
sind deutlich unterhalb der Rohrbodenoberfläche 6 angeordnet worden. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel ist der Abstand der Rohrenden 2 von der Rohrbodenoberfläche 6
gleich der Dicke d des Rohrbodens 3. Das gleiche Maß hat die Breite b der Kontaktfläche-oder
Verbindungsfläche 7. An die Verbindungsfläche 7 schließt sich nach oben und nach unten
je ein Lötspalt 8 an, der, genau wie die Verbindungsfläche 7 umlaufend ausgebildet
ist. Das bedeutet, er ist um den gesamten Umfang des Rohres 1 in gleicher Weise ausgebildet.
Der Öffnungswinkel α beträgt oben und unten 20°. Es wurde nur der untere Öffnungswinkel
α eingezeichnet. Der Rohrboden 3 und /oder die Rohre 1 sind aus lotbeschichtetem Aluminium
hergestellt worden. Es könnte sich aber auch um einen anderen lotbeschichteten, metallischen
Werkstoff handeln. Wenn die zum Löten erforderliche Temperatur erreicht ist, schmilzt
die Lotschicht und wird durch Adhäsionskräfte in die Lötspalten 8 hineingezogen bzw.
haftet in den Lötspalten 8 an. Dadurch wird die Verbindungsfläche 7 etwas vergrößert,
denn je nach dem wieviel Lot vorhanden ist, füllen sich die Lötspalten 8 mit demselben
auf und sorgen für eine perfekte, dichte und haltbare Lötverbindung.
[0017] Im Gegensatz zu Fig. 1, die das Flachrohr 1 von der Schmalseite zeigt, ist die Fig.
2 eine Ansicht von der Längsseite des Flachrohres 1. Das Ende 2 des Flachrohre 1 ist
geringfügig aufgetulpt worden, wobei jedoch auf jeden Fall der obere und untere Lötspalt
8 mit seinen beschriebenen Vorteilen erhalten bleibt. Das Auftulpen, wozu kein zusätzlicher
Arbeitsgang erforderlich ist, weit es bei der Netzmontage zeitgleich mit dem Aufziehen
der Rohrböden durchgeführt wird, hat die Vorteile, daß der Zusammenhalt der Teile
vor dem Löten verbessert ist und daß der Lötspalt 8 enger ist, was die Ahäsionswirkung
weiter verbessert. Es wird auch von dem Verformungsgrad der Durchzüge 5 abhängen,
ob man sich für diese Ausführungsform entscheidet, oder diejenige aus Fig. 1 wählt.
[0018] Fig. 3 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Ladeluftkühlers und zwar nur einen Teil
desselben. Flachrohre 1 und gefaltete Lamellen 9 sind zu einem Wärmetauschernetz zusammengefügt.
Die heiße Ladeluft strömt durch die Flachrohre 1, wie mittels Strömungspfeilen angedeutet
worden ist. Die Kühlluft strömt frei durch die mit Lamellen 9 belegten Zwischenräume.
Das Wärmetauschernetz wird durch ein Seitenteil 10 begrenzt, daß gewöhnlich an den
gegenüberliegenden Enden auch mit den Rohrböden 3 verbunden ist. Der Rohrboden 3 hat
am umlaufenden Rand eine u-förmige Umformung, in der sich eine Dichtung 11 befindet.
In diese uförmige Umformung wird ein sogenannter Luftkasten 12 mit seinem in die umlaufende
Umformung passenden Randabschluß eingesetzt und mittels Umbiegen einzelner Laschen
der u-förmigen Umformung abdichtend befestigt. Die heiße Ladeluft tritt durch den
Ladelufteintritt 13 in den Luftkasten 12 ein und verteilt sich auf die Flachrohre
1. Weil die Flachrohre 1 etwas unterhalb des Niveaus des Rohrbodens 3 enden, bleibt
der Druckverlust der Ladeluft sehr gering.
1. Wärmetauscher mit einer Vielzahl von Rohren, deren Enden in um die Öffnungen in den
Rohrböden, zum Wärmetauschernetz hinweisenden Durchzügen stecken, deren Querschnitt
nach innen gewölbt ist, und die darin flüssigkeitsdicht metallisch verbunden sind,
wobei durch die Rohre und um die Rohre herum unterschiedliche wärmeaustauschende Medien
strömen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rohrenden (2) bis unterhalb des Niveaus der Rohrbodenoberfläche (6) reichen und
mit den Durchzügen (5) eine umlaufende Kontaktfläche (7) ausbilden, an die sich beidseitig
ein Lötspalt (8) zwischen Rohr (1) und Durchzug (5) anschließt.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrenden (2) vorzugsweise
um die Dicke (d) des Rohrbodens (3) unterhalb der Rohrbodenoberfläche (6) angeordnet
sind.
3. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lötspalte (8) etwa
einen Öffnungswinkel (α) von 10 bis 25° aufweisen und beide Lötspalte (8) gleiche
oder unterschiedliche Öffnungswinkel (α) besitzen.
4. Wärmetauscher nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rohre (1) Flachrohre oder Rundrohre sind, deren Querschnitt an den Rohrenden (2) identisch
mit dem übrigen Rohrquerschnitt ist.
5. Wärmetauscher nach einen der vorstehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrenden (2) unter Beibehaltung des Lötspaltes (8) aufgetulpt sind.
6. Wärmetauscher nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
umlaufende Kontakt-oder Verbindungsfläche (7) eine Breite (b) hat, die ungefähr der
Dicke (d) des Rohrbodens (3) entspricht.