(19)
(11) EP 0 994 036 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.04.2000  Patentblatt  2000/16

(21) Anmeldenummer: 99115450.1

(22) Anmeldetag:  05.08.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 25/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 12.10.1998 DE 19846836

(71) Anmelder: GOLDWELL GmbH
D-64297 Darmstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Lamboy, Peter
    64331 Weiterstadt (DE)

   


(54) Zweikammer-Verpackung


(57) Zweikammer-Verpackung (1) aus einem aus zwei übereinander angeordneten Abteilungen (2) und (3) bestehenden Behälter, die durch eine Durchlaßöffnung (4) verbunden sind, in die ein Stopfen (5) eingebracht ist, der den Inhalt beider Abteilungen während der Lagerung voneinander getrennt hält, wobei der Stopfen (5) über ein Verbindungsglied (6) mittels Halterungen (7) mit dem unteren Ende (8) einer Ausgußtülle (9) verbunden ist, die mit einer Abdeckkappe (10), die den oberen Behälterteil (3) abschließt, durch eine im geschlossenen Zustand zum Behälterinnern hin gestülpte elastische Membran (11), die sich im geöffneten Zustand nach außen stülpt, einteilig verbunden ist, wobei die Ausgußtülle (9) mit einer sie umgebenden Kappe (12) versehen ist, die drehbar auf dem oberen Behälterteil (3) angeordnet ist und einen die Ausgußtülle (9) umgebenden zentralen Stutzen (13) aufweist, der mit der Ausgußtülle (9) über ein Gewindeverbindung (14) derart in Kontakt steht, daß durch eine Drehung der Kappe (12) die Ausgußtülle (9) eine translatorische Bewegung bis zum Austritt ihres oberen Endes aus der Kappe (12) ausführt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Zweikammer-Verpackung aus einem aus zwei übereinander angeordneten Abteilungen bestehenden Behälter, die durch eine Durchlaßöffnung verbunden sind, in die ein Stopfen eingebracht ist, der den Inhalt beider Abteilungen während der Lagerung voneinander getrennt hält, wobei der Stopfen über ein Verbindungsglied mittels Halterungen mit dem unteren Ende einer Ausgußtülle verbunden ist, die mit einer Abdeckkappe, die den oberen Behälterteil abschließt, durch eine im geschlossenen Zustand zum Behälterinnern hin gestülpte elastische Membran, die sich im geöffneten Zustand nach außen stülpt, einteilig verbunden ist, wobei die Ausgußtülle mit einer sie umgebenden Kappe versehen ist und das Behältnis im Bereich der zwischen den Behälterteilen befindlichen Durchlaßöffnung gegenüber dem Gesamtdurchmesser des Behälters im Durchmesser verringert sein kann.

[0002] Eine derartige Zweikammer-Verpackung ist aus der EP 653 356 B1 bekannt.

[0003] Durch diese Verpackung wird vermieden, daß durch ein versehentliches Abschrauben der Verschlußkappe ein vorzeitiges Austreten des Inhalts des oberen Behälterteils allein erfolgen kann sowie, daß die Kappe erst abschraubbar ist, wenn die beiden Komponenten aus den beiden Behälterteilen auseinandergezogen werden, wodurch eine Verzahnung außer Eingriff tritt und damit ein freies Abschrauben der Kappe möglich wird. Die Handhabung dieser Packung ist jedoch nicht einfach, insbesondere, wenn einerseits das Auseinanderziehen nicht vollständig durchgeführt wird und/oder andererseits bei Fertigungstoleranzen die Schnappverbindung zwischen dem Stopfen und der Ausgußtülle unzureichend fest ist, so daß sie nicht oder nicht vollständig in Eingriff miteinander stehen, wobei dann durch das Auseinanderziehen der Packung nicht die Freigabe der Durchgangsöfffnung erfolgt bzw. das freie Drehen der Kappe möglich wird.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zweikammer-Verpackung der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß ebenfalls gewährleistet ist, daß eine Entnahme erst dann möglich ist, wenn beide Komponenten miteinander vermischt sind, wobei aber ein Auseinanderziehen der Packung vermieden wird.

[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Zweikammer-Verpackung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0006] Bei dieser Lösung wird eine Rastverbindung vermieden, die, um eine Drehung der Kappe zu ermöglichen, durch das Auseinanderziehen außer Eingriff gebracht werden muß. Nach der Erfindung ist die Verschlußkappe mit der Ausgußtülle über ein Gewinde derart miteinander verbunden, daß die Ausgußtülle durch Drehung der Kappe aus der Kappe hervortritt und damit erst zugänglich wird. Vorzugsweise ist das obere Ende der Ausgußtülle durch ein Verschlußelement verschlossen, das erst entfernt werden kann, sobald das Ende der Ausgußtülle aus der Kappe hinausgeführt ist.

[0007] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Die Figuren 1 und 2
eine Zweikammer-Verpackung mit einer durch einen Stopfen verschlossenen Durchlaßöffnung zwischen der oberen und der unteren Abteilung;
die Figuren 1a und 2
a das gleiche wie in Fig. 1 und 2, wobei die Durchlaßöffnung zwischen den beiden Abteilungen geöffnet ist.


[0008] Die Zweikammer-Verpackung 1 besteht aus zwei übereinander angeordneten Abteilungen 2 und 3, die durch eine Durchlaßöffnung 4, vorzugsweise mit gegenüber dem Gesamtumfang der Verpackung reduziertem Durchmesser, miteinander verbunden sind. Die Durchlaßöffnung 4 ist durch einen Stopfen 5 verschlossen, der mit einen in den oberen Behälterteil 3 hineinreichenden Verbindungsglied 6 verbunden ist, das an seinem freien Ende ein Eingriffsteil 7 aufweist, das in eine Halterung 8 am unteren Ende einer Ausgußtülle 9 einzugehen bestimmt ist. Am oberen Behälterteil 3 ist eine Abdeckkappe 10 mit einer im geschlossenen Zustand zum Behälter hin gestülpten elastischen Membran 11 angeordnet, wobei die elastische Membran 11 angedichtet mit der Ausgußtülle 9 verbunden ist.

[0009] Die Abdeckkappe 10 ist - vorzugsweise durch eine Schnappverbindung - auf der oberen Abteilung 3 diese abdichtend angeordnet. Die Ausgußtülle 9 ist an ihrem oberen über die obere Abteilung 3 hinausragenden Ende von einer drehbar angeordneten Kappe 12 umgeben, wobei die Kappe 12 einen zentralen hohlen Stutzen 13 aufweist, der mit der Ausgußtülle 9 über eine Gewindeverbindung 14 aus z.B. Stift(en) und Führungsnut(en) derart in Kontakt steht, daß durch Drehung der Kappe 12 die Ausgußtülle 9 eine translatorische Bewegung bis zum Austritt ihres oberen Endes 12 ausführt. Vorzugsweise ist die Gewindeverbindung 14 als extremes Steilgewinde ausgeführt, so daß auch die Membran 11 nur um einen geringen Gewindewinkel bewegt werden muß. Es ist selbstverständlich, daß die Membran 11 derart elastisch groß und beweglich ausgestaltet wird, daß sie, ohne ihre Dichtfunktion bezüglich der Öffnung des oberen Behälters 3 zu verletzen, entsprechend dem begrenzten Drehwinkel aufgrund des steilen Gewindeweges die notwendige translatorische Bewegung und die dadurch bedingte Ausstülpung ausführen kann.

[0010] Vorzugsweise wird die Ausgußtülle 9 an ihrem oberen Ende, das im geschlossenen Zustand der Verpackung 1 innerhalb der Kappe 12 liegt (Fig. 1) und erst bei deren Drehung aufgrund der Gewinderverbindung 14 herausbewegt wird, mittels eines Verschlußelements 15 verschlossen. Das Verschlußelement 15 kann eine aufsetzbare oder aufschraubbare Kappe, ein abschneidbarer Verschlußnippel oder ein beliebig anderer entfern- bzw. wiederverwendbarer Verschluß sein.

[0011] In Fig. 1 ist die Zweikammer-Verpackung in ihrer Ausgangsstellung dargestellt, in der die in den Abteilungen 2 und 3 befindlichen Komponenten durch den Stopfen 5 vollständig voneinander getrennt sind. Durch das Verschlußelement 15 ist auch die mit der oberen Abteilung 3 verbundene Ausgußtülle 9 verschlossen. Durch eine einfache Drehung der Kappe 12 bewegt sich die Ausgußtülle 9 und damit auch der mit ihrem unteren Ende in Kontakt stehende Stopfen 5 nach oben und gibt einerseits die Durchlaßöffnung 4 frei, so daß die Komponenten der oberen und unteren Abteilung 3 und 2 miteinander in Kontakt treten können und andererseits wird das auf dem oberen Ende der Ausgußtülle 9 angeordnete Verschlußelement 15 durch das Herausfahren dieses oberen Endes aus der Kappe 12 heraus (s. Fig. 1a) zugänglich, so daß nach Entfernung des Verschlußelementes 15 die vermischten Komponenten ausgegeben werden können.

[0012] Es besteht die Möglichkeit, statt einer einstückigen Verpackung mit zwei übereinander angeordneten Abteilungen auch eine Verpackung, wie in den Figuren 2 und 2a dargestellt, vorzusehen, bei der die obere und die untere Abteilung als separate Behälter hergestellt sind und auf beliebige Art, z.B. durch eine Schraubverbindung, gegebenenfalls auch mit Zwischenstück, miteinander verbunden werden können.

[0013] Der Vorteil besteht darin, die einzelnen Behälter aus unterschiedlichen Materialien, z.B. den unteren Behälter aus Glas und den oberen aus einem Kunststoff oder umgekehrt, herstellen zu können. Dabei kann es auch sinnvoll sein, eine beliebige bekannte Sicherung, die ein ungewolltes Trennen der beiden separaten Behälter unmöglich macht, vorzusehen. Derartige Sicherungen sind an sich bekannt, sie können z.B. als Versiegelung an einer oder mehreren Stellen entlang der Verbindungslinie zwischen beiden Behältern ausgeführt sein.


Ansprüche

1. Zweikammer-Verpackung (1) aus einem aus zwei übereinander angeordneten Abteilungen (2) und (3) bestehenden Behälter, die durch eine Durchlaßöffnung (4) verbunden sind, in die ein Stopfen (5) eingebracht ist, der den Inhalt beider Abteilungen während der Lagerung voneinander getrennt hält, wobei der Stopfen (5) über ein Verbindungsglied (6) mittels Halterungen (7) mit dem unteren Ende (8) einer Ausgußtülle (9) verbunden ist, die mit einer Abdeckkappe (10), die den oberen Behälterteil (3) abschließt, durch eine im geschlossenen Zustand zum Behälterinnern hin gestülpte elastische Membran (11), die sich im geöffneten Zustand nach außen stülpt, einteilig verbunden ist, wobei die Ausgußtülle (9) mit einer sie umgebenden Kappe (12) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (12) drehbar auf dem oberen Behälterteil (3) angeordnet ist und einen die Ausgußtülle (9) umgebenden zentralen Stutzen (13) aufweist, der mit der Ausgußtülle (9) über eine Gewindeverbindung (14) derart in Kontakt steht, daß durch eine Drehung der Kappe (12) die Ausgußtülle (9) eine translatorische Bewegung bis zum Austritt ihres oberen Endes aus der Kappe (12) ausführt.
 
2. Zweikammer-Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ende der Ausgußtülle (9) durch ein entfernbares Verschlußelement (15) verschlossen ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht