[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter als flexibler IBC mit einem Außenseitenwandungen
aufweisenden Außenbehälter und mit einem eine Innenauskleidung bildenden Innenbehältnis.
[0002] Flexible IBCs sind nach DIN 55 461 Großpackmittel, die aus einem Körper sowie den
entsprechenden Bedienungsausrüstungen, Sicherheits-, Schutz- und Handhabungsvorrichtungen
bestehen. Der Körper bildet das eigentliche Behältnis und ist aus Folie, Gewebe, Papier
oder aus einem anderen flexiblen Werkstoff oder aus Kombinationen daraus hergestellt.
Vornehmlich werden IBCs aus schweren Polypropylen-Bändchengeweben mit oder ohne Beschichtung
gefertigt. In der Regel wird eine kubische Form auf quadratischer oder rechteckiger
Basis gewählt, damit eine Verladung auf Paletten in Lkws, Hochregallagern, Überseecontainern
oder Bahnwaggons platzsparend möglich ist.
[0003] Allerdings setzt dies voraus, daß die flexiblen Seitenwandungen durch das eingefüllte
Schüttgut nicht zu stark ausgebeult werden. Um solche Ausbeulungen weitgehend zu vermeiden,
werden in den Behältern Verstrebungselemente vorgesehen. Hierbei handelt es sich um
Verstrebungsstreifen oder -wände aus dem gleichen Material, aus dem der Behälter besteht,
die die Eckbereiche diagonal überspannen oder die gegenüberliegenden Seitenwandungen
verbinden. Im letzteren Fall können sich die Verstrebungswände auch kreuzen. Mit Hilfe
solcher Verstrebungselemente werden die Auswölbungen in den Seitenwandungen in eine
entsprechenden Anzahl von Auswölbungen aufgeteilt, so daß eine Nivellierung und Begradigung
der Seitenwandungen erzielt wird.
[0004] Sofern mit dem Behälter staubförmiges Schüttgut oder ein Schüttgut transportiert
werden soll, das gegen Feuchtigkeit, Staub oder anderen Einflüssen von außen geschützt
werden muß, wird in ein Außenbehältnis ein an dessen Innenmaße angepaßtes und damit
eine Innenauskleidung bildendes Innenbehältnis eingesetzt. Das Innenbehältnis ist
in der Regel aus einer Folie hergestellt. Aus Festigkeitsgründen wird hierzu vornehmlich
ein 180 µ starkes Material verwendet. Da bei solchen Behältern die Anordnung von Verstrebungselementen,
die die Außenseitenwandungen des Außenbehältnisses stabilisieren, nicht möglich ist,
werden Verstrebungselemente im Inneren des Innenbehältnisses vorgesehen, und zwar
in Form von die Eckbereiche des Innenbehältnisses überbrückenden Verstrebungsstreifen.
Deren Befestigung geschieht durch Verschweißung.
[0005] Nachteilig bei solchen Behältern ist, daß für das Innenbehältnis eine relativ dicke
Folie verwendet werden muß, da die formstabilisierenden Kräfte von dem Innenbehältnis
aufgenommen werden müssen und die Schweißnähte das Folienmaterial schwächen. Dieser
Umstand sowie der Aufwand für die Anbringung der Verstrebungselemente macht das Innenbehältnis
teuer. Dies ist umso nachteiliger, als das Innenbehältnis nach seinem Einsatz entsorgt
und nur das Außenbehältnis rekonditioniert wird.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Behälter der eingangs genannten Gattung
so zu gestalten, daß die Herstellungs- und Betriebskosten eines solchen Behälters
wesentlich herabgesetzt werden, ohne daß hierdurch die Formstabilität des Behälters
leidet.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in das Außenbehältnis nebeneinander
mehrere Innenbehältnisse angeordnet werden. Grundgedanke der Erfindung ist es folglich,
in das Außenbehältnis wenigstens zwei Innenbehältnisse nebeneinander einzusetzen.
Da durch diese Aufteilung die Neigung zum Ausbeulen schon wesentlich herabgesetzt
wird, ist es nicht notwendig, in den Innenbehältnissen zusätzlich Verstrebungselemente
vorzusehen. Die Innenbehältnisse können deshalb aus einem einfachen Folienschlauch
kostengünstig hergestellt werden. Die Gesamtkosten für Innenbehältnisse sind erheblich
geringer als die Kosten für ein einziges Innenbehältnis mit Verstrebungselementen.
[0008] Die Erfindung eröffnet zudem die Möglichkeit, verschiedene Schüttgüter in einem Behälter
zu transportieren, indem sie auf die Innenbehältnisse verteilt werden. Hierdurch ergeben
sich neue Verwendungsmöglichkeiten für den Behälter. Außerdem können die Innenbehältnisse
auf einfache Weise keimfrei gehalten werden, da im Innern der Innenbehältnisse keine
Manipulationen mehr notwendig sind.
[0009] In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß sich zwischen den Innenbehältnissen
wenigstens ein zwei Außenseitenwandungen verbindendes Verstrebungselement erstreckt,
wobei das Verstrebungselement beispielsweise als Verstrebungswand, -streifen und/oder
-draht ausgebildet sein kann. Solche Verstrebungselemente wirken zusätzlich einem
Ausbeulen des Behälters entgegen, indem sie den Abstand der Außenseitenwandungen begrenzen.
In diesem Fall wird die formstabilisierende Wirkung auf das Außenbehältnis verlagert.
Die Kosten der Anbringung fallen nicht wesentlich ins Gewicht, da das Außenbehältnis
mehrfach rekonditioniert werden kann.
[0010] Die Innenbehältnisse können voneinander getrennt ausgebildet sein, so daß sie unabhängig
voneinander handhabbar sind. Alternativ dazu kann vorgesehen sein, daß die bzw. jeweils
zwei Innenbehältnisse aus einem U-förmig gebogenen Schlauch gebildet sind. Dies hat
Vorteile für die Kosten der Herstellung. Der Schlauch kann im U-Bogen eine mit beiden
Innenbehältnissen verbundene Auslaßöffnung aufweisen, sofern in beiden Innenbehältnissen
das gleiche Schüttgut transportiert werden soll. Alternativ dazu kann aber auch vorgesehen
sein, daß der Schlauch im U-Bogen geschlossen ausgebildet, beispielsweise verschweißt
ist, und daß jedes Innenbehältnis eine eigene Auslaßöffnung aufweist.
[0011] Der Grundgedanke der Erfindung kann jedoch auch dadurch konkretisiert werden, daß
jeweils zwei benachbarte Innenbehältnisse an ihren aneinanderliegenden Seitenwänden
miteinander verbunden sind. Sofern mehr als zwei Innenbehältnisse vorgesehen sind,
können Gruppen von Innenbehältnissen oder sogar alle Innenbehältnisse auf diese Weise
miteinander verbunden werden. Die aneinander geschweißten Seitenwände bilden eine
doppelwandige Stabilisierung gegen Ausbeulen des Außenbehältnisses in diesem Bereich.
Dies eröffnet die Möglichkeit, für die Innenbehältnisse ein wesentlich dünneres, vorzugsweise
nur halb so starkes Folienmaterial zu verwenden. Die Verbindung der Seitenwände kann
vollflächig sein. Es reicht jedoch aus, wenn die Verbindung bzw. Verschweißung lediglich
an den Rändern der Seitenwände durchgeführt wird, und zwar möglichst über die gesamte
Höhe der Seitenwände.
[0012] Die Innenbehältnisse können jeweils eigene Auslaßöffnungen mit zugehörigen Auslaßstutzen
aufweisen, damit unterschiedliche Schüttgutmaterialien transportiert werden können.
Sofern der Behälter nur für ein einziges Schüttgutmaterial bestimmt ist, sollten die
Auslaßöffnungen in einem Sammelauslaßstutzen münden, der vorzugsweise an dem Außenbehältnis
angebracht ist.
[0013] Die Innenbehältnisse sollten zweckmäßigerweise gleiche Grundfläche und -form haben.
Dies schließt nicht aus, im Bedarfsfall unterschiedliche Größen für die Innenbehältnisse
zu verwenden, sofern sie sich durch ihre Nebeneinanderanordnung im Außenbehältnis
so ergänzen, daß sie den Innenraum des Außenbehältnisses ausfüllen.
[0014] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen näher veranschaulicht.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Behälters in schematischer Darstellung
und
- Figur 2
- eine Draufsicht auf einen zweiten Behälter.
[0015] Der in Figur 1 dargestellte Behälter 1 weist ein kubusförmiges Außenbehältnis 2 mit
rechteckiger Bodenwandung 3 und vier ebenfalls rechteckigen Außenseitenwandungen 4,
5, 6, 7 auf. Die jeweils gegenüberliegenden Außenseitenwandungen 4, 6 bzw. 5, 7 haben
identische Maße, wobei die Außenseitenwandungen 4, 6 eine größere horizontale Erstreckung
haben als die Außenseitenwandungen 5, 7.
[0016] An den vier oberen Ecken des Außenbehältnisses 2 sind Schlaufen 8, 9, 10, 11 befestigt.
Über diese Schlaufen 8, 9, 10, 11 ist der Behälter 1 handhabbar, d.h. er kann mit
einem entsprechenden Geschirr mittels eines Krans angehoben und verfahren werden.
Sowohl das Außenbehältnis 2 selbst als auch die Schlaufen 8, 9, 10, 11 bestehen aus
einem Polypropylen-Bändchengewebe, sind also flexibel.
[0017] In der Mitte zwischen den längeren Außenseitenwandungen 4, 6 erstreckt sich eine
Verstrebungswand 12 aus demselben Material, aus dem auch das Außenbehältnis 2 besteht.
Die Verstrebungswand 12 geht bis zu den Oberkanten der längeren Außenseitenwandungen
4, 6 und ist über ihre gesamte Höhe mit den Außenseitenwandungen 4, 6 verbunden, beispielsweise
vernäht und/oder verschweißt. Die Verstrebungswand 12 teilt den Innenraum des Außenbehältnisses
2 in zwei gleich große Behältniskammern 13, 14 auf, endet jedoch etwas oberhalb der
Bodenwandung 3.
[0018] In die rechte Behältniskammer 14 ist ein Innenbehältnis 15 eingesetzt, das die Behältniskammer
14 praktisch vollständig ausfüllt und nach oben über das Außenbehältnis 2 hochsteht.
Das Innenbehältnis 15 somit eine an die Behältniskammer 14 angepaßte Formgebung, ist
also kubusförmig ausgebildet. Das Innenbehältnis hat einen Boden 16 mit einer Auslaßöffnung
17, an den sich ein Auslaßstutzen 18 anschließt. Der Auslaßstutzen 18 durchfaßt eine
zentrale Öffnung 19 in der Bodenwandung 3 und mündet in einem sich an die Öffnung
19 anschließenden Auslaßstutzen 20. Der Auslaßstutzen 18 an dem Innenbehältnis 15
kann je nach Bedarf geöffnet und geschlossen werden. Befüllt wird das Innenbehältnis
15 über eine hier nicht näher dargestellte Öffnung an dessen Oberseite.
[0019] In die linke Behältniskammer 13 wird - was hier nicht näher dargestellt ist - ebenfalls
ein mit dem Innenbehältnis 15 identisches Innenbehältnis eingesetzt, allerdings in
spiegelbildlicher Anordnung, so daß dessen Auslaßstutzen ebenfalls in den Auslaßstutzen
20 an der Bodenwandung 3 hineinragt.
[0020] Die durch die Befüllung der Innenbehältnisse 15 bewirkte Neigung zum Ausbeulen der
Seitenwände wird bei dem gezeigten Behälter 1 durch die formstabilisierende Wirkung
der Verstrebungswand 12 in Grenzen gehalten. Unterstützt wird die Verstrebungswand
12 auch durch die Aufteilung auf zwei Innenbehältnisse 15. Insgesamt bilden sich nur
geringfügige Ausbeulungen aus, so daß der Behälter 1 raumsparend plaziert werden kann.
[0021] In Figur 2 ist ein ebenfalls kubischer Behälter 21 dargestellt, der - wie der Behälter
1 - ein Außenbehältnis 22 mit einer in diesem Fall quadratischen Bodenwandung 23 und
vier Außenseitenwandungen 24, 25, 26, 27 hat, welche senkrecht von der Bodenwandung
23 hochstehen. Das Außenbehältnis 22 ist hier nicht - wie bei dem Behälter 1 gemäß
Figur 1 - durch eine Verstrebungswand in Behältniskammern aufgeteilt.
[0022] In das Außenbehältnis 22 eingesetzt sind nebeneinander zwei Innenbehältnisse 28,
29, die den von dem Außenbehältnis 22 eingeschlossenen Innenraum nahezu vollständig
einnehmen. Sie weisen zwei benachbarte Seitenwände 30, 31 auf, welche an ihren senkrechten
Rändern - also senkrecht zur Zeichnungsebene - mit jeweils einer über die gesamte
Höhe der Innenbehältnisse 28, 29 gehenden Schweißnaht 32, 33 verbunden sind. Auf diese
Weise unterstützen sich die Seitenwände 30, 31 gegenseitig, wenn sie durch das in
die Innenbehältnisse 28, 29 eingefüllte Schüttgut auf Zug belastet werden. Dies eröffnet
die Möglichkeit, für die Innenbehältnisse 28, 29 eine Folie von nur 90 µ Dicke - üblich
sind 180 µ - zu verwenden. Außerdem wirken die Seitenwände 30, 31 formstabilisierend
in der Weise, daß Ausbeulungen der Außenseitenwandungen 24, 26 im mittleren Bereich
vollständig vermieden werden und in den angrenzenden Bereichen nur in geringem Umfang
auftreten.
1. Behälter (1, 21) als flexibler IBC mit einem Außenseitenwandungen (4, 5, 6, 7; 24,
25, 26, 27) aufweisenden Außenbehältnis (2, 22) und mit einem eine Innenauskleidung
bildenden Innenbehältnis (15, 28, 29), dadurch gekennzeichnet, daß in dem Außenbehältnis (2, 22) nebeneinander mehrere Innenbehältnisse (15, 28,
29) angeordnet sind.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen den Innenbehältnissen wenigstens ein zwei Außenseitenwandungen
(4, 6) verbindendes Verstrebungselement (12) erstreckt.
3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstrebungselement als Verstrebungewand (12), -streifen und/oder -draht
ausgebildet ist.
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenbehältnisse (15) voneinander getrennt sind.
5. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei Innenbehältnisse aus einem U-förmig gebogenen Schlauch gebildet
sind.
6. Behälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch im U-Bogen eine mit beiden Innenbehältnissen verbundene Auslaßöffnung
aufweist.
7. Behälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch im U-Bogen geschlossen ist und jedes Innenbehältnis eine eigene
Auslaßöffnung aufweist.
8. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei benachbarte Innenbehältnisse (28, 29) an ihren aneinander liegenden
Seitenwänden (30, 31) miteinander verbunden sind.
9. Behälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenbehältnisse (28, 29) an den Rändern ihrer Seitenwände (30, 31) verbunden
sind.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenbehältnisse (15, 28, 29) jeweils eine eigen Auslaßöffnung (17) haben.
11. Behälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßöffnungen (17) in separate Auslaßstutzen (18) münden.
12. Behälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßöffnungen in einen Sammelauslaßstutzen münden.
13. Behälter nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßstutzen (18) in einen gemeinsamen Auslaßstutzen (20) am Außenbehältnis
(2) münden.
14. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenbehältnisse (15, 28, 29) gleich Grundfläche und -form haben.