(19)
(11) EP 0 993 798 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.04.2000  Patentblatt  2000/16

(21) Anmeldenummer: 99120337.3

(22) Anmeldetag:  12.10.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47G 23/03
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 13.10.1998 DE 29818229 U

(71) Anmelder: Lautze, Ingrid
53179 Bonn (DE)

(72) Erfinder:
  • Lautze, Ingrid
    53179 Bonn (DE)

(74) Vertreter: Selting, Günther, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte von Kreisler, Selting, Werner Postfach 10 22 41
50462 Köln
50462 Köln (DE)

   


(54) Tischset


(57) Das Tischset weist ausser einem erste flexiblen Untersetzteil (2) mindestens ein weiteres flexibles Untersetzteil (3) auf. Sämtliche Untersetzteile (2,3) sind zusammenlegbar lückenlos und dicht dauerhaft verbunden, so dass sie wahlweise im auseinandergefalteten Zustand ein großes Tischset oder im zusammengelegten Zustand ein kleineres Tischset bilden. Das Tischset erlaubt mehrere Benutzungsarten und bietet vielfältige Möglichkeiten der Tischdekoration. Außerdem schützt es wirksam vor dem Herabfallen von fleckenerzeugenden Substanzen und Krümeln.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein zusammenlegbares Tischset, das auf einen Tisch aufgelegt wird und als Unterlage für Besteck, Geschirr o.ä. dient.

[0002] Tischsets, Tischdeckchen oder Untersetzer werden überwiegend auf Eß- und Kaffeetischen verwendet, um den Tisch und Tischtücher vor Verschmutzung durch Speisen und Getränke zu schützen. Tischsets sind zumeist mit ansprechenden Designs und/oder Farben versehen und dienen neben ihrer praktischen Funktion auch als Tischschmuck. Derartige Tischsets bestehen üblicherweise aus Materialien wie Stoff, Kunststoff, Papier, Bast oder Kork.

[0003] Die bekannten Tischsets haben eine bestimmte vorgegebene Größe, die üblicherweise für das Gedeck einer einzelnen Person bemessen ist. Für auf den Tisch zu stellende Speisen und Getränke oder für weitere Personen ist es notwendig, weitere Tischsets zum Schutz des Tisches oder des Tischtuches zu verwenden. Nachteilig bei diesen einzelnen Tischsets ist, dass sie zu einem kompletten Schutz des Tisches genau nebeneinander gelegt werden müssen.

[0004] Doch selbst dann ist eine vollständige Abdeckung des Tisches nicht möglich, da sich die einzelnen Tischsets leicht verschieben und verschüttete Flüssigkeit zwischen den Ritzen zweier benachbarter Tischsets auf die Tischplatte bzw. auf die Tischdecke gelangen kann.

[0005] Ein Tischset mit mehreren verbundenen Untersetzteilen ist bekannt aus US-A-2 070 423. Die Untersetzteile sind hierbei durch Bänder und Schnallen lösbar verbunden, so dass sie wahlweise und mit variablen Abständen zu größeren Gebilden zusammengesetzt werden können.

[0006] Ferner ist aus FR-A-468 033 ein Set aus Tellerdeckchen bekannt, welche am Rande mit Verschlussteilen versehen sind, so dass mehrere Tellerdeckchen zusammengesetzt und durch Durchziehen eines Bandes miteinander verbunden werden können. Hierbei ist der Bereich zwischen den einzelnen Tellerdeckchen von ineinandergreifenden Verbindungselementen durchsetzt und somit uneben. Außerdem ist dieser Bereich für Flüssigkeiten und Krümel durchlässig und schwer zu reinigen.

[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Tischset zu schaffen, das mehrere Benutzungsarten gestattet, vielfältige Möglichkeiten der Tischdekoration bietet und wirksam vor dem Herabfallen von fleckenerzeugenden Substanzen und Krümeln schützt.

[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0009] Die Erfindung schlägt ein in der Größe variables Tischset vor, dessen Fläche an die jeweiligen Gegebenheiten anpassbar ist. Ein erstes Untersetzteil des Tischsets mit einer ersten Stellfläche für Besteck und/oder Geschirr oder sonstige Gegenstände gibt die Grundfläche des Tischsets vor. Besteht der Bedarf nach einem größeren Tischset kann das erste Untersetzteil durch Aufklappen mindestens eines zweiten Untersetzteils erweitert werden, welches sich unmittelbar anschließt, so dass aus dem ersten Untersetzteil ein einheitliches größeres Tischset entsteht. Die Erweiterung wird durch Auffalten erreicht, wozu die beiden Untersetzteile flexibel und dauerhaft sowie lückenlos und dicht verbunden sind. Vorzugsweise ist der flexible Verbindungsbereich oberflächengleich und glatt einstückig mit den Untersetzteilen verbunden.

[0010] Die Untersetzteile sind unlösbar dicht und lückenlos miteinander verbunden, wie beispielsweise mit einer Falzverbindung, die aus einer längsverlaufenden gezielten Materialschwächung oder aus einem auf die Untersetzteile aufgeklebten flexiblen Streifen bestehen kann.

[0011] Die Falzverbindung kann entlang von Längskanten der Untersetzteile angeordnet sein, was den Vorteil hat, dass das erweiterte Tischset eine sehr große durchgehende Fläche hat, welche optimalen Schutz für den Tisch bietet.

[0012] Die Ausbildung einer Falzverbindung, welche die Untersetzteile unlösbar und dicht miteinander verbindet, hat den Vorteil, dass auf dem Tischset verschüttete Flüssigkeit auch in dem Übergangsbereich zwischen den beiden Untersetzteilen auf dem Tischset verbleibt, und nicht auf die Tischdecke oder Tischfläche gelangen kann. Außerdem kann nach Beendigung der Mahlzeit das Tischset einfach zusammengeklappt und weggetragen werden, wobei die durchgehende Falte verhindert, dass Krümel oder Essensreste nach unten aus dem Tischset herausfallen.

[0013] Das erste Untersetzteil kann auch eine Ausnehmung oder Tasche aufweisen, in welche ein zweites Untersetzteil einschiebbar ist. Die beiden Untersetzteile können dann beispielsweise über eine Leine miteinander verbunden sein, so dass das zweite Untersetzteil nur bis zu einem gewissen Grad aus dem ersten Untersetzteil heraus- oder unter ihm hervorragt, so dass kein die Tischplatte freigebender Spalt zwischen den beiden Untersetzteilen entstehen kann.

[0014] Die Untersetzteile des Tischsets können gleiche Abmessungen, d.h. insbesondere gleich große Stellflächen, aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass sich bei gestapelten zusammengelegten Untersetzteilen keine Absätze bilden, welche entstehen würden, wenn eines der Untersetzteile kleinere Abmessungen als ein anderes hätte.

[0015] Das Tischset besteht vorzugsweise aus Textilmaterial und insbesondere aus Gewebematerial. Es ist vorzugsweise zweilagig ausgebildet, wobei beide Lagen durch eine zwischen Lagen befindliche Haftschicht vollflächig verbunden sind. Mindestens eine Lage besteht aus einem mit Kunststoff beschichtetem Textilgewebe und ist dadurch wasserundurchlässig.

[0016] Im folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben.

[0017] Es zeigen:
Fig. 1
die Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel des Tischsets,
Fig. 2
eine Schnittdarstellung gemäß der Linie II-II in Fig. 1 und
Fig. 3
die Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel.


[0018] Das in Fig. 1 gezeigte Tischset 1 besteht aus einem ersten Untersetzteil 2 und einem zweiten Untersetzteil 3. Die beiden Untersetzteile 2,3 bestehen aus einem flexiblen Material, wie Kunststoffolie oder Textilmaterial, und haben eine ovale Form. Es sind aber auch runde, rechteckige, sechseckige, oder ornamentartige Formen, die beispielsweise Blumen oder Tieren nachempfunden sein können, möglich. An jeweils einer ihrer Längskanten sind die beiden Untersetzteile 2 und 3 mittels einer Falzverbindung 4, die aus einer gezielt eingebrachten Materialschwächung bestehen kann, verbunden (Fig. 2).

[0019] Im Bereich der Falzverbindung 4 ist das Material sowohl an der Oberseite, als auch an der Unterseite des Tischsets 1 verdünnt, so dass die Untersetzteile 2,3 auf zwei verschiedene Arten zusammenlegbar sind. Zum einen kann das Untersetzteil 2 auf das Untersetzteil 3 gelegt werden, wie durch den Pfeil angedeutet ist, und zum anderen kann das Untersetzteil 3 unter das Untersetzteil 2 geklappt werden.

[0020] In der Anordnung nach Fig. 2 bilden die oberen Flächen die Stellflächen 2a bzw. 3a des Tischsets 1. Auf die Stellflächen 2a und 3a können Geschirr und Besteck und auch Speisen und Getränke aufgestellt werden, so dass die unter dem Tischset 1 liegende nicht dargestellte Tischplatte geschützt ist. Um das Tischset 1 optisch ansprechend zu gestalten, können die einzelnen Flächen unterschiedliche Farben und/oder Muster aufweisen.

[0021] Wird das Tischset 1 benutzt, wird es auf einen nicht dargestellten Tisch aufgelegt, wobei die Stellfläche 2a beispielsweise der essenden Person zugewandt ist, so dass auf die Stellfläche 2a das Gedeck gestellt wird, während auf der Stellfläche 3a Speisen und Getränke angeordnet werden. Bei einem relativ kleinen Tisch kann das Tischset 1 auch für zwei Personen benutzt werden. Die Gedecke werden dann jeweils auf die Stellflächen 2a und 3a gestellt, während die gemeinsam benutzten Gedeckteile im Mittelbereich des erweiterten Tischsets 1 aufgestellt werden, also im Bereich der Falzverbindung 4.

[0022] In Fig. 3 ist ein Tischset 10 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Das Tischset 10 hat ein zentrales erstes Untersetzteil 11, ein an seiner ersten Längsseite angeordnetes zweites Untersetzteil 12 sowie ein an einer zweiten Längsseite angeordnetes drittes Untersetzteil 13. Das zweite Untersetzteil 12 und das dritte Untersetzteil 13 sind an den einander gegenüberliegenden Längskanten des ersten Untersetzteils 11 mit jeweils einer Falzverbindung 14 bzw. 15 befestigt.

[0023] In Fig. 3 ist das Tischset 10 in auseinandergeklapptem Zustand dargestellt. Wird nicht die komplette Stellfläche des Tischsets 10 benötigt, kann ein Untersetzteil oder auch beide äußeren Untersetzteile 12,13 auf das erste Untersetzteil 11 geklappt werden. Damit die drei Untersetzteile 11,12,13 flach übereinanderliegen, kann z.B. die Falzverbindung 15 breiter ausgebildet sein, so dass sie die Dicke des zweiten Untersetzteils 12, welches auf dem ersten Untersetzteil aufliegt, überbrücken kann.

[0024] Das Tischset 10 gemäß Fig. 3 wird üblicherweise für zwei Personen verwendet. Das Gedeck für die erste Person wird auf dem zweiten Untersetzteil 12 angeordnet und das Gedeck für die zweite Person auf dem dritten Untersetzteil 13. Das mittlere Untersetzteil 11 ist für die Aufnahme von gemeinsam benutzten Gedeckteilen vorgesehen. Wird das zweite Untersetzteil 12 oder das dritte Untersetzteil 13 auf das erste Untersetzteil 11 geklappt, kann das Tischset 10 wie das Tischset 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel verwendet werden.

[0025] Tischsets können auch mehr als drei Untersetzteile aufweisen.

[0026] Es können auch mehrere Tischsets mit jeweils einem oder mehreren Untersetzteilen miteinander kombiniert werden, um eine noch größere Stellfläche bereitzustellen. Dann ist es denkbar, dass zwei Tischsets mit jeweils einem ihrer äußersten Untersetzteile aufeinanderliegen, so dass sie sich dort deckungsgleich überlappen und kein Spalt zwischen den beiden Tischsets vorhanden ist, durch welchen Flüssigkeit oder Essensreste direkt auf die Tischplatte gelangen könnte.


Ansprüche

1. Tischset mit einem flexiblen ersten Untersetzteil (2;11), das eine erste Stellfläche (2a) für Besteck oder Geschirr aufweist, und mindestens einem eine weitere Stellfläche (3a) aufweisenden flexiblen zweiten Untersetzteil (3;12,13), das mit dem ersten Untersetzteil (2;11) zusammenlegbar verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste und das zweite Untersetzteil (2,3;11,12,13) zusammenlegbar lückenlos und dicht dauerhaft verbunden sind, so dass das Tischset (1;10) wahlweise eine Fläche der Größe der ersten Stellfläche (2a) oder der Größe der ersten Stellfläche (2a) plus der weiteren Stellflächen (3a) überdeckt.
 
2. Tischset nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Untersetzteile (2,3;11,12,13) entlang einer Längskante verbunden sind.
 
3. Tischset nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Untersetzteile (2,3;11,12,13) durch eine Falzverbindung (4;14,15) miteinander verbunden sind.
 
4. Tischset nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Falzverbindung (4;14,15) eine Materialschwächung aufweist.
 
5. Tischset nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Falzverbindung ein auf den Untersetzteilen befestigter flexibler Streifen ist.
 
6. Tischset nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Untersetzteil eine Tasche zur Aufnahme des zweiten Untersetzteils aufweist.
 
7. Tischset nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass die Untersetzteile (2,3; 11,12,13) derartige Abmessungen aufweisen, dass sie deckungsgleich zusammenlegbar sind.
 
8. Tischset nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass die Untersetzteile durch einen beidseitig eingeschnürten Verbindungsbereich miteinander verbunden sind.
 
9. Tischset nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass es aus zwei Untersetzteilen (2,3) besteht.
 
10. Tischset nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es aus zwei Gewebelagen besteht, die durch eine Haftschicht vollflächig miteinander verbunden sind.
 




Zeichnung







Recherchenbericht