[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie ein entsprechendes System
zum Überwachen der Haltung eines Benutzers an einem Trainingsgerät, um sicherzustellen,
daß der Benutzer den gewünschten Trainingseffekt erzielen kann.
[0002] An Trainingsgeräten, wie z. B. Fitneß- oder Kraftgeräten, müssen gezielt bestimmte
Bewegungen durchgeführt werden, um den gewünschten Trainingseffekt zu erzielen. Führt
der jeweilige Benutzer die Bewegung anders oder in einer falschen Körperhaltung aus,
ist nicht nur der gewünschte Trainingseffekt gefährdet, sondern es können durch eine
Überbeanspruchung von Gelenken, Sehnen, Bändern oder Muskeln sogar schwerwiegende
Schäden entstehen.
[0003] Um dieses Problem zu beheben, werden Benutzer von Trainingsgeräten von dem Personal
des Fitneßstudios in die Benutzung des jeweiligen Trainingsgeräts eingewiesen. Dies
ist jedoch sehr zeit- und personalaufwendig. Des weiteren ist dadurch nicht gewährleistet,
daß der Benutzer tatsächlich die jeweilige Trainingsübung richtig ausführt. Darüber
hinaus ist bekannt, die zuvor genannten falschen Bewegungen an den Trainingsgeräten
dadurch zu vermeiden, daß die jeweilige Bewegung durch entsprechende mit dem Trainingsgerät
gekoppelte mechanische Konstruktionen sehr genau geführt wird. Diese mechanischen
Konstruktionen sind beispielsweise derart aufgebaut, daß im Extremfall alle Bewegungen,
die nicht in die gewünschte Bewegungsrichtung gerichtet sind, verhindert werden. Zu
diesem Zweck sind jedoch mechanisch sehr aufwendige Konstruktionen erforderlich.
[0004] Außerdem ist es aus der EP 0 700 694 A1 bekannt, ein Trainingsgerät mit einem Sensor
zu versehen, der ein kontrolliertes und dosiertes Training sowie eine Diagnose der
Fähigkeiten des menschlichen Bewegungsapparates ermöglicht, indem die Ausgangsdaten
des Sensors mittels eines Rechners ausgewertet werden, der dem Benutzer des Trainingsgerätes
simultan mit der momentanen Bewegung eine aus den Ausgangssignalen des Sensors abgeleitete
Größe anzeigt.
[0005] Aus der WO 94/26359 A1 ist es bekannt, die Bewegung eines Gelenks im Zuge von der
Rehabilitation dienenden, unabhängig von einem Trainingsgerät stattfindenden gymnastischen
Übungen eines Patienten aufzuzeichnen und auszuwerten, und zwar mittels eines an dem
Patienten angebrachten Sensors, wobei lediglich die Anzahl und das Ausmaß der Bewegungen
registriert werden.
[0006] Ebenfalls unabhängig von einem Trainingsgerät ist es aus der DE 195 22 958 A1 bekannt,
körpereigene physikalische Werte eines Probanden über Sensoren aufzunehmen und die
entsprechenden Ausgangssignale in durch den Probanden wahrnehmbare Musik umzuwandeln.
[0007] Außerdem ist es aus der DE 39 33 999 A1 bekannt, ein Laufbandgerät zur körperlichen
Belastung eines Probanden hinsichtlich der Geschwindigkeit des Bandes zu steuern,
indem die Position eines Probanden auf dem Laufband mittels Sensoren erfaßt wird und
je nach Position des Probanden auf dem Laufband die Geschwindigkeit des Laufbandes
erhöht oder verringert wird.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie
ein entsprechendes System vorzuschlagen, mit dessen Hilfe auf relativ einfache Art
und Weise zuverlässig die Haltung des Benutzers während einer Trainingsübung an einen
Trainingsgerät überwacht werden kann, um somit Schäden durch Überbeanspruchung von
Gelenken, Sehnen, Bändern oder Muskeln vorzubeugen und den gewünschten Trainingseffekt
erzielen zu können.
[0009] Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruches 1 bzw. ein System mit den Merkmalen des Anspruches 15 gelöst. Die Unteransprüche
beschreiben jeweils bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung, die ihrerseits zu einer möglichst genauen Überwachung der Haltung des Benutzers
an dem Trainingsgerät beitragen.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird die zuvor beschriebene mechanische Bewegungsführung
des Benutzers durch eine "virtuelle Bewegungsführung" ersetzt. Mit Hilfe von Sensoren
wird die Bewegung des Benutzers während der Benutzung des Trainingsgeräts überwacht
und ausgewertet, um somit eine fehlerhafte Haltung des Benutzers während der Benutzung
des Trainingsgeräts feststellen zu können. Zu diesem Zweck können zusätzlich zu den
am Körper des Benutzers vorgesehenen Sensoren weitere Sensoren an bestimmten Stellen
des entsprechenden Trainingsgeräts angebracht werden, die jeweils kinematische Kennwerte,
wie z.B. eine Position, eine Geschwindigkeit oder eine Beschleunigung, erfassen. Insbesondere
können die Sensoren beispielsweise in Kleidungsstücken, Bänder oder Gurtsysteme integriert
werden, so daß die Sensoren leicht am Körper des Benutzers angebracht werden können.
[0011] Zur Auswertung der erfaßten kinematischen Kennwerte ist eine Auswerteeinheit, wie
z.B. ein tragbarer Rechner oder eine am Trainingsgerät angebrachte Zentraleinheit,
vorgesehen, welche die von den Sensoren erfaßten Meßdaten verarbeitet und bei Erkennen
einer fehlerhaften Bewegung bzw. fehlerhaften Haltung des Benutzers eine entsprechende
Rückmeldung ausgibt. Diese Rückmeldung kann beispielsweise optisch oder akustisch
erfolgen.
[0012] Darüber hinaus ist auch möglich, dem Benutzer direkt eine Fehlhaltung durch Übertragung
eines entsprechenden taktilwahrnehmbaren Signals, z.B. in Form eines Druckimpulses
oder einer Vibration, mitzuteilen. Ebenso ist denkbar, die Rückmeldung in Form eines
mechanischen Eingriffs in das Trainingsgerät zu realisieren, so daß beispielsweise
bei einer fehlerhaften Haltung des Benutzers das Trainingsgerät gebremst oder blockiert
wird.
[0013] Die Auswerteeinheit kann einen Speicher aufweisen, um das Training des Benutzers
zu dokumentieren. Des weiteren ist möglich, daß das System zudem die Funktion einer
Trainingssteuerung übernimmt, so daß dem Benutzer für das Training an dem entsprechenden
Trainingsgerät eine bestimmte Übung bzw. eine bestimmte Anzahl von Übungen vorgegeben
wird.
[0014] Der Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die zur Überwachung der
Haltung des Benutzers an dem Trainingsgerät eingesetzten Sensorik klein, einfach zu
tragen und billig ist. Aufwendige mechanische Konstruktionen entfallen. Dies bedeutet
sowohl einen Kostenvorteil als auch eine für den Benutzer angenehmere Benutzung des
Trainingsgeräts. Darüber hinaus können mit Hilfe der vorliegenden Erfindung auch Trainingseinheiten
kontrolliert werden, die keine ausreichende mechanische Führung haben, wie dies beispielsweise
bei Seilzuggeräten der Fall ist. Mit Hilfe der "virtuellen Bewegungsführung" können
im Prinzip beliebige komplexe Trajektorien im Raum überwacht werden, wie z.B. kombinierte
Dreh- und Längsbewegungen, bei denen normalerweise mechanische Konstruktionen schnell
an ihre Grenzen stoßen würden. Insgesamt kann mit Hilfe der vorliegenden Erfindung
die Vermeidung von schädlichen Bewegungen an Trainingsgeräten deutlich verbessert
werden, so daß Folgeschäden vermindert werden und ein besserer Trainingseffekt erzielbar
ist.
[0015] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert, wobei in Figur 1 schematisch
der Aufbau eines bevorzugten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Systems dargestellt
ist.
Figur 1 zeigt eine Person, die an einem Trainingsgerät 9 eine bestimmte Trainingsübung
ausführt. Im vorliegenden Fall handelt es sich bei dem Trainingsgerät 9 um ein Rudergerät.
[0016] Am Körper der Person bzw. des Benutzers sind mehrere Sensoren 1 angebracht, die jeweils
einen bestimmten kinematischen Kennwert während der Durchführung der entsprechenden
Trainingsübung erfassen. Die Sensoren 1 können vorteilhaft beispielsweise in Kleidungsstücken,
Bändern oder Gurtsystemen integriert werden. Bei dem in Figur 1 gezeigten Beispiel
ist eines dieser Gurtsysteme 8 dargestellt, wobei am Rücken des Benutzers einer dieser
Sensoren 1 in den Gurt 8 integriert ist. Derartige Gurtsysteme, die insbesondere ähnlich
zu Bergsteigergurten ausgestaltet sein können, können von dem Benutzer leicht angelegt
werden und behindern den Benutzer bei der Durchführung der Trainingsübung nicht bzw.
nur geringfügig. Darüber hinaus ist auch denkbar, einige dieser Sensoren 1 an bestimmten
Stellen des Trainingsgeräts 9 anzubringen, um Bewegungen während der Durchführung
der Trainingsübung am Trainingsgerät 9 zu überwachen. So ist beispielsweise möglich,
mit Hilfe eines entsprechenden Sensors die Bewegung des Rudersitzes 12 zu überwachen,
usw..
[0017] Als Sensoren 1 können allgemein Sensoren verwendet werden, die beliebige kinematische
Kennwerte, wie z. B. Positions-, Geschwindigkeits- oder Beschleunigungswerte, erfassen
können. Derartige Sensoren sind allgemein bekannt, so daß beispielsweise als Sensoren
3D-Ultraschallmarker mit Antenne, Beschleunigungssensoren, Winkelmesser, Flexionssensoren,
Stretchsensoren oder dergleichen verwendet werden können.
[0018] Zur Auswertung der von den Sensoren 1 aufgenommenen Meßdaten ist eine Auswerteeinheit
2 vorgesehen. Vorteilhafterweise handelt es sich dabei um einen tragbaren Rechner
oder um eine an dem Trainingsgerät 9 angebrachte Zentraleinheit, um den Platzbedarf
für das erfindungsgemäße System zu minimieren.
[0019] Die Auswerteeinheit 2 empfängt die von den Sensoren 1 aufgenommenen Meßdaten 14 der
jeweils überwachten kinematischen Kennwerte, analysiert diese und gibt an den Benutzer
eine Rückmeldung 15 über seine Haltung bzw. die von ihm durchgeführten Bewegungen
aus, so daß der Benutzer seine Haltung während der Durchführung der Trainingsübung
entsprechend korrigieren kann.
[0020] Zu diesem Zweck umfaßt die Auswerteeinheit 2 zunächst eine Filtereinrichtung 4, die
- falls erforderlich - eine Vorverarbeitung der von den Sensoren 1 erfaßten Meßdaten
14 durchführt, so daß diese Meßdaten für die nachfolgende Auswertung vorbereitet werden.
Durch diese Filterung können insbesondere Störeinflüsse, die während der Übertragung
der Meßdaten 14 von den Sensoren 1 zu der Auswerteeinheit 2 auftreten können, eliminiert
werden. Eine der Filtereinrichtung 4 nachgeordnete Einrichtung 5 führt eine kinematische
Transformation der empfangenen Meßdaten der Sensoren 1 durch, so daß von der Einrichtung
5 Informationen ausgegeben werden, die tatsächlich Rückschlüsse auf die von dem Benutzer
durchgeführten Bewegungen zulassen. Diese kinematische Transformation kann entfallen,
wenn die Auswertung direkt durch Vergleich der von den Sensoren 1 aufgenommenen Meßdaten
mit einem Vergleichsmeßdatenmuster erfolgt. Zu diesem Zweck enthält die Auswerteeinheit
2 voreingestellte Meßdaten bzw. Meßdatenmuster, die insbesondere eine fehlerfreie
Haltung bzw. Bewegung des Benutzers beschreiben, so daß durch einen nachfolgenden
Vergleich der von den Sensoren 1 aufgenommenen Meßdaten mit diesem voreingestellten
Meßdatenmuster direkt eine Aussage über die Haltung des Benutzers getroffen werden
kann. Darüber hinaus ist jedoch auch denkbar, daß die Auswertung, d. h. die Beurteilung
der Haltung des Benutzers, auf der Ebene von Koordinaten bestimmter Raumpunkte erfolgt.
In diesem Fall ist die kinematische Transformation durch die Einrichtung 5 erforderlich,
um die von den Sensoren 1 aufgenommenen Meßdaten in die tatsächlich auszuwertenden
Koordinateninformationen umzuwandeln. So ist beispielsweise denkbar, durch die kinematische
Transformation der Einrichtung 5 aus dem relativen Winkel bestimmter Sensoren 1 bzw.
entsprechender Segmente eine Aussage über die maximale Krümmung der Wirbelsäule des
Benutzers zu erzielen.
[0021] Die Auswerteeinheit 2 enthält des weiteren als zentrales Element eine Einrichtung
6, die die ihr zugeführten Informationen auswertet und klassifiziert, um schließlich
eine Aussage über die Haltung des Benutzers treffen zu können. Die Klassifizierung
durch die Einrichtung 6 kann durch bekannte kinematische Methoden erfolgen. Insbesondere
kann die Einrichtung 6 beispielsweise eine Mustererkennung oder eine modellbasierte
Identifikation auf der Basis von neuronalen Netzen oder durch Anwendung der Fuzzy-Logik
durchführen, um die augenblickliche Haltung des Benutzers während der Durchführung
der Trainingsübung an dem Trainingsgerät 9 beurteilen zu können.
[0022] Die Auswerteeinheit 2 bzw. deren Klassifizierungseinrichtung 6 ist derart ausgestaltet,
daß nach Erkennen einer fehlerhaften Bewegung bzw. fehlerhaften Haltung des Benutzers
sofort eine entsprechende wirksame Rückmeldung 15 an den Benutzer bzw. an das Trainingsgerät
9 ausgegeben werden. Zu diesem Zweck umfaßt das in Figur 1 dargestellte System eine
optische Anzeige 3, die visuell Informationen über die augenblickliche Haltung des
Benutzers anzeigt und gegebenenfalls den Benutzer zur Korrektur seiner Haltung auffordert.
Ebenso ist eine akustische Ausgabe der Rückmeldung 15 über einen (nicht gezeigten)
Lautsprecher möglich. Besonders vorteilhaft ist die Ausgestaltung des in Figur 1 gezeigten
Systems derart, daß eine taktile Rückmeldung 15 erfolgt. Zu diesem Zweck können Druck-
oder Vibrationselemente am Trainingsgeräte 9 bzw. am Benutzer angebracht sein, die
bei Feststellen einer fehlerhaften Haltung durch die Auswerteeinheit 2 entsprechend
aktiviert werden, um durch einen Druckimpuls bzw. eine entsprechende Vibration den
Benutzer zur Korrektur seiner Haltung aufzufordern. Derartige Druckelemente können
beispielsweise analog zu den Sensoren 1 in einem Gurtsystem 8 angeordnet sein. In
Figur 1 ist beispielhaft ein Druckelement 13 dargestellt, welches bei Aktivierung
durch die Klassifizierungseinrichtung 6 einen Druckimpuls auf den Rücken bzw. die
Wirbelsäule des Benutzers ausübt und somit den Benutzer auffordert, eine geradere
Haltung anzunehmen. Ebenso ist denkbar, die Rückmeldung 15 der Klassifizierungseinrichtung
6 bzw. der Auswerteeinheit 2 in Form eines mechanischen Eingriffs in das Trainingsgerät
9 vorzusehen, so daß bei Feststellen einer fehlerhaften Bewegung oder einer fehlerhaften
Haltung des Benutzers mechanisch in das Trainingsgerät 9 eingegriffen werden kann,
um beispielsweise das Trainingsgerät 9 zu bremsen oder zu blockieren. Diesbezüglich
ist in Figur 1 eine gestrichelte Verbindung zwischen der Klassifizierungseinrichtung
6 und einer hydraulischen Dämpfungseinrichtung 11 des Rudergeräts 9 dargestellt, so
daß abhängig von dem Auswerteergebnis der Klassifizierungseinrichtung 6 der Widerstand
dieser Dämpfungseinrichtung 11 durch eine entsprechende mechanische Konstruktion entsprechend
verändert werden kann.
[0023] Die in Figur 1 gezeigte Auswerteeinheit 2 umfaßt zudem einen Speicher 7, der zur
Dokumentation des Trainingsablaufs am Trainingsgerät 9 vorgesehen ist. Das heißt im
Speicher 7 werden die von der Klassifizierungseinrichtung 6 ausgegebenen Informationen
über die Haltung sowie die Bewegungen des Benutzers gespeichert. Des weiteren werden
in dem Speicher 7 weitere Trainingsinformationen, wie z. B. die Anzahl der Trainingsübungen,
die Dauer des Trainings, die Anzahl der von der Klassifizierungseinrichtung 6 ermittelten
Fehler usw., gespeichert. Die in dem Speicher 7 gespeicherten Informationen sind insbesondere
für eine Therapiekontrolle im Laufe einer Rehabilitation des jeweiligen Benutzers
sinnvoll und werden daher vorteilhafterweise an den jeweiligen Therapeuten übermittelt.
Zudem können die in dem Speicher 7 gespeicherten Informationen zur Qualitätssicherung
ausgewertet werden.
[0024] Schließlich ist das in Figur 1 gezeigte System auch mit der Funktion einer Trainingssteuerung
ausgestattet. Zu diesem Zweck umfaßt die Auswerteeinheit 2 eine Steuereinrichtung
10, die dem jeweiligen Benutzer bestimmte Trainingsvorgaben, wie z. B. die durchzuführende
Anzahl von Trainingsübungen, die augenblickliche Anzahl von Trainingsübungen, Geschwindigkeitsinformationen,
Leistungsinformationen, Trainingszeitinformationen usw., über die Anzeige 3 mitteilt.
[0025] Die Signalübertragung 14 zwischen den Sensoren 1 und der Auswerteeinheit 2 sowie
die Übertragung der Rückmeldung 15 von der Auswerteeinheit 2 an den Benutzer erfolgt
vorteilhafterweise drahtlos, wobei insbesondere eine telemetrische Übertragung sämtlicher
Datenflüsse zwischen den Sensoren 1 und der Auswerteeinheit 2 bzw. der Auswerteeinheit
2 und der jeweiligen Rückmeldeeinrichtung (in Figur 1 der Anzeige 3, dem Druckelement
13 oder der Dämpfungseinrichtung 11 des Trainingsgeräts 9) sowie zwischen der Auswerteeinheit
2 bzw. der Klassifizierungseinrichtung 6 und dem Speicher 7 möglich ist.
[0026] Anhand der obigen Beschreibung ist ersichtlich, daß die vorliegende Erfindung eine
einfach und billig zu realisierende Möglichkeit bereitstellt, um die Haltung des Benutzers
bzw. die von ihm ausgeführten Bewegungen während der Benutzung eines Trainingsgeräts
9 wirkungsvoll überwachen zu können. Die Haltung des Benutzers kann somit auch während
komplizierter Trainingsübungen oder Bewegungsabläufen zuverlässig beurteilt werden.
Die Vermeidung von schädlichen Bewegungen und Folgeschäden kann deutlich verbessert
werden und ein besserer Trainingseffekt ist möglich.
1. Verfahren zum Überwachen der Haltung eines Benutzers an einem Trainingsgerät, umfassend
die Schritte
a) Vorsehen von mindestens einem an dem Benutzer selbst angebrachten Sensor (1) derart,
daß dieser einen kinematischen Kennwert während der Benutzung des Trainingsgeräts
(9) durch den Benutzer erfaßt, und
b) Auswerten des von dem Sensor (1) erfaßten kinematischen Kennwerts, um eine fehlerhafte
Haltung des Benutzers während der Benutzung des Trainingsgeräts (9) festzustellen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schritt a) mehrere Sensoren (1) an dem Benutzer selbst angebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Sensor (1) an einem von dem Benutzer anzulegenden Tragegurtsystem
(8) angebracht wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schritt a) mehrere Sensoren an dem Trainingsgerät (9) angebracht werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe des mindestens einen Sensors (1) als kinematischer Kennwert eine Position,
eine Geschwindigkeit oder eine Beschleunigung während der Benutzung des Trainingsgeräts
(9) durch den Benutzer erfaßt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schritt b) von dem mindestens einen Sensor (1) erfaßte Meßdaten mit Vergleichsdaten
verglichen werden, um eine fehlerhafte Haltung des Benutzers während der Benutzung
des Trainingsgeräts (9) festzustellen.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schritt b) aus von dem mindestens einen Sensor (1) erfaßten Meßdaten entsprechende
Koordinaten bestimmter Raumpunkte abgeleitet und mit Vergleichsdaten verglichen werden,
um eine fehlerhafte Haltung des Benutzers während der Benutzung des Trainingsgeräts
(9) festzustellen.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Benutzer eine Rückmeldung über das Ergebnis der im Schritt b) durchgeführten
Auswertung mitgeteilt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückmeldung dem Benutzer in Form von drahtlos übertragenen Informationssignalen
mitgeteilt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückmeldung dem Benutzer optisch oder akustisch mitgeteilt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückmeldung dem Benutzer in Form eines mechanischen Eingriffs in das Trainingsgerät
(9) mitgeteilt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückmeldung dem Benutzer in Form von auf den Benutzer übertragenen taktil-wahrnehmbaren
Signalen wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ergebnis der im Schritt b) durchgeführten Auswertung gespeichert wird.
14. Verfahren nach einen der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Schritt a) erfaßte Meßdaten des mindestens einen Sensors (1) drahtlos zu einer
Auswerteeinrichtung (2) zur Durchführung des Schritts b) übertragen werden.
15. System zum Überwachen der Haltung eines Benutzers an einem Trainingsgerät,
- mit zur Anbringung an dem Benutzer vorgesehenen Sensormitteln (1) zum Erfassen mindestens
eines kinematischen Kennwerts während der Benutzung des Trainingsgeräts (9) durch
den Benutzer, und
- mit Auswertemitteln (2) zum Auswerten des von den Sensormitteln (1) erfaßten mindestens
einen kinematischen Kennwerts, um eine fehlerhafte Haltung des Benutzers während der
Benutzung des Trainingsgeräts (9) festzustellen.
16. System nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensormittel mindestens einen an dem Benutzer anzubringenden Sensor (1) umfassen.
17. System nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Sensor (1) in ein Tragegurtsystem (8) integriert ist, welches
von dem Benutzer anzulegen ist.
18. System nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensormittel mindestens einen an dem Trainingsgerät (9) anzubringenden Sensor
(1) umfassen.
19. System nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensormittel mehrere Sensoren (1) umfassen, die unterschiedliche kinematische
Kennwerte während der Benutzung des Trainingsgeräts (9) durch den Benutzer erfassen.
20. System nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensormittel (1) derart ausgestaltet sind, daß sie als kinematischen Kennwert
eine Position, eine Geschwindigkeit und/oder eine Beschleunigung während der Benutzung
des Trainingsgeräts (9) durch den Benutzer erfassen können.
21. System nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertemittel (2) derart ausgestaltet sind, daß sie einen Vergleich von
Meßdaten des erfaßten mindestens einen kinematischen Kennwerts mit Vergleichsdaten
durchführen und abhängig von dem Vergleichsergebnis eine fehlerhafte Haltung des Benutzers
während der Benutzung des Trainingsgeräts (9) feststellen.
22. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertemittel (2) einen Speicher (7) zum Speichern von Meßdaten des erfaßten
mindestens einen kinematischen Kennwerts und/oder von während der Benutzung des Trainingsgeräts
(9) durch den Benutzer erfaßten Trainingsdaten aufweist.
23. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das System Rückmeldungsmittel (3, 11, 13) umfaßt, um den Benutzer abhängig vom
Ergebnis der durch die Auswertemittel (2) durchgeführten Auswertung eine fehlerhafte
Haltung während der Benutzung des Trainingsgeräts (9) mitzuteilen.
24. System nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückmeldungsmittel eine optische Anzeige (3) und/oder eine akustische Lautsprecherausgabe
umfassen.
25. System nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückmeldungsmittel (13) derart ausgestaltet sind, daß sie die Rückmeldung
dem Benutzer in Form von auf den Benutzer übertragenen taktilwahrnehmbaren Signalen
mitteilen.
26. System nach einem der Ansprüche 23 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückmeldungsmittel (11) derart ausgestaltet sind, daß sie abhängig vom Ergebnis
der durch die Auswertemittel (2) durchgeführten Auswertung mechanisch in das Trainingsgerät
(9) eingreifen, um somit dem Benutzer eine fehlerhafte Haltung während der Benutzung
des Trainingsgeräts (9) mitzuteilen.
27. System nach einem der Ansprüche 23 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß das System Übertragungsmittel (14, 15) zum Übertragen von Meßdaten des mindestens
einen kinematischen Kennwerts von den Sensormitteln (1) zu den Auswertemitteln (2)
und von Auswertedaten von den Auswertemitteln (2) zu den Rückmeldungsmitteln (3, 11,
13) umfaßt, wobei die Übertragungsmittel (14, 15) derart ausgestaltet sind, daß sie
eine drahtlose Datenübertragung ermöglichen.
28. System nach einem der Ansprüche 15 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertemittel (2) eine Trainingssteuereinrichtung (3, 10) umfassen, um die
Benutzung des Trainingsgeräts (9) durch den Benutzer gemäß bestimmten Trainingsvorgabedaten
zu steuern.