(19)
(11) EP 0 992 298 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.04.2000  Patentblatt  2000/15

(21) Anmeldenummer: 99117759.3

(22) Anmeldetag:  09.09.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B21C 47/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 07.10.1998 DE 19846101

(71) Anmelder: SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT
40237 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Grossmann, Erich
    47918 Tönisvorst (DE)
  • Schneider, Henning
    47807 Krefeld (DE)

(74) Vertreter: Valentin, Ekkehard, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Hemmerich-Müller-Grosse- Pollmeier-Valentin-Gihske Hammerstrasse 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)

   


(54) Trennvorrichtung zur Trennung der äusseren Schligen von in Schlingensammelvorrichtungen gebildeten Walzdrahtbunden


(57) Eine Trennvorrichtung zur Trennung der äußeren Schlingen (6a) von Walzdrahtbunden (6), die in Schlingensammelvorrichtungen gebildet, in aufeinanderfolgenden Transporthaken (1) einer Hakentransportbahn hängen. Beiderseits dieser Hakentransportbahn sind Träger (2 und 3) angeordnet. Diese können in Richtung auf die Ringstirnseiten der Bunde (6) und von diesen weg verfahren werden. Auf den Trägern (2 und 3) sind Trennscheren (9; 10) angeordnet. Diese Trennscheren sind in Führungen (7) in vertikalen Ebenen winkelverstellbar und schlagen die äußeren Schlingen (6a) von dem Bund (6) ab.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Trennvorrichtung zur Trennung der äußeren Schlingen von, in Schlingensammelvorrichtungen gebildeten Walzdrahtbunden, die in aufeinanderfolgenden Transporthaken einer Hakentransportbahn hängen.

[0002] Die äußeren, d.h. einige der ersten und letzten Schlingen des Bundes weisen wärmetechnisch und mit Bezug auf ihre Durchmessertoleranzen nicht die erforderlichen Qualitäten auf, sind häufig verbogen und müssen deshalb vor der Weiterbehandlung des Bundes von dem Bund abgetrennt werden.

[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe wurden bereits Hochgeschwindigkeitsscheren vor dem Schlingenleger angeordnet, der die Schlingen für die Schlingensammelvorrichtung erzeugt und ablegt. Der Anfang des Walzdrahtes muß in diesem Fall ungekühlt in den Schlingenleger eingebracht werden, um ein einwandfreies Einführen des Drahtanfangs und anschließend ein sicheres Legen der Schlingen zu ermöglichen. Hinzu kommt, daß die bekannten Hochgeschwindigkeitsscheren noch nicht ausreichend betriebssicher sind und deshalb Störungen des Betriebsablaufs verursachen können. Ein weiterer Lösungsvorschlag ging dahin, die auf einer Rollentransportbahn liegenden Schlingen mit einer Greiferschere zu erfassen und abzuschneiden. Hierbei führen Unsicherheiten beim Erfassen der Schlingen und die Schwierigkeit, die abgeschnittenen Schlingenenden aus der Transportbahn herauszubringen, häufig zu Störungen. Auch die Verwendung einer Sichelschere bei der Bundbildung in der Schlingensammelvorrichtung führt häufig zu Fehlfunktionen. Das oft angewendete manuelle Verfahren, die Schlingen der, an den Haken der Hakentransportbahn hängenden Bunde mit Hilfe von handbetätigten Hydraulikscheren abzuschneiden, bringt den wesentlichen Nachteil mit sich, daß dazu mindestens zwei Bedienungspersonen mit Erfahrung notwendig sind, weil die Schlingen gleichzeitig von beiden Enden des Bundes nicht nur abgeschnitten, sondern die abgeschnittenen Enden auch sofort beseitigt werden müssen.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in Anlehnung an diese manuelle Arbeitsweise eine mechanisch arbeitende Trennvorrichtung zu schaffen, die die äußeren Schlingen beider Enden des am Transporthaken der Hakentransportbahn hängenden Bundes sicher abschneidet und die abgeschnittenen Enden beseitigt.

[0005] Diese Aufgabe wird durch beiderseits der Hakentransportbahn angeordnete, in Richtung auf die Ringstirnseiten der Bundes und von diesen weg verfahrbare Träger und, auf diesen angeordnete Trennscheren gelöst, die auf diesen Trägern in Führungen in vertikalen Ebenen verstellbar sind.

[0006] Mit der so ausgebildeten Trennvorrichtung können die äußeren Schlingen der durch die Hakentransportbahn aufeinanderfolgend herangebrachten Walzdrahtbunde von beiden Stirnseiten jedes der Bunde automatisch und ohne manuelle Hilfe in schneller Folge getrennt werden.

[0007] Wie die Erfindung weiter vorsieht, können dem Träger etwa radial zum Umfang der Bunde bewegbare, zwischen die einzelnen Schlingen des Bundes ein- und ausbringbare Keilelemente zugeordnet werden. Weiter können mehrere, seitlich der Träger angeordnete etwa waagerecht in Richtung auf die Ringstirnseiten der Bunde, in und unter die Schlingen beweg- und heb- sowie senkbare Stangenelemente vorgesehen werden. Zwischen beiden Trägern kann, unterhalb des am Transporthaken hängenden Bundes, eine Aufnahmevorrichtung für die von den Trennscheren abgetrennten Schlingen des Bundes vorgesehen werden. Zwei oder mehrere Trennscheren können winklig zueinander an dem einen oder anderen Träger angeordnet werden, und Trennschere und Keilelemente können nebeneinander gehäuseverbunden angeordnet sein. Die vorderen Enden der Stangenelemente weisen vorteilhaft einen Haken auf. Die Aufnahmevorrichtung kann aus, beiderseits der Hakentransportbahn angeordneten parallel zueinander und trichterförmig geneigt zur Vertikalen liegenden Platten bestehen. Diese Platten weisen zweckmäßig Durchgangsschlitze für die Stangenelemente auf.

[0008] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
Figur 1
die Trennvorrichtung von der Seite gesehen in schematischer Darstellung,
Figur 2
die Ansicht eines Schnittes nach der Linie A-A durch Fig. 1,
Figur 3
eine weitere Ausbildungsform der Vorrichtung nach Fig. 1,
Figur 4
die Seitenansicht eines Schnittes nach der Linie B-B durch Fig. 3,
Figur 5
eine Einzelheit aus Fig. 1 in vergrößertem Maßstab, und
Figur 6
eine Einzelheit aus Fig.3 in vergrößertem Maßstab.


[0009] Wie aus Fig. 1 und 5 in Verbindung mit Fig. 2 zu ersehen, sind seitlich der durch Transporthaken 1 angeordneten Hakentransportbahn jeweils Träger 2 und 3 angeordnet, die mit Hilfe der, hier hydraulischen Schubeinrichtungen 4 bzw. 5, in Richtung des eingezeichneten Doppelpfeils S horizontal aufeinander zu und voneinander weg verschoben werden können. Zwischen den beiden Trägern 2 und 3 hängt an dem Transporthaken 1 der Bund 6. Die Träger 2 und 3 weisen beide, der Transportbahn und den Stirnseiten des Bundes 6 zugewandte Kragansätze 2a bzw. 3a auf, die auf ihren einander zugewandten Stirnseiten Führungen 7 bzw. 8 aufweisen, in denen Trennscherenpaare 9 bzw. 10 etwa radial zu dem Ringumfang des Bundes verschiebbar sind. Bezogen auf den Transporthaken 1 und die Stirnseiten des an diesem hängenden Bundes 6 sind die jeweiligen Trennscheren der Trennscherenpaare 9 bzw. 10 beiderseits des Transporthakens 1 asymmetrisch zueinander angeordnet (Fig.2). Unterhalb des zwischen den beiden Trägern 2 und 3 an dem Transporthaken hängenden Bundes 6 ist eine Aufnahmevorrichtung 11 für die von den Trennscherenpaaren 9 bzw. 10 abgeschnittenen Schlingen 6a vorgesehen, der aus einem Paar trichterförmig, voneinander abgebogener Platten 11a und 11b besteht. Neben den jeweiligen Trennscherenpaaren 9 bzw. 10 (Fig. 5) sind, in Richtung auf den Bund 6 und von diesem weg bewegbare von einem Verschiebemotor 14 angetriebene Keilelemente und jeweils trichterförmig abgebogene Leitblechpaare 17 zur Erfassung und Führung des Bundes 6 vorgesehen. Bei der Ausbildung nach den Fig. 3, 4 und 6, die im wesentlichen der nach den Fig. 1 und 2 entspricht, sind an den Tragschlitten 2 bzw. 3 verfahrbare Stangenelemente 12 vorgesehen, die hier mit Hilfe von schwenkbaren Parallelogrammstützen 1, 3 in Richtung auf die jeweilige Stirnseite des Bundes 6 und von diesem weg bewegt, angehoben und abgesenkt werden können. An den jeweiligen Vorderenden der Stangenelemente 12 sind Haken 12a angeordnet. Die Stangenelemente 12 sind durch, in den beiden Platten 11a und 11b vorgesehene Längsschlitze 16 hindurchgeführt.

[0010] Die Trennvorrichtungen arbeiten in der Weise, daß die beiden Träger 2 und 3 mit Hilfe der Schubeinrichtungen 4 bzw. 5 gegeneinander in Richtung auf die Stirnseiten des, in der in Fig. 1 wiedergegebenen Position des am Traghaken 1 hängenden Bundes 6 aus der in Fig. 1, rechts, wiedergegebenen Position in die, in dieser Figur links wiedergegebene Position verfahren werden. Dabei erfaßt das Leitblechpaar 17 den Bund, und das Keilelemente 15 (Fig. 5) wird zwischen die äußeren Schlingen 6a des Bundes 6 gefahren und schiebt einige dieser Schlingen von der Stirnseite des Bundes 6 nach außen. Anschließend führen die beiden Trennscherenpaares 9 die Trennschnitte aus.

[0011] Bei der Ausbildung nach den Fig. 3 und 4 werden die beiden Träger 2 und 3 nach Durchführung der Trennschnitte an beiden Stirnseiten des Bundes 6 durch die Trennscherenpaare 9 bzw. 10 von den Stirnseiten des Bundes 6 weg in die dargestellten Positionen gefahren, und die Stangenelemente 12 mittels der Parallelogrammstützen 13 gegen die Stirnseiten des Bundes 6 und die jeweiligen äußeren Schlingen 6a bewegt, dabei angehoben und wieder zurückbewegt. Sie erfassen durch diese Bewegungen die unteren Schlingenränder mit ihren Haken 12a und bewirken, daß die vorher, wie beschrieben, bereits vom Bund abgetrennten Schlingen 6a von dem Transporthaken 1 abrutschen und dabei, geführt von den Platten 11a und 11b in den Aufnahmebehälter 11 fallen.

Bezugszeichenverzeichnis



[0012] 
1
Transporthaken
2
Träger
2a
Kragansatz
3
Träger
3a
Kragansatz
4
Schubeinrichtung
5
Schubeinrichtung
6
Bund
6a
Schlingen (des Bundes)
7
Führung
8
Führung
9
Trennschere
10
Trennschere
11
Aufnahmevorrichtung
11a
Platte
11b
Platte
12
Stangenelemente
12a
Haken
13
Parallelogrammstützen
14
Verschiebemotor
15
Keilelement
16
Längsschlitze
17
Leitblechpaar



Ansprüche

1. Trennvorrichtung zur Trennung der äußeren Schlingen von, in Schlingensammelvorrichtungen gebildeten Walzdrahtbunden, die in aufeinanderfolgenden Transporthaken einer Hakentransportbahn hängen,
gekennzeichnet durch
beiderseits der Hakentransportbahn angeordnete, in Richtung auf die Ringstirnseiten der Bunde (6) und von diesen weg verfahrbare Träger (2; 3) und auf diesen angeordnete Trennscheren (9; 10), die auf diesen in Führungen (7) in vertikalen Ebenen verschieb- und winkelverstellbar sind.
 
2. Trennvorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
den Trägern (2; 3) zugeordnete, etwa radial zum Umfang der Bunde (6) bewegbare, von einem Verschiebemotor (14) angetriebene, zwischen die einzelnen Schlingen (6a) des Bundes (6) ein- und ausbringbare Keilelemente (15).
 
3. Trennvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und/oder 2,
gekennzeichnet durch
mehrere, seitlich der Träger (2; 3) angeordnete, etwa in Richtung auf die Ringstirnseiten des Bundes in und unter die Schlingen (6a) beweg- und heb- sowie senkbare Stangenelemente (12).
 
4. Trennvorwichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
eine, zwischen beiden Trägern (2; 3), unterhalb des hängenden Bundes (6) angeordnete Aufnahmevorrichtung (11) für die von den Trennscheren (9; 10) abgetrennten Schlingen (6a) des Bundes (6).
 
5. Trennvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch
je zwei oder mehr auf einem Träger (2; 3) winklig zueinander angeordnete Trennscheren (9 bzw. 10).
 
6. Trennvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Trennschere (9; 10) und Verschiebemotor (14) gehäuseverbunden ausgebildet und angeordnet sind.
 
7. Trennvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vorderen Enden der Stangenelemente (12) als Haken (12a) ausgebildet sind.
 
8. Trennvorrichtung nach den Ansprüchen 3 und/oder 4
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmevorrichtung (11) aus beiderseits der Hakentransportbahn angeordneten, parallel zueinander und trichterförmig geneigt zur Vertikalen liegenden Platten (11a, 11b) besteht, die Durchgangsschlitze (16) für die Stangenelemente (12) aufweisen.
 




Zeichnung