(19)
(11) EP 0 994 221 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.04.2000  Patentblatt  2000/16

(21) Anmeldenummer: 99119400.2

(22) Anmeldetag:  30.09.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04F 10/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 16.10.1998 DE 19847728
24.08.1999 DE 19940106

(71) Anmelder: WEINOR Dieter Weiermann GmbH & Co.
D-50829 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Stawski, Karl-Heinz
    50769 Köln (DE)

(74) Vertreter: COHAUSZ HANNIG DAWIDOWICZ & PARTNER 
Schumannstrasse 97-99
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)

   


(54) Beschattung für die Aussenseite eines Glasdaches


(57) Die Erfindung betrifft eine Beschattung für die Außenseite eines Glasdaches insbesondere eines Wintergartens mit einem auf einer Welle (5) aufrollbaren Tuch (6), das über die Glasfläche (2) gezogen wird, wobei die Tuchwelle (5) unten im Bereich der Dachtraufe in einem Kasten (4) oder Hohlprofil angeordnet ist und das Tuch (6) nach oben über die Glasfläche ziehbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschattung für die Außenseite eines Glasdaches insbesondere eines Wintergartens mit einem auf einer Welle aufrollbaren Tuch, das über die Glasfläche gezogen wird.

[0002] Es sind Beschattungen für die Oberseite eines Glasdaches insbesondere eines Wintergartens bekannt, bei denen die Tuchwelle an der höchsten Stelle des Glasdaches sitzt, so daß das Tuch über die schräge Glasfläche nach unten gezogen wird. Um die Tuchwelle aufnehmen zu können ist im obersten Glasdachbereich ein Tuchwellenkasten erforderlich der optisch unschön ist und einen Teil der oberen Glasfläche wegnimmt bzw. unnötig beschattet.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Beschattung der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß der Tuchwellenkasten nicht sichtbar ist, und zudem die Glasflächen nicht verkleinert oder beschattet sind.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Tuchwelle unten im Bereich der Dachtraufe in einem Kasten oder Hohlprofil angeordnet ist und das Tuch nach oben über die Glasfläche ziehbar ist.

[0005] Hierdurch ist die Tuchwelle in einem Bereich des Glasdaches angeordnet, der genügend Platz für die Tuchwelle bietet, ohne die Glasfläche des Daches zu verkleinern. Dies führt zu einem obtisch besonders schönen und eleganten System. Es läßt sich insbesondere optimal bei Wintergärten-Dachsystemen verwenden. Stets sind die hierbei benötigten Profile von verhältnismäßig kleinen Außenabmessungen.

[0006] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der/das die Tuchwelle umgebene Kasten/ Hohlprofil die Regenrinne bildet. Hierbei kann das Tuch durch Zugelemente insbesondere durch Seile nach oben ziehbar sein, die in seitlich des Tuches angeordneten Profilen liegen. Auch ist von besonderem Vorteil, wenn das obere Ende des Tuches an einem Profil mit beidseitigen Rollen insbesondere an einem Laufwagen fest ist und das Profil oder der Laufwagen von den Zugelementen/Seilen gezogen wird.

[0007] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß die Rollen in seitlich des Tuches angeordneten Sparren-Profilen laufen.

[0008] Eine konstruktiv besonders einfache und effektive Ausführung mit hoher Lebensdauer wird geschaffen, wenn die Tuchwelle mittels einer, am vorderen Rand des Tuches befestigten Ausfallprofilleiste in Führungsschienen, die gleichzeitig die Funktion der Träger oder die Funktion der Glasclipleiste erfüllen, nach oben über die Glasfläche ziehbar ist. Ferner ist es von Vorteil, wenn das andere Ende der Zugelemente jeweils an einem Kraftspeicher insbesonders an Federn wie Gasdruckfedern fest ist. Hierbei kann das Spannsystem, das das Tuch hochzieht, einen Kraftspeicher insbesondere mit Gasdruckfedern aufweien. Auch können an den Gasdruckfedern Seile befestigt sein, deren andere Enden an dem Tuch bzw. einem das Tuch abschließenden Profil fest sind. Auch ist von Vorteil, wenn die Seile parallel zu den Gasdruckfedern verlaufen und mit endseitigen Umlenkrollen einen Flaschenzug bilden.

[0009] Besonders vorteilhaft ist es, wenn in den Längshohlräumen der Hohlprofile 14, 15 der Sparren 1 Stahlprofile 22, 23 zur Verstärkung formschlüssig axial einliegen.

[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dagestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
  • Figur 1 einen senkrechten Schnitt durch ein Glasdach parallel zu den Sparren;
  • Figur 2 einen Querschnitt durch einen endseitigen Sparren, der nur auf einer Seite eine Glasscheibe trägt und der eine Führung für die Rollen eines Laufwagens bildet;
  • Figur 3 den Sparren nach Figur 2 ohne Laufwagenführung;
  • Figur 4 einen Querschnitt durch einen Sparren mit beidseitigen Glasscheiben und beidseitigen Laufwagenführungen;
  • Figur 5 den Sparren nach Figur 4 ohne Laufwagenführungen;
  • Figur 6 eine Seitenansicht des Gasdruckfedern aufweisenden Spannsystems im ausgebauten Zustand;
  • Figur 7 ein Ende des Spannsystems mit Umlenkrollen;
  • Figur 8 ein Ausführungsbeispiel mit hochgesetzten Glasclipprofilen und verstärkenden inneren Stahlprofilen.


[0011] Die obere Fläche eines Glasdaches insbesondere eines Wintergartens weist geneigte Sparren 1 auf, die die dazwischen liegenden Glascheiben 2 tragen. Im Bereich der Dachtraufe sind die Sparren 1 miteinander durch mindestens ein Profil 3 verbunden, das eine Regenrinne in Form eines Kastens 4 oder Hohlprofils bildet.

[0012] Im Kasten 4 bzw. im Hohlprofil ist eine Tuchwelle 5 gelagert, auf der das Tuch 6 zum Beschatten der darüberliegenden Glasscheibe 2 aufgewickelt ist. In der Tuchwelle 5 ist ein Motor angeordnet, durch den das Tuch 6 auf die Welle 5 gegen den Zug eines weiter unten beschriebenen Kraftspeichers 8 aufgewickelt wird.

[0013] Das Tuch 6 ist am oberen waagerechten Ende an einem Ausfallprofil 9 befestigt, an dessen beiden Endseiten jeweils eine Rolle 10 befestigt ist, die über das Tuch jeweils seitlich hinaussteht.

[0014] Profil 9 und Rollen 10 bilden damit einen Laufwagen 11 mit dem das Tuch nach oben über die Glasscheibe 2 hinweg gezogen wird. Hierbei laufen die Rollen 10 jeweils in einer Führungsnut 12 eines Profils 13, das zusätzlich die Glasclipleiste für die Glasscheibe ist. Mit dem Glasclipprofil 13 bzw. der Glasclipleiste 13 ist somit der Rand der Glasscheibe 2 im Sparren 1 befestigbar.

[0015] Der Sparren 1 weist ein oberes Profil 14 und ein unteres Profil 15 auf, die durch termische Trennungen 16 miteinander verbunden sind. Zwischen diesen beiden Profilen 14 und 15 liegt die Glasscheibe 2 ein. Oberhalb des Profils 15 und seitlich des Profils 14 ist das Glasclipprofil 13 einrastend befestigt.

[0016] Seitlich des Glasclipprofils 13 bildet das obere Profil 14 eine im Querschnitt rechteckförmige Längskammer 17, in der der Kraftspeicher 8 mit Gasdruckfedern 18 und Seilen 19 einliegt.

[0017] Der Laufwagen 11 bzw. das Ausfallprofil 9 ist über Seile 19 mit den Gasdruckfedern 18 verbunden, wobei vorzugsweise zwei oder mehr Gasdruckfedern koaxial miteinander verbunden sind und mit den Seilen 19 das Spannsystem bilden, das gespannt wird wenn das Tuch motorisch nach unten gezogen wird. Hierbei laufen die Seile 19 über Umlenkrollen 20, die an einem Block 21 angelenkt sind, der am oberen Ende des Sparrens sich befindet und an dem auch ein Ende einer Gasdruckfeder 18 befestigt ist. Die Rollen 20 bilden zusammen mit den Seilen 19 einen Flaschenzug, innerhalb dem auch die Gasdruckfedern 18 angeordnet sind, wobei die Gasdruckfedern, die Seile, und die Sparren zueinander parallel laufen, wobei die Gasdruckfedern und die Seile in der Kammer 17 der Sparren liegen. Die Glasscheiben 2 sind in den Sparren 1 durch Gummidichtungen 2a beidseitig abgedichtet.

[0018] Die Beschattung erfolgt somit feldweise mit einzelnen Tuchstreifen zwischen den Sparren 1. Die Tücher werden auf einer durchgehenden, in der Regenrinne integrierten Tuchwelle aufgewickelt. Für die Straffung des Behanges sorgen in den Sparren liegende, von außen nicht sichtbare Spannsysteme. Die Seile 19 der Spannsysteme - zwei je Tuch - treten an den oberen Enden der Sparren 1 aus den Profilen aus und sind an den Auffallprofilen 9 befestigt.

[0019] Die in den Sparren befindlichen Spannsysteme bestehen aus einer variablen Anzahl von Gasdruckfedern 18, die sowohl untereinander als auch mit zwei Rollenaufnahmen 21 verbunden sind. Die obere Rollenaufnahme 21 ist im Sparren fixiert, das untere Gegenstück ist in Längsrichtung des Systems verschiebbar. Wird am freien Ende des über Umlenkrollen 20 geschlungenen Stahlseils 19 gezogen (bei einfahrendem Tuch), so werden die Gasdruckfedern komprimiert, die untere Rollenaufnahme fährt in Richtung der oberen und das Flaschenzugsystem gibt Seil frei. Das am Ausfallprofil befestigte Seilende kann die Einfahrbewegung der Beschattung mitvollziehen. Aufgrund der linearen Kennlinie der Gsdruckfedern steht das Tuch stets unter der gleichen Spannung.

[0020] Wird ein Dachsystem mit integrierter Beschattung gewünscht, so werden die Sparren mit eingeclipsten Führungsschienen für die Laufwagenrollen der Ausfallprofile geliefert. Diese Clipse bilden gleichzeitig die Glasklemmleiste. Ist ein reines Dachsystem ohne Beschattung gewünscht, so werden Klemmleisten 13a ohne Führungsnuten eingesetzt. Der Kunde hat die Option, das Beschattungssystem zu einem späteren Zeitpunkt nachzurüsten.

[0021] Zahlreiche weitere technische Ausführungen und Konstruktionsvarianten sind möglich. So ist es beispielsweise denkbar, das Spannsystem (Kraftspeicher) ebenfalls in den Glasclipleisten 13 zu plaziren. Dies bietet einen Montage- und Wartungsvorteil, da das gesamte System auf einfachste Weise auszutauschen wäre. Auch kann das Spannsystem (Kraftspeicher) in der Ausfallprofilleiste (Wagen) 9, 11 oder in einer Leiste/ einem Profil angeordnet sein, die/das über alle Felder/ Glasflächen waagerecht verläuft und die Leisten/Wagen 9, 11 alle Felder/Glasflächen mitnimmt. Auch können die Ausfallprofile untereinander verbunden werden, so daß nicht jedes Feld separat gespannt werden muß. Zwei Spannelemente an den Ecken des Tuchgesamtverbundes würden ausreichen. Ferner kann das Spannsystem (Kraftspeicher) im Dachfirst angeordnet sein.

[0022] Neben Pultdächern können abgewalmte Dächer und daraus resultierende Dreiecks- und Trapezflächen ebenfalls beschattet werden.

[0023] Das in Fig. 8 gezeigte Ausführungsbeispiel weist zwei Glasclipprofile 13 auf, die so hoch beidseitig am oberen Sparrenprofil 14 lösbar durch Einschwenken befestigbar sind, daß ihre Oberseite mit der Oberseite des Profils 14 fluchtet. Die Glasclipprofile 13 weisen wiederum Führungsnuten 12 LS Laufbahnen für Laufwagen 11 auf, die das Tuch über die Glasscheibe 2 ziehen.

[0024] Im unteren Sparrenhohlprofil 15 und im oberen Sparrenhohlprofil 14 ist jeweils im Innenhohlraum ein Stahlprofil 22, 23 längs axial eingepasst, die formschlüssig in den Hohlräumen einliegen, um die Profile 14, 15 zu verstärken. Das Stahlprofil 22 ist ein Kastenhohlprofil und das Stahlprofil 23 ein Bandprofil.

[0025] Die thermische Trennung 16 zwischen beiden Sparrenprofilen 14, 15 besteht aus einem aus zwei Winkelprofilen zusammengesetztem Kunststoffkastenprofil 24, das mit einem insbesondere geschlossenporigen Kunststoffschaum 26 ausgefüllt ist und außen Längsrippen 25 zur Befestigung an den Profilen 14, 15 aufweist.


Ansprüche

1. Beschattung für die Außenseite eines Glasdaches insbesondere eines Wintergartens mit einem auf einer Welle (5) aufrollbaren Tuch (6), das über die Glasfläche (2) gezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Tuchwelle (5) unten im Bereich der Dachtraufe in einem Kasten (4) oder Hohlprofil angeordnet ist und das Tuch (6) nach oben über die Glasfläche ziehbar ist.
 
2. Beschattung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der/das die Tuchwelle umgebene Kasten/Hohlprofil die Regenrinne bildet.
 
3. Beschattung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tuch (6) durch Zugelemente insbesondere durch Seile (19) nach oben ziehbar ist, die in seitlich des Tuches angeordneten Profilen (1,14) liegen.
 
4. Beschattung nach Anpruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ende des Tuches an einem Profil (9) mit beidseitigen Rollen (10) insbesondere an einem Laufwagen (11) fest ist und das Profil oder der Laufwagen von den Zugelelmenten/Seilen gezogen wird.
 
5. Beschattung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (10) in seitlich des Tuches angeordneten Sparren-Profilen (1) laufen.
 
6. Beschattung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tuchwelle mittels einer, am vorderen Rand des Tuches befestigten Ausfallprofilleiste (9) in Führungsschienen (13), die gleichzeitig die Funktion der Träger oder die Funktion der Glasclipleiste erfüllen, nach oben über die Glasfläche (2) ziehbar ist.
 
7. Beschattung nach einem der vorherigen Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das andere Ende der Zugelemente (19) jeweils an einem Kraftspeicher (8) insbesonders an Federn wie Gasdruckfedern (18) fest ist.
 
8. Beschattung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannsystem, das das Tuch hochzieht, einen Kraftspeicher (8) insbesondere mit Gasdruckfedern (18) aufweist, und an den Gasdruckfedern (18) Seile (19) befestigt sind, deren andere Enden an dem Tuch bzw. einem das Tuch abschließenden (9) Profil fest sind.
 
9. Beschattung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Seile (19) parallel zu den Gasdruckfedern (18) verlaufen und mit endseitigen Umlenkrollen (20) einen Flaschenzug bilden.
 
10. Beschattung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tuchwelle motorisch angetrieben ist.
 
11. Beschattung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftspeicher (8) in den Glasclipleisten angeordnet sind.
 
12. Beschattung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftspeicher in der Ausfallprofilleiste (Wagen) angeordnet ist.
 
13. Beschattung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß über die gesamte Breite aller Glasfelder (Glasscheiben) eine waagerechte Leiste/Profil läuft, die von den Seilen gezogen wird und an der die Ausfallprofilleisten (Wagen) jeweils befestigt sind.
 
14. Beschattung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in der waagerechten Leiste/Profil der Kraftspeicher angeordnet ist.
 
15. Beschattung nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftspeicher im Dachfirst angeordnet ist.
 
16. Beschattung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in den Längshohlräumen der Hohlprofile (14, 15) der Sparren (1) Stahlprofile (22, 23) zur Verstärkung formschlüssig axial einliegen.
 




Zeichnung