[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrisch isolierenden Werkstoff.
[0002] Derartige Werkstoffe werden aufgrund ihrer elektrisch isolierenden Eigenschaften
häufig bei der Herstellung von elektrischen oder elektronischen Vorrichtungen wie
etwa Hochspannungselektroden (vgl. EP 0 208 169 B1) eingesetzt. Bei derartigen elektrischen
oder elektronischen Vorrichtungen werden im Regelfall aus Gründen der Betriebs- und
Funktionssicherheit Widerstände vorgeschaltet, um durch diese eine Strombegrenzung
zu bewirken. Derartige Widerstände sind konventionellerweise diskret ausgebildet und
müssen separat angeschlossen und in Polyurethan (PU) eingegossen werden. Bei nicht
wenigen elektrischen oder elektronischen Vorrichtungen wie beispielsweise Hochspannungselektroden
mit einer Vielzahl von Einzelelektroden erfordert dies entsprechend auch eine Vielzahl
derartiger diskreter Widerstände.
[0003] Es liegt hierbei auf der Hand, daß das Anschließen, zumeist mittels Löten, und Vergießen
der Vielzahl diskreter Widerstände nicht nur ausgesprochen kostspielig, sondern auch
arbeitsaufwendig und zeitintensiv ist. Es wird hierbei gemeinhin als unbefriedigender
Zustand empfunden, daß allein das Beschaffen, Anordnen und Anschließen der diskreten
Widerstände bis zu etwa achtzig Prozent der Gesamtkosten einer derartigen elektrischen
oder elektronischen Vorrichtung ausmachen kann.
[0004] Ausgehend von den vorstehend dargelegten Nachteilen und Unzulänglichkeiten liegt
der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Werkstoff der vorgenannten
Art bereitzustellen, bei dem die Notwendigkeit entfällt, diskrete Widerstände vorzusehen;
mit anderen Worten zielt die vorliegende Erfindung auf einen Werkstoff ab, bei dem
neben elektrisch isolierenden Bereichen gleichzeitig auch Bereiche geschaffen werden,
die eine definierbare Leitfähigkeit, das heißt einen definierbaren Widerstand aufweisen,
ohne daß dieser Widerstand in diskreter Weise vorgesehen werden müßten.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen elektrisch isolierenden Werkstoff gelöst, bei dem
mindestens ein erster elektrischer Anschlußbereich, mindestens ein zweiter elektrischer
Anschlußbereich und mindestens ein weiterer elektrischer Anschlußbereich vorgesehen
sind, welche genannten elektrischen Anschlußbereiche voneinander beabstandet sind,
wobei der Werkstoff Gießharz aufweist und zumindest partiell mit Ruß versetzt ist,
so daß mindestens ein zumindest partiell elektrisch längs mindestens einer vorgebbaren
Richtung leitend einstellbarer Bereich zwischen zwei ausgewählten der genannten elektrischen
Anschlußbereiche gebildet ist, wobei zwischen mindestens einem der zwei ausgewählten
elektrischen Anschlußbereiche und dem nicht ausgewählten elektrischen Anschlußbereich
der Werkstoff elektrisch isolierend ist.
[0006] Indem erfindungsgemäß der Werkstoff Gießharz aufweist und zumindest partiell mit
Ruß versetzt ist, so daß mindestens ein zumindest partiell elektrisch längs mindestens
einer vorgebbaren Richtung leitend einstellbarer Bereich zwischen zwei ausgewählten
der genannten elektrischen Anschlußbereiche gebildet ist, entfällt auf für den Fachmann
nicht vorhersehbare Weise die Notwendigkeit, im Gießharz diskrete Widerstände zwischen
den zwei ausgewählten der genannten elektrischen Anschlußbereiche vorzusehen. Vielmehr
weist der Bereich zwischen den zwei ausgewählten der genannten elektrischen Anschlußbereiche
eine definierbare Leitfähigkeit, das heißt einen definierbaren Widerstand auf.
[0007] Da ein Anschließen, zumeist mittels Löten, und Vergießen von diskreten Widerstände
nicht mehr notwendig ist, werden durch den Werkstoff gemäß der vorliegenden Erfindung
nicht nur Kosten in signifikanter Höhe eingespart, sondern es ist auch eine einfachere
und schnellere Herstellung der elektrischen oder elektronischen Vorrichtungen ermöglicht.
[0008] Unter einem Gießharz versteht man in diesem Zusammenhang ein im Regelfall lösungsmittelfreies,
flüssiges oder durch mäßiges Erwärmen verflüssigtes Reaktionsharz, das ohne Druckanwendung
in offene Formen gegossen werden kann und darin erstarrt die Formkörper ergibt. Gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem
Gießharz um Polyurethan (PU).
[0009] Durch das Einstellen eines zumindest partiell elektrisch längs mindestens einer vorgebbaren
Richtung, die als Vorzugsrichtung oder Raumvorzugsrichtung bezeichnet werden kann,
leitenden Bereichs zwischen zwei ausgewählten der genannten elektrischen Anschlußbereiche
wird auf überraschend elegante Weise ein anisotrop ausgerichtetes, leitfähiges Teilvolumen
innerhalb des Gießharzes bereitgestellt, dessen Widerstand - beispielsweise etwa 10
8 Ω - um in etwa eine bis vier Zehnerpotenzen kleiner sein kann als der Widerstand
- beispielsweise etwa 10
10 Ω - zwischen mindestens einem der zwei ausgewählten elektrischen Anschlußbereiche
und dem nicht ausgewählten elektrischen Anschlußbereich, das heißt als der Widerstand
eines im wesentlichen isolierenden Teilvolumens.
[0010] Somit weist gemäß der vorliegenden Erfindung der zumindest partiell elektrisch leitend
einstellbare Bereich, bei dem es sich beispielsweise um einen elektrisch schwach leitfähigen
Belag bzw. um eine elektrisch schwach leitfähige Schicht handeln kann, mindestens
eine Raumvorzugsrichtung auf, in der der elektrische Leitwert um etwa den Faktor 10
bis 10
4 größer als in einer quer, vorzugsweise senkrecht dazu verlaufenden Raumrichtung ist,
wodurch sich interessante und vielfältige neue Anwendungsmöglichkeiten ergeben:
[0011] So lassen sich Raumvorzugsrichtungen, die sich linienhaft oder flächenhaft erstrecken,
oder sogar ganze räumliche Bereiche mit relativ hoher elektrischer Leitfähigkeit herstellen,
wobei durch verschiedene Zwischenelektroden sogar winklige Erstreckungen der Raumvorzugsrichtung
einstellbar sind.
[0012] Durch derartige linienhaft und/oder flächenhaft ausgebildete Elektroden wird beispielsweise
die gleichzeitige Aufladung einer Fläche oder ausgewählter Zonen dieser Fläche ermöglicht,
was unter anderem im Hinblick auf quasistationäre Aufladeanwendungen für Kaschierapplikationen
oder dergleichen von Bedeutung sein kann.
[0013] Dasselbe Ergebnis läßt sich auch erhalten, wenn beim Aushärtungsprozeß des Gießharzes
der einzustellende Widerstandswert erreicht und gewissermaßen "eingefroren" ist, während
der Werkstoff noch plastisch verformbar ist und in diesem Zustand in die gewünschte
Raumform gebracht werden kann.
[0014] Das elektrisch leitfähige Teilvolumen, das abhängig von Aufbau, Beschaffenheit und
Konstruktion der elektrischen oder elektronischen Vorrichtung, bei der der Werkstoff
verwendet wird, auch ein elektrisch leitfähiger Belag bzw. eine elektrisch leitfähige
Schicht sein kann, entsteht hierbei innerhalb des Gießharzes zwischen den zwei ausgewählten
der genannten elektrischen Anschlußbereiche, indem vor dem bzw. beim Aushärten des
Gießharzes eine entsprechend gewählte Gleichspannung zwischen den zwei ausgewählten
der genannten elektrischen Anschlußbereiche angelegt wird; durch den damit einhergehenden
Feldaufbau bildet sich ein partiell elektrisch leitend eingestellter Bereich, dessen
Widerstandswert, wie vorstehend bereits ausgeführt, erheblich geringer, in der Praxis
um etwa eine bis vier Größenordnungen, das heißt um etwa eine bis vier Zehnerpotenzen
kleiner als der sonstige im Gießharz herrschende Widerstand ist.
[0015] Die vorstehend erläuterten Wirkungen des Werkstoffs gemäß der vorliegenden Erfindung
kommen in besonders vorteilhafter Weise zum Tragen, wenn der Ruß fein dispergiert
ist. Hierdurch kann sich bei Anlegen des elektrischen Feldes die Raumvorzugsrichtung
innerhalb des Werkstoffs in effektiver Weise einstellen, so daß ein besonders genaues
Definieren des elektrischen Leitfähigkeitswertes bzw. des elektrischen Widerstandswertes
entlang des elektrisch leitenden Bereichs gewährleistet ist.
[0016] Hierbei ist es auch denkbar, daß der Ruß für den Einsatz des Werkstoffs gemäß der
vorliegenden Erfindung in bestimmten elektrischen oder elektronischen Vorrichtungen
in Form eines Rußnetzwerks vorliegt.
[0017] Unabhängig davon, in welcher Form der Ruß innerhalb des Gießharzes vorliegt, liegt
der Rußanteil gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung bei
etwa 0,1 Gewichtsprozent.
[0018] Gemäß den vorgenannten Weiterbildungen ist der elektrisch leitende Bereich im Gießharz
mittels des fein dispergierten Rußes und/oder mittels des elektrisch leitenden Rußnetzwerks
gebildet, wodurch ein Verbundmaterial mit ausgesprochen vorteilhaften Eigenschaften
entsteht. Hierbei handelt es sich gewissermaßen um einen rußgefüllten, elektrisch
schwach leitfähigen Kunststoff, bei dem die Bildung der höher leitfähigen Rußnetzwerke
durch ein angelegtes elektrisches Feld gesteuert werden kann.
[0019] An dieser Stelle sei noch als erfindungswesentlich angemerkt, daß sich durch den
Einsatz strukturierter Elektroden homogene oder inhomogene laterale Leitfähigkeitsverteilungen
in das Verbundmaterial "einschreiben" lassen, so daß sich eine oder mehr Raumvorzugsrichtungen,
die sich in anisotroper Weise linien- oder flächenhaft erstrecken, oder sogar ganze
räumliche Bereiche mit relativ hoher, anisotrop verteilter elektrischer Leitfähigkeit
herstellen lassen, wie dies bereits vorstehend dargelegt ist.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der zumindest
partiell elektrisch leitend einstellbare Bereich durch mindestens einen Strompfad
oder -kanal gebildet. Durch diesen Strompfad oder -kanal wird erwünschtermaßen eine
elektrisch leitfähige Verbindung zwischen den zwei ausgewählten der genannten elektrischen
Anschlußbereiche bereitgestellt.
[0021] Eine derartige, elektrisch leitfähige Verbindung zwischen den zwei ausgewählten der
genannten elektrischen Anschlußbereiche kann in vorteilhafter Weise auch durch eine
räumliche Matrix und/oder durch ein Netzwerk aus kreuzungsfreien Strompfaden oder
-kanälen gebildet sein. Die Eigenschaft der Kreuzungsfreiheit, die beispielsweise
durch zueinander im wesentlichen paralle oder windschiefe Strompfade oder -kanäle
erzielbar ist, kann hierbei im Hinblick auf die Vermeidung von Kurzschlüssen von Relevanz
sein.
[0022] Gemäß einer besonders erfinderischen Weiterbildung des Werkstoffs gemäß der vorliegenden
Erfindung ist dieser zumindest partiell und/oder zumindest stellenweise gehärtet ist,
wobei diese Härtung in bevorzugter Weise durch Ionenimplantation erfolgt. Hierdurch
können dem Werkstoff die für den Einsatz in verschiedensten elektrischen oder elektronischen
Vorrichtungen, wie beispielsweise Hochspannungselektroden, erwünschten oder notwendigen
Eigenschaften verliehen werden.
[0023] Wie vorstehend bereits dargelegt, ist der Werkstoff gemäß der vorliegenden Erfindung
zum Einsatz in verschiedensten elektrischen oder elektronischen Vorrichtungen vorgesehen.
Demzufolge kann mindestens einem der genannten elektrischen Anschlußbereiche in geeigneter
Weise mindestens ein Anschluß einer elektrischen oder elektronischen Komponente zugeordnet
sein.
[0024] Umfaßt die elektrische oder elektronische Vorrichtung in bevorzugter Weise eine Elektrode,
vorzugsweise eine für Aufladung oder für Entladung vorgesehene Hochspannungselektrode,
oder dergleichen, so ist es empfehlenswert, einem der genannten elektrischen Anschlußbereiche
den Anschluß mindestens einer Spannungsquelle, vorzugsweise mindestens einer Hochspannungsquelle,
zuzuordnen und einem anderen der genannten Anschlußbereiche den Endbereich mindestens
einer Elektrode der Hochspannungselektrode zuzuordnen. Gemäß einer besonders erfinderischen
Weiterbildung können hierbei der Anschluß der Spannungsquelle und der Endbereich der
Elektrode mit dem Gießharz vergossen sein.
[0025] Bei der Ausführung der elektrischen oder elektronischen Vorrichtung als Hochspannungselektrode
weist diese vorteilhafterweise eine Vielzahl von in mindestens einer Reihe angeordneten,
jeweils eine Spitze aufweisenden metallischen Einzelelektroden auf. Unabhängig davon,
ob eine Vielzahl oder nur einige wenige Einzelelektroden vorgesehen sind, ist der
rückwärtige Bereich der Einzelelektroden zweckmäßigerweise im wesentlichen kugelförmig
ausgebildet und/oder endet der rückwärtige Bereich der Einzelelektroden zweckmäßigerweise
beabstandet von mindestens einem elektrischen Sammelanschluß, der vorzugsweise in
Form einer Metallschiene oder eines Metallstabs ausgebildet ist.
[0026] Wie auch in den vorstehenden Erläuterungen bereits angedeutet ist, ist gemäß einer
besonders erfinderischen Weiterbildung des vorliegenden Werkstoffs der rückwärtige
Bereich der Einzelelektroden über den mindestens einen zumindest partiell elektrisch
leitend eingestellten Strompfad mit dem elektrischen Sammelanschluß elektrisch verbunden
und mit Gießharz vergossen. Hierdurch findet die Implementierung des Werkstoffs gemäß
der vorliegenden Erfindung in einer elektrischen oder elektronischen Vorrichtung,
im speziellen in einer Hochspannungselektrode, ihre Ausprägung.
[0027] Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind mindestens
zwei zueinander parallele, elektrisch voneinander isolierte Sammelanschlüsse vorgesehen;
von den Sammelanschlüssen führt hierbei in geeigneter Weise jeweils ein zumindest
partiell elektrisch leitend einstellbarer Bereich im Gießharz zum rückwärtigen Bereich
der Einzelelektroden.
[0028] Analysiert man die vorstehenden Erläuterungen zur Struktur und zum Wirkungsprinzip
der Hochspannungselektrode unter Einsatz des Werkstoffs gemäß der vorliegenden Erfindung,
so erweist es sich als zweckmäßig, wenn der elektrische Sammelanschluß als Kathode
und die Spitzen der Einzelelektroden als Anoden ausgebildet sind.
[0029] Unabhängig hiervon oder in Verbindung hiermit ist geeigneterweise zwischen elektrischem
Sammelanschluß und den Einzelelektroden mindestens eine Spannungsquelle geschaltet,
um das vorstehend dargelegte elektrische Feld anlegen zu können. Die Spannungsquelle
sollte hierbei, vorzugsweise in Abhängigkeit von der Viskosität des Gießharzes, eine
Gleichspannung in der Größenordnung von etwa dreißig Volt bis etwa einige 1000 Volt
liefern können.
[0030] In bevorzugter Weise liegen die Spitzen der Einzelelektroden im wesentlichen auf
einer Geraden bzw. im wesentlichen in einer Ebene, wobei die Gerade bzw. die Ebene
praktischerweise im wesentlichen senkrecht zur Erstreckung der Einzelelektroden verläuft.
Die Spitzen der Einzelelektroden sind zweckmäßigerweise im wesentlichen nadelförmig
ausgebildet.
[0031] Bei Einsatz des Werkstoffs gemäß der vorliegenden Erfindung dient die Hochspannungselektrode
zur Ionisierung der Luft oder zur Aufladung von beliebigen Substraten.
[0032] Ausgehend von den eingangs dargelegten Nachteilen und Unzulänglichkeiten liegt der
vorliegenden Erfindung des weiteren die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen
eines Werkstoffs zu schaffen, bei welchem Verfahren die Notwendigkeit entfällt, diskrete
Widerstände vorzusehen; mit anderen Worten zielt die vorliegende Erfindung auf ein
Verfahren zum Herstellen eines Werkstoffs ab, bei welchem Verfahren neben elektrisch
isolierenden Bereichen gleichzeitig auch Bereiche geschaffen werden, die eine definierbare
Leitfähigkeit, das heißt einen definierbaren Widerstand aufweisen, ohne daß dieser
Widerstand in diskreter Weise vorgesehen werden müßten. Des weiteren soll das Verfahren
gemäß der vorliegenden Erfindung im Vergleich zu konventionellen Verfahren kostengünstiger,
mit weniger Arbeitsschritten verbunden, einfacher und schneller sein.
[0033] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Herstellen eines Werkstoffs gelöst, das
gemäß der Lehre der vorliegenden Erfindung die folgenden Schritte aufweist:
- Gießharz wird zumindest partiell mit Ruß versetzt;
- das Gießharz wird in eine mindestens eine erste Hilfselektrode, mindestens eine zweite
Hilfselektrode und mindestens eine weitere Hilfselektrode aufweisende Form eingefüllt;
- während des Aushärtens des Gießharzes wird zwischen zwei ausgewählten der genannten
Hilfselektroden eine Gleichspannung mittels einer Spannungsquelle so angelegt, daß
mindestens ein zumindest partiell elektrisch längs mindestens einer vorgebbaren Richtung
leitend einstellbarer Bereich gebildet wird, wobei der Werkstoff zwischen mindestens
einer der zwei ausgewählten Hilfselektroden und der nicht ausgewählten Hilfselektrode
elektrisch isolierend bleibt und wobei durch die genannten Hilfselektroden mindestens
ein erster elektrischer Anschlußbereich, mindestens ein zweiter elektrischer Anschlußbereich
und mindestens ein weiterer elektrischer Anschlußbereich definiert werden.
[0034] Indem erfindungsgemäß der Gießharz aufweisende Werkstoff zumindest partiell mit Ruß
versetzt und in eine mindestens eine erste Hilfselektrode, mindestens eine zweite
Hilfselektrode und mindestens eine weitere Hilfselektrode aufweisende Form eingefüllt
ist, so daß bei Anlegen einer Gleichspannung zwischen zwei ausgewählten der genannten
Hilfselektroden während des Aushärtens des Gießharzes mindestens ein zumindest partiell
elektrisch längs mindestens einer vorgebbaren Richtung leitend einstellbarer Bereich
zwischen den zwei ausgewählten der genannten Hilfselektroden gebildet ist, entfällt
auf für den Fachmann nicht vorhersehbare Weise die Notwendigkeit, im Gießharz diskrete
Widerstände vorzusehen.
[0035] Hierbei ist von besonderer Bedeutung, daß durch die genannten Hilfselektroden bezüglich
des durch das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellten neuen Werkstoffs
mindestens ein erster elektrischer Anschlußbereich, mindestens ein zweiter elektrischer
Anschlußbereich und mindestens ein weiterer elektrischer Anschlußbereich, und hierbei
insbesondere die Ausdehnung, die Dimensionierung und/oder die Form der genannten elektrischen
Anschlußbereiche, definiert werden, welche genannten elektrischen Anschlußbereiche
für die spätere elektrische oder elektronische Vorrichtung vorgesehen sind.
[0036] Der Bereich zwischen den zwei ausgewählten der genannten Hilfselektroden, durch den
mithin in der späteren elektrischen oder elektronischen Vorrichtung der Bereich zwischen
den zwei ausgewählten der genannten elektrischen Anschlußbereiche definiert wird,
weist demzufolge eine definierbare Leitfähigkeit, das heißt einen definierbaren Widerstand
auf.
[0037] Da ein Anschließen, zumeist mittels Löten, und Vergießen von diskreten Widerstände
nicht mehr notwendig ist, werden durch das Verfahren zum Herstellen eines Werkstoff
erfindungsgemäß nicht nur Kosten in signifikanter Höhe eingespart, sondern es ist
auch eine einfachere und schnellere Herstellung der elektrischen oder elektronischen
Vorrichtungen ermöglicht.
[0038] Durch das verfahrensgemäße Einstellen eines zumindest partiell elektrisch längs mindestens
einer vorgebbaren Richtung, die als Vorzugsrichtung oder Raumvorzugsrichtung bezeichnet
werden kann, leitenden Bereichs zwischen zwei ausgewählten der genannten Hilfselektroden
wird auf überraschend elegante Weise ein anisotrop ausgerichtetes, leitfähiges Teilvolumen
innerhalb des Gießharzes bereitgestellt, dessen Widerstand - beispielsweise etwa 10
8 Ω - um in etwa eine bis vier Zehnerpotenzen kleiner sein kann als der Widerstand
- beispielsweise etwa 10
10 Ω - zwischen mindestens einer der zwei ausgewählten Hilfselektroden und der nicht
ausgewählten Hilfselektrode, das heißt als der Widerstand eines im wesentlichen isolierenden
Teilvolumens.
[0039] Somit weist gemäß dem vorliegenden Verfahren der zumindest partiell elektrisch leitend
einstellbare Bereich, bei dem es sich beispielsweise um einen elektrisch schwach leitfähigen
Belag bzw. um eine elektrisch schwach leitfähige Schicht handeln kann, mindestens
eine Raumvorzugsrichtung auf, in der der elektrische Leitwert um etwa den Faktor 10
bis 10
4 größer als in einer quer, vorzugsweise senkrecht dazu verlaufenden Raumrichtung ist,
wodurch sich interessante und vielfältige neue Anwendungsmöglichkeiten ergeben:
[0040] So lassen sich Raumvorzugsrichtungen, die sich linienhaft oder flächenhaft erstrecken,
oder sogar ganze räumliche Bereiche mit relativ hoher elektrischer Leitfähigkeit herstellen,
wobei durch verschiedene Zwischenelektroden sogar winklige Erstreckungen der Raumvorzugsrichtung
einstellbar sind.
[0041] Durch derartige linienhaft und/oder flächenhaft ausgebildete Elektroden wird beispielsweise
die gleichzeitige Aufladung einer Fläche oder ausgewählter Zonen dieser Fläche ermöglicht,
was unter anderem im Hinblick auf quasistationäre Aufladeanwendungen für Kaschierapplikationen
oder dergleichen von Bedeutung sein kann.
[0042] Dasselbe Ergebnis läßt sich auch erhalten, wenn beim Aushärtungsprozeß des Gießharzes
der im Rahmen des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung einzustellende Widerstandswert
erreicht und gewissermaßen "eingefroren" wird, während der Werkstoff noch plastisch
verformt wird und in diesem Zustand in die gewünschte Raumform gebracht werden kann.
[0043] Das elektrisch leitfähige Teilvolumen, das abhängig von Aufbau, Beschaffenheit und
Konstruktion der späteren elektrischen oder elektronischen Vorrichtung, bei der der
Werkstoff verwendet wird, auch ein elektrisch leitfähiger Belag bzw. eine elektrisch
leitfähige Schicht sein kann, entsteht hierbei verfahrensgemäß innerhalb des Gießharzes
zwischen den zwei ausgewählten der genannten Hilfselektroden, indem vor dem bzw. beim
Aushärten des Gießharzes eine entsprechend gewählte Gleichspannung zwischen den zwei
ausgewählten der genannten Hilfselektroden angelegt wird; durch den damit einhergehenden
Feldaufbau wird ein partiell elektrisch leitend eingestellter Bereich gebildet, dessen
Widerstandswert, wie vorstehend bereits ausgeführt, erheblich geringer, in der Praxis
um etwa eine bis vier Größenordnungen, das heißt um etwa eine bis vier Zehnerpotenzen
kleiner als der sonstige im Gießharz herrschende Widerstand ist.
[0044] Die vorstehend erläuterten Wirkungen des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
kommen in besonders vorteilhafter Weise zum Tragen, wenn das Gießharz mit sich in
fein dispergiertem Zustand befindlichem Ruß versetzt wird. Hierdurch kann bei Anlegen
des elektrischen Feldes die Raumvorzugsrichtung innerhalb des Werkstoffs in effektiver
Weise eingestellt werden, so daß mit dem vorliegenden Verfahren der elektrische Leitfähigkeitswert
bzw. der elektrische Widerstandswert entlang des elektrisch leitenden Bereichs besonders
genau eingestellt werden kann.
[0045] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des vorliegenden Verfahrens werden während
des Aushärtens des Gießharzes die Spannung und/oder der Strom durch die Spannungsquelle
zur Einstellung eines angestrebten Widerstandswertes gesteuert; bei festem Rußgehalt
sind hierbei beispielsweise spezifische Widerstände im Bereich von etwa 10 Ωm bis
etwa 10
9 Ωm einstellbar.
[0046] Bei der Ausführung der späteren elektrischen oder elektronischen Vorrichtung als
Hochspannungselektrode kann das Gießharz gemäß dem vorliegenden Verfahren in die für
eine Hochspannungselektrode vorgesehene Form zumindest über mindestens einen elektrischen
Sammelanschluß hinaus soweit eingefüllt werden, daß zumindest der rückwärtige Bereich
einer Vielzahl von in dieser Lage gehaltenen Einzelelektroden vollständig im Gießharz
eingetaucht ist.
[0047] In Ergänzung hierzu kann das vorliegende Verfahren in erfindungswesentlicher Weise
dadurch weitergebildet werden, daß die Gleichspannung während des Aushärtens des Gießharzes
zwischen elektrischem Sammelanschluß und den Einzelelektroden so angelegt wird, daß
am elektrischen Sammelanschluß die Kathode und an den Spitzen der Einzelelektroden
die Anode der Spannungsquelle anliegen.
[0048] Unabhängig hiervon oder in Verbindung hiermit können bei mindestens zwei elektrischen
Sammelanschlüssen mindestens zwei getrennt steuerbare Spannungsquellen verwendet werden.
[0049] Weitere Ausgestaltungen, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
nachstehend in der Zeichnung anhand der Figur 1 beschrieben, durch die in exemplarischer
Form ein Ausführungsbeispiel des in einer Hochspannungselektrode zum Einsatz gelangenden
Werkstoffs gemäß der vorliegenden Erfindung in Querschnittansicht veranschaulicht
ist.
[0050] Die in Figur 1 dargestellte Hochspannungselektrode mit dem gemäß dem vorliegenden
Verfahren hergestellten neuen Werkstoff dient allgemein der Aufladung oder der Entladung,
beispielsweise der Ionisierung der Luft.
[0051] Die Hochspannungselektrode weist hierzu eine Vielzahl von in einer Reihe angeordneten,
jeweils eine nadelförmig ausgebildete Spitze 3 aufweisenden metallischen Einzelelektroden
6 auf, deren rückwärtiger Bereich 7 über einen schwach leitfähigen Bereich 4 in dem
mit Ruß versetzten Gießharz 5 an einen mit Abstand davon angeordneten elektrischen
Sammelanschluß 2, der die Form einer Metallschiene hat, elektrisch angeschlossen und
mit Gießharz 5 vergossen ist.
[0052] Die Einzelelektroden 6 sind hierbei für die Dauer der Bildung bzw. der Herstellung
des schwach leitenden Bereichs 4 über eine elektrisch leitende Verbindung 8 mit einem
Pol einer Spannungsquelle 1 elektrisch verbunden, die zwischen elektrischem Sammelanschluß
2 und den Einzelelektroden 6 geschaltet ist und eine Gleichspannung in der Größenordnung
von etwa 100 Volt liefert.
[0053] Wie aus Figur 1 entnehmbar ist, liegen die Spitzen 3 der Einzelelektroden 6 auf einer
Geraden, die senkrecht zur Erstreckung der Einzelelektroden 6 verläuft. Der elektrische
Sammelanschluß 2 ist als Kathode, die Spitzen 3 der Einzelelektroden 6 sind als Anoden
ausgebildet.
[0054] Die Besonderheit der in Figur 1 dargestellten Hochspannungselektrode ist nun darin
zu sehen, daß der rückwärtige Bereich 7 jeder Einzelelektrode 6 im wesentlichen kugelförmig
ausgebildet ist, vom elektrischen Sammelanschluß 2 beabstandet endet und über einen
partiell elektrisch leitend eingestellten Bereich 4 des Gießharzes 5 mit dem elektrischen
Sammelanschluß 2 verbunden ist.
[0055] Durch das Einstellen eines partiell elektrisch leitenden Bereichs 4 zwischen Einzelelektroden
6 und elektrischem Sammelanschluß 2 wird ein leitfähiges Teilvolumen 4 innerhalb des
Gießharzes 5 bereitgestellt, dessen Widerstand R
1 (etwa 10
8 Ω) um in etwa zwei Zehnerpotenzen kleiner ist als der Widerstand R
3 (etwa 10
10 Ω) eines isolierenden Teilvolumens zwischen benachbarten Einzelelektroden 6 bzw.
als der Widerstand R
2 (etwa 10
10 Ω) eines isolierenden Teilvolumens zwischen Einzelelektroden 6 und elektrischem Sammelanschluß
2 ohne ein leitfähiges Teilvolumen innerhalb des Gießharzes 5.
[0056] Die Bedingung für den Ersatz einer widerstandsentkoppelten Hochspannungselektrode
für Aufladung oder für Entladung mit diskreten Widerständen lautet hierbei allgemein,
daß der Widerstand R
1 wesentlich kleiner als der Widerstand R
2 und wesentlich kleiner als der Widerstand R
3 ist.
[0057] Der elektrisch leitende Bereich 4 im Gießharz 5 ist hierbei durch fein dispergierten
Ruß gebildet, wobei der Rußanteil bei etwa 0,1 Gewichtsprozent liegt.
[0058] Der in Figur 1 gezeigte, im Rahmen der Hochspannungselektrode verarbeitete Werkstoff
wird hergestellt, indem
- Gießharz 5 zumindest partiell mit Ruß versetzt wird;
- das Gießharz 5 in eine erste Hilfselektroden, zweite Hilfselektroden und weitere Hilfselektroden
aufweisende Form eingefüllt wird;
- während des Aushärtens des Gießharzes 5 zwischen jeweils zwei ausgewählten der genannten
Hilfselektroden eine Gleichspannung mittels einer Spannungsquelle 1 so angelegt wird,
daß mehrere zumindest partiell elektrisch längs einer vorgebbaren Richtung leitend
einstellbare Bereiche 4 gebildet werden, wobei der Werkstoff zwischen jeweils einer
der jeweils zwei ausgewählten Hilfselektroden und den jeweils nicht ausgewählten Hilfselektroden
elektrisch isolierend bleibt.
[0059] Während des Aushärtens des Gießharzes 5 wird der Strom durch die Spannungsquelle
1 zur Einstellung des angestrebten Widerstandswertes R
1 gesteuert, wobei bei festem Rußgehalt spezifische Widerstände im Bereich von etwa
10 Ωm bis etwa 10
9 Ωm einstellbar sind.
1. Elektrisch isolierender Werkstoff,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein erster elektrischer Anschlußbereich, mindestens ein zweiter elektrischer
Anschlußbereich und mindestens ein weiterer elektrischer Anschlußbereich vorgesehen
sind, daß die genannten elektrischen Anschlußbereiche voneinander beabstandet sind,
daß der Werkstoff Gießharz (5) aufweist und zumindest partiell mit Ruß versetzt ist,
so daß mindestens ein zumindest partiell elektrisch längs mindestens einer vorgebbaren
Richtung leitend einstellbarer Bereich (4) zwischen zwei ausgewählten der genannten
elektrischen Anschlußbereiche gebildet ist, wobei zwischen mindestens einem der zwei
ausgewählten elektrischen Anschlußbereiche und dem nicht ausgewählten elektrischen
Anschlußbereich der Werkstoff elektrisch isolierend ist.
2. Werkstoff gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ruß fein dispergiert ist.
3. Werkstoff gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ruß in Form eines
Rußnetzwerks vorliegt.
4. Werkstoff gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rußanteil bei etwa 0,1 Gewichtsprozent liegt.
5. Werkstoff gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstoff von anisotroper Leitfähigkeit ist.
6. Werkstoff gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der zumindest partiell elektrisch leitend einstellbare Bereich (4) durch mindestens
einen Strompfad oder -kanal gebildet ist.
7. Werkstoff gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den zwei ausgewählten
der genannten elektrischen Anschlußbereiche eine räumliche Matrix und/oder ein Netzwerk
aus kreuzungsfreien Strompfaden oder -kanälen gebildet ist.
8. Werkstoff gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei dem Gießharz (5) um Polyurethan (PU) handelt.
9. Werkstoff gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Werkstoff zumindest partiell und/oder zumindest stellenweise gehärtet ist.
10. Werkstoff gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff zumindest partiell
und/oder zumindest stellenweise durch Ionenimplantation gehärtet ist.
11. Werkstoff gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens einem der genannten elektrischen Anschlußbereiche mindestens ein Anschluß
einer elektrischen oder elektronischen Komponente zugeordnet ist.
12. Werkstoff gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
einem der genannten elektrischen Anschlußbereiche der Anschluß mindestens einer Spannungsquelle
zugeordnet ist und daß einem anderen der genannten Anschlußbereiche der Endbereich
mindestens einer Elektrode zugeordnet ist.
13. Werkstoff gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß der Spannungsquelle
und der Endbereich der Elektrode mit dem Gießharz (5) vergossen sind.
14. Werkstoff gemäß Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Spannungsquelle
um eine Hochspannungsquelle handelt.
15. Werkstoff gemäß mindestens einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der Elektrode um eine für Aufladung oder für Entladung vorgesehene
Hochspannungselektrode handelt.
16. Werkstoff gemäß Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochspannungselektrode
eine Vielzahl von in mindestens einer Reihe angeordneten, jeweils eine Spitze (3)
aufweisenden metallischen Einzelelektroden (6) aufweist.
17. Werkstoff gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der rückwärtige Bereich (7)
der Einzelelektroden (6) im wesentlichen kugelförmig ausgebildet ist.
18. Werkstoff gemäß Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der rückwärtige Bereich
(7) der Einzelelektroden (6) beabstandet von mindestens einem elektrischen Sammelanschluß
(2) endet.
19. Werkstoff gemäß Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der rückwärtige Bereich (7)
der Einzelelektroden (6) über den mindestens einen zumindest partiell elektrisch leitend
eingestellten Strompfad (4) mit dem elektrischen Sammelanschluß (2) elektrisch verbunden
und mit Gießharz (5) vergossen ist.
20. Werkstoff gemäß Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei zueinander
parallele, elektrisch voneinander isolierte Sammelanschlüsse (2) vorgesehen sind und
von den Sammelanschlüssen (2) jeweils ein zumindest partiell elektrisch leitend einstellbarer
Bereich (4) im Gießharz (5) zum rückwärtigen Bereich (7) der Einzelelektroden (6)
führt.
21. Werkstoff gemäß mindestens einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß der elektrische Sammelanschluß (2) in Form einer Metallschiene oder eines Metallstabs
ausgebildet ist.
22. Werkstoff gemäß mindestens einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß der elektrische Sammelanschluß (2) als Kathode und die Spitzen (3) der Einzelelektroden
(6) als Anoden ausgebildet sind.
23. Werkstoff gemäß mindestens einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen elektrischem Sammelanschluß (2) und den Einzelelektroden (6) mindestens
eine Spannungsquelle (1) geschaltet ist.
24. Werkstoff gemäß Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsquelle (1) eine
Gleichspannung in der Größenordnung von etwa dreißig Volt bis etwa einige 1000 Volt
liefert.
25. Werkstoff gemäß Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Gleichspannung
von der Viskosität des Gießharzes (5) abhängig ist.
26. Werkstoff gemäß mindestens einem der Ansprüche 16 bis 25, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spitzen (3) der Einzelelektroden (6) im wesentlichen auf einer Geraden bzw.
im wesentlichen in einer Ebene liegen.
27. Werkstoff gemäß Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Gerade bzw. die Ebene
im wesentlichen senkrecht zur Erstreckung der Einzelelektroden (6) verläuft.
28. Werkstoff gemäß mindestens einem der Ansprüche 16 bis 27, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spitzen (3) der Einzelelektroden (6) im wesentlichen nadelförmig ausgebildet
sind.
29. Verfahren zum Herstellen eines Werkstoffs insbesondere gemäß einem der Ansprüche 1
bis 28, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- Gießharz (5) wird zumindest partiell mit Ruß versetzt;
- das Gießharz (5) wird in eine mindestens eine erste Hilfselektrode, mindestens eine
zweite Hilfselektrode und mindestens eine weitere Hilfselektrode aufweisende Form
eingefüllt;
- während des Aushärtens des Gießharzes (5) wird zwischen zwei ausgewählten der genannten
Hilfselektroden eine Gleichspannung mittels einer Spannungsquelle (1) so angelegt,
daß mindestens ein zumindest partiell elektrisch längs mindestens einer vorgebbaren
Richtung leitend einstellbarer Bereich (4) gebildet wird, wobei der Werkstoff zwischen
mindestens einer der zwei ausgewählten Hilfselektroden und der nicht ausgewählten
Hilfselektrode elektrisch isolierend bleibt und wobei durch die genannten Hilfselektroden
mindestens ein erster elektrischer Anschlußbereich, mindestens ein zweiter elektrischer
Anschlußbereich und mindestens ein weiterer elektrischer Anschlußbereich definiert
werden.
30. Verfahren gemäß Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß durch die genannten Hilfselektroden
die Ausdehnung, die Dimensionierung und/oder die Form des mindestens einen ersten
elektrischen Anschlußbereichs, des mindestens einen zweiten elektrischen Anschlußbereichs
und des mindestens einen weiteren elektrischen Anschlußbereichs definiert werden.
31. Verfahren gemäß Anspruch 29 oder 30, dadurch gekennzeichnet, daß das Gießharz (5)
mit sich in fein dispergiertem Zustand befindlichem Ruß versetzt wird.
32. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 29 bis 31, dadurch gekennzeichnet,
daß während des Aushärtens des Gießharzes (5) die Spannung und/oder der Strom durch
die Spannungsquelle (1) zur Einstellung eines angestrebten Widerstandswertes gesteuert
werden.
33. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 29 bis 32, dadurch gekennzeichnet,
daß bei festem Rußgehalt spezifische Widerstände im Bereich von etwa 10 Ωm bis etwa
109 Ωm einstellbar sind.
34. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 29 bis 33, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gießharz (5) in die für eine Hochspannungselektrode vorgesehene Form zumindest
über mindestens einen elektrischen Sammelanschluß (2) hinaus soweit eingefüllt wird,
daß zumindest der rückwärtige Bereich (7) einer Vielzahl von in dieser Lage gehaltenen
Einzelelektroden (6) vollständig im Gießharz (5) eingetaucht ist.
35. Verfahren gemäß Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichspannung während
des Aushärtens des Gießharzes (5) zwischen elektrischem Sammelanschluß (2) und den
Einzelelektroden (6) so angelegt wird, daß am elektrischen Sammelanschluß (2) die
Kathode und an den Spitzen (3) der Einzelelektroden (6) die Anode der Spannungsquelle
(1) anliegen.
36. Verfahren gemäß Anspruch 34 oder 35, dadurch gekennzeichnet, daß bei mindestens zwei
elektrischen Sammelanschlüssen (2) mindestens zwei getrennt steuerbare Spannungsquellen
(1) vorgesehen werden.