(19)
(11) EP 0 992 324 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.04.2000  Patentblatt  2000/15

(21) Anmeldenummer: 99118874.9

(22) Anmeldetag:  24.09.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B26D 5/02, B26D 7/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 07.10.1998 DE 19846168

(71) Anmelder: E.C.H. WILL GmbH
D-22529 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Brandt, Eckhard
    22850 Norderstedt (DE)

(74) Vertreter: Herrmann, Günther 
c/o Hauni Maschinenbau AG, Patentabteilung 105, Kurt-A.-Körber-Chaussee 8-32
21033 Hamburg
21033 Hamburg (DE)

   


(54) Längsschneidvorrichtung zum Unterteilen einer Materialbahn


(57) Die Erfindung betrifft einen Längsschneider für zu unterteilende mehrnutzige Materialbahnen mit auf einer gemeinsamen angetriebenen Untermesserwelle angeordneten Untermessern und relativ dazu anstellbaren Obermessern.
Es ist das Ziel, die Zugänglichkeit der Untermesserwelle bei einem Formatwechsel zu verbessern.
Erreicht wird dies durch Mittel zum Anheben (18) und Zurückfahren von die Obermesser (3) aufnehmenden Träger-, Schlitten- und Führungselementen (8; 12; 9) aus dem Arbeitsbereich.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Längsschneidvorrichtung zum Unterteilen einer Materialbahn in Einzelbahnen, mit paarweise angeordneten, seitlich relativ zueinander anstellbaren sowie in ihrer Betriebsstellung rotativ antreibbaren Ober- und Untermessern.

[0002] Um bei Längsschneidern der eingangs bezeichneten Art einen Formatwechsel vorzunehmen, wird üblicherweise die Untermesserwelle ausgewechselt bzw. die Untermesserwelle mit neuen entsprechend beabstandeten Messern bestückt, während die Obermesser durch entsprechende Verstellung bzw. Querverschiebung an einem Träger an das neue Format angepaßt werden. Entsprechende Halterungs- und Einstellmittel für die Obermesser sind beispielsweise in der US-PS 5 259 255 offenbart.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Zugänglichkeit der Untermesserwelle für Montagearbeiten zu verbessern.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die an einer gemeinsamen Quertraverse verschiebbaren Obermesser durch wenigstens eine weiträumige Verlagerung der Quertraverse in eine Außerbetriebsstellung bewegbar sind. Eine Außerbetriebsstellung läßt sich nach einem weiteren Vorschlag dadurch erreichen, daß die Quertraverse an einem im wesentlichen längs der Bahnlaufrichtung der Materialbahn verschiebbaren Schlitten angeordnet ist, wobei die Zugänglichkeit noch dadurch optimiert werden kann, daß der Schlitten von Führungsbahnen aufgenommen wird, die quer zur Bahnlaufrichtung versetzbar sind. Die auf diese Weise möglichen weiträumigen Verlagerungsbewegungen sind sowohl nacheinander als auch überlagert durchführbar.

[0005] Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung besteht darin, daß die Führungsbahnen um eine quer zur Bahnlaufrichtung der Materialbahn verlaufende Achse verschwenkbar angeordnet sind.
Eine zusätzliche Erleichterung bei der Formatumstellung der Untermesser wird nach einer Weiterbildung dadurch erzielt, daß die Untermesser auf einer mit einem in der Außerbetriebsstellung eine fliegende Lagerung gewährleistenden Antriebslager versehenen Welle angeordnet sind, die am anderen Ende ein axial abziehbares Stützlager aufweist. Auf diese Weise wird zusätzlich eine freie stirnseitige Zugänglichkeit der Untermesserwelle erreicht, deren Einbaulage im übrigen erhalten bleibt.

[0006] Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß alle für einen Formatwechsel erforderlichen Arbeiten ungehindert im Arbeitsbereich der Untermesserwelle vorgenommen werden können, und daß die Obermesser anschließend schnell und exakt in eine entsprechend angepaßte Arbeitsstellung zurückbewegbar sind.

[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
Hierbei zeigen:
Figuren 1 a - 1 c
einen Längsschneider in unterschiedlichen Relativstellungen von Ober- und Untermessern in der Seitenansicht und
Figuren 2 a - 2 c
eine Ansicht quer zur Bahnlaufrichtung des Längsschneiders in den in Figur 1 gezeigten Relativstellungen von Ober- und Untermessern.


[0008] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Längsschneider zum Unterteilen einer in Pfeilrichtung 1 transportierten mehrnutzigen Materialbahn 2 weist eine Reihe von Obermessern 3 sowie mit diesen zusammenwirkenden Untermessern 4 auf. Die Obermesser 3 sind relativ zu den Untermessern 4 in Richtung des Doppelpfeils 6 vertikal sowie in Richtung des Doppelpfeils 7 entlang einer Quertraverse 8 horizontal anstellbar.
Die die Obermesser aufnehmende Quertraverse 8 ist an einem längs der Bahnlaufrichtung 1 der Materialbahn 2 auf Führungsbahnen 9 bis gegen einen Anschlag 11 verschiebbaren Schlitten 12 angeordnet und in ihrer Ausgangsstellung durch eine Verriegelungseinrichtung 13 an einem Distanzanschlag 14 fixiert.
Die den Schlitten 12 aufnehmenden Führungsbahnen 9 sind in Richtung des Doppelpfeils 16 um eine quer zur Bahnlaufrichtung 1 verlaufende Achse 17 mittels eines Hubantriebes 18 verschwenkbar.
Die Untermesser 4 sind formatbestimmt auf einer gemeinsamen Messerwelle 19 angeordnet, welche auf einer Seite an einer Maschinenwand 21 von einer relativ langen zweifachen Antriebslagerung 22, 23 aufgenommen und durch einen Riemenantrieb 24 angetrieben wird. Auf der Gegenseite wird die Messerwelle 19 von einem durch eine Maschinenwand 26 hindurch abziehbaren Stützlager 27 aufgenommen.

[0009] Die Handhabung des Längsschneiders zur Vorbereitung auf einen Formatwechsel ist wie folgt:
Ausgehend von den Figuren 1 a und 2 a, in denen sich der Längsschneider in der Arbeitsposition befindet, wird gemäß den Figuren 1 b und 2 b zunächst durch Aktivierung des Hubantriebs 18 der auf den Führungsbahnen 9 gelagerte Schlitten 12 mitsamt den auf der Quertraverse 8 angeordneten Obermessern 3 um die Achse 17 nach oben geschwenkt. Anschließend wird die Verriegelungseinrichtung 13 gelöst und der Schlitten 12 gemäß Figur 1 c aus dem Arbeitsbereich nach hinten gegen den Anschlag 11 verschoben. Damit ist die freie Zugänglichkeit der unteren Messerwelle 19 gegeben, deren Stützlager 27 gemäß Figur 2 c abgenommen werden kann, da die einseitige zweifache Antriebslagerung 22, 23 eine sichere fliegende Lagerung der Messerwelle 19 gewährleistet. Dadurch können die einzelnen Untermesser 4 nacheinander axial von der Messerwelle 19 abgenommen werden, wonach deren Neubestückung in umgekehrter Reihenfolge der genannten Handhabungsschritte vorgenommen werden kann.
Nach dem Herunterschwenken und Zurückfahren des Schlittens 12 in die Ausgangsposition erfolgt in üblicher Weise die formatabhängige Messereinstellung der Obermesser 3 an die Untermesser 4.


Ansprüche

1. Längsschneidvorrichtung zum Unterteilen einer Materialbahn in Einzelbahnen, mit paarweise angeordneten, seitlich relativ zueinander anstellbaren sowie in ihrer Betriebsstellung rotativ antreibbaren Ober- und Untermessern, dadurch gekennzeichnet, daß die an einer gemeinsamen Quertraverse (8) verschiebbaren Obermesser (3) durch wenigstens eine weiträumige Verlagerung der Quertraverse in eine Außerbetriebsstellung bewegbar sind.
 
2. Längsschneidvorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Quertraverse (8) an einem im wesentlichen längs der Bahnlaufrichtung (Pfeil 1) der Materialbahn (2) verschiebbaren Schlitten (12) angeordnet ist.
 
3. Längsschneidvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (12) von Führungsbahnen (9) aufgenommen wird, die quer zur Bahnlaufrichtung (Pfeil 1) versetzbar sind.
 
4. Längsschneidvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahnen (9) um eine quer zur Bahnlaufrichtung (Pfeil 1) der Materialbahn (2) verlaufende Achse (17) verschwenkbar angeordnet sind.
 
5. Längsschneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Untermesser (4) auf einer mit einem in der Außerbetriebsstellung eine fliegende Lagerung gewährleistenden Antriebslager (22, 23) versehenen Welle (19) angeordnet sind, die am anderen Ende ein axial abziehbares Stützlager (27) aufweist.
 




Zeichnung