[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie auf eine Vorrichtung zur Selektion
von Verkehrsinformation für ein Kraftfahrzeug. Ein derartiges Verfahren bzw. eine
derartige Vorrichtung sind bereits allgemein bekannt. Nach herkömmlichem Stand der
Technik kann der Fahrer eines Kraftfahrzeugs vor Beginn einer Fahrt einem im Kraftfahrzeug
installierten Telematik-Endgerät mitteilen, für welchen geographischen Bereich er
Verkehrsinformation wünscht. Hierzu muß entsprechende Information in das Telematik-Endgerät
manuell eingegeben werden, etwa dahingehend, daß sich der Fahrer zukünftig nur innerhalb
einer Stadt zu bewegen wünscht oder beabsichtigt, zum Beispiel auf einer Überlandstrecke
oder Autobahn ein entfernteres Ziel anzusteuern. Im zuerst genannten Fall wird ihm
dann nur Verkehrsinformation angezeigt bzw. mitgeteilt, die für einen kreisförmigen
Bereich mit einem vorbestimmten Radius um das Kraftfahrzeug herum relevant ist. Dabei
kann der Fahrer auch die Größe des Radius selbst festlegen. Demgegenüber wird im zuletzt
genannten Fall dem Fahrer nur Verkehrsinformation übermittelt, die für einen vorbestimmten
Bereich um das Kraftfahrzeug herum und für denjenigen Bereich gilt, in welchem sich
das Kraftfahrzeug in Richtung auf das Ziel bewegt. Im zweiten Fall ist der Bereich,
für den relevante Verkehrsinformation erhalten wird, quasi schlüssellochförmig ausgebildet.
Auch hier können Radien und Entfernungen vom Fahrer vor Antritt der Fahrt frei gewählt
oder vom System vorgegeben werden.
[0002] Nachteilig bei dem bekannten Verfahren ist, daß der Fahrer vor Fahrtantritt die jeweiligen
Bereiche, für die er Verkehrsinformation wünscht, selbst auswählen muß. Hierzu müssen
geeignete Filterparameter in das Telematik-Endgerät eingegeben werden, durch die aus
einer großen Menge von Verkehrsinformation nur diejenige herausgefiltert wird, die
sich auf den vom Fahrer ausgewählten Bereich bezieht. Bei ständig zunehmender Anzahl
von elektronischen Einrichtungen in einem Kraftfahrzeug ist die zusätzliche manuelle
Eingabe von Filterparametern zur Auswahl von Verkehrsinformation jedoch nicht wünschenswert,
da sie eine zusätzliche Belastung des Fahrers darstellt und ihn unter Umständen ablenken
könnte, sofern er eine Einstellung während der Fahrt vornimmt.
[0003] Aus der EP 0 789 343 A1 ist bereits ein Verfahren zur Selektion von empfangener oder
zu sendender Verkehrsinformation in einem Fahrzeug bekannt, wobei die Selektion in
Abhängigkeit vom Typ der Straße, die das Fahrzeug momentan befährt, erfolgt. Hier
wird fahrzeugseitig eine abschnittsweise Bestimmung des geometrischen Fahrtverlaufs
durchgeführt, wobei die Angaben zum jeweiligen Abschnitt des geometrischen Fahrtverlaufs
mindestens die relative Lage des Anfangs- und Endpunkts dieses Abschnitts zueinander
umfassen, und dieser Abschnitt des Fahrtverlaufs mit charakteristischen geometrischen
Kenngrößen von Straßentypen verglichen wird, woraus der aktuell befahrene Straßentyp
bestimmt und als Selektionskriterium benutzt wird. Kennzeichnend dabei ist es allerdings,
daß keine Zeitbetrachtungen erforderlich sind, sondern daß man allein mit geometrischen
Angaben über den Fahrtverlauf auskommt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß eine einfachere und weniger zeitaufwendige,
dennoch aber hochgenaue Auswahl von Bereichen, für die Verkehrsinformation gewünscht
wird, möglich ist.
[0005] Eine verfahrensseitige Lösung der gestellten Aufgabe ist im Anspruch 1 angegeben.
Dagegen findet sich eine vorrichtungsseitige Lösung der gestellten Aufgabe im Anspruch
10. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den jeweils nachgeordneten Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0006] In Übereinstimmung mit der Erfindung wird bei einem Verfahren zur Selektion von Verkehrsinformation
für ein Kraftfahrzeug die Selektion automatisch und in Abhängigkeit eines zeitabhängigen
Bewegungsprofils des Kraftfahrzeugs durchgeführt. Der Fahrer braucht sich somit nach
Start seines Kraftfahrzeugs bzw. Einschalten seines Telematik-Endgeräts überhaupt
nicht mehr um die Auswahl der jeweiligen Bereiche, für die er Verkehrsinformation
zu erhalten wünscht, zu kümmern, sondern kann sich voll auf den Straßenverkehr konzentrieren,
was die Fahrt im Kraftfahrzeug wesentlich vereinfacht und sicherer macht.
[0007] Das Bewegungsprofil des Kraftfahrzeugs kann dazu auf unterschiedliche Weise ermittelt
werden, beispielsweise durch am Kraftfahrzeug vorhandene Beschleunigungsaufnehmer
und Richtungssensoren einerseits oder andererseits durch in Verbindung mit Zeitmeßgeräten
arbeitende Funk-Positionsgeber, etwa GPS-Empfänger, und dergleichen. Zusammen mit
dem Bewegungsprofil des Kraftfahrzeugs dient dann dessen aktuelle Position zur Auswahl
der relevanten Verkehrsinformation, also zur Auswahl desjenigen Bereiches, für den
Verkehrsinformation seitens des Fahrers gewünscht wird.
[0008] Die Selektion der Verkehrsinformation kann beispielsweise unmittelbar im Telematik-Endgerät
des Kraftfahrzeugs erfolgen, zum Beispiel dann, wenn Verkehrsinformation für sehr
große geographische Gebiete von öffentlichen Sendern abgestrahlt und von der Masse
der Verkehrsteilnehmer empfangen wird. In diesem Fall wird die für die sehr großen
geographischen Gebiete geltende Verkehrsinformation in einem zum Telematik-Endgerät
des Kraftfahrzeugs gehörenden Verkehrsinformationsspeicher zwischengespeichert und
mit jedem Sendezyklus der öffentlichen Sender aktualisiert bzw. auf den neuesten Stand
gebracht. Aus dieser so zwischengespeicherten Verkehrsinformation wird dann die für
den Fahrer relevante Verkehrsinformation in Abhängigkeit des Bewegungsprofils des
Kraftfahrzeugs herausgefiltert bzw. selektiert, und zwar in Abhängigkeit von Filterparametern,
die aufgrund des Bewegungsprofils des Kraftfahrzeugs generiert werden.
[0009] Wird dagegen auf Anforderung eines einzelnen Verkehrsteilnehmers Verkehrsinformation
für einen gewünschten Bereich von einem Service-Provider übermittelt, so könnte die
Selektion von Verkehrsinformation auch beim Service-Provider ausgeführt werden, so
daß an den anfragenden Verkehrsteilnehmer nur noch weniger Information übertragen
zu werden braucht, was dessen Benutzerkosten senkt und den im Telematik-Endgerät erforderlichen
Speicherplatzbedarf verringert. Hierzu muß allerdings zuvor der anfragende Verkehrsteilnehmer
seine aktuelle Position und die aus dem Bewegungsprofil seines Kraftfahrzeugs abgeleiteten
Filterparameter zum Service-Provider übertragen.
[0010] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung kann die Selektion der Verkehrsinformation
zum Beispiel in Abhängigkeit der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs durchgeführt werden.
Bewegt sich das Kraftfahrzeug bei relativ niedriger Geschwindigkeit und unterhalb
eines vorgegebenen Geschwindigkeitswertes, so werden die Filterparameter automatisch
so gewählt, daß die Verkehrsinformation nur für einen kreisförmigen Bereich um das
Kraftfahrzeug herum an den Fahrer übermittelt wird. Liegt dagegen die Geschwindigkeit
des Kraftfahrzeugs oberhalb des vorgegebenen Geschwindigkeitswertes, so erfolgt die
Selektion so, daß den Fahrer nur noch Verkehrsinformation für einen relativ schmalen
und sich in Fahrtrichtung des Fahrzeugs erstreckenden Bereichs erreicht.
[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann die Selektion zusätzlich in Abhängigkeit
von Änderungen der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs erfolgen. Fährt das Kraftfahrzeug
bei relativ kleiner mittlerer Geschwindigkeit und treten gleichzeitig relativ hohe
mittlere Richtungsänderungen der Fahrtrichtung auf, so wird angenommen, daß sich das
Kraftfahrzeug innerhalb eines Stadtgebiets aufhält. In diesem Fall wird der Bereich,
für den Verkehrsinformation an den Fahrer übermittelt werden soll, kreisförmig um
das Kraftfahrzeug herumgelegt, und zwar mit relativ engem Radius. Bewegt sich dagegen
das Kraftfahrzeug mit relativ hoher mittlerer Geschwindigkeit (oberhalb des vorgegebenen
Geschwindigkeitswertes) und treten gleichzeitig relativ kleine mittlere Richtungsänderungen
der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs auf, so wird davon ausgegangen, daß sich das
Kraftfahrzeug auf einer Schnellstraße oder Autobahn in Richtung zu einem entfernterem
Ziel bewegt. In diesem Fall werden die Filterparameter so ausgewählt bzw. generiert,
daß sich der für Verkehrsinformation relevante Bereich in Richtung der Fahrtroute
zum Ziel erstreckt, wie bereits oben erwähnt.
[0012] Beim Start des Kraftfahrzeugs liegt im allgemeinen noch kein Bewegungprofil des Kraftfahrzeugs
vor, so daß dann Verkehrsinformationen automatisch aus einem kreisförmigen Gebiet
mit vorbestimmten Radius um das Kraftfahrzeug herum selektiert wird, wobei in diesem
Fall der Radius relativ groß ist. Nach Aufnahme des Bewegungsprofils des Kraftfahrzeugs
kann dann der Radius entsprechend verkleinert werden, wenn das Kraftfahrzeug im Stadtbereich
verbleibt, oder es wird der relevante Bereich für Verkehrsinformation schlauchförmig
in Richtung auf ein entfernteres Ziel ausgedehnt, falls sich das Bewegungsprofil des
Kraftfahrzeugs entsprechend ändert.
[0013] Vorzugsweise werden Geschwindigkeiten sowie Fahrtrichtungsänderungen des Kraftfahrzeugs
jeweils in vorbestimmten Zeitabschnitten ermittelt, um die Verkehrsinformationsselektion
möglichst aktuell zu halten. Bezogen auf diese Zeitabschnitte werden somit jeweils
neue Filterparameter aufgrund der in den genannten Zeitabschnitten jeweils erhaltenen
mittleren Geschwindigkeits- und Richtungswerte generiert, was für eine gewisse Eigendynamik
des Selektionsverfahrens sorgt. Einerseits kann aufgrund der für die jeweiligen Zeitabschnitte
geltenden Filterparameter ständig aktuelle und aufden Ort des Kraftfahrzeugs bezogene
Verkehrsinformation herausgefiltert bzw. selektiert werden, während andererseits die
im Verkehrsinformationsspeicher gespeicherte Verkehrsinformation immer auf den neuesten
Stand gebracht und entsprechend überschrieben werden kann.
[0014] Eine Vorrichtung zur Selektion von Verkehrsinformation für ein Kraftfahrzeug enthält
eine Filtereinrichtung, die in Abhängigkeit von Filterparametern Verkehrsinformation
nur für einen vorgegebenen geographischen Bereich hindurchläßt; eine Filterparameter-Erzeugungseinrichtung
zur automatischen Erzeugung der Filterparameter in Abhängigkeit eines zeitabhängigen
Bewegungsprofils des Kraftfahrzeugs; und eine Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe der hindurchgelassenen
Verkehrsinformation.
[0015] Eine derartige Vorrichtung kann sich zum Beispiel in einem Telematik-Endgerät befinden,
das in einem Kraftfahrzeug installiert ist. Im Falle des Telematik-Endgeräts würde
man dann die Filterparameter-Erzeugungseinrichtung eingangsseitig mit einer Einrichtung
zur Lieferung des Bewegungsprofils des Kraftfahrzeugs verbinden, wobei diese Einrichtung
zum Beispiel Geschwindigkeit und Fahrtrichtung, ggf. auch daraus abgeleitete Mittelwerte,
zur Filterparameter-Erzeugungseinrichtung überträgt. Die Ausgabeeinrichtung wäre dann
eine optische oder akustische Anzeigeeinrichtung zur Übermittlung der selektierten
Verkehrsinformation an den Fahrer des Kraftfahrzeugs. Gleichzeitig könnte die Filtereinrichtung
mit einer eingangsseitigen Speichereinrichtung zur Speicherung von empfangener Verkehrsinformation
verbunden sein.
[0016] Würde man dagegen die Vorrichtung senderseitig anordnen, so wäre mit der Filterparameter-Erzeugungseinrichtung
ein Empfänger verbunden, der das Bewegungsprofil vom Kraftfahrzeug empfängt und zur
Filterparameter-Erzeugungseinrichtung überträgt. Die Ausgabeeinrichtung wäre dann
eine Sendereinrichtung, um die selektierte Verkehrsinformation zum anfragenden Kraftfahrzeug
zu übertragen. Die Filterparameter-Erzeugungseinrichtung könnte in diesem Fall aber
auch im Kraftfahrzeug untergebracht sein, so daß dann nur die Filterparamater zur
sendeseitig vorhandenen Filtereinrichtung zu übertragen wären.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zum Selektieren von Verkehrsinformation, die
in einem Kraftfahrzeug installiert ist;
Figur 2 ein beim Start des Kraftfahrzeugs ausgewählter Bereich für relevante Verkehrsinformation;
und
Figur 3 aktuell ausgewählte Bereiche für relevante Verkehrsinformation bei Fahrt des Kraftfahrzeugs
zu einem entfernteren Ziel.
[0018] Entsprechend der Figur 1 befindet sich innerhalb eines Kraftfahrzeugs 1 ein Telematik-Endgerät
2, von dem nur die für die Erfindung relevanten Blöcke dargestellt sind. Zum Telematik-Endgerät
2 gehört eine Filtereinrichtung 3, die in Abhängigkeit von Filterparametern ihr zugeführte
Verkehrsinformation 4 filtert. Gefilterte Verkehrsinformation 5 gelangt dann zu einer
Ausgabeeinrichtung 6, die ausgangsseitig mit der Filtereinrichtung 3 verbunden ist
und zur Ausgabe der gefilterten Verkehrsinformation 5 dient, etwa auf optischem oder
akustischem Wege.
[0019] In welcher Weise die der Filtereinrichtung 3 zugeführte Verkehrsinformation 4 gefiltert
wird, hängt von Filterparametern 7 ab, die von einer Filterparameter-Erzeugungseinrichtung
8 ausgegeben und zur Filtereinrichtung 3 übertragen werden. Diese Filterparameter
7 finden Eingang in einen Filteralgorithmus, der von der Filtereinrichtung 3 zur Filterung
der Verkehrsinformation 4 ausgeführt wird. Bei der Verkehrsinformation 4 handelt es
sich um kodierte Information dahingehend, daß sie eine Angabe über den Ort enthält,
für den sie gilt. Die Verkehrsinformation 4 ist in einem Verkehrsinformationsspeicher
10 zwischengespeichert. in den ständig aktualisierte Verkehrsinformation 4 von zum
Beispiel öffentlichen Sendern neu gespeichert wird, wobei nicht mehr gültige Verkehrsinformation
gelöscht bzw. überschrieben wird.
[0020] Eingangsseitig ist mit der Filterparameter-Erzeugungseinrichtung 8 eine Einrichtung
9 zur Lieferung eines Bewegungprofils des Kraftfahrzeugs 1 verbunden. Bei dieser Einrichtung
9 kann es sich zum Beispiel um eine solche handeln, die das Bewegungsprofil des Kraftfahrzeugs
1 unmittelbar erfaßt, also lokal ist. Sie muß nicht die absolute Position des Fahrzeugs
detektieren. Hierfür stehen andere Einrichtungen zur Verfügung, beispielsweise ein
GPS-Empfänger, oder dergleichen. Vielmehr genügt es, wenn die Einrichtung 9 nur die
momentanen Richtungs- und Geschwindigkeitswerte des Kraftfahrzeugs detektiert. Von
diesen Richtungs- und Geschwindigkeltswerten, aus denen auch mittlere Richtungen und
Geschwindigkeitswerte ermittelt werden können, werden dann durch die FilterparameterErzeugungseinrichtung
8 die zugehörigen Filterparameter 7, etwa anhand einer geeigneten Tabelle, ausgewählt.
[0021] Nachfolgend soll die Wirkungsweise der in Figur 1 beschriebenen Vorrichtung im einzelnen
beschrieben werden. Dies erfolgt unter Heranziehung der Figuren 2 und 3.
[0022] Steigt der Fahrer in sein Kraftfahrzeug 1 ein und möchte auf seine individuelle Fahrtroute
bezogene Verkehrsinformation erhalten, etwa von einer Sendestation, die an die Masse
der Verkehrsteilnehmer regelmäßig für einen sehr großen geographischen Bereich gültige
Verkehrsinformation überträgt, so braucht er lediglich sein Fahrzeug zu starten und
die Fahrt zu beginnen, wodurch die erfindungsgemäße Vorrichtung initialisiert wird.
Schon nach kurzer Zeit erreicht ihn die erste gefilterte Verkehrsinformation, die
auf der Ausgabeeinrichtung 6 zum Beispiel angezeigt wird.
[0023] Ohne Filterung würde ihm Verkehrsinformation übermittelt werden, die für einen Bereich
mit einem Radius von beispielsweise 100 km um sein Kraftfahrzeug herum gültig wäre.
Nach der Erfindung wird ihm jedoch nur Verkehrsinformation 5 übermittelt, die durch
Filterung der empfangenen Verkehrsinformation 4 erhalten worden ist und für denjenigen
Bereich gilt, in welchem sich das Fahrzeug auch tatsächlich bewegt. Der von der Filtereinrichtung
3 ausgeführte Filteralgorithmus arbeitet dynamisch und verbessert sich fortlaufend,
so daß sich die Qualität des Filterresultats mit zunehmender Fahrtzeit des Kraftfahrzeugs
erhöht.
[0024] Kurz nach Start des Kraftfahrzeugs liegen noch keine Meßdaten von der Einrichtung
9 vor, so daß die Filterparameter 7 zunächst auf einen vorbestimmten Anfangswert gesetzt
werden. Dieser Anfangswert charakterisiert einen kreisförmigen Bereich 11 um das Kraftfahrzeug
1 herum und weist einen vorbestimmten Radius R auf, wie in Figur 2 gezeigt. Die gesamte
empfangene Verkehrsinformation 4 wird dabei mit Hilfe der Filtereinrichtung 3 gefiltert.
Der vorbestimmte Radius R weist dabei eine mittlere Größe von beispielsweise 50 km
auf, da zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau bekannt ist, ob sich das Kraftfahrzeug
nur lokal bewegen wird oder eine Fernfahrt beabsichtigt ist.
[0025] Nachdem das Fahrzeug eine kurze Zeit gefahren ist, werden von der Einrichtung 9 die
ersten Bewegungsdaten an die Filterparameter-Erzeugungseinrichtung 8 geliefert. Fährt
zum Beispiel das Fahrzeug mit relativ niedriger mittlerer Geschwindigkeit und treten
relativ hohe mittlere Richtungsänderungen auf, so wird anhand dieser Meßgrößen in
der Filterparameter-Erzeugungseinrichtung 8 festgestellt, daß sich das Fahrzeuginnerhalb
eines City-Bereichs befindet. Infolgedessen werden die Filterparameter 7 entsprechend
eingestellt, und zwar auf einen Kreis 12 um das Kraftfahrzeug herum mit einem Radius
R1, der beispielsweise bei etwa 25 km liegt, wie in Figur 3 zu erkennen ist. Hier
kann es sich um den minimalen Radius handeln. Solange sich an der mittleren Geschwindigkeit
und der mittleren Richtungsabweichung nichts ändert, wird also dem Fahrer des Kraftfahrzeugs
nur Verkehrsinformation übermittelt, die sich ausschließlich auf diesen kleinen Bereich
12 bezieht. Verkehrsinformation 4 für Bereiche außerhalb dieses kreisförmigen Bereichs
wird unterdrückt; sie bleibt aber im Verkehrsinformationsspeicher 10 solange gespeichert,
bis sie überschrieben wird.
[0026] Liegt dagegen die mittlere Fahrzeuggeschwindigkeit bei einem relativ hohen Wert (oberhalb
eines vorgegebenen mittleren Geschwindigkeitswertes) und ist die mittlere Richtungsabweichungrelativ
klein bzw. kleiner als eine vorgegebene mittlere Richtungsabweichung, so werden durch
die Filterparameter-Erzeugungseinrichtung 8 geeignete andere Filterparameter 7 ausgewählt,
um Verkehrsinformation nur für einen Bereich zu empfangen, der sich im wesentlichen
in der jetzt gültigen mittleren Fahrtrichtung des Fahrzeugs erstreckt. Es handelt
sich hier um den Bereich 13 in Figur 3. Zusätzlich dazu wird noch Information für
den Bereich 12 zum Fahrer übermittelt. Insgesamt werden somit die Filterparameter
7 so eingestellt, daß Information für die in Figur 3 gezeigten Bereiche 12 und 13
erhalten wird, also für einen im wesentlichen schlüssellochförmigen Bereich. Der Gesamtbereich
12, 13 ist im wesentlichen gekennzeichnet durch den Radius R1, die mittlere bzw. geschätzte
Fahrtrichtung und einen auf diese mittlere Fahrtrichtung bezogenen geschätzten bzw.
vorgegebenen Öffnungswinkel W.
[0027] Nach der Erfindung wird die Selektion der Verkehrsinformation wiederholt durchgeführt,
wobei die entsprechenden Daten hinsichtlich der Geschwindigkeit und der Richtungsabweichung
über jeweils einen Zeitraum von etwa 10 Minuten gesammelt werden können, um daraus
die mittleren Werte zu erhalten. Der zeitliche Mindestabstand der Selektion kann daher
auch 10 Minuten oder mehr betragen, so daß bei Fahrt zum Beispiel auf einer Autobahn
die schlüssellochförmige Bereichsstruktur 11, 12 wiederholt generiert wird. Somit
werden die Filterparameter wiederholt generiert, um ständig die Möglichkeit zu haben,
auf den jeweiligen Ort des Kraftfahrzeugs bezogene Verkehrsinformation dem Fahrer
übermitteln zu können.
1. Verfahren zur Selektion von Verkehrsinformation (4) für ein Kraftfahrzeug (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Selektion automatisch und in Abhängigkeit eines zeitabhängigen Bewegungsprofils
des Kraftfahrzeugs (1) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Selektion in Abhängigkeit der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeug (1) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Selektion zusätzlich in Abhängigkeit von Änderungen einer Fahrtrichtung des
Kraftfahrzeugs (1) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Start des Kraftfahrzeugs (1) Verkehrsinformation aus einem kreisförmigen
Gebiet (11) mit vorbestimmten Radius (R) selektiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei kleiner mittlerer Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs (1) und großer mittlerer
Änderung seiner Fahrtrichtung der Radius (R1) des kreisförmigen Gebiets (12) entweder
konstant gehalten oder auf einen kleineren Wert gesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei großer mittlerer Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs (1) und kleiner mittlerer
Änderung seiner Fahrtrichtung Verkehrsinformation nur bezogen auf ein in Fahrtrichtung
liegendes Gebiet (12, 13) selektiert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Geschwindigkeiten sowie Fahrtrichtungsänderungen jeweils in einem vorbestimmten
Zeitabschnitt ermittelt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Selektion der Verkehrsinformation in einem im Kraftfahrzeug (1) installierten
Telematik-Endgerät (2) erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Selektion der Verkehrsinformation senderseitig erfolgt.
10. Vorrichtung zur Selektion von Verkehrsinformation für ein Kraftfahrzeug (1). mit:
- einer Filtereinrichtung (3), die in Abhängigkeit von Filterparametern (7) Verkehrsinformation
(4) nur für einen vorgegebenen geographischen Bereich hindurchläßt;
- einer Filterparameter-Erzeugungseinrichtung (8) zur automatischen Erzeugung der
Filterparameter (7) in Abhängigkeit eines zeitabhängigen Bewegungsprofils des Kraftfahrzeugs
(1); und
- einer Ausgabeeinrichtung (6) zur Ausgabe der hindurchgelassenen Verkehrsinformation
(5).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterparameter-Erzeugungseinrichtung (8) eingangsseitig mit einer Einrichtung
(9) zur Lieferung von Geschwindigkeit und Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs (1) verbunden
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgabeeinrichtung (6) eine optische oder akustische Anzeigeeinrichtung ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtereinrichtung (3) mit einem Verkehrsinformationsspeicher (10) verbunden
ist, in dem Verkehrsinformation (4) speicherbar ist.