[0001] Die vorliegende Anmeldung betrifft einen Offenend-Spinnrotor gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1. Aus der DE-A 42 24 687 ist ein Verfahren zum Offenendspinnen sowie
eine Offenend-Spinnvorrichtung bekannt, bei der die aus dem Faserspeisekanal austretenden
Fasern zunächst auf eine senkrecht zur Rotorachse angeordnete Wand aufgespeist werden,
wodurch sie komprimiert in der Ebene dieser Fläche angeordnet werden, während die
Transportluft von den Fasern getrennt wird. Daraufhin werden die Fasern auf die Gleitwand
des Spinnrotors, in axialer Richtung des Spinnrotors betrachtet aufgespeist. Anschließend
rutschen die Fasern entlang der Gleitwand hinab in die Fasersammelrille des Spinnrotors.
Von dort werden sie in den sich bildenden Faden eingebunden und aus dem Rotor abgezogen.
[0002] Aus der DE-A 41 23 255 ist eine Offenend-Spinnvorrichtung bekannt, deren besonderer
Vorteil darin bestehen soll, daß praktisch keine Fasern mehr unmittelbar in die Fasersammelrille
des Spinnrotors gelangen, sondern alle zunächst auf die Gleitwand aufgespeist werden,
auf der sie anschließend entlangrutschen und dann erst in die Fasersammelrille des
Spinnrotors gelangen. Mit dieser Ausgestaltung soll es auch möglich sein, als extrem
klein bezeichnete Spinnrotoren mit einem Durchmesser von ca. 30 mm zu betreiben.
[0003] Wesentlich bei den bekannten Anmeldungen DE-A 42 24 687 und DE-A 41 23 255 ist, daß
größter Wert darauf gelegt wird, daß die eingespeisten Fasern zunächst auf die Gleitwand
des Spinnrotors aufgebracht werden, um eine möglichst lange Strecke auf der Gleitwand
entlang zu rutschen, um dann erst in die Fasersammelrille zu gelangen. Dieses Gleiten
soll dazu dienen, die Fasern zu strecken, so daß sie in gestreckter Form und parallel
in der Fasersammelrille abgelegt werden.
[0004] Aus der DE-A 20 16 469 ist eine Offenend-Spinnvorrichtung bekannt, die im Aufbau
sehr den beiden oben genannten DE-A gleicht. Hier allerdings wird nicht in dem Maße
darauf Wert gelegt, daß die Fasern zunächst auf die Gleitwand des Spinnrotors aufgespeist
werden, sondern hier scheint es sowohl möglich zu sein, die Fasern auf die Gleitwand
als auch direkt in die Fasersammelrille gelangen zu lassen. Im übrigen ist die Zielsetzung
der DE-A 20 16 469 die Offenend-Spinnvorrichtung so auszubilden, daß im Falle einer
Betriebsunterbrechung die Entfernung von Fasern auf einfache Weise möglich ist. Es
wird lediglich noch erwähnt, daß der Fadenabzug in einer Ebene, die unterhalb der
Fasersammelrille angeordnet ist, günstig sein soll. Zu den unterschiedlichen Auswirkungen,
ob die in den Spinnrotor eingespeisten Fasern direkt in die Fasersammelrille gelangen
oder erst auf die Gleitwand und von dieser entlang in die Fasersammelrille, werden
keine Aussagen gemacht. Im Anschluß an die DE-A 20 16 469 hat sich der Stand der Technik
in eine völlig andere Richtung bewegt. Zielsetzung war, und dies wird auch aus den
beiden oben genannten Offenlegungsschriften DE-A 41 23 255 und DE-A 42 24 687 deutlich,
zu vermeiden, daß die eingespeisten Fasern direkt in die Fasersammelrille gelangen.
Der Stand der Technik war nämlich der felsenfesten Überzeugung, daß es unbedingt notwendig
ist, daß die eingespeisten Fasern zunächst auf die Fasergleitwand gelangen, um dieser
entlang in die Rille hinabzurutschen. In diesem Hinabrutschen hat der Stand der Technik
die einzige Möglichkeit gesehen, daß die Fasern in gestreckter Lage in die Fasersammelrille
gelangen, von wo aus sie dann anschließend wieder abgezogen wurden.
[0005] Ein weiterer Nachteil der Offenend-Spinnvorrichtungen des Standes der Technik besteht
darin, daß ein Einspeisen der Fasern direkt in die Fasersammelrille dadurch verhindert
wird, daß eine Verkürzung des Abstandes zwischen Fasersammelrille und Ende der Gleitfläche
gar nicht möglich ist.
[0006] Die Offenend-Spinnrotoren des Standes der Technik nämlich besitzen an ihrem offenen
Ende einen derart geringen Durchmesser, bedingt durch die Neigung und insbesondere
Länge der Fasergleitwand in axialer Richtung gesehen, daß der Durchmesser des in den
Spinnrotor hineinreichenden Teiles des Deckels der Offenend-Rotorspinnvorrichtung
einen wesentlich geringeren Durchmesser besitzen muß als die Fasersammelrille des
Spinnrotors. Dadurch, daß der Rotordeckel durch eine Schwenkbewegung mit einer Schwenkachse,
die senkrecht zum Schaft des Spinnrotors und im Abstand zu diesem angeordnet ist,
vom Spinnrotor weggeschwenkt wird, ist es notwendig, daß der in den Spinnrotor hineinragende
Teil des Rotordeckels, um beim Schwenken nicht an den Rand des Spinnrotors zu stoßen,
nochmals kleiner ausgebildet werden muß. Dies hat zur Folge, daß bei der in der DE-A
20 16 469 gezeigten Spinnvorrichtung der Abstand, der von den eingespeisten Fasern
von der Aufspeisefläche bis zur Rotorrille überwunden werden muß, sehr groß ist Bei
den Vorrichtungen DE-A 42 24 687 und DE-A 41 23 255 sind die Verhältnisse am Faserspeisekanal
und am Austrittschlitz der Fasern sehr beengt, weil sich der in den Rotor hineinragende
Teil des Deckels am sehr kleinen Durchmesser der offenen Seite des Spinnrotors orientieren
muß. Dies hat insbesondere bei kleineren Spinnrotoren, beispielsweise solche mit einem
Rillendurchmesser von 30 mm und darunter sehr ungünstige Auswirkungen bei der Behandlung
der Fasern, beim Abziehen des Fadens aus dem Offenend-Spinnrotor und bei der konstruktiven
Gestaltung des Rotordeckels.
[0007] Ein weiterer Nachteil des Standes der Technik ist, daß die dort gezeigten Spinnrotoren
zu ihrem Antrieb einen hohen Energieverbrauch haben. Dies wird verursacht durch die
Gleitwand mit ihrer großen Oberfläche, die bei hohen Drehzahlen, die bis über 130.000
U/min liegen, zu einer großen Reibung mit der umgebenden und der im Spinnrotor befindlichen
Luft führen. Ein weiterer Nachteil ist, daß durch diese Ausgestaltung die Spinnrotoren
auch eine große Masse besitzen, die schwerer zu beschleunigen ist, kräftigere Lagerungen
erfordert und eine größere Unwucht verursacht.
[0008] Der Stand der Technik hat zum Zwecke der Energieeinsparung in der DE-A 23 01 439
vorgeschlagen, den Durchmesser der Fasersammelrille in einem bestimmten Verhältnis
von Abstand der Fasersammelrille zum Rand des Spinnrotors auszubilden. Bei den bisher
bekannten Rotoren für hohe Rotordrehzahlen von ca. 100.000 U/min und mehr sind diese
Abmessungen jedoch als unbrauchbar anzusehen und können dem Fachmann keine Lehre hinsichtlich
der Ausbildung eines Spinnrotors geben. So besitzen beispielsweise gebräuchliche Spinnrotoren
eine Höhe h, wie sie in der DE-A 23 01 439 definiert ist, von ca. 10 mm. Dies würde
für den reellen Durchmesser bedeuten, daß ein entsprechend ausgebildeter Spinnrotor
einen Durchmesser im Bereich der Fasersammelrille von 70 mm besitzen müßte. Die Lehre
der DE-A 23 01439 ist nicht anwendbar, denn sie bezog sich auf Spinnrotoren mit Durchmessern
im Bereich der Fasersammelrille von damals üblichen Werten von weit über 45 bis 50
mm Durchmesser im Bereich der Fasersammelrille. Der Stand der Technik hat sich, anders
als in der DE-A 23 01439 gelehrt, dahingehend entwickelt, daß die mittlere Höhe h
unabhängig vom Durchmesser der Fasersammelrille gleich groß gewählt wurde, wobei Werte
im Bereich von 9,5 mm bis 11,5 mm Anwendung fanden, bei Durchmessern der Fasersammelrille
zwischen 30 mm und ca. 40 mm. Im übrigen sind in der DE-A 23 01 439 überhaupt keine
Angaben hinsichtlich der Einspeisung von Fasern in den Spinnrotor gemacht, so daß
von diesem Stand der Technik keinerlei Anregungen bei der Entwicklung von Spinnrotoren,
die bei höheren Drehzahlen eingesetzt werden können, ausgegangen sind.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Offenend-Spinnrotor so auszubilden,
daß die Nachteile des Standes der Technik überwunden werden und durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung es möglich ist, die Fasern in den Spinnrotor in günstiger Weise einzuspeisen,
so daß auch Spinnrotoren mit einem Durchmesser von ca. 30 mm und weit darunter eingesetzt
werden können. Dies hat den besonderen Vorteil, daß die Wirtschaftlichkeit des Offenend-Rotorspinnens
wesentlich gesteigert werden kann, weil durch besonders kleine Rotoren die Produktionsgeschwindigkeit
des Fadens wesentlich gesteigert werden kann.
[0010] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Anmeldung ist es, einen Offenend-Spinnrotor
vorzuschlagen, der besonders günstig bei hohen Drehzahlen eingesetzt werden kann,
wobei Drehzahlen von weit mehr als 130.000 U/min möglich sein sollen und wobei gleichzeitig
der Spinnrotor mit geringerem Einsatz von Antriebsenergie betrieben werden soll, er
eine geringere Masse besitzen soll und dabei gute Schwerpunktlage besitzt, weil der
Schwerpunkt mehr in Nähe der Lagerstelle des Spinnrotors verlegt wird.
[0011] Die Aufgaben der vorliegenden Anmeldung werden in erfindungsgemäßer Weise gelöst
durch einen Offenend-Spinnrotor gemäß dem Patentanspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0012] Die Erfindung der vorliegenden Anmeldung geht unter anderem von der Erkenntnis aus,
daß im Gegensatz zu den Vorstellungen des Standes de Technik das Entlanggleiten der
Fasern an der Wand des Spinnrotors im wesentlichen nicht zu dem gewünschten Effekt
führt, nämlich daß die Fasern derart ins Garn eingebunden werden, daß dieses eine
zufriedenstellende Struktur erhält. Insbesondere die sogenannten Bauchbinden, daß
heißt Fasern, die um das Garn herumgewickelt werden, anstatt Teil des Faserverbundes
zu sein, können nicht verringert oder vermieden werden. Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen
Spinnrotors werden die Fasern, ohne lange entlang der Fasergleitwand zu rutschen,
parallel in der Fasersammelrille abgelegt. Eine günstige Orientierung der Fasern wird
durch den nur noch geringen oder ganz entfallenen Gleitweg auf der Wand des Spinnrotors
nicht mehr aufgelöst, so daß die Fasern zueinander besser parallelisiert und orientiert
sind. Die Fasern kommen dadurch mit ihrem Anfang und ihrem Ende in einer Ebene liegend
in die Fasersammelrille. Dadurch wird die Anzahl der sogenannten Bauchbinden verringert,
da weniger Fadenanfänge in den Faden eingebunden werden, solange deren Enden sich
noch nicht in der Fasersammelrille befinden.
[0013] Besonders günstig ist es, wenn die Wand des Spinnrotors, die sich im Inneren von
der Fasersammelrille bis zum Rand erstreckt, eine Neigung im Verhältnis zur Drehachse
des Spinnrotors von 15' bis 21' besitzt. Dadurch wird erreicht, daß die Fasern sicher
und schnell die Fasersammelrille erreichen, dies auch, wenn die Wand rauh ausgebildet
ist. Besonders vorteilhaft ist eine Neigung von 17' und mehr, beispielsweise zwischen
17' und 19'. Günstigerweise ist die Wand des Spinnrotors rauh ausgebildet, beispielsweise
mittels einer Beschichtung mit harten Partikeln, z.B. Diamant.
[0014] Besonders günstig es, wenn der Offenend-Spinnrotor eine Fasersammelrille mit einem
Durchmesser von weniger als 35 mm besitzt. Dadurch ist es möglich, eine besonders
wirtschaftliche Ausführungsform der Erfindung zu gestalten. Die Vorteile der Erfindung
kommen besonders zum Tragen, wenn die Fasersammelrille einen Durchmesser von weniger
als 30,5 mm besitzt. Besonders günstig ist der Offenend-Spinnrotor ausgestaltet, wenn
dieser einen Schaft zum Lagern und/oder zu seinem Antrieb besitzt. Dadurch ist der
Rotor leicht auszutauschen und sowohl ebensogut anzutreiben als auch abzubremsen.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Spinnrotor
auf seiner dem offenen Ende gegenüberliegenden Seite mit einer Lagerfläche ausgestattet
ist, die beispielsweise scheibenförmig ausgestaltet sein kann und aus einem magnetisierbaren
Material ausgebildet sein kann., wodurch der Spinnrotor über elektromagnetische Kräfte
sowohl gelagert als auch angetrieben werden kann. Dadurch sind besonders hohe Drehzahlen
möglich. In vorteilhafter Weise kann der Spinnrotor auch mit Öffnungen in seinem Rotorboden
ausgestattet sein, wodurch in bekannter Weise durch die Drehung des Rotor ein Unterdruck
in diesem entsteht und extra Maßnahmen zum Erzeugen eines Unterdruckes eingespart
werden können.
[0015] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Offenend-Spinnrotors wird erreicht,
daß der Spinnrotor besonders wirtschaftlich bei hohen Drehzahlen eingesetzt werden
kann. Durch die geringe Höhe der Wand zwischen Fasersammelrille und Öffnung des Spinnrotors
wird erreicht, daß seine Oberfläche relativ klein ist. was insbesondere bei hohen
Drehzahlen dazu führt- daß sein Luftwiderstand gegenüber den Spinnrotoren des Standes
der Technik stark herabgesetzt ist. Dies wird noch durch seinen kleineren Durchmesser
im Bereich der Fasersammelrille zusätzlich unterstützt. Trotzdem besitzt der Spinnrotor
eine Öffnung, in die beispielsweise der Ansatz mit Faserspeisekanal und der Aufspeisefläche
einer Offenend-Spinnvorrichtung hineinreicht, die groß genug ausgebildet ist, so daß
die Teile der Offenend-Spinnvorrichtung in genügender Größe ausgebildet werden können,
so daß die Einspeisung der Fasern nicht behindert wird, ebenso nicht das Abziehen
des Fadens. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Größe der Öffnung des Spinnrotors
im Vergleich zu dessen Durchmesser der Fasersammelrille wird erreicht, daß bei gleicher
Größe des Ansatzes der Offenend-Spinnvorrichtung ein Spinnrotor mit einer kleineren
Fasersammelrille als i Stand der Technik eingesetzt werden kann, wodurch höhere Rotordrehzahlen
und damit Fadenliefergeschwindigkeiten möglich sind. Dadurch steigt nicht nur der
wirtschaftliche Vorteil, weil weniger Antriebsenergie verbraucht wird, sondern auch
die Produktivität des Spinnrotors wird wesentlich verbessert. Darüber hinaus besitzt
der Spinnrotor auch die Eigenschaft, daß die Wand mit so geringer Höhe ausgebildet
ist, daß die Orientierung der aufgespeisten Fasern durch die Wand des Spinnrotors
nicht wesentlich verschlechtert wird. Die Fasern können auf einfache Weise durch seine
Öffnungsgeometrie und seine geringe Höhe der Wand nahe in den Bereich der Fasersammelrille
gespeist werden, ja sogar direkt in die Fasersammelrille selbst. Dies hat besonders
günstige Auswirkungen auf die Qualität des ersponnenen Fadens. Besonders günstig ist
in diesem Zusammenhang auch der Abstand zwischen dem Boden des Spinnrotors zur Ebene,
in der die Fasersammelrille angeordnet ist. Dadurch ist es möglich, den Abzug des
Fadens aus diesem Spinnrotor so zu gestalten, daß der abgezogene Faden nicht in Kontakt
mit den eingespeisten Fasern gelangt. Ein derartiger Rotor neigt weniger zur Bildung
von Bauchbinden im Garn. Durch eine geringe Höhe der Wand von weniger als 6, 1 mm
wird erreicht, daß die oben genannten Vorteile noch weiter gesteigert werden, besonders
günstig ist dabei eine geringe Höhe der Wand von weniger als 4,1 mm, günstig zwischen
2 mm und 6 mm gelegen und besonders günstig in einem Bereich zwischen 2,2 mm und 4,2
mm. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung besitzt die Fasersammelrille einen
Durchmesser zwischen 32 mm und 30,5 mm, wobei die Öffnung des Rotors einen Durchmesser
von wenigstens 25,7 mm besitzt, weil hierdurch ein besonders wirtschaftlich arbeitender
Spinnrotor gestaltet werden kann, der gleichzeitig noch eine so große Öffnung besitzt,
daß er problemlos mit Fasern beschickt werden kann, weil der Ansatz der in ihn hineinreicht,
groß genug ausgebildet werden kann. Auch der Faserspeisekanal kann eine vorteilhafte
Größe behalten. Besonders wirtschaftlich ist ein Offenend-Spinnrotor gemäß der Erfindung
einzusetzen, wenn er einen Durchmesser der Fasersammelrille im Bereich zwischen 27,5
mm und 30,5 mm besitzt. Dadurch sind Rotordrehzahlen von weit mehr als 130.000 U/min
möglich, wodurch ein besonders wirtschaftlich arbeitender Rotor gestaltet wird. Insbesondere
in Verbindung mit einer geringen Höhe der Wand des Offenend-Spinnrotors kann damit
ein Rotor erhalten werden, der gleichzeitig einen qualitativ hochwertigen Faden und
diesen besonders wirtschaftlich herstellen kann. Mit der Ausgestaltung gemäß der Erfindung
ist es auch möglich, Rotoren zu gestalten, die mit außerordentlich hohen Rotordrehzahlen
arbeiten können, und trotz eines Durchmessers der Fasersammelrille von weniger als
27,5 mm noch ausreichend mit Fasern versorgt werden können. Diese Versorgung ist dabei
noch in einer Qualität möglich, bei der die Fasern parallel in die Fasersammelrille
einspeist werden. Die Lehre der Erfindung gestattet es nämlich auch derartige Spinnrotoren,
noch mit einer Öffnung zu versehen, die groß genug ist, daß ihr Betrieb sinnvoll möglich
ist, wobei dies gleichzeitig bei guter Qualität des Fadens und besonders hoher Wirtschaftlichkeit
erfolgt. Andere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen
und in der Beschreibung beschrieben und erläutert.
[0016] Im folgenden wird die Erfindung anhand von zeichnerischen Darstellungen beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Offenend-Spinnvorrichtung mit einem erfindungsgemäßen Spinnrotor mit Rotorschaft;
- Figur 2
- einen erfindungsgemäßen Spinnrotor mit Öffnungen im Rotorboden und mit einer Lagerfläche.
[0017] Die Offenend-Spinnvorrichtung 1 von Figur 1 besitzt einen erfindungsgemäßen Spinnrotor
11, der mit einem Rotorschaft 110 gelagert und angetrieben ist. Der Spinnrotor 11
läuft im Inneren eines Gehäuses 2, das einen Deckel 21 besitzt, der über ein Scharnier
22 weggeklappt werden kann, wodurch das Gehäuse 2 geöffnet wird. Das Innere des Gehäuses
2 wird über eine Unterdruckleitung 23 mit Unterdruck beaufschlagt. Der Rotorschaft
110 durchdringt das Gehäuse 2, wobei der Spalt sehr eng gewählt ist, um den Unterdruck
konstant aufrecht zu erhalten. Der Deckel 21 liegt auf Dichtungen 211 dicht auf Der
Deckel 21 besitzt einen Ansatz 3, der in das Innere des Spinnrotors 11 hineinragt.
Der Ansatz 3 führt einen Faserspeisekanal 31 in das Innere des Spinnrotors. Über diesen
werden die Fasern über ein Faserluftgemisch in bekannter Weise in den Spinnrotor eingebracht.
Der Ansatz 3 besitzt darüber hinaus eine Aufspeisefläche 32, auf die die den Faserspeisekanal
31 verlassenden Fasern auftreffen und von ihrer Transportluft getrennt werden. Diese
verläßt den Spinnrotor über dessen Rand 119 an seinem offenen, eine Öffnung 111 besitzenden
Ende. Der Ansatz 3 besitzt weiterhin eine Durchbrechung 33, auf die im Inneren des
Spinnrotors 11 eine Fadenabzugsdüse 4 aufgesetzt ist. Über die Durchbrechung 33 und
die Fadenabzugsdüse 4 wird ein im Spinnrotor 11 gebildeter Faden aus diesem in bekannter
Weise abgezogen. Die Aufspeisefläche 32 des Ansatzes 3 wird gebildet durch einen Schlitz
im Ansatz 3, der im wesentlichen senkrecht zur Achse des Ansatzes 3 in diesen eingearbeitet
ist. In diesen Schlitz mündet der Faserspeisekanal 31. Der Spinnrotor 11 besitzt in
seinem Inneren eine Fasersammelrille 112 sowie eine Wand 113, die sich zwischen der
Fasersammelrille 112 und dem Rand 119 der Öffnung 111 erstreckt. Der Ansatz 3 ist
derart tief in das Innere des Spinnrotors 11 eingetaucht, daß die Ebene der Aufspeisefläche
32 auf gleicher Höhe wie die Ebene der Fasersammelrille 112 liegt. Die vom Faserspeisekanal
31 auf die Aufspeisefläche 32 aufgebrachten Fasern gleiten über diese hinweg und gelangen
im wesentlichen direkt in die Fasersammelrille 112. Da der Abstand zwischen der Fadenabzugsdüse
4 und dem Rotorboden 114 geringer ist, als der Abstand zwischen dem Rotorboden 114
und der Ebene der Fasersammelrille 112. wird der gebildete Faden aus der Fasersammelrille
112 nach unten, das heißt in Richtung Rotorboden 114, abgezogen. Dadurch kommt der
abgezogene Faden nicht in Kontakt mit den ständig neu zugespeisten Fasern, die von
der Aufspeisefläche 32 in die Fasersammelrille 112 übertreten. Der Übersichtlichkeit
halber ist der Abstand, in radialer Richtung der Achse des Spinnrotors betrachtet,
zwischen Fasersammelrille und Aufspeisefläche größer dargestellt. Der Abstand besitzt
günstiger in Wirklichkeit einen Wert von weniger als 3,6 mm. Besonders günstig kann
der Abstand, insbesondere bei kleinen Spinnrotoren einen Wert von 1 mm bis 2,8 nun
betragen. Die Einspeisung der Fasern in den Spinnrotor erfolgt in dem dargestellten
Beispiel von Figur 1 in der Ebene der Fasersammelrille, so daß die Fasern im wesentlichen
die Wand 113 des Spinnrotors 11 gar nicht berühren. Es kann jedoch auch vorgesehen
werden, daß die Fasern in einem Bereich der Wand 113 zwischen der Fasersammelrille
112 und dem Rand 119 aufgespeist werden, zum Beispiel mit einem Abstand zur Fasersammelrille
zwischen 1 mm und 2,8 mm. Von dort aus gelangen die Fasern dann, ohne groß an der
Wand 113 zu gleiten, in die Fasersammelrille 112. Der Abstand des Ansatzes 3 zur Wand
113 bzw. Fasersammelrille 112 des Spinnrotors 11 kann asymmetrisch ausgebildet sein,
so daß der Abstand auf der Seite, auf der die Fasern in den Spinnrotor gelangen, wesentlich
kleiner ausgestaltet ist, als auf der dieser abgewandten Seite. Dadurch kann leichter
die in den Rotor eingedrungene Luft aus diesem austreten. Wie aus Figur 1 zu erkennen
ist, wird der Deckel über das Scharnier 22 geschwenkt, wodurch das Ende der Aufspeisefläche
32 in den Bereich der Wand 113 am Rand 119 des Spinnrotors gelangt. Durch die erfindungsgemäße
Ausgestaltung des Spinnrotors 11 mit einer Wand 113, die eine Höhe von weniger als
7 mm besitzt, brauchen keine besonderen Maßnahmen ergriffen werden, um den Ansatz
3 beim Öffnen des Deckels 21 aus dem Inneren des Spinnrotors 111 herauszubringen,
ohne daß der Ansatz den Rand des Rotors berührt.
[0018] Figur 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Offenend-Spinnrotor 11. Anders als der Offenend-Spinnrotor
von Figur 1 besitzt der von Figur 2 in besonders günstiger Ausgestaltung eine Lagerfläche
115, die beispielsweise aus magnetisierbarem Material besteht, und/oder besonders
verschleißfest ausgebildet oder selbstschmierend ist. Dadurch kann der Spinnrotor
11 über elektromagnetische Kräfte gelagert und angetrieben werden. Der Grundkörper
116 des Spinnrotors 11 kann aus einem anderen Material bestehen als seine Lagerfläche
115. Zur Erzeugung von Unterdruck im Inneren des Spinnrotors besitzt dieser Öffnungen
117 in seinem Rotorboden 114. In bekannter Weise wird durch diese bei Betrieb des
Spinnrotors eine Saugwirkung erzeugt die dazu benutzt wird, die Fasern durch den Faserspeisekanal
in den Spinnrotor zu saugen. Der erfindungsgemäße Spinnrotor von Figur 2 besitzt eine
Wand 113, die eine erfinderische Höhe h von weniger als 7 mm besitzt. Sein Durchmesser
im Bereich der Fasersammelrille 112 beträgt weniger als 3 5 mm. Die Öffnung 111, die
einen kreisförmigen Querschnitt besitzt, besitzt erfindungsgemäß einen Durchmesser
von gleich oder mehr als 84 Prozent des Betrages des Durchmessers der Fasersammelrille.
Der Rotorboden 115 hat einen Abstand von mehr als 4,4 mm zur Ebene der Fasersammelrille
112. Der Abstand A besitzt nicht überall diesen Wert, jedoch haben mindestens einige
Bereiche des Rotorbodens 114 diesen Abstand. Günstigerweise diese Bereiche des Rotorbodens
114, in die die Fadenabzugsdüse des Ansatzes 3 hineinreicht. Durch diesen Abstand
A ist es möglich, den Faden aus der Fasersammelrille in Richtung zum Rotorboden 114
hin abzuziehen, so daß die eingespeisten Fasern nicht in Kontakt mit dem abgezogenen
Faden gelangen. Die Abmessungen des Spinnrotors 11 sind im übrigen in den Ansprüchen
beschrieben.
[0019] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. so
kann beispielsweise der in Figur 1 dargestellte Rotor 11 die Öffnungen 117 des Rotors
11 aus Figur 2, oder der Rotor 11 aus Figur 2 keine Öffnungen 117 aufweisen. Die Wand
113 kann unterschiedliche Neigungen bezüglich der Rotorachse haben. Die Wand 113 kann
in einer besonderen Ausführung eine Höhe von oder nahezu von 0 mm besitzen.
1. Offenend-Spinnrotor (11) für eine Offenend-Spinnvorrichtung (1), der um seine Drehachse
rotierbar ist, mit einem Rotorboden (114), mit einer diesem gegenüberliegenden Öffnung
(111) und mit einer Fasersammelrille (112) und einer Wand (113), die sich von der
Fasersammelrille (112) bis zur Öffnung (111) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wand (113) zwischen der Fasersammelrille (112) und der Öffnung (111) eine Höhe
von weniger als 7 mm besitzt, die Fasersammelrille (112) einen Durchmesser von weniger
als 35 mm hat und die Öffnung (111) des Spinnrotors wenigstens einen Durchmesser von
84% des Durchmessers der Fasersammelrille (112) besitzt.
2. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand (113) eine
Höhe (H) von weniger als 6,1 mm besitzt.
3. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand (113) eine
Höhe (H) von weniger als 4,1 mm besitzt.
4. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand (113) eine
Höhe (H) zwischen 2 mm und 6 mm besitzt.
5. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand (113) eine
Höhe (H) zwischen 2,2 und 4,2 mm besitzt.
6. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasersammelrille (112) einen Durchmesser zwischen 32 mm und 30,5 mm besitzt
und die Öffnung (111) des Rotors (11) einen Durchmesser von wenigstens 25,7 mm besitzt.
7. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasersammelrille (112) einen Durchmesser von zwischen 30,5 mm und 27,5 mm
besitzt.
8. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rotorboden (114) wenigstens in Teilen, von der Ebene, in der die Fasersammelrille
(112) angeordnet ist, einen Abstand von mehr als 4,5 mm hat.
9. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotorboden (114)
einen Abstand von dieser Ebene von mehr als 5 mm hat.
10. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasersammelrille (112) einen Durchmesser von weniger als 27,5 mm besitzt.
11. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wand (113) eine Neigung im Verhältnis zur Drehachse des Spinnrotors (11) mit
einem Winkel von 15° bis 21° besitzt.
12. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel der Neigung
wenigstens 17° beträgt.
13. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wand (113) rauh ausgebildet ist.