(19)
(11) EP 0 992 449 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.04.2000  Patentblatt  2000/15

(21) Anmeldenummer: 99117400.4

(22) Anmeldetag:  04.09.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B66B 1/50
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 14.09.1998 EP 98810910

(71) Anmelder: INVENTIO AG
CH-6052 Hergiswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Folli, Stefano, El.-Ing. HTL
    6600 Locarno (CH)
  • Scherrer, Alain, El.-Ing. ETH
    6605 Locarno-Monti (CH)
  • Milimatti, Paolo, Techniker ST
    6648 Minusio (CH)

   


(54) Befestigungseinrichtung für Schachtinformationsgeber einer Aufzugsanlage


(57) Bei dieser Befestigungseinrichtung für Schachtinformationsgeber (4) sind je Stockwerk in unterschiedlichen Höhenlagen zwei bis drei Träger (7) mit Schachtinformationsgebern (4) an über die gesamte Schachthöhe gespannten Seile (9) angeordnet. Am unteren und oberen Schachtende ist je eine an einer Führungsschiene (10) angeordnete Konsole (11) vorgesehen. Ein Seilende ist als Seilkausche (12) ausgebildet. Die Seilkauschen (12) der oberen Seilenden sind direkt mit der oberen Konsole (11) verbunden. An den Seilkauschen (12) der unteren Seilenden greifen Zugfedern (14) an, die einenends je mit einem Spannschloss (15) verbunden sind. Mit dem einenends an der unteren Konsole (11) angeordneten Spannschloss (15) kann das Seil (9) vorgespannt werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind drei Seile (9) vorgesehen, je ein äusseres und ein mittleres, wobei das mittlere Seil (9) gegenüber den äusseren Seilen (9) in der Tiefe leicht nach hinten versetzt ist und die äusseren Seile (9) in der Breite des Trägers (7) leicht nach innen versetzt sind. Bei grösseren Aufzugsanlagen ist je drei bis vier Stockwerke eine an der Führungsschiene (10) angeordnete Halteschiene (16) vorgesehen, mittels der die Seile (9) festgehalten werden. Die Halteschiene (16) dämpft insbesondere bei der Montage manuell ausgelöste Seilschwingungen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigungseinrichtung für Schachtinformationsgeber einer Aufzugsanlage bestehend aus über die Schachthöhe gespannten Seilen, an denen die zur Erzeugung von Schachtinformation vorgesehenen Schachtinformationsgeber angeordnet sind, wobei die Schachtinformation mittels der Schachtinformationsgeber und einer an einer Aufzugskabine angeordneten Sensoreinheit erzeugt wird.

[0002] Aus der Patentschrift US 4 203 506 ist ein Aufzugsschacht bekannt geworden mit über die Schachthöhe gespannten nichtmagnetischen Seilen, an denen magnetisierbare Segmente angeordnet sind. Je Stockwerk ist mindestens ein Segment vorgesehen. An der im Aufzugsschacht verfahrbaren Aufzugskabine sind Sensoren zur Abtastung der magnetisierbaren Segmente vorgesehen. Die Signale der Sensoren werden zur Erzeugung von Steuersignalen für die Aufzugskabine verwendet.

[0003] Ein Nachteil der bekannten Einrichtung liegt darin, dass teure nichtmagnetische Seile für die magnetisierbaren Segmente notwendig sind. Die direkt an den Seilen angeordneten Segmente sind im nachhinein nicht mehr verschiebbar. Im weiteren sind zusätzliche Segmente nur mit grossem Aufwand montierbar.

[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und eine Befestigungseinrichtung zu schaffen, mittels der Schachtinformationsgeber ohne grossen Aufwand montierbar und jederzeit genau positionierbar sind.

[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass grosse Einsparungen bei der Montagezeit möglich sind. Die Schachtinformationsgeber einer Aufzugsanlage mit beispielsweise fünf Stockwerken können in höchstens zwei Stunden montiert werden. Weiter vorteilhaft ist, dass alle Schachtinformationsgeber einer Schachtposition gleichzeitig verschiebbar sind, ohne dass sich die relative Lage der Schachtinformationsgeber zueinander verändert. Weiter vorteilhaft ist, dass die Schachtinformationsgeber fabrikseitig vormontiert und die Schachtinformationsgeber einer Schachtposition relativ zueinander genau positioniert werden können. Vor Ort muss dann nur noch die ganze Gebereinheit in der entsprechenden Schachthöhe angeordnet werden.

[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnungen näher erläutert.

[0007] Es zeigen:
Fig. 1
eine Befestigungseinrichtung für Schachtinformationsgeber einer Aufzugsanlage,
Fig. 2
eine Seitenansicht der Befestigungseinrichtung,
Fig. 3
eine räumliche Darstellung eines Trägers für Schachtinformationsgeber,
Fig. 4
einen Schnitt entlang der Linie A-A der Fig. 3,
Fig. 5
einen Schnitt entlang der Linie B-B der Fig. 3,
Fig. 6
ein am Träger angeordneter Schachtinformationsgeber und
Fig. 7
einen räumliche Darstellung des an Seilen angeordneten Trägers.


[0008] In den Fig. 1 bis 7 ist mit 1 eine in einem Aufzugsschacht 2 verfahrbare Aufzugskabine bezeichnet. An der Aufzugskabine 1 ist eine Sensoreinheit 3 angeordnet, mittels der die Lage von im Aufzugsschacht 2 angeordneten Schachtinformationsgebern 4 detektierbar ist. Jeder Geber 4 ist mittels einer Schraube 5 und einer Mutter 6 an einem Träger 7 mit Langschlitzen 8 angeordnet. Je Stockwerk sind in unterschiedlichen Höhenlagen zwei bis drei Träger 7 an über die gesamte Schachthöhe gespannten Seile 9 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel sind drei Seile 9 gezeigt. Es können auch nur zwei oder mehr als drei Seile 9 vorgesehen sein. Am unteren und oberen Schachtende ist je eine an einer Führungsschiene 10 angeordnete Konsole 11 vorgesehen. Ein Seilende ist als Seilkausche 12 ausgebildet und mittels Seilklemmen 13 fixiert. Die Seilkauschen 12 der oberen Seilenden sind direkt mit der oberen Konsole 11 verbunden. An den Seilkauschen 12 der unteren Seilenden greifen Zugfedern 14 an, die einenends je mit einem Spannschloss 15 verbunden sind. Mit dem einenends an der unteren Konsole 11 angeordneten Spannschloss 15 kann das Seil 9 vorgespannt werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind drei Seile 9 vorgesehen, je ein äusseres und ein mittleres, wobei das mittlere Seil 9 gegenüber den äusseren Seilen 9 in der Tiefe leicht nach hinten versetzt ist und die äusseren Seile 9 in der Breite des Trägers 7 leicht nach innen versetzt sind. Bei grösseren Aufzugsanlagen ist je drei bis vier Stockwerke eine an der Führungsschiene 10 angeordnete Halteschiene 16 vorgesehen, mittels der die Seile 9 festgehalten werden. Die Halteschiene 16 dämpft insbesondere bei der Montage manuell ausgelöste Seilschwingungen. Beim Verfahren der Aufzugskabine 1 im Aufzugsschacht 2 werden kaum Seilschwingungen erzeugt.

[0009] Fig. 3 zeigt den Träger 7 von der Rückseite her gesehen in räumlicher Darstellung. Der Träger 7 besteht aus einer Trägerplatte 17 mit Langschlitzen 8, die von rückseitigen Nuten 18 umgeben sind, aus je Schmalseite einem äusseren Steg 19 und einem mittleren Steg 20, wobei die äusseren Stege 19 etwas höher gebaut sind als der mittlere Steg 20. Die Stege 19, 20 sind mittels längslaufenden Rippen 21 verbunden. Die äusseren Stege 19 weisen an je einer trägerplattenseitigen Ecke Führungsschlitze 22 auf. An der Trägerplatte 17 gegenüberliegenden Kante der äusseren Stege 19 ist mittig je ein Klemmschlitz 23 angeordnet, wobei die Richtung des einen Klemmschlitzes 23 entgegengesetzt der Richtung des anderen Klemmschlitzes 23 ist. Zu den Schlitzen 22, 23 der äusseren Stege 19 korrespondierende Klemmschlitze 23 sind am mittleren Steg 20 angeordnet. Die Lage der Klemmschlitze 23 des mittleren Steges 20 ergibt mit der Lage der Schlitze 22, 23 der äusseren Stege 19 eine Seilführung wie in Fig. 7 gezeigt.

[0010] Fig. 6 zeigt einen Schachtinformationsgeber 4, der mittels Schraube 5 und der in der Nut 18 geführten Mutter 6 an der Trägerplatte 17 angeordnet ist. Der gezeigte Schachtinformationsgeber 4 ist beispielsweise ein Magnet, der zur Erzeugung von Schachtinformation den Schaltzustand beispielsweise eines Magnetschalters der Sensoreinheit 3 beim Vorbeifahren der Aufzugskabine 1 ändert. Aufgrund des Schaltzustandes des Magnetschalters kennt die Aufzugssteuerung die Position der Aufzugskabine 1 im Aufzugsschacht 2 und kann beispielsweise den Antrieb entsprechend steuern. Andere, beispielsweise auf dem induktiven oder kapazitiven Prinzip arbeitende Geber mit den zugehörigen Sensoren können auch eingesetzt werden. Die Magnete 4 werden fabrikseitig auf dem Träger lagerichtig montiert. Vor Ort wird das mittlere Seil 9 an den mittleren Klemmschlitzen 23 des Trägers 7 lagerichtig eingeklemmt. Danach werden die äusseren Seile 9 in den entsprechenden Klemmschlitz 23 eingeklemmt bzw. in die entsprechenden Führungsschlitze 22 eingelegt. Der Träger 7 wird fest von den Seilen 9 gehalten. Unter einem gewissen Kraftaufwand kann der Träger 7 jedoch entlang der Seile 9 nach oben bzw. nach unten verschoben werden.

[0011] Fig. 7 zeigt die Seilführung nach Einbau des Trägers 7. Das mittlere Seil wird durch den Klemmschlitz 23 des mittleren Steges 20 nach vorne abgelenkt, die äusseren Seile 9 werden durch die Klemmschlitze 23 des mittleren Steges 20 leicht nach innen abgelenkt. Durch die gezeigte Seilführung innerhalb des Trägers 7 wird der Träger 7 stabilisiert und zusätzlich fixiert.


Ansprüche

1. Befestigungseinrichtung für Schachtinformationsgeber (4) einer Aufzugsanlage bestehend aus über die Schachthöhe gespannten Seilen (9), an denen die zur Erzeugung von Schachtinformation vorgesehenen Schachtinformationsgeber (4) angeordnet sind, wobei die Schachtinformation mittels der Schachtinformationsgeber (4) und einer an einer Aufzugskabine (1) angeordneten Sensoreinheit (3) erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein an den Seilen (9) verschiebbar angeordneter Träger (7) zum Tragen von mindestens einem Schachtinformationsgeber (4) vorgesehen ist.
 
2. Befestigungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Träger (7) ohne fremde Befestigungsmittel an den Seilen (9) angeordnet ist.
 
3. Befestigungseinrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Träger (7) mindestens einen Steg (19, 20) aufweist, an dem Führungsschlitze (22) und/oder Klemmschlitze (23) zur Aufnahme der Seile (9) vorgesehen sind.
 
4. Befestigungseinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Träger (7) mindestens einen Langschlitz (8) zur verschiebbaren Anordnung mindestens eines Schachtinformationsgebers (4) aufweist.
 
5. Befestigungseinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Aussteifung des Trägers (7) zwischen den Stegen (19, 20) verlaufende Rippen (21) vorgesehen sind.
 
6. Befestigungseinrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schachtinformationsgeber (4) ein Magnet ist, der zur Erzeugung von Schachtinformation den Schaltzustand eines Magnetschalters der Sensoreinheit (3) beim Vorbeifahren der Aufzugskabine (1) ändert.
 
7. Befestigungseinrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einer Führungsschiene (10) angeordnete Konsolen (11) zur Befestigung der Seilenden vorgesehen sind, wobei zur Aufspannung je Seil (9) mindestens ein Spannschloss (15) und/oder eine Zugfeder (14) vorgesehen sind.
 
8. Befestigungseinrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Vermeidung von Seilschwingungen eine an der Führungsschiene (10) angeordnete Halteschiene (16) vorgesehen ist, mittels der die Seile (9) festgehalten werden.
 




Zeichnung













Recherchenbericht