[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Impulsantwort eines breitbandigen
linearen Systems. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren, mit welchem
die Impulsantwort eines derartigen Systems im Hochfrequenzbereich (hier etwa 100 MHz
bis 10 GHz) bestimmt werden kann. Speziell betrifft die Erfindung auch ein Verfahren
zur Bestimmung der Impulsantwort vielkanaliger breitbandiger linearer Systeme. Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Gerät zur Durchführung derartiger Verfahren.
[0002] Im Bereich der Elektrotechnik und Elektronik werden die Übertragungseigenschaften
linearer Systeme beispielsweise durch Bestimmung der Impulsantwort
g(t) bzw. der Übertragungsfunktion
G(f) ermittelt und gekennzeichnet. Unter einem linearen System wird nachfolgend jedes
System verstanden, bei welchem die Ausgangsgrößen
y(t) in einem durch die nachfolgend angegebenen Gleichungen definierten Verhältnis zu
den Eingangsgrößen
x(t) stehen:

[0003] Bei Systemen mit einem Eingang
x und einen Ausgang
y ergeben sich skalare Gleichungen, während Systeme mit mehrfachen Eingängen und mehrfachen
Ausgängen durch Matrix-Beziehungen beschrieben werden. Die Impulsantwort
g(t) bzw. die Übertragungsfunktion
G(f) widerspiegeln die Eigenschaften des betrachteten Systems.
[0004] Bei der Entwicklung, Fertigung und Untersuchung von beliebigen technischen Systemen,
insbesondere von UWB-Sensoren (
ultra
wide
band = UWB) und Sensorarrays, ist die meßtechnische Bestimmung der Impulsantwort bzw.
der Übertragungsfunktion eine wesentliche Frage.
[0005] Im Stand der Technik sind zur meßtechnischen Ermittlung der Impulsantwort bzw. der
Übertragungsfunktion drei grundsätzliche Prinzipien gebräuchlich. Bei der sogenannten
Impulsmeßtechnik werden alle Eingänge des zu untersuchenden Systems jeweils mit einem
schmalen Impuls angesteuert und die Ausgangssignale an allen Ausgängen des Systems
gemessen. Im Idealfall wird ein Dirac-Stoß als Eingangsimpuls verwendet. Unter Auflösung
der oben genannten Integralgleichung (1) kann die Impulsantwort des Systems bestimmt
werden. Die besonderen Schwierigkeiten dieses Verfahrens bestehen darin, daß ein möglichst
steiler Eingangsimpuls mit einer hohen Spannung an die Eingänge angelegt werden muß,
um potentiell vorhandene Störungen weitgehend auszuschließen. Meßsysteme, die in dem
hier interessierenden Hoch- und Höchstfrequenzbereich unter Ausnutzung des Impulsmeßverfahrens
arbeiten, stellen nur eine geringe Meßgeschwindigkeit zur Verfügung und erfordern
einen hohen apparativen Aufwand.
[0006] Ein zweites in der Praxis eingesetztes Verfahren ist die sogenannte Sinusmeßtechnik,
bei der dem zu untersuchenden System Testsignale zugeführt werden, die aus einer Vielzahl
von Sinusschwingungen verschiedener Frequenzen bestehen. Aufgrund der nötigen hohen
Anzahl verschiedener Frequenzen in den Testsignalen ist dieses Verfahren sehr langsam
und erfordert einen sehr hohen apparativen Aufwand.
[0007] Als drittes Prinzip ist das Korrelationsmeßverfahren bekannt. Im Gegensatz zur Impuls-
und Sinusmeßtechnik können hierbei beliebige Signalformen als Testsignal eingesetzt
werden, wenn ihre Bandbreite ausreichend groß ist. Im Unterschied zur Sinusmeßtechnik
erfolgen alle Auswertungen und Betrachtungen nicht im Frequenzbereich sondern im jeweiligen
Zeitbereich. Zwischen den Korrelationsfunktionen gilt dann für Systeme mit
K Eingängen und
L Ausgängen folgender Zusammenhang:

[0008] Als Testsignale sind solche Signale zu wählen, deren Autokorrelationsmatrix einer
Diagonalmatrix aus Dirac-Funktionen möglichst nahe kommt.
[0009] Die an UWB-Korrelationsverfahren gestellten Anforderungen werden von bisherigen Systemen
nur teilweise und mit unverhältnismäßigem Aufwand erfüllt. Außerdem ist es wünschenswert,
daß die am System angelegte Bandbreite auf einfache Weise geändert werden kann, um
mit ein und demselben Meßgerät unterschiedliche Systeme bzw. unterschiedliche Eigenschaften
derselben Systeme in verschiedenen Frequenzbereichen beurteilen zu können. Da diese
Anforderungen mit bekannten Korrelationsmeßverfahren nicht erfüllt werden können,
wurden Korrelationsmeßverfahren bislang nur in sehr beschränktem Umfang bei der Vermessung
hochfrequenter Systeme eingesetzt.
[0010] Aus dem Artikel

Anwendungen der Maximalfolgenmeßtechnik in der Akustik" von M. Vorländer, erschienen
in den Tagungsunterlagen

Fortschritte der Akustik - DAGA 94" Bad Honnef: DPG GmbH 1994, ist ein Korrelationsmeßverfahren
bekannt, bei welchem als Eingangssignale für das zu untersuchende System sogenannte
Maximalfolgen verwendet und die Ausgangssignale zur Bildung der Impulsantwort einer
Hadamard-Transformation unterzogen werden. Aus diesem Artikel ist u.a. auch das Faltungsintegral
der Korrelationsmeßtechnik in seiner allgemeinen Form bekannt:

[0011] Ein Vorteil der Korrelationsmeßverfahren besteht demnach darin, daß nicht das Anregungssignal
selbst einem Dirac-Stoß möglichst ähnlich sein muß, sondern dessen Autokorrelationsfunktion.
Vor allem hinsichtlich der Aussteuerung des Systems und des Signal/Rausch-Verhältnisses
ist dies nützlich. Periodische binäre pseudostochastische Rauschsignale mit einer
Autokorrelationsfunktion, die einem Dirac-Stoß sehr nahe kommt, werden als Maximalfolgen
bezeichnet.
[0012] Der vorgenannte Artikel zeigt die Anwendung eines Korrelationsmeßverfahrens, insbesondere
die Maximalfolgenmeßtechnik im Gebiet der Akustik. Mit dem bekannten Verfahren und
den entsprechenden Geräten können jedoch keine Messungen im Hochfrequenzbereich durchgeführt
werden.
[0013] In der Dissertationsschrift von H. Alrutz mit dem Titel

Über die Anwendung von Pseudorauschfolgen zur Messung an linearen Übertragungssystemen",
Göttingen 1983, wird u.a. auch die Möglichkeit der Verwendung von Maximalfolgen als
Testsignale bei Messungen im Hochfrequenzbereich diskutiert. Dabei wird ein Maximalfolgengenerator
vorgeschlagen, der zwei Schieberegister und einen schnellen Komparator verwendet.
Mit diesem Aufbau kann die Maximalfolge mit dem Abtasttakt synchronisiert werden,
wobei immer nur eine Abtastung pro Periode der Maximalfolge möglich ist. Mehrfachabtastungen
innerhalb einer Periode, die Voraussetzung zur Geschwindigkeitserhöhung sind, können
nicht durchgeführt werden. Ebenso ist eine Kaskadierung mehrerer Meßeinheiten schwierig.
[0014] In der DE 42 09 761 A1 ist ein Verfahren zum Ermitteln der Übertragungseigenschaften
eines elektrischen Systems beschrieben. Dabei wird dem zu untersuchende System ein
Testsignal eingespeist, dessen Autokorrelationsfunktion ein Deltaimpuls ist. Am Ausgang
wird das Empfangssignal ausgewertet, indem mit einem Referenzsignal kreuzkorreliert
wird. Das gewonnene Ausgangssignal gibt dann die Übertragungseigenschaften des Systems
wieder. Dieses Verfahren wird vor allem für die Untersuchung von Leitungseigenschaften
eingesetzt und eignet sich nicht zur schnellen Vermessung vielkanaliger Systeme.
[0015] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, bestehende Vorbehalte
zu überwinden und ein Verfahren zur Bestimmung der Impulsantwort eines breitbandigen
linearen Systems bereitzustellen, welches die Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
Dabei soll eine hohe Meßrate und eine weitgehend digitale Meßwertverarbeitung ermöglicht
werden, um ausreichend empfindliche Meßgeräte mit hoher Präzision verfügbar zu machen.
Weiterhin wird angestrebt, aufgrund des Meßverfahrens eine integrierbare schaltungstechnische
Lösung bereitzustellen, die dem Aufbau preiswerter, vielkanaliger und robuster Meßsysteme
dient.
[0016] Diese Aufgabe wir durch das im Patentanspruch 1 angegebene Verfahren gelöst.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, daß als Eingangssignal für das
zu untersuchende System eine hochfrequente Maximalfolge verwendet werden kann. Dies
gestattet den Einsatz einer als Hadamard-Transformation bekannten Rechenregel, wodurch
die Korrelation zwischen Eingangs- und Ausgangssignal einfach realisierbar ist, so
daß als Ergebnis dieser Korrelationsbestimmung die Impulsantwort des Systems zur Verfügung
steht. Mit einem einfachen integrierbaren Aufbau kann durch die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens die Impulsantwort hochfrequenter Systeme mit hoher Genauigkeit bestimmt
werden. Eine weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, der sich aus dem Einsatz
einer Maximalfolge als Testsignal ergibt, besteht in der Energiestreuung über eine
gesamte Periode der Maximalfolge, gegenüber einem ansonsten erforderlichen sehr leistungsstarken
Impuls als Testsignal. Dies ermöglicht den Einsatz einfacher und preiswerter Baugruppen,
wie beispielsweise Ausgangsverstärker und Empfänger.
[0018] Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich
dadurch aus, daß die Frequenz des hochfrequenten Taktes
fC einstellbar ist. Durch Veränderung der Taktfrequenz kann die Bandbreite des Testsignals
auf einfache Weise den gewünschten Anforderungen angepaßt werden. Die Veränderung
der Taktfrequenz bewirkt unmittelbar eine umgekehrt proportionale Veränderung der
Impulsbreite der Maximalfolge und damit eine Änderung der Bandbreite des dem zu untersuchenden
System eingespeisten Testsignals.
[0019] Dabei kann es auch vorteilhaft sein, den Takt gezielt während einer Messung zu verändern.
Der Abtasttakt des Empfängerzweiges ist unmittelbar an den hochfrequenten Takt über
ein vorgegebenes Teilungsverhältnis gekoppelt, so daß eine Veränderung des hochfrequenten
Taktes auch eine Veränderung des Abtasttaktes zur Folge hat, wodurch die empfangenen
Signale ohne weiteres als Meßsignale ausgewertet werden können. Andererseits hat die
Taktveränderung ein

Verwischen" des Erregerspektrums und damit eine undeutliche Spektralanwort zur Folge.
Zusätzlich kann die Ordnung
m der Maximalfolge willkürlich verändert werden. Derartige Meßsysteme sind von außen
nur schwer ortbar, so daß diese Ausführungsformen beispielsweise interessant sind,
wenn Radarmessungen in nicht-kooperativer Umgebung durchgeführt werden sollen oder
mehrere gleichartige Systeme sich gegenseitig nicht stören sollen.
[0020] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Teilungsverhältnis zur
Erzeugung des Abtasttaktes einstellbar. Auf diese Weise kann der Abtasttakt an die
Geschwindigkeit eines zur Umwandlung der analogen Abtastwerte in digitale Abtastwerte
eingesetzten Analog-Digital-Wandlers angepaßt werden. Das Verfahren läßt sich somit
unter unterschiedlichen apparativen Bedingungen anwenden, wobei je nach Verfügbarkeit
und Kostenrahmen der für die spezielle Anwendung geeignete Analog-Digital-Wandler
ausgewählt werden kann.
[0021] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform werden Abtastwerte zwischengespeichert und
bei der Abtastung nachfolgender Meßsignalwerte als Referenzwert verwendet, wobei die
Abtastzeitpunkte auf verschiedene Perioden verteilt sind, jedoch projiziert auf eine
Periode betrachtet, nicht mehr als eine Periodenlänge
tC des hochfrequenten Taktes voneinander beabstandet sind. Auf diese Weise können Rückführsamplingverfahren
eingesetzt werden, wodurch die Meßgenauigkeit und Bandbreite gesteigert werden kann.
[0022] Eine abgewandelte Ausführungsform des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Maximalfolge
m(t) einem hochfrequenten Trägersignal
c(t) aufgeprägt wird, um eine modifizierte Maximalfolge
n(t) zur Verfügung zu stellen. Es ist besonders zweckmäßig, wenn als Trägersignal das
hochfrequente Taktsignal
fC verwendet wird. Dies bietet den Vorteil, daß das Frequenzspektrum der Maximalfolge
zu höheren Frequenzen verschoben wird, um damit besonders breitbandige Bandpaßsysteme
zu untersuchen.
[0023] Eine wiederum abgewandelte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist für
die Bestimmung der Impulsantworten eines breitbandigen linearen Systems vorgesehen,
welches mehrere Eingänge und/oder mehrere Ausgänge besitzt. Bei dieser Ausführungsform
werden gleichzeitig oder nacheinander an jedem Eingang des Systems eine Maximalfolge
als Testsignal angelegt, während an jedem Ausgang des Systems ein Meßsignal abgegriffen
wird. Zur Bestimmung der Impulsantworten werden mindestens eine Anzahl von Messungen
ausgeführt, die der Anzahl der Eingänge des Systems entspricht, wobei bei jeder Messung
eine andere Kombination der Testsignale verwendet wird. Die Impulsantworten werden
dann mit dem erfindungsgemaßen Verfahren bestimmt. Dabei ist es besonders zweckmäßig,
wenn die Testsignale nach einem Kombinationsschema angelegt werden, welches einer
Hadamardmatrix entspricht. Dies ermöglicht die einfache Berechnung der Impulsantworten
und gewährleistet gleichzeitig einen großen Störabstand bei der Messung.
[0024] Durch die Erfindung wird auch eine Meßanordnung bereitgestellt, welche das vorgeschlagene
Verfahren realisiert. Die Merkmale der erfindungsgemäßen Meßanordnung sind im Patentanspruch
8 wiedergegeben.
[0025] Eine bevorzugte Ausführungsform dieser Meßanordnung zeichnet sich dadurch aus, daß
ein Signalumschalter vorgesehen ist, der die vom Maximalfolgengenerator gelieferte
Maximalfolge an einen nicht-negierenden oder an einen negierenden Eingang des Ausgangsverstärkers
liefert oder die Kopplung zwischen Maximalfolgengenerator und Ausgangsverstärker trennt.
Dies ist besonders nützlich, wenn in der Meßanordnung mehrere Hochfrequenzbaugruppen
betrieben werden, die Signale an mehrere Eingänge eines linearen Systems liefern bzw.
von mehreren Ausgängen Meßsignale empfangen. In den ermittelten Meßsignalen kann aufgrund
der unterschiedlichen Polarität der eingespeisten Maximalfolgen auf das dem Meßsignal
zuzuordnende Eingangssignal rückgeschlossen werden.
[0026] Bei anderen Ausführungsformen kann die Abkopplung der Maximalfolge vom Ausgangsverstärker
auch durch die Nutzung eines Schalteingangs (enable) am Maximalfolgengenerator realisiert
werden.
[0027] Eine abgewandelte Ausführungsform der Meßanordnung zeichnet sich dadurch aus, das
weiterhin ein Digital-Analog-Wandler vorgesehen ist, der die in einem vorangegangenen
Abtastzyklus ermittelten Abtastwerte in ein analoges Rückführsignal umwandelt, welches
der Abtastschaltung an einem Rückführeingang zugeführt wird. Eine derartige Schaltung
ermöglicht den Einsatz eines sogenannten Rückführsamplers (Abtastschaltung mit Rückführung),
wobei in nachfolgenden Abtastzyklen jeweils nur die Differenz zwischen dem vorangegangenen
Abtastwert und dem neuen Abtastwert ermittelt werden muß. Auf diese Weise läßt sich
der Abtastvorgang wesentlich beschleunigen. Durch geeignete Zwischenspeicherung der
Abtastwerte kann als Rückführsignal der Abtastwert der unmittelbar vorangegangenen
Periode des Meßsignals zur weiteren Abtastung herangezogen werden. Alternativ oder
kombiniert mit dem soeben beschriebenen Prinzip kann das Meßsignal über eine Vielzahl
von Perioden ausgewertet werden, wobei der zum gleichen Abtastzeitpunkt in einer oder
mehreren vorangegangenen Perioden gewonnene Abtastwert als Rückführsignal dient, so
daß eine Durchschnittsbildung (Mittelung) über eine Vielzahl von Perioden erfolgen
kann.
[0028] Eine abgewandelte Ausführungsform der Meßanordnung zeichnet sich dadurch aus, daß
der Maximalfolgengenerator einen Freigabeeingang besitzt, der ein Start/Stop-Signal
zum Starten der Maximalfolge empfängt. Insbesondere ist es nützlich, wenn das Start/Stop-Signal
über eine Synchronisationsschaltung zugeführt wird, welche den Zuführzeitpunkt zum
Freigabeeingang mit Hilfe des Abtasttaktes steuert. Dies bietet den besonderen Vorteil,
daß die Maximalfolge zu exakt definierten Zeitpunkten gestartet werden kann und gleichzeitig
einfache digitale Schaltungselemente und Leitungen einsetzbar sind. Auch der Schaltungsaufwand
zum synchronen Starten mehrerer Hochfrequenzbaugruppen wird damit sehr gering gehalten.
[0029] Es ist besonders zweckmäßig, wenn die Stromversorgungseinheit der Meßanordnung ein
Schaltnetzteil ist, welches mit dem Abtasttakt getaktet wird. Die über die Stromversorgungseinheit
zwangsläufig eingekoppelten Störungen können dann in bekannter Weise aus dem eigentlichen
Meßsignal herausgefiltert werden.
[0030] Weiter Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen, unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild einer Meßanordnung zur Bestimmung der Impulsantwort eines breitbandigen
linearen Systems;
- Fig. 2
- ein Blockschaltbild eines beispielhaften Maximalfolgengenerators;
- Fig. 3
- Diagramme des zeitlichen Verlaufs und des Frequenzspektrums von Maximalfolgen;
- Fig. 4
- Diagramme eines periodischen Meßsignals und eines aus Abtastwerten gebildeten äquivalenten
Signals;
- Fig. 5
- ein Blockschaltbild eines erweiterten Maximalfolgengenerators zur Verschiebung des
Spektrums einer Maximalfolge;
- Fig. 6
- ein Diagramm der Hüllkurve des Spektrums einer modifizierten Maximalfolge;
- Fig. 7
- eine Darstellung des zeitlichen Signalverlaufs bei Verwendung der modifizierten Maximalfolge;
- Fig. 8
- eine sich ergebende Matrizengleichung zur Durchführung der Korrelation und zwei Matrizengleichungen,
die sich durch Umsortierung ergeben;
- Fig. 9
- ein Blockschaltbild eines Datenverarbeitungsabschnitts zur Meßdatenverarbeitung unter
Verwendung der modifizierten Maximalfolge;
- Fig. 10
- ein Blockschaltbild des möglichen Aufbaus einer integrierten Hochfrequenzbaugruppe;
- Fig. 11
- ein Blockschaltbild einer Meßanordnung mit mehreren Hochfrequenzbaugruppen.
[0031] Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild einer Meßanordnung zur Bestimmung der Impulsantwort
eines breitbandigen linearen Systems. Die Meßanordnung umfaßt eine Hochfrequenzbaugruppe
1 (HF-Teil) . Dem HF-Teil 1 wird von einem Taktgenerator 2 ein hochfrequenter Takt
mit einer Frequenz
fC eingespeist. Der hochfrequente Takt muß (mindestens) kurzzeitstabil sein. Wie später
detaillierter erläutert, bestimmt der hochfrequente Takt (als einziges) die Bandbreite
des zu erzeugenden Testsignals. Innerhalb des HF-Teiles 1 wird der hochfrequente Takt
fC durch eine Taktverteilungseinheit 3 sowohl an die sendeseitigen Bauelemente als auch
an die empfängerseitigen Bauelemente verteilt. Um genaue Ergebnisse zu erzielen ist
auf eine jitterarme und skew-arme (ohne zeitlichen Versatz), synchrone Taktverteilung
Wert zu legen.
[0032] Die gesamte Meßanordnung ist streng getaktet, so daß sie Änderungen des hochfrequenten
Taktes ohne Zeitverzögerung folgt. Der hochfrequente Takt
fC sollte zumindest während der Messung einer gesuchten Impulsantwort konstant gehalten
werden, um

Verschmierungseffekte" zu vermeiden. Eine gewollte Variation des hochfrequenten Taktes
bewirkt eine unmittelbare Änderung der Abtastzeitpunkte der Impulsantwort des breitbandigen
linearen Systems. Bei der Untersuchung linearer zeitinvarianter Systeme kann dies
zur Interpolation zwischen einzelnen Abtastwerten der Impulsantwort ausgenutzt werden.
Außerdem ist die bewußte zufällige Änderung der Taktfrequenz
fC und gegebenenfalls zusätzlich die zufällige Änderung der Ordnung
m der Maximalfolge (siehe unten) zweckmäßig, um das Erregerspektrum und damit auch
das Spektrum der Impulsantwort zu

verschmieren", um eine Ortung des Testsignalsenders zu erschweren oder gegenseitige
Störung gleichartiger Systeme zu unterbinden.
[0033] Der hochfrequente Takt wird von der Taktverteilungseinheit 3 zu einem Maximalfolgengenerator
4 geführt.
[0034] In Fig. 2 ist ein Blockschaltbild des möglichen Aufbaus des Maximalfolgengenerators
4 gezeigt. Andere Prinzipien sind auch denkbar und einsetzbar. Es handelt sich um
einen herkömmlichen Maximalfolgengenerator, der im wesentlichen aus einem Schieberegister
5 besteht. Nach bekannten Schaltungsvorschriften sind einzelne Ausgänge des Schieberegisters
5 über Exklusiv-Oder-Gatter 6 an den Eingang des Schieberegisters zurückgekoppelt.
Im gezeigten Beispiel besitzt das Schieberegister 5 acht Schiebepositionen, so daß
sich eine Ordnung von
m = 8 ergibt. Die Maximalfolge besteht aus aufeinanderfolgenden Impulsen, die zu einem
binären pseudostochastischen Rauschsignal zusammengesetzt sind. Dabei handelt es sich
um ein periodisches Signal, wobei sich die Periodenlänge aus der Anzahl der möglichen
Kombinationen der Impulsfolgen ergibt und
2m-1 beträgt. Die besondere Eigenschaft derartiger Maximalfolgen besteht darin, daß ihre
Autokorrelationsfunktion einem Dirac-Stoß sehr nahe kommt.
[0035] Fig. 3 zeigt in einem Diagramm den typischen Signalverlauf einer (sehr kurzen;
m=3) Maximalfolge. Das Testsignal besitzt eine große Bandbreite, wenn die Autokorrelationsfunktion
hinreichend kurz ist. Eine Maximalfolge erfüllt diese Forderung. In dem in Fig. 3
gezeigten Maximalfolgenabschnitt ist in der oberen Abbildung eine Periodendauer
T der Maximalfolge gekennzeichnet. Ebenfalls ist die Impulsdauer
tC eines Einzelimpulses eingezeichnet. Die Maximalfolge besteht aus einer quasi zufälligen
Kombination von
2m-1 Einzelimpulsen.
[0036] In der unteren Abbildung von Fig. 3 ist das typische Spektrum einer Maximalfolge
eingezeichnet, wobei die Position im Spektrum, die der Taktrate
fC entspricht, besonders hervorgehoben ist. An dieser Position befindet sich die erste
Nullstelle des Breitbandspektrums. Es gilt der Zusammenhang

In der Zeichnung angegeben ist die Breite B (42) des für die Messung nutzbaren Bereichs
des Spektrums. Da die äquivalente Abtastrate der Taktrate
fC entspricht, muß
B≤½
fC sein, um das Abtasttheorem nicht zu verletzten.
[0037] Mit den heutzutage zur Verfügung stehenden Schaltelementen können gemäß dem in Fig.
2 gezeigten prinzipiellen Aufbau Maximalfolgengeneratoren hergestellt werden, die
Maximalfolgen mit sehr hohen Frequenzen erzeugen. Zur Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und des beschriebenen Gerätes werden beispielsweise Taktfrequenzen von
fC≤
10GHz erzeugt und im Maximalfolgengenerator umgesetzt.
[0038] Nun zurückkommend auf Fig. 1: Der Maximalfolgengenerator 4 gibt die Maximalfolge
m(t) über einen Signalumschalter 7 an einen Eingang eines Ausgangsverstärkers/Entkoppelverstärkers
8 ab. In einfachen Fällen kann der Signalumschalter auch entfallen. Der Ausgangsverstärker
8 besitzt einen negierenden und einen nicht-negierenden Eingang. Mit Hilfe des Ausgangsverstärkers
8 wird die Maximalfolge in geeigneter Weise verstärkt und vom Schieberegister entkoppelt,
um an einem Ausgang 10 als Testsignal
x(t) an ein breitbandiges lineares System 11 abgegeben zu werden. Das lineare System 11
ist das zu untersuchende Meßobjekt. Die über den Ausgang 10 dem linearen System 11
eingespeiste Maximalfolge durchläuft dieses und unterliegt dabei unterschiedlichen
Beeinflussungen, die vom Übertragungsverhalten des Systems abhängig sind. Das lineare
System 11 liefert ein Ausgangssignal
y(t), welches über einen Eingang 12 dem HF-Teil 1 als Meßsignal eingespeist wird. Das
Meßsignal wird einem Eingangsverstärker 13 eingespeist, bei welchem es sich vorzugsweise
um einen geregelten Verstärker handelt, der dieses analoge Meßsignal an die Anforderungen
der nachfolgenden Schaltungseinheiten anpaßt.
[0039] Das verstärkte analoge Meßsignal
y(t) stellt noch nicht die Impulsantwort des linearen Systems dar, sondern muß in diese
durch Korrelation mit dem Testsignal überführt werden. Das Meßsignal wird einer Abtastschaltung
17 (Sample & Hold oder Track & Hold) zugeführt. Die Abtastschaltung 17 dient der Erfassung
der Größe des Antwortsignals zu einem bestimmten Zeitpunkt und der zeitlich stabilen
Bereitstellung des ermittelten Wertes an die nachfolgenden Schaltungseinheiten. Die
Abtastschaltung 17 wird durch einen Abtasttakt gesteuert, der von einem Taktteiler
18 bereitgestellt wird. Der Abtasttakt wird durch Teilung des hochfrequenten Taktes
mit einem Teilungsverhältnis von
2n gebildet. Das Teilungsverhältnis wird so gewählt, daß die Abtastschaltung 17 in dem
durch die nachfolgenden Schaltungselemente vorgegebenen Zeitregime betrieben werden
kann, um eine korrekte Weiterverarbeitung der bereitgestellten Werte sicherzustellen.
[0040] Den abgetasteten und gehaltenen Wert des Meßsignals zum Abtastzeitpunkt liefert die
Abtastschaltung 17 an einen Analog-Digital-Wandler 19. Unter Verwendung derzeitig
verfügbarer Schaltungselemente wird die Meßgeschwindigkeit der Gesamtanordnung wesentlich
von der Arbeitsgeschwindigkeit des Analog-Digital-Wandlers 19 bestimmt. Der von dem
Taktteiler 18 bereitgestellte Abtasttakt muß so gewählt werden, daß die dem Analog-Digital-Wandler
19 zugeführten Meßwerte von der Abtastschaltung 17 solange bereitgehalten werden,
wie dies die Umsetzung in einen digitalen Meßwert im Wandler 19 erfordert.
[0041] Die Datenerfassungsrate (Meßwerterfassungsgeschwindigkeit) der Meßanordnung kann
allein durch Veränderung des Teilungsverhältnisses des Taktteilers 18 angepaßt werden.
Dies eröffnet die vorteilhafte Möglichkeit, einen unveränderten HF-Teil 1 mit unterschiedlichen
externen Schaltungseinheiten zu kombinieren. Unter technologischen Gesichtspunkten
ist es besonders zweckmäßig, alle dem HF-Teil 1 zugeordneten Schaltungseinheiten (Taktverteilungseinheit
3, Maximalfolgengenerator 4, Signalumschalter 7, Ausgangsverstärker 8, Eingangsverstärker
13, Abtastschaltung 17 und Taktteiler 18) als integrierten Schaltkreis aufzubauen,
um so eine preiswerte Massenproduktion zu ermöglichen. Dieser integrierte HF-Teil
kann dann mit unterschiedlichen externen Schaltungseinheiten kombiniert werden. Wenn
für ein gewünschtes Meßgerät eine hohe Meßgenauigkeit und -geschwindigkeit erforderlich
sind, können schnelle aber auch teure Analog-Digital-Wandler eingesetzt werden. Sind
die Anforderungen bei einem anderen Gerät nicht so hoch, kann der HF-Teil auch mit
preiswerteren Wandlern betrieben werden. Nach ähnlichen Kriterien werden auch die
sonstigen externen Schaltungseinheiten ausgewählt und mit ein und demselben HF-Teil
kombiniert.
[0042] Die digitalisierten Meßwerte werden anschließend an einen schnellen Rechenprozessor
20 weitergeleitet. Der schnelle Rechenprozessor 20 kommuniziert mit einem schnellen
Speicher 21, beispielsweise einem SRAM oder einem DRAM.
[0043] Der schnelle Rechenprozessor 20 dient der Anpassung der Umsetzrate des Analog-Digital-Wandlers
an die Verarbeitungsgeschwindigkeit eines nachfolgend angeordneten digitalen Signalprozessors
22 (main processor) . Da der Abtasttakt mit dem Teilungsverhältnis
2n von dem hochfrequenten Takt gewonnen wird und die Periodenlänge der Maximalfolge
2m-1 ist, werden in einer Periode

Abtastwerte gewonnen, so daß ein kompletter Satz von digitalen Meßwerten nach
2n Perioden der Maximalfolge gewonnen wurde.
[0044] Die Aufgabe des schnellen Rechenprozessors besteht darin, die hohe Datenerfassungsrate
des Analog-Digital-Wandlers 19 an die Verarbeitungsgeschwindikeit des digitalen Signalprozessors
22 anzupassen. Zweckmäßiger Weise geschieht dies über Mittelungsoperationen (Averaging,
exponentielle Mittelung, quadratische Mittelung o.ä.), so daß keine Verluste bereits
erfaßter Daten auftreten. Der damit erzielbare Dynamikgewinn kann bis zu 10 lg p
[dB] betragen, wenn p die Anzahl von synchronen Mittelungen darstellt. Eine weitere Aufgabe
des schnellen Rechenprozessors besteht darin, systematische Fehler in den Abtastwerten
zu korrigieren. Zu diesem Zweck bedient man sich Korrekturparameter, die z.B. im Speicher
21 abgelegt wurden. Die Größe der Korrekturparameter wird mittels Kalibriermessungen
bestimmt.
[0045] Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist die Abtastschaltung 17 als Rückführsampler
ausgestaltet. Der schnelle Rechenprozessor 20 liefert im Speicher 21 abgelegte digitale
Meßwerte an einen Digital-Analog-Wandler 25, der ein analoges Rückführsignal an die
Abtastschaltung 17 sendet. Zwar erfordert ein derartiger Rückführsampler 17 einen
erhöhten Schaltungsaufwand, jedoch stellt er einen höheren Dynamikbereich zur Verfügung,
da bei einem angelegten Rückführsignal jeweils nur die Veränderung des aktuellen Meßwertes
gegenüber dem Rückführsignal ermittelt werden muß. Dies führt auch dazu, daß Analog-Digital-Wandler
mit einer geringeren Auflösung verwendet werden können, wodurch eine höhere Abtastrate
erzielbar ist.
[0046] Zum besseren Verständnis der Abtastmöglichkeiten ist in Fig. 4 ein periodisches Meßsignal
und das aus Abtastwerten gebildete äquivalente Signal in Diagrammform dargestellt.
Im oberen Diagramm ist der Amplitudenverlauf eines möglichen periodischen Meßsignals
über die Zeit gezeichnet. Unter anderem aufgrund der erfindungsgemäßen Gestaltung
ist es möglich, innerhalb einer Periode
T des am Ausgang des linearen Systems abgegebenen Meßsignals mehrere Abtastwerte zu
gewinnen. In dem in Fig. 4 gezeigten Fall werden während jeder Periodendauer vier
Abtastwerte abgegriffen. In der Darstellung wurden die eingezeichneten Abtastwerte
mit kleinen Buchstaben von a bis o durchnumeriert. In der ersten Periode des Meßsignals
werden also die Abtastwerte a, b, c und d gewonnen. Um das Abtasttheorem nicht zu
verletzen, müssen in der zweiten Periode des Meßsignals weitere Abtastwerte gewonnen
werden, nämlich e, f, g und h. Eine vollständige Abtastdauer umfaßt im gezeigten Beispiel
also 2 Perioden des Meßsignals. Unter der Voraussetzung der strengen Periodizität
des Meßsignals können weitere Abtastwerte, die in den nachfolgenden Perioden gewonnen
wurden, zur Erhöhung der Meßgenauigkeit genutzt werden, da durch die Mittelung mögliche
Störeinflüsse verringert werden. Im unteren Diagramm von Fig. 4 ist das aus den Abtastwerten
gewonnene zusammengesetzte Signal gezeigt. Das Meßsignal wäre bereits durch die Abtastwerte
a bis h vollständig repräsentiert. Die weiteren Abtastwerte i bis o dienen der Erhöhung
der Meßgenauigkeit.
[0047] Die Rückführung vorangegangener Meßwerte zu dem bereits in Bezug auf Fig. 1 genannten
Rückführsampler 17 ist prinzipiell unter zwei Aspekten möglich und sinnvoll. Eine
Rückführung bringt einen Bandbreite- und Dynamikgewinn, wenn durch geeignete Anordnung
der Meßwerte im Speicher sichergestellt ist, daß ein wertemäßig nah beim Meßsignal
liegendes Rückführsignal verwendet wird. Einerseits kann der unmittelbar vorangegangene
Meßwert der unmittelbar vorangegangenen Periode als Rückführsignal verwendet werden,
da aufgrund der Verknüpfung zwischen dem die Maximalfolge steuernden hochfrequenten
Takt und dem Abtasttakt die Abtastung von einer Periode zur nächsten Periode exakt
um die Taktrate
fC verschoben vorgenommen wird. Bildet man den in einer ersten Periode des Meßsignals
gewonnenen ersten Abtastwert und den in der unmittelbar darauffolgenden zweiten Periode
gewonnenen ersten Abtastwert in einer äquivalenten Signalperiode ab, so sind diese
beiden Abtastwerte zeitlich nur eine äquivalente Abtastzeit voneinander entfernt.
Die äquivalente Abtastzeit ist so gewählt, daß das Abtasttheorem erfüllt ist. Bei
der in Fig. 4 gezeigten Abtastung des Meßsignals werden somit die Abtastwerte der
ersten Periode als Referenzwerte für die Abtastung der zweiten Periode verwendet;
Abtastwert a ist Referenz für Abtastwert e usw.
[0048] Andererseits können die Vorteile eines Rückführsamplers auch bei der Durchschnittsbildung
über eine Vielzahl von Perioden ausgenutzt werden, wenn als Rückführsignal der zum
gleichen Abtastzeitpunkt in einer vorangegangenen Periode gewonnene Meßwert verwendet
wird. Bezogen auf den in Fig. 4 dargestellten Fall ist Abtastwert a dann Referenz
für Abtastwert h, b ist Referenz für i usw. In diesem Fall ist es sinnvoll, die ermittelten
und gegebenenfalls gemittelten Abtastwerte in einem Ringspeicher abzulegen, der
2m-1 Speicherzellen umfaßt, so daß eine vollständig abgetastete Periode in diesem Ringspeicher
abgespeichert ist. Die beiden dargelegten Prinzipien des Rückführsamplings können
auch kombiniert eingesetzt werden.
[0049] Bei einer anderen Ausführungsform kann auch eine Abtastschaltung ohne Rückführung
verwendet werden. Um eine Durchschnittsbildung der Meßwerte zu ermöglichen läßt sich
auch in diesem Fall ein Ringspeicher mit
2m-1 Speicherzellen vorteilhaft einsetzen, wobei innerhalb von mehreren Meßzyklen die
zueinander passenden Werte aufsummiert werden und nach einer Division durch die Anzahl
der Zyklen einen Mittelwert für den jeweiligen Abtastzeitpunkt bereitstellen.
[0050] Der digitale Signalprozessor 22 empfängt die digitalen Meßwerte von dem schnellen
Rechenprozessor 20 und führt die weitere Datenverarbeitung durch. Wie bereits beschrieben
handelt es sich bei dem Testsignal
x(t), welches dem zu untersuchenden linearen System zugeführt wird, um eine Maximalfolge

Das vom linearen System abgegebene Meßsignal
y(t) stellt noch nicht die Impulsantwort des Systems dar, sondern muß erst in diese umgeformt
werden. Dies wird von dem digitalen Signalprozessor 22 durchgeführt, in dem die Kreuzkorrelationsfunktion
ψmy(τ) Zwischen diesen beiden Funktionen bestimmt wird. Prinzipiell geschieht dies nach
der folgenden Gleichung:

[0051] Da es sich bei den einzelnen Meßwerten um Abtastwerte von periodischen Funktionen
handelt, kann die Gleichung (4) auch in der folgenden Form als Matrixgleichung geschrieben
werden, hier als Beispiel mit der kürzesten Maximalfolge
(m=
2) :

[0052] Dieses Matrixprodukt läßt sich schnell berechnen, wenn in bekannter Weise eine Umformung
in eine Hadamard-Matrix durchgeführt wird. Dieser Vorgang wird als Hadamard-Transformation
bezeichnet. Vorab müssen die Meßwerte in der richtigen Reihenfolge angeordnet werden.
Die Hadamard-Transformation wird dann in bekannter Weise ausgeführt. Diesbezüglich
wird auf die in der Beschreibungseinleitung genannte Druckschrift verwiesen.
[0053] Der digitale Signalprozessor 22 kommuniziert ebenfalls mit dem Speicher 21, in dem
die notwendigen Programmbefehle und oder einzelnen Meßwerte abgespeichert werden.
vorzugsweise führt der Signalprozessor 22 auch eine Datenreduktion durch, um den Datenstrom
zu nachfolgenden Verarbeitungseinheiten zu minimieren.
[0054] Die Ergebnisse der Hadamard-Transformation werden von dem digitalen Signalprozessor
22 an eine Schnittstelleneinheit 23 geliefert, die die Verbindung zu weiteren externen
Datenverarbeitungsgeräten, wie zum Beispiel einem Personalcomputer, herstellt. Die
Schnittstelleneinheit 23 und der schnelle Rechenprozessor 20 sind vorzugsweise mit
einer Steuerlogik 26 zu einer Digitaleinheit 27 (Preprocessor) zusammengefaßt und
gegebenenfalls schaltungstechnisch integriert. Zur Synchronisation empfängt die Steuerlogik
26 ebenfalls den Abtasttakt vom Taktteiler 18.
[0055] Geht man davon aus, daß der Analog-Digital-Wandler 19 den Dynamikbereich der Empfängerseite
bestimmt, ergibt sich der Gesamtdynamikbereich der Meßanordnung gemäß der folgenden
Gleichung:

mit
- b =
- effektive Bit des AD-Wandlers
- p =
- Anzahl synchroner Mitteilungen
- m =
- Ordnung der Maximalfolge
- asv =
- Signalverarbeitungsgewinn [dB].
[0056] Die Meßzeit für eine komplette Impulsantwort beträgt:

[0057] Aus den vorgenannten Gleichungen ist ersichtlich, daß je nach Einsatzbereich der
Meßanordnung die erzielbare Dynamik und die schaltungstechnischen Anforderungen an
den Analog-Digital-Wandler in relativ weiten Grenzen ausgewählt werden können.
[0058] Die wesentlichen systematischen Fehler, die in der beschriebenen Meßanordnung auftreten,
werden durch Übersprecheffekte und Abweichungen des Testsignals von der gewünschten
idealen Form hervorgerufen. Wie dargestellt, basiert das erfindungsgemäße Verfahren
auf einer strengen Taktung des Systems und einer stabilen Periodizität des Testsignals.
Da diese Forderungen von allen Komponenten der Meßanordnung erfüllt werden müssen,
können dadurch zusätzliche aber stabile Signalkomponenten als Übersprechanteile in
dem Meßsignal vorhanden sein. Innerhalb einer Periode des Testsignals ändert sich
der Zustand des Systems ständig, so daß auch der Übersprechanteil unterschiedlich
ist. Jedoch kann der Übersprechanteil durch eine Referenzmessung bestimmt werden,
bei der eine Messung ohne angelegtes Testsignal durchgeführt wird.
[0059] Die Abweichungen des realen Testsignals von der idealen Form können bestimmt werden,
indem eine Referenzmessung an einem bekanntem Meßobjekt durchgeführt wird. Aus dem
Unterschied zwischen dem gemessenen Systemverhalten und dem bekannten Systemverhalten
des bekannten Meßobjekts kann die Abweichung zwischen realem Testsignal und der idealen
Form ermittelt werden. Die ermittelten systematischen Fehler lassen sich in herkömmlicher
Weise aus dem realen Meßsignal eliminieren.
[0060] Fig. 5 zeigt eine Blockschaltbild eines erweiterten Maximalfolgengenerators 30, der
bei einer abgewandelten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Meßanordnung eingesetzt
wird. Kern dieses erweiterten Maximalfolgengenerators 30 ist der herkömmliche Maximalfolgengenerator
4, der wiederum mit dem hochfrequenten Takt
fC getriggert wird. Der herkömmliche Maximalfolgengenerator 4 gibt die Maximalfolge
m(t) ab und leitet diese zu einem Multiplizierer 31, der ebenfalls den hochfrequenten
Takt empfängt. Das Produkt aus hochfrequentem Takt
c(t) und der Maximalfolge
m(t) wird dann an einen Addierer 32 abgegeben. Gleichzeitig empfängt der Addierer 32 den
über ein Dämpfungsglied 33 um den Faktor
a gedämpften hochfrequenten Takt, der hier mit der Funktion
c(t) beschrieben wird. Der hochfrequente Takt bildet somit eine Trägersignal
c(t) , dem die Maximalfolge
m(t) aufgeprägt wird. Die modifizierte Maximalfolge
n(t) ergibt sich gemäß der nachfolgenden Gleichung:

[0061] Die in Fig. 5 angegebene Schaltung kann vollständig mit digitalen Schaltelementen
und einem Widerstandsnetzwerk aufgebaut werden, so daß sie in den HF-Teil 1 integrierbar
ist. Der erweiterte Maximalfolgengenerator 30 gibt ein Testsignal ab, bei welchem
das Spektrum der Maximalfolge zu höheren Frequenzen verschoben ist.
[0062] Um aussagefähige Meßergebnisse zu erhalten muß sichergestellt sein, daß das Abtasttheorem
bei der Durchführung der digitalen Verarbeitungsschritte erfüllt ist. Die Übertragungsfunktion
des zu untersuchenden linearen Systems muß daher auf den Frequenzbereich von
0 bis
fC/
2 begrenzt sein. Wenn sehr breitbandige Systeme untersucht werden sollen, müssen Maximalfolgen
als Testsignale bereitgestellt werden, die mit einer sehr hohen Taktrate
fC erzeugt wurden. Diese Forderung besteht auch für schmalbandige Systeme, die in einem
sehr hohen Frequenzbereich arbeiten. Die technische Realisierung von Maximalfolgen,
die mit sehr hohen Taktraten erzeugt wurden, ist jedoch schwierig.
[0063] Durch die im Zusammenhang mit Fig. 5 beschriebene Erzeugung einer Verschiebung des
Spektrums der Maximalfolge zu höheren Frequenzen läßt sich dieses Problem lösen. Diese
Ausgestaltung des Verfahrens kann auf Bandpaßsysteme angewendet werden, die nicht
bei tiefen Frequenzen arbeiten. Auf niederfrequente Spektralkomponenten des Testsignals
kann bei solchen Systemen verzichtet werden.
[0064] Fig. 6 zeigt ein Diagramm der Hüllkurve des Spektrums der modifizierten Maximalfolge
n(t). Die Hüllkurve ist gegenüber der Hüllkurve einer herkömmlichen Maximalfolge verschoben,
da sie einem Trägersignal hoher Frequenz aufgeprägt wurde. Bei der Frequenz
fC besitzt das Spektrum einen singulären Bereich. Je nach Wahl der Dämpfungskonstante
a kann das Spektrum an dieser Stelle erhöht oder erniedrigt werden. Es ist besonders
zweckmäßig, wenn die Dämpfungskonstante
a so gewählt wird, daß sich ein kontinuierlicher Verlauf der Hüllkurve ergibt. In Fig.
6 ist der Punkt der Singularität bei einer optimal gewählten Dämpfungskonstante
a mit der Bezugsziffer 40 gekennzeichnet. Eine Linie 41 stellt den singulären Bereich
bei der Frequenz
fC dar. Die äquivalente Abtastrate kann nun beispielsweise mit
3fC festgelegt werden. diese Wahl läßt sich wiederum mit digitalen Schaltelementen einfach
realisieren. Anstelle des Teilungsverhältnisses
2n wird nunmehr ein Teilungsverhältnis
3÷2n zur Erzeugung des Abtasttaktes aus dem hochfrequenten Takt verwendet. Die Übertragungsfunktion
des zu messenden Systems kann in diesem Fall in einem nutzbaren Bereich von
0,2fC -
1,5fC liegen. Der nutzbare Bereich ist mit einer Linie 42 ebenfalls in Fig. 6 dargestellt.
[0065] Um bei der letztgenannten Ausführungsform aus dem Meßsignal die Impulsantwort zu
bestimmen, muß wie bei dem zuerst beschriebenen Verfahren, bei welchem die Maximalfolge
ohne Trägersignal an den Eingang des zu untersuchenden Systems angelegt wird, eine
Kreuzkorrelation zwischen der modifizierten Maximalfolge und dem Meßsignal ermittelt
werden. Wie bei dem zuerst beschriebenen Verfahren kann die Korrelation in Form einer
Matrizengleichung dargestellt werden. Nachfolgend wird ein einfacher Fall als Beispiel
gezeigt, an dem das Prinzip des Signalverlaufs und der zugehörigen Behandlungsvorschrift
für die ermittelten Daten deutlich wird.
[0066] In Fig. 7 ist der zeitliche Verlauf der interessierenden Signale über eine Periode
der Maximalfolge
m(t) dargestellt. In der oberen Zeile sind die Zeitpunkte eingezeichnet, an denen eine
Abtastung erfolgt. Daß die Abtastwerte tatsächlich nicht innerhalb einer einzigen
Periode sondern über
2n Perioden verteilt ermittelt werden, ist für diese Betrachtung nicht entscheidend.
Die über mehrere Perioden ermittelten Abtastwerte werden in der richtigen Reihenfolge
angeordnet, so daß sie behandelt werden können, als ob sie innerhalb einer Periode
bestimmt wurden. In der zweiten Zeile ist das hochfrequente Taktsignal
c(t) in seinem zeitlichen Verlauf abgebildet, wobei die Werte zu den einzelnen Abtastzeitpunkten
beschriftet wurden. Die Abtastzeitpunkte wurden im dargestellten Beispiel so gewählt,
das jede dritte Abtastung auf einer Flanke des Taktsignals liegt, so daß dieses den
Signalwert 0 hat. In der dritten Zeile ist der Verlauf der Maximalfolge
m(t) über eine Periode dargestellt. Die vierte Zeile zeigt den Signalverlauf des Produktes
c(t)·m(t), wobei ebenfalls wieder die einzelnen Signalwerte beschriftet sind. In der untersten
Zeile ist der Verlauf des von dem zu untersuchenden System abgegebenen Meßsignal
y(t) dargestellt. An den Zeitpunkten der Abtastungen werden einzelne Datenwerte
y
,
y
,
y
,... ermittelt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit der nachfolgend beschriebenen Signalbearbeitung,
werden alle Signalwerte nacheinander den Gruppen A, 0 und B zugeordnet.
[0067] Fig. 8 zeigt die sich ergebende Matrizengleichung, in Bezug auf die in Fig. 7 dargestellten
Signale und Abtastzeitpunkte. Ein vollständiger Datensatz für die Berechnung der kompletten
Impulsantwort besteht nunmehr aus
3·(2m-1) Abtastwerten.
[0068] Die obere Matrizengleichung in Fig. 8 entspricht den in Fig. 7 dargestellten Signalen,
nachdem die über mehrere Perioden gewonnen Abtastwerte in der richtigen Reihenfolge
geordnet wurden. Der Rechenaufwand zur Lösung dieser Matrizengleichung wäre unvertretbar
hoch, da die schnelle Hadamard-Transformation auf derartige Matrizen nicht anwendbar
ist. Um die Hadamard-Transformation anzuwenden ist eine Umsortierung der Abtastwerte
in den Matrizen erforderlich. Dazu werden in einem ersten Schritt die Zeilen der Matrizen
in Dreiergruppen zusammengefaßt. Die Anwendung des Gruppierungskriteriums

3" steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Faktor

3", mit dem das Teilungsverhältnis
2n zur Erzeugung des Abtasttaktes multipliziert wird, wenn die Maximalfolge dem Trägersignal
aufgeprägt wird. Um das Verfahren in digitaler Schaltungstechnik zu realisieren, sollte
dieser Faktor eine natürliche Zahl sein. Bei abgewandelten Ausführungsformen könnten
beispielsweise auch die Faktoren

5" bzw.

7" zur Anwendung kommen. Bei größeren Faktoren erhöht sich jedoch auch der Datenverarbeitungsaufwand,
so daß vorzugsweise der Faktor

3" eingesetzt wird.
[0069] Zur Umsortierung der Matrizen wird nun die jeweils erste Zeile der Dreiergruppen
der Matrizenzeilen verschoben. Die erste Zeile der ersten Gruppe verbleibt daher nach
der Neuordnung in der ersten Zeile. Die erste Zeile der zweiten Gruppe wird in die
zweite Zeile der neugeordneten Matrizen verschoben, während die erste Zeile der dritten
Gruppe in die dritte Zeile verschoben wird. Dann wird die zweite Zeile der ersten
Gruppe zur vierten Zeile der neugeordneten Matrix, die gleichzeitig die erste Zeile
der zweiten Dreiergruppe in der neuen Matrix darstellt. Die zweite Zeile der zweiten
Dreiergruppe in der neuen Matrix ergibt sich aus der zweiten Zeile der zweiten Dreiergruppe
der ursprünglichen Matrix, während die dritte Zeile der zweiten Dreiergruppe der neuen
Matrix, der zweiten Zeile der dritten Dreiergruppe der ursprünglichen Matrix entspricht.
Dieser Verschiebealgorithmus wird mit allen Zeilen der ursprünglichen Matrix ausgeführt.
Das Ergebnis ist als zweite Matrizengleichung in Fig. 8 dargestellt. Damit die Gleichung
weiterhin gültig ist, müssen auch die einzelnen Werte des Vektors des Meßsignals umsortiert
werden, wie dies ebenfalls in Fig. 8 ersichtlich ist. Die Abtastwerte werden dabei
ebenfalls in Dreiergruppen eingeteilt, wobei immer der erste, der zweite bzw. der
dritte Wert jeder einzelnen Dreiergruppe in der zweiten in Fig. 8 dargestellten Gleichung
zusammengefaßt sind.
[0070] Im nächsten Umformungsschritt wird eine erneute Umsortierung der in den Matrizen
enthaltenen Werte vorgenommen, wobei diesmal die Spalten in Dreiergruppen zusammengefaßt
werden. Der Sortieralgorithmus entspricht ansonsten dem für die Zeilen erläuterten.
Das Ergebnis ist als dritte Gleichung in Fig. 8 gezeigt. In den beiden Matrizen können
nun Untermatrizen zusammengefaßt werden, die jeweils drei Zeilen und drei Spalten
umfassen. Einzelne Untermatrizen sind in Fig. 8 durch eine zusätzliche Umrandung beispielhaft
hervorgehoben. Es ergeben sich in jeder einzelnen Matrix sechs Untermatrizen, die
die relevanten Abtastwerte enthalten, und drei Untermatrizen, die nur den Wert 0 enthalten
und somit in der weiteren Datenverarbeitung nicht berücksichtigt werden müssen. Die
sechs relevanten Untermatrizen der unteren Matrix können nunmehr mit einer herkömmlichen
Hadamard-Transformation bearbeitet werden. Eine zusätzliche Vereinfachung ergibt sich
daraus, daß eine Untermatrix
M2 in eine Untermatrix -
M1 umgeformt werden kann, wenn die dritte Spalte der Untermatrix
M2 an die Stelle der ersten Spalte verschoben wird und die beiden verbleibenden Spalten
auf die Positionen zwei und drei rücken. Die sechs Untermatrizen der rechten Matrix
besagen, daß lediglich alle Meßwerte der jeweiligen Gruppe A, 0 oder B zu addieren
sind. Nachdem alle Matrixoperationen durchgeführt wurden, sind die Ergebnisvektoren
wieder in ihrer natürlichen Reihenfolge anzuordnen und ergeben die gesuchte Impulsantwort.
[0071] Für den Fall, daß das Spektrum des Meßsignals
y(t) auf
0,5fC,...,
1,5fC begrenzt ist, zeigt Fig. 9 ein weiteres Blockschaltbild eines Datenverarbeitungsabschnitts
zur Meßdatenverarbeitung unter Verwendung der modifizierten Maximalfolge gezeigt.
Die digitalisierten und ggf. einer Durchschnittsbildung unterzogenen Abtastwerte werden
einem Sortierer 50 zugeführt, der ggf. in dem digitalen Signalprozessor integriert
sein kann. Durch den Sortierer 50 werden die Abtastwerte in ihrer natürlichen Reihenfolge
angeordnet, so daß ein reelles Bandpaßsignal erhalten wird, dessen Spektrum ein komprimiertes
Abbild des Originalspektrums ist. Die Daten werden anschließend einem ersten Quadraturmodulator
51 eingespeist, der aus diesen ein analytisches Tiefpaßsignal formt, dieses in einen
Realanteil und einen Imaginäranteil trennt und diese beiden Anteile jeweils einem
zugeordneten Dezimator (Datenreduktionseinheit) 52 zuführt. Der Dezimator führt eine
Datenreduktion aus, die darin begründet liegt, daß nur

des gültigen Spektralbereichs auch tatsächlich mit Meßwerten versehen wird. Anschließend
werden die relevanten Daten der Hadamard-Transformation 53 unterzogen. Nach der Hadamard-Transformation
wird durch einen Interpolator 54 der ursprüngliche Datenumfang wiederhergestellt,
so daß in dem sich anschließenden zweiten Quadraturmodulator 55 aus den Anteilen des
komplexen Signals wieder ein reelles Signal gebildet wird, dessen Verlauf der Kreuzkorrelationsfunktion
zwischen dem Meßsignal und dem Testsignal entspricht.
[0072] Fig. 10 zeigt ein Blockschaltbild einer möglichen Ausführungsform einer integrierten
Hochfrequenzbaugruppe 1 (HF-Teil). Die einzelnen Baugruppen des HF-Teils 1 sind digital
aufgebaut, wodurch eine einfache Integration möglich wird. Ziel dieser integrierten
Lösung ist unter anderem die Verwendung von Standard-HF-Teilen in einem vielkanaligen
Meßgerät. Der hochfrequente Takt f
C wird dem HF-Teil an einem Eingang 70 zugeführt. Der Frequenz f
C des hochfrequenten Taktes kann an die spezifische Meßaufgabe angepaßt werden. Der
Takt f
C wird über ein Schalttor 71 weitergeleitet, welches ein Schaltsignal von einem Taktzuschalteingang
72 empfängt und im geöffneten Zustand den Takt an die übrigen Baugruppen weiterleitet.
Um saubere Schaltflanken zu gewährleisten durchläuft der Takt f
C eine Taktregenerationseinheit 73. Von der Taktregenerationseinheit 73 wird der Takt
zum Maximalfolgengenerator 4, dem Taktteiler 18 und zu einem Taktausgang 74 verteilt.
Weiterhin ist in dem HF-Teil der Ausgangsverstärker 8 integriert, der bei der hier
gezeigten Ausführungsform die Maximalfolge direkt vom Maximalfolgengenerator 4 empfängt.
Ein Signalumschalter ist hier nicht vorgesehen. Anstelle dessen besitzt der Maximalfolgengenerator
4 einen Freigabeeingang 75, der eine Start/Stop-Signal von einer Synchronisationsschaltung
76 empfängt. Der Taktteiler 18 erzeugt aus dem hochfrequenten Takt f
C durch eine Teilung im Verhältnis
1:2n den Abtasttakt, welchen er an die Synchronisationsschaltung 76 und an einen Abtastausgang
77 liefert. Das Teilungsverhältnis des Taktteilers ist vorzugsweise einstellbar, um
bei verändertem hochfrequenten Takt den in den anderen Baugruppen benötigten spezifischen
Abtasttakt bereitzustellen. Die Generierung des Start/Stop-Signals für den Maximalfolgengenerator
4 wird in der Synchronisationsschaltung 76 in Reaktion auf ein externes Start/Stop-Signal
ausgeführt, welches an einem Start/Stop-Eingang 78 dem HF-Teil eingespeist wird. Die
verstärkte Maximalfolge wird an den Testsignalausgang 10 vom HF-Teil abgegeben. Ebenfalls
ist in den HF-Teil der Eingangsverstärker 13 integriert, der das Meßsignal am Eingang
12 empfängt. Das verstärkte Meßsignal wird zur Abtastschaltung 17 geliefert. Die Abtastschaltung
17 stellt den abgetasteten Meßwert an einem Meßwertausgang 79 stabil zur Verfügung.
Da die dargestellte Ausführungsform eine Abtastschaltung mit Rückführung verwendet,
wird über einen Rückführeingang 80 ein vorangegangener Abtastwert an die Abtastschaltung
zugeführt. Weiterhin ist ein Verstärkungssteuereingang 81 vorgesehen, mit welchem
die Verstärkung des Eingangsverstärkers 13 geregelt werden kann.
[0073] Um eine möglichst einfache Kaskadierung mehrerer HF-Teile zu ermöglichen, kommt es
darauf an, daß möglichst wenige HF-Leitungen zwischen den einzelnen HF-Teilen geführt
werden, um Störeinflüsse gering zu halten. Es ist wünschenswert, daß Steuersignale
und dergleichen wenig kritischen Zeitbezug besitzen, um einfache Leitungen und eine
unkomplizierte Ansteuerelektronik verwenden zu können. Zeitkritische Signale sind
das hochfrequente Taktsignal, der Abtasttakt, ein Synchronisationssignal, mit welchem
der Beginn einer neuen Maximalfolge festgelegt wird, sowie das Testsignal und das
Meßsignal. Da gemäß der vorgeschlagenen Ausgestaltung der HF-Teil als integrierter
Baustein ausgebildet ist, kann dieser Baustein in unmittelbarer Nähe eines HF-Sensors
(z.B. einer Antenne) angeordnet sein, so daß kaum Probleme mit dem Testsignal und
dem Meßsignal auftreten.
[0074] Bei Anwendung des in Fig. 10 dargestellten Schaltungsprinzips verbleibt als kritische
Signalleitung lediglich die Taktsignalleitung, die innerhalb des HF-Teils zwischen
dem Takteingang 70 und dem Taktausgang 74 verläuft und von einem integrierten HF-Teil
zu dem nächsten integrierten HF-Teil weitergeführt werden muß.
[0075] Fig. 11 zeigt ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Meßanordnung unter Verwendung
mehrerer gleichartiger Hochfrequenzbaugruppen 1 (HF-Teile) . Im dargestellten Beispiel
soll ein lineares System 11 mit drei Eingängen
x1,
x2 und
x3 und drei Ausgängen
y1,
y2 und
y3 durch Einspeisung von Testsignalen und Auswertung der abgegebenen Ausgangssignale
untersucht werden. Somit kommen drei HF-Teile 1 zur Anwendung, die jeweils Maximalfolgen
an die Eingänge des Systems 11 abgeben. Alle drei HF-Teile empfangen die Meßsignale
von den Ausgängen des linearen Systems. Die Hochfrequenzbaugruppen 1 werden von einem
gemeinsamen Taktgenerator 2 mit einem hochfrequenten Takt
fC versorgt. Wie in Bezug auf Fig. 10 erläutert, wird der Takt durch jedes HF-Teil durchgeschleift,
so daß die fett gezeichnete Taktleitung die einzige Synchronisationsleitung der Meßanordnung
darstellt. Am Ende dieser Leitung ist ein Abschlußwiderstand 82 angeordnet.
[0076] Jedem HF-Teil 1 ist ein Analog-Digital-Wandler 19 zugeordnet, der die digitalisierten
Abtastwerte an eine gemeinsame Digitaleinheit 27 und den nicht gesondert eingezeichneten
digitalen Signalprozessor liefert. Ebenso ist jedem HF-Teil ein Digital-Analog-Wandler
25 zugeordnet, der die Rückführsignale an den jeweiligen Rückführeingang 80 liefert.
Zusätzlich ist eine Meßablaufsteuerung 90 vorgesehen, die über die Start/Stop-Eingänge
78 auf die einzelnen HF-Teile 1 einwirkt. Die Meßablaufsteuerung 90 besitzt eine nicht
eingezeichnete Kopplung zur Steuerlogik 26 und zum gemeinsamen Signalprozessor 22,
um auf Steuerbefehle dieser Schaltungseinheiten zu reagieren. Sofern eine Ausführungsform
mit Signalumschaltern eingesetzt wird, übernimmt die Meßablaufsteuerung auch die Ansteuerung
der Signalumschalter.
[0077] Wie in Fig. 10 eingezeichnet, befindet sich vor der Taktregenerationseinheit 73 ein
Schalttor 71, welches über den Taktzuschalteingang 72 steuerbar ist. Im Regelfall
ist das Schalttor 71 geöffnet, so daß das Taktsignal ohne weiteres durchgeleitet wird.
Lediglich der erste HF-Teil in der Kettenanordnung empfängt ein Steuersignal von der
Meßablaufsteuerung 90 über den Taktzuschalteingang 72, durch welches das Schalttor
71 zu einem definierten Meßstart-Zeitpunkt geöffnet wird. Verzögerungen, die das Taktsignal
auf dem Signallaufweg durch die aneinandergereihten HF-Teile erfährt, können durch
eine Kalibrierungsmessung aus dem Meßergebnis herausgerechnet werden, so daß sie sich
nicht nachteilig auf die Genauigkeit des Meßergebnisses auswirken.
[0078] Wie es in Fig. 11 gezeigt ist, können mehrere Kanäle an eine gemeinsame Digitaleinheit
angeschlossen sein. Sofern hohe Datenraten erwünscht sind, kann aber auch jedem Meßkanal
ein eigener Pre-Prozessor zugeordnet sein. Gegebenenfalls können auch mehrere digitale
Signalprozessoren parallel betrieben werden, wodurch die Arbeitsgeschwindigkeit weiter
gesteigert werden kann.
[0079] Um Messungen an sogenannten MiMo-Systemen (Multi Input, Multi Output) ausführen zu
können, ist es erforderlich daß die an den verschiedenen Eingängen angelegten Testsignale
weitgehend unkorreliert sind. Wenn wie im dargestellten Beispiel Maximalfolgen gleicher
Länge als Testsignale verwendet werden, sind diese zueinander immer korreliert, so
daß eine gleichzeitige Erregung aller Eingänge nicht erlaubt wäre. Um das erfindungsgemäße
Verfahren auch für derartige Systeme anwenden zu können, muß die Polarität der Testsignale
an den einzelnen Eingängen des zu untersuchenden Systems in einem geeigneten Zeitregime
geändert werden. Dazu dienen bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform die Signalumschalter
7, die in jeden HF-Teil integriert sind. Der Signalumschalter ermöglicht die Abgabe
der Maximalfolge mit positiver oder negativer Polarität und besitzt eine dritte Schaltstellung,
in welcher kein Testsignal vom HF-Teil abgegeben wird. Die letztgenannte Funktion
kann auch durch Abschaltung des Maximalfolgengenerators mit Hilfe eines Start/Stop-Eingangs
(enable) ausgeführt werden, wie dies bei der Ausführungsform nach den Fig.n 9 und
10 erfolgt.
[0080] Nachfolgend wird erläutert, wie die Umschaltungen der Signalumschalter bzw. die Start/Stop-Signale
zu steuern sind. Dazu wird ein System betrachtet, welches
K Eingänge besitzt, an die Testsignale
xk(t) mit
k=1...K angelegt werden. Die an den
L Ausgängen des Systems abgenommenen Meßsignale sind
yl(t) mit
l=1...L. die einzelnen Signale lassen sich wie nachfolgend gezeigt als Vektoren schreiben:

[0081] Es werden dann mindestens
K Messungen durchgeführt, wobei immer andere Kombinationen der Testsignale an den Eingängen
angelegt werden. Alle Testsignale und alle Meßsignale werden in Matrizen zusammengefaßt:

[0082] Hierbei ist
u(t) die Testsignalmatrix und
v(t) die Meßsignalmatrix, aus denen die beiden Korrelationsmatrizen
ψuu(τ) und
ψuv(τ) berechnet werden:

[0083] Die Faltung dieser beiden Matrizen ergibt schließlich die gesuchte Matrix der Impulsantworten
g(t) des untersuchten Systems:

Um die einzelnen Impulsantworten zu ermitteln, muß die Gleichung (14) nach
g(t) umgestellt werden, was mit vertretbarem Aufwand nur möglich ist, wenn die Testsignale
geeignet ausgewählt werden. Die verwendeten Testsignale sind optimal aufeinander abgestimmt,
wenn ihre Korrelationsmatrix eine Diagonalmatrix ist, deren Diagonalelemente Dirac-Funktionen
sind.


[0084] Sofern für die Anzahl
K der Eingänge des zu messenden Systems eine Hadamardmatrix existiert, ist es ünter
ausschließlicher Verwendung identischer Maximalfolgen
m(t) möglich, eine optimale Korrelationsmatrix
ψuu,opt(τ) der Testsignale zu bilden. Es ist in diesem Fall nötig, bei den
K Messungen die Polarität der Maximalfolgen entsprechend der Bildungsvorschrift einer
Hadamardmatrix zu variieren.
[0085] Nachfolgend soll am Beispiel der Messung eines Systems mit zwei Eingängen und drei
Ausgängen gezeigt werden, wie die Signalumschalter der zu verwendenden drei Hochfrequenzbaugruppen
angesteuert werden müssen. Das beispielhafte System ist durch sechs Impulsantworten
gk,l(t) charakterisiert. Für den Fall, daß gleichzeitig zwei Signale an Eingang anliegen,
ergeben sich die Ausgangssignale als Faltungsprodukt wie folgt:

[0086] Werden nachfolgend ein zweites (drittes ......) mal Signale angelegt, ergibt sich
(die Abhängigkeit von der Zeit wird im weiteren stillschweigend vorausgesetzt):

[0087] Unter der Voraussetzung, daß als Testsignale ausschließlich Maximalfolgen
m(t) an allen Eingängen verwendet werden, die mit positiver oder negativer (invertierter)
Polarität angelegt oder abgeschaltet werden, kann die in der Gleichung (17) gekennzeichnete
Erregermatrix wie folgt geschrieben werden:

[0088] Schreibt man die Gleichungen (17) und (18) in Matrixform ergibt sich:

[0089] A ist die Schaltmatrix, in der die Schaltzustände für die Signalumschalter in den einzelnen
Hochfrequenzbaugruppen enthalten sind.
[0090] Im nächsten Schritt wird aus der Gleichung (19) die Kreuzkorrelierte gebildet. Daraus
ergibt sich:

wobei

daraus ergibt sich

Wobei
ψvu,(τ) aus den Meßwerten berechnet werden kann, während
g(τ) gesucht ist. Nach Umstellung der Gleichung (22) ergibt sich:

[0091] Voraussetzung dieser Umstellung ist, daß
A·AT nicht singulär ist. Die besten Ergebnisse werden in einer durchzuführenden Messung
erzielt, wenn
wobei D eine Diagonalmatrix ist;
bzw. allgemein wenn A eine orthogonale Matrix ist.
[0092] Diese Bedingung ist beispielsweise erfüllt, wenn bei jeder Messung immer nur an einen
Eingang eine Maximalfolge angelegt wird, so daß die Schaltmatrix
A bei einem System mit vier Eingängen wie folgt gestaltet ist:

[0093] Da die Ausführungsform, bei welcher immer nur an einem Eingang des mehrkanaligen
linearen Systems ein Testsignal angelegt wird, den besonderen Vorteil besitzt, daß
ein definierter Beginn des Testsignals festgestellt werden kann, sollen nachfolgend
einige Erläuterungen zu den schaltungstechnischen Besonderheiten dieser Ausführungsform
gegeben werden. Die als Testsignal zu verwendende Maximalfolge soll mit der Genauigkeit
einer Taktflanke des hochfrequenten Taktes gestartet werden. Um auch die Steuerung
des Meßablaufs in klassischer Digitalschaltungstechnik auszuführen, sind besondere
Lösungen erforderlich, da die vorgenannte Forderung durch herkömmliche Schaltungsgestaltungen
nicht erfüllt werden kann. Deshalb wird gemäß Fig. 10 das Start/Stop-Signal von der
Synchronisationsschaltung 76 an den Freigabeeingang 75 des Maximalfolgengenerators
4 geliefert. Da der Abtasttakt unmittelbar aus dem hochfrequenten Takt abgeleitet
wird, besitzt er die gleiche Präzision, so daß der Abtasttakt als Steuertakt für die
Synchronisationsschaltung 76 genutzt werden kann, welche das Start/Stop-Signal nur
zu exakt festgelegten Zeitpunkten zu dem Maximalfolgengenerator 4 leitet. Das von
außen über den Start/Stop-Eingang 78 zugeführte Steuersignal kann daher zwischen zwei
Abtasttakten auf einen stabilen Zustand einschwingen. Als Einschwingzeit steht ein
Zeitraum bis zur Länge der Periodendauer des Abtasttaktes zur Verfügung, so daß mit
herkömmlicher digitaler Schaltungstechnik gearbeitet werden kann.
[0094] Sollen an alle Eingänge Maximalfolgen angelegt werden, muß bei jeder Messung die
Polarisation der Maximalfolge geändert werden. Dabei ist es besonders zweckmäßig,
wenn die Schaltmatrix eine Hadamardmatrix ist. Für den Fall, daß vier Eingänge an
einem zu untersuchenden System vorhanden sind, sieht die Schaltmatrix wie folgt aus:

[0095] Es ist besonders vorteilhaft, die Schaltmatrix als Hadamard-Matrix auszulegen, da
der erreichbare Störabstand bei einem Anlegen von Testsignalen an allen Eingänge wesentlich
höher ist, als wenn je Messung nur an einen Eingang ein Testsignal angelegt wird.
1. Verfahren zur Bestimmung der Impulsantwort
g(t) eines breitbandigen linearen Systems, die folgenden Schritte umfassend:
◆ Erzeugung eines hochfrequenten Taktes mit einer Frequenz fC ≥100 MHz;
◆ Erzeugung einer periodischen Maximalfolge m(t) mit einer Ordnung m und einer Periodenlänge von 2m-1 Impulsen des hochfrequenten Taktes;
◆ Verstärkung und Zuführung der periodischen Maximalfolge m(t) als Testsignal x(t) zum breitbandigen linearen System;
◆ Empfang und Verstärkung des Antwortsignals des Systems als Meßsignal y(t), um es in seiner Amplitude an die nachfolgenden Schaltungseinheiten anzupassen;
◆ Bereitstellung eines Abtasttaktes, der aus dem hochfrequenten Arbeitstakt in einem
Teilungsverhältnis 2n gebildet wird;
◆ Abtastung des analogen Meßsignals über mindestens 2n Perioden und Bereitstellung analoger Abtastwerte, wobei die Abtastzeitpunkte durch
den Abtasttakt vorgegeben sind und je Periode des Meßsignals

Abtastwerte gewonnen werden;
◆ Umwandlung der analogen Abtastwerte in digitale Abtastwerte;
◆ Ermittlung der Impulsantwort g(t) durch Berechnung der Kreuzkorrelation ψ zwischen Testsignal und digitalem Meßsignal unter Durchführung einer schnellen Hadamard-Transformation
(FHT) unter Berücksichtigung der Anordnung der digitalen Abtastwerte.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz fC des hochfrequenten Taktes einstellbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Abtastwerte zwischengespeichert und bei der Abtastung nachfolgender Werte des Meßsignals
als Referenzwert verwendet werden, wobei die Abtastzeitpunkte auf verschiedene Perioden
verteilt sind, jedoch projiziert auf eine Periode betrachtet, nicht mehr als eine
Periodenlänge tC des hochfrequenten Taktes voneinander beabstandet sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Maximalfolge m(t) einem hochfrequenten Trägersignal c(t) aufgeprägt wird, um das Spektrum der Maximalfolge zu verschieben und eine modifizierte
Maximalfolge n(t) zur Verfügung zu stellen.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
◆ der Abtasttakt mit dem Teilungsverhältnis 2n÷i gebildet wird, wobei i eine ungerade Zahl größer als 1 ist

◆ die Werte des Taktsignals zu den Abtastzeitpunkten in einer Matrix c(t) angeordnet werden;
◆ die digitalen Abtastwerte mit dem hochfrequenten Taktsignal multipliziert und in
einer Matrix m(t)·c(t) angeordnet werden;
◆ die beiden Ausgangsmatrizen m(t)·c(t) und c(t) einer Umsortierung unterzogen werden, wobei in jeder Matrix
- die Zeilen zu Zeilengruppen mit je i Zeilen zusammengefaßt werden,
- eine Zwischenmatrix gebildet wird, in der die Zeilen aufsteigend geordnet werden,
primär nach ihrer Position in den Zeilengruppen und sekundär nach der Position der
Zeilengruppe in der Ausgangsmatrix,
- die Spalten der Zwischenmatrix zu Spaltengruppen mit je i Spalten zusammengefaßt werden,
- eine Zielmatrix aus der Zwischenmatrix gebildet wird, in der die Spalten aufsteigend
geordnet werden, primär nach ihrer Position in den Spaltengruppen und sekundär nach
der Position der Spaltengruppe in der Zwischenmatrix;
◆ die Korrelation durch Lösung der Matrizengleichung mit den Zielmatrizen unter Anwendung
der Hadamard-Transformation und einfacher Additionen durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Bestimmung der Impulsantworten eines
breitbandigen linearen Systems mit
K Eingängen
(K>
1) und/oder
L Ausgängen
(L>
1),
dadurch gekennzeichnet, daß
◆ gleichzeitig oder nacheinander an jeden Eingang des System eine Maximalfolge als
Testsignal x(t) angelegt wird;
◆ an jedem Ausgang des Systems ein Meßsignal y(t) abgegriffen wird;
◆ mindestens K Messungen ausgeführt werden, mit jeweils anderen Kombinationen der Testsignale x(t) an den Eingängen;
◆ alle Impulsantworten g(t) des Systems ermittelt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an die Eingänge positive oder negative polarisierte Maximalfolgen angelegt werden
oder nicht angelegt werden, und zwar nach einem Kombinationsschema A, welches eine orthogonale Matrix, insbesondere eine Hadamardmatrix darstellt.
8. Meßanordnung zur Bestimmung der Impulsantwort
g(t) eines breitbandigen linearen Systems (11) umfassend:
◆ einen Taktgenerator (2), der einen hochfrequenten Takt fC bereitstellt;
◆ eine Hochfrequenzbaugruppe (1) (HF-Teil) bestehend aus
* einem Maximalfolgengenerator (4), der von dem hochfrequenten Takt fC gesteuert wird und eine Maximalfolge m(t) der Ordnung m liefert,
* einem Ausgangsverstärker (8), der die Maximalfolge empfängt und an das breitbandige
lineare System (11) abgibt,
* einem regelbaren Eingangsverstärker (13), der ein Antwortsignal von dem breitbandigen
linearen System (11) als Meßsignal y(t) empfängt und verstärkt, um dieses auf die nachfolgenden Schaltungseinheiten anzupassen,
* einem digitalen Taktteiler (18), der den hochfrequenten Takt fC in einem vorbestimmten Verhältnis 2n teilt und einen Abtasttakt zur Verfügung stellt, und
* einer Abtastschaltung (17), die vom Abtasttakt gesteuert wird und das vom Eingangsverstärker
(13) empfangene Meßsignal y(t) abtastet;
◆ einen Analog-Digital-Wandler (19), der von der Abtastschaltung (17) analoge Abtastwerte
empfängt und diese in digitale Abtastwerte umsetzt;
◆ eine Recheneinheit (20, 21, 22), die die einzelnen digitalen Abtastwerte zu einem
digitalen Meßsignal zusammensetzt und aus diesem unter Anwendung einer schnellen Hadamard-Transformation
die Impulsantwort berechnet; und
◆ eine Schnittstelleneinheit (23), die die Impulsantwort an nachfolgende Anzeige-
und/oder Speicher- und/oder Datenverarbeitungseinheiten abgibt.
9. Meßandordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hochfrequenzbaugruppe als integrierte Schaltung aufgebaut ist, umfassend:
◆ einen Takteingang (70), an dem der hochfrequente Takt fC eingespeist wird;
◆ ein Schalttor (71) mit einem Taktzuschalteingang (72), welches die Durchschaltung
des hochfrequenten Taktes ermöglicht;
◆ eine Taktregenerationseinheit (73), die den Takt vom Schalttor (71) empfängt, diesen
regeneriert und an die anderen Schaltungseinheiten der Hochfrequenzbaugruppe sowie
an einen Taktausgang (74) weiterleitet.
10. Meßanordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Signalumschalter (7) vorgesehen ist, der die Maximalfolge m(t) an einen nicht-negierenden oder an einen negierenden Eingang des Ausgangsverstärkers
(8) liefert oder die Kopplung zwischen Maximalfolgengenerator (4) und Ausgangsverstärker
(8) trennt.
11. Meßanordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Maximalfolgengenerator (4) einen Freigabeeingang (75) besitzt, der ein Start/Stop-Signal
zum Starten der Maximalfolge empfängt, wobei das Start/Stop-Signal über eine Synchronisationsschaltung
(76) zugeführt wird, welche den Zuführzeitpunkt zum Freigabeeingang (75) mit Hilfe
des Abtasttaktes steuert.
12. Meßanordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Hochfrequenzbaugruppen (1) parallel betrieben werden und Maximalfolgen m(t) an verschiedene Eingänge (x1, x2, x3) des linearen Systems (11) liefern und Meßsignale von verschiedenen Ausgängen (y1, y2, y3) des Systems empfangen.
13. Meßanordnung nach Anspruch 12, soweit dieser auf Anspruch 9 rückbezogen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Taktausgang (74) der ersten Hochfrequenzbaugruppe das Taktsignal an den Takteingang
(70) der nachfolgenden Hochfrequenzbaugruppe abgibt, diese wiederum über ihren Taktausgang
(74) das Taktsignal an die nachfolgende Hochfrequenzbaugruppe abgibt usw., wobei das
durchgeschleifte Taktsignal die einzige hochfrequente Synchronisation zwischen den
Hochfrequenzbaugruppen darstellt.
14. Meßanordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein Digital-Analog-Wandler (25) vorgesehen ist, der die in einem vorangegangenen
Abtastzyklus ermittelten Abtastwerte in ein analoges Rückführsignal umwandelt, welches
der Abtastschaltung (17) an einem Rückführeingang zugeführt wird, so daß nur die Differenz
zwischen Rückführsignal und Meßsignal von der Abtastschaltung (17) ermittelt werden
muß.