[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Signalgeber für eine Verkehrssignalanlage gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie eine damit ausgerüstete Verkehrssignalanlage
selbst.
[0002] Eine für sich allein stehende Verkehrssignalanlage, beispielsweise zur Regelung des
Verkehrs an einer Straßenkreuzung, die lediglich mit an deren Zufahrten installierten,
nach einem fest vorgegebenen Signalprogramm arbeitenden Signalgebern ausgerüstet ist,
ist heute wohl nur noch als herkömmlich zu bezeichnen. Bei einem dichtem Straßennetz
und hohem Verkehrsaufkommen, insbesondere in Ballungsräumen, müssen Anlagen zur Steuerung
des Straßenverkehrs wesentlich komplexere Aufgaben erfüllen. So werden beispielsweise
Verkehrssignalanlagen einzelner Kreuzungen miteinander vernetzt, um den Verkehr in
einer Hauptverkehrsader flüssig halten zu können, insbesondere also mehrfaches Anhalten
und Wiederanfahren der Kraftfahrzeuge möglichst zu vermeiden. Ferner werden modernen
Verkehrssignalanlagen häufig Mittel zur Fahrzeugdetektion wenigstens in Richtung der
maßgebenden Verkehrsströme zugeordnet, um eine bedarfsabhängige Verkehrslenkung zu
ermöglichen.
[0003] Aus US-A-5 777 564 ist als ein Beispiel für eine moderne Verkehrssignalanlage bekannt,
wie man mit Hilfe von Fahrzeugdetektoren, die im Bereich einer oder mehrerer Kreuzungen
eines Verkehrsweges angeordnet sind, den Verkehrsfluß durch die einzelnen Kreuzungen
bedarfsabhängig steuern und damit optimieren kann. Wie dieses Beispiel lehrt, ist
der technische Aufwand zur Bewältigung dieser Anforderungen beträchtlich. Neben den
eigentlichen Signalgebern und deren Steuerungen werden Fahrzeugdetektoren benötigt,
die vielfach als in die Fahrbahnen eingelassene Induktionsschleifen, aber beispielsweise
auch als passive Infrarot- oder Verkehrsradardetektoren ausgebildet sind. Zur Verkehrsermittlung
können daneben auch Videokameras eingesetzt werden.
[0004] Die von diesen Sensoren abgegebenen Verkehrsinformationen müssen aufbereitet und
verarbeitet werden, um daraus ein auf die aktuellen Verkehrsströme abgestimmtes Signalprogramm
abzuleiten, mit dem schließlich die verschiedenen Signalgeber der Verkehrssignalanlage
betrieben werden. Neben einem zentralisiert organisierten oder auch dezentral aufgebauten
Rechnersystem werden naturgemäß auch entsprechende Übertragungswege von den peripheren
Einheiten zum Rechnersystem bzw. vom Rechnersystem zu den peripheren Steuerungen und
Einheiten benötigt. Neben den eigentlichen Versorgungsleitungen für die einzelnen
Einheiten der Verkehrssignalanlage sind deshalb auch entsprechende Leitungsverbindungen
zur Informationsübertragung erforderlich. Es ist ersichtlich, daß gerade auch der
Betrieb moderner Verkehrssignalanlagen mit einem erheblichen technischen Investitionsaufwand
verbunden ist.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine weitere Ausführungsform
für einen Signalgeber der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem es möglich ist,
in flexibler Weise Verkehrssignalanlagen mit herabgesetztem Arbeits- und Investitionsaufwand
auszurüsten. Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine Verkehrssignalanlage selbst
anzugeben, die bei geringem Planungs- und Installationsaufwand in flexibler Weise
an unterschiedliche Erfordernisse anzupassen ist.
[0006] Bei einem Signalgeber der eingangs genannten Art wird diese eine Aufgabe erfindungsgemäß
durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 beschriebenen Merkmale gelöst.
[0007] Bei einem erfindungsgemäß ausgebildeten Signalgeber werden technologische Fortschritte,
die kleinere Bauformen ermöglichen, mit Vorteil ausgenutzt. Dabei wird von dem Gedanken
abgegangen, daß ein Signalgeber, sichtbar an einem Mast aufgehängt, einzig und allein
der Funktion dient, optische Signale auszusenden und von ihm nicht zu weit entfernt
eine Gerätesteuerung aufgestellt ist, über die ihm für seinen Betrieb die erforderliche
elektrische Energie und Steuerungsinformation zugeführt wird. Herkömmliche Signalgeber
dieser Art besitzen allenfalls eine Signalansteuerung, durch die alternativ die einzelnen
Lichtzeichengeber, ausgelöst durch die Gerätesteuerung, aktiviert werden.
[0008] Mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Signalgeber lassen sich dagegen sowohl kleinere
als auch komplex aufgebaute Verkehrssignalanlagen erstellen, deren Aufbau, vor allem
auch hinsichtlich der Steuerung der Signalgeber, statt einer im wesentlichen zentral
ausgerichteten eine mehr dezentral organisierte Struktur besitzt. Dies wird dadurch
erreicht, daß mehr

Intelligenz" in die Peripherie der Verkehrssignalanlage, also in die Signalgeber selbst
verlegt ist. So wird aus dem herkömmlichen Signalgeber, der als ein passives Gerät
zu interpretieren ist, ein aktives Gerät, in dem bereits wesentliche Teile der Steuerungsfunktionen
selbständig ausgeführt werden.
[0009] Gemäß einer der Weiterbildungen dieser Lösung ist in den Signalgeber unmittelbar
ein Steuerrechner integriert, der auch so ausgebildet sein kann, daß er als periphere
Steuerung für weitere Signalgeber einsetzbar ist, die mit ihm jeweils über Datenübertragungseinrichtungen
vernetzbar sind. Dieser Steuerrechner übernimmt dann für die in der Verkehrssignalanlage
mit ihm vernetzten weiteren Signalgeber die Funktion der Hauptsteuerung, wobei die
entsprechenden Steuerrechner der weiteren Signalgeber von dieser Hauptsteuerung abhängig
geführt sind. Eine kleinere Verkehrssignalanlage, beispielsweise für eine einzelne
Straßenkreuzung kann damit als autarke Anlage so aufgebaut werden, daß einer ihrer
Signalgeber mit seinem Steuerrechner das Signalprogramm für die gesamte Verkehrssignalanlage
ausführt, nach dem auch die übrigen Signalgeber arbeiten. Größere Verkehrssignalanlagen
können, auf dieser Struktur aufbauend, aus einer Mehrzahl von Gruppen jeweils miteinander
vernetzter Signalgeber bestehen, wobei ein zentraler Verkehrsrechner die Systemsteuerung
übernimmt und über Datenübertragungsleitungen mit den Steuerrechnern kommuniziert,
denen in der jeweiligen Gruppe von Signalgebern die Funktion einer Hauptsteuerung
zugewiesen ist.
[0010] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist in den Signalgeber
selbst mindestens ein Fahrzeugdetektor integriert. Damit ist jeder Signalgeber einer
damit ausgestatteten Verkehrssignalanlage - in Doppelfunktion - sowohl ein gesteuerter
Lichtzeichengeber als auch ein Gerät zum Feststellen momentaner Fahrzeugbewegungen
in seinem Erfassungsbereich. Über seine(n) Fahrzeugdetektor(en) ermittelte Fahrzeuginformationen
können im eigenen Steuerrechner, fallweise in dem Steuerrechner, der für eine Gruppe
von Signalgebern die Funktion der Hauptsteuerung ausführt, verarbeitet werden. Bei
einer autarken Verkehrssignalanlage ist es somit möglich, daraus ein dem momentanen
Bedarf angepaßtes Signalprogramm nur für diese Verkehrssignalanlage abzuleiten. In
größeren, durch einen zentralen Verkehrsrechner gesteuerten Anlagen wird die in den
einzelnen Gruppen von miteinander lokal vernetzten Signalgebern vorverarbeitete Information
über die lokale Verkehrssituation durch den zentralen Verkehrsrechner abgerufen bzw.
diesem angeboten, um dort zentral weiterverarbeitet zu werden, beispielsweise um den
Verkehrsfluß längs einer Hauptverkehrsader bedarfsgerecht zu lenken.
[0011] Ausführungsbeispiele und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden
im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert, dabei zeigt:
Figur 1 und 2 je eine Front- bzw. Rückansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Signalgebers und
Figur 3 in Form eines Blockschaltbildes eine mögliche Ausführungsform für den Aufbau
des Signalgebers.
[0012] In Figur 1 und 2 ist in einer Front- bzw. einer Rückansicht die äußere Form eines
Signalgebers für den Straßenverkehr dargestellt. Dieser auf den ersten Blick herkömmlich
erscheinende Signalgeber weist drei Lichtzeichengeber 1 für Rot-, Gelb- bzw. Grünlicht
auf, die der Frontseite seines Gehäuses 2 zugeordnet sind. Auch ist er wie übliche
Signalgeber an einem nicht dargestellten Signalmast mittels Schellen 3 zu befestigen.
Damit erschöpft sich aber in seinem Erscheinungsbild die Übereinstimmung mit Signalgebern,
die jedermann aus dem Straßenverkehr kennt.
[0013] Denn in der Frontansicht von Figur 1 ist ferner oberhalb der Lichtzeichengeber 1
ein erster Detektor angeordnet. Dieser ist in diesem Beispiel als passiver Infrarotdetektor
4 ausgebildet und bei dieser Ausrichtung dafür vorgesehen, Fahrzeugbewegungen zu erfassen,
die - in Verkehrsrichtung gesehen - vor dem Signalgeber liegen. Im Bereich des Bodens
des Gehäuses 1 sind weitere Detektoren vorgesehen, die in diesem Beispiel als Videokameras
5 ausgebildet sind. Wie ein Vergleich von Figur 1 mit Figur 2 zeigt, sind diese Detektoren
sowohl frontseitig als auch rückseitig ausgerichtet, so daß damit Fahrzeugbewegungen
sowohl für die auf den Signalgeber zufließende als auch die abfließende Verkehrsrichtung
zu erfassen sind. Aus der Deckfläche des Gehäuses 1 hervorstehend, ist eine Antenne
6 angeordnet, die als Sende-/Empfangsantenne ausgebildet ist. Schon diese rein äußerlich
erkennbaren Merkmale zeigen, daß mit dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Signalgeber
eine Doppelfunktion als optischer Lichtzeichengeber der gewohnten Art, darüberhinaus
aber auch als Mittel zum Erfassen des momentanen Verkehrsstromes in seinem Erfassungsbereich
erfüllt ist.
[0014] Aus Figur 3, die schematisch in einem Blockschaltbild den inneren Aufbau des Signalgebers
nach Figur 1 bzw. 2 wiedergibt, wird jedoch noch deutlicher, wofür dieser konzipiert
ist. In diesem in Figur 3 dargestellten Querschnitt durch das Gehäuse 2 des Signalgebers
sind zunächst die Lichtzeichengeber 1 sowie die ferner bereits erwähnten Detektoren,
wie der Infrarotdetektor 4 und die Videokameras 5, schließlich auch die Antenne 6
zu erkennen. Den Lichtzeichengebern 1 ist eine in einem Block dargestellte Signalansteuerung
7 der Art zugeordnet, die auch herkömmlichen Signalgebern anzutreffen ist.
[0015] Im Gegensatz dazu ist aber die in konventionellen Verkehrssignalanlagen von dem Signalgeber
getrennt aufgestellte Gerätesteuerung, in Figur 3 als Prozessoreinheit 8 dargestellt,
in das Gehäuse 1 des Signalgebers integriert. Figur 3 illustriert, daß diese Prozessoreinheit
8 mit Ein-/Ausgabeeinrichtungen 81 ausgestattet ist und über diese mit ihrer Umwelt
kommuniziert. Dies bezieht sich zunächst auf die Signalansteuerung 7 der Lichtzeichengeber
1. In Figur 3 ist die Verbindung zwischen der Prozessoreinheit 8 und der Signalansteuerung
7 als bidirektionale Verbindung dargestellt. Damit ist angedeutet, daß die Prozessoreinheit
8 an die Signalansteuerung sowohl Steuersignale überträgt, die die Lichtzeichengeber
1 entsprechend einem bestimmten Signalprogramm selektiv aktivieren. In der Gegenrichtung
kann die Prossoreinheit 8 von der Signalansteuerung 7 Kontrollsignale abrufen bzw.
empfangen, mit denen es möglich ist, einen fehlerfreien Funktionszustand der Lichtzeichengeber
1 zu überwachen.
[0016] Dem Ausführungsbeispiel von Figur 3 ist ferner zugrundegelegt, daß der Prozessoreinheit
8 auch die von den Detektoren 4 bzw. 5 erfaßte Information über den aktuellen Verkehrszustand
zugeführt wird. Dazu ist dem Infrarotdetektor 4 bzw. den Videokameras 5 jeweils eine
Detektoreinheit 9 bzw. 10 zugeordnet. Diese bereiten die von dem angeschlossenen Infrarotdetektor
4 bzw. den Videokameras 5 Signale auf. Einzelheiten dazu sind dem Fachmann geläufig,
da eine Verkehrsüberwachung mittels Infrarotdetektoren oder auch Videokameras an sich
als bekannt vorausgesetzt werden darf. Wie bekannt, besteht z. B. auch für die Auswertung
von Aufnahmen der Videokameras eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten, deren Einsatz
von der Struktur des jeweiligen Verkehrsüberwachungs-bzw. Verkehrslenkungssystems
abhängt, in dem ein einzelner Signalgeber lediglich eine der möglicherweise vielen
peripheren Module darstellt.
[0017] Ein weiteres Merkmal des hier beschriebenen Signalgebers besteht darin, daß die Prozessoreinheit
8 nicht nur mit den in den Signalgeber selbst integrierten Baueinheiten in Verbindung
steht, sondern darüberhinaus dafür ausgerüstet ist, weiterhin mit von ihr räumlich
getrennten Einrichtungen einer Verkehrssignalanlage bzw. eines Verkehrslenkungssystems
Informationen auszutauschen. Im Ausführungsbeispiel nach Figur 3 ist zu diesem Zweck
an die Ein-/Ausgabeeinrichtungen 81 der Prozessoreinheit 8 eine Kommunikationseinrichtung
11 angeschlossen, die als eine bidirektionale Datenfernübertragungseinrichtung anzusehen
ist und in diesem Beispiel als Funksender-/empfänger über die angeschlossene Antenne
6 mit der Umwelt in Verbindung steht. Alternativ könnte - wie dem Fachmann einleuchtet
- diese Kommunikationseinrichtung 11 als Schnittstelle zu umgebenden Einrichtungen
in Verbindung mit einer entsprechenden Sende-/Empfangseinrichtung auch als Datenübertragungseinrichtung
für eine Infrarotverbindung ausgebildet sein. Auch eine leitungsgebundene Datenübertragung
über angeschlossene Datenleitungen, eventuell auch über dafür mitbenutzte Versorgungsleitungen
wäre denkbar, wie in Figur 3 als Alternative durch einen in unterbrochenen Linien
gezeichneten Anschluß der Kommunikationseinrichtung 11 an ein Leitungskabel 12 angedeutet
ist.
[0018] Es ist einsehbar, daß diese Funktion der Kommunikationsfähigkeit des Signalgebers
mit seiner Systemumwelt, als Variante zum vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel
auch so zu realisieren ist, daß die Komunikationseinrichtung 11 nicht nur eine durch
die Prozessoreinheit 8 gesteuerte Schnittstelleneinrichtung bildet, sondern daß die
Abwicklung von Ein-/Ausgabeprozeduren in die Kommunikationseinrichtung 11 selbst verlegt
ist. Dabei könnten einzelne der Detektoreinheiten 9 bzw. 10 unmittelbar an die Kommunikationseinrichtung
11 als von dieser gesteuerte periphere Einheiten angeschlossen sein.
[0019] Losgelöst von derartigen Ausgestaltungen seiner elektronischen Schaltung ermöglicht
der beschriebene multifunktionale Signalgeber in flexibler Weise eine Vielzahl von
Ausführungsformen von Verkehrssignalanlagen zu realisieren. Im einfachen Fall steht
eine Verkehrssignalanlage, beispielsweise zur Verkehrslenkung an nur einer Straßenkreuzung
oder Einmündung, ohne extern vernetzt zu sein, für sich allein und ist lediglich mit
einer beschränkten Anzahl von Signalgebern ausgestattet. Bei einer konventionellen
Lösung würde eine Gerätesteuerung, in einem Schaltkasten untergebracht, im Bereich
der Verkehrssignalanlage aufgestellt und an die einzelnen Signalgeber über im Erdreich
verlegte Kabel angeschlossen. Über diese Kabelverbindung liefert die Gerätesteuerung
durch ein vorgegebenes Signalprogramm festgelegte individuelle Steuersignale an die
angeschlossenen Signalgeber bzw. deren Signalansteuerungen.
[0020] Davon unterscheidet sich eine Verkehrssignalanlage, die mit Signalgebern der vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen ausgerüstet ist, grundlegend. Die Prozessoreinheit
eines der Signalgeber der Verkehrssignalanlage übernimmt als Hauptsteuerung die Funktion
der konventionell separat aufgestellten Gerätesteuerung, die Prozessoreinheiten der
übrigen Signalgeber der Verkehrssignalanlage werden durch diese Hauptsteuerung nach
Art einer

Master-Slave" - Konfiguration geführt. Die dazu erforderliche Kommunikation zwischen
den Prozessoreinheiten der Signalgeber erfolgt vorzugsweise kabellos über eine Funk-
oder Infratrotverbindung, wobei es an sich aber auch möglich ist, bereits vorhandene
Leitungsverbindungen für diesen Datenaustausch zu nutzen. Sind die Signalgeber in
erforderlichem Umfang auch mit Detektoren ausgerüstet, so lassen sich im Bereich dieser
Verkehrssignalanlage auch Informationen zur aktuellen Verkehrsbelegung erfassen und
in der als Hauptsteuerung ausgebildeten Prozessoreinheit verarbeiten. Diese ist damit
befähigt, selbsttätig ein an die aktuelle Verkehrssituation angepaßtes Signalprogramm
auszuwählen und die mit ihr vernetzten Signalgeber entsprechend anzusteuern.
[0021] In umfangreicheren Verkehrssignalanlagen, die beispielsweise im Zuge einer Hauptverkehrsader
liegen, allgemeiner den Verkehr über mehrere Straßenkreuzungen sowie eine Mehrzahl
von Zu- bzw. Abfahrten lenken, werden Verkehrssignalanlagen der vorstehend beschriebenen
Art als lokale Subsysteme organisiert, deren als Hauptsteuerung des jeweiligen Subsystems
fungierende Prozessoreinheit neben den beschriebenen Funktionen ferner Daten mit einem
zentralen Verkehrsrechner austauscht. Im zentralen Verkehrsrechner werden die von
den einzelnen Subsystemen gelieferten Belegungsdaten erfaßt und ausgewertet. Davon
abhängig wird die Hauptsteuerung jedes einzelnen Subsystems so aktiviert, daß diese
nach einem daran angepaßten Signalprogramm ihrerseits das Subsystem steuert.
[0022] Daraus wird deutlich, daß sich erfindungsgemäß ausgebildete Signalgeber in weitem
Umfang für unterschiedliche Lösungen sowohl bei kleinen, autark arbeitenden Verkehrssignalanlagen
als auch bei sehr komplexen Straßenverkehrssystemen einsetzen lassen. Der Planungs-
und Installationsaufwand für Verkehrssignalanlagen reduziert sich dabei erheblich,
da die Signalgeber bei derartigen Systemen als periphere Einheiten zu interpretieren
sind, die nahezu beliebig hinzugefügt bzw. organisatorisch in das System bzw. ein
Subsystem eingegliedert werden können, wobei es keiner Grabungsarbeiten zur Kabelverlegung
bedarf, wenn die systemimmanent gegebene Möglichkeit kabelloser Datenverbindungen
genutzt wird.
1. Signalgeber für eine Verkehrssignalanlage, die neben einer Mehrzahl solcher Signalgeber
und diesen jeweils zugeordneten Gerätesteuerungen ferner Einrichtungen zur Verkehrsdetektion
sowie ein Datenverarbeitungssystem umfaßt, um von den Einrichtungen zur Verkehrsdetektion
ermittelte Verkehrsdaten zu verarbeiten und Lichtzeichengeber der Signalgeber über
ein Signalprogramm zu steuern, dadurch gekennzeichnet, daß in das Gehäuse (2) des Signalgebers eine Steuereinheit (7, 8) sowie eine Datenübertragungseinrichtung
(11) zur Kommunikation mit davon räumlich getrennten Einheiten der Verkehrssignalanlage,
insbesondere ihren weiteren Signalgebern integriert sind.
2. Signalgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit einen Steuerrechner (8) und eine diesem nachgeordnete Signalansteuerung
(7) für die Lichtzeichengeber (1) umfaßt.
3. Signalgeber nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerrechner (8) als periphere Steuerung für weitere Signalgeber der Verkehrssignalanlage
ausgebildet ist, die mit ihm über die jeweiligen Datenübertragungseinrichtungen (6,
11) der einzelnen Signalgeber vernetzbar sind.
4. Signalgeber nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine externe Schnittstelle der Datenübertragungseinrichtung (11) als leitungsgebundene
Schnittstelle zum Anschluß an individuelle Datenleitungen (12) oder an zur Datenübertragung
mitbenutzte Versorgungsleitungen ausgebildet ist.
5. Signalgeber nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenübertragungseinrichtung (6, 11) als Modem (11) mit einer daran angeschlossenen
Sende-/Empfangseinrichtung (6) ausgebildet ist.
6. Signalgeber nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sende-/Empfangseinrichtung als Funkantenne (6) ausgebildet ist.
7. Signalgeber nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sende-/Empfangseinrichtung (6) als Infrarotsender/-empfänger ausgebildet
ist.
8. Signalgeber nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in sein Gehäuse (2) mindestens ein Fahrzeugdetektor (4 bzw. 5) integriert ist.
9. Signalgeber nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Fahrzeugdetektor (4 bzw. 5) als passiver Infrarotdetektor,
als Radardetektor und/oder als Videokamera ausgebildet ist.
10. Verkehrssignalanlage mit einer Mehrzahl von Lichtzeichengeber enthaltenden Signalgebern
sowie mit einer Steuereinheit zur Ansteuerung der Signalgeber nach einem vorgegebenen
Signalprogramm, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalgeber neben den Lichtzeichengebern (1) sowie einer diese steuernden
Signalansteuerung (7) eine das Signalprogramm ausführende Prozessoreinheit (8) sowie
eine Einrichtung (11, 6) zu einem Datenaustausch mit den jeweils weiteren Signalgebern
der Verkehrssignalanlage umfassen.
11. Verkehrssignalanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Prozessoreinheit (8) eines ihrer Signalgeber die Hauptsteuerung der Verkehrssignalanlage
bildet und diese dabei die Prozessoreinheiten der weiteren Signalgeber der Verkehrssignalanlage
entsprechend dem auszuführenden Signalprogramm steuert.
12. Verkehrssignalanlage nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß zum Feststellen von sich im Erfassungsbereich des jeweiligen Signalgebers aufhaltenden
Fahrzeugen in den Signalgebern ferner mindestens je ein Detektor (4 oder 5) angeordnet
ist, dem eine Auswerteeinheit (9 bzw. 10) zugeordnet ist, die mit der Prozessoreinheit
(8) bzw. der Einrichtung (11, 6) zum Datenaustausch in Kommunikationsverbindung steht.
13. Verkehrssignalanlage nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß diese in Form eines sich auf lokaler Ebene selbst steuernden Subsystemes eine
von mehreren gleichartigen Untereinheiten eines umfassenderen Verkehrslenkungssystemes
bildet, bei dem ein zentraler Verkehrsrechner vorgesehen ist, der als Führungsrechner
für die dann nachgeordneten Hauptsteuerungen (8) der Untereinheiten bzw. Subsysteme
ausgebildet ist und mit diesen Verkehrs- und/oder Steuerdaten über deren Einrichtungen
(z. B. 6, 11) zum Datenaustausch austauscht.