[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein kontaktwärmeübertragendes elektrisches Kochsystem
mit einem Kochplattenkörper zur Erwärmung eines auf dessen Oberseite abstellbaren
Kochgefäßes, mit einem an dessen Unterseite gehalterten, zentral angeordneten ersten
Heizelement und zumindest einem dazu peripher angeordneten zweiten Heizelement, denen
jeweils zumindest ein Temperatursensor zugeordnet ist, und mit einer Steuereinheit,
die mit den Heizelementen und den Temperatursensoren zur Steuerung der Heizleistung
des Kochsystems verbunden ist, und ein Verfahren zum Betreiben des Kochsystems.
[0002] Ein derartiges Kochsystem ist bekannt aus der Druckschrift DE 197 01 640 A1, wobei
die die Kontaktwärme übertragende Elektrokochplatte aus einer nichtoxydischen Keramik,
insbesondere aus Silitiumnitrid besteht. Ihr sehr dünner Kochplattenkörper ist in
Form einer Scheibe in eine Einbauplatte, z.B. einer Glaskeramikplatte, selbsttragend
durch Klebung eingebaut und besitzt eine extrem ebene oder aber in ihrer Oberflächenkontur
an einen speziellen Kochgefäßboden angepaßte Oberfläche. Dadurch ist ein so geringer
Spalt zum Kochgefäßboden erreicht, daß eine thermische Ankopplung auch bei größeren
Leistungsdichten mit nur wenig K Temperaturdifferenz möglich ist. Beispielsweise ist
die Kochfläche des Kochplattenkörpers in Form einer Kugelkalotte ballig (konvex) nach
oben gewölbt. Bei einer solchen Ausführung ist es notwendig, daß die untere Fläche
des Kochtopfbodens die entsprechende Gestalt hat, d.h. in diesem Falle in gleicher
Weise konkav gewölbt ist.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kochsystem nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 bereitzustellen, dessen hoher Wirkungsgrad im wesentlichen unabhängig
von der Kontur der Unterseite des Topfbodens ist.
[0004] Erfindungsgemäß ist dies bei einem Kochsystem nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 dadurch erreicht, daß die Steuereinheit durch die Vorgabe definierter Heizleistungen
der Heizelemente einen Temperatur- bzw. Längenausdehnungsgradienten in dem Kochplattenkörper
von dessen Zentralbereich zu dessen Peripherbereich einstellt und dadurch eine definierte
Wölbung des Kochplattenkörpers zur Minimierung des Abstandes zwischen der Oberseite
des Kochplattenkörpers und dem Kochgefäßboden einstellt. Das erfindungsgemäße Verfahren
zum Betreiben des Kochsystems ist dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in einer bestimmten
Phase des Heizvorganges durch eine Steuereinheit die Temperatur im Zentralbereich
des Kochplattenkörpers höher gehalten wird als im Peripherbereich, um eine definierte
Wölbung des Kochplattenkörpers in Richtung auf den darüber befindlichen Kochgefäßboden
zu erzielen. Beispielsweise werden durch den definiert eingestellten Temperaturgradienten
im Kochplattenkörper entsprechende Spannungen in diesem verursacht, die dessen definierte
Wölbung bewirken. Das erfindungsgemäße Kochsystem ist geeignet, den Wölbungsgrad bzw.
die Ebenheit der Oberseite des Kochplattenkörpers definiert einzustellen. Dadurch
ist es unabhängig von der Kontur des Kochgefäßbodens möglich, den Abstand bzw. Luftspalt
geeignet klein zu gestalten. Unabhängig vom verwendeten Kochgefäß ist stets eine gute
thermische Ankopplung des Kochplattenkörpers an das Kochgefäß sichergestellt.
[0005] Vorteilhafterweise ist auf der Oberseite des Kochplattenkörpers eine Oberflächenschutzschicht
in Sol-Gel-Technik aufgebracht. Dadurch ist zum einen ein Schutz gegen das Anlaufen
von Kochplattenkörpern aus Edelstahl oder ein Verkratzen oder sonstiges Verschmutzen
verhindert. Zum anderen können extrem dünne Schutzschichten verfahrenstechnisch einfach
in der Sol-Gel-Technik realisiert sein. Dabei ist die Sol-Gel-Schicht beispielsweise
in einem einfachen Tauchverfahren auf den Kochplattenkörper aufbringbar. Insbesondere
sind bei der Sol-Gel-Technik die im Vergleich zur Emaillierungstechnik niedrigen Einbrenntemperaturen
besonders günstig. Auch sind die aufgebrachten Sol-Gel-Schichten für die bei derartigen
Kochsystemen typischen Temperaturen geeignet. Die Schichtstärken betragen dabei nur
wenige µm. Aufgrund der Sol-Gel-Technik verfügen die aufgebrachten Schichten trotz
ihrer geringen Stärke sowohl im Falle einer Mehrschichttechnik aufeinander als auch
auf dem Substratmaterial selbst, insbesondere Metall, über eine große Stabilität und
ein großes Anhaftvermögen.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Kochplattenkörper bei etwa 20°C kalottenförmig
vertieft ausgebildet. Diese Wölbung von der Topfbodenunterseite weg kann insbesondere
durch eine Bombierung einer als Kochplattenkörper dienenden Metallplatte oder einem
anderen geeigneten Material realisiert sein. Dadurch ist sichergestellt, daß Töpfe
mit kalottenförmig nach unten gewölbten Topfböden auf dem Kochsystem stabil abgestellt
werden können und zugleich ein großflächiger Wärmekontakt zwischen dem Kochplattenkörper
und dem Topfboden möglich ist.
[0007] Aus umfangreichen Versuchsreihen hat sich ergeben, daß die Tiefe der Kalotte bzw.
des schalenförmig gestalteten Kochplattenkörpers maximal etwa 0,1 mm beträgt. Dadurch
ist zum einen sichergestellt, daß nahezu alle am Markt erhältlichen Kochgefäße problemlos
auf dem Kochsystem abgestellt werden können, und daß zum anderen die Steuerung der
Wölbung des Kochplattenkörpers auch in Richtung nach oben gewölbter Kochgefäßböden
realisierbar ist.
[0008] Vorteilhafterweise ist das Material des Kochplattenkörpers Metall, insbesondere Edelstahl
oder auch Aluminium. Metall besitzt gegenüber beispielsweise Silitiumnitrid insbesondere
die besseren Wärmeleitungseigenschaften und ebenso Kostenvorteile. Einerseits aus
Stabilitätsgründen und andererseits aus Kostengründen bewegt sich die Stärke der Metallplatte
vorteilhafterweise etwa zwischen 2 und 5 mm.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist im wesentlichen im Zentralbereich des
Kochplattenkörpers eine Ausdehnungsplatte gehaltert, deren Temperaturlängenausdehnungskoeffizient
von dem des Kochplattenkörpers abweicht. Bei einer Erwärmung des Kochplattenkörpers
kommt es aufgrund der unterschiedlichen Längenausdehnungskoeffizienten zur Wölbung
des Kochplattenkörpers in Richtung Topfboden bzw. nach oben. Alternativ dazu weist
der Kochplattenkörper an dessen Unterseite im Zentralbereich eine flächige Aussparung
auf. Dies ist fertigungstechnisch einfacher als das Haltern des Einsetzteils im Kochplattenkörper.
Infolge der zentrischen beispielsweise kugelkalottenförmigen Aussparung an der Unterseite
des Kochplattenkörpers in dessen Zentralbereich kommt es aufgrund des Beheizungsvorgangs
zu tangentialen und radialen Zugspannungen. Diese verursachen eine Wölbung des Kochplattenkörpers
nach oben bzw. auf die Unterseite des Kochgefäßbodens zu.
[0010] Um das Ausmaß der Wölbung des Kochplattenkörpers steuern zu können, ist bevorzugter
Weise eine Sensorik zur Erkennung des großflächigen Kontaktes zwischen dem Kochgefäßboden
und der Oberseite des Kochplattenkörpers vorgesehen. Dies kann beispielsweise durch
eine kapazitive Sensoranordnung realisiert sein. Dabei wird die sich mit veränderndem
Abstand zwischen der Oberseite des Kochplattenkörpers und der Unterseite des Topfbodens
verändernde Kapazität zwischen den beiden Platten in an sich bekannter Weise als Meßsignal
verwendet. Eine weitere Alternative besteht darin, daß die Steuereinheit die Änderungsrate
der Temperatur des Kochplattenkörpers mit der Zeit während des Aufheizvorganges auswertet.
Dabei wird ausgenutzt, daß sich bei bekannter zugeführter Heizleistung der Temperaturanstieg
des Kochplattenkörpers deutlich verringert, wenn ein ausreichender Wärmeleistungskontakt
zwischen dem Topfboden und dem Kochplattenkörper hergestellt ist. Weiterhin wäre es
auch möglich, daß von den Kochgefäßherstellern die Ebenheit bzw. der Wölbungsgrad
des Topfbodens jeweils bekanntgegeben wird, und über eine Eingabeeinheit von der Bedienperson
beim Beginn des jeweiligen Kochvorganges dem Kochsystem vorgebbar ist. Die Steuereinheit
berechnet sich dann aus der vorgegebenen Wölbung und der gewünschten bzw. eingestellten
Heizteistung die entsprechenden Heizleistungen bzw. Heizleistungsprofile des ersten
und zweiten Heizkörpers.
[0011] Um den Wärmekontakt zwischen dem Topfboden und der Oberseite des Kochplattenkörpers
nicht unnötig zu verschlechtern, hält die Steuereinheit ab der Detektion eines ausreichenden
Wärmekontaktes zwischen beiden den Temperaturunterschied zwischen dem Zentralbereich
und dem Peripherbereich des Kochplattenkörpers und damit dessen Wölbung im wesentlichen
konstant. Weiterhin garantiert die Steuereinheit durch eine entsprechend angepaßte
Heizleistung der beiden Heizelemente ein Erreichen der über die Bedieneinheit von
einer Bedienperson vorgegebenen Heizleistung.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform steuert die Steuereinheit zunächst für eine
bestimmte Zeit das zweite, im Peripherbereich des Kochplattenkörpers angeordnete Heizelement.
Dadurch wird der Peripherbereich relativ zum Zentralbereich des Kochplattenkörpers
erwärmt. Es werden tangentiale und radiale Zugspannungen im Peripherbereich des Kochplattenkörpers
hervorgerufen. Als Folge dieser Zugspannungen vergrößert sich der Umfang des Heizkörpers
und es wird ausgezeichnete Ebenheit der Oberfläche des Kochplattenkörpers erreicht.
[0013] Nachfolgend sind anhand schematischer Darstellungen drei Ausführungsbeispiele des
erfindungsgemäßen Kochsystems und des entsprechenden Verfahrens zum Betreiben der
Kochsysteme beschrieben.
[0014] Es zeigen:
- Fig. 1
- stark vereinfacht in einer Seitenansicht zum Teil in Schnittdarstellung das Kochsystem
mit darauf abgestelltem Topf gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2
- ein Diagramm stark vereinfacht mit dem zeitlichen Verlauf der Heizleistungen des Kochsystems,
- Fig. 3
- den Kochplattenkörper des Kochsystems gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4
- den Kochplattenkörper des Kochsystems gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel, und
- Fig. 5
- stark schematisiert drei Phasen des Heizvorganges bei einem Kochplattenkörper gemäß
dem zweiten oder dritten Ausführungsbeispiel.
[0015] Gemäß Fig. 1 weist ein Kochfeld eine Glaskeramikplatte 1 auf, in bzw. unterhalb der
ein Kochsystem 3 gehaltert ist. Dabei ist in eine kreisförmige Öffnung der Glaskeramikplatte
1 von oben ein kreisförmiger Kochplattenkörper 5 aus Edelstahl gesetzt. Auf der Oberseite
des Kochplattenkörpers 5 ist ein an sich bekannter Topf 6 mit einer nach oben gewölbten
Topfbodenunterseite gestellt (in unterbrochenen Linien gezeigt). Dadurch ist gemäß
Fig. 1 bei Raumtemperatur zwischen der Oberseite des Kochplattenkörpers 5 und der
Unterseite des Topfbodens 6 ein unerwünschter Luftspalt ausgebildet, der die Wärmeübertragung
vom Kochplattenkörper 5 zum Topfboden 6 beeinträchtigt. Der Kochplattenkörper 5 ist
als 4 mm starke Scheibe ausgebildet, deren Oberseite mit einer etwa 5 µm starken transparenten,
in Sol-Gel-Technik aufgebrachten Schutzschicht 13 versehen ist. Alternativ ist es
auch möglich die Schutzschicht einzufärben und/oder undurchsichtig zu gestalten. Die
Schutzschicht 13 schützt das Edelstahl im Betrieb insbesondere vor dem Anlaufen und
dem Verkratzen. An der dem Topf 6 zugewandten Oberseite des Kochplattenkörpers 5 weist
dieser eine sich umfangsseitig erstreckende Schulter 7 auf, mit der der Kochplattenkörper
5 auf dem Randbereich der Öffnung der Glaskeramikplatte 1 liegt. Um eine radiale Ausdehnung
des Kochplattenkörpers 5 bei dessen betriebsgemäßer Erwärmung im Heizvorgang zu ermöglichen,
ist umfangsseitig zwischen der Seitenwand des Kochplattenkörpers 5 und der Wand der
Öffnung der Glaskeramikplatte 1 ein ausreichender Spalt 9 gebildet. Zur Befestigung
und Abdichtung der Anordnung ist zumindest der Spalt 9 zum Teil mit Silikonkleber
11 gefüllt. Weiterhin kann der Kochplattenkörper 5 durch nicht näher gezeigte Haltevorrichtungen
in der Öffnung der Glaskeramikplatte 1 gehaltert sein.
[0016] Gemäß Fig. 1 ist an der Unterseite der Edelstahlplatte 5 im Zentralbereich eine kalottenförmige
Aussparung 15 ausgebildet. Diese erstreckt sich etwa über die Hälfte des Durchmessers
des Kochplattenkörpers 5 und erreicht ihre maximale Tiefe im Mittelpunkt bzw. Zentrum
er Kreisscheibe 5. Auf die Unterseite des Kochplattenkörpers 5 ist eine nicht näher
gezeigte elektrische Isolationsschicht beispielsweise in Sol-Gel-Technik oder in einer
Emaillierungstechnik aufgebracht. Auf diese Isolationsschicht ist im Bereich der Aussparung
15, also im Zentralbereich des Kochplattenkörpers 5, insbesondere in Dickschichttechnik
mit einer geeigneten Paste, großflächig ein erstes Heizelement 17 aufgedruckt. Das
erste Heizelement 17 kann beispielsweise spiralförmig verlaufen und mehrere seriell
und/oder parallel geschaltete Unterheizkreise aufweisen (nicht gezeigt). Weiterhin
ist im Bereich der Aussparung 15 ein ebenfalls in Dickschichttechnik aufgebrachter
erster Temperatursensor 19 vorgesehen. Dieser ist geeignet angeordnet, um die Temperatur
im Bereich der Aussparung 15 des Kochplattenkörpers 5 erfassen zu können. Entsprechend
dem ersten Heizelement 17 und dem ersten Temperatursensor 19 sind im ringförmigen
Peripherbereich des Kochplattenkörpers 5 außerhalb der Aussparung 15 großflächig ein
zweites Heizelement 21 und ein zweiter Temperatursensor 23 aufgedruckt. Die Heizelemente
17, 21 und Sensoren 19, 23 können wiederum mit einer Schutzschicht bedeckt sein (nicht
gezeigt). Weiterhin ist unterhalb der Heizelemente 17, 21 eine thermische Isolationsschicht
vorgesehen, um die Energieverluste des Kochsystems 3 unterhalb der Glaskeramikplatte
1 zu verringern (nicht gezeigt).
[0017] Das Kochsystem 3 weist eine elektronische Steuereinheit 25 auf, die über Verbindungsleitungen
27 mit dem ersten und zweiten Heizelement 17, 21 und dem ersten und zweiten Temperatursensor
19, 23 verbunden ist. Weiterhin ist die Steuereinheit 25 über Steuerleitungen 29 mit
nicht näher dargestellten Leistungsschaltern verbunden, die zur Steuerung der Heizleistung
der Heizelemente 17, 21 dienen. Um die Leistungssteuerung besonders feinfühlig zu
gestalten, kann diese durch eine Schwingungs- bzw. Impulspaketsteuerung oder eine
geeignete Phasenanschnittssteuerung realisiert sein. Dabei ist durch das geeignete
Schalten oder Ansteuern von Netzhalbwellen sichergestellt, daß die vorgeschriebenen
Flickerraten eingehalten werden. Weiterhin ist mit der Steuereinheit 25 eine Eingabeeinheit
31 verbunden. Über diese können beispielsweise die gewünschte Heizleistung und gegebenenfalls
auch die Beschaffenheit, insbesondere das Wölbungsmaß des Topfbodens von einer Bedienperson
vorgegeben werden.
[0018] Die Funktionsweise des Kochsystems gemäß dem in Fig. 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel
kann beispielsweise die folgende sein: Die Bedienperson gibt einen Leistungswunsch
und zugleich den ihr bekannten Wölbungsgrad des verwendeten Topfbodens in die Eingabeeinheit
31 vor. Über in einer Tabelle der Steuereinheit 25 abgespeicherte Parameter steuert
diese den zeitlichen Ablauf und die Werte der Heizleistungen der beiden Heizelemente
17 und 21 auf das bekannte Wölbungsmaß, wie nachfolgend noch ausführlicher erläutert
ist.
[0019] Andererseits kann der Heizvorgang voll automatisiert auch gemäß Fig. 2 ablaufen,
wenn die Wölbung des Topfbodens 6 unbekannt ist. Zunächst schaltet dabei zum Zeitpunkt
t1 die Steuereinheit 25 eine begrenzte Heizleistung auf das zweite Heizelement 21,
das im Peripherbereich des Kochplattenkörpers 5 angeordnet ist. Dadurch werden tangentiale
und radiale Zugspannung im Peripherbereich verursacht, was eine Vergrößerung des Umfangs
bzw. eine Streckung des Kochplattenkörpers 5 zur Folge hat. In diesem ersten Schritt
kann eine völlige Ebenheit der Oberseite des Kochplattenkörpers 5 erreicht werden.
Diese erste Phase kann nach einigen Sekunden, beispielsweise 15 bis 30 Sekunden, abgeschlossen
sein. Falls ein Topf 6 mit einer ebenfalls völlig ebenen Topfbodenunterseite auf dem
Kochplattenkörper 5 abgestellt ist, kann unmittelbar im Anschluß daran der eigentliche
Heizvorgang gestartet werden. Falls jedoch ein Topf mit nach oben gewölbtem Topfboden
auf dem Kochplattenkörper 5 abgestellt ist, wird zum Zeitpunkt t2 gemäß Fig. 2 die
Heizleistung des ersten Heizelementes 17 erhöht. Infolge der zentrischen, kugelkalottenförmigen
Aussparung 15 in der Unterseite des Kochplattenkörpers 5 setzt sich die Plattenverformung
aufgrund der durch die Erwärmung des Zentralbereiches hervorgerufenen mechanischen
Spannungen in Richtung auf den Boden des Topfes 6 fort, d.h. die Edelstahlplatte 5
wölbt sich nach oben. Zum Zeitpunkt t3 erkennt die Steuereinheit 25, daß der Wärmekontakt
zwischen dem Boden des Topfes 6 und der Oberseite des Kochplattenkörpers 5 ausreichend
groß ist, d.h. daß der dazwischen ursprünglich vorhandene Luftspalt auf ein Minimum
reduziert ist. Diese Kontakterkennung basiert darauf, daß ab dem Zeitpunkt des ausreichenden
Wärmekontaktes zwischen dem Topfboden und der Oberseite des Kochplattenkörpers 5 der
Temperaturanstieg je Zeiteinheit im Zentral- und im Peripherbereich deutlich abnimmt.
Dies ist dadurch verursacht, daß infolge des gut wärmeleitenden Kontaktes zwischen
dem Topf 6 und dem Kochplattenkörper 5 dem Gesamtsystem deutlich mehr Wärme entzogen
wird. Typische Werte für das Zeitinterval vom Zeitpunkt t2 zum Zeitpunkt t3 können
30 bis 60 Sekunden sein.
[0020] Zum Zeitpunkt des Kontaktes (t3) zwischen dem Topfboden 6 und dem Kochplattenkörper
5 liegt zwischen dem Zentralbereich und dem Peripherbereich des Kochplattenkörpers
5 ein definierter Temperaturunterschied vor. Aufgrund der gegebenen geometrischen
Ausgestaltung des Kochplattenkörpers 5 ist jedem derartigen Temperaturgradienten ein
bestimmtes Wölbungsmaß des Kochplattenkörpers 5 zugeordnet. Damit bei einmal hergestelltem
Kontakt das Ausmaß der Wölbung des Kochplattenkörpers 5 erhalten bleibt, werden nun
zum Einstellen der von der Bedienperson gewünschten Heizleistung die Einzelheizleistungen
der beiden Heizelemente 17 und 21 entsprechend aufeinander abgestimmt erhöht. Ziel
dabei ist es, den im Zeitpunkt der Kontakterkennung gemessenen Temperaturunterschied
zwischen dem Zentral- und dem Peripherbereich etwa konstant zu halten. Zum Zeitpunkt
t4 ist dann die gewünschte Heizleistung eingestellt und zugleich das erforderliche
Ausmaß der Wölbung des Kochplattenkörpers 5 zur Herstellung eines wärmeleitenden Kontaktes
zur Unterseite des Topfbodens 6 sichergestellt. Falls beim Erreichen der gewünschten
Heizleistung festgestellt wird, daß sich der Abstand zwischen der Oberseite des Kochplattenkörpers
5 und der Unterseite des Topfbodens 6 unerwünschter Weise vergrößert hat, wird durch
die Steuereinheit 25 der besagte Temperaturgradient neu eingestellt.
[0021] Beim zweiten und dritten Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 3 und 4 ist lediglich
der Kochplattenkörper 5 jeweils geringfügig von dem des ersten Ausführungsbeispiels
abgewandelt. Um auch nach unten gewölbte Kochgefäßböden 6 mit dem Kochsystem 3 mit
dem gewünschten Wirkungsgrad beheizen zu können, ist der Kochplattenkörper 5 jeweils
mit einer Bombierung von etwa 0,1 mm versehen. Dadurch ist der Kochplattenkörper 5
insgesamt als nach unten, im Zentralbereich vom Topfboden weg gewölbte Kalotte ausgebildet.
Alternativ zum zweiten Ausführungsbeispiel kann gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel
in Fig. 4 auch in eine entsprechend gestaltete kreisflächenförmige Aussparung in der
Unterseite des Kochplattenkörpers 5 ein rundes plattenförmiges Einsetzteil 43 eingesetzt
sein. Dieses weist einen im Vergleich zum Kochplattenkörper 5 größeren Temperaturlängenausdehnungskoeffizienten
auf. Die Funktion des Kochplattenkörpers 5 gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel entspricht
der des ersten und zweiten Ausführungsbeispiels, wobei die mechanischen Spannungen
im Kochplattenkörper 5 insbesondere durch die unterschiedlichen Materialeigenschaften
bzw. Koeffizienten hervorgerufen sind.
[0022] In Fig. 5 sind drei wesentliche Phasen (a, b, c) der durch die Steuereinheit 25 gesteuerten,
gezielten Verformung des Kochplattenkörpers 5 nach dem zweiten oder dritten Ausführungsbeispiel
dargestellt. Im unbeheizten Zustand (Phase a) weist der Kochplattenkörper 5 eine kalottenförmig
nach unten gewölbte Kontur auf. Zur Änderung dieser wird über das zweite Heizelement
21 dem Peripherbereich des Kochplattenkörpers 5 Wärme zugeführt. Dies führt in einer
Phase b aufgrund der entstehenden mechanischen Spannungen, wie oben erläutert ist,
zur völligen Ebenheit des Kochplattenkörpers 5. In Phase c wird zunächst das erste
Heizelement 17 im Bereich der Aussparung 15 mit Heizleistung beaufschlagt, um eine
Wölbung des Kochplattenkörpers 5 auf den Boden des Topfes 6 zu erreichen. Aufgrund
des in dem Kochplattenkörper 5 vorliegenden Temperaturgradienten wölbt sich der Kochplattenkörper
5 in den nach oben gewölbten Topfboden 6, bis ein ausreichender Wärmekontakt zwischen
dem Topfboden 6 und dem Kochplattenkörper 5 hergestellt ist.
1. Kontaktwärmeübertragendes elektrisches Kochsystem mit einem Kochplattenkörper zur
Erwärmung eines auf dessen Oberseite abstellbaren Kochgefäßes, mit einem an dessen
Unterseite gehalterten, zentral angeordneten ersten Heizelement und zumindest einem
dazu peripher angeordneten zweiten Heizelement, denen jeweils zumindest ein Temperatursensor
zugeordnet ist, und mit einer Steuereinheit, die mit den Heizelementen und den Temperatursensoren
zur Steuerung der Heizleistung des Kochsystems verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (25) durch die Vorgabe definierter Heizleistungen der Heizelemente
(17, 21) einen Temperatur- bzw. Längenausdehnungsgradienten in dem Kochplattenkörper
(5) von dessen Zentralbereich zu dessen Peripherbereich einstellt und dadurch eine
definierte Wölbung des Kochplattenkörpers (5) zur Minimierung des Abstandes zwischen
der Oberseite des Kochplattenkörpers (5) und der Unterseite des Kochgefäßbodens (6)
einstellt.
2. Kochsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberseite des Kochplattenkörpers (5) eine Schutzschicht in Sol-Gel-Technik
aufgebracht ist.
3. Kochsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kochplattenkörper (5) bei Raumtemperatur kalottenförmig vertieft ausgebildet
ist.
4. Kochsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der Kalotte bzw. des schalenförmigen Kochplattenkörpers (5) maximal
etwa 0,1 mm beträgt.
5. Kochsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des Kochplattenkörpers (5) Metall, insbesondere Edelstahl ist.
6. Kochsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallplatte (5) etwa 2 bis 5 mm stark ist.
7. Kochsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Ausdehnungsplatte (43) im wesentlichen im Zentralbereich des Kochplattenkörpers
(5) gehaltert ist, deren Temperaturlängenausdehnungskoeffizient von dem des Kochplattenkörpers
(5) abweicht.
8. Kochsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kochplattenkörper (5) an dessen Unterseite im Zentralbereich eine flächige
Aussparung (15) aufweist.
9. Kochsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sensorik (19, 23, 25) zur Erkennung des großflächigen Kontaktes zwischen
dem Kochgefäßboden (6) und der Oberseite des Kochplattenkörpers (5) vorgesehen ist.
10. Kochsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (25) die Änderungsrate der Temperatur des Kochplattenkörpers
(5) mit der Zeit während des Aufheizvorganges auswertet und die deutliche Verringerung
der Änderungsrate als Zeitpunkt eines ausreichenden Wärmekontaktes zwischen dem Kochgefäßboden
(6) und dem Kochplattenkörper (5) detektiert.
11. Kochsystem nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (25) ab Detektion eines ausreichenden Wärmekontaktes den Temperaturunterschied
zwischen dem Zentralbereich und dem Peripherbereich des Kochplattenkörpers (5) und
damit dessen Wölbung im wesentlichen konstant hält, und daß die Steuereinheit (25)
durch eine entsprechend angepaßte Heizleistung der beiden Heizelemente (17, 21) die
über Bedienelemente (31) vorgegebene Heizleistung des Kochsystems einstellt.
12. Kochsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (25) zunächst für eine bestimmte Zeit das zweite Heizelement
(21) ansteuert und dadurch den Peripherbereich des Kochplattenkörpers (5) relativ
zu dessen Zentralbereich erwärmt.
13. Verfahren zum Betreiben eines kontaktwärmeübertragenden elektrischen Kochsystems mit
einem beheizbaren Kochplattenkörper, der zumindest ein zentrales erstes und ein peripheres
zweites Heizelement aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in einer bestimmten Phase des Heizvorganges durch eine Steuereinheit
(25) die Temperatur im Zentralbereich des Kochplattenkörpers höher gehalten wird als
im Peripherbereich, um eine definierte Wölbung des Kochplattenkörpers (5) in Richtung
auf den darüber befindlichen Kochgefäßboden zu erzielen.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß ab Erreichen eines ausreichenden Wärmekontaktes zwischen dem Kochplattenkörper
(5) und dem Kochgefäßboden (6) der Temperaturunterschied zwischen dem Zentralbereich
und dem Peripherbereich des Kochplattenkörpers trotz nachfolgender Erhöhung der Heizleistung
der Heizelemente (17, 21) im wesentlichen konstant gehalten wird.