[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Induktor zur Anordnung unterhalb einer Kochfeldplatte
eines Induktions-Kochfeldes mit zumindest zwei Induktorspulen, die übereinander voneinander
beabstandet angeordnet sind.
[0002] Ein derartiger Induktor ist bekannt aus der Druckschrift WO 89/04109, wobei die Gestaltung
und Anordnung der Induktorspulen derart ist, daß sich in jedem Feldpunkt außerhalb
des zu erwärmenden Kochbereiches, der durch den abgestellten Topf bedeckt ist, die
Feldanteile der einzelnen Induktorspulen im wesentlichen gegenseitig aufheben. Dazu
sind die untereinander angeordneten Induktorspulen gegensinnig vom speisenden Strom
durchflossen. Weiterhin ist zur Abschirmung des störenden Feldes der unteren Induktorspule
zwischen den beiden Induktorspulen ein geeignetes Ferritelement angeordnet.
[0003] Weiterhin ist aus der Druckschrift DE 196 04 436 A1 ein Induktor zum Einbau unter
einer Muldenplatte mit einer Induktorspule bekannt, die auf einem Kunststoff-Trägerteil
gehaltert ist. Die Induktorspule ist mit einer thermischen und/oder elektrischen Isolation
und einem von der Muldenplatte elektrisch isolierten Temperaturfühler zum Messen einer
Muldenplatten-Temperatur ausgestattet. Dabei ist die selbsttragende Induktorspule
aus feindrahtiger Litze als Spirale im wesentlichen auf einer Auflagefläche des Trägerteils
gewickelt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Induktor mit möglichst geringer
Mindestbauhöhe bereitzustellen.
[0005] Erfindungsgemäß ist dies bei einem Induktor nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 dadurch erreicht, daß die Induktorspulen als flache Leiterbahnen auf gegenüberliegenden
Seiten eines flachen, plattenförmigen Substrates aufgebracht sind. Durch die Abkehr
von der Verwendung der bisher üblichen gewickelten Litzen, Drähte oder Kupferbänder
als Induktorspule kann annähernd eine Halbierung der Aufbauhöhe des Induktors bei
annähernd unveränderter lateraler Ausdehnung des Induktors erreicht werden. Um einen
ausreichenden Leiterquerschnitt der Induktorspule bereitstellen zu können, sind zumindest
zwei Induktorspulen übereinander angeordnet. Das durch die stromdurchflossenen Induktorspulen
hervorgerufene elektromagnetische Feld zum Erwärmen eines auf der Kochfeldplatte abgestellten
Topfes ist dabei ausreichend groß, wenn die beiden Induktorspulen möglichst gering
beabstandet vom Topfboden angeordnet sind.
[0006] Vorteilhafter Weise ist das Material des Substrates eine Oxydkeramik, insbesondere
Aluminiumoxyd. Dadurch ist ein hervorragender Isolator mit guten Wärmeleitungseigenschaften
für den Induktor bereitgestellt. Aufgrund dieser Eigenschaft wird die durch die Eigenerwärmung
der Spule und durch die zugeführte Fremdwärme, beispielsweise des Topfes oder der
Glaskeramik, verursachte lokale Aufheizung des Induktors schneller verteilt. Zudem
wird die Wärme über eine größere Fläche an die Umgebung abgegeben. Dies ist insbesondere
durch die Anordnung der Leiterbahnen der Induktorspule bedingt, die sich dadurch auszeichnet,
daß die flache Leiterbahn mit ihrer großflächigen Oberseite vom Substrat bzw. den
Nachbarwindungen weg gerichtet angeordnet ist. Lediglich die kleinflächigen Seitenflächen
benachbarter Windungen sind einander benachbart angeordnet.
[0007] Weiterhin eignet sich eine Oxydkeramik besonders zum Aufbringen von flachen Leiterbahnen.
Um einerseits eine ausreichende Stabilität des Induktors bzw. des Substrates gewährleisten
zu können, und um andererseits das Feld der auf der Unterseite des Substrates aufgebrachten
Induktorspule durch deren Beabstandung vom zu beheizenden Topf nicht zu stark zu schwächen,
beträgt die Stärke des Substrates etwa lediglich 0,7 bis 1 mm.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Induktorspule als Induktorspirale
insbesondere mit einer Beschichtungstechnik, insbesondere der Dickschichttechnik,
auf das Substrat aufgebracht. Mit der Dickschichttechnik, insbesondere mit einer Mehrlagendickschichttechnik
ist auf fertigungstechnisch einfache Weise die Induktorspule mit ausreichendem Leiterquerschnitt
realisierbar. Alternativ könnten auch beispielsweise Leiterplatten-Ätztechniken oder
mechanisch gefertigte Flachbandspulen oder andere bekannte Herstellungstechniken verwendet
werden. Aufgrund der bei der Verwendung von Druck- oder Ätztechniken örtlich besonders
festen Anbindung der Leiterbahn auf dem keramischen Substrat mit dessen geringen Temperaturlängenausdehnungskoeffizienten
sind die Leistungsunterschiede der Spule, die durch die unterschiedliche geometrische
Gestalt in kaltem oder heißem Zustand des Induktors hervorgerufen werden, außerordentlich
gering.
[0009] Wünschenswert sind insbesondere Schichtdicken im Bereich von etwa 0,5 mm. Diese sind
fertigungstechnisch noch gut darstellbar und zum anderen ausreichend groß, um eine
geeeignete Güte der Induktorspule gewährleisten zu können. Als Material ist wegen
der guten elektrischen Leitungseigenschaften insbesondere Kupfer gut geeignet.
[0010] Insbesondere durch die Verwendung von Beschichtungs- oder Ätztechniken ist es fertigungstechnisch
einfach möglich, daß der Abstand der Windungen der Leiterbahn der spiralförmigen Induktorspule
von deren Mittelpunkt zum Randbereich variiert. Durch diese flexible Gestaltung der
Abstände ist eine gezielte Feldverteilung bzw. Wärmeverteilung des Induktors möglich.
Weiterhin lassen sich bei der Verwendung von Beschichtungs- oder Ätztechniken auf
kostengünstige Weise an sich bekannte Mehrzoneninduktoren oder segmentierte Induktorspulen
mit einer optimierten Wärmeverteilung realisieren. Hinzu kommt, daß die geringen Fertigungstoleranzen
derartiger Herstellungsverfahren geringe Unterschiede bzgl. der Spuleneigenschaften,
beispielsweise der Induktivität, der in Massenfertigung hergestellten Induktoren garantieren.
[0011] Zur elektrisch leitenden Verbindung der beiden Induktorspulen weist das Substrat
durchkontaktierte Öffnungen auf. Dies ist fertigungstechnisch einfach und ermöglicht
es auch, gegebenenfalls zahlreich vorhandene Spulensegmente auf der Ober- und der
Unterseite des Substrates in Serien und/oder in Parallelschaltung in gewünschter Weise
miteinander zu elektrisch verschalten.
[0012] Um die Selbstaufheizung des Induktors zu reduzieren, ist die spiralförmige Leiterbahn
einer Induktorspule im wesentlichen räumlich in dem spiralförmigen Bereich zwischen
den einzelnen Windungen der Leiterbahn der anderen Induktorspule angeordnet. Der definierte
Versatz zwischen der oberen und unteren mit Metall bedeckten Fläche der Induktorspule
ist insbesondere mit an sich bekannten Beschichtungs- oder Ätztechniken problemlos
möglich. Vorteilhafterweise sind die beiden Induktorspulen im wesentlichen geometrisch
gleich ausgebildet und im wesentlichen übereinander angeordnet. Weiterhin sind sie
gleichsinnig vom elektrischen Strom durchflossen, um ein möglichst starkes Feld der
Induktorspule für den Erwärmungsprozess des Bodens eines auf dem Kochfeld abgestellten
Topfes bereitstellen zu können.
[0013] Der Aufbau des Induktors ist besonders kompakt und in der Fertigung des Kochfeldes
einfach handhabbar, wenn die beiden Induktorspulen zusammen mit beidseitig angeordneten
Isolationsscheiben und Ferritelementen zu einer flachen Baueinheit als Modul vorgefertigt
sind.
[0014] Nachfolgend ist anhand schematischer Darstellungen ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Induktors beschrieben.
[0015] Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer Seitenansicht, zum Teil in einer Schnittdarstellung den unter einer Kochfeldplatte
angeordneten Induktor und
- Fig. 2
- das Detail X aus Figur 1 in vergrößertem Maßstab.
[0016] Ein Kochfeld weist eine Glaskeramikplatte 1 auf, unterhalb der im Bereich einer markierten
Kochstelle ein Induktor 3 gehaltert ist. Dieser weist eine beidseitig beschichtete,
kreisflächenförmige Substratplatte 5 aus Aluminiumoxyd mit einer Stärke von etwa 0,8
mm auf. Während auf die Oberseite der Substratplatte 5 in Dickschichttechnik eine
erste spiralförmige Kupfer-Induktorspule 7 aufgebracht ist, ist die Unterseite der
keramischen Substratplatte 5 mit einer ebenfalls spiralförmig ausgebildeten zweiten
Induktorspule 9 aus Kupfermaterial beschichtet. Zur elektrisch leitenden Verbindung
der beiden Induktorspulen 7, 9 in ihrer Mitte weist die Substratplatte 5 etwa in ihrem
Mittelpunkt eine Bohrung auf, die als elektrisch leitende Durchkontaktierung 11 ausgebildet
ist. Der Abstand der Windungen von flachen Kupferleiterbahnen 13 der beiden spiralförmigen
Induktorspulen 7, 9 sind nicht einheitlich über die gesamte Fläche der Induktorspulen
7, 9 gewählt. Dadurch ist es zum einen möglich, die Wärmeverteilung im Induktor 3
bzw. der Substratplatte 5 gezielt zu beeinflussen, und andererseits kann die durch
die Induktorspulen 7, 9 erzeugte Feldverteilung gezielt eingestellt werden. Zur weiteren
Verringerung der Eigenerwärmung der Spulen 7, 9 bzw. der Substratplatte 5 sind die
Leiterbahnen 13 der beiden Induktorspulen 7, 9 zum Teil versetzt angeordnet. Durch
die annähernd identische Spiralform der beiden Spulen 7, 9, durch die annähernd exakte
Übereinanderanordnung der beiden Induktorspulen 7, 9 und insbesondere durch das gleichsinnige
Fließen des Speisestroms durch die Induktorspulen 7, 9 ist bei flachem Induktoraufbau
und üblicher lateraler Ausdehnung des Induktors 3 ein ausreichend starkes Feld des
Induktors 3 gewährleistet. Auf die Ober- und Unterseite des Induktors 3 ist jeweils
eine etwa 0,5 mm dicke Mikanitscheibe 15 als elektrische Isolation aufgeklebt. Weiterhin
sind auf die Unterseite des Induktors 3 auf die Mikanitscheibe 15 mittels temperaturbeständigem
Silikonkleber 19 zur zusätzlichen Leitung des Induktionsfeldes an sich bekannte Ferritstäbe
17 elastisch aufgeklebt. Der sich dadurch ergebende Induktoraufbau besitzt bei ausreichenden
elektrischen Eigenschaften insgesamt lediglich eine Höhe von etwa 5 bis 6 mm.
1. Induktor zur Anordnung unterhalb einer Kochfeldplatte eines Induktions-Kochfeldes
mit zumindest zwei Induktorspulen, die übereinander voneinander beabstandet angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktorspulen (7, 9) als flache Leiterbahnen (13) auf gegenüberliegenden
Seiten eines plattenförmigen Substrates (5) aufgebracht sind.
2. Induktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des Substrates (5) eine Oxydkeramik, insbesondere Aluminiumoxyd
ist.
3. Induktor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke des Substrates (5) etwa 0,7 bis 1 mm beträgt.
4. Induktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktorspule (7, 9) als Induktorspirale mit einer Beschichtungstechnik,
insbesondere der Dickschichttechnik, auf das Substrat (5) aufgebracht ist.
5. Induktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Windungen der Leiterbahn (13) der spiralförmigen Induktorspule
(7, 9) von deren Mittelpunkt zum Randbereich variiert.
6. Induktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat (5) eine durchkontaktierte Öffnung (11) aufweist, die die beiden
Induktorspulen (7, 9) leitend miteinander verbindet.
7. Induktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die spiralförmige Leiterbahn (13) der einen Induktorspule (7) im wesentlichen
räumlich in dem spiralförmigen Bereich zwischen den einzelnen Windungen der Leiterbahn
der anderen Induktorspule (9) angeordnet ist.
8. Induktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Induktorspulen (7, 9) im wesentlichen geometrisch gleich ausgebildet
sind, im wesentlichen exakt übereinander angeordnet sind und gleichsinnig vom elektrischen
Strom durchflossen sind.
9. Induktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Induktorspulen (7, 9) zusammen mit beidseitig angeordneten Isolationsscheiben
(15) und Ferritelementen (17) eine flache Baueinheit (3) bilden.
10. Kochfeld mit einer Kochfeldplatte, unterhalb der ein Induktor nach einem der Ansprüche
1 bis 9 angeordnet ist.