[0001] Die Verbindung betrifft eine Knotenverbindung von stabförmigen Bauelementen. Die
Erfindung ist insbesondere für ein ebenes oder auch räumliches Fachwerk im Spielwaren-
und Bastelbereich vorgesehen.
[0002] Insbesondere beim Verbinden von stabförmigen Bauelementen mit verschiedenen Quermessern
oder ungleichen oder ungleichmäßigen Querschnittsformen besteht das Problem, daß sich
die stabförmigen Bauelemente nur mit Schwierigkeiten in einer gewünschten Ausrichtung
zueinander beispielsweise durch Kleben miteinander verbinden lassen, da sich beispielsweise
beim Auflegen der stabförmigen Bauelemente auf eine ebene Unterlage die Mittellängsachsen
der stabförmigen Bauelemente in unterschiedlichen Ebenen befinden, wenn die Bauelemente
unterschiedliche Quermesser haben.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach und kostengünstig herzustellende
und für den Spiel- und Bastelbereich geeignete Knotenverbindung vorzuschlagen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß
sind die stabförmigen Bauelemente mit einem Feststoffkleber verklebt. Feststoffkleber
bedeutet, daß der Kleber vor und nach dem Verkleben einen festen Körper bildet, wobei
mit fest der Aggregatzustand des Klebers gemeint ist. Der Feststoffkleber kann also
beispielsweise also auch elastisch sein. Der Feststoffkleber ist durch Urformen oder
Umformen aus einem nachwachsenden Rohstoff hergestellt. Dies bedeutet, der Feststoffkleber
ist umweltverträglich, er verursacht bei seiner Herstellung eine allenfalls geringe
Umweltbelastung und einen geringen Energieverbrauch und es sind keine nur begrenzt
vorhandenen Rohstoffe zur Herstellung des Feststoffklebers notwendig. Weitere Vorteile
des aus einem nachwachsenden Rohstoff hergestellten Feststoffklebers sind seine problemlose
Entsorgbarkeit, da er vollständig biologisch abbaubar ist und daher die Umwelt nicht
belastet, er ist kompostierfähig. oder in Wasser vollständig auflösbar. Weiterer Vorteil
des aus einem nachwachsenden Rohstoff hergestellten Feststoffklebers ist, daß er die
Gesundheit bei seiner Verwendung und auch bei seiner Einnahme nicht gefährdet, was
insbesondere für den Einsatz im Spielbereich von erheblicher Bedeutung ist.
[0005] Zum Herstellen der Knotenverbindung wird der Feststoffkleber mit Wasser oder auch
Spucke benetzt oder angefeuchtet. Der Feststoffkleber erhält dadurch zumindest im
Bereich der benetzten Oberfläche vorübergehend eine klebrige Konsistenz. Die stabförmigen
Bauelemente werden an die klebrige Oberfläche angedrückt und durch das Andrücken vorzugsweise
in die Oberfläche eingeformt, wodurch sich eine Formstabilität ergibt. Nach dem Aushärten
der benetzten oder angefeuchteten Oberfläche des Feststoffklebers sind die stabförmigen
Bauelemente mit dem Feststoffkleber verklebt und miteinander zur erfindungsgemäßen
Knotenverbindung verbunden. Der Feststoffkleber bildet nach dem Verkleben ein festes
und formstabiles Verbindungselement der Knotenverbindung. Auch ist es möglich, den
Feststoffkleber durchzufeuchten, wodurch er vorübergehend eine klebrige und knetbare
Konsistenz erhält. Im Knotenbereich lassen sich die zu verbindenden stabförmigen Bauelemente
mit dem in knetbaren Zustand überführten Feststoffkleber umformen. Nach dem Aushärten
nimmt der Feststoffkleber wieder den Aggregatzustand fest ein und bildet ein formstabiles
Verbindungselement der Knotenverbindung, das die stabförmigen Bauelemente formschlüssig
und durch Kleben in ihrer räumlichen Anordnung zueinander hält. Die Festigkeit der
erfindungsgemäßen Knotenverbindung ist jedenfalls für den Spielbereich ausreichend.
[0006] Die erfindungsgemäße Knotenverbindung ist insbesondere für Strohhalms, Halme aus
Rest oder dgl. vorgesehen, also zum Verbinden von natürlich gewachsenen Halmen, Stäben
oder dgl., die als stabförmige Bauelemente im Spielbereich verwendbar sind. Der erfindungsgemäß
verwendete Feststoffkleber eignet sich besonders zum Verbinden derartiger stabförmiger
Bauelemente, die unterschiedlichen Durchmesser und unterschiedliche Querschnittsformen
aufweisen und zu deren Verbindung deswegen ein vorgeformtes Verbindungselement nicht
verwendbar ist.
[0007] Vorzugsweise weist der erfindungsgemäß verwendete Feststoffkleber die Form einer
flächigen Knotenplatte auf. Nach Benetzen einer Oberfläche der Knotenplatte werden
die stabförmigen Bauelemente gegen die benetzte Oberfläche gedrückt und vorzugsweise
bis etwa zur Hälfte ihres Quermessers in die Knotenplatte eingeformt. Anschließend
wird eine weitere, aus dem Feststoffkleber bestehende Knotenplatte nach Benetzen ihrer
Oberfläche an die stabförmigen Bauelemente und die eine Knotenplatte angedrückt, so
daß sich die stabförmigen Bauelemente auch in die zweite Knotenplatte einformen. Die
beiden Knotenplatten halten und verkleben die stabförmigen Bauelemente in einer gedachten
Ebene zwischen sich. Diese Ausgestaltung der Erfindung hat den Vorteil, daß sich einfach
und schnell eine ebene Knotenverbindung erstellen läßt.
[0008] Zur Erhöhung der Festigkeit der Knotenverbindung können dem Feststoffkleber Pflanzenfasern
beispielsweise von Hanf, Miscanth (Chinagras), Flachs oder Reis zugesetzt sein. Die
zugesetzten Pflanzenfasern verringern die Anteile der übrigen Bestandteile entsprechend.
[0009] Vorzugsweise wird als Rohstoff für den Feststoffkleber ein Getreidegries oder Getreidemehl
verwendet, dem weitere Bestandteile zugesetzt sind. Als Getreide kommt Mais in Betracht,
d. h. der Feststoffkleber ist aus zu Maisgries oder Maismehl gemahlenen Maiskörnern
hergestellt. Anstelle von Mais können andere Getreide wie beispielsweise Weizen, Roggen,
Gerste oder Reis oder auch andere Agrarrohstoffe wie beispielsweise Kartoffelmehl
oder Tapioka verwendet werden. Das Getreidegries oder Getreidemehl bildet den Hauptbestandteil
des Feststoffklebers. Dem Getreidegries oder Getreidemehl wird als Zuschlagstoff Polyvinylalkohol
und in geringen Mengen Wasser und Backpulver beigemengt. Als weitere Bestandteile
können dem Feststoffkleber abbaubare Additive wie z. B. Weichmacher wie Wasser, mehrwertige
Alkohole, z. B. Ethylenglykol, Glyzerin, Mannitol, Sorbitol und/oder weitere Polyole
oder Polyglykole oder Derivate davon zugesetzt sein. Der hohe Anteil an Getreidegries
oder Getreidemehl gibt dem Feststoffkleber gute Klebeeigenschaften beim Anfeuchten
oder Benetzen mit Wasser und eine hohe Festigkeit und Formstabilität.
[0010] Durch Extrudieren oder Spritzgießen wird aus den vorgenannten Bestandteilen der erfindungsgemäß
verwendete Feststoffkleber hergestellt, die Mischung wird also aufgeschäumt, der Feststoffkleber
besteht aus einem festen Schaum. Durch Anfeuchten oder Benetzen erhält der Schaum
vorübergehend eine klebrige Konsistenz, beim Aushärten verfestigt sich der den Feststoffkleber
bildende Schaum, seine Festigkeit ist erheblich höher als vor dem Anfeuchten oder
Benetzen. Das Aushärten geht einher mit einer Volumenreduktion auf einen Bruchteil
seines ursprünglichen Volumens, die Dichte und Festigkeit des Schaums steigt dementsprechend
auf ein Vielfaches der ursprünglichen Werte an.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erste Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Knotenverbindung;
- Figur 2
- eine zweite Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Knotenverbindung in Explosionsdarstellung;
und
- Figur 3
- die Knotenverbindung aus Figur 2 in fertiggestelltem Zustand.
[0012] Die in Figur 1 dargestellte, erfindungsgemäße Knotenverbindung 10 weist drei Stäbe
12 auf, die in einer Ebene in unterschiedlichen Richtungen angeordnet sind. Die Knotenverbindung
10 ist für den Spiel- und Bastelbereich vorgesehen. Die Stäbe 12 sind Halme aus Reet.
Zur Verbindung der Stäbe 12 miteinander weist die Knotenverbindung 10 einen Feststoffkleber
14 auf Der Feststoffkleber 14 weist als Hauptbestandteil Maisgries und als zweiten
Bestandteil Polyvinylalkohol auf Weitere Bestandteile mit geringen Anteilen sind Wasser
und Backpulver. Diesen Bestandteilen können weitere, abbaubare Additive zugesetzt
sein, wodurch sich die Anteile der vorstehenden Bestandteile entsprechend verringern.
Derartige Additive sind z. B. Weichmacher wie Wasser, mehrwertige Alkohole z.B. Ethylenglykol,
Glyzerin, Mannitol, Sorbitol und/oder weitere Polyole oder Polyglykole oder Derivate
davon. Durch Extrudieren werden die Bestandteile aufgeschäumt, wodurch ein fester
Schaum hergestellt ist, der den Feststoffkleber bildet. Dieser Feststoffkleber der
beispielsweise zunächst eine Zylinderform aufweist, wird durch Befeuchten vorübergehend
in einen klebrigen und knetbaren Zustand überführt. Im knetbaren Zustand werden die
Stäbe 12 mit dem Feststoffkleber 14 umformt, d. h. die Stäbe 12 werden in den Feststoffkleber
14 eingebettet. Im knetbaren Zustand kann dem Feststoffkleber 14 eine beliebige Form
gegeben werden.
[0013] Nach dem Aushärten hält der Feststoffkleber 14 die Stäbe 12 formstabil in der deren
räumlicher Anordnung, die Stäbe 12 sind mit dem Feststoffkleber 14 verklebt und miteinander
verbunden. Der an die Stäbe 12 angeformte Feststoffkleber 14 bildet ein formstabiles
Verbindungselement der Knotenverbindung 10.
[0014] Beim Aushärten erhöht sich die Festigkeit des den Feststoffkleber 14 bildenden festen
Schaums erheblich und es verringert sich das Volumen auf einen Bruchteil des ursprünglichen
Volumens des Feststoffklebers 14. Die Dichte des Feststoffklebers 14 erhöht sich dementsprechend
beim Aushärten. Der hohe Maisanteil gibt dem Feststoffkleber 14 eine hohe Festigkeit,
große Formstabilität und gute Klebeigenschaften. Zur Erhöhung der Festigkeit können
den Bestandteilen des Feststoffklebers vor dem Extrudieren Pflanzenfasern aus beispielsweise
Hanf, Miscanth (Chinagras), Flachs oder Reis zugesetzt werden, wodurch sich die übrigen
Anteile entsprechend verringern.
[0015] Bei dem Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Knotenverbindung
10 ist der Feststoffkleber 14, wie er zu Figur 1 beschrieben worden ist, durch Extrudieren
und Abschneiden des zunächst endlosen Extrudats zu einem flächigen Teil mit quadratischer
Grundfläche geformt. Der Feststoffkleber 14 bildet eine Knotenplatte.
[0016] Zur Herstellung der Knotenverbindung 10 wird der zu der quadratischen Knotenplatte
14 geformte Feststoffkleber an einer Oberfläche mit Wasser oder beispielsweise auch
Spucke benetzt, wodurch diese Oberfläche eine vorübergehend klebrige und plastisch
verformbare Konsistenz erhält. In die benetzte Oberfläche werden Stäbe 12, beispielsweise
wiederum Halme aus Reet, um etwa die Hälfte ihres Durchmessers eingedrückt. Die Stäbe
12 formen sich in den die Knotenplatte 14 bildenden Feststoffkleber ein. Anschließend
wird eine Oberfläche einer zweiten Knotenplatte 14 benetzt und mit der benetzen Oberfläche
gegen die Stäbe 12 und die andere Knotenplatte 14 gedrückt. Die Stäbe 12 formen sich
dadurch auch in die zweite Knotenplatte 14 ein. Durch das Einformen der Stäbe 12 in
die Knotenplatten 14 werden die Stäbe 12 nach dem Aushärten des Feststoffklebers 14
formstabil in ihrer räumlichen Ausrichtung gehalten. Es ergibt sich die in Figur 3
dargestellte Knotenverbindung. Die Stäbe 12 sind mit dem die Knotenplatten bildenden
Feststoffkleber 14 und die Knotenplatten 14 sind miteinander verklebt.
[0017] Durch die Auflage der Stäbe 12 auf dem als Knotenplatte ausgebildeten Feststoffkleber
14 werden die Stäbe 12 in einer Ebene ausgerichtet, so daß sich problemlos ein ebenes
Fachwerk (nicht dargestellt) herstellen läßt. Unterschiedliche Durchmesser der Stäbe
12 werden dadurch ausgeglichen, daß jeder Stab 12 bis zur Hälfte seines Durchmessers
in den Feststoffkleber 14 eingedrückt wird. Überstehende Teile des Feststoffklebers
14 lassen sich beispielsweise mit einem Messer abtrennen, wie mit Strichlinien in
Figur 3 angedeutet.
1. Knotenverbindung von stabförmigen Bauelementen, dadurch gekennzeichnet, daß die stabförmigen Bauelemente (12) mit einem durch Urformen oder Umformen aus
einem nachwachsenden Rohststoff hergestellten Feststoffkleber (14) verklebt sind,
wobei der Feststoffkleber (14) ein Verbindungselement der Knotenverbindung (10) bildet.
2. Knotenverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die stabförmigen Bauelemente (12) Strohhalme sind oder aus Reet bestehen.
3. Knotenverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die stabförmigen Bauelemente (12) verschiede Quermesser aufweisen.
4. Knotenverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffkleber (14) als flächige Knotenplatte ausgebildet ist.
5. Knotenverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Feststoffkleber (14) Pflanzenfasern zugesetzt sind.
6. Knotenverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffkleber (14) ein Getreidegries oder Getreidemehl als Rohststoff aufweist
und durch Extrudieren, Spritzgießen, Gießen oder Pressen hergestellt ist.
7. Knotenverbindung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffkleber (14) als fester Schaum ausgebildet ist.
8. Knotenverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohstoff ein Maisgries oder Maismehl ist.
9. Knotenverbindung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Getreidegries oder Getreidemehl der Hauptbestandteil des Feststoffklebers
(14) ist, dem Polyvinylalkohol als zweitgrößter Anteil sowie Wasser und Backpulver
mit geringeren Anteilen zugesetzt sind.
10. Knotenverbindung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß den Bestandteilen abbaubare Additive als Weichmacher in Form von Wasser, mehrwertigen
Alkoholen, Ethylenglykol, Glyzerin, Mannitol, Sorbitol und/oder weitere Polyole oder
Polyglykole oder Derivate davon zugesetzt sind.
11. Verfahren zur Herstellung einer Knotenverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß ein durch Urformen oder Umformen aus einem nachwachsenden Rohstoff hergestellter
Feststoffkleber (14) benetzt oder angefeuchtet an die zu verbindenden stabförmigen
Bauelemente (12) angeformt wird.