[0001] Die Erfindung betrifft eine Längsschneidvorrichtung zum Unterteilen einer Materialbahn
in Einzelbahnen, mit paarweise angeordneten, seitlich relativ zueinander anstellbaren
sowie in ihrer Betriebsstellung rotativ antreibbaren Ober- und Untermessern.
[0002] Um bei Längsschneidern der eingangs bezeichneten Art einen Formatwechsel vorzunehmen,
wird üblicherweise die Untermesserwelle ausgewechselt bzw. die Untermesserwelle mit
neuen entsprechend beabstandeten Messern bestückt, während die Obermesser durch entsprechende
Verstellung bzw. Querverschiebung an einem Träger an das neue Format angepaßt werden.
Entsprechende Halterungs- und Einstellmittel für die Obermesser sind beispielsweise
in der US-PS 5 259 255 offenbart.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Zugänglichkeit der Untermesserwelle
für Montagearbeiten zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die an einer gemeinsamen Quertraverse
verschiebbaren Obermesser durch wenigstens eine weiträumige Verlagerung der Quertraverse
in eine Außerbetriebsstellung bewegbar sind. Eine Außerbetriebsstellung läßt sich
nach einem weiteren Vorschlag dadurch erreichen, daß die Quertraverse an einem im
wesentlichen längs der Bahnlaufrichtung der Materialbahn verschiebbaren Schlitten
angeordnet ist, wobei die Zugänglichkeit noch dadurch optimiert werden kann, daß der
Schlitten von Führungsbahnen aufgenommen wird, die quer zur Bahnlaufrichtung versetzbar
sind. Die auf diese Weise möglichen weiträumigen Verlagerungsbewegungen sind sowohl
nacheinander als auch überlagert durchführbar.
[0005] Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung besteht darin, daß die Führungsbahnen um
eine quer zur Bahnlaufrichtung der Materialbahn verlaufende Achse verschwenkbar angeordnet
sind.
Eine zusätzliche Erleichterung bei der Formatumstellung der Untermesser wird nach
einer Weiterbildung dadurch erzielt, daß die Untermesser auf einer mit einem in der
Außerbetriebsstellung eine fliegende Lagerung gewährleistenden Antriebslager versehenen
Welle angeordnet sind, die am anderen Ende ein axial abziehbares Stützlager aufweist.
Auf diese Weise wird zusätzlich eine freie stirnseitige Zugänglichkeit der Untermesserwelle
erreicht, deren Einbaulage im übrigen erhalten bleibt.
[0006] Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß alle für einen Formatwechsel
erforderlichen Arbeiten ungehindert im Arbeitsbereich der Untermesserwelle vorgenommen
werden können, und daß die Obermesser anschließend schnell und exakt in eine entsprechend
angepaßte Arbeitsstellung zurückbewegbar sind.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert.
Hierbei zeigen:
- Figuren 1 a - 1 c
- einen Längsschneider in unterschiedlichen Relativstellungen von Ober- und Untermessern
in der Seitenansicht und
- Figuren 2 a - 2 c
- eine Ansicht quer zur Bahnlaufrichtung des Längsschneiders in den in Figur 1 gezeigten
Relativstellungen von Ober- und Untermessern.
[0008] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Längsschneider zum Unterteilen einer in Pfeilrichtung
1 transportierten mehrnutzigen Materialbahn 2 weist eine Reihe von Obermessern 3 sowie
mit diesen zusammenwirkenden Untermessern 4 auf. Die Obermesser 3 sind relativ zu
den Untermessern 4 in Richtung des Doppelpfeils 6 vertikal sowie in Richtung des Doppelpfeils
7 entlang einer Quertraverse 8 horizontal anstellbar.
Die die Obermesser aufnehmende Quertraverse 8 ist an einem längs der Bahnlaufrichtung
1 der Materialbahn 2 auf Führungsbahnen 9 bis gegen einen Anschlag 11 verschiebbaren
Schlitten 12 angeordnet und in ihrer Ausgangsstellung durch eine Verriegelungseinrichtung
13 an einem Distanzanschlag 14 fixiert.
Die den Schlitten 12 aufnehmenden Führungsbahnen 9 sind in Richtung des Doppelpfeils
16 um eine quer zur Bahnlaufrichtung 1 verlaufende Achse 17 mittels eines Hubantriebes
18 verschwenkbar.
Die Untermesser 4 sind formatbestimmt auf einer gemeinsamen Messerwelle 19 angeordnet,
welche auf einer Seite an einer Maschinenwand 21 von einer relativ langen zweifachen
Antriebslagerung 22, 23 aufgenommen und durch einen Riemenantrieb 24 angetrieben wird.
Auf der Gegenseite wird die Messerwelle 19 von einem durch eine Maschinenwand 26 hindurch
abziehbaren Stützlager 27 aufgenommen.
[0009] Die Handhabung des Längsschneiders zur Vorbereitung auf einen Formatwechsel ist wie
folgt:
Ausgehend von den Figuren 1 a und 2 a, in denen sich der Längsschneider in der Arbeitsposition
befindet, wird gemäß den Figuren 1 b und 2 b zunächst durch Aktivierung des Hubantriebs
18 der auf den Führungsbahnen 9 gelagerte Schlitten 12 mitsamt den auf der Quertraverse
8 angeordneten Obermessern 3 um die Achse 17 nach oben geschwenkt. Anschließend wird
die Verriegelungseinrichtung 13 gelöst und der Schlitten 12 gemäß Figur 1 c aus dem
Arbeitsbereich nach hinten gegen den Anschlag 11 verschoben. Damit ist die freie Zugänglichkeit
der unteren Messerwelle 19 gegeben, deren Stützlager 27 gemäß Figur 2 c abgenommen
werden kann, da die einseitige zweifache Antriebslagerung 22, 23 eine sichere fliegende
Lagerung der Messerwelle 19 gewährleistet. Dadurch können die einzelnen Untermesser
4 nacheinander axial von der Messerwelle 19 abgenommen werden, wonach deren Neubestückung
in umgekehrter Reihenfolge der genannten Handhabungsschritte vorgenommen werden kann.
Nach dem Herunterschwenken und Zurückfahren des Schlittens 12 in die Ausgangsposition
erfolgt in üblicher Weise die formatabhängige Messereinstellung der Obermesser 3 an
die Untermesser 4.
1. Längsschneidvorrichtung zum Unterteilen einer Materialbahn in Einzelbahnen, mit paarweise
angeordneten, seitlich relativ zueinander anstellbaren sowie in ihrer Betriebsstellung
rotativ antreibbaren Ober- und Untermessern, dadurch gekennzeichnet, daß die an einer
gemeinsamen Quertraverse (8) verschiebbaren Obermesser (3) durch wenigstens eine weiträumige
Verlagerung der Quertraverse in eine Außerbetriebsstellung bewegbar sind.
2. Längsschneidvorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Quertraverse
(8) an einem im wesentlichen längs der Bahnlaufrichtung (Pfeil 1) der Materialbahn
(2) verschiebbaren Schlitten (12) angeordnet ist.
3. Längsschneidvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten
(12) von Führungsbahnen (9) aufgenommen wird, die quer zur Bahnlaufrichtung (Pfeil
1) versetzbar sind.
4. Längsschneidvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahnen
(9) um eine quer zur Bahnlaufrichtung (Pfeil 1) der Materialbahn (2) verlaufende Achse
(17) verschwenkbar angeordnet sind.
5. Längsschneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Untermesser (4) auf einer mit einem in der Außerbetriebsstellung eine fliegende
Lagerung gewährleistenden Antriebslager (22, 23) versehenen Welle (19) angeordnet
sind, die am anderen Ende ein axial abziehbares Stützlager (27) aufweist.