[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Sammelrohreinheit für einen Wärmeübertrager mit
einem Rohrblock aus mehreren Wärmeübertragerrohren, wobei die Sammelrohreinheit ein
Sammelrohr aufweist, in dessen Rohrwandung ein gemeinsamer Längsschlitz für darin
einzufügende Enden der Wärmeübertragerrohre eingebracht ist.
[0002] Eine derartige Sammelrohreinheit ist aus der EP 0 845 647 A1 bekannt. In das dortige
Sammelrohr ist ein axial beidseitig begrenzter Längsschlitz eingebracht, in den um
90° tordierte Enden von geradlinigen Flachrohren eines Rohr-/Rippenblocks aufeinanderfolgend
fluiddicht eingefügt sind. Aufgrund von Fertigungstoleranzen insbesondere hinsichtlich
der Breite der Flachrohre und damit der zum Sammelrohr-Längsschlitz parallelen Ausdehnung
der dort einzufügenden, tordierten Rohrenden können sich Probleme beim Einbringen
der Rohrenden in den Längsschlitz ergeben. Wenn beispielsweise die Flachrohrbreite
für die meisten Flachrohre des Rohr-/Rippenblocks an der oberen Toleranzgrenze liegt
oder diese gar überschreitet, kann die Längsausdehnung des Längsschlitzes hierfür
knapp ausfallen, so daß die Rohrenden in ihrer Gesamtheit nur schwer in den Schlitz
eingefügt werden können. Umgekehrt kann der Längsschlitz eher zu lang ausfallen, wenn
die Flachrohrbreite an der unteren Toleranzgrenze liegt oder diese unterschreitet,
wodurch sich die Gefahr von Undichtigkeiten des Längsschlitzes nach dem Dichtlöten
der eingefügten Rohrenden ergibt.
[0003] Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung einer Sammelrohreinheit
der eingangs genannten Art zugrunde, bei der die Enden der Wärmeübertragerrohre eines
Rohrblocks unabhängig von Fertigungstoleranzen zuverlässig fluiddicht in einen gemeinsamen
Längsschlitz des Sammelrohres eingefügt werden können.
[0004] Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung einer Sammelrohreinheit
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bei dieser Sammelrohreinheit ist das Sammelrohr
charakteristischerweise aus einem oder mehreren stirnseitig ineinandergesteckten oder
aneinandergefügten Rohren mit jeweils vor oder nach dem Aufbau des Sammelrohres wenigstens
an einer Einzelrohrstirnseite offenem, d.h. axial ausmündendem Längsschlitz gefertigt.
Die tatsächliche, zum Einfügen der Enden der Wärmeübertragerrohre nutzbare Länge des
auf diese Weise aus einem oder mehreren fluchtenden Einzelrohr-Längsschlitzen gebildeten
Sammelrohr-Längsschlitzes ist dadurch nicht von vornherein festgelegt, sondern in
einem weiten Bereich variabel, der ausreicht, eventuell auftretende Fertigungstoleranzen
in der axialen Ausdehnung der einzufügenden Rohrenden auszugleichen. Nach dem Einfügen
aller Rohrenden in den Längsschlitz kann dann mit dem jeweils übrig bleibenden, nicht
von eingefügten Rohrenden belegten Teil des Längsschlitzes in geeigneter Weise verfahren
werden.
[0005] Beispielsweise kann dieser freigebliebene Längsschlitzteil nachträglich oder gemeinsam
mit dem Dichtlöten der eingefügten Rohrenden abgedichtet werden, oder das Sammelrohr
kann mit diesem freigebliebenen Längsschlitzteil dicht in ein Anschlußrohr eingefügt
werden. Alternativ kann ein aus mehreren Einzelrohren gefertigtes Sammelrohr an wenigstens
einer Endseite ein an der äußeren Stirnseite geschlossenes Einzelrohr mit nur zur
inneren Stirnseite hin offenem Längsschlitz beinhalten, das mit seiner inneren Stirnseite
in variabler Länge mit einem benachbarten Einzelrohr ineinandergesteckt werden kann,
so daß die Längsschlitzausdehnung dadurch variabel einstellbar ist. Erfindungsgemäß
lassen sich somit die Enden der Wärmeübertragerrohre problemlos in den gemeinsamen
Längsschlitz auch dann einbringen, wenn die Rohrenden merkliche Fertigungsungenauigkeiten
zeigen.
[0006] Bei einer nach Anspruch 2 weitergebildeten Sammelrohreinheit beinhaltet das Sammelrohr
mehrere fließgepreßte, mit stirnseitigen Böden geschlossene Einzelrohre, die mit ihren
Böden aneinanderstoßend zusammengefügt sind, wobei der Sammelrohr-längsschlitz vorzugsweise
nach diesem Zusammenfügen der Einzelrohre eingebracht wird. Die miteinander verbundenen
Rohrböden bilden dann Quertrennwände im Sammelrohr.
[0007] Bei einer nach Anspruch 3 weitergebildeten Sammelrohreinheit ist ein axial beidseitig
offener Längsschlitz am jeweiligen Einzelrohr vorgesehen, das in diesem Fall durch
Biegen eines zuvor vorzugsweise planen Blechteils gefertigt ist. Bei Bedarf kann das
Biegen des Blechteils zum Rohr gleichzeitig mit dem Einfügen der Wärmeübertragerrohrenden
erfolgen, so daß sich das Sammelrohr auch in der Querabmessung seines Längsschlitzes
problemlos an eventuelle Fertigungstoleranzen der Wärmeübertragerrohrenden in dieser
Ausdehnungsrichtung anpassen kann. In weiterer Ausgestaltung dieser Maßnahme sind
gemäß Anspruch 4 die beiden den Längsschlitz begrenzenden Randflächen des Blechteils
so geformt, daß sie einander nach dem Biegen des Blechteils zum Rohr parallel gegenüberliegen,
so daß sie sich flächig gegen zueinander parallele, plane Außenflächen der eingefügten
Wärmeübertragerrohrenden anlegen können, was die Stabilität und Dichtheit der Fügeverbindung
begünstigt.
[0008] Bei einer nach Anspruch 5 weitergebildeten Sammelrohreinheit ist der Längsschlitz
als Durchzug gestaltet, d.h. die Längsschlitzränder weisen einen nach innen oder außen
umgebogenen Verlauf auf und können auf diese Weise die Wärmeübertragerrohrenden beim
Einfügen federnd nachgiebig aufnehmen.
[0009] Eine nach Anspruch 6 weitergebildete Sammelrohreinheit beinhaltet eine Hülse, die
auf den jeweiligen, vom offen ausmündenden Längsschlitz geschlitzten Stirnendbereich
des Sammelrohres letzteres umschließend aufgeschoben werden kann. Mit der Hülse läßt
sich ein nach Einfügen der Wärmeübertragerrohrenden eventuell frei bleibender endseitiger
Teil des Längsschlitzes abdichten. Zudem stabilisiert die Hülse das Sammelrohr im
Betrieb gegen ein Aufbiegen bei hohen Betriebsdrücken eines im Inneren strömenden
Wärmeübertragungsmediums. In weiterer Ausgestaltung dieser Maßnahme weist gemäß Anspruch
7 die Hülse einen nur an ihrer in Aufschieberichtung vorderen Stirnseite offenen Längsschlitz
auf, der als Einfuhrschlitz für eines oder mehrere, im betreffenden Endbereich in
den Sammelrohr-Längsschlitz eingefügte Wärmeübertragerrohrenden dient. Die Hülse kann
in diesem Fall in den Bereich des mit eingefügten Rohrenden belegten Teils des Sammelrohres
bzw. des Längsschlitzes aufgeschoben sein, z.B. bis der Endanschlag des Einfuhrschlitzes
gegen ein Wärmeübertragerrohrende zur Anlage kommt, so daß ein eventuell freigebliebener
Teil des offen ausmündenden Sammelrohr-Längsschlitzes stets zuverlässig von der Hülse
abgedeckt werden kann.
[0010] Bei einer nach Anspruch 8 weitergebildeten Sammelrohreinheit weist die Hülse einen
geschlossenen Boden auf, oder sie ist dort offen gestaltet und kann durch einen separat
anzubringenden Abschlußdeckel verschlossen werden. In jedem Fall läßt sich dadurch
das Sammelrohr auf der betreffenden Stirnseite fluiddicht schließen.
[0011] Bei einer nach Anspruch 9 weitergebildeten Sammelrohreinheit ist an der Hülse ein
Befestigungsdorn und/oder ein Halteelement, z.B. ein Halteflansch, angeformt. Damit
kann nach Anbringen der Hülse am Sammelrohr die Sammelrohreinheit und mit ihr der
zugehörige Rohrblock über den Befestigungsdorn bzw. das Halteelement fest mit einem
weiteren Bauteil in gewünschter Weise verbunden werden.
[0012] Bei einer nach Anspruch 10 weitergebildeten Sammelrohreinheit ist das Sammelrohr
aus mehreren Einzelrohren gefertigt, wobei wenigstens eines der beiden endseitigen
Rohre auf seiner äußeren Stirnseite geschlossen und mit einem nur an seiner inneren
Stirnseite offenen Längsschlitz versehen ist. Dieses endseitige Rohr kann in variabler
Länge mit dem benachbarten Einzelrohr zusammengesteckt werden, so daß sich ein beidseitig
geschlossener Längsschlitz mit variabel einstellbarer Länge bereitstellen läßt, indem
die Wärmeübertragerrohre vor dem vollständigen Ineinanderstecken und Fixieren der
beiden besagten Einzelrohre eingefügt werden.
[0013] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden nachfolgend beschrieben. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Sammelrohres mit einseitig offenem Längsschlitz,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines Sammelrohres mit beidseitig offenem Längsschlitz,
- Fig. 3
- eine ausschnittweise Draufsicht auf einen Rohr-/Rippenblock eines Wärmeübertragers
mit seitlicher Sammelrohreinheit,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer für die Sammelrohreinheit von Fig. 3 verwendeten Hülse,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht einer modifizierten Hülse für die Sammelrohreinheit von Fig. 3,
- Fig. 6
- eine Querschnittansicht längs der Linie VI-VI von Fig. 3,
- Fig. 7
- eine Schnittansicht entsprechend Fig. 6, jedoch für ein Sammelrohr mit als Durchzug
gestaltetem Längsschlitz,
- Fig. 8
- eine Querschnittansicht entsprechend der Linie VIII-VIII von Fig. 3, jedoch mit modifizierter
Hülse,
- Fig. 9
- eine Querschnittansicht entsprechend der Linie IX-IX von Fig. 3, jedoch für eine weitere
Hülsenmodifikation,
- Fig. 10
- eine Längsschnittansicht eines aus zwei Einzelrohren gefertigen Sammelrohres mit beidseitig
geschlossenem, variabel einstellbarem Längsschlitz und
- Fig. 11
- eine teilweise Längsschnittansicht eines aus mehreren, mit geschlossenen Böden aneinandergefügten
Einzelrohren aufgebauten Sammelrohres.
[0014] In Fig. 1 ist ein Sammelrohr 1 dargestellt, das aus einem Rundrohr gefertigt ist,
in dessen Rohrwand ein axial verlaufender Längsschlitz 2 eingebracht ist. Der Längsschlitz
2 ist in einem Stirnendbereich 1a des Sammelrohrs 1 geschlossen, indem er dort mit
Abstand vor dem betreffenden Rohrstirnende endet, während er im anderen Sammelrohr-Stirnendbereich
1b offen ausmündet.
[0015] Fig. 2 zeigt ein Sammelrohr 3, das einen axial verlaufenden Längsschlitz 4 aufweist,
der sich durchgehend über die gesamte Sammelrohrlänge hinweg erstreckt und daher an
beiden Stirnendbereichen 3a, 3b des Sammelrohrs offen ausmündet. Dieses Sammelrohr
3 kann als ein durchgehend geschlitztes Rohr oder alternativ durch Rundbiegen eines
entsprechend dimensionierten Blechstreifens gefertigt sein.
[0016] Sammelrohre mit einseitig oder beidseitig offenem Längsschlitz, wie sie beispielhaft
in den Fig. 1 und 2 dargestellt sind, können in Sammelrohreinheiten für Wärmeübertrager
mit einem Rohrblock aus mehreren Wärmeübertragerrohren verwendet werden, insbesondere
für Wärmeübertrager, bei denen Flachrohre mit tordierten Rohrenden als Wärmeübertragerrohre
verwendet werden. Ein Beispiel für einen solchen Wärmeübertrager, wie er für einen
Gaskühler oder einen Verdampfer einer CO
2-Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges verwendbar ist, ist ausschnittweise in Fig. 3 dargestellt.
Dieser Wärmeübertrager beinhaltet einen Rohr-/Rippenblock aus einem Stapel beabstandeter
Flachrohre 5, zwischen die wärmeleitende Wellrippen 6 eingebracht sind. Die Enden
5a der Flachrohre sind gegenüber dem Flachrohrmittenbereich um 90° um die Flachrohr-Längsmittelachse
tordiert, wobei der Stapelabstand der Flachrohrmittenbereiche gleich der Flachrohrbreite
gewählt ist, so daß die tordierten Rohrenden 5a in einer Reihe in Berührkontakt oder
jedenfalls mit sehr geringem Abstand nebeneinanderliegen. Durch die 90°-Tordierung
liegt die Flachrohrquerachse im äußeren Teil der tordierten Flachrohrenden 5a parallel
zur Stapelrichtung des Rohr-/Rippenblocks und damit parallel zur Längsachse 7 eines
seitlich des Rohr-/Rippenblocks in dieser Stapelrichtung oder Blockhochrichtung verlaufenden
Sammelrohrs 8.
[0017] Das Sammelrohr 8 weist in seiner Rohrwand einen gemeinsamen Längsschlitz 9 für die
Flachrohre 5 auf, in den alle auf dieser Blockseite liegenden, tordierten Flachrohrenden
5a fluiddicht eingefügt sind. Insbesondere kann das Sammelrohr 8 von einer der in
den Fig. 1 und 2 dargestellten Bauarten sein. Um das Sammelrohr 8 in seinem in Fig.
3 unteren Bereich, in welchem der Längsschlitz 9 je nach Realisierung offen ausmündet
oder geschlossen ist, fluiddicht abzuschließen, ist eine becherförmige Hülse 10 vorgesehen,
die auf den betreffenden Stirnendbereich des Sammelrohres 8 aufgeschoben ist. Die
becherförmige Hülse 10 schließt zum einen mit ihrem Boden das axial offene Sammelrohr
8 und zum anderen mit einem entsprechenden Seitenwandbereich einen gegebenenfalls
noch freigebliebenen, nicht von einem eingesteckten Flachrohrende 5a ausgefüllten
Teil des Längsschlitzes 9 ab. Das fluiddichte Verbinden der Hülse 10 mit dem Sammelrohr
8 kann gemeinsam mit dem fluiddichten Verbinden der eingefügten Flachrohrenden 5a
mit dem Sammelrohr 8 mittels Dichtlöten erfolgen, wozu das Sammelrohr 8 aus lotplattiertem
Material gefertigt sein kann.
[0018] Die Hülse 10 kann beispielsweise durch ein Tiefzieh- oder Fließpreßverfahren hergestellt
sein. Wie in der Seitenansicht von Fig. 4 ersichtlich, weist sie einen in Richtung
des Aufschiebens der Hülse 10 auf das Sammelrohr 8 einseitig offenen, d.h. auf der
dem Hülsenboden gegenüberliegenden Seite ausmündenden Einfuhrschlitz 11 auf, mit dem
das tordierte Ende des in Fig. 3 untersten Flachrohres 5b wenigstens teilweise in
Eingriff kommt, wenn die Hülse 10 auf das Sammelrohr 8 aufgeschoben wird. Dazu entspricht
die Breite des Einfuhrschlitzes 11 im wesentlichen der Dicke der Flachrohre 5. Je
nach Länge der Hülse 10 und ihres Einfuhrschlitzes 11 umfaßt die Hülse 10 im aufgeschobenen
Zustand auf diese Weise einen mehr oder weniger großen Teil des in das Sammelrohr
8 mündenden Endes des untersten Flachrohres 5b oder alternativ das gesamte Ende des
untersten Flachrohres 5b und gegebenenfalls zusätzlich weitere Flachrohrenden und
ist so in der Lage, auftretende Fertigungstoleranzen auszugleichen, d.h. unabhängig
von diesen die geforderte Fluiddichtheit nach dem Dichtlöten zu gewährleisten.
[0019] Fig. 5 zeigt in der Seitenansicht eine gegenüber derjenigen von Fig. 4 modifizierte
Hülse 12, bei der am Boden ein zusätzlicher Befestigungsdorn 13 angeformt ist, der
dazu verwendet werden kann, an dem fertig montierten Wärmeübertrager mit der auf das
Sammelrohr 8 aufgeschobenen Hülse 12 durch geeignete, mit dem Befestigungsdorn 13
zusammenwirkende Befestigungsmittel ein weiteres Bauteil in gewünschter Weise anzubringen.
Im übrigen weist auch die Hülse 12 einen Einfuhrschlitz 11a zum Aufnehmen eines entsprechenden
Teils der in den Längsschlitz 9 des Sammelrohres 8 eingefügten Reihe von tordierten
Flachrohrenden 5a auf.
[0020] Die Hülsen 10, 12 können aufgrund des einseitig offenen Einfuhrsschlitzes 11, 11a
jeweils so weit auf das Sammelrohr 8 aufgeschoben werden, bis das in Fig. 3 unterste,
in das Sammelrohr 8 eingefügte Flachrohrende gegen die axiale Begrenzung des Einfuhrschlitzes
11, 11a oder das Sammelrohr 8 mit ihrer unteren Stirnfläche gegen den Hülsenboden
zur Anlage kommt. Zweckmäßigerweise entspricht die Breite der Einfuhrschlitze 11,
11a im wesentlichen der Flachrohrdicke. In Anwendungsfällen, in denen die Hülse nur
bis höchstens zum Erreichen des äußersten Flachrohrendes auf das Sammelrohr 8 aufgeschoben
wird, kann der Einfuhrschlitz entfallen.
[0021] Wenn das Sammelrohr 8 auch auf seiner in Fig. 3 nicht gezeigten Stirnseite axial
geschlossen ist und/oder der Längsschlitz 9 auch dort einer Abdichtung bedarf, kann
in entsprechender Weise eine zweite Hülse auf diesen Stirnendbereich des Sammelrohrs
8 aufgeschoben sein. Die jeweilige stirnendseitige Hülse gewährleistet nicht nur die
gewünschte Dichtheit, sondern verhindert gleichzeitig, daß das Sammelrohr 8, beispielsweise
unter Druckeinwirkung im Gebrauch, sich aufbiegt oder auseinanderklafft, was insbesondere
für den oder die Stirnendbereiche des Sammelrohrs 8 von Bedeutung ist, an denen der
Sammelrohr-Längsschlitz 9 offen ausmündet.
[0022] Für eine gute Stabilität und Dichtigkeit der Verbindung der in den Sammelrohr-Längsschlitz
9 eingefügten Flachrohrenden 5a mit dem Sammelrohr 8 ist es günstig, wenn die Ränder
des Längsschlitzes 9 Führungsflächen für die eingefügten Rohrenden 5a bilden, indem
sie flächig gegen selbige anliegen. Unter diesem Gesichtspunkt vorteilhafte Gestaltungen
sind in den Fig. 6 und 7 veranschaulicht. Fig. 6 zeigt eine Variante, die sich insbesondere
auch für den Fall eignet, daß das Sammelrohr 8 durch Rundbiegen eines Blechstreifens
gefertigt ist. Bei dieser Variante liegen die beiden, den Längsschlitz 9 begrenzenden
Randflächen einander parallel in einem Abstand gegenüber, der gleich oder geringfügig
größer als die Dicke der eingfügten Flachrohrenden 5a ist. Bei Fertigung des Sammelrohrs
8 aus einem planen Blechstreifen bedeutet dies, daß dessen beide längsschlitzbegrenzende
Randfläche vorzugsweise vor dem Biegen des Blechstreifens in eine entsprechende Form
gebracht werden, damit sie sich nach dem Biegen im geforderten Abstand parallel und
nicht gegeneinander geneigt gegenüberliegen.
[0023] Fig. 7 zeigt eine Variante, bei der ein modifiziertes Sammelrohr 8a mit einem als
Durchzug gestalteten Längsschlitz 9a versehen ist, d.h. die den Längsschlitz begrenzenden
Ränder 15a, 15b der Sammelrohrwand sind radial umgebogen, im gezeigten Fall nach innen,
alternativ nach außen, und bilden dadurch eine federnd nachgiebige Halterung für die
eingefügten Flachrohrenden 5a. Dazu liegen sich die umgebogenen Ränder 15a, 15b in
einem Abstand gegenüber, der gleich oder geringfügig kleiner als die Dicke der Flachrohre
5a ist. Das Sammelrohr 8a wirkt in diesem Fall wie eine Feder, die sich beim Einfügen
der Flachrohrenden 5a etwas aufweitet und die eingefügten Flachrohrenden 5a anschließend
federnd festhält. Dies erleichtert die Montage insbesondere für den Fall, daß zunächst
der gesamte Rohr-/Rippenblock und die eine oder mehreren seitlichen Sammelrohreinheiten
aus Sammelrohr 8 und Hülse 10 lose vormontiert und dann in einem gemeinsamen Lötvorgang
zu einer festen Wärmeübertragerstruktur verlötet werden. Gleichzeitig lassen sich
mittels dieser Längsschlitzgestaltung als Durchzug Fertigungstoleranzen in der Dicke
der Flachrohre 5a in gewissem Maße ausgleichen.
[0024] Fig. 8 zeigt eine weitere Variante hinsichtlich der Hülsengestaltung, bei der ein
axial beidseitig offener Hülsenring 16 auf das Sammelrohr 8 aufgeschoben ist. Das
Sammelrohr 8 ist in diesem Beispiel stirnseitig durch eine als Abschlußdeckel fungierende
Ronde 17 geschlossen, die eine Nase 17a aufweist, welche für den fluiddichten Abschluß
des ansonsten offen ausmündenden Längsschlitzes 9 sorgt. Erkennbar entspricht, wie
auch bei den anderen Hülsengestaltungen, der Innendurchmesser des Hülsenrings 16 im
wesentlichen dem Außendurchmesser des Sammelrohres 8.
[0025] Fig. 9 zeigt eine weitere Realisierung einer Hülse 18, die der Hülse 12 von Fig.
5 mit der Ausnahme entspricht, daß zusätzlich zu dem Befestigungsdorn 13 und dem Einfuhrschlitz
11a für ein darin aufgenommenes Flachrohrende 5a ein radial nach außen abstehender
Befestigungsflansch 19 angeformt ist, über den der fertig montierte Wärmeübertrager
in gewünschter Weise an einem zugehörigen Bauteil festgelegt werden kann, zusätzlich
oder alternativ zur Anbringung eines entsprechenden Bauteils am Befestigungsdorn 13.
[0026] Fig. 10 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines aus zwei ineinandergesteckten Einzelrohren
20, 21 aufgebauten Sammelrohres. Dabei entspricht der Außendurchmesser des durchmesserkleineren
Rohres 20 im wesentlichen dem Innendurchmesser des durchmessergrößeren Rohres 21,
so daß das erstere in das letztere mit zusammenfallenden Längsachsen 22 bis zu einer
gewünschten Tiefe eingesteckt und dann mit diesem fluiddicht verbunden, z.B. verlötet,
werden kann. Die beiden Einzelrohre 20, 21 sind nur an ihren ineinandergesteckten
Stirnenden 20a, 21a offen, an den äußeren Stirnenden 20b, 21b hingegen mit einem Boden
geschlossen. Sie können beispielsweise als zunächst beidseitig offene Rohre gefertigt
werden, die auf jeweils einer Stirnseite durch Rollieren unter Bildung des besagten
Bodens verschlossen werden.
[0027] In die beiden Rohre 20, 21 ist je ein Längsschlitz 23, 24 eingebracht, der zum äußeren
Rohrstirnende 20b, 21b hin geschlossen ist, d.h. mit Abstand vor dem dortigen Rohrboden
endet, während er auf der gegenüberliegenden, inneren Rohrstirnseite 20a, 21a offen
ausmündet. Bei der Bildung des Sammelrohres werden die beiden Rohre 20, 21, wie gezeigt,
mit fluchtenden Längsschlitzen 23, 24 zusammengesteckt, so daß die beiden Längsschlitze
23, 24 zusammen einen beidseitig geschlossenen Sammelrohr-Längsschlitz ergeben. Dessen
Länge ist variabel einstellbar, indem die beiden Einzelrohre 20, 21 mehr oder weniger
weit ineinandergesteckt werden. Zur Fertigung des Wärmeübertragers werden zunächst
die beiden einzelnen Rohre 20, 21 nur geringfügig ineinandergesteckt, wonach dann
die Enden der Wärmeübertragerrohre lose in den noch ausreichend langen Sammelrohr-Längsschlitz
eingefügt werden. Damit die Längsschlitzausdehnung in jedem Fall ausreicht, wird für
die beiden einzelnen Rohre 20, 21 zweckmäßigerweise eine Länge von jeweils etwa dem
0,6-fachen bis 0,8-fachen der Blocklänge des Rohrblocks in Hochrichtung gewählt. Sobald
dann alle Wärmeübertragerrohrenden eingefügt sind, werden die beiden Einzelrohre 20,
21 vollends so weit zusammengeschoben, bis sie gegen die eingefügten Wärmeübertragerrohrenden
anstoßen und der Sammelrohr-Längsschlitz von diesen ausgefüllt ist. Auf diese Weise
können wiederum Fertigungstoleranzen der Wärmeübertragerrohrenden problemlos ausgeglichen
werden. Anschließend wird der lose zusammengefügte Verbund fixiert, z.B. mittels Dichtlöten.
[0028] Es versteht sich, daß als Variante des Beispiels von Fig. 10 zwischen den beiden
gezeigten Einzelrohren 20, 21 ein oder mehrere weitere Einzelrohre vorgesehen sein
können, die jeweils mit einem durchgehenden, an beiden Rohrstirnenden ausmündenden
Längsschlitz versehen sind. Auch in diesem Fall läßt sich die Ausdehnung des aus den
Längsschlitzen der Einzelrohre gebildeten Sammelrohr-Längsschlitzes durch variables
Ineinanderstecken wenigstens eines äußeren Einzelrohres in das benachbarte Einzelrohr
variabel einstellen.
[0029] Fig. 11 zeigt einen Ausschnitt aus einem weiteren Beispiel für die Realisierung eines
Sammelrohres aus mehreren Einzelrohren. In diesem Beispiel ist für das gesamte Sammelrohr
oder jedenfalls für den gezeigten Sammelrohrabschnitt eine Bildung aus Einzelrohren
25, 26, 27 vorgesehen, die an beiden Stirnseiten durch einen jeweiligen Boden 25a,
26a, 26b, 27a geschlossen sind. Die Einzelrohre 25, 26, 27 sind mit durchgehenden
Längsschlitzen 29, 30, 31 versehen und mit aneinanderstoßenden Böden 25a, 26a; 26b,
27a und gemeinsamer Längsachse 28 so aneinandergefügt, daß ihre Längsschlitze 29,
30, 31 fluchten und einen durchgehenden Sammelrohr-Längsschlitz ergeben. Die Einzelrohre
25, 26, 27 sind vorzugsweise aus fließgepreßten, beidseitig offenen Rohlingen gefertigt,
an denen dann stirnseitig durch Rollieren die Böden 25a, 26a, 26b, 27a ausgebildet
werden. An den aneinanderstoßenden Böden 25a, 26a; 26b, 27a sind die Einzelrohre 25,
26, 27 fest miteinander verbunden, wobei je ein Paar zusammengefügter Böden 25a, 26a;
26b, 27a eine Quertrennwand des Sammelrohres bildet, so daß in Längsrichtung des Sammelrohres
aufeinanderfolgende, getrennte Sammelräume gebildet sind. In die Böden 25a, 26a, 26b,
27a sind durch die durchgehenden Längsschlitze 29, 30, 31 entsprechende Schlitze eingebracht,
welche die einzufügenden Wärmeübertragerrohrenden in diesem Bereich aufnehmen können.
Vorzugsweise steht die Wandstärke des Rohrmantels der Einzelrohre 25, 26, 27 zur Dicke
der stirnseitigen Böden 25a, 26a, 26b, 27a in einem Verhältnis von etwa 2:1. In diesem
Fall entspricht dann die Trennwandstärke der Rohrwandstärke.
[0030] Die gezeigten Beispiele verdeutlichen, daß die erfindungsgemäße Sammelrohreinheit
mit einem wenigstens einseitig offenen oder einem in seiner Länge variabel einstellbaren
Längsschlitz im Sammelrohr die Realisierung von auch unter hohen Betriebsdrücken zuverlässig
dichten Wärmeübertragern mit einem Rohrblock aus mehreren Wärmeübertragerrohren ermöglicht,
die in einem jeweiligen Endbereich in den gemeinsamen Längsschlitz des Sammelrohres
münden. Es versteht sich, daß die Erfindung nicht nur die gezeigten, sondern weitere
Realisierungen umfaßt, z.B. solche, bei denen ein Anschlußrohr fluiddicht direkt an
das Stirnende des Sammelrohres angeschlossen ist. Außerdem ist die Erfindung nicht
auf den gezeigten Fall geradliniger Flachrohre mit rechtwinklig tordierten Enden beschränkt,
sondern läßt sich überall dort verwenden, wo mehrere Wärmeübertragerrohre endseitig
in einen gemeinsamen Längsschlitz eines Sammelrohres münden. Es versteht sich zudem,
daß statt des gezeigten Rundrohrtyps Sammelrohre mit anderen Querschnittsformen verwendbar
sind, z.B. solche mit ovalem oder mehreckigem Querschnitt. In allen Ausführungsbeispielen
können zudem eine oder mehrere Trennwände im Sammelrohr vorgesehen sein, um in diesem
mehrere getrennte Sammelräume bereitzustellen.
[0031] In jedem Fall gewährleistet die Erfindung durch die Bereitstellung des wenigstens
einseitig offenen oder variabel einstellbaren, den einzufügenden Enden mehrerer zugehöriger
Wärmeübertragerrohre gemeinsamen Längsschlitzes einen problemlosen Ausgleich von Fertigungstoleranzen
der eingefügten Rohrenden insbesondere hinsichtlich deren Ausdehnung in der Längsrichtung
dieses Schlitzes.
1. Sammelrohreinheit für einen Wärmeübertrager mit einem Rohrblock aus mehreren Wärmeübertragerrohren,
mit
- einem Sammelrohr (1), in dessen Rohrwand ein gemeinsamer Längsschlitz (2) für darin
einzufügende Enden (5a) der Wärmeübertragerrohre (5) eingebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- das Sammelrohr (1) aus einem oder mehreren stirnseitig ineinandergesteckten oder
aneinandergefügten Einzelrohren mit jeweils wenigstens an einer Einzelrohrstirnseite
(1b) offenem, vor oder nach dem Aufbau des Sammelrohres eingebrachtem Längsschlitz
(2) gefertigt ist.
2. Sammelrohreinheit nach Anspruch 1, weiter dadurch gekennzeichnet, daß das Sammelrohr
mehrere fließgepreßte, mit stirnseitigen Böden geschlossene Einzelrohre (25, 26, 27)
beinhaltet, die mit ihren Böden (25a, 26a; 26b, 27a) aneinanderstoßend zusammengefügt
und mit durchgehenden, fluchtenden Längsschlitzen (29, 30, 31) versehen sind.
3. Sammelrohreinheit nach Anspruch 1, weiter dadurch gekennzeichnet, daß das jeweilige
Einzelrohr mit an beiden Stirnseiten (3a, 3b) offenem Längsschlitz (4) durch Biegen
eines Blechteils gefertigt ist.
4. Sammelrohreinheit nach Anspruch 3, weiter dadurch gekennzeichnet, daß die beiden längsschlitzbegrenzenden
Randflächen (14a, 14b) des jeweiligen Blechteils so geformt sind, daß sie einander
nach dem Biegen des Blechteils zum Einzelrohr parallel gegenüberliegen.
5. Sammelrohreinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, weiter dadurch gekennzeichnet,
daß der Längsschlitz (9a) als Durchzug gestaltet ist.
6. Sammelrohreinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, weiter gekennzeichnet durch eine
Hülse (10), die das Sammelrohr (8) umschließend stirnseitig auf dieses aufschiebbar
ist.
7. Sammelrohreinheit nach Anspruch 6, weiter dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (10)
einen in der Aufschieberichtung einseitig offenen Einfuhrschlitz (11) aufweist.
8. Sammelrohreinheit nach Anspruch 6 oder 7, weiter dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
(10) an ihrem in Aufschieberichtung hinteren Stirnende einen geschlossenen Boden aufweist
oder offen ist und in letzterem Fall durch einen Abschlußdeckel (17) verschließbar
ist.
9. Sammelrohreinheit nach einem der Ansprüche 6 bis 8, weiter dadurch gekennzeichnet,
daß an der Hülse (18) ein Befestigungsdorn (13) und/oder ein Halteelement (19) angeformt
ist.
10. Sammelrohreinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9, weiter dadurch gekennzeichnet,
daß das Sammelrohr aus mehreren Einzelrohren (20, 21) gefertigt ist, wobei wenigstens
eines der beiden endseitigen Rohre auf seiner äußeren Stirnseite (20b, 21b) geschlossen
und mit einem nur an seiner inneren Stirnseite (20a, 21a) offenen Längsschlitz versehen
und mit dem benachbarten Einzelrohr zusammengesteckt ist.